101-014 BG BAU Web
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101-014 BG BAU Web
November 2022
Impressum
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1 Anwendungsbereich................... 7 5 Verwendung von Schalungen,
Tragkonstruktionen und
2 Begriffsbestimmungen.............. 8 Traggerüsten – Allgemeine
Anforderungen................................ 31
3 Gefährdungsbeurteilung.......... 14 5.1 Arbeitsplätze.................................... 31
3.1 Allgemein........................................... 14 5.1.1 Allgemein........................................... 31
3.2 Gefährdungen................................. 15 5.1.2 Geneigte Flächen........................... 33
3.3 Maßnahmen..................................... 16 5.1.3 Die Leiter als Arbeitsplatz......... 33
3.4 Planerische, statische und 5.2 Verkehrswege.................................. 34
organisatorische Vorgaben...... 19 5.2.1 Allgemein........................................... 34
3.4.1 Allgemein........................................... 19 5.2.2 Vertikale Zugänge.......................... 34
3.4.2 Fehlende Voraussetzungen...... 19 5.2.3 Laufstege........................................... 35
3.4.3 Berücksichtigung von 5.3 Maßnahmen zur Sicherung
Hinweisen.......................................... 20 gegen Absturz.................................. 35
5.3.1 Absturzsicherungen..................... 36
4 Organisatorische Rahmen 5.3.2 Auffangeinrichtungen................. 37
bedingungen................................... 21 5.3.3 Persönliche Schutzmaß-
4.1 Brauchbarkeit (Stand- nahmen gegen Absturz.............. 37
sicherheit und Nutzungs 5.3.4 Gefahrenbereich Absturz.......... 40
sicherheit)......................................... 21 5.4 Öffnungen.......................................... 40
4.2 Aufbau- und Verwendungs
anleitung............................................ 22 6 Verwendung von Schalungen,
4.3 Arbeitsvorbereitung..................... 22 Tragkonstruktionen und
4.4 Montageanweisung...................... 24 Traggerüsten – ergänzende
4.5 Aufsicht............................................... 26 Bestimmungen............................... 42
4.6 Unterweisung.................................. 26 6.1 Wand- und Stützen-
4.7 Prüfung und Inaugen schalungen....................................... 42
scheinnahme................................... 28 6.1.1 Allgemein........................................... 42
4.7.1 Allgemein........................................... 28 6.1.2 Standsicherheit.............................. 42
4.8 Mängelmeldung............................. 30 6.1.3 Arbeitsplätze.................................... 45
6.1.4 Absturz................................................ 45
6.1.5 Verkehrswege.................................. 47
Inhaltsverzeichnis
Seite Seite
6.1.6 Auf- und Abbau von Wand- 6.3.5 Schutz gegen herabfallende
und Stützenschalungen............. 48 Gegenstände.................................... 67
6.1.7 Prüfung und Inaugenschein 6.3.6 Einbau der Bewehrung
nahme von Wand- und bei Gleitschalungen..................... 70
Stützenschalungen...................... 49 6.3.7 Auf-, Um- und Abbau von Gleit-
6.2 Decken- und Balken- und Kletterschalungen............... 70
schalungen....................................... 50 6.3.8 Aufhängungen................................. 70
6.2.1 Allgemein........................................... 50 6.3.9 Prüfung und Inaugen-
6.2.2 Standsicherheit.............................. 50 scheinnahme von Gleit-
6.2.3 Arbeitsplätze.................................... 51 und Kletterschalungen............... 72
6.2.4 Absturz................................................ 51 6.4 Traggerüste....................................... 73
6.2.4.1 Decken- und Balken- 6.4.1 Allgemein........................................... 73
schalungssysteme........................ 51 6.4.2 Verkehrswege zu Arbeits-
6.2.4.2 Decken- und Balkenscha- plätzen und Montagestellen.... 75
lungen aus Einzelbauteilen..... 57 6.4.3 Arbeitsplätze.................................... 76
6.2.5 Auf-, Um- und Abbau 6.4.4 Montagestellen............................... 77
von Stützentürmen 6.4.5 Absturz................................................ 77
und Rahmenstützen .................... 60 6.4.6 Montageanweisung...................... 78
6.2.5.1 Allgemein........................................... 60 6.4.7 Sicherung gegen Verkehrs
6.2.5.2 Stützentürme................................... 60 gefahren............................................. 78
6.2.5.3 Rahmenstützen.............................. 60 6.4.8 Montage und Demontage
6.2.5.4 Verkehrswege beim Auf-, von Traggerüsten........................... 79
Um- und Abbau von Stützen- 6.4.9 Prüfung und Inaugenschein
türmen und Rahmenstützen.... 61 nahme von Tragkonstruk-
6.2.6 Prüfung und Inaugen tionen und Traggerüsten............ 79
scheinnahme von Decken- 6.5 Arbeiten an und auf
und Balkenschalungen.............. 63 Brückenkappen.............................. 81
6.3 Gleit- und Kletter- 6.5.1 Prüfung und Inaugenschein-
schalungen....................................... 64 nahme von Schalungen für
6.3.1 Allgemein........................................... 64 Brückenkappen.............................. 83
6.3.2 Standsicherheit.............................. 64
6.3.3 Arbeitsplätze.................................... 65 7 Anhang
6.3.4 Verkehrswege.................................. 66 7.1 Muster-Montageanweisung..... 85
1 Anwendungsbereich
Diese DGUV Regel findet Anwendung auf die Verwendung der folgenden
Arbeitsmittel: Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüste auf Baustel-
len. Die Verwendung schließt den Auf-, Um- und Abbau, das Absenken und
Verschieben, den Transport und Gebrauch sowie die Prüfung von Schalun-
gen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten ein.
