Umweltbericht
Umweltbericht
Umweltbericht
zum
Stadt Bochum
Stand: 20.11.2019
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 1
1.1 Anlass und Aufgabenstellung 1
1.2 Gesetzliche Grundlage 4
1.3 Inhalte und Ziele des Bebauungsplans Nr. 900 5
1.3.1 Art und Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs.1 Nr.1 BauGB i.V.m. §§ 1-11
bzw. § 16 BauNVO) 7
1.3.2 Flächen für Nebenanlagen, Stellplätze und Garagen 7
1.3.3 Verkehrsflächen 8
1.3.4 Öffentliche Grünflächen/Freianlagen und Gemeinschaftsgrünflächen 9
1.3.5 Bauliche Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umweltauswirkungen 11
1.3.6 Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von
Natur und Landschaft 12
1.3.7 Anpflanzungen und Erhaltungen von Bäumen, Sträucher und sonstigen
Bepflanzungen 12
1.3.7.1 Begrünung von Flachdächern und Tiefgaragen sowie Pflanzmaßnahmen auf
oberirdischen Stellplätzen 12
1.3.7.2 Pflanzmaßnahmen im öffentlichen Straßenraum 13
1.3.7.3 Anpflanzungen von Hecken 13
1.3.7.4 Erhaltungen von Bäumen, Hecken, Gehölzstreifen und der öffentlichen
Grünfläche (Friedhof) 14
1.3.8 Flächen/Einrichtungen zur Ableitung und Retention von Niederschlagswasser 15
1.3.9 Flächen für die Landwirtschaft 16
1.3.10 Örtliche Bauvorschriften (§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB i.V.m. § 89 BauO NW) 17
1.4 Darstellung der festgelegten und für den Plan relevanten Ziele des
Umweltschutzes und ihrer Berücksichtigung 18
1.4.1 Ziele des Umweltschutzes in Fachgesetzen und Richtlinien 18
1.4.2 Für den Plan relevante Ziele des Umweltschutzes in Fachplänen 21
1.5 Beschreibung des Plangebietes und des Umfeldes 36
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
3. Zusätzliche Angaben 85
3.1 Beschreibung der verwendeten Verfahren und Hinweise auf Schwierigkeiten und
Defizite 85
3.2 Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen auf die
Umwelt gemäß § 4c Baugesetzbuch (Monitoring) 88
3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung 89
Literatur- und Quellenverzeichnis 93
Gesetze und Verordnungen 97
Anlagen 99
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
1. Einleitung
1.1 Anlass und Aufgabenstellung
Die Stadt Bochum braucht Wohnungsbau in qualitativ hochwertiger Form, um zielgruppenge-
recht Wohnraum anbieten zu können. Mit dem Projekt „OSTPARK - Neues Wohnen“ wird am
Übergang zwischen Stadt und Landschaft ein Baugebiet mit urbanen Qualitäten und eine Park-
landschaft geschaffen. Durch die besondere Lage des Plangebietes werden einerseits die inne-
ren Ränder der Stadt qualifiziert und anderseits neue Zugänge zur Landschaft eröffnet. Dabei
handelt es sich nicht um eine Inanspruchnahme von ökologisch wertvoller „freier Landschaft“
für eine Bebauung. Die neuen Bauflächen beschränken sich vollständig auf Brachflächen bzw.
baulich vorgeprägte Bereiche (Stadtgärtnerei, Sportplatznutzung sowie ungenutztes Bauland
des Bebauungsplanes Nr. 697 I „Havkenscheider Feld“) und lassen außerdem großzügige
Grünbereiche frei.
Die Umsetzung und Konkretisierung der Rahmenplanung „OSTPARK - Neues Wohnen“ erfolgt
in Teilabschnitten, so dass für das Rahmenplangebiet mehrere Bebauungspläne aufgestellt
werden. Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 900 umfasst dabei das Quartier Feldmark,
mit Ausnahme des Teilbereichs östlich des Friedhofs Feldmark, sowie den kompletten Bereich
des geplanten Wasserlaufs. Da das Quartier Feldmark als erstes realisiert werden soll und der
Wasserlauf bereits der Entwässerung des Quartiers Feldmark dient, wurde dieser dem Bebau-
ungsplan Nr. 900 zugeordnet.
Der für große Teile des Bebauungsplangebietes Nr. 900 vorhandene rechtswirksame einfache
Bebauungsplan Nr. 324 - Ölbachtal - Teilgebiet Bochum II des Siedlungsverbandes Ruhrkohlen-
bezirk zielte seinerzeit lediglich auf eine Sicherung der vorhandenen Freiräume ab. Neben dem
Bebauungsplan Nr. 324 ist die derzeitige Beurteilungsgrundlage für Bauvor-haben § 35 BauGB
(Bauen im Außenbereich) wonach - bis auf wenige Ausnahmen - keine baulichen Nutzungen
zulässig sind. Auch die geplanten Freiraumnutzungen sehen einen engeren funktionalen Bezug
zum Siedlungsraum vor (naturnahes Entwässerungssystem) und entsprechen somit nicht den
Festsetzungen der Bebauungspläne Nr. 324 und 185.
Auch die bereits abgeschlossene Bauleitplanung Nr. 679 Teil I für ein Wohngebiet nördlich des
Werner Hellwegs und angrenzende Grünflächen ist überwiegend nicht mit den Zielen des
Rahmenplanes „OSTPARK - Neues Wohnen“ in Übereinstimmung zu bringen. Das Erschlie-
ßungssystem und die Wohnformen der damals geplanten Wohnsiedlung wurden bisher nicht
realisiert und entsprechen in Teilen nicht mehr den Planungen.
Die erstmalige Vorbereitung städtebaulicher Strukturen in einem, mit Ausnahme des Hoch-
schulgeländes, bislang rein gärtnerisch genutzten Bereich bzw. einem, mit Ausnahme der bei-
den Hochhäuser am Sudbeckenpfad, bislang nicht bauliche genutzten Bereich werfen Fragen
auf, die nur in einem qualifizierten Bebauungsplanverfahren entsprechend gelöst werden kön-
nen. Insbesondere sind Aspekte des Lärmschutzes, der Verknüpfung von Siedlungs- und Frei-
raum und der großräumig zu organisierenden Entwässerung intensiv und detailliert zu klären.
Regelungen zur stadtgestalterischen Ausprägung spielen zur Umsetzung des Rahmenplans eine
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
bedeutende Rolle, die wiederum nur mit einem qualifizierten Bebauungsplan umgesetzt wer-
den können.
Zur städtebaulichen Neuordnung des Plangebietes ist daher die Aufstellung des Bebauungs-
planes Nr. 900 erforderlich (§ 1 Abs. 3 BauGB).
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr hat am 25.08.2009 den Aufstellungsbeschluss
zum Bebauungsplan Nr. 900 gefasst. Dieser basiert auf den ersten städtebaulichen Planungs-
ideen für den Gesamtbereich Feldmark/Havkenscheider Feld aus dem Charrette-Verfahren von
2009. Diese Ideen wurden durch die Rahmenplanung „OSTPARK - Neues Wohnen“ konkreti-
siert. Dabei wurde deutlich, dass es für die Umsetzung des Gesamtprojektes OSTPARK sinnvoll
ist, dass der komplette Bereich des geplanten Wasserlaufs in einem einheitlichen Bebauungs-
plan zusammengefasst wird. Da der Wasserlauf bereits dem als erstes zu entwickelnden Quar-
tier Feldmark dient, wurde dieser dem Bebauungsplan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“ (vormals
„Wohnen an der Feldmark“) zugeordnet.
Am 08.03.2016 hat der Ausschuss für Planung und Grundstücke die Änderung des Aufstel-
lungsbeschlusses beschlossen. Gegenstand des Beschlusses war die o.g. Anpassung des Gel-
tungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 900.
Im Zeitraum vom Juni 2014 bis Juni 2015 erfolgte eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung
zur Rahmenplanung „OSTPARK - Neues Wohnen“, die zugleich als frühzeitige Öffentlichkeits-
beteiligung im Sinne von § 4 Abs. 1 BauGB zum Bebauungsplan Nr. 900 fungiert. Im Zuge des
Beteiligungsprozesses wurden neben zahlreichen Vorgesprächen auch vier öffentliche Veran-
staltungen durchgeführt, in deren Rahmen Anregungen und Ideen vorgebracht werden konn-
ten. Am 26.09.2017 fand darüber hinaus eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Pro-
jekt „OSTPARK - Neues Wohnen“ statt, bei der sich die Öffentlichkeit über den aktuellen Pla-
nungsstand informieren konnte.
Die frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange erfolgte
mit Schreiben vom 18.04.2016.
Das Plangebiet des Bebauungsplanes (Abb. 1) liegt in den Stadtteilen Altenbochum und Laer
am südlichen Rand des Hauptfriedhofs und umfasst die Flächen der ehemaligen Stadtgärtnerei
sowie bestehende Grün- und landwirtschaftliche Flächen östlich des Sheffield-Rings bis hin zur
Autobahn 43. Es wird begrenzt
• im Westen durch die Immanuel-Kant-Straße,
• im Norden durch die Straße Feldmark, die Kleingartenanlage Bochum-Laer, die Havken-
scheider Straße sowie (im östlichen Plangebiet) durch die Nordkante des Grünlandstreifens
und die Bahntrasse Bochum-Dortmund,
• im Osten durch die Trasse der A 43 und
• im Süden durch den Eichendorffweg, die Kleingartenanlage „Am Kleffmannsbusch“, den
Sportplatz Havkenscheider Straße, den Verlauf der Böschungskante entlang des Havken-
scheider Tals, sowie (im östlichen Plangebiet) durch die Südkante des Grünlandstreifens.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Der Geltungsbereich des vorgesehenen Bebauungsplans Nr. 900 wird etwa eine Fläche von
29,3 ha umfassen.
Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 900 „Ostpark – Feldmark“ überlagert Teile der
Geltungsbereiche der rechtskräftigen Bebauungspläne Nr. 324, 185 und 679 I.
Die genannten Bebauungspläne werden in den betreffenden Bereichen nach Inkrafttreten des
Bebauungsplanes Nr. 900 durch diesen ersetzt. In den übrigen Bereichen haben die Bebau-
ungspläne weiterhin Bestand und grenzen zukünftig an das Plangebiet des Bebauungsplanes
Nr. 900 an.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Schutzgüter zur Erfassung und Bewertung in der Umweltprüfung nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB
sind:
• Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt,
• Fläche, Boden,
• Wasser,
• Luft, Klima,
• Landschaft,
• Erhaltungsziele und Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete,
• Der Mensch und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt,
• Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter,
• Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes.
Bei der Ermittlung der Auswirkungen auf die Belange nach § 1 Abs. 6 Nr.7 sind insbesondere,
soweit möglich, solche Auswirkungen in Folge
• des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich
Abrissarbeiten,
• der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen
und biol. Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen zu
berücksichtigen ist,
• der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung und Verwertung,
• der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (z.B. durch
Unfälle oder Katastrophen),
• der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter
Berücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf die möglicherweise
betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder der Nutzung von natürlichen Res-
sourcen,
• der Auswirkungen des geplanten Vorhabens auf das Klima (z.B. Art und Ausmaß der Treib-
hausgasimmissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen
des Klimawandels,
• der eingesetzten Stoffe und Techniken
zu beschreiben (UVPG Anlage 1. Abs. 2 Satz b (aa bis hh)).
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Weiterhin zu berücksichtigen sind Zielvorgaben anderer Pläne oder Regelungen und Maßnah-
men zur Umweltvorsorge. Hinsichtlich der Zielvorgaben anderer Planungen sind in die Prüfung
einzustellen Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (Natura 2000) mit ihren Schutz- und
Erhaltungszielen sowie die Darstellungen (bzw. Festsetzungen) von Landschaftsplänen und
sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts. Unter dem
Stichwort Umweltvorsorge sind die Aspekte "Abfälle und Abwässer" sowie "erneuerbare Ener-
gien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie" darzulegen.
Die vollständigen Festsetzungen sind der Begründung zum Bebauungsplan, den textlichen
Festsetzungen sowie der planerischen Darstellung (STADT BOCHUM 2019) zu entnehmen. An
dieser Stelle erfolgt nur die Darstellung von wesentlichen Teilen der Festsetzungen, die für die
Ermittlung und Beurteilung der Umweltauswirkungen relevant sind.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Abb. 3: Festsetzungen des Bebauungsplans Nr. 900, Teil II und III (Stand 30.06.2019)
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Der Bebauungsplan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“ (Stand 28.06.2019) setzt im Westen (Teil I)
um den alten Friedhof herum durch Planstraßen (1, 100, 300, 500, 700) erschlossene Allge-
meine Wohngebiete (WA 1 - 9), Sondergebiete in Form einer Fläche für die Evangelische
(Hochschulgebiet, SO 1.1 - 1.3) und einer Quartiersgarage (SO 3) sowie Öffentliche Grünflä-
chen mit den Zweckbestimmungen Spielplatz und Parkanlage fest.
Für die Wohngebiete WA 1 bis 3 ist jeweils eine Grundflächen Zahl (GRZ) von 0,4 festgesetzt,
während für die Wohngebiete WA 4 bis 9 eine GRZ von 0,5 angesetzt ist. Aufgrund der Grund-
fläche von Tiefgaragen (inkl. Ein- und Ausfahrten) in den Wohngebieten WA 3 bis 9 ist hier ein
Überschreiten der GRZ bis auf 0,8 zulässig. Innerhalb der ausgewiesenen Allgemeinen Wohn-
gebiete sind Wohngebäude, Anlagen für kirchliche/ kulturelle/ soziale/ gesundheitliche/ sport-
liche Zwecke sowie der Versorgung des Gebiets dienende Schank- und Speisewirtschaften und
nicht störende Handwerksbetriebe zulässig. In Ausnahmefällen können der Nahversorgung
dienende Geschäfte, sonstige nicht störende Gewerbetriebe und Verwaltungsanlagen zugelas-
sen werden.
Die oberste Geschossdecke des Parkhauses (Quartiersgarage SO 3) ist als begrüntes Dach aus-
zubilden.
Im östlichen Teil des Geltungsbereichs (Teile II und III) sind keine Allgemeinen Wohngebiete
vorgesehen. Hier ist an der Havkenscheider Straße das Sondergebiet SO 2(SO 2.1 - 2.3) zur
Unterbringung einer Reitanlage sowie der für deren Betrieb notwendigen baulichen Anlagen,
Einrichtungen (inkl. Rückhaltung und Ableitung von Niederschlagswasser) und Nutzungen vor-
gesehen.
Detaillierte Angaben zu Art und Maß der verschiedenen baulichen Nutzungen sind dem B-Plan
und den textlichen Festsetzungen bzw. der textlichen Begründung (STADT BOCHUM 2019) zu
entnehmen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
In den Allgemeinen Wohngebieten WA 1 und 2 sowie dem Sondergebiet SO 2.3 (Teil der Reit-
anlage) sind innerhalb der überbaubaren Grundstückflächen auch Garagen/Carports zulässig.
