TGL 22903 04-1970
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TGL
FSB Bewegungsfugen in Bau.werken
Anordnung, Ausbildung 22 903
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t.ti Verbindlich ab 1. 1. 1971
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Inhaltsverzeichnis
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1. "Begriffe 1
2. Anordnung der Dehnungsfugen 1.
3, An,ordnung der Setzungsfugen 4
4. Anordnung von Bewegungsfugen 5
fiir sonstige Zwecke
5. Fugenausbildung 5
6. Fugenbreiten 6
7, Fugenfüllung, Fugenabdeckung 7
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1. BEGRIFFE
-2.1. Sehwindfugen sind zur Verringerung der verbleibenden Bewegungen anzuordnen und nach
Abklingen der Hauptphase des Schwindens, frilhestens aber nach 6 Wochen, zu schließen. Ihre
Breite soll nicht größer als 1000 mm sein. Als Fugenverechluß ist ein Beton mit geringer
Sehwindneigung ·zu verwenden. Der Abe.tand von Sehwindfugen soll ·
bei unbewehrtem Beton 6,o m
und
bei, bewehrtem Beton 9,0 m
nio,ht überschreiten.
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2.2. Die Abstände der Dehnungsfugen müssen den Forderungen der Tabellen und 2 entsprechen,
jedoch dilrfen sie Uberschritt@ werden, wenn die sichere Aufnahme der Zwängungsspa.'lllung'en
durch statisch-konstruktive und/oder bauphysikalische Maßnahmen nachweisbar gewährleistet ist.
Wenn ungil;wtige Einflüsse zu erwarten sind, z,B, betriebsbedingte ungewBhnliche Temperatur-
einwirkungen, ode~ in Gebäuden mft einer Brandbelastung von mehr als 375 000 kcal/m2 und in
den Pällen nach den Abschnitten 2.3. und 2,5., muß stets, also auch bei Einhaltung der Fugen-
abstände nach Tabellen 1 und 2 oder wenn keine Fugen angeordnet werden, die sichere Aufnahme
der Zwängungsspal'intmgen nachgewiesen sein,
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b .,, C :. a
r Bild 2
In Bild 1 und 2 gilt :
a • Fugenabstand nach Tabelle· 1 oder
~a nach Berechnung
Bi/ d 1 C
Die Fugenabstände bei Konstruktionen nach Bild und 2 sind in der Wandabwicklung zu messen.
Zur Festlegung der Fugenabstände bei eingeschossigen Bauwerken dient als Kriterium der Stei-
figkeit der Stützen der Ke~.nwert d,. =~,worin h = Stützenhöhe und s = Dicke der Stütze
s .
in Richtung des Abstandes der Dehnungsfugen in m bedeuten. Für Bauwerke mit einem Kennwert
tf.. < 90 nach Tabelle 1 sind die ·Zwängungsspannungen nachzuweisen.
Für in den.Tabellen 1 und 2 nicht aufgeführte Bau~erke und Bauteile sind die Abstände sinn-
gemäß zu wählen.
2.3. Zur Gewährleistung der Funktion von Bewegungsfugen muß bei Baukä'rpern nach Tabelle 1,
Nr. 8 bis 11, und Tabelle 2, Nr. 9, nachweisbar die erforderlic~e Bewehrung in Längsrichtung
der betrachteten Fugenabstände vorhanden sein, sie muß jedoch mindestens 0,15 % des Beton-
quersclmi ttes betragen und beiderseitig gleicl',JJ1t-ißig verteilt sein.
2.4-. Die Abstände der Dahungefugen für Mauerwerksbauten nach Tabelle 1 gelten filr den Fall,
i.
daß die Stahlbetonringanker durch eine Wärmedämmung so geschützt sind, daß der gleiche Dämm-
wert wie im Mauerwerk vorhanden ist. Bei geringerer Wärmedällllllung dürfen die Fugenabstände
höchstens 30 m betragen.