7
2 Begriffsbestimmungen
Traggerüst ist eine temporäre Unterstützung für einen Teil des Bauwerkes.
Sie dient dazu, die durch den frisch eingebauten Beton erzeugte Last so lan-
ge aufzunehmen, bis die Konstruktion selbst eine ausreichende Tragfähig-
keit erreicht hat. Sie nimmt auch Lasten von Bauteilen, Anlagen, Personen
und Ausrüstung auf, die aus dem Aufbau, der Instandhaltung, der Änderung
oder dem Entfernen von Gebäuden oder anderen Bauwerken resultieren. Sie
kann zusätzlich als Unterstützungskonstruktion zur zeitweiligen Lagerung
von Baustoffen, Bauteilen und Ausrüstung verwendet werden.
8
Begriffsbestimmungen
Zu den Traggerüsten zählen entsprechend der Art der Ausführung und dem
Verwendungszweck folgende Baugruppen
• Stützentürme bestehen aus vorgefertigten Bauteilen, deren Verbindungs-
mittel dauerhaft angebracht sind. Dadurch bedingt sind die Aufbau
abmessungen vorbestimmt.
9
Begriffsbestimmungen
10
Begriffsbestimmungen
Nutzer/Nutzerin ist eine Unternehmerin oder ein Unternehmer, die bzw. der
selbst und deren bzw. dessen Beschäftigte Schalungen, Tragkonstruktionen
und Traggerüste gebrauchen.
Fachkundige Person ist eine Person, die zur Ausübung bestimmter Auf
gaben bei der Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Trag-
gerüsten über die dafür erforderlichen Fachkenntnisse verfügt. Sie wird
von der Unternehmerin oder dem Unternehmer für die Aufgabe ausgewählt
und beauftragt.
11
Begriffsbestimmungen
Zur Prüfung befähigte Person ist eine Person, die durch ihre Berufsausbil-
dung, ihre Berufserfahrung und ihre zeitnahe berufliche Tätigkeit über die
erforderlichen Kenntnisse zur Prüfung von bestimmten Arbeitsmitteln und
deren Verwendung im Bereich von Schalungen, Tragkonstruktionen oder
Traggerüsten verfügt.
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Begriffsbestimmungen
Qualifizierte Person ist eine Person, die ein Nutzer oder eine Nutzerin mit
bestimmten Aufgaben nach dieser DGUV Regel betraut und dafür qualifiziert
ist. Dazu können z. B. Personen gehören, die eine abgeschlossene Berufs-
ausbildung im Bau- oder Montagehandwerk haben oder die durch eine zeit-
nah ausgeübte berufsnahe Tätigkeit und entsprechende Unterweisung über
die erforderlichen Fachkenntnisse verfügen.
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3 Gefährdungsbeurteilung
3.1 Allgemein
14
Gefährdungsbeurteilung
3.2 Gefährdungen
15
Gefährdungsbeurteilung
3.3 Maßnahmen
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Gefährdungsbeurteilung
Weicht die Unternehmerin oder der Unternehmer von den in den Techni-
schen Regeln genannten Maßnahmen ab oder fehlen diese, muss durch an-
dere Maßnahmen mindestens die gleiche Sicherheit und der gleiche Schutz
der Gesundheit der Beschäftigten erreicht werden.
17
Gefährdungsbeurteilung
S z. B.:
• Montage und Demontage von Schalungs
Arbeiten so gestalten, elementen aus gesicherter Standposition
dass keine Gefährdung • Bauablaufoptimierung
vorhanden ist • Einsatz von Hubarbeitsbühnen
• Einsatz von fahrbaren Arbeitsbühnen
nicht möglich
T z. B.:
• Seitenschutz am Bauteil (B100)*
• Arbeitsplattformnetze (B105)*
Absturzsicherung
nicht möglich
T z. B.:
• Schutznetz (B102)*
• Eingelegte Schutzgitter
Auffangeinrichtung • Randsicherung (B107)*
nicht möglich
S = Substitution
T = technische Schutzmaßnahme
P = personenbezogene (individuelle) Schutzmaßnahme
Abb. 1 Rangfolge der Schutzmaßnahmen bei der Erstellung von Schalungen,
Tragkonstruktionen und Traggerüsten
18
Gefährdungsbeurteilung
3.4.1 Allgemein
19
Gefährdungsbeurteilung
Hat die Unternehmerin oder der Unternehmer Bedenken gegen die vorge-
sehene Art der Ausführung, insbesondere hinsichtlich der Sicherung gegen
Unfallgefahren, so haben sie diese den Auftraggebenden unverzüglich –
möglichst schon vor Beginn der Arbeiten – schriftlich mitzuteilen.
