Qualität S Management
Qualität S Management
Qualität S Management
Qualittsmanagement (QM) bezeichnet alle organisatorischen Manahmen, die der Verbesserung der Prozessqualitt, der Leistungen und damit den Produkten jeglicher Art dienen. Der Begri Leistungen umfasst im QM
die Dienstleistungen, geht aber ber den blichen Begri hinaus und betrit vor allem die innerorganisatorischen Leistungen. Qualittsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und
Raumfahrt, Automobilindustrie, Medizintechnik, Teilen
der Gesundheitsversorgung, der medizinischen Rehabilitation oder der Arznei- und Lebensmittelherstellung ist
ein Qualittsmanagementsystem vorgeschrieben.
2 Historische Entwicklung
Einsatz
Die Wirtschaftswissenschaften sehen Qualittsmanagement als Teilbereich des funktionalen Managements, mit
dem Ziel, die Eektivitt und Ezienz einer Arbeit
(Arbeitsqualitt) oder von Geschftsprozessen zu erhhen. Dabei sind materielle und zeitliche Vorgaben zu
bercksichtigen sowie die Qualitt von Produkt oder
Dienstleistung zu erhalten oder weiterzuentwickeln.
Inhalte
sind
etwa
die
Optimierung
von
Kommunikationsstrukturen, professionelle Lsungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit
von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungsund Arbeitsprozesse, Normen fr Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Beruiche Weiterbildung,
Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsrumen.
3.2
STRUKTUR
Spezielle Modelle
Erhard-Preis, der deutsche Preis nach den Regeln des EFQM mit hohem politischen Ansehen, innerhalb dessen
Neuere Qualittsstandards wie ISO/TS 16949:2002 die Wirksamkeit der im Wettbewerb stehenden Qualiorientieren sich strker an den schon lange bekann- ttsmanagementsysteme miteinander verglichen werden.
ten und fundierten Methoden der Begrnder des
Siehe auch: Bewertung (Qualittsmanagement)
industriellen Qualittsgedankens (W. Edwards Deming, Walter A. Shewhart).
Fr Organisationen mit Entwicklungsaufgaben
(interne
IT-Abteilungen,
Auto-Entwicklung,
Maschinen-Entwicklung) gibt es das Capability
Maturity Model Integration (CMMI) als ein spezialisiertes Prozessmodell. Durch die spezische
Ausrichtung auf Entwicklungsorganisationen kann
CMMI detaillierter auf einzelne Prozessaspekte
eingehen.
In der Produktion werden statistische Mittel verwendet, um den Herstellungsprozess zu berwachen. Zu den darauf aufbauenden Qualittsstrategien gehrt auch Six Sigma.
Im Projektmanagement werden ebenfalls eigene Qualittsmanagementverfahren eingesetzt, siehe
Qualittsmanagement im Projektmanagement.
Speziell fr Architektur- und Ingenieurbros wurde
in Zusammenarbeit mit dem TV Rheinland 2007
das QualittsZertikat Planer am Bau (QZ Planer
am Bau ist eingetragene Wortmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt) entwickelt.
Die strengsten Zertizierungen sind jene der Automobilindustrie, wie die ISO/TS 16949:2002 oder
deren Vorgnger QS-9000 und VDA 6.1.
4.1 Kritik
Kritisch wird hug kommentiert, dass nur extern auditierte und zertizierte Qualittsmanagementmodelle objektiven Kriterien standhalten, da bei einer Selbstbewertung oftmals zugunsten der eigenen Situation bewertet
wird.
Siehe auch: Evaluation und Qualittsmanagement
Von Auditoren ausgestellte Zertikate, beispielsweise die drei mglichen Zertikate der EFQM, legen daher einen Schwerpunkt auf externe Audits anstelle von Selbstbewertungen.
Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha vertritt den Standpunkt, dass sich komplexe Arbeitsablufe nicht durch Kennzahlen abbilden lassen: es sei
ein Mythos, dass industrielle Prozesse mittels Qualittsmanagement beherrschbar seien.[2][3]
5 Struktur
5.1 Management
Bewertung
a) Zertizierbare Normen mit denierten Mindestanforderungen an ein wirksames Qualittsmanagementsystem, Dabei liegt es im Interesse des Managements, eindeutige
beispielsweise die EN ISO 9001, die durch Audits bewer- Beschreibungen niederzulegen, andernfalls kann es persnlich fr die durch das Produkt eingetretenen Schden
tet werden.
zur Verantwortung gezogen werden.
b) Selbstbewertung des eigenen Qualittsmanagementsystems und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um
einen Qualittspreis, beispielsweise den EFQM Excel- 5.2 Regelkreis des Qualittsmanagements
lence Award der European Foundation for Quality Management (Wirtschaft), den Speyerer Qualittswettbe- Groer Wert wird auf die kontinuierliche Verbessewerb (fr den entlichen Sektor) oder den Ludwig- rung der Prozesse gelegt. Erfahrungen daraus ieen
3
wieder zurck in die Planung, so dass ein Regelkreis
(Demingkreis) entsteht:[4]
Qualittsplanung - es wird ein Ist-Zustand ermittelt
und die Rahmenbedingungen fr das Qualittsmanagement festgelegt. Danach werden Konzepte und
Ablufe erarbeitet.
Qualittslenkung - die in der Planphase gewonnenen
Ergebnisse werden umgesetzt (QFD, FMEA).
Qualittssicherung - Auswerten qualitativer und
quantitativer Qualittsinformationen (KostenNutzen-Betrachtungen, berprfen von gemachten
Annahmen).
Qualittsgewinn - aus vorheriger Phase gewonnene
Informationen werden fr Strukturverbesserungsmanahmen und Prozessoptimierung eingesetzt. Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert.
Literatur
Holger Brggemann, Peik Bremer: Grundlagen
Qualittsmanagement. Von den Werkzeugen ber
Methoden zum TQM. Wiesbaden: Springer 2012,
ISBN 978-3-8348-1309-1.
Franz J. Brunner, Karl W. Wagner: Qualittsmanagement. Leitfaden fr Studium und Praxis. Mnchen, Wien: Hanser 2011, ISBN 978-3-446-425163.
Rdiger Glbe, Hermann J. Thomann (Hrsg.): Qualittsmanagement in Dienstleistungsunternehmen.
Aktuelles Praxishandbuch mit direkt verwertbaren
Arbeitshilfen auf Begleit-CD-ROM. TV Media,
Kln 2007, ISBN 3-8249-0473-X.
7 Einzelnachweise
[1] Paul Reinbacher: Qualittsmanagement? Kitsch! In: The
European. Das Debatten-Magazin. 12. Oktober 2015
[2] http://www.brandeins.de/archiv/2010/qualitaet/
ungesunde-ordnung/ Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha: Ungesunde Ordnung,
brand eins (Wirtschaftsmagazin) 12. Jahrgang, Heft 10
vom Oktober 2010, S. 120124.
[3] Bettina Warzecha: Problem Qualittsmanagement
Prozessorientierung, Beherrschbarkeit und Null-FehlerAblufe als moderne Mythen, Verlag fr Planung und
Organisation, 2009, 163 Seiten, ISBN 978-3-000280122.
[4] Schmitt, Robert; Pfeifer, Tilo; Reiiger, Wolf: Qualittsgerechte Organisationsstrukturen. In: Schmitt, Robert;
Pfeifer, Tilo (Hrsg.): Masing Handbuch Qualittsmanagement. 5 Auage. Hanser, Mnchen 2007, ISBN 978-3446-40752-7, S. 54.
8.1
Text
8.2
Bilder
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