30 November 2014

Sei kein Frosch.

... So hieß das Motto des Kreativ-Projektes für den Monat November. Ich habe dem kein noch ein Detail zugefügt - eine Klammer um das "K": also "Sei (k)ein Frosch". Die Idee zum Quilt war schnell da, die Fertigstellung allerdings verzögerte sich aus küchenbautechnischen Gründen. Doch noch rechtzeitig zum Monatsende fertig geworden, kann der Restequilt nun  aufgehängt werden. Er ist 41 cm x 32 cm groß.
 
 
Für mich stand gleich fest, daß die Reste aus den wöchentlichen Blöcken, die nach Tula Pink genäht werden, hier verarbeitet werden können. Sei kein Frosch bedeutet ja so viel "hab keine Angst" oder "trau dich". Und ich habe mich getraut ;-).   Ich nähte  also aus den Dreiecken und Streifen neue blaue Blöcke, eben Wasserblöcke,  nach dem Log Cabin - Prinzip. Hier habe ich eine Auswahl zusammengestellt.
 
 
Insgesamt habe ich 14 Blöcke genäht. Im Quilt sind allerdings nur 7 davon verarbeitet. Für die anderen gibt es auch schon eine Idee. Zwischen die blauen Resteblöcke habe ich unterschiedlich große Froschmotive gesetzt, die natürlich aus meinem Stoffaboquadratevorrat stammen.
 
 
Für das Quilting habe ich mich für Wellen, Kringel, freie Linien und Formen entschieden. Fische hätten auch gepaßt. Aber die sind auch auf einem meiner Lieblingsstoffe zu finden.
 
 
 
Noch hängen die restlichen Blöcke auf der Designwand. Sie sollen mit weiteren Froschmotiven zu einem Kissen verarbeitet werden, das der Freund der großen Tochter bekommen soll. Er ist nämlich ein großer Fan von Fröschen.
Natürlich sind auch noch Reststreifen und -dreiecke da und es kommen mit Sicherheit noch einige Reste dazu, sind wir doch erst bei Block 53 von 100 angelangt. Bis Montag müssen noch zwei Blöcke genäht werden, aber bestimmt nicht mehr heute ;-).
 
Ich wünsche Euch einen besinnlichen ersten Advent.
 
Petruschka

27 November 2014

Farbklecks Nr.9

... ist für mich ein ganz besonderer und natürlich mein Top der Woche. Wir haben eine neue Küche! Am Dienstag Abend hat der Elektriker die letzten Arbeiten getan. Aufgenommen habe ich das Foto heute Nachmittag.


Es ist unsere erste gekaufte Küche überhaupt, wenn man außer acht läßt, daß in den bisherigen Wohnungen Küchenschränke vorhanden und Teil der Miete waren. Die, die wir jetzt aussortiert haben sind immerhin nunmehr ca. 30 Jahren alt. Aber auch diese werden in der Wohnung der Tochter genutzt werden. Seit Oktober wohnt sie mit ihrem Freund zusammen und als Studenten haben sie es ja nicht so üppig. Seit nunmehr 20 Jahren wohnen wir als Eigentümer in der jetzigen Wohnung. Es gab große Umbauten, als 1999 die Nachbarwohnung dazukam, diverse Einrichtungsgegenstände  wurden ausgetauscht, Zimmer wurden umgewidmet und nun war also die Küche dran. Vor gut zwei Wochen wurde alles leergeräumt und Schränke, Utensilien und Elektrogeräte auf die Zimmer verteilt.  Und so die schon bearbeitete Küche aus - mein Flop des Tages.
 
 
 
Fließen mußten entfernt, der Fußboden neu gemacht sowie neue Elektroleitungen für gaanz viele Steckdosen verlegt werden. Welch ein Staub! Für die Mahlzeiten wurde alles aus verschiedenen  Zimmern zusammengeholt und der Abwasch wie früher bei meiner Oma in Schüsseln erledigt. Aber jetzt ist alles schön.
 
 
Gestern Abend wurden die ersten Schubläden gefüllt. Noch ist nicht alles verstaut. Das wird wohl noch das Wochenende in Anspruch nehmen. Und wie es so schön heißt: Arbeit zieht Arbeit nach sich. Der Elektrokasten ist im Flur (auf dem linken Foto links geradedurch) und von dem mußten nun die Kabel in die Küche. Also wurde auch im Flur gestemmt und neu verputzt. Ergo muß jetzt tapeziert werden. Außerdem bekommen alle Flurtüren (4) neue Anstriche. Zeit zum Nähen ist also rar. Dennoch ist einiges entstanden. Das gibt es dann im nächsten Post zu sehen. Bis dahin alles Gute!