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat vor und während der Aus-
führung der Arbeiten die Hinweise der Koordinierenden (Planung/Durch-
führung) nach der Baustellenverordnung und des Sicherheits- und
Gesundheitsschutzplanes zu berücksichtigen.
20
4 Organisatorische Rahmenbedingungen
Alternativ kann die Standsicherheit auch durch die Verwendung der Auf-
bau- und Verwendungsanleitungen des Herstellers dargestellt werden, in
denen die konstruktiven Lösungen der Schalungsaufbauten sowie verschie-
dene Standardsituationen beschrieben sind. Darüber hinaus können Be-
messungshilfen des Herstellers genutzt werden. Dies können z. B. Tragfähig-
keitstabellen in gedruckter oder elektronischer Form sein.
Wird eine Aufbauvariante gewählt, die nicht in der Aufbau- und Verwen-
dungsanleitung des Herstellers beschrieben ist oder wird eine Konfiguration
unterschiedlicher Hersteller verwendet, muss die Brauchbarkeit erneut bzw.
ergänzend nachgewiesen werden.
21
Organisatorische Rahmenbedingungen
4.3 Arbeitsvorbereitung
Bei der Übertragung von Aufgaben auf Beschäftigte hat die Unternehmerin
oder der Unternehmer, je nach Art der Tätigkeiten, zu berücksichtigen, ob
die Beschäftigten befähigt sind, die für die Sicherheit und den Gesundheits-
schutz bei der Aufgabenerfüllung zu beachtenden Bestimmungen und Maß-
nahmen einzuhalten.
22
Organisatorische Rahmenbedingungen
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Bau-
arbeiten von weisungsbefugten und fachkundigen Vorgesetzten geleitet
werden. Diese Vorgesetzten müssen gewährleisten, dass bei der Vorbe
reitung und Durchführung der Bauarbeiten die Arbeitsschutz- und Unfall
verhütungsvorschriften eingehalten werden und die Gefährdungen für die
Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten minimiert werden.
Die Leitung der Bauarbeiten kann auch das Errichten und Räumen der
Baustelle umfassen.
23
Organisatorische Rahmenbedingungen
4.4 Montageanweisung
24
Organisatorische Rahmenbedingungen
25
Organisatorische Rahmenbedingungen
4.5 Aufsicht
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Bau-
arbeiten von weisungsbefugten und fachkundigen Personen beaufsichtigt
werden (Aufsichtführende). Diese müssen die arbeitssichere Durchführung
der Bauarbeiten überwachen.
4.6 Unterweisung
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Einrich-
tungen, Arbeitsmittel, persönliche Schutzausrüstungen, Arbeitsverfahren
und Arbeitsstoffe entsprechend der Betriebsanweisung/Montageanwei-
sung und durch die Unterweisung bestimmungsgemäß verwendet werden.
Die Unterweisung der Beschäftigten ist dabei in verständlicher Weise zu
vermitteln und durchzuführen.
Beschäftigte müssen vor Aufnahme der Tätigkeiten speziell für die auszu-
führenden Arbeiten an/auf Schalungen, Tragkonstruktionen und Tragge-
rüsten oder Teilbereichen, einschließlich deren Sicherungseinrichtungen,
eine angemessene Unterweisung erhalten haben, die sich mindestens auf
Folgendes erstreckt:
• verständliche Vermittlung der Inhalte der Montageanweisung und der
Aufbau- und Verwendungsanleitung
• sicherer Auf-, Um- und Abbau
• vorbeugende Maßnahmen gegen die Gefahr des Absturzes von Beschäf-
tigten und des Herabfallens von Gegenständen
• Sicherheitsvorkehrungen für den Fall treffen, dass sich die Witterungs
verhältnisse so verändern, dass die Sicherheit der betreffenden Konstruk-
tion und der betroffenen Beschäftigten beeinträchtigt sein könnte
26
Organisatorische Rahmenbedingungen
• zulässige Belastungen
• alle anderen, mit dem Auf-, Um- und Abbau gegebenenfalls verbundenen
Gefahren
Die Beschäftigten haben die von der Unternehmerin oder vom Unternehmer
zur Verfügung gestellten Einrichtungen, Arbeitsmittel, persönliche Schutz-
ausrüstungen, Arbeitsverfahren und Arbeitsstoffe entsprechend der Be-
triebsanweisung, Montageanweisung und entsprechend ihrer Einweisung
zu verwenden.