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r,--- Skeiettbauten 48 72
1-- Geschoßbauten
2 Wandbauten, z.B. in Block-, Streifen-
oder Plattenbauweise 36 72
3 Eingeschossige Gebäude cJ. - 90 bis 130 36 48
~ :-,it Aussteifung rt. ·- 131 bis 175 54 72
~ durch Riegel et:. > 175 · 72 96
6 Eingeschossige Gebäude ohne Aussteifung durch Wände - -
7 Haupttragwerk von Rohrbrücken und Bandbrü~ken 54 72
8 Stützwände mit Bewehrung im Freien 18 36
9 in Richtung des in ireschützter Lafle 2 )
2:4 AA
10 Behälter1),Becken1), betrachteten im Freien 9 12
~
11 Tassen1) Abstandes
in geschützter Lage 2 ) 12 15
12 Kompakte·]undamentkörper im Freien 18 24
, - - - für. Maschinen, -
13 z.B. Walzwerkanlagen in geschützter Lage 2 ) 24 30
14 Kanäle innerhalb des Erdreiches3) 24 48
'
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J,1, Setzungs:f'ugen sind, falls keine anderen konstruktiven Maßnahmen vorgesehen werden, unter
Berücksichtigung der Ergebnisse der Baugrunduntersuchung anzuordnen bei:
sehr unterachiedlichen Belastungen benachbarter Bauwerke,
Baukörper o~er Bauwerksteile
sehr unterschiedlichen Grilndungstiefen
Wechsel der Grilndungsart
sprunghaftem Wechsel der Baugrundverhältnisse
_Anbau an bestehende Bauwerke
3.2. Setzungsfugen sind nicht erforderlich, wenn die in den geltenden Vorschriften ftir die
Projektierung der Bauwerksgriindungen von Hoch- und Industriebauten angegebenen Max:imaiset-
zungen
- (smax ) oder die zulässigen relativen Setzungsunterschiede ( A s/1) und die zulässigen
relativen Durchb:i,egungen ( 6 s/L) innerhalb eines zusammenhängenden Bauwerkes oder eines
Bauwerksteiles nicht überschritten werden.
/!
3.J. Sollen Dehnungsfugen oder sonstige Bewegungsfugen nach Abschnitt 4. gleichzeitig die
Funktion von Setzungsfugen übernehmen, sind sie nach den ftir Setzungsfugen geltenden Grund-
sätzen auszubilden.
5. FUGEHAUSBILDUNG'.
An einer Setzungsfuge darf jedoch für eine Doppelstütze ein gemeinsames Fundament angeordnet
werden, sofern nicht auf Grund der Ergebnisse der Baugrunduntersuchung eine Trennung erfor-
derlich ist.
5.3._ Flachdächer, die auf Mauerwerk oder auf Stahlbetonringankern aufliegen, sollen eine zur
Gewährleistung horizontaler Beweglichkeit geeigneten Auflagerung, z.B. Gummi, erhalten. Bei
Mauerwerk muß die Gleitschicht auf eine abgezogene Zementmörtelfuge verlegt sein. Die auf-
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6. FUGENBREITEN
-
3 Brüstungen
Bei der Ermittlui:i.g genauerer Werte für die Fugenbreite sind folgende Einflüsse zu berück_; ··
sichtigen:
Unterschied des Wärmestandes, der sich im untersuchten Baukörper aus dem
Wechsel der Jahres- und Tageszei t·en sowie aus der Aufheizung des Gebäude~
inneren im Brandfalle ergibt
7. .FUGENFU11UNG, FUGENABDECKUNG
7.3. Fugenabdeckung
Wenn es die Funktion des Bauwerkes erfordert; müssen die Fugen abgedeckt sein, z.B.
als Schutz gegen Witterungseinflüese_ und Verschmutzung
zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit
f'llr den Brandschutz
aus gestalterischen Grtinden.
Die Abdeckm:1g muß konstruktiv eo ausgebildet und befestigt se":tn, daß ungehinderte Bewegung
möglich ist und daß sie alle auftretenden Belastungen aufnimmt.
7.5. Die Abdichtung von Bewegungsfugen gegen Druck- oder Sickerwasser muß den geltenden Vor-
schriften entsprechen.
Hinweise