Dienstag, 26. April 2016

Ein Schattenspiel

ist meine Bildbearbeitung für Ghislanas und Lucias Bilder-Pingpong.
Es knüpft an den letzten Post an, dessen Thema "Bewegung und Stille" war.

"Denn die einen sind im Dunkeln  und die andern sind im Licht 
und man siehet die im Lichte die im Dunkeln sieht man nicht."

Ghislanas Impulsfoto zeigt eine Statue in sommerlichem Ambiente. 
Es ist unklar, ob etwas gegeben oder empfangen wird.



Die Worte oben habe ich von Bertolt Brecht geliehen. Sie sind Teil der Moritat von Mackie Messer, mit der die Dreigroschenoper beginnt.

Seid Ihr neugierig, wie andere Pingpong-Spielerinnen das Bild interpretiert haben? Klickt auf den Link unten und schon seid Ihr dabei.



jahreszeitenbriefe.blogspot.de//Bilder-Pingpong


* * * * *

Draußen schneit es. Und es regnet und graupelt. Nebenan, im Esszimmer warten zwei Puppen auf ein neues Leben. Die Idee zur linken Puppe ist von Jess Brown, aus ihrem Buch "The Making of a Rag Doll. 
Die rechte Puppe ist wieder eine "Waldorfpuppe", nach einem Schnitt von Mariengold, über die ich noch berichten werde.






Was bleibt noch zu erzählen, von einem Tag, den ich lieber 
im Garten verbracht hätte ...


Der Geruch des frisch gebackenen Brotes hat mich gefreut.  

Und hin und wieder ein fast trockener Moment.



Habt es fein, in diesem stürmischen April!








Sonntag, 24. April 2016

Impressionen von Bewegung und Stille

Während der Frühling draußen sein Füllhorn ausschüttet, ist es drinnen  ruhig. 
Das Yin zum äußeren Frühlingsrauschen ist nachdenklich und still. 

"Gelandet "  Öl und Kreide auf Holz
So wie die Ahnfrauen und -männer scheinbar reglos auf Zeitreise sind.
Der Gegensatz von laut und leise, brausend und bedächtig könnte größer nicht sein.

In diese Zeit passte gut eine Wildkräuterwanderung, die die Familienbildungsstätte Lüneburg angeboten hatte. Wir liefen in teilweise strömenden Regen durch Mutter Natur und erfreuten uns an ihren Wundern.



Diese Schlehensträucher stehen noch ganz am Anfang ihrer Blüte. So klein und filigran boten sie einen beeindruckenden Kontrast zur rauen Umgebung. Neben ihrer Heilwirkung habe ich bei wikipedia.org/wiki/Schlehdorn  u.a. folgendes gefunden:


Die Schlehe zählte früher zu den Pflanzen, mit deren Hilfe sich Ernte und Wetter vorhersagen ließen. So wurden die Tage, die zwischen dem Erblühen der Schlehe und dem 23. April – dem Georgi-Tag – lagen, gezählt, um den genauen Erntetermin der Getreideernte um den Jakobi-Tag (25. Juli) zu bestimmen. Ein gehäuftes Auftreten von Schlehen bedeutete einen besonders strengen Winter, so der Volksglaube.
Dem dornenreichen Gehölz wurde auch eine starke Schutzwirkung gegen Hexen zugeschrieben. Deshalb wurden Weiden und Höfe oftmals mit Schlehen umpflanzt.

Zahlreiche Legenden befassen sich mit dem frühblühenden, auffällig reinweißen Blütenschmuck der Schlehe. In Posen wird berichtet, dass der Kreuzdorn der Schlehe unterstellte, ihre Zweige für die Dornenkrone Jesu bereitgestellt zu haben. Um die Unschuld der Schlehe zu offenbaren, schüttete Gott des Nachts unzählige weiße Blüten über dem Strauch aus ...

Heute, eine Woche später, ist der Frühling weiter, auch der Garten grüner. Vor allen Dingen sind es Giersch und Brennessel, die mich an meine guten Vorsätze erinnern. Sammeln und trocknen der Kräuter für Tee und Teller. 



Neben einigen anderen Sträuchern, pflanze ich dieses Jahr einen weiteren Holunder, und (Beeren)Sträucher. (Haselnuß für das Dinkelbrot, Stachelbeere und Johannisbeeren für Tee und Kompott.) 



Auch ein weiteres Insektenzuhause wird noch aufgehängt. 


* * * * * 

Auf meinem Weg vom Parkhaus in Richtung Lüneburger Innenstadt (ist zugleich mittelalterliche Altstadt), laufe ich gerne in der Waagestraße, am Rathauskomplex der alten Salzstadt entlang. 


 Im geschützten Innenhof ist der Frühling stets ein paar Tage früher als bei uns im Dorf zu bestaunen. Es ist eine schöne Einstimmun auf das geschäftig bunte Treiben in den Fußgängerzonen.


Reizvolle Mauerdurchbrüche gestatten romantische Eindrücke, die zu jeder Jahreszeit schön sind. 



So bleibe ich weiter beim Suchen und Finden des Schönen.
Laut und leise, Drinnen und Draußen.

Eure Erika











Donnerstag, 7. April 2016

Frühling im Dorf

endlich auch bei uns. Lädt ein zu gemütlichen Spaziergängen, zum Plaudern und Verweilen. Unsere Dorfmitte ist ein schöner Treffpunkt. Ohne Brunnen und Linde zwar,



doch mit Liebe gestaltet. Mit Bänken und Tischen ausgestattet, mit einem Dorfladen, einer Boulebahn und einem Böckerschapp. Das ist Plattdüütsch und meint soviel wie Bücherschrank. Hier dürfen, sollen Bücher getauscht, ausgeliehen, gebracht, behalten, in erster Linie jedoch gelesen werden.













Die neue Boulebahn wird am kommenden Samstag eingeweiht. Ich hoffe, hier auch die eine oder andere ruhige Kugel zu schieben :)



Ein Stück weiter hinten, an der Bushaltestelle steht Kunst, 
"Skulpturen  im öffentlichen Raum".




Die Drei sind eine Leihgabe von Bildhauerin Gisela Milse,
 die in Radbruch lebt und arbeitet.

* * * * *

Mein heutiger Schatz aus dem Böckerschapp ist eine alte Ausgabe "Bel Ami" von Guy de Maupassant, der 1885 erschienen ist. Das Bändchen erschien in der Dieterich`schen Verlagsbuchhandlung zu Leipzig um 1953. Vor vielen Jahren schon gelesen, erfreue ich mich nun an der Haptik und dem leisen rascheln der Seiten und der schönen Sprache.





















Nebenbei, wie absichtslos, sind Paula Modersohn-Becker und Christa Wolf aufgetaucht.  Die eine in meinem Skizzenbuch,


die andere mit Gedanken, die mich berühren:

Hinter sich lassen, was man zu gut kennt, was keine Herausforderung mehr darstellt. Neugierig bleiben auf die anderen Erfahrungen, letzten Endes auf sich selbst in den neuen Umständen“ 

heißt es in Christa Wolfs “Nachdenken über Christa T.”

Beide in meinen Augen zeitlos schön und sozusagen zeitübergreifend.

Gute Zeiten wünsche ich Euch!

Bleibt neugierig!