Bei der Verwendung von Arbeitsmitteln sind den Beschäftigten vor erst
maliger Verwendung Betriebsanweisungen zur Verfügung zu stellen.
27
Organisatorische Rahmenbedingungen
4.7.1 Allgemein
Die Prüfung bezieht sich hierbei auf die Kontrolle der vorschriftsmäßigen
Endmontage oder Installation und der sicheren Funktion dieser Arbeitsmit-
tel, die rechtzeitige Feststellung von Schäden und ob die getroffenen sicher-
heitstechnischen Maßnahmen wirksam sind (z. B. notwendige Absperrun-
gen, Tragkonstruktionen, Abspannungen, Absturzsicherungen).
28
Organisatorische Rahmenbedingungen
Dabei können stellvertretend für den jeweiligen Arbeitgeber Dritte mit regel-
mäßigen Inaugenscheinnahmen der Schalungen, Tragkonstruktionen und
Traggerüste beauftragt werden.
Sollte der oder die Erstellende und der oder die Nutzende ein und dassel-
be Unternehmen bzw. ein- und dieselbe Person sein, kann die erforderliche
Prüfung durch eine zur Prüfung befähigte Person zeitgleich mit der Inaugen-
scheinnahme vor dem Gebrauch durch dieselbe Person durchgeführt werden.
29
Organisatorische Rahmenbedingungen
Außergewöhnliche Ereignisse:
• Dies sind insbesondere Unfälle, längere Zeiträume der Nichtbenutzung,
bauliche Veränderungen an oder in unmittelbarer Nähe sowie Natur
ereignisse
• Zu den Naturereignissen zählen z. B. Stürme, starke Regenfälle, Vereisun-
gen und starke Schneefälle, bei denen das Gewicht des auf der Schalung,
Tragkonstruktion und Traggerüstes liegenden Schnees die zulässige
Nutzlast überschreitet
4.8 Mängelmeldung
30
5 Verwendung von Schalungen, Tragkon
struktionen und Traggerüsten –
Allgemeine Anforderungen
5.1 Arbeitsplätze
5.1.1 Allgemein
Bei Auf-, Um- und Abbau von Schalungen, Tragkonstruktionen und Tragge-
rüsten ist – soweit prozess- und arbeitstechnisch möglich – eine Vormontage
an Montageplätzen zu bevorzugen.
31
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
Auf geneigten Flächen, auf denen die Gefahr des Abrutschens von Perso-
nen besteht, darf nur gearbeitet werden, nachdem Maßnahmen gegen das
Abrutschen getroffen worden sind.
32
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
Für Arbeiten auf einer mehr als 45° geneigten Fläche sind besondere
Arbeitsplätze zu schaffen.
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass trag-
bare Leitern als Arbeitsplatz bei Bauarbeiten nach den Anforderungen des
§ 8 DGUV Vorschrift 38 „Bauarbeiten“ sowie TRBS 2121-2 „Gefährdung von
Beschäftigten bei der Verwendung von Leitern“ verwendet werden.
5.2 Verkehrswege
5.2.1 Allgemein
33
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
Bei der Verwendung von Leitern als Zugang sind Gefährdungen durch offen-
liegende Anschlussbewehrungen im Gefahrbereich der Leiter durch geeig-
nete Maßnahmen zu minimieren.
5.2.3 Laufstege
Laufstege müssen mindestens 0,60 m breit sein. Sie müssen mit Trittleis-
ten ausgerüstet sein, wenn sie steiler als 1 : 5 (etwa 11°) sind; sie müssen
34
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
mit Stufen ausgerüstet sein, wenn sie steiler als 1 : 1,75 (etwa 30°) sind. Auf
geneigten Laufstegen, auf denen die Gefahr des Abrutschens von Personen
besteht, müssen Maßnahmen gegen Abrutschen getroffen werden (siehe
Abschnitt 5.1.2).
Hierbei ist die Rang- und Reihenfolge der Schutzmaßnahmen gegen Absturz
einzuhalten:
• Absturzsicherungen vor
• Auffangeinrichtungen vor
• Persönlichen Schutzmaßnahmen gegen Absturz (Einsatz von Rückhalte-
systemen gegenüber dem Einsatz von Auffangsystemen bevorzugen).
35
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
5.3.1 Absturzsicherungen
5.3.2 Auffangeinrichtungen
36
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
höhe von mehr als 2,00 m müssen Einrichtungen zum Auffangen abrut-
schender Personen vorhanden sein.
37
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
38
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
Bei Situationen, die nicht planbar sind, können auch ausreichend tragfähige
Bestandteile von baulichen Einrichtungen als temporär genutzte Anschlag-
möglichkeit verwendet werden, die von fachlich geeigneten Personen fest-
gelegt werden.