Petruschka

24 November 2014

Farbklecks Nummer 8

... ist, da wir heute Montag haben, wieder ein blauer. Noch immer macht es großen Spaß, die passenden Stoffe und Namen für die Tula Pink Blöcke zu suchen und zu finden.
Bein Block 52 mußten wieder nur moderat Dreiecke genäht werden. Eins blieb bei meiner Nähvariante zwar übrig, aber das ist nicht so wild, denn es ist schon in einem anderen Projekt verarbeitet.
 
 
Die verarbeiteten Stoffe von Tula Pink, besonders den gemusterten Stoff, finde ich klasse. Gegensätze prallen aufeinander. So wie die Warm- und Kaltluft, die einen Sturm verursachen können. Deshalb heißt mein Block "Sturmfronten".
 

Block 53 sieht wie ein Wegweiser aus und bietet die Möglichkeit, schöne Motivstoffe zu verwenden.
Und was lag da näher, als meine Fische ins rechte Licht zu setzen?


Von Valomea hatte ich im Tausch den tollen Stoff mit den großen Fischen bekommen. Beide Stoffe ergänzen sich super. Benannt habe ich den Block mit "Große und kleine Fische". Auch der Stoff, der die Dreiecke ergibt, ist aus dem Tauschpaket von Valomea.


Ohne ein Bild mit beiden Blöcken kann ich den Post nicht beenden; also hier beide im Gesamtbild.

 
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Nach einem sonnigen Wochenende zeigt sich der November heute wieder von seiner grauen, regnerischen Seite. Doch das betrübt mich heute weniger. Denn nach einer Nähflaute in der vergangenen Woche ist die Lust am Nähen wiedergekommen und die noch ausstehenden Projekte sind fast fertig.  Tochterkind und ich haben heute frei - ein variabler Ferientag an unseren Schulen. Da wollen wir die Zeit nutzen, um Weihnachtseinkäufe zu erledigen und andere lebensnotwendige Dinge wie ein Badeanzug für die Tochter (Schwimmunterricht) oder Vlies für mich (Decke) zu kaufen.
Ich wünsche Euch einen schönen Montag und daß Ihr gesund durch die Woche kommt.
 
Petruschka 

19 November 2014

Mein heutiger Farbklecks

... erzählt von meiner anderen großen Leidenschaft neben dem Nähen, dem Lesen. Ich habe nämlich drei Lesetips für Euch: Bücher von Marie -Sabine Roger, einer französischen Autorin.
 
 
Mit dem Labyrinth der Wörter wurde Marie-Sabine Roger bei uns bekannt. 2009 wurde das Buch mit Gérard  Depardieu in der Hauptrolle verfilmt. Nachdem ich das Buch in Deutsch gelesen hatte, wollte ich unbedingt das Buch im Original lesen. Die Ausgabe, die ich kaufte, hat auf dem Titel eine Szene aus dem Film.
 
 
 Hier habe ich schon davon berichtet. "Wörter sind wie Schachteln, in die man seine Gedanken einsortiert. Wobei eigentlich nicht die Verpackung zählen sollte, sondern das, was man reinsteckt. Es gibt wunderschöne Päckchen, wo nicht als Dreck drin ist, und andere, die ungeschickt verschnürt sind, aber wahre Schätze enthalten ..."  Germain ist ein solcher Schatz. Gerade habe ich mich wieder vertieft: seine Aufzählung der germanischen Völker, die Erwähnung der Ratten in der "Pest" oder einer Litotes - das alles vor seinen Freunden, die ob seiner Entwicklung nicht mit dem neuen Germain umgehen können. Komisch, unaufgeregt, witzig und unbedingt lesenswert.

Als wir wieder einmal in Frankreich waren, hatte ich ein zweites Buch von Marie-Sabine Roger mitgenommen und erst später die deutsche Übersetzung gekauft.


