... nimmt Euch mit nach Bremen, wo wir die beiden vergangenen Wochenenden verbracht haben. Aber Vorsicht, der Post wird lang!!
Bunt und wirr waren die Leuchtreklamen der Buden auf dem Bremer Freimarkt, dem wir natürlich einen Besuch abstatteten.
Bevor es dunkel wurde, genossen wir noch den Ausblick vom Riesenrad. Das ist das einzige Fahrgeschäft, das an mir noch Geld verdienen kann. Alles andere macht mein Gleichgewichtssinn (und mein Magen) nicht mehr mit. Der Blick geht rüber in Richtung Weserstadion.
Zuvor waren wir gute drei Stunden im Universum, einem interaktiven Museum. Konzipiert für neugierige Kinder und Jugendliche, waren wir uns nicht zu schade, den drei thematischen Rundgängen zu folgen. Schon die äußere Form macht neugierig auf das Innere. Ich kann es nur empfehlen.
Ich persönlich hätte das Paula Modersohn-Becker Museum vorgezogen, aber im Universum hatte ich auch meinen Spaß, z.B. im Dunkelgang oder der Zeitkapsel.
Einen Tag später machten wir uns auf in die Innenstadt, ins Schnoor, einem Viertel mit kleinen, schmalen Gassen und kleinen, niedlichen Läden.
"Eine Ein-Mann-Schleuse" - O-Ton meines Mannes angesichts des am hinteren Ende 62 cm breiten schmalen Gäßchens. Hinter der geschlossenen roten Tür im Vordergrund verbirgt sich übrigens ein französisches Café. Leider machte es erst um 12 Uhr auf - zu spät für uns, denn da waren wir schon längst durch.
Könnt Ihr auf der rechten Fassade den Weihnachtsmann erkennen? Es ist wahrhaft ein Weihnachtsladen, der das ganze Jahr über geöffnet hat. Und es waren nicht wenige, die ihn betraten. Mir sind die bunten Häuser in der Mitte ins Auge gefallen - ein wahrer Farbklecks.
Am einen Ende des Schnoor, norddeutsch für Schnur, steht das Concordenhaus, das Vereinshaus einer Studentenvereinigung. In der unteren Etage befindet sich ein Restaurant.
Im Viertel trifft man auf kleine und große Kunstwerke, wie ...
den "Glockenbaum" oder
das Glockenspiel oder auch
"Durchgangskunst"
kleine und große Froschprinzessinnen oder
einen in seiner Bewegung erstarrten Mann.
Dann und wann bekamen wir Informationsfetzen von Stadtführungen mit. In diesem sehr, sehr schmalen Haus wird heutzutage auf Gäste gewartet. Das Besondere am Haus ist die Eulenluke unter dem Giebel. Die wurde zum Schutz vor Mäusen und Ratten angebracht.
Alt, wenn auch nicht so alt wie die Häuser im Viertel, ist dieser öffentlicher Fernsprecher, der es im Inneren ja immerhin schon zu magentaroten Hörern geschafft hat. Ob sie noch funktioniert, haben wir nicht ausprobiert.
Und natürlich mußte dieses Schild fotografiert werden. Wenn ich auch gern in einem Restaurant speise, besitzen muß ich keins ;-).
Auf dem Weg zum Markt zog eine blaue Gestalt die Blicke meines Mannes an: nicht auf dem Flur, sondern auf einem Balkon stand ein Pferd!
Das Rathaus ...
mit seinem Roland davor. Ja der Roland mit einem Lebkuchenherz, passend dekoriert zum Freimarkt, der eben auch auf dem Marktplatz seinen kleineren Ableger hatte. Und links neben dem Rathaus Bremens berühmteste Bürger,
... die in Bremen meinem Eindruck nach vor allem vor Bibliotheken stehen und fleißig lesen.
Der Schweinehirt und seine Schweine am Ende der Sörgestraße sind ein lustiger Anblick.
Insgesamt waren unsere Besuche in der Altstadt und im Museum sehr bereichernd und damit natürlich TOP. Aber selbst in der besten Suppe findet sich manchmal ein Haar und das war dieser Schilderwald in der Nähe des Rathauses, ein echter FLOP.
Neugierig auf die Insel in der Weser geworden, fuhr mein Mann am frühen Samstagnachmittag eine zwei große Runden, um darauf zu gelangen. Bei einem Spaziergang durch ein modernes Wohnviertel stand dieses herrliche Gebäude in exponierter Lage.
Die Suche im Internet ergab, daß das ein ehemaliger Wasserturm war, der aber 1983 als solcher aufgegeben wurde. Zwischenzeitlich als Wasserspeicher für eine Brauerei genutzt, war er 2011 Ort für Kunstprojekte. Jetzt wirkte das Gelände sehr verlassen. Wegen seiner Form wurde es übrigens von den Bremern "umgedrehte Kommode" getauft.
Zum Schluß noch ein für mich witziges Detail. Am ersten Wochenende waren wir in einem Apartmenthotel am Hastedter Osterdeich untergebracht. Unweit war ein Restaurant, das inmitten der Becksmetropole "Paulaner's am Wehrschloß" heißt und bayrische Spezialitäten anbietet. Aufgrund der Nähe waren wir dort abends essen.
Ich bekam trotzdem am ersten Abend meinen Grünkohl ;-)) und am zweiten wählte ich Pannfisch - beides typische Gerichte für den Norden.
Ich hoffe, mein Farbklecks aus Bremen hat Euch gefallen. Ich jedenfalls habe mich in Bremen sehr wohl gefühlt.
Petruschka