Also mich hat erst die Schwiegertochter aufmerksam gemacht. Heute ist ein palindromisches Datum - also von vorn und hinten gleich gelesen. Schon im vergangenen Jahr gab es einen solchen Tag. Wenn Ihr mehr darüber erfahren wollt, hier habe ich einen interessanten Artikel dazu.
Doch darüber wollte ich ja gar nicht schreiben. Heute soll es mal wieder um das Nähen gehen. Naja, vielleicht bestimmt geht es auch um andere Dinge. In der vergangenen Woche hatten wir Thüringer Winterferien. Die wollte ich in weiten Teilen dem Nähen widmen, klar. Von vornherein standen aber auch feste Termine an. Am Montag machte ich es mir zur Aufgabe des Tages, die Blöcke mit den schiefen Sternen zu einem Top zusammenzufügen.
In Plön hatten mir Nähschwestern geholfen, das Design festzulegen. Gut nummeriert, ging das Nähen zügig voran, Manchmal mußte ich den Block drehen, um mit der Richtung der Nahtzugaben besser hinzukommen. Der Wettergott war auf meiner Seite, sodaß das Top dann am Abend fertig war. Gebügelt habe das Top allerdings erst heute. Mit 1,30 m x 2,10 m ist auch nicht besonders leicht zu fotografieren. Irgendwo draußen geht es momentan ja nicht, denn seit Tagen stürmt es auch bei uns ohne Unterlaß. Guter Rat war teuer. Da bin auf den Boden verfallen. Unser Block hat einen recht hohen Spitzboden. Die Streben könnten in einer Höhe sein, wo das Top in der ganzen Länge hängen könnte.
Bewaffnet mit einer kleinen Stehleiter, bin ich also hoch und suchte nach einer geeigneten Position. Es gibt zwar Fenster, aber die sind zwischen Boxen versetzt angebracht, sodaß die Beleuchtung für meine Zwecke nur suboptimal ist. An anderen Stellen war sie besser, aber da reichte der Platz zwischen den Boxen nicht aus. Da mußte es eben so gehen.
Das war die beste Position zum Fotografieren, die ich ausmachen konnte. Im Gegenlicht zu fotografieren, hat natürlich auch seinen Reiz. Den Bleiglaseffekt finde ich immer wieder faszinierend.
Am Dienstag mußte ich das Kind schon recht früh zum Bahnhof nach Erfurt bringen, es ging für sie wieder einmal zum Wettkampf. Nach dem Mittagessen dann war ich es dann, die einen Termin hatte.
Schon am Freitag hatte ich das Ergebnis, es ist alles in Ordnung. Für mich ist es eine große Beruhigung, das zu erfahren. Beim allerersten Screening vor 6 Jahren hatte man Schatten entdeckt und ich hatte einen Folgetermin - da war ich ein wenig durch den Wind. Zum Glück war es nur eine Verdickung. Ich kann also immer nur raten: Nehmt einen solchen Termin wahr.
Am späten Nachmittag war ich zurück und nutzte das Tageslicht zum teilweisen Heften des Nähmaschinentops.
Nun steht die Frage nach dem Quiltmuster, Bei den anderen Näherinnen habe ich schon tolle Resultate gesehen. Die Entscheidung lasse ich noch ein wenig setzen.
Mittwoch nahm ich mir mal wieder mal die Vierer-Blöcke aus einem früheren Swap vor. In einer ersten Runde hatte ich 140 Blöcke mit einem grauen Quadrat ergänzt. Nun nähte ich die Mehrheit dieser Blöcke ohne besonderes Design zusammen, insgesamt habe ich jetzt 56 dieser größeren Einheiten. Die wiederum werden solange zusammengenäht, bis ich auf eine ungefähre Breite von 1,30 m komme. Die anderen kleinen Einheiten lasse ich zum Auffüllen, falls mir mal eine Reihe nicht so gut gefällt oder etwas verschoben werden muss, damit die nebeneinanderliegenden Blöcke besser zusammen passen. Gebügelt ist auch noch nichts.
Am Donnerstag war ich komplett außer Gefecht gesetzt. Ein unter Lehrern kursierendes geflügeltes Wort besagt ja, daß ein ordentlicher Lehrer in den Ferien krank wird. Nun, ich hatte um 8.00 Uhr einen Termin in einer kieferchirurgischen Praxis.
Es gibt definitiv schönere Termine. Aber einer ewig nicht abklingenden Vereiterung sollte endlich die Grundlage genommen werden. Also kühlte ich den ganzen Tag und lümmelte auf dem Sofa rum. So langsam gehen nun die Schwellung und der Bluterguß zurück.
Die anderen Tage verbrachte ich mit dem Nähen einer Probetasche für den Bücherswap bzw. der tatsächlichen, die nun unterwegs zu ihrer zukünftigen Besitzerin ist. Am Sonntag ist Zeigetag, danach gibt es dann auch Fotos für Euch. Aufgeräumt habe ich auch, aber das habt Ihr ja schon gesehen. Inzwischen geht es weiter, dieses Mal mit dem Strickzeug. Dazu aber dann in einem späteren Post.
Heute war es mal nicht ganz so stürmisch wie in den letzten Tagen, sodaß ich einen längeren Spaziergang um das Dorf unternahm und auf typische Merkmale ländlichen Lebens stieß.
Nein, ich hatte nichts dabei. Erstens wußte ich ja nicht, daß mich mein Weg dort langführen würde und zweitens ist das Füttern verboten. In dem einen Nachbarort gibt es einen kleinen Tierpark mit Alpakas und in einem anderen eine Straußenfarm.
In den Vorgärten läßt sich der nahende Frühling bewundern. In geschützten Lagen sah ich Winterlinge, Schneeglöckchen, Primeln, Christrosen und Krokusse.
So, nun sollte ich mal fertig werden mit dem Post, sonst wird es der 23. und dann kann ich meinen Datumsaufhänger vergessen. Morgen hat das jüngste Kind in Präsenz eine mündliche Prüfung und mein jüngster Bruder hat Geburtstag. Allerdings wohnt er an der niederländischen Grenze, da wird es beim Telefonanruf bleiben. Mein Gott, er wird schon 52. Wo ist die Zeit nur hin?
Bevor ich hier noch tiefgreifendere Gedanken loswerde, will ich mal schließen. Habt es gut!
Petruschka