Gérard ist körperlich sowie auch (ein wenig) geistig behindert. Er lebt bei seinem Bruder und dessen Frau Marlène. Diese will den Schwager loswerden und beleidigt ihn immerzu, worüber jener aber lacht, weil er eben nichts versteht von dem, was sie sagt. Marlène regt sich zum Beispiel über Leute auf, die Hunde aussetzen und will doch Gérard loswerden, indem sie ihn irgendwo zurücklassen. Der Dialog, der dazu geführt wird, ist absurd. "... wegen der miesen Schufte, die sich ihre Hunde vom Hals schaffen. (..) denn sie selbst, sie könnte niemals ein Tier aussetzen. Einen schwachsinnigen vielleicht. aber einen Hund niemals."
Alex ist Untermieterin und beobachtet den teilweise bösartigen Umgang Marlènes mit Gérard, der von Alex Roswell genannt wird Sie selbst ist auch ein wenig außerhalb der Norm: groß, dünn, wenig fraulich, mit Piercings und einer Reibeisenstimme. Sie entwickelt große Sympathien für ihn.
Gérard ist verrückt nach Popcorn, singt gern, wenn auch sehr schräg; trägt Gedichte vor, die keiner versteht und lacht sich kaputt, ohne zu wissen, warum. "Gérard schert sich eine Dreck darum, sich 'ordentlich zu benehmen'. Er schwebt weit über alldem, hoch über den Wolken. Was willst du auch machen, wenn du so eine Visage mit so einem Körper hast? Wenn du schlimmer als ein Bernhardiner sabberst und alle Wörter so vernuschelst, dass kein Mensch etwas versteht? Wenn sich die Leute auf der Straße tuschelnd nach dir umdrehen und dich heimlich angaffen, als wärst du ein Alien oder eine Jahrmarktattraktion?"   "An dem Tag, als ich ihn zum ersten Mal begegnet bin, habe ich gedacht, so wie er aussieht, muss er den IQ einer Kaulquappe haben. Aber das stimmt nicht. Gérard ist intelligent. Pech für ihn. Aber er hat trotz allem Spaß und liebt das Leben." Eines der Gedichte, die er deklamiert, geht folgendermaßen:

Welchen Tag haben wir
Wir haben jeden Tag
Meine Freundin
Wir haben das ganze Leben
Meine Liebe
Wir lieben uns und wir leben
Wir leben und wir lieben uns
 
Und wir wissen nicht, was das Leben ist
Und wir wissen nicht, was der Tag ist
Und wir wissen nicht, was die Liebe ist
 
"Roswell artikuliert so gut, er kann, er gibt sich Mühe, das sehe ich. (...) Aber ich bin mir sicher, daß er genau versteht, was er sagt, selbst auch er nicht genau weiß, was das Leben ist oder der Tag. Oder die Liebe."
Als Alex Gérard eines Tages mit zum Kanal nimmt, begegnen sie einem nicht minder seltsamen Paar: Olivier, dem Bierdosenweitwerfer und seinem melancholischen Kumpel Cédric. Die vier bilden bald ein Quartett und entwickeln einen Plan, wie sie Gérard aus Marlènes Fängen befreien können. Und so verstehe ich auch den Originaltitel, wenn man ihn ins Deutsche übersetzt: "Vivement l'avenir" - "Lebhaft die Zukunft". Die deutsche Übersetzung habe ich gekauft, weil ich Gérards französisches Kauderwelsch nicht verstehen konnte. Marie-Sabine Roger erweist sich als gute Beobachterin. Sie führt die kruden Gedanken sowie Auslegungen Marlènes ins Absurde und offenbart damit ihre Engstirnigkeit, Kleingeist und Voreingenommenheit.

Das dritte Buch habe ich Anfang des Jahres gekauft. Die Originalfassung besitze ich noch nicht. Das kleine Taschenbuch mit mehreren Kurzgeschichten hatte ich vor drei Jahren in Frankreich mitgenommen. Diese wiederum habe ich noch nicht in deutscher Übersetzung gefunden.