Stellplätze sind darüber hinaus auch in den dafür zeichnerisch festgelegten Flächen zulässig.
In allen allgemeinen Wohngebieten (WA 1 - 9) sowie den Sondergebieten SO 1.1 bis 1.3 und
SO 2.1 bis 2.3 sind Nebenanlagen gem. § 14 Abs. 1BauNVO im Vorgartenbereich unzulässig;
ausgenommen sind Mülltonnenstellplätze und Fahrradabstellanlagen. Im Sondergebiet SO 3
sind Nebenanlagen außerhalb der überbaubaren Grundstückflächen unzulässig, innerhalb der
festgesetzten Gemeinschaftsgrünflächen sind solche bis zu einer Größe von max. 35 m zuläs-
sig.
1.3.3 Verkehrsflächen
Straßenverkehrsflächen
Auf der östlichen bzw. südlichen Seite der Havkenscheider Straße soll langfristig ein straßen-
begleitender Gehweg errichtet werden. Zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraus-
setzungen werden die hierfür zusätzlich erforderlichen Flächen als öffentliche Straßenver-
kehrsflächen festgesetzt.
Einhergehend mit der Entwicklung des neuen Wohngebietes ändert sich auch die Funktion der
Straße Feldmark, so dass der Straßenabschnitt zwischen Immanuel-Kant-Straße und Sheffield-
Ring im Sinne der Verkehrsberuhigung zur Tempo 30-Zone umgebaut wird. Die für den zukünf-
tigen Straßenquerschnitt erforderlichen Flächen werden somit als öffentliche Straßenverkehrs-
flächen im Bebauungsplan festgesetzt.
Das Erschließungsnetz innerhalb des neuen Wohngebietes gliedert sich in Wohnstraßen und
verkehrsberuhigte Wohnwege. Als Wohnstraßen sind zum einen die von der Straße Feldmark
ausgehende Haupterschließung (Planstraße 1) des Quartiers und zum anderen die Zufahrt von
der Immanuel-Kant-Straße zum Parkplatz der Ev. Hochschule (südlicher Teilabschnitt der Plan-
straße 100) vorgesehen. Diese werden im Bebauungsplan entsprechend ihrer Funktion als
öffentliche Straßenverkehrsflächen festgesetzt.
verkehrsberuhigter Bereich
Entsprechend des städtebaulichen Konzeptes erfolgt die weitere Binnenerschließung im Quar-
tier Feldmark mit verkehrsberuhigten Wohnwegen im Mischsystem, die im Bebauungsplan als
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Spielplatz
Im Zentrum des Quartiers Feldmark zwischen Friedhof, ev. Hochschule und der neuen Wohn-
bebauung ist die Errichtung eines Wasserspielplatzes geplant. Zusammen mit den angrenzen-
den Grünflächen entlang der Gracht sowie im Umfeld des Friedhofs wird so ein großzügiges
und vielfältiges Angebot an Aufenthalts- und Bewegungsflächen geschaffen. Zur planungs-
rechtlichen Sicherung der Flächen des geplanten Wasserspielplatzes erfolgt im Bebauungsplan
eine Festsetzung als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Spielplatz“ (E4). Hier
sind mindestens fünf standortgerechte Bäume zu pflanzen, dauerhaft zu erhalten, zu pflegen
und bei Abgängigkeit zu ersetzen. Darüber hinaus werden bestehende Bäume in die Planung
integriert.
Friedhof
Innerhalb des Quartiers Feldmark befindet sich der Friedhof Altenbochum, der langfristig er-
halten werden soll und mit seinem wertvollen Baumbestand einen wichtigen Anknüpfungs-
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
punkt für die Freiraumplanung darstellt. Im Bebauungsplan werden die Flächen des Friedhofs
Altenbochum als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Friedhof“ (E1) festgesetzt.
Innerhalb dieses Bereichs ist der vorhandene Gehölzbestand dauerhaft zu erhalten, zu pflegen
und bei Abgängigkeit standgerecht zu ersetzen. Die den Friedhof umgrenzende Hecke ist eben-
so zu erhalten.
Parkanlage
Das Bebauungsplangebiet Nr. 900 umfasst neben den geplanten Freiflächen entlang der
Gracht und im Umfeld des Friedhofs Altenbochum im Quartier Feldmark auch die an beste-
hende oder geplante Bebauung anknüpfenden Freiflächen der Quartiere Havkenscheider Park
sowie Havkenscheider Höhe. Diese Freiflächen dienen als Aufenthalts- und Erholungsraum für
die Bewohner der angrenzenden Quartiere sowie der Unterbringung von durchgängigen Fuß-
und Radwegen wie auch der Niederschlagsentwässerung des Rahmenplangebietes. Alle für die
Öffentlichkeit zugänglichen Freiflächen werden, mit Ausnahme der Spielplatz- und Friedhofs-
flächen, im Bebauungsplan als öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“
(E2, E3, E5, E6, E7, E8) festgesetzt.
Der Bereich (E2) um den zu erhaltenden Alten Friedhof ist im Teilbereich öffentliche Grünflä-
che mit Ausnahme der erforderlichen Wege als Wiesenfläche anzulegen. Die Mulden in diesem
Bereich sind als Rasenmulden herzustellen. Im Bereich E3 ist ein naturnah gestalteter Wasser-
graben mit dauerhaft eingestauten Zonen anzulegen.
Innerhalb der mit E5 gekennzeichneten Fläche sind im Teilbereich öffentliche Grünfläche mit
Ausnahme der erforderlichen Wege Wiesenflächen und Staudenpflanzungen anzulegen. Es
sind mindestens neun standortgerechte Bäume zu pflanzen, dauerhaft zu erhalten, fachge-
recht zu pflegen und bei Abgängigkeit zu ersetzen. Der Teilbereich „Fläche für die Ableitung
und Rückhaltung von Niederschlagswasser“ ist als Versickerungsfläche mit einer Kiesschüttung
und feuchtigkeitsverträglichen Pflanzen herzustellen.
Im Bereich der mit E6 gekennzeichneten Flächen ist der vorhandene Gehölzbestand dauerhaft
zu erhalten und zu pflegen. Abgängige Bäume sind durch Nachpflanzungen standortgerechter
Bäume zu ersetzen. Ausnahmsweise dürfen einzelne Bäume beseitigt werden, sofern die Flä-
chen für die Anlage des für die Niederschlagsentwässerung erforderlichen Wassserlaufs benö-
tigt werden. Der Teilbereich öffentliche Grünfläche ist mit Ausnahme der erforderlichen Wege
und Platzflächen als Wiesenfläche oder Pflanzbeet anzulegen. Der Wasserlauf (siehe Kap.
1.3.8) ist als offene Mulde anzulegen.
Die mit E8 gekennzeichnete Fläche zum ist im Teilbereich „öffentliche Grünfläche“ mit Aus-
nahme der erforderlichen Wege als offene Wiesenfläche mit Strauch- und Baumpflanzungen
herzustellen. Es sind mindestens 50 standortgerechte Bäume zu pflanzen, dauerhaft zu erhal-
ten, fachgerecht zu pflegen und bei Abgängigkeit zu ersetzen. Im Teilbereich „Flächen zur Ab-
leitung und Rückhaltung von Niederschlagswasser“ sind naturnah bepflanzte Regenrückhalte-
becken und offene Mulden anzulegen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Feuchtwiese
Im letzten Abschnitt des geplanten Freiraumsystems direkt westlich der A 43 wird das Nieder-
schlagswasser oberflächig bis zur Einleitung in den Harpener Bach durch eine öffentliche Grün-
fläche geführt. Dieser sehr naturnahe und wenig überformte Bereich sammelt und versickert
das letzte Regenwasser. Hierbei handelt es sich, anders als bei allen anderen öffentlichen
Grünflächen des Plangebietes, um eine weitgehend ungestörte Fläche, die nicht über Wege für
die Bevölkerung zugänglich ist. Im Bebauungsplan erfolgt daher die Festsetzung als öffentliche
Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Feuchtwiese“ (E9).
Gemeinschaftsgrünfläche
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1.3.6 Flächen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von
Natur und Landschaft
Das im Plangebiet anfallende Niederschlagswasser ist innerhalb des Gebietes zu speichern, zu
verdunsten oder über oberflächige Ableitungssysteme den festgesetzten Flächen für die Ablei-
tung und Rückhaltung von Niederschlagswasser zuzuführen. Eine Ableitung in die Kanalisation
ist nicht zulässig.
Die oberflächige Ableitung des Niederschlagswassers erfolgt einerseits aus ökologischen Grün-
den. Andererseits wird das Wasser durch die offene Führung erlebbar und hat großen Einfluss
auf die gestalterische Qualität der Freianlagen. Entsprechend der Entwässerungsplanung für
das Plangebiet sind somit keine Kanäle für die Niederschlagsentwässerung vorgesehen. Das
Niederschlagswasser ist innerhalb des Gebietes zu speichern, zu verdunsten oder über oberflä-
chige Ableitungssysteme den Flächen für die Ableitung und Rückhaltung von Niederschlags-
wasser zuzuführen. Die Rückhaltung und Verdunstung kann u.a. durch begrünte Dächer von
Häusern und Tiefgaragen erfolgen. Darüber hinaus ist die Sammlung des überschüssigen
Dachwassers in Zisternen/ Anlagen zur Regenwassernutzung zulässig, wobei der Überlauf so zu
gestalten ist, dass er in eine oberflächige Rinne entwässert. Ein Anschluss an die Kanalisation
ist auch in diesem Fall unzulässig.
1.3.7 Anpflanzungen und Erhaltungen von Bäumen, Sträucher und sonstigen Be-
pflanzungen
1.3.7.1 Begrünung von Flachdächern und Tiefgaragen sowie Pflanzmaßnahmen auf oberir-
dischen Stellplätzen
Die Begrünung von Dachflächen dient der Rückhaltung (Retention) von Niederschlagswasser
sowie der Verbesserung des Mikroklimas im Gebiet. Hohe Durchschnittstemperaturen im Be-
reich hoher Versieglungsgrade werden gemildert.
Flachdächer von neu zu errichtenden Gebäuden sind zu mindestens 2/3 mit einer mindestens
12 cm starken extensiven Dachbegrünung zu versehen. Auch Flachdächer von Garagen, Car-
ports und sonstigen Nebenanlagen sind derart zu begrünen, sofern deren Grundfläche größer
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als 8 m²ist. Die Dachbegrünung ist dauerhaft zu erhalten und bei Abgängigkeit gleichwertig zu
ersetzen. Die Begrünung muss je nach Dachbegrünungssystem und Anbieter als Aussaat oder
Staudenpflanzung erfolgen. Bei krautigen Pflanzen und Gräsern ist Pflanzgut regionaler Her-
kunft (Regio-Saatgut) zu verwenden. Von der Dachbegrünung aus-genommen sind verglaste
Flächen, notwendige technische Aufbauten sowie nutz- und begehbare Bereiche, soweit sie
gemäß anderer Festsetzungen zulässig sind und die Dachfläche zu mindestens 2/3 begrünt
wird.
Tiefgaragen und andere bauliche Anlagen unterhalb der nicht überbaubaren Grundstücksflä-
che sind mit einer mind. 80 cm mächtigen Bodensubstratschicht zu versehen und intensiv zu
begrünen. Unterhalb oberirdischer Entwässerungsanlagen in den festgesetzten Gemein-
schaftsgrünflächen darf die Überdeckung 80 cm unterschreiten. Mindestens 2/3 der Tiefgara-
gendachflächen sind so zu begrünen.
Innerhalb des Sondergebiets SO 1.1 ist je 8 errichteter Stellplätze ein großkroniger, standortge-
rechter Laubbaum (ca. 28 Stk.) zu pflanzen, auf Dauer zu erhalten und bei Abgängigkeit zu
ersetzen.
Auf den mit E11 gekennzeichneten Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und
sonstigen Bepflanzungen ist eine heimische Hecke (Carpinus betulus - Hainbuche) zu pflanzen,
dauerhaft zu erhalten und bei Abgängigkeit zu ersetzten (verpflanzte Heister, Stammumfang
> 5 cm, ohne Ballen, Höhe 80 -100 cm, Pflanzabstand 50 cm.)
Im Sondergebiet SO 1.1 (Teil des Hochschulgebiets) ist entlang der Grundstücksgrenze zur
Planstraße 100 eine mindestens 1,50 m hohe durchgehende Laubhecke (Fagus sylvatica - Rot-
Buche, Carpinus betulus - Hainbuche oder Ligustrum vulgare - Liguster) zu pflanzen, dauerhaft
zu erhalten und bei Abgängigkeit zu ersetzen.
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1.3.7.4 Erhaltungen von Bäumen, Hecken, Gehölzstreifen und der öffentlichen Grünfläche
(Friedhof)
Der Friedhof Altenbochum mit seinem alten, markanten Baumbestand ist prägend für das
Quartier Feldmark. Mit dem Ziel der langfristigen Sicherung des Baumbestandes wird der
Friedhof daher als Fläche zum Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen
festgesetzt (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB). Innerhalb dieses Bereichs (E1) ist der vorhandene Ge-
hölzbestand dauerhaft zu erhalten, zu pflegen und bei Abgängigkeit standgerecht zu ersetzen.
Die den Friedhof umgrenzende Hecke ist ebenso zu erhalten.
Innerhalb des Plangebietes sind südöstlich des Kreuzungsbereiches der Straßen Feldmark und
Immanuel-Kant-Straße im öffentlichen Raum folgende Bäume (Tab. 1) vorhanden, die auf-
grund ihres prägenden, optischen Erscheinungsbildes für das Quartier auch nach der Realisie-
rung der neuen Bebauung erhalten werden sollen:
• eine Platane und eine Buche am südlichen Rand der Straße Feldmark,
• eine aus acht Großbäumen bestehende Buchenreihe nordöstlich des Gehwegs der Imma-
nuel-Kant-Straße sowie
• eine Buche nordöstlich des Gehwegs der Immanuel-Kant-Straße auf Höhe der Haus-
nummer 19.
Darüber hinaus befinden sich innerhalb der öffentlichen Grünflächen südwestlich des Fried-
hofs Altenbochum sowie im Bereich des künftigen Wasserspielplatzes erhaltenswerte Bäume,
die erhalten und in die Freiraumplanung integriert werden.
Die genannten Bäume werden im Bebauungsplan als „zu erhaltende Bäume“ festgesetzt. Zu-
dem wurden die Baufelder in den allgemeinen Wohngebieten WA 5 und 6 so angeordnet, dass
ein ausreichender Abstand zu den Bäumen besteht und deren Erhalt gewährleistet werden
kann.
Innerhalb der mit E10 gekennzeichneten Fläche (westlich der A 43) sind die vorhandenen Ge-
hölze dauerhaft zu erhalten und zu pflegen. Abgängige Bäume und Sträucher sind zu ersetzen.
