Bond wird nach einem Mordanschlag in Nordkorea gefangengenommen. Wieder befreit sucht er nach einem Verräter und den verbliebenen nordkoreanischen Gegenspielern.
Der letzte Bond mit Pierce Brosnan ist leider auch der schwächste. Trauriger Höhepunkt ist eine komplett künstlich wirkende CGI-Szene, in der eine sich unrealistische bewegende Figur auf ebenso falschen Wellen vor einem Gletscher windsurft (die Veröffentlichung dieser Version der Szene muss ein Versehen gewesen sein). Jinx, der Charakter von Halle Berry, wird leider bereits beim Erstkontakt mit Bond durch ein komplett seltsames Gespräch beschädigt. Die Musik ist misslungen – schon Madonnas Introsong gefiel mir nicht, aber die Musikuntermalung später ist noch mehr daneben. Und schließlich haben die Actionszenen ab und an komplett abstruse Zeitlupeneffekte. Bei diesem 2002 veröffentlichten Film war der Einfluss von Matrix wohl noch unvermeidbar; solche Charakteristika seiner Zeit müsste man einem Film eigentlich verzeihen, anderseits war selten eine Imitation so misslungen.
Dass der Plan des Oberbösen und die Handlung unplausibel sind überrascht dann nicht mehr. Genauso, dass viele der Actionszenen selbst für einen Bond absurd übertrieben sind. Ein unsichtbares Auto überreizt dann ganz alleine meine Gadgettoleranz. Am stärksten fand ich einen Kampf ziemlich am Anfang, der als Fechtkampf beginnt, bei dem Bond und sein Gegenspieler aber schnell die Waffen wechseln. Der funktionierte gut als Actionszene und als Charakterzeichnung seiner Teilnehmer. Auch manche der Verweise auf frühere Bonds waren nett zu sehen.
Auffällig war der Umgang mit Halle Berry. Zum einen liefert sie den damals groß publizierten Verweis auf Dr. No, nämlich wie Ursula Andress im (diesmal orangenen) Bikini aus dem Wasser zu steigen. Andererseits soll sie nicht nur ein Bond-Girl sein, sondern auch eine Bond ebenbürtige Agentin, der Plan war sogar einen eigenen Film um den Charakter zu stricken. Ein ziemlicher Spagat, der nur so halb gelingt, gerade im Vergleich mit Michelle Yeoh in Tomorrow Never Dies als glaubwürdigere Bondpartnerin. Immerhin fand ich den Charakter jetzt in der Retrospektive aber besser, als ich ihn von damals in Erinnerung hatte.