Die Unternehmerin oder der Unternehmer hat die Beschäftigten vor der
ersten Benutzung der PSAgA und nach Bedarf, mindestens jedoch einmal
jährlich, zu unterweisen (siehe Abschnitt 4.6).
→ Hinsichtlich der Eignung von Beschäftigten bei der Benutzung von PSAgA
siehe Abschnitt 3.2.
Die Unterweisung hat nicht nur mit theoretischen Inhalten, sondern auch
mit Übungen zu erfolgen.
39
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
Eine Verwendung von PSAgA erfordert in jedem Fall die Benutzung eines
Schutzhelms mit Kinnriemen, der mit einer Festigkeit von bis zu 25 daN
(DIN EN 397) ausgestattet ist.
5.4 Öffnungen
40
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – Allgemeine Anforderungen
41
6 Verwendung von Schalungen, Trag
konstruktionen und Traggerüsten –
ergänzende Bestimmungen
6.1.1 Allgemein
6.1.2 Standsicherheit
42
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Als Anhaltswert für den Staudruck von q = 0,2 kN/m² kann man eine Wind-
stärke 8 nach Beaufort Skala (18 m/sec entspricht 65 km/h) annehmen.
43
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Abb. 2 Aufhängekonstruktion
44
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.1.3 Arbeitsplätze
6.1.4 Absturz
Eine Absturzgefährdung für die Beschäftigten kann durch das Absenken der
Standfläche auf der Arbeitsebene von mind. 1m unterhalb der Oberkante des
Schalungselementes ebenso beseitigt werden.
45
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
> 2,70 m
< 1,00 m
46
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.1.5 Verkehrswege
Ein Zugang über eine Treppe ist zu bevorzugen (siehe Abschnitt 5.2.2). Es
sind die seitens der Systemhersteller vorgesehenen Zugänge zu verwenden.
Ist der Zugang als senkrechte Leiter ausgeführt, so ist diese fest mit dem
Schalungssystem zu verbinden und wird an den Montageplätzen vor Auf-
richtung vormontiert. Der zu überbrückende Höhenunterschied zwischen
den Arbeitsplätzen darf dabei nicht mehr als 5,00 m betragen und es darf
kein Werkzeug und/ oder Material von Hand mitgeführt werden.
47
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Bei der Verwendung von senkrechten Leitern als Zugang sind keine zusätz
lichen Maßnahmen gegen einen rückwärtigen Absturz erforderlich, wenn
• ein Aufstieg der Beschäftigten mit dem Rücken zur Schalungsseite
gewandt erfolgt
und
• der Abstand der senkrechten Leiterachse zur Stirnseite der Arbeitsebene
mindestens 1,00 m beträgt
und
• ein senkrechter lichter Abstand der Arbeitsebenen von maximal 2,70 m
vorhanden ist.
Ist eine der zuvor beschriebenen Voraussetzungen nicht erfüllt und der Sei-
tenschutz als Schutzmaßnahme gegen Absturz ist unwirksam, sind ande-
re Maßnahmen zu treffen. Dies kann z. B. durch Einsatz von Netzen, erhöh-
tem Seitenschutz, Anbringung eines Rückenschutzkorbes erreicht werden
(siehe Abb. 3 und 4).
Beim Einsatz von Hebezeugen zur Montage von Wand- und Stützenschalun-
gen dürfen die Anschlagmittel erst gelöst werden, wenn die Abstützungen
montiert sind und wirksam werden. Beim Ausschalen müssen die Schalele-
mente von einer ausreichenden Anzahl von Ankern oder Abstützungen ge-
halten werden, bis die Schalelemente an das Hebezeug angeschlagen sind.
48
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Sollte der Erstellende und Nutzende ein und dasselbe Unternehmen sein,
kann die erforderliche Prüfung durch eine zur Prüfung befähigte Person zeit-
gleich mit der Inaugenscheinnahme vor dem Gebrauch durch dieselbe Per-
son durchgeführt werden.
49
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.2.1 Allgemein
6.2.2 Standsicherheit
50
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.2.3 Arbeitsplätze
Beim Auf-, Um- und Abbau sowie beim Arbeiten an und auf Decken- und
Balkenschalungen sind Arbeitsplätze nach Abschnitt 5.1 einzurichten.
6.2.4 Absturz
Die einzelnen Bauteile können hierbei mit Hilfsmitteln nach oben ge-
schwenkt oder von unten eingelegt werden (siehe Abb. 5). Ein Einsatz dieser
Systeme ist aus ergonomischen Gesichtspunkten (z. B. Einzellastgewichte
der Bauteile, Einhängehöhe der Bauteile, Einzelabmessungen der Decken-
bauteile oder der Deckenpaneele) nur für bestimmte Deckenhöhenbereiche
durchführbar. Der jeweilige Hersteller des eingesetzten Schalungssystems
legt dabei die Einsatzgrenzen seines Systems in der Aufbau- und Verwen-
dungsanleitung fest.