Standort Anzahl
Neupflanzung
Planstraße 1 * 42
Planstraße 100 * 17
Planstraße 300 * 5
Planstraße 500 * 1
Planstraße 700 * 6
Straße „Feldmark“ * 19
Sondergebiet SO 1.1 (Hochschulgelände) - je 8 Stellplätze 1 Baum * 28
Tiefgaragen (22.540 m²) - je 250 m² 1 kleinkroniger Laubbaum ca. 91
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Standort Anzahl
öffentl. Grünfläche - Spielplatz (E4) 5
öffentl. Grünfläche - Parkanlage
E3 15
E4 mind. 5
E5 Mind. 9
E7 mind. 32
E8 mind. 50
E9 mind. 42
SUMME mind. 367
Erhaltungen
Gelände der ehem. Stadtgärtnerei (zw. Planstraße 1 und 100) 9
Immanuel-Kant-Straße 11
SUMME 20
* Stammumfang mind. 30 cm, heimisch und standortgerecht, Hochstamm, 5 x verpflanzt
Der Wasserlauf beginnt mit der Gracht im Quartier Feldmark und verläuft in Richtung Osten
über die Quartiere Havkenscheider Park sowie Havkenscheider Höhe bis hin zum Einlaufbau-
werk am östlichen Ende Plangebietes, über das das Niederschlagswasser dem westlich der
A 43 verlaufenden Harpener Bach zugeführt wird.
Im Quartier Feldmark wird das Niederschlagswasser über Mulden und Rinnen in den öffentli-
chen Straßenflächen abgleitet und überstaufrei der zentralen Gracht nördlich der Planstraße 1
zugeleitet. Östlich des Sheffield-Rings verläuft der neue Wasserlauf weiter im Bereich von öf-
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fentlichen Grünflächen sowie Ausgleichsflächen. Mit Ausnahme der zentralen Gracht, des
Wasserplatzes und des Landschaftssees westlich der Havkenscheider Straße, die jeweils dau-
erhaft eingestaut sind, werden die für die Ableitung und Rückhaltung des Niederschlags-
wassers vorgesehen Flächen nur im Falle von Regenereignissen in Anspruch genommen. Ent-
sprechend ihrer Doppelfunktion sowohl für die örtliche Naherholung und Durchgrünung wie
auch für die Regenwasserbewirtschaftung, werden die innerhalb der Grünflächen liegenden
Flächen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB als Flächen für die Abwasserbeseitigung mit der Zweck-
bestimmung „Ableitung und Rückhaltung von Niederschlagswasser“ festgesetzt. Dabei bezieht
sich die Abgrenzung der Bereiche auf die Flächen, die im Falle eines 30-jährlichen Regenereig-
nisses in Anspruch genommen werden.
• Im Bereich der mit E2, E3, E6 gekennzeichneten Flächen sind offene Rasenmulden zur Ab-
leitung und Versickerung herzustellen (Gracht E3 mit befestiger Sohle)
• Die mit E5 gekennzeichnete Fläche zwischen den Wohngebieten WA 1 und 3 ist als Versi-
ckerungsfläche mit einer Kiesschüttung und feuchtigkeitsverträglichen Pflanzen herzustel-
len.
• Innerhalb der mit E7 gekennzeichneten Fläche ist ein dauerhaft eingestauter See anzule-
gen.
• Im Bereich der Fläche mit der Kennzeichnung E8 sind naturnah bepflanzte Regenrückhalte-
becken und offene Mulden anzulegen.
• Im Bereich der mit E9 gekennzeichneten Fläche im äußersten Nordosten sind offene Mul-
den sowie ein Feuchtbiotop anzulegen.
• Im Bereich der Reitanlage (SO 2) sind ein Überlaufteich sowie ein Versickerungsgraben
(E12) anzulegen. Die sich um den Teich befindliche Fläche (E13) ist als Feuchtwiese/-weide
anzulegen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Darüber hinaus erfolgt die Festsetzung auch im Hinblick auf die Sicherung des Frischluftentste-
hungsgebietes bzw. der Frischluftleitbahn. Eine Bebauung, die sich hierauf negativ auswirken
würde, ist auf Flächen für die Landwirtschaft in qualifizierten Bebauungsplänen nahezu ausge-
schlossen. Ziel einer solchen Festsetzung ist die Sicherung der Flächen für eine landwirtschaft-
liche Bodenbewirtschaftung, die durch bauliche Anlagen beeinträchtigt werden würde. Damit
vereinbar sind lediglich untergeordnete bauliche Anlagen der Landwirtschaft, die unmittelbar
der Bodenbewirtschaftung dienen und, weil sie im Außenbereich verteilt und zugeordnet er-
richtet werden, keine prägende Wirkung auf die Bodenbewirtschaftung haben.
Sollen hingegen die planungsrechtlichen Grundlagen für Vorhaben der Landwirtschaft geschaf-
fen werden, ist die Festsetzung eines Sondergebietes für die Landwirtschaft erforderlich, in
dem die Zulässigkeit des vorgesehenen Vorhabens im Einzelnen festgesetzt wird. Daher wird
der geplante landwirtschaftliche Betrieb an der Havkenscheider Straße im Bebauungsplan als
sonstiges Sondergebiet „Reitanlage“ festgesetzt.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
1.4 Darstellung der festgelegten und für den Plan relevanten Ziele des
Umweltschutzes und ihrer Berücksichtigung
• Baugesetzbuch (BauGB)
− Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes bei der Aufstellung der Bauleit-
pläne (§§ 1, 1a, 2, 2a). Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind insbesondere zu be-
rücksichtigen - die Auswirkungen auf → Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima
und das Wirkungsgefüge (→ Wechselwirkungen) zwischen ihnen sowie die Land-
schaft und die biologische Vielfalt - umweltbezogene Auswirkungen auf den → Men-
schen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt, - umweltbezogene
Auswirkungen auf → Kulturgüter und sonstige Sachgüter [§1(6)].
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
• Raumordnungsgesetz (ROG)
− Natur (→ Tiere und Pflanzen) und → Landschaft einschließlich Gewässer, Wald und
Meeresgebiete sind dauerhaft zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und, soweit er-
forderlich, möglich und angemessen, wiederherzustellen. Dabei ist den Erfordernis-
sen des Biotopverbundes Rechnung zu tragen. Die Naturgüter, insbesondere → Was-
ser und → Boden, sind sparsam und schonend in Anspruch zu nehmen; Grundwas-
servorkommen sind zu schützen. Beeinträchtigungen des Naturhaushalts sind auszu-
gleichen.
Bei der Sicherung und Entwicklung der ökologischen Funktionen und landschaftsbe-
zogenen Nutzungen sind auch die jeweiligen → Wechselwirkungen zu berücksichti-
gen. ...... Der Schutz der Allgemeinheit vor Lärm (→ Menschen) und die Reinhaltung
der → Luft sind sicherzustellen.
− Für Erholung in Natur und Landschaft sowie für Freizeit und Sport (→ Menschen) sind
geeignete Gebiete und Standorte zu sichern.
• TA Lärm
− Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkun-
gen durch Geräusche sowie der Vorsorge vor solchen Einwirkungen (→ Menschen)
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
• Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG)
− Zweck dieses Gesetzes ist es, nachhaltig die Funktionen des → Bodens zu sichern
oder wiederherzustellen. Hierzu sind schädliche Bodenveränderungen abzuwehren,
der Boden und Altlasten sowie hierdurch verursachte Gewässerverunreinigungen zu
sanieren und Vorsorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen. Bei
Einwirkungen auf den Boden sollen Beeinträchtigungen seiner natürlichen Funktio-
nen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte (→ Kulturgüter)
soweit wie möglich vermieden werden (§ 1).
• Wasserhaushaltsgesetz (WHG)
− Die Gewässer (→ Wasser) sind als Bestandteil des Naturhaushalts und als Lebens-
raum für → Tiere und Pflanzen zu sichern. Sie sind so zu bewirtschaften, dass sie dem
Wohl der Allgemeinheit (→ Menschen) und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen
Einzelner dienen, vermeidbare Beeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen
und der direkt von ihnen abhängenden Landökosysteme und Feuchtgebiete im Hin-
blick auf deren Wasserhaushalt unterbleiben und damit insgesamt eine nachhaltige
Entwicklung gewährleistet wird. Dabei sind insbesondere mögliche Verlagerungen
von nachteiligen Auswirkungen von einem Schutzgut auf ein anderes zu berücksichti-
gen; ein hohes Schutzniveau für die Umwelt insgesamt, unter Berücksichtigung der
Erfordernisse des → Klimaschutzes, ist zu gewährleisten [§ 1a (1)].
• Landeswassergesetz (LWG)
− Ziel der Wasserwirtschaft ist es, die Gewässer vor vermeidbaren Beeinträchtigungen
zu schützen und eine mit Rücksicht auf den Wasserhaushalt gebotene sparsame
Verwendung des → Wassers zu erreichen. Die Gewässer sind so zu bewirtschaften,
dass sie dem Wohl der Allgemeinheit (→ Menschen) und im Einklang mit ihm auch
dem Nutzen einzelner dienen. Dies erfordert die Ordnung des Wasserhaushalts als
Bestandteil von Natur und Landschaft und als Grundlage für die Wasserversorgung,
die Abwasserbeseitigung und andere Gewässernutzungen [§ 2 (1)].
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Landesentwicklungsplan (LEP)
Mit dem Inkrafttreten sind die Ziele der Raumordnung und Landesplanung gemäß §§ 4 und 5
Raumordnungsgesetz zu beachten. Zeitgleich treten der „Sachliche Teilplan Großflächiger Ein-
zelhandel“, der seit 1995 geltende LEP NRW 95 und der LEP IV „Schutz vor Fluglärm“ außer
Kraft.
Nach dem Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen (LEP NRW), vom 12.01.2017 ist Bo-
chum im Rahmen der zentralörtlichen Gliederung als Oberzentrum im Ballungskern Ruhrgebiet
dargestellt. Im Landesentwicklungsplan 2017 sind u.a. folgende Ziele und Grundsätze für den
Siedlungsraum zu finden:
• Flächensparende und bedarfsgerechte Siedlungsentwicklung,
• Vorrang der Innenentwicklung,
• Energieeffiziente und klimagerechte Siedlungsentwicklung,
• Wiedernutzung von Brachflächen.
Der Regionalplan legt auf der Grundlage des Landesentwicklungsprogramms und des Landes-
entwicklungsplanes die regionalen Ziele der Raumordnung für die Entwicklung des Regie-
rungsbezirkes und für alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen fest (§ 19 Abs. 1
Landesplanungsgesetz). Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) hat am
07.06.2018 den Erarbeitungsbeschluss zum Regionalplan Ruhr gefasst. Aktuell befindet sich
der Regionalplan für die Metropole Ruhr (RVR 2018), der das gesamte Ruhrgebiet unter einem
Planwerk zusammenfasst, in Aufstellung. Zum jetzigen Zeitpunkt liegt das Planwerk mit dem
Entwurfsstand vom 25.04.2018 vor.
Der Entwurf des Regionalplans Ruhr (Blatt 22, Abb. 4) trifft in seinem zeichnerischen Teil für
das Bebauungsplangebiet folgende Festlegungen: Die für eine Bebauung vorgesehen Flächen
westlich des Sheffield-Rings werden als „Allgemeiner Siedlungsbereich“ (ASB, orange) festge-
legt. Für alle Flächen östlich des Sheffield-Rings erfolgt eine Festlegung als „Allgemeiner Frei-
raum- und Agrarbereich“ (beige) ergänzt durch die Freiraumfunktionen „Schutz der Landschaft
landschaftsorientierten Erholung“ sowie „Regionaler Grünzug“. Auch die textlichen Festlegun-
gen des Entwurfs zum Regionalplan Ruhr stehen den Festsetzungen des Bebauungsplanes
Nr. 900 nicht entgegen. Der Bebauungsplan entspricht mit seinen geplanten Festsetzungen
somit den in Aufstellung befindlichen Vorgaben des Regionalplans Ruhr.
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Regionaler Flächennutzungsplan
Für die Kernzone des Ruhrgebiets übernimmt der Regionale Flächennutzungsplan (RFNP) die
Funktion des Regionalplanes parallel zu seiner Funktion als Flächennutzungsplan. Der RFNP
beinhaltet somit sowohl Darstellungen gemäß § 5 Abs. 2 BauGB in seiner Eigenschaft als Flä-
chennutzungsplan als auch Darstellungen gemäß der Anlage zu § 3 Abs. 1 der Planverordnung
(Ziele/Grundsätze der Raumordnung und Landesplanung) in seiner Eigenschaft als Regional-
plan.
Durch die Änderung des RNFP (Nr. 25 BO Quartier Feldmark, Abb. 6) sind alle für eine Bebau-
ung vorgesehenen Flächen westlich des Sheffield-Rings sind vollständig als Wohnbaufläche
bzw. Allgemeiner Siedlungsbereich dargestellt. Das Verfahren BO-25 zur Änderung des RFNP
wurde mit positivem Ergebnis durchgeführt. Die Änderung wurde bei der Landesplanungsbe-
hörde zur Genehmigung eingereicht. Die Genehmigung wird Mitte August 2019 erwartet. An-
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
schließend wird die Änderung in den RFNP-Kommunen öffentlich bekannt gemacht und damit
wirksam. Zuvor wurden die Flächen des Friedhofs sowie Fläche des geplanten Lärmschutzbau-
werkes als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Friedhof und allgemeiner Freiraum- und
Agrarbereich dargestellt.
Zwischen Sheffield-Ring und Havkenscheider Straße stellt der RFNP (Abb. 5) Grünflächen mit
der Zweckbestimmung Friedhof dar. Östlich der Havkenscheider Straße schließen sich Flächen
für die Landwirtschaft an. Hier befindet sich auch das geplante sonstige Sondergebiet für die
Landwirtschaft mit der Zweckbestimmung Reitanlage, das aufgrund seiner Zweckbestimmung
und unterhalb der Darstellungsschwelle liegenden Größe aus dem RFNP entwickelt ist. Alle
Bereiche östlich des Sheffield-Rings sind zugleich als allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche,
Bereiche zum Schutz der Landschaft und landschaftsorientierten Erholung (BSLE) sowie als
Regionaler Grünzug festgelegt.
Somit ist der Bebauungsplan mit den geplanten Inhalten im Sinne des § 8 Abs. 2 BauGB einer-
seits bereits heute aufgrund der Flächenunschärfe und andererseits zukünftig auf Grund der
der tatsächlichen Darstellung als aus dem Regionalen Flächennutzungsplan entwickelt anzuse-
hen.