Ich fange hier mal mit der Zusammenfassung der Handlung durch den Haupthelden an. "Was habe ich hier für Bekanntschaften gemacht! Eine vierzehnjährige Mutter, ein Stricher mit Uni-Diplom, ein sentimentaler Bulle auf Vatersuche, ein unsympathischer Chirurg, eine philosophische Krankenschwester, ein optimistischer Physiotherapeut, ein depressiver Neurologe, ein überarbeiteter Urologe, Tag- und Nachtschwestern, gehetzte Pflegehelferinnen und Stationshilfen, die es selten eilig hatte, eine Schwesternschülerin. Klingt wie ein Gedicht von Prévert."  
Der eher menschenscheue Jean-Pierre ist seit einem Unfall, an dessen Ursache er sich nicht erinnern kann, im Krankenhaus an sein Bett gefesselt. Er ist Witwer und kinderlos. Eigentlich will er nur seine Ruhe haben, um seine Memoiren zu schreiben. " Uropa war einfach ein Griesgram, ein alter Nörgler. Ich muß wohl seine Gene geerbt haben. Ich bin genau wie er, mein Herz leidet an Verstopfung." Aber da gibt es eine Reihe Leute, die ihn daran hindern. Zuerst natürlich die Ärzte, die hier alle Klischees bedienen. "Die Koryphäe zählt für seine Studenten alle meine Defekte sowie die durchgeführten Reparaturen auf. Dabei wird mir klar, wie ramponiert ich bin. (..) Für ihn bin ich im Moment kein Mensch, sondern eine makellose Arbeit mit guter Prognose." Nie wird die Tür nach den Besuchen der Ärzte oder Krankenschwestern wieder zugemacht, was ihn mächtig stört.
Der junge Polizist Maxime versucht herauszufinden, wie Jean-Pierre in der Seine gelandet ist. Er zeigt Interesse an Jean-Pierre, weil er seinem verstorbenen Vater ähnlich sieht. Schon bald entdecken die beiden ihre gemeinsame Vorliebe für Schwarzweißfilme. Ein unheimlich dickes Mädchen, Maeva, will nur seinen Laptop, um auf Facebook zu gehen. Er betitelt sie unter anderem als "Nervensäge", ägyptische Plage", Klette", Blutegel" Am Ende stellt sich raus, daß sie schwanger war und Jean-Pierre sozusagen als Opa für ihr Neugeborenes adoptiert. Myriam, die Krankenschwester, hat den Griesgram so in ihr Herz geschlossen, daß er ihr Lieblingspatient wird. Und dann ist da noch Camille, der Jean-Pierre aus dem Fluß gezogen hat. Er ist ein Prostituierter, womit er sein Studium finanziert. Anfänglich in unerfreulichen Diskussionen und Vorurteilen gefangen, kommen die beiden sich langsam näher. Am Ende nimmt Jean-Pierre ihn bei sich auf, damit dieser ihm in seinem beschwerlichen Alltag helfen kann.
"Ein wahres Lesevergnügen! Eine zärtliche Hymne an die Macht der Freundschaft, komisch und schwungvoll erzählt." Dieser Einschätzung kann ich mich nur anschließen. Der französische Titel ist übrigens "Bon rétablissement" - "Gute Besserung!", was durchaus auch zweideutig zu verstehen ist.

Ganz schön viel Text heute, ich hoffe, Ihr habt durchgehalten. Und denen, die ich neugierig machen konnte, wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre.

Petruschka

17 November 2014

So gar nicht

... in Stimmung für irgendetwas war ich gestern. Das war ein Flop! Was ich auch anfing, nie kam so richtig Begeisterung auf, nicht einmal beim Lesen oder Nähen! Da habe ich fast lieber Arbeiten kontrolliert! Nach einer Stunde Arbeit im Garten, unser Kirschbaum ist sehr groß und läßt Unmengen Blätter fallen, nahm ich mich zusammen und beendete die angefangenen Blöcke für den Tula Pink Sampler. Daß es mit meiner Konzentration nicht allzu weit her war, ist ihnen auch anzusehen.
Block 50 hat es in sich, so viele kleine Dreiecksblöcke. Da nahmen die Vorbereitungen schon ein wenig mehr Zeit in Anspruch, im Vergleich zu anderen Blöcken.
 

Der Originalblock sieht für mich aus wie eine Häuserfront mit vielen Fenstern. Meine Fassade ist am Ende ein Tanzboden geworden und die Paare drehen sich im Kreis. "Formationstanz" - so heißt mein Block. Vielleicht tanzen auch Fische?

 
Pfeile sind schon in verschiedenen Versionen genäht worden. In Block 51 nun gegensätzlich und mehrere übereinander.
 
 
Ich habe wieder einen mit Goldsprenkeln übersäten Stoff verwendet. Der dunklere Dimples bietet einen schönen Gegensatz. Das wäre auch ein guter Titel. Meiner heißt "Zusammenspiel": währenddessen die Einen gehen, erscheinen schon die Anderen und doch bleibt alles im Rahmen.
 