51
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Ist der Einsatz aus der sicheren Standposition nicht möglich, so sind Arbeits-
mittel, z. B. fahrbare Hubarbeitsbühnen oder fahrbare Arbeitsbühnen oder an-
dere geeignete Hilfsmittel, die den Aufbau von unten ermöglichen, oder Auf-
fangeinrichtungen einzusetzen, um sicher von oben einzuschalen. Hierbei sind
ausreichende Absturzsicherungen bzw. Auffangeinrichtungen sicherzustellen.
52
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
53
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
54
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
55
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Des Weiteren ist der Einsatz von Deckenschaltischen möglich. Der Ein- und
Ausbau ist z. B. mit geeigneten Lastaufnahmeeinrichtungen aus der gesicher-
ten Standposition (Aufstellebene der Tragkonstruktion) heraus durchzuführen.
Abb. 8
Schaltisch mit integ-
riertem Seitenschutz
und klappbaren
Stützelementen
56
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Beim Einsatz von Schalungen aus Einzelbauteilen ist, sofern möglich, vor-
rangig ein Ein- und Ausbau aus der gesicherten Standposition – Aufstell
ebene der Tragkonstruktion – anzuwenden (siehe Abb. 9 und 10). Dies ist
insbesondere beim Verlegen der ersten Platten zu beachten.
Für das Verlegen von Schalungsplatten von oben ist eine Absturzgefährdung
für die Beschäftigten durch Verlegen der Träger oder anderer geeigneter
Hilfsmittel auf einen lichten Abstand von max. 30 cm zu verringern. Diese
Träger oder andere geeignete Hilfsmittel sind gegen Verschieben zu sichern.
Ist dies nicht möglich, sind andere geeignete absturzsichernde Maßnahmen
zu ergreifen (technische Maßnahmen, nachrangig Einsatz von PSAgA).
57
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
≤ 30 cm
Abb. 9 Verlegen von Schalungsplatten von oben ohne Einsatz von PSAgA,
lichter Querträgerabstand ≤ 30 cm.
59
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.2.5.1 Allgemein
Grundsätzlich muss für den Auf-, Um- und Abbau von Stützentürmen und
Rahmenstützen eine Montageanweisung (siehe Abschnitt 4.4) vorhanden
sein. Die Aufbau- und Verwendungsanleitung des jeweiligen Herstellers bil-
det eine der Grundlagen zur Aufstellung einer Montageanweisung. Sie muss
gegebenenfalls um weitere Angaben, z. B. zu Bauzwischenzuständen und
zur Wind- und Kippsicherung während des Auf-, Um- und Abbaus, ergänzt
werden.
6.2.5.2 Stützentürme
6.2.5.3 Rahmenstützen
Der horizontale Aufbau erfolgt an einem ebenen Montageplatz. Für den wei-
teren Auf-, Um- und Abbau müssen Arbeitsplätze nach Abschnitt 5.1, Ver-
kehrswege nach Abschnitt 5.2 und Absturzsicherungen nach Abschnitt 5.3
eingerichtet sein.
60
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.2.5.4 Verkehrswege beim Auf-, Um- und Abbau von Stützentürmen und
Rahmenstützen
Bei der Montage und Demontage von Zugängen zu Montagestellen ist für be-
gründete Einzelfälle im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung abzuwägen, ob
die Montage und Demontage von Seitenschutz oder Auffangeinrichtungen
an Zugängen ein größeres Gefahrenpotential mit sich bringen als der kurz-
zeitige Einsatz der durch PSAgA gesicherten Beschäftigten.
61
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
62
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Sollte der oder die Erstellende und Nutzende ein und dasselbe Unterneh-
men sein, kann die erforderliche Prüfung durch eine zur Prüfung befähigte
Person zeitgleich mit der Inaugenscheinnahme vor dem Gebrauch durch
dieselbe Person durchgeführt werden.
63
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.3.1 Allgemein
Der Auf-, Um- und Abbau sowie der Gebrauch von Gleit- und Kletterschalun-
gen darf nur durch auf der Baustelle unterwiesenes Personal erfolgen.
6.3.2 Standsicherheit
64
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.3.3 Arbeitsplätze
Abweichend von Abschnitt 5.1 müssen Arbeitsplätze, die zusätzlich als Zwi-
schenlager für Bewehrungsstahl verwendet werden, mindestens wie Gerüste
der Lastklasse 4 (300 kg/m²) nach DIN EN 12811-1 bemessen und ausgeführt
sein. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die vorhandenen Verkehrs
wege erhalten bleiben.
Nach Angaben des Herstellers oder in begründeten Fällen kann eine nied-
rigere Lastklasse angesetzt werden, wenn hierfür die Standsicherheit der
Konstruktion nachgewiesen ist, siehe Abschnitt 4.1. Dabei ist sicherzustel-
len, dass die zulässige Materialbelastung und die zulässige Personenanzahl
eindeutig erkennbar sind.