Aus der Begründung zum Regionalen Flächennutzungsplan sind für den Bebauungsplan Nr. 900
im Wesentlichen folgende Ziele zur Entwicklung von Wohnbauflächen sowie für den Freiraum
relevant:
Ziel 2:
Angemessenes Angebot an Siedlungsflächen vorhalten, Konzentration der Siedlungsentwick-
lung durch Innenentwicklung vor Außenentwicklung
(1) Dem Leitbild einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung ist gerecht zu werden, indem ein
ausreichendes Angebot an Siedlungsflächen (Wohnbauflächen und Wirtschaftsflächen) in frei-
raumschonender und umweltverträglicher Form vorgehalten wird.
(2) Die Siedlungsentwicklung ist auf die dargestellten Siedlungsbereiche zu konzentrieren. Die
Möglichkeiten der Innenentwicklung, der Wiedernutzung von Flächen oder des Flächentau-
sches sind dabei vorrangig in Anspruch zu nehmen.
Das Ziel zur Vorhaltung eines angemessenen Angebots an Siedlungsflächen wird durch den
Bebauungsplan umgesetzt. Ebenso wird dem Ziel Innenentwicklung vor Außenentwicklung
Rechnung getragen. Die neuen Bauflächen des Bebauungsplanes Nr. 900 beschränken sich
nahezu vollständig auf Brachflächen bzw. baulich vorgeprägte und vorgenutzte Bereiche der
ehemaligen Stadtgärtnerei.
Ziel 3:
Infrastruktur effektiv nutzen, Verkehr vermeiden bzw. reduzieren.
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(1) Neue Baugebiete sind im Interesse einer optimalen Ausstattung räumlich auf Ein-
richtungen der sozialen und technischen Infrastruktur auszurichten.
Das geplante Baugebiet ergänzt die vorhandene Siedlungsstruktur und liegt in der Nähe des
Stadtteilzentrums Altenbochum (Entfernung ca. 200 - 500 m je nach Lage im Plangebiet). Da-
mit wird die vorhandene Infrastruktur im Nahbereich gestärkt und besser ausgelastet. Das
Plangebiet ist durch die in wenigen Minuten fußläufig erreichbaren Bushaltestellen und die in
einer Entfernung von ca. 300 - 600 m gelegene Straßenbahnhaltestelle „Mettestraße“ gut an
den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.
Ziel 4:
Freiraum sichern, auf Raumgliederung achten
(1) Der Freiraum ist von Siedlungstätigkeiten freizuhalten, um die Siedlungsbereiche auf Dauer
zu gliedern.
Mit dem Bebauungsplan wird eine klare räumliche Kante im Übergang zwischen Siedlungs- und
Freiraum definiert. Dabei wird der Freiraum durch die Planung erst zugänglich und erlebbar
gemacht. Bestehende Grünflächen und landwirtschaftliche Flächen werden durch den Bebau-
ungsplan langfristig gesichert und aufgewertet. Die geplante Reitanlage südlich und östlich der
Havkenscheider Straße wäre grundsätzlich auch als privilegiertes Vorhaben gem. § 35 Abs. 1
BauGB im Außenbereich zulässig. Durch die Festsetzung eines Sonstigen Sondergebietes „Reit-
anlage“ im Bebauungsplan wird die räumliche Ausdehnung des Betriebs in den Freiraum be-
grenzt und ein Beitrag zu Sicherung desselben geleistet.
Ziel 5:
Angemessene Versorgung mit Wohnbauflächen sichern
(1) Im Plangebiet ist eine ausreichende Versorgung mit Wohnbauflächen/ASB für alle Segmen-
te des Wohnungsmarktes sicherzustellen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der ver-
schiedenen Bevölkerungsgruppen gerecht wird.
(2) In den Wohnsiedlungsbereichen ist ein ausgewogenes Verhältnis von Ein- und Zweifamili-
enhäusern zu Mehrfamilienhäusern einschließlich Sozialwohnungen sicher zu stellen.
Der Bebauungsplan schafft die planungsrechtlichen Voraussetzungen sowohl für die Errichtung
von Mehrfamilienhäusern als auch von Ein- und Zweifamilienhäusern. Gemäß Ratsbeschluss
sind 30 % der Bruttogeschossfläche als geförderter Wohnungsbau zu errichten Die Möglichkeit
der Errichtung von gefördertem Wohnungsbau ist gegeben. Dem Ziel einer angemessenen
Wohnraumversorgung wird somit entsprochen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Ziel 17:
Funktionsfähigkeit des Freiraums erhalten
Wegen seiner Nutz- und Schutzfunktionen, seiner Erholungs- und Ausgleichsfunktionen und
seiner Funktionen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere ist der bestehende Freiraum zu erhal-
ten. Die noch vorhandenen großen, unzerschnittenen Freiraumbereiche sind vor weiterer Zer-
schneidung und Fragmentierung zu bewahren.
Der bestehende Freiraum wird durch den Bebauungsplan gesichert und aufgewertet. Seine
Schutzfunktion wird durch die oberirdische Ableitung des Niederschlagswassers gestärkt.
Ziel 18:
Sicherung, Vernetzung und Entwicklung Regionaler Grünzüge
(1) Die Regionalen Grünzüge sind als wesentliche Bestandteile des regionalen Freiraumsystems
zu sichern, zu erweitern und zu vernetzen.
Mit dem Bebauungsplan wird der bestehende Freiraum gesichert und aufgewertet und somit
der Regionale Grünzug langfristig gesichert.
Ziel 19:
Landschaftsorientierte Erholung, Sport- und Freizeitnutzung
(1) Einrichtungen für die Sport-, Freizeit- und Erholungsnutzung dürfen im Freiraum nur in ge-
ringem Umfang und in unmittelbarer Anlehnung an Ortslagen angelegt wer-den. Die land-
schaftsorientierte Erholung, Sport- und Freizeitnutzung ist vorrangig dem Allgemeinen Frei-
raum- und Agrarbereich zuzuordnen.
Mit dem Bebauungsplan werden die an die Siedlungsflächen angrenzenden Freiflächen gesi-
chert. Im Zuge der Umsetzung sollen diese Flächen dabei für die Anwohnerinnen und Anwoh-
ner zugänglich und erlebbar gemacht werden. Sie dienen somit der landschaftsorientierten
Erholung und Freizeitnutzung, ohne dabei die ökologischen Ausgleichsfunktionen zu beein-
trächtigen.
Ziel 32:
Naturnahe Bewirtschaftung von Niederschlagswasser bei Planungen, Abstimmung von Bewirt-
schaftungsmaßnahmen
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Das in den Wohnquartieren anfallende Niederschlagswasser von Gebäuden, Straßen und Plät-
zen wird oberflächig in einen neuen Wasserlauf geleitet, der an den nächstgelegenen Vorfluter
„Harpener Bach“ angeschlossen wird. Mit dieser Maßnahme wird ein Beitrag zur Verbesserung
der Lebensqualität und der Ökologie in den Wohnquartieren geleistet. Durch die naturnahe
Entwässerung mit Raum für Überschwemmungsbereiche wird die „Widerstandsfähigkeit“ ge-
genüber den Folgen des Klimawandels (wie Starkregenereignissen) gestärt. Der Bebauungsplan
enthält alle hierfür erforderlichen Festsetzungen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Landschaftsplan (LP)
Somit dient die Festsetzung dem Erhalt und der Entwicklung der vielfältig strukturierten Kul-
turlandschaft mit den vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Seit dem 30.03.2010 liegt die Strategische Umweltplanung Bochum (StrUP) vor. Die StrUP stellt
die Ziele und Maßstäbe für eine umweltverträgliche zukunftsfähige Entwicklung Bochums dar.
Enthalten sind übergeordnete Nachhaltigkeitsstrategien wie auch regionale Raumkonzepte
und übergeordnete Fachplanungen.
Die StrUP ist als fachübergreifendes Planungsinstrument entwickelt worden, das handlungsori-
entierte Grundlagen für eine umweltgerechte Stadtplanung formuliert und gewährleistet, dass
die Umweltbelange in allen Fachbereichen berücksichtigt werden. Sie ist kein rechtsverbindli-
ches Instrument und hat als informelles Planungsinstrument der Stadt Bochum den Status der
Selbstbindungsverpflichtung. Im Rahmen der Bauleitplanung sind die Orientierungsbelange
daher als Abwägungsaspekte gemäß § 1a BauGB zu berücksichtigen.
Kern der Strategischen Umweltplanung ist das Umweltzielsystem. Das Umweltzielsystem ist
die komprimierte Zusammenführung aller Ziele der Strategischen Umweltplanung. Die Um-
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weltqualitätsziele bestehen aus den zwei Teilbereichen „Räumliches Zielkonzept“ und „Um-
weltzielkataloge“. Im Räumlichen Zielkonzept werden Ziele mit eindeutigen Raumbezügen
formuliert.
Für das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 900 enthält die StrUP folgende Aussagen:
Im räumlichen Zielkonzept der StrUP wird der für eine Bebauung vorgesehene Teil des Plange-
bietes westlich des Sheffield-Rings als Stadtökologisches Sollgebiet dargestellt. Dieses Gebiet
ist behutsam unter Sicherung eines Mindestanteils unversiegelter Flächen von 50% zu entwi-
ckeln. Zur Freiraumversorgung soll ein Mindestanteil von 15 % der Brachflächen dienen und
die Erschließung soll möglichst flächensparend erfolgen. Überlagert werden die Flächen durch
einen Stadtpuls Typ III, in dem der Erhalt und die kleinräumige Aufwertung locker bebauter
Siedlungsbereiche vorgesehen sind. Hierzu soll der Mindestanteil unversiegelter Flächen bei 65
% liegen, eine durchgrünte Bebauungsstruktur einschließlich Dachbegrünung erreicht werden
sowie eine Verklammerung von Siedlungsraum und Freiraum erfolgen.
Die Flächen des Friedhofs sowie die Flächen östlich des Sheffield-Rings werden als Stadt-
ökologisches Ausgleichsgebiet dargestellt, für die folgende Ziele gelten:
Darüber hinaus handelt es sich bei den Flächen östlich des Sheffield-Rings um einen Regiona-
len Grünzug. Hier ist der Erhalt des Status quo in Quantität und Qualität der Freiflächen-
ausstattung sowie die Anbindung an schutzwürdige Biotope im kommunalen Verbundsystem
Zielsetzung.
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Den Zielen der StrUP wird im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes nicht vollständig
gefolgt, da die Versiegelungsrate in dem neuen, verdichteten Wohnquartier Feldmark im Be-
reich der Bauflächen über den Zielvorgaben der StrUP liegen wird. In den allgemeinen Wohn-
gebieten setzt der Bebauungsplan eine GRZ von 0,4 bzw. 0,5 fest. Für Nebenanlagen, Wege
etc. darf dieser Wert um 50 % überschritten werden, so dass bis zu 60 % bzw. 75 % des Grund-
stücks versiegelt sein können. Auf Grundstücken, bei denen Tiefgaragen gebaut werden, darf
gemäß Festsetzung des Bebauungsplanes eine GRZ von bis zu 0,8 erreicht werden. Auch für die
festgesetzten sonstigen Sondergebiete gilt überwiegend eine GRZ von 0,8. Insgesamt betrach-
tet liegt der Anteil unversiegelter Flächen im Bebauungsplangebiet jedoch bei etwa 70% und
damit im durch die StrUP vorgegebenen Rahmen.
Demgegenüber steht innerhalb des Plangebietes ein sehr großer Anteil unversiegelter öffentli-
cher Grünflächen und landwirtschaftlicher Flächen. Durch die Umsetzung der Freianlagen-
planung mit dem neuen Wasserlauf wird ein Teil der Brachflächen der ehemaligen Stadt-
gärtnerei aufgewertet und für die Anwohner als Naherholungsraum nutzbar gemacht. Der
Friedhof Altenbochum mit seinem hochwertigen alten Baumbestand bleibt von der Planung
unberührt und wird langfristig in seinem Bestand gesichert. Darüber hinaus wird der derzeit
bestehende Ascheplatz des LFC Laer westlich der Havkenscheider Straße entsiegelt und auf
den Flächen ein ökologisch wertvoller Landschaftssee angelegt. Östlich der Havkenscheider
Straße erfolgt eine Aufwertung der bestehenden landwirtschaftlichen Flächen durch die Um-
setzung des Bebauungsplanes. Es entstehen offene Wiesenflächen mit Bäumen und Sträu-
chern sowie entlang des Wasserlaufs mit seinen Regenrückhalteflächen hochwertige wechsel-
feuchte Bereiche. Durch die Anlage eines Wegenetzes in den geplanten öffentlichen Parkanla-
gen erfolgt zudem eine Verzahnung mit der angrenzenden neuen sowie bestehenden Wohn-
bebauung, so dass die Freiräume der Erholung der Bevölkerung dienen können.
Folgende Festsetzungen des Bebauungsplanes haben darüber hinaus einen positiven Einfluss
auf die Umwelt:
• oberirdische Ableitung des Niederschlagswassers,
• extensive Begründung der Flachdächer der Gebäude und intensive Begrünung der Tief-
garagen,
• Baumpflanzungen bzw. Baumerhaltung,
• Gestaltungsfestsetzungen, u.a. zu hellen Fassadenfarben, Nutzung von versickerungsfähi-
gem Pflaster für Zuwegungen und Zufahrten,
• Einfriedungen vor allem in Form von Hecken (lediglich zur Straßenseite sind niedrige Mau-
ern zulässig), Bepflanzung von Vorgärten und Bauwichen,
• Sicherung von Grünflächen und landwirtschaftlichen Flächen.
Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist die höhere Versiegelung im Bereich der Bau-
flächen hinnehmbar, da hierdurch ein größerer Anteil unversiegelter Flächen erhalten werden
kann. Zugleich wird die Versiegelung durch verschiedene Maßnahmen, z.B. extensive bzw.
intensive Dachbegrünungen, abgemildert. Unter Einhaltung der Vorgaben der StrUP würden
hingegen für die gleiche Anzahl von Wohneinheiten deutlich mehr Flächen in Anspruch ge-
nommen, was nicht mit der in § 1a Abs. 2 BauGB formulierten Bodenschutzklausel entspricht.
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Masterplan Freiraum
Als Planungsinstrument für die übergeordnete Freiraumentwicklung hat der Rat der Stadt Bo-
chum am 20.07.2004 den Masterplan Freiraum als Leitlinie der Freiraumentwicklung beschlos-
sen.
Ziel des Masterplanes ist es, über den Emscher Landschaftspark hinaus die über das Stadt-
gebiet verlaufenden Regionalen Grünzüge C, D, E und F mit dem Ruhrtal zu verknüpfen, um ein
durchgängiges regionales Freiraumkonzept zu realisieren und die möglichen Synergieeffekte
aus dem Emscher Landschaftspark und der Ruhrtalentwicklung zu nutzen.