Daß ich nicht ganz bei der Sache war, sieht man an den gekappten Spitzen der Dreiecke. Ich war froh, mich durch dieses kleine Tief gebissen zu haben, daß ich keine Lust mehr hatte, irgendetwas nachzubessern. Ich denke, im großen Quilt fallen die Ungenauigkeiten nicht ins Gewicht.
Und wie immer, die beiden Blöcke zusammen.
 
 
Noch mehr Blöcke gibt es wie immer bei flickr zu sehen.
 
Petruschka

15 November 2014

Dieser, mein sechster, Farbklecks

... ist auf jeden Fall TOP, das sei schon mal vorweggenommen. In  monatlichen ABC-AMC-Tausch mit Klaudia sind wir mittlerweile beim W angekommen.  Sie hat mir ein wundervolles Motiv gewerkelt.
 
 
Klaudia hat den Wasserfall mit sehr verschiedenen Mitteln realisiert, so z.B. hat sie mit Wolle die grünen Flächen dargestellt. So kommt die Randbegrünung gut rüber. Die Steine sind gequiltet und der Wasserstoff  gibt einen guten Eindruck der Gischt. Mir gefällt die naturalistische Ausführung sehr gut.
Ob Zufall oder Absicht - schaut mal die Briefmarke an. Könnt Ihr das Motiv erkennen?
 

Es ist das Bremer Rathaus mit dem Dom ;-)).
 
Ich hatte beim Räumen ein in Crazy-Patchwork gearbeitetes weißes Stoffstück gefunden. Was es mal werden sollte, weiß ich nicht mehr. Zu jener Zeit hatte ich die Kanten jeweils mit von Hand gestickten Stichen verziert. Unterhalb der Schrift kam jetzt noch ein Band dazu, dann setzte ich noch einen weißen Knopf und eine Blume aus Spitze drauf und herauskam meine AMC "W wie Weiß".
 
 
Erstaunlich, wie viele Nuancen Weiß es gibt und wie unterschiedlich sie zusammen wirken. Das "W wie Weiß" hatte ich ursprünglich in den Farben der  Umrandung gestickt. Aber das kam nicht sehr deutlich genug heraus. So habe ich dann einen roten Faden verwendet.
 
 
Vorher hatte ich an W wie Wasser, Wald, Wiese, Wein, Wild, Wildwasser, Wolken, Wunder gedacht. Im Fremdwörterbuch habe ich auch Werst gefunden. Das ist ein altes russisches Längenmaß, welches 1066,78 Metern entspricht. Ebenfalls russisch ist Wodka, was übersetzt Wässerchen bedeutet. Whist ist ein aus England kommendes Kartenspiel, ein Wesir heute ein Minister in islamischen Staaten und ein Woiwode ist ein oberster Beamter einer polnischen Provinz.
X und Y lassen wir aus, sodaß  das Z unseren Alphabet-AMC-Tausch  im Dezember beenden wird. Was dann kommt - mal sehen ;-).
Ich wünsche allen Leserinnen einen schönen Sonntag.
 
Petruschka

13 November 2014

Mein Farbklecks Nr. 5

... nimmt Euch mit nach Bremen, wo wir die beiden vergangenen Wochenenden verbracht haben. Aber Vorsicht, der Post wird lang!!
Bunt und wirr waren die  Leuchtreklamen der Buden auf dem Bremer Freimarkt, dem wir natürlich einen Besuch abstatteten.


Bevor es dunkel wurde, genossen wir noch den Ausblick vom Riesenrad. Das ist das einzige Fahrgeschäft, das an mir noch Geld verdienen kann. Alles andere macht mein Gleichgewichtssinn (und mein Magen) nicht mehr mit. Der Blick geht rüber in Richtung Weserstadion.
 
 
 
Zuvor waren wir gute drei Stunden im Universum, einem interaktiven Museum. Konzipiert für neugierige Kinder und Jugendliche, waren wir uns nicht zu schade, den drei thematischen Rundgängen zu folgen. Schon die äußere Form macht neugierig auf das Innere. Ich kann es nur empfehlen.
 
 
Ich persönlich hätte das Paula Modersohn-Becker Museum vorgezogen, aber im Universum hatte ich auch meinen Spaß, z.B. im Dunkelgang oder der Zeitkapsel.
Einen Tag später machten wir uns auf in die Innenstadt, ins Schnoor, einem Viertel mit kleinen, schmalen Gassen und kleinen, niedlichen Läden.
 