65
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.3.4 Verkehrswege
Ein Zugang über eine Treppe auf die Gleit- und Kletterschalung ist zu
bevorzugen.
Innerhalb der Gleit- und Klettersysteme sind die seitens der Systemherstel-
ler vorgesehenen Zugänge zu verwenden. Ist der Zugang als senkrechte
Leiter ausgeführt, so ist diese fest mit dem Klettersystem zu verbinden und
wird an den Montageplätzen vor Aufrichtung vormontiert. Der zu überbrü-
ckende Höhenunterschied zwischen den Arbeitsplätzen darf dabei nicht
mehr als 5,00 m betragen und es darf kein Werkzeug und/oder Material
von Hand mitgeführt werden.
Bei der Verwendung von senkrechten Leitern als Zugang sind keine zusätz
lichen Maßnahmen gegen einen rückwärtigen Absturz erforderlich, wenn
• ein Aufstieg der Beschäftigten mit dem Rücken zur Schalungsseite
gewandt erfolgt
und
• der Abstand der senkrechten Leiterachse zur Stirnseite der Arbeitsebene
mindestens 1,00 m beträgt
und
• ein senkrechter, lichter Abstand der Arbeitsebenen von maximal 2,70 m
vorhanden ist.
66
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Ist eine der zuvor beschriebenen Voraussetzungen nicht erfüllt und der
Seitenschutz als Schutzmaßnahme gegen Absturz unwirksam, sind andere
Maßnahmen zu treffen. Dies kann z. B. durch Einsatz von Netzen, erhöhtem
Seitenschutz oder Anbringung eines Rückenschutzkorbes erreicht werden
(siehe Abb. 3 und 4).
67
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
68
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
3,00m
30°
Bordwand
0,60 m
69
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Beim Einsatz von Hebezeugen zur Montage von Gleit- und Kletterschalungen
dürfen die Anschlagmittel erst gelöst werden, wenn die Abstützungen oder
Aufhängungen wirksam werden.
6.3.8 Aufhängungen
70
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
71
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Tabelle 4 A
uflistung möglicher Personenkreis für die Durchführung von
Prüfungen und Inaugenscheinnahmen an Gleit- und Kletter
schalungen
Sollte der Erstellende und Nutzende ein und dasselbe Unternehmen sein,
kann die erforderliche Prüfung durch eine zur Prüfung befähigte Person zeit-
gleich mit der Inaugenscheinnahme vor dem Gebrauch durch dieselbe Per-
son durchgeführt werden.
72
Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.4 Traggerüste
6.4.1 Allgemein
Die Anforderungen und Verfahren für die Bemessung von Traggerüsten sind
in der DIN EN 12812 beschrieben. Notwendige Maßnahmen zur Gewähr-
leistung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes werden auch z. B. in der
DIN EN 12811-1 und weiteren Dokumenten behandelt. Für die Koordination,
die Überwachung und die Prüfung von Traggerüsten sind darüber hinaus die
Anforderungen aus dem Bauordnungsrecht, z. B. Landesbauordnungen, ab-
hängig von Bauwerksklassen, der Baustellenverordnung oder zusätzliche
technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-
ING) und weitere bauvertraglich vereinbarte Regelwerke zugrunde zu legen.
Aus diesen Regelungen ergeben sich die jeweils handelnden Personen, de-
ren Qualifikationen und der Dokumentationsumfang.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Siehe hierzu z. B. DIN EN 12812, Anhang A. Aus den Anforderungen der Bau-
aufsichtsämter kann hierzu der Einsatz einer Prüfingenieurin oder eines
Prüfingenieurs notwendig werden.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Bei der Nutzung von Verkehrswegen zu Montagestellen ist für begründete Ein-
zelfälle im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung abzuwägen, ob die Montage
und Demontage von Zugängen ein größeres Gefahrenpotential mit sich brin-
gen als der kurzzeitige Einsatz der durch PSAgA gesicherten Beschäftigten.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.4.3 Arbeitsplätze
Beim Auf-, Um- und Abbau von Traggerüsten sind grundsätzlich Arbeitsplät-
ze nach Abschnitt 5.1 einzurichten.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.4.4 Montagestellen
6.4.5 Absturz
Beim Auf-, Um- und Abbau von Traggerüsten müssen für Arbeitsplätze, Mon-
tagestellen und deren Zugänge bei einer vorhandenen Absturzgefährdung
für Beschäftigte geeignete Maßnahmen zur Sicherung gegen Absturz fest
gelegt werden. Bei der Auswahl und Festlegung der Maßnahmen ist de-
ren Einsatzmöglichkeit in Abhängigkeit von der Art und dem Fortgang der
jeweils auszuführenden Tätigkeiten sowie den baulichen Erfordernissen
entsprechend der Rangfolge nach Abschnitt 5.3 zu überprüfen.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
6.4.6 Montageanweisung
Dies gilt auch, wenn z. B. während der Herstellung des Bauwerks gleichlau-
fend mit einer Erdbaustelle Transporte in dafür vorgesehenen Verkehrsräu-
men erfolgen sollen.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Bei der Vormontage sind die max. zulässigen Längen der zusammengesetz-
ten Stützenelemente zu beachten.