Die Prüfung umweltrelevanter Belange ist bereits durch die Darstellung als Wohnbaufläche
und ASB auf der Ebene des RFNP abgewogen worden. Insofern sind mögliche Konflikte mit
dem Masterplan Freiraum ausgeräumt. Da beide Planwerke jedoch nicht parzellenscharfe Dar-
stellungen enthalten, sind im Übergangsbereich mögliche Überschneidungen nicht völlig aus-
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zuschließen. Aber selbst wenn dies zutrifft, schränkt die Umsetzung des Bebauungsplanes die
Ziele des Masterplanes Freiraum für die Landschaft nicht ein.
Die Sicherung landschaftsrechtlicher Ziele des Masterplanes Freiraum erfolgt über die Fest-
setzungen der Landschaftspläne. Das Plangebiet liegt im Geltungsbereich des Landschaftsplans
Bochum Mitte/Ost. Die sich daraus ergebenden landschaftsplanerischen Ziele stehen jedoch
nicht im Widerspruch zur geplanten naturnahen Entwicklung der Freiflächen östlich des
Sheffield-Rings.
Im Jahr 2011 wurde ein Klimaanpassungskonzept (STADT BOCHUM 2012) für die Stadt Bochum
erarbeitet. Auf der Grundlage langfristiger Klimaprognosen konnten für das gesamte Stadtge-
biet bestehende und zukünftige Belastungen durch extreme Hitze und Überschwemmungen
aufgezeigt werden. Das Konzept enthält neben einer umfangreichen klimatischen Beurteilung
des Stadtgebietes (Ist-Zustand und Prognose) unter Einbeziehung von Thermalbefliegungsda-
ten auch computergestützte Modellierungen für Fallbeispiele. Um Anpassungsmaßnahmen an
den Klimawandel gezielt und möglichst effektiv umzusetzen, wurden Gebiete identifiziert, die
eine besondere Sensitivität gegenüber den Folgen des Klimawandels aufweisen. Außerdem
wurden Maßnahmen zur Anpassung der Stadtstruktur, der städtischen Infrastruktur und auf
Gebäudeebene formuliert.
Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 900 birgt aus Sicht der Klimaanpassung einige Her-
ausforderungen.
Ein Großteil des Plangebiets stellt sich derzeitig als Freilandklimatop (blau) dar. Die Bereiche
des Friedhofs sowie der Kleingartenanlage sind einem Parkklimatop (grün) zuzuordnen. Diese
Bereiche nehmen die Rolle lokaler Klimaausgleichsräume ein und bilden im größeren Verbund
Frischluftschneisen. In den Rand- und Übergangsbereichen zu Siedlungsflächen findet sich das
typische Siedlungsklima (orange) (Abb. 8).
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Die Handlungskarte Klimaanpassung weist die unversiegelten Grünflächen nördlich von Laer
und damit große Teile des Planungsgebiets als innenstadtnahes Frischluftgebiet aus. Insbeson-
dere Richtung Altenbochum ist eine Frischluftleitbahn ausgewiesen, die für die Bochumer In-
nenstadt relevant ist. Des Weiteren fungieren die Grünflächen als Kaltluftentstehungsgebiet
für die angrenzenden Quartiere. Die topographische Situation vor Ort spielt außerdem für die
Entwässerungsplanung eine Rolle, um Schäden durch Starkregenereignisse zu vermeiden. Öst-
lich des Sheffield-Rings bis zur A 43 im Osten des Plangebietes verlief früher innerhalb der be-
stehenden Tallage ein Bachlauf. Die bestehende, an das Plangebiet angrenzende Bebauung
liegt vollständig oberhalb dieser Senke.
Im Rahmen des Verbundprojektes „Plan4Change“ wurde der Planungsprozess für das Projekt
„OSTPARK - Neues Wohnen“ über einen Zeitraum von 3 Jahren (Oktober 2014 - September
2017) wissenschaftlich begleitet. Bei allen Weichenstellungen wurden von Experten der Ruhr-
Universität Bochum (RUB) und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) Aspekte der Klima-
anpassung in die Planung eingebracht. Wesentliche Ziele des Projektes „Plan4Change“ waren:
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• Handlungsempfehlungen sowohl für zukünftige Vorhaben der Stadt Bochum als auch für
andere Kommunen.
Die Erfahrungen aus diesem Prozess wurden vom Difu dokumentiert und in dem Leitfaden
„Plan4Change - Klimaangepasste Planung im Quartier am Beispiel des Ostparks in Bochum“
(Bochum/Berlin 2017) veröffentlicht.
Luftreinhalteplanung
Der Luftreinhalteplan Ruhrgebiet (in Kraft getreten am 4. August 2008), aufgeteilt in drei Teil-
pläne (westliches, nördliches und östliches Ruhrgebiet), wurde aufgestellt, da in zahlreichen
Städten der Metropole Ruhr die Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung hoch und die gesetz-
lich vorgeschriebenen Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit an vielen Stellen
überschritten wurden. Die drei Teilpläne unterstützen den regionalen Ansatz der Luftreinhal-
teplanung in seiner Gesamtheit. Eine wesentliche Maßnahme des Luftreinhalteplanes stellen
die eingerichteten Umweltzonen dar. In diesem Luftreinhalteplan wurde festgelegt, die Minde-
rungsmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin zu untersuchen.
Dennoch konnten die Grenzwerte für Stickstoffdioxid nicht überall eingehalten werden. Der
Luftreinhalteplan Ruhrgebiet war somit durch die zuständigen Bezirksregierungen Arnsberg,
Münster und Düsseldorf durch den Luftreinhalteplan Ruhrgebiet 2011, Teilplan Ost (BEZ.-REG.
ARNSBERG 2011), fortzuschreiben. Die zugrundeliegenden Immissionsmessungen erfolgten in
den Jahren 2009 und 2010 und berücksichtigen die Städte Dortmund, Herne und Bochum.
Lärmaktionsplan
Die EU-Umgebungslärmrichtlinie, die Kommunen zur Kartierung von Umgebungslärm aus den
wesentlichen Lärmquellen verpflichtet, ging über das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BIm-
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
SchG) in deutsches Recht über. Hierdurch bestehen Verpflichtungen zur Erstellung von Lärm-
karten und Lärmaktionsplänen.
Die Darstellung der Lärmkartierung erfolgt nach einheitlichen Lärmindizes LDEN (Gesamttag
mit 24 Stunden) und LNight (Nacht von 22 bis 6 Uhr morgens). In der Umgebungslärmkartie-
rung des Landes ist im Vorhabenraum der Straßenverkehr als relevante Lärmquelle anzusehen:
Die Lärmwerte LDEN liegen im Quartier Feldmark westlich des Sheffield-Rings im Wesentlichen
bei 55-60 dB(A), im Nahbereich der Straße Feldmark und der Immanuel-Kant-Straße jedoch bei
60-65 dB(A) bzw. 65-70 dB(A). Insbesondere entlang des Sheffield-Rings liegen deutlich höhere
Lärmwerte vor. Direkt am Sheffield-Ring erhöhen sie sich bis auf 75-80 dB(A). Die Bereiche des
Plangebietes östlich des Sheffield-Ring weisen durchschnittlich Lärmwerte von 55-60dB(A) auf.
Auch hier erhöhen sich diese Werte im Nahbereich der um-liegenden Straßen (Sheffield-Ring,
Havkenscheider Straße, A 43) auf bis zu 75-80 dB(A). Die Nachtpegel LNight entlang der Straße
Feldmark und der Immanuel-Kant-Straße liegen zwischen 50-55 dB(A). Entlang des Sheffield-
Rings hingegen bei bis zu 65-70 dB(A).
Basierend auf den Ergebnissen der Lärmkartierung wurde der „Strategische Lärmaktionsplan“
aufgestellt und vom Rat der Stadt Bochum mit Datum vom 21.12.2011 beschlossen. Nach dem
Lärmaktionsplan der Stadt Bochum ist innerhalb des Plangebietes kein Lärmschwerpunkt fest-
gestellt worden. Dies resultiert insbesondere aus der bislang nicht vorhandenen Bebauung in
diesem Bereich.
Aufgrund der Lärmbelastung entlang der umliegenden Straßen, insbesondere entlang des
Sheffield-Rings, wird zum Bebauungsplan Nr. 900 ein Lärmgutachten auf Basis der nationalen
Richtlinien erstellt und entsprechende Festsetzungen getroffen.
Schutzgebiete
Im Geltungsbereich befindet sich ein alter Teil des Hauptfriedhofs. Dieser ist als „Hauptfriedhof
in Altenbochum“ als schutzwürdiges Biotop (BK-4408-0078) sowie Biotopverbundfläche (VB-
A-4509-012) durch das LANUV eingestuft. In diesem Bereich befindet sich zudem eine „Plata-
nenallee auf dem Friedhof Altenbochum“, die als geschützte Allee (AL-BO-0005) im Alleenka-
taster geführt wird.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Nach der naturräumlichen Gliederung Deutschlands liegt das Plangebiet in der naturräumli-
chen Großlandschaft "Westfälische Bucht". Hier befindet es sich in der naturräumlichen
Haupteinheit "Westenhellweg" (545), Untereinheit „Unterer Westenhellweg“ (5452). Das
Plangebiet ist dem gleichnamigen Landschaftsraum "Westenhellweg" (Objektkennung: LR-IIIa-
110) zugeordnet.
Der Stadtteil Altenbochum ist ein beliebter Wohnstandort mit Wohnhäusern unterschiedlichen
Baualters und einem lebendigen Stadtteilzentrum. Die zentralen Einrichtungen, wie Geschäfte
und Dienstleistungen, befinden sich hauptsächlich an der Wittener Straße, welche die wich-
tigste Verbindung zur ca. 3 km entfernten Bochumer Innenstadt darstellt. Südlich und nördlich
der Wittener Straße befinden sich ruhige Wohnquartiere, die von wertvollen, großkronigen
Bäumen im öffentlichen Straßenraum wie auch im privaten Freiraum geprägt sind. Unmittelbar
angrenzend an das Plangebiet liegt mit dem Bochumer Hauptfriedhof eine große öffentliche
Grünfläche, die den Bewohnern des Stadtteils auch zur ruhigen Erholung im Freiraum dient.
Weiter östlich schließen sich landwirtschaftlich geprägte Flächen an.
In direkter Nachbarschaft des neuen Quartiers Feldmark befinden sich hauptsächlich Wohn-
quartiere, die sowohl aus Mehrfamilienhäusern als auch aus Einfamilienhäusern bestehen. Alle
Wohnhäuser verfügen über großzügige Gärten und Vorgärten. Meist sind diese durch Hecken
eingefasst. An der Immanuel-Kant-Straße wurden gegenüber des Plangebietes vor einigen
Jahren viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit attraktiven Wohnungen unterschiedlicher
Größe errichtet. Richtung Süden und Südwesten ist die Bebauung hauptsächlich durch grün-
derzeitliche Stadthäuser mit Mischnutzung oder reiner Wohnnutzung geprägt.
Mit der Siedlung Freigrafendamm (Baujahr 1928-1932) befindet sich einer der einstmals mo-
dernsten Bochumer Wohnsiedlungen in direkter Nähe.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
anschließend befindet sich der Neubau für den zentralen Standort der Friedhofsverwaltung
und -unterhaltung sowie eine Wache der freiwilligen Feuerwehr.
Die Nutzungs- und Freiraumstruktur ist in den einzelnen Teilbereichen des Plangebietes unter-
schiedlich charakterisiert. Markante Zäsuren stellen der Sheffield-Ring sowie die Havken-
scheider Straße dar, die in Nord-Süd-Richtung durch das Plangebiet verlaufen und die Teil-
bereiche mit unterschiedlichen Nutzungs- und Freiraumstrukturen voneinander trennen.
Westlich des Sheffield-Rings befindet sich das künftige Quartier Feldmark. Es erstreckt sich
rund um den Friedhof Altenbochum auf den Flächen der ehemaligen Stadtgärtnerei, deren
Nutzung schon vor einigen Jahren eingestellt wurde. Einzelne ungenutzte Gebäude bzw. Ge-
wächshäuser befinden sich insbesondere im Westen der Fläche. Im Übrigen existieren weitläu-
fige Grünflächen mit Wegeverbindungen. An der Immanuel-Kant-Straße befindet sich die
Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (Protestant University of Applied Science).
Die Freiflächen der Hochschule werden zu einem großen Teil zum Parken benötigt.
Der Teilbereich des Bebauungsplangebietes zwischen dem Sheffield-Ring und der Havken-
scheider Straße ist wesentlich durch die nördlich und südlich angrenzen Kleingartenanlagen
der Vereine „Am Kleffmannsbusch“, „Im Sonnental“ und „Bochum-Laer“ geprägt, die über ein
öffentliches Wegenetz erschlossen werden. In direkter Nachbarschaft der Kleingärten befindet
sich an der Havkenscheider Straße eine städtische Sportanlage (Hartplatz, der Rasenplatz mit
Laufbahn befindet sich außerhalb. Die Tieflage und die hier anzutreffenden hohen Grundwas-
serstände führen insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten zu einer eingeschränkten
Bespielbarkeit des Platzes.
Der östliche Teil des Plangebietes zwischen Havkenscheider Straße und A 43 ist durch land-
wirtschaftliche Nutzung geprägt. Die Äcker und Grünländer werden durch Saum- und Ge-
hölzstrukturen gegliedert. Direkt nördlich an das Plangebiet angrenzend befinden sich mehrere
Hofstellen, die bis heute im Haupt- bzw. Nebenbetrieb bewirtschaftet werden.
Das gesamte Plangebiet weist ein ausgeprägtes Relief auf. Allein im Quartier Feldmark beträgt
die Höhendifferenz zwischen dem höchsten Punkt im Westen und dem niedrigsten Punkt im
Südosten etwa 9 m. Von der Immanuel-Kant-Straße verläuft in östlicher Richtung ein Seitental
des Harpener Bachs, das insbesondere entlang seines südlichen Randes eine deutliche Gelän-
dekante ausbildet. Im Böschungsbereich westlich der Havkenscheider Straße beträgt der Hö-
henunterschied bis zu 12 m. Der Talverlauf ist infolge anthropogener Einflüsse stark überformt.
Sowohl Bergbau als auch Straßenbau haben ihre Spuren hinterlassen und den entlang der Tal-
sohle verlaufenden Zufluss zum Harpener Bach versiegen lassen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Eine detaillierte Beschreibung der im Plangebiet vorhandenen Biotopstrukturen ist dem Kap.
2.1.2 zu entnehmen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Im Plangebiet befinden sich derzeitig keine Wohngebiete. Eine Bedeutung für die Wohnfunk-
tion ist daher nicht gegeben. Im Kontext der Wohnumfeld- und insbesondere Freizeit- und
Erholungsfunktion erfüllt der alte Friedhof (sowie der sich sich außerhalb des Geltungsberei-
ches befindliche Teil) mit seinem Wegenetz einen durchaus wertvollen Nutzen im Zuge der
Wohnumfeld nahen Erholung. Weiteren Erholungswert weist auch der Bereich zwischen
Sheffield-Ring und Havkenscheider Straße im Bereich der Kleingartenanlage auf. Hier befinden
sich parkähnlich, durch Wegebeziehungen der Kleingartenanlage gut erschlossene Grünflä-
chen.