 
 
"Eine Ein-Mann-Schleuse" - O-Ton meines Mannes angesichts des am hinteren Ende 62 cm breiten schmalen Gäßchens.  Hinter der geschlossenen roten Tür im Vordergrund verbirgt sich übrigens ein französisches Café. Leider machte es erst um 12 Uhr auf - zu spät für uns, denn da waren wir schon längst durch.
 

Könnt Ihr auf der rechten Fassade den Weihnachtsmann erkennen? Es ist wahrhaft ein Weihnachtsladen, der das ganze Jahr über geöffnet hat. Und es waren nicht wenige, die ihn betraten. Mir sind die bunten Häuser in der Mitte ins Auge gefallen - ein wahrer Farbklecks.
 
 
 Am einen Ende des Schnoor, norddeutsch für Schnur, steht das Concordenhaus, das Vereinshaus einer Studentenvereinigung. In der unteren Etage befindet sich ein Restaurant.
 
Im Viertel trifft man auf kleine und große Kunstwerke, wie ...
 

 
den "Glockenbaum" oder


das Glockenspiel oder auch
 

"Durchgangskunst" 
 
 
kleine und große Froschprinzessinnen oder


einen in seiner Bewegung erstarrten Mann.
 

Dann und wann bekamen wir Informationsfetzen von Stadtführungen mit. In diesem sehr, sehr schmalen Haus wird heutzutage auf Gäste gewartet.  Das Besondere am Haus ist die Eulenluke unter dem Giebel. Die wurde zum Schutz vor Mäusen und Ratten angebracht.


Alt, wenn auch nicht so alt wie die Häuser im Viertel, ist dieser öffentlicher Fernsprecher, der es im Inneren ja immerhin schon zu magentaroten Hörern geschafft hat. Ob sie noch funktioniert, haben wir nicht ausprobiert.


Und natürlich mußte dieses Schild fotografiert werden. Wenn ich auch gern in einem Restaurant speise, besitzen muß ich keins ;-).
 

Auf dem Weg zum Markt zog eine blaue Gestalt die Blicke meines Mannes an: nicht auf dem Flur, sondern auf einem Balkon stand ein Pferd!


Das Rathaus ...
 
 
mit seinem Roland davor.  Ja der Roland mit einem Lebkuchenherz, passend dekoriert zum Freimarkt, der eben auch auf dem Marktplatz seinen kleineren Ableger hatte. Und links neben dem Rathaus Bremens berühmteste Bürger,


... die in Bremen meinem Eindruck nach vor allem vor Bibliotheken stehen und fleißig lesen.

 



Der Schweinehirt und seine Schweine am Ende der Sörgestraße sind ein lustiger Anblick.



Insgesamt waren unsere Besuche in der Altstadt und im Museum sehr bereichernd und damit natürlich TOP. Aber selbst in der besten Suppe findet sich manchmal ein Haar und das war dieser Schilderwald in der Nähe des Rathauses, ein echter FLOP.
 
 
Neugierig auf die Insel in der Weser geworden, fuhr mein Mann am frühen Samstagnachmittag eine zwei große Runden, um darauf zu gelangen. Bei einem Spaziergang durch ein modernes Wohnviertel stand dieses herrliche Gebäude in exponierter Lage.
 

Die Suche im Internet ergab, daß das ein ehemaliger Wasserturm war, der aber 1983 als solcher aufgegeben wurde. Zwischenzeitlich als Wasserspeicher für eine Brauerei genutzt, war er 2011 Ort für Kunstprojekte. Jetzt wirkte das Gelände sehr verlassen. Wegen seiner Form wurde es übrigens von den Bremern "umgedrehte Kommode" getauft.
 
Zum Schluß noch ein für mich witziges Detail. Am ersten Wochenende waren wir in einem Apartmenthotel am Hastedter Osterdeich untergebracht. Unweit war ein Restaurant, das inmitten der Becksmetropole "Paulaner's am Wehrschloß" heißt und bayrische Spezialitäten anbietet. Aufgrund der Nähe waren wir dort abends essen.
 
 
Ich bekam trotzdem am ersten Abend meinen Grünkohl ;-)) und am zweiten wählte ich Pannfisch - beides typische Gerichte für den Norden.
 
Ich hoffe, mein Farbklecks aus Bremen hat Euch gefallen. Ich jedenfalls habe mich in Bremen sehr wohl gefühlt.
 
Petruschka