Ist eine Vormontage von Bauteilen und Baugruppen sowie deren Verbin-
dungselemente auf einem Montageplatz, z. B. aus bautechnischen Grün-
den, nicht möglich, sind für den Auf-, Um- und Abbau in Abhängigkeit der
örtlichen Gegebenheiten Arbeitsplätze, Verkehrswege und Absturzsicherun-
gen nach den Abschnitten 6.4.2 bis 6.4.5 einzurichten.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Sollte der Erstellende und Nutzende ein und dasselbe Unternehmen sein,
kann die erforderliche Prüfung durch eine zur Prüfung befähigte Person zeit-
gleich mit der Inaugenscheinnahme vor dem Gebrauch durch dieselbe Per-
son durchgeführt werden.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Abb. 15
Brückenkappe mit
Absturzsicherungen
aufgrund von er-
höhter Verletzungs-
gefahr beim Fall auf
Gegenstände.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Abb. 16
Brückenkappe mit geschlos-
senem Seitenschutz (Voll-
einhausung) als Schutz
gegen herabfallende Gegen-
stände (bspw. Bundesauto-
bahn, Bahnstrecke)
Nach Angaben des Herstellers oder in begründeten Fällen kann eine nied-
rigere Lastklasse angesetzt werden, wenn hierfür die Standsicherheit der
Konstruktion nachgewiesen ist, siehe Abschnitt 4.1. Dabei ist sicherzustel-
len, dass die zulässige Materialbelastung und die zulässige Personenanzahl
eindeutig erkennbar sind.
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
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Verwendung von Schalungen, Tragkonstruktionen und Traggerüsten – ergänzende Bestimmungen
Sollte der Erstellende und Nutzende ein und dasselbe Unternehmen sein,
kann die erforderliche Prüfung durch eine zur Prüfung befähigte Person
zeitgleich mit der Inaugenscheinnahme vor dem Gebrauch durch dieselbe
Person durchgeführt werden.
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7 Anhang
7.1 Muster-Montageanweisung
1. Allgemein: Auftraggebende/
Bauherrin/ Bauherr:
Bauleitung/
Koordination/
Aufsichtführende Person:
2. Beschreibung der Bau Angaben können aus der A+V des Herstellers
arbeiten/ Montagefolge: entnommen werden
(auch auf separaten Blättern, in
Zeichnungen/ Skizzen)
3. Sicherheitsmaßnahmen und
-hinweise:
(auch auf separaten Blättern, in
Zeichnungen/ Skizzen)
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Anhang
4. Verwendete Arbeitsmittel:
(auch auf separaten Blättern, in
Zeichnungen/ Skizzen)
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Anhang
4.3 Gerüst:
(z. B. Kennzeichnung, Unterwei-
sung, Inaugenscheinnahme-Check-
liste)
5. Persönliche Schutzausrüstung:
(z. B. Unterweisung, erforderliche
Untersuchungen)
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Anhang
Bezugsquelle:
Buchhandel und Internet:
z. B. www.gesetze-im-internet.de, www.baua.de
• Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
• Baustellenverordnung (BaustellV)
• Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
• Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
• Bauordnungen der Bundesländer
• ASR A1.8 Verkehrswege
• ASR A2.1 Schutz vor Absturz und herabfallenden Gegenständen, Betreten
von Gefahrenbereichen
• TRBS 1111 Gefährdungsbeurteilung
• TRBS 1203 Zur Prüfung befähigte Personen
• TRBS 2121 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz – Allgemeine
Anforderungen
• TRBS 2121 Teil 2 Gefährdung von Beschäftigten bei der Verwendung von
Leitern
• TRBS 2121 Teil 4 Gefährdung von Beschäftigten durch Absturz – Aus-
nahmsweises Heben von Beschäftigten mit hierfür nicht vorgesehenen
Arbeitsmitteln
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Anhang
Bezugsquelle:
Bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger und
unter www.dguv.de/publikationen
Vorschriften
• DGUV Vorschrift 1 „Grundsätze der Prävention“
• DGUV Vorschrift 38 „Bauarbeiten“
Regeln
• DGUV Regel 101-005 „Hochziehbare Personenaufnahmemittel“
• DGUV Regel 101-011 „Verwendung von Schutznetzen (Sicherheitsnetzen)“
• DGUV Regel 112-198 „Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen
gegen Absturz“
• DGUV Regel 112-199 „Retten aus Höhen und Tiefen mit persönlichen
Absturzschutzausrüstungen“
Normen
Bezugsquelle:
Beuth-Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin
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Anhang
90
Berufsgenossenschaft
der Bauwirtschaft
Hildegardstraße 29/30
10715 Berlin
www.bgbau.de