Der sich in diesem Bereich befindliche Aschesportplatz hat eine Bedeutung für die Freizeitfunk-
tion (hier Sportbetrieb). Im Laufe des Jahres 2019 wird unmittelbar südlich ein vorhandener
Rasensportplatz zu einem modernen Kunstrasenplatz umgebaut, der diese Funktion in hoch-
wertigerer Weise erfüllt.
Im westlichen Teil im Bereich der ehemaligen Stadtgärtnerei sind die Biotopstrukturen durch
vorwiegend lebensraumtypische Kleingehölzstrukturen im Laufe der Sukzession nach Nut-
zungsaufgabe der Gärtnerei gekennzeichnet. Hier finden sich Gehölzstreifen und Gebüsche
(7.2), zahlreiche Einzelbäume (7.4) sowie Brach- und Sukzessionsbereiche mit einem Gehölzan-
teil < 50 % (5.1). Auf der Fläche befinden sich zahlreiche nicht mehr genutzte Betriebsgebäude
und Gewächshäuser der ehemaligen Gärtnerei. Westlich des Sheffield-Rings befindet sich ein
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
als Regenrückhaltebecken genutztes Folienbecken (9.1) Im Südwesten befindet sich die Evan-
gelische Hochschule mit einem großen Gebäudekomplex sowie Parkplätzen.
Der östliche Bereich zwischen Havkenscheider Straße und AS Bochum-Laer (A 43) zeichnet sich
durch einen größeren landwirtschaftlich genutzten Freiraum aus. Hier finden sich intensiv ge-
nutzte Äcker (3.1) und intensive Weiden bzw. Wiesen. Insbesondere im randlichen Bereich
finden sich hier flankierende Gehölzstreifen (7.2).
Karte 1 „Realnutzung/Biotoptypen - Bewertung des Ausgangszustands“ des LBP zeigt den Aus-
gangszustand im Geltungsbereich des Bebauungsplans. Folgende Tabelle (Tab. 2) stellt die
Bewertung der vorgefundenen Biotoptypen dar.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Parallel zur Erstellung des Umweltberichtes erfolgte eine separate Artenschutzprüfung (KUHL-
MANN & STUCHT 2019) zum Bebauungsplan.
Eine Kartierung und Erfassung von Vögeln, Fledermäusen und Amphibien hat zuletzt im Jahr
2013 (KUHLMANN & STUCHT 2013) im Rahmen einer Erstbearbeitung eines LBP zum westlichen
Teilbereich westlich des Sheffield-Rings (damals B-Plan Nr. 900 „Quartier Feldmark“) stattge-
funden. Diese Daten können allenfalls Hinweise zum Arteninventar geben, sind aber heute als
nicht mehr gültig anzusehen.
Die 2013 erfolgte Detektorbegehung (KUHLMANN & STUCHT) ergab, dass der Raum (damals) an-
scheinend keine besondere Attraktivität für Fledermäuse aufwies. Unmittelbar angrenzend
finden Fledermäuse im Bereich des Hauptfriedhofes und des östlich anschließenden Freirau-
mes Havkenscheider Feld u. U. attraktivere Jagdhabitate. Diese Habitatausstattung hat sich
durch die voranschreitende Sukzession im Bereich der ehem. Gärtnerei bis heute nicht geän-
dert.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Die derzeitige Flächennutzung im Plangebiet wird primär durch derzeitig unversiegelte Brach-
flächen (teilweise Gehölzsukzession) und landwirtschaftliche Flächen bestimmt.
• die Lebensraumfunktion,
• die Speicher- und Reglerfunktion,
• die natürliche Ertragsfähigkeit
• sowie die Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte.
Zu berücksichtigen sind im Kontext des Schutzgutes Boden zudem der sachgerechte Umgang
mit Abfällen und die Sanierung bestehender Altlasten. Auch geologische Aspekte wie der
ehem. Steinkohlenbergbau werden unter diesem Schutzgutaspekt thematisiert.
Der Teilbereich westlich des Scheffield-Rings zeichnet sich durch ehemalige Nutzung als Stadt-
gärtnerei bzw. Friedhof aus. Aufgrund von Abtragungen, Aushub, Wiederauffüllung und Abla-
gerung sind die natürliche Horizontabfolge sowie die natürliche Bodenfunktionen anthropogen
überprägt und gestört. Teilbereiche sind durch Flächen der ehemaligen Gärtnerei versiegelt.
Heute hat im gesamten Bereich eine Sukzession eingesetzt und in Teilen ein Verbuschungs-
bzw. Vorwaldstadium erreicht.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Unterhalb von Auffüllungen im westlichen Bereich (RKS 1) und im Nordosten (RKS 2) sowie des
Oberbodens in den sonstigen Bereichen findet sich schwach feinsandiger bis feinsandiger
Schluff (GEOCONSULT HOLGER DAVID 2010: 5).
Hinsichtlich der Versickerungsfähigkeit weist der oberflächennahe Lösslehm bis in ca. 4 bis 5m
Tiefe besonders ungünstige Durchlässigkeitsbeiwerte auf. Auch die tieferliegenden Bereiche
des Lößlehms weisen ungünstige Durchlässigkeitswerte auf. Eine Versickerung des im Plange-
biet anfallenden Niederschlagswassers in oberflächennahen Systemen ist vor dem Hintergrund
dieser sehr ungünstigen Werte nicht umsetzbar (GEOCONSULT HOLGER DAVID 2010: 6 f.).
Der Bereich zwischen Sheffield-Ring und Havkenscheider Straße ist durch die dortige Sportan-
lage sowie die parkähnliche Grünflächen und die unmittelbar an den Sheffield-Ring angren-
zenden Gehölzbestände geprägt. Hier ist von relativ ungestörten Bodenverhältnissen auszuge-
hen.
2.1.4.1.2 Bergbau
Unterhalb des Teilbereichs westlich des Sheffield-Rings (ehem. Stadtgärtnerei, alter Friedhof)
wurden bergbauliche Hinterlassenschaften aus einem ehemals betriebenen Abbaus (Zeche
Dannenbaum) des Flözes Sonnenschein in den 1890er Jahren nachgewiesen. Im Zuge dieses
Abbaus ist ein Wetterschacht ca. 50 m westlich der Teilfläche I angelegt worden. Nach 1990
wurden in größeren Teufen auch Flöze der Witten-Schichten im Tiefbau ausgekohlt. 1960 en-
deten nach Zusammenlegung der Zechen Dannenbaum und Prinz Regent die Abbautätigkeiten
im Raum Bochum-Altenbochum (SEIBOTH INGENIEURE 2017). Die Felsfestigkeit des Kreide-
Deckgebirges ist nicht eindeutig geklärt (CDM SMITH CONSULT 2016).
Durch eine Erkundung des Baugrundes im Juni/Juli 2016 wurden „neben dem zu erkundenden
Kohleflöz […] ebenfalls Locker-/Weichzonen sowie ein Hohlraum und verschiedene Verbruch-
zonen angetroffen“. Ebenso konnte kein Nachweis für ganz oder auch nur teilweises felsfestes
Kreide-Deckgebirge erbracht werden (CDM SMITH CONSULT 2016).
Somit sind Gefährdungen für die Dauerstandsicherheit im betreffenden Bereich gegeben. Nach
Ermittlung der Grenzteufe (näheres siehe SEIBOTH INGENIEURE 2017: 9) ergibt sich eine zu si-
chernde Abbaufläche von Flöz Sonnenschein von ca. 30 m Breite und einer dem Flözeinfallen
geschuldeten flachen Länge von ca. 20 m.
Die hier zu treffenden Maßnahmen sind dem Kap. 2.2.3.2 (Auswirkungen) zu entnehmen.
Für die Flächen zwischen dem Sheffield-Ring sowie der Havkenscheider Straße liegt eine Gru-
benbildeinsichtnahme aus dem Jahr 2015 vor (CDM SMITH CONSULT 2015). Für die Flächen des
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Bebauungsplangebietes Nr. 900 wurde festgestellt, dass im nördlichen Grenzbereich des Plan-
gebietes eine Gefügeauflockerung durch den Abbau im Flöz Sonnenschein im Bereich der Sat-
telachse aufgrund der flachen Lagerung nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Hier wur-
de schematisch ein Bereich mit möglichen Setzungsdifferenzen im mm- bis cm-Bereich ausge-
wiesen, der jedoch innerhalb einer festgesetzten öffentlichen Grünfläche – Parkanlage bzw.
den Flächen für die Ableitung und Rückhaltung für Niederschlagswasser liegt. Eine Bebauung
ist hier nicht vorgesehen.
Unter Berücksichtigung der geplanten Nutzungssituation kann daher aus gutachterlicher Sicht
von weitergehenden Maßnahmen abgesehen werden.
Direkt südlich an das Plangebiet angrenzend sind im Bereich der Böschungen nördlich des be-
stehenden Sportplatzes zwei Luftschutzstollenanlagen dokumentiert, aus denen je nach ge-
plantem Bauvorhaben bzw. vorgesehener Nutzung ggf. weitere Maßnahmen resultieren kön-
nen. Es wird empfohlen, bei einer evtl. Bebauung ggf. bei den weiteren Planungen die Standsi-
cherheit der Luftschutzstollenanlagen zu prüfen. Hieraus können sich weitere Maßnahmen
ergeben, um die Standsicherheit in diesem Bereich zu gewährleisten.
Hinweise auf einen Abbau Dritter, z.B. in Form von Schürfen und/oder Pingen, sind in den ein-
gesehenen Grubenbildern im Untersuchungsbereich nicht verzeichnet.
Die westlich der Havkenscheider Straße liegenden Flächen des Bebauungsplangebietes (Teilbe-
reich I und II) werden nicht im städtischen Altlastenkataster (gemäß § 11 BBodSchG i.V. mit § 8
LBodSchG) geführt. Auch für diese Flächen wurden bereits orientierende Untersuchungen
durchgeführt.
Die orientierende Untersuchung (STADT BOCHUM 2012a) für das Quartier Feldmark (westlich
des Sheffield-Rings) erfolgte im Juni 2012 durch das Chemische Untersuchungsamt der Stadt
Bochum. Organoleptische Auffälligkeiten wurden bei der Bodenansprache nicht beobachtet.
Mit der ausgeführten Analytik wurden lediglich in der obersten Bodenschicht der Lagerhallen
der Städtischen Gärtnerei erhöhte PAK-Gehalte festgestellt, so dass dieses Material nur einge-
schränkt verwendet werden kann. Dabei sind Sicherungsmaßnahmen zu treffen. Alle anderen
Materialien waren unauffällig und können zumindest eingeschränkt offen eingebaut werden.
Die Oberbodenmischproben erfüllten alle die Anforderungen der BBodSchV an Kinderspielflä-
chen. Aus der bisherigen langjährigen Nutzung des Geländes sind in westlichen und östlichen
Teilbereichen Zuwegungen, geringe Versiegelungen und Überbauungen (Gewächshäuser, Ga-
ragen, Lagerhalle) vorhanden. Insbesondere hier kann nicht ausgeschlossen werden, dass auf-
gefüllte Böden unbekannter Herkunft und Mächtigkeit bei der Baureifmachung angetroffen
werden können. Das Gebiet der Oberbodenmischprobe (OMP) 1a war zum Zeitpunkt der Un-
ter-suchungen mit umfangreichen Kompostmieten aus dem alten Straßenlaub überlagert, wes-
halb hier keine Beprobung stattfinden konnte.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Die orientierende Untersuchung (STADT BOCHUM 2012b) für die Flächen zwischen Sheffield-
Ring und Havkenscheider Straße wurden im Juli 2012 ebenfalls durch das Chemische Untersu-
chungsamt der Stadt Bochum durchgeführt. Organoleptische Auffälligkeiten wurden bei der
Bodenansprache nicht beobachtet. Das Material der geringmächtigen Auffüllung im südlichen
Bereich ist unauffällig und kann uneingeschränkt offen verwendet werden (LAGA Z 0). Eine
vermutete ggf. tieferreichende Auffüllung wurde hier nicht erbohrt. Alle Oberboden-
mischproben bis auf OMP 3/2 erfüllten die Anforderungen der BBodSchV an Kinderspielflä-
chen. Die OMP 3/2 aus dem Bereich der Auffüllung (Horizont 30-30 cm) erfüllt jedoch die
Prüfwerte für Wohngebiete.
2017 erfolgte für den Teilbereich zw. Havkenscheider Straße und A 43 durch AGUS Gesellschaft
für angewandte Geowissenschaften in Umwelt- und Stadtforschung (AGUS 2017) ein „Gutach-
ten zur orientierenden Untersuchung B-Plan 900, östlicher Teilbereich Havkenscheid in Bo-
chum-Laer“ zu den Aspekten Böden, Geologie und Hydrogeologie, dessen Ergebnisse an dieser
Stelle sachgerecht zusammengefasst werden. Die detaillierten Erläuterungen sind AGUS (2017)
zu entnehmen. Neben Auswertungen bestehender Untersuchungen und vorhandener Daten
(ca. 1992 bis 2013), „wurde in Abstimmung mit der Unteren Bodenschutzbehörde der Stadt
Bochum […] folgendes Untersuchungsprogramm durchgeführt:
• am 24.01. und 27.01.2017 10 Rammkernsondierungen (RKS 1 bis RKS 5, RKS 7, RKS 8a/b,
RKS 9 bis RKS 10) bis maximal 8 m Endteufe und dabei Entnahme von insgesamt 70 Einzel-
proben;
• am 26.05.2017 Entnahme von 7 Oberbodenmischproben (MP I-1, MP I-2, MP II-1, MP II-2,
MP III-1, MP IV-1, MP IV-2) bis 35 cm Tiefe (entspricht etwa dem Ap-Horizont bzw. Bearbei-
tungshorizont von Ackerflächen) sowie
• nach erfolgter Ernte wurde für den zentralen Bereich eine generelle Betretungserlaubnis
erteilt, so dass am 15.08.2017 die zentrale Bohrung RKS 6 (7 m Endteufe, Entnahme von 8
Einzelproben) niedergebracht werden konnte;
• aufgrund des Analysenergebnisses der Mischprobe MP III-1 mit Überschreitungen der Ben-
zo(a)pyren-Prüfwerte für die Wirkungspfade Direktkontakt sowie Boden-Nutzpflanze nach
BBodSchV (1999) wurde für den zentralen Abschnitt des B-Plangebietes eine Detailuntersu-
chung veranlasst, wobei eine Unterteilung dieser privat genutzten Flächen in die Bepro-
bungsbereiche MP III-1, MP III-2 und MP III-3 erfolgte; beprobt wurden nun die Tiefenstu-
fen 0-30 cm (Bearbeitungshorizont) und 30-60 cm (Unterboden) […].
Die westlichen Abschnitte sind überwiegend eben bis schwach geneigt, während die zentralen,
privat genutzten Ackerflächen und die Talrandbereiche mäßig bis stark geneigt und stärker
reliefiert sind.
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Im Westen wurden die Rammkernsondierungen RKS 1 bis RKS 5 und die Mischprobenahmen
MP I-1, MP I-2, MP II-1 und MP II-2 durchgeführt. Die Sondierungen RKS 4 und 5 wurden im
westlichen Abschnitt des Untersuchungsgebietes nahe des Zauns niedergebracht, der ein Feld
mit mehreren Tagesöffnungen, deren genaue Lage teils nur vage dokumentiert ist, sichert. Im
Bereich des Hofes Havkenscheider Straße 280 erfolgten zunächst die Sondierungen RKS 7, RKS
8a und RKS 8b sowie die Mischprobenahme MP III-1 (bis 35 cm Tiefe), nach Abernten des
Ackers konnten Sondierung RKS 6 und die Detailbeprobungen MP III-1, MP III-2 und MP III-3
(jeweils in 2 Tiefenstufen) ausgeführt werden. Südöstlich des Hofes Havkenscheider Straße 280
trennt eine deutliche, ca. 2 m hohe Geländestufe den zentralen Abschnitt von den östlich an-
grenzenden ebenen Weideflächen.
Hier wurden die Bohrungen RKS 9 und RKS 10 abgeteuft sowie die Oberbodenmischproben der
Beprobungsbereiche MP IV-1 und MP IV-2 entnommen.
Die Geologische Karte von Nordrhein-Westfalen 1:25.000, Blatt 4509 Bochum, stellt „Ablage-
rungen in den Nebentälern der Ruhr und der Emscher“ (geologische Einheit: qh, Schluff, tonig,
z.T. sandig, grusig, steinig, gelbbraun bis braun), randlich Löß (Schluff, schwach tonig, z.T. fein-
sandig, gelbbraun; geologische Einheit: Lö) dar. Darunter stehen in weiten Teilen Gesteine der
Kreide (Tonmergel-, Kalkmergel-, Sandmergel und Sandstein) an, die nur im äußersten Osten
im Bereich des Harpener Bachtales fehlen. Dort bilden die kohleführenden Ton-/Silt- und
Sandsteine des Oberkarbons die Quartärbasis.
Die Bodenkarte von Nordrhein-Westfalen 1:50.000, Blatt L 4508 Essen (1984) verzeichnet in-
nerhalb des nunmehr verfüllten Tales grundwassergeprägte Standorte: Gleye, z.T. Pseudogley-
Gleye, stellenweise Auengleye aus schluffig-lehmigen über sandig-kiesigen [...] Bachablagerun-
gen oder Schwemmlöß. Diese Standorte weisen ursprünglich z.B. eine geringe bis mittlere
Wasserdurchlässigkeit und eine häufig mittlere Staunässe bis in den Oberboden auf.
Für die Talrandbereiche sind staunässegeprägte Böden dargestellt: Pseudogleye und Para-
braunerde- Pseudogleye […] aus meist umgelagertem Löß […], darunter Geschiebelehm und
Gesteine der Oberkreide (Bodeneinheit: (l)S3). Diese lehmig-schluffigen Standorte weisen
demzufolge eine meist mittlere Sorptionsfähigkeit, eine meist mittlere nutzbare Wasserkapazi-
tät, eine geringe bis mittlere Wasserdurchlässigkeit sowie eine mittlere. z.T. starke Staunässe
über verdichtetem Unterboden auf. Hydrogeologische Merkmale von Lößböden sind eine ge-
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ringe bis mittlere Durchlässigkeit sowie eine gute Filterwirkung. Bei den Bachablagerungen
sind je nach Korngrößenzusammensetzungen stark unterschiedliche Durchlässigkeiten zu er-
warten.
Die Versickerungseignung ist insgesamt als gering einzuschätzen, lokal auch aufgrund zeitweise
geringer Grundwasserflurabstände. Die Grundwasserflurabstände lagen laut Datenerfassung
im Zeitraum von April/Mai 2015 bis Februar 2017 durch CDM SMITH CONSULT (2015) am West-
rand (an der Havkenscheider Straße) zwischen 4 und >6,3 m unter GOK (GWM 1), im Westteil
zwischen 0 und >2,6 m unter GOK (GWM 2), im mittleren Teil 1 bis >3,6 m unter GOK (GWM 5)
und im Ostteil durchgehend >6 m unter GOK (GWM 8) […].
„[…] die 11 niedergebrachten Rammkernsondierungen erfolgten bis in eine Endteufe von max.
8 m unter GOK.
Die angewandten Prüfwerte der BBodSchV (1999) für die Wirkungspfade Boden-Mensch (Di-
rektkontakt) und Boden-Nutzpflanze-Mensch werden jeweils sicher eingehalten, so dass dies-
bezüglich keine Gefährdungsrisiken oder Nutzungseinschränkungen bestehen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich nach der Karte der potenziellen Grubengasaustrittsbe-
reichen (HOLLMANN 2005) über die Ausgasungszonen 2 und 3, innerhalb derer bei tieferen Ein-
griffen in den Boden kritische, aus dem Steinkohlengebirge stammende Methanzuströmungen
hinreichend wahrscheinlich bzw. wahrscheinlich sind. Die zentralen und östlichen Teilbereich
liegen in Zone 3, innerhalb derer Risiken durch Vorsorgemaßnahmen zu minimieren sind.
2.1.4.2.2 Bergbau
Für den Bereich zwischen der Havkenscheider Straße und der A 43 im Osten liegen eine
„Bergschadentechnische Risikoanalyse zu den Nachwirkungsmöglichkeiten des ehemaligen
Bergbaus“ (SEITBOTH INGENIERE 2016) sowie die „Ergebnisse der durchgeführten Untersu-
chungsbohrarbeiten“ (in Teilflächen der Flurstücke 32, 167 und 187) (SEIBOTH INGENIEURE 2017)
vor.
Unter dem westlichen Teilbereich dieses Betrachtungsraums hat die Zeche Dannenbaum nach
Erwerb des Feldes von Isabella ab 1868 intensiven Kohleabbau betrieben. Die seit 1781 beste-
hende Stollenzeche Isabella selbst hatte bis zu ihrer Übernahme dort allerdings nicht abge-
baut. Die Zeche Dannenbaum, bzw. nach Zusammenlegung die Großschachtanlage Prinz Re-
gent/Dannenbaum, wurde 1960, die Zeche Robert Müser im Jahre 1968 stillgelegt. Damit en-
deten die Abbautätigkeiten insgesamt im Umfeld dieses Bereichs.
Ein späterer, weiter östlich von der Zeche Vollmond betriebener Abbau in den Flözen Luise und
Angelika ist außerhalb des Plangebiets durchgeführt worden. Lediglich ein Mundloch und ein
kurzer Abschnitt des seinerzeit aufgefahrenen Aufschlusstollens sind in den zu beurteilenden
Flächen angelegt. Die Bodenbewegungen aus dem unter der Betrachtungsfläche intensiv ge-
führten „Tiefbau“ und „oberflächennahen Bergbau“ sind dagegen seit spätesten Anfang der
1970er Jahre abgeklungen. Anpassungs- und/oder Sicherungsmaßnahmen gegen derartigen
Bergbau sind nicht erforderlich (SEIBOTH INGENIEURE 2016).
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Nach Bewertung der erzielten Bohraufschlüsse sind darüber hinaus für die nicht erkundeten,
weiter östlich der Untersuchungsfläche des Flurstücks 187 dokumentierten bergbaulichen
Elemente Tagesbruch-, Setzungs- und Senkungsgefährdungen (Lichtlöcher, Grubenbaue mit
geringer Felsüberdeckung) nicht auszuschließen (SEIBOTH INGENIEURE 2017: 20).
Gemäß den Informationen des Geoportals der Stadt Bochum hinsichtlich Altablagerungen und
Altstandorte befindet sich innerhalb des Plangebiets südlich des Reitplatzes im Bereich Ha-
vkenscheider Straße 280 eine Verfüllung (Bezeichnung: Kippe Sudbeckenpfad, Werner Hell-
weg). Weitere Altlasten sind nicht verzeichnet. Im Fachinformationssystem stofflicher Boden-
belastung des Landes NRW liegen derzeit für das Plangebiet keine Einträge vor.
Das Plangebiet ist ein westliches Einzugsgebiet des Harpener Baches und Teil der Planungsein-
heit „Untere Ruhr“ (flussgebiete.nrw.de). Es fällt von Westen nach Osten ab. Die Preußische
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Uraufnahme zeigt, dass es um 1840 ein Gewässer gegeben hat. Dies hatte eine Länge von ca.
1,5 km (ZUMBROICH 2012: 10 f.).
Zur Beurteilung des Raums westlich des Sheffield-Rings wird auf das „Gutachten zur Versicke-
rungsbeurteilung“ durch GEOCONSULT HOLGER DAVID (2010) zurückgegriffen: Im Zuge der Bohr-
arbeiten (max. Bohrtiefe 6,5 m) konnte kein eindeutiger Grundwasserzulauf festgestellt wer-
den, doch ist in den quartären Lockerböden mehrfach eine erhöhte Bodenfeuchte festgestellt
worden. In den Rammkernsondierungen (RKS) 1 und 4 wurden zusätzliche Nässezonen in un-
terschiedliche Tiefen festgestellt. Diese deuten auf Schicht- bzw. Stauwasserhorizonte hin (GE-
OCONSULT HOLGER DAVID: 5).
Zur Beurteilung des Raums östlich der Havkenscheider Straße wird auf das „Gutachten zur
orientierenden Untersuchung […]“ durch AGUS (2017) sowie den „Bericht Phase I - Hydrogeo-
logische Begutachtung zur Entwässerung durch CDM SMITH CONSULT (2015) zurückgegriffen.
„Die Hydrogeologische Karte (Tafel 5 der Geologischen Karte 1 : 25.000) weist für das B-
Plangebiet 900 einen Grundwasserleiter mit mäßiger bis sehr guter Trennfugendurchlässigkeit
aus. Die Schichten des Cenoman und Turon sind zu differenzieren. Grünsande gelten als
Grundwassernichtleiter, die lediglich in den Auflockerungszonen zur Kluftbildung mit entspre-
chend geringer Trennfugendurchlässigkeit neigen. Der Labiatus-Mergel ist infolge seiner Klüf-
tigkeit bzw. Trennfugendurchlässigkeit als guter bis mäßiger Kluftgrundwasserleiter einzustu-
fen. Oberkarbonische Gesteine sind i.a. als Kluftgrundwasserleiter mit mäßiger bis guter Trenn-
fugendurchlässigkeit einzustufen, wobei bei entsprechender Ausbildung des Trennfugensys-
tems bzw. im Bereich von Störungszonen auch eine erhöhte Wasserwegsamkeit möglich ist
(UCON 1992). Die quartären Sedimente gelten aufgrund ihres hohen Schluffanteils als Gering-
bzw. Nichtleiter“ (AGUS 2017: 7).
Die Messungen der Grundwasserstände (CDM SMITH CONSULT 2015) belegen einen relativ ein-
heitlichen Verlauf. Die Grundwasserflurabstände lagen 2015 zwischen 1,5 und > 7 m. 2017
erfolgte eine erneute Auslesung der Datenlogger. „Seit Beginn der Messungen im Februar
2015 waren die Wasserstände bis Ende 10/2016 zunächst fallend, danach bis ca. März 2016
vermutlich jahreszeitlich bedingt ansteigend. Danach sind die Wasserstände tendenziell wieder
gefallen, einen kurzzeitigen Anstieg gab es Ende Juni/Anfang Juli 2016. Seit etwa Oktober 2016
scheinen die Pegel […] „trocken“ zu sein. Ein Anstieg ist seitdem nicht dokumentiert. Die
Grundwasserflurabstände liegen > 2,5 m. Der weitere jahreszeitliche Verlauf wird weiterhin
mittels Datenloggermessungen aufgezeichnet“ (CDM SMITH CONSULT 2018).
Das Untersuchungsgebiet wird nach Nordosten in den Harpener Bach und dann in Richtung
Süden zur Ruhr hin entwässert (AGUS 2017).
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
In den Jahren 2012 und 2013 hat die Stadt Bochum ein Klimaanpassungskonzept (STADT BO-
CHUM 2012) sowie ein darauf aufbauendes kommunales Handlungs- und Controllingkonzept
zur Klimaanpassung (STADT BOCHUM 2013) herausgegeben. Eine kartographische Umsetzung
dieser Daten und Hinweise finden sich im Geoportal der Stadt Bochum (STADT BOCHUM 2019).
Ein Großteil des Plangebiets stellt sich derzeitig als Freilandklimatop (blau) dar. Die Bereiche
des Friedhofs sowie der Kleingartenanlage sind einem Parkklimatop (grün) zuzuordnen. Diese
Bereiche nehmen die Rolle lokaler Klimaausgleichsräume ein und bilden im größeren Verbund
Frischluftschneisen. In den Rand- und Übergangsbereichen zu Siedlungsflächen findet sich das
typische Siedlungsklima (orange) (Abb. 8).
Die Handlungskarte Klimaanpassung weist die unversiegelten Grünflächen nördlich von Laer
und damit große Teile des Planungsgebiets als innenstadtnahes Frischluftgebiet aus. Insbeson-
dere Richtung Altenbochum ist eine Frischluftleitbahn ausgewiesen, die für die Bochumer In-
nenstadt relevant ist. Des Weiteren fungieren die Grünflächen als Kaltluftentstehungsgebiet
für die angrenzenden Quartiere. Die topographische Situation vor Ort spielt außerdem für die
Entwässerungsplanung eine Rolle, um Schäden durch Starkregenereignisse zu vermeiden. Öst-
lich des Sheffield-Rings bis zur A 43 im Osten des Plangebietes verlief früher innerhalb der be-
stehenden Tallage ein Bachlauf. Die bestehende, an das Plangebiet angrenzende Bebauung
liegt vollständig oberhalb dieser Senke.
Luft
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Der Teilbereich zwischen Sheffield-Ring und Havkenscheider Straße ist durch die dortige
Sportanlage, die Kleingartenanlage und das Wohngebiet Siepenhöhe geprägt. Zwischen diesem
Nebeneinander verschiedener Nutzungen bestimmt ein Gehölzgesäumter Weg die Landschaft.
Im östlichen Bereich zwischen Havkenscheider Straße und A 43 ist die Landschaft durch land-
wirtschaftliche Nutzung in Form von Äckern und Grünländer geprägt, die teilweise durch
Baumreihen bzw. Gehölzstreifen flankiert oder gegliedert sind. Vorbelastungen hinsichtlich der
Landschaftswahrnehmung (visuell und akustisch) stellen in diesem Bereich insbesondere die
A 43 mit der Anschlussstelle Bochum-Laer sowie die nördlich (am Fuß der ehem. Zentraldepo-
nie) verlaufende Bahntrasse dar.
Mit Schreiben vom 04.05.2016 teilte der LWL-Archäologie für Westfalen folgendes mit: „Die
Planung betrifft mit Bochum die während der gesamten Ur- und Frühgeschichte intensiv be-
siedelte Hellwegzone, in der uns bereits zahlreiche archäologische Fundstellen bekannt sind.
Siedlungsbegünstigend durfte sich zudem der im Plangebiet vorhandene Bach ausgewirkt ha-
ben - bei Gewässern handelt generell um einen wichtigen Kristallisationspunkt während der
gesamten Ur- und Frühgeschichte So sind uns auch innerhalb des Plangebietes und in der un-
mittelbaren Umgebung bereits zahlreiche archäologische Fundstellen bekannt. Dabei handelt
es sich um Siedlungsspuren der Eisen- und, römischen Kaiserzeit, Siedlungsspuren unbekann-
ter Zeitstellung, das Haus Havkenscheid sowie zahlreiche Bergbaurelikte.
Siedlungen der Eisen- und der Kaiserzeit haben meist, das hat die Erfahrung gezeigt Ausdeh-
nungen von mehreren Hektar. Es ist zu vermuten, dass auch die Siedlungsspuren, zu denen uns
keine zeitliche Einordnung vorliegt, zu diesem Siedlungsareal gehören. Die Verteilung der Sied-
lungsspuren lässt darauf schließen, dass es sich um einen größeren Siedlungskomplex handelt,
vergleichbar z.B. mit der in den letzten Jahren ergrabenen eisen- und kaiserzeitlichen Sied-
lungskammer von Bönen.
Der Planbereich ist zunächst durch Baggersondagen näher zu überprüfen, um Erhaltung und
Ausdehnung bzw. Abgrenzung der zunächst vermuteten Bodendenkmäler – und damit auch
die Relevanz für das weitere Verfahren – zu klären. Diese Baggersondagen gehen aufgrund des
in das DSchG NW aufgenommenen „Veranlasserprinzips“ zu Lasten des Vorhabenträgers und
müssen von einer archäologischen Fachfirma durchgeführt werden. Diese Sondagen bedürfen
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Für den Bereich der ehem. Stadtgärtnerei zwischen Immanual-Kant-Straße, Sheffield-Ring und
Feldmark hat daher im Januar 2017 durch das Büro EGGENSTEINEXCA (Dortmund) eine archäolo-
gische Sondage stattgefunden, um festzustellen, ob auf dem von den zukünftigen Erdbaumaß-
nahmen betroffenen Flächen Bodendenkmäler vorhanden sind und ggf. in welchem Zustand
sich diese befinden.
„In den Suchschnitten südlich und östlich des Alten Friedhofs keine Hinweise auf menschliche
Nutzung außer Acker- und Gartenbau sowie Schuttentsorgung. Kein Fundmaterial vormoder-
nen Ursprungs. In den Suchschnitten südwestlich der Gewächshäuser massive moderne Auf-
planierschichten von 50 - 100 cm Stärke über dem alten Ackerhorizont. Fundamente der eben-
falls modernen Ziegelei im gewachsenen Boden, aber auch hier keine Hinweise auf eine vor-
moderne Nutzung bzw. archäologische Befunde“ (EGGENSTEINEXCA 2017). Dementsprechend
sind hier keine weiteren archäologischen Maßnahmen notwendig und der Bereich des Quar-
tiers Feldmark ist aus bodendenkmalpflegerischer Sicht für eine Bebauung freigegeben.
Auch im Plangebiet des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes Nr. 901 das zwischen
Havkenscheider Straße und Sudbeckenpfad direkt südlich an das Plangebiet des Bebauungs-
planes Nr. 900 angrenzt, wurden bereits archäologische Untersuchungen durchgeführt, bei
denen Spuren aus der Jungsteinzeit und Eisenzeit gefunden wurden. Nach Abschluss der Un-
tersuchungen konnte auch diese Fläche aus archäologischer Sicht für eine Bebauung freigege-
ben werden.
Aufgrund der bisherigen Funde ist das Vorhandensein weiterer Bodendenkmäler innerhalb des
Plangebietes zu vermuten. Dies betrifft insbesondere den Bereich des künftigen Bachlaufes
sowie die Flächen des sonstigen Sondergebietes „Reitanlage“ (SO 2.1-2.3).
Für das Plangebiet sind darüber hinaus durch die Stadt Bochum (Denkmalübersicht Geoportal
Stadt Bochum) keine Bau- und Bodendenkmäler verzeichnet.
Landwirtschaft
Das östliche Plangebiet östlich der Havkenscheider Straße stellt sich als primär landwirtschaft-
lich genutzter Raum dar. Innerhalb des Geltungsbereichs sind 6,6 ha ackerbaulich genutzt,
3,4 ha sind Wirtschaftsgrünland.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
2.1.9 Wechselwirkungen
Auch das BauGB fordert den integrativen Prüfansatz des UVPG, der die einzelnen Umweltfak-
toren einschließlich der Wechselwirkungen zu berücksichtigen hat.
Wechselwirkungen bestehen hinsichtlich der im Plangebiet ansässigen Tierwelt, die auf die
dortigen und sich im Umfeld befindlichen Nutzungen und Biotopstrukturen angewiesen ist.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Als Bewertungshintergrund (Tab. 3) werden neben den Grenzwerten der 16. Bundesimmissi-
onsschutzverordnung (BImSchV) auch die Orientierungswerte der DIN 18005-1 (Schallschutz
im Städtebau) gewählt, da sie im Gegensatz zu den Werten der 16. BImSchV auch dem Vorsor-
gegedanken nach § 3 UVPG Rechnung tragen. Prognosehorizont ist 2025.
Neben den Auswirkungen des Verkehrslärms werden auch die Auswirkungen der Umgestal-
tung im Zuge der Freianlagenplanung auf die Erholungs- und Freizeiteignung des Raumes be-
rücksichtigt.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Verkehrslärm
Verkehrslärm auf den geplanten Erschließungsstraßen
Die Berechnung ergab, dass am Tag und in der Nacht an den Immissionsorten der vorhande-
nen schutzbedürftigen Bebauung, innerhalb und außerhalb des Bebauungsplanes, die maßge-
benden Immissionsgrenzwerte der 16. BImSchV überall eingehalten bzw. deutlich unterschrit-
ten werden. Grund hierfür ist die geringe Verkehrsbelastung und die Lage sowie der Abstand
der Straßen zur Bebauung. Die höchsten Pegel an der vorhandenen Wohnbebauung ergeben
sich am Gebäude Immanuel-Kantstraße Nr. 15 mit 52/43 dB(A) tags/nachts an der nordöstli-
chen Gebäudefassade, gegenüber der geplanten Erschließungsstraße (Planstraße 100) und
Zufahrt zum Parkplatz der Evangelischen Hochschule. An dem Gebäude der Evangelischen
Hochschule südlich der Planstraße 100 werden an der nordwestlichen Gebäudefassade
55/46 dB(A) erreicht. An der Wohnbebauung Eichendorfweg wird am Gebäude Nr. 13 im Ein-
mündungsbereich der Erschließungsstraße (Planstraße 500) mit 40/31 dB(A) der maßgebende
Immissionsgrenzwert ebenfalls deutlich unterschritten.
Die Berechnung für die Außenwohnbereiche ergab, dass auch dort die maßgebenden Im-
missionsgrenzwerte am Tag sowohl innerhalb als auch außerhalb des Plangebietes eingehalten
werden.
Die Berechnung ergab, dass insbesondere entlang der vorhandenen Straßen (Sheffield-Ring,
Immanuel-Kantstraße und Feldmark) die schalltechnischen Orientierungswerte für eine
Wohnnutzung (WA) an den geplanten Baulinien bzw. Baugrenzen überschritten werden.
Die höchste Lärmbelastung ergibt sich an der geplanten Wohnbebauung entlang des Sheffield-
Rings. Hier werden im Bereich der geplanten Bauflächen Pegel von über 65 dB(A) am Tag er-
reicht. Zur Reduzierung der Lärmbelastung und Schaffung gesunder Wohnverhältnisse, insbe-
sondere in den Außenwohnbereichen (Terrassen, Gärten, Balkone), wird als aktiver Lärmschutz
ein Lärmschutzbauwerk (Kombination aus Lärmschutzwall und –wand) im Bebauungsplan fest-
gesetzt. Sie verläuft parallel zum Sheffield-Ring, von der Feldmark im Norden bis zur südlichen
Plangebietsgrenze. In den Obergeschossen sind an den zum Sheffield-Ring ausgerichteten Fas-
saden für Aufenthaltsräume zum Teil ergänzende Festsetzungen zum passiven Lärmschutz
erforderlich.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Berechnungen mit der geplanten Bebauung haben aber auch ergeben, dass sich durch die Ei-
genabschirmung der geplanten Gebäude, an den straßenabgewandten Fassaden und innerhalb
der Blockinnenhöfen deutlich niedrigere Lärmpegel ergeben und dort vielfach auch der schall-
technische Orientierungswert eingehalten oder unterschritten wird.
Die Berechnung ergab schon für den Prognose-Nullfall (Nichtumsetzung des Vorhabens) insbe-
sondere im Bereich der örtlichen Hauptverkehrsstraßen (Sheffield-Ring, Wittener Straße und
Werner Hellweg) hohe Beurteilungspegel an der straßenbegleitenden Bebauung von bis zu
70/60 dB(A) (tags/nachts) und mehr. An den an das Plangebiet direkt angrenzenden Wohn-
und Wohnsammelstraßen (Immanuel-Kantstraße, Freigrafendamm) und innerhalb der vorhan-
denen Wohngebiete (Eichendorffweg, Kreuzkamp) werden mit zunehmendem Abstand zu den
Hauptstraßen deutlich niedrigere Beurteilungspegel berechnet. Die Immissionsgrenzwerte der
Lärmsanierung und die Schwelle von 70/60 dB(A) zur Gesundheitsgefährdung werden hier
deutlich unterschritten.
Im Prognose-Mitfall (bei Umsetzung des B-Plans) ergeben sich aufgrund des Zusatzverkehrs-
aufkommens aus dem Plangebiet, der neuen Erschließungsstraßen sowie den veränderten
Schallausbreitungsbedingungen (Reflexionen und Abschirmung durch die geplante Bebauung
und Abschirmung durch die geplante Wall-/Wandkombination) Veränderungen der Lärmpegel.
Die Zunahme beträgt entlang der Immanuel-Kant-Straße, dem Freigrafendamm und dem Ei-
chendorffweg maximal 1 dB(A) am Tag und in der Nacht. Diese geringfügige Erhöhung ist vom
menschlichen Ohr jedoch kaum wahrnehmbar. Die Immissionsgrenzwerte der Lärmsanierung
und die Schwelle von 70/60 dB(A) zur Gesundheitsgefährdung werden weiterhin unterschrit-
ten. Im Bereich der Wittener Straße und dem Werner Hellweg fällt die Lärmzunahme aufgrund
der hohen Ausgangsbelastung noch geringer aus und ist mit +0,1 dB(A) nicht wahrnehmbar.
Aufgrund von veränderter Schallausbreitungen und Abschirmungen durch den geplanten akti-
ven Lärmschutz und die geplante Neubebauung entlang des Sheffield-Rings kommt es an der
Bebauung im Bereich Eichendorffweg auch zu leichten Pegelabnahmen.
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Gewerbelärm
Im Rahmen einer schalltechnischen Untersuchung zum Gewerbelärm für das Quartier Feld-
mark (PEUTZ CONSULT 2019) wurden die außerhalb und innerhalb des Plangebietes vorhande-
nen gewerblichen Nutzungen untersucht. Mögliche Quellen von Gewerbelärm außerhalb des
Plangebietes sind
• der neue Betriebshof einschließlich der Feuerwache der freiwilligen Feuerwehr am Haupt-
friedhof an der Feldmark 3-7,
• der Blumenladen/Friedhofsgärtnerei am Freigrafendamm 58 sowie
• der Gewerbebetrieb am Freigrafendamm 51.
Im Rahmen der Genehmigungsplanung für den neuen Betriebshof der Stadt Bochum mit Feu-
erwache wurde bereits die zukünftige Errichtung einer Wohnbebauung im Quartier Feldmark
berücksichtigt. Mit Verlegung der vorhandenen Schüttboxen des Betriebshofes und Einrich-
tung einer freiwilligen Feuerwache mit Hauptbetriebszeiten im Tageszeitraum und lediglich
einzelnen Nachtfahrten für Spezialeinsätze, zeigt sich im Rahmen des Gutachtens, dass die
schalltechnischen Orientierungswerte der DIN 18005 für allgemeine Wohngebiete (WA) sowie
die Vorgaben der TA Lärm 0,5 m vor dem geöffneten Fenster an den gegen-überliegenden, im
Bebauungsplan Nr. 900 festgesetzten Baulinien eingehalten werden. Zusätzliche Schallschutz-
maßnahmen sind für den Bebauungsplan Nr. 900 im Hinblick auf den Betriebshof und die Wa-
che der freiwilligen Feuerwehr nicht erforderlich.
Für den Blumenladen/die Friedhofsgärtnerei besteht entsprechend der Genehmigung die Auf-
lage, die Immissionsrichtwerte für allgemeine Wohngebiete (WA) in der Nachbarschaft einzu-
halten. Ein Konflikt mit der neuen Wohnbebauung besteht somit nicht.
Für den Gewerbebetrieb ist aufgrund der Abstandsverhältnisse und Wohngebäude im Umfeld
damit zu rechnen, dass hiervon keine maßgeblichen Geräuschimmissionen im Plangebiet er-
wartet werden können.
Als mögliche Quelle von Gewerbelärm innerhalb des Plangebietes wurde die Stellplatzanlage
der Ev. Hochschule an der Immanuel-Kant-Straße untersucht. Diese befindet sich mit rund 220
Stellplätzen auf der nordöstlichen Seite der Bestandsgebäude. Bei der schalltechnischen Be-
rechnung wurde der geplante Teilumbau der Stellplatzanlage berücksichtigt.
Die Berechnungsergebnisse bezogen auf den Tageszeitraum zeigen, dass die zulässigen Immis-
sionsrichtwerte im Plangebiet von 55 dB (A) im Tageszeitraum für die geplante nord-westliche
Wohnbebauung eingehalten werden. Ein Konflikt mit der angrenzenden geplanten Kinderta-
gesstätte sowie Studentenwohnanlage innerhalb der sonstigen Sondergebiete 1.2 und 1.3 ist
ebenfalls, bezogen auf den Tageszeitraum, nicht zu erwarten. Die Beurteilungspegel von zuläs-
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sig 60 dB (A) werden hier eingehalten. Hinsichtlich der Verladetätigkeiten ist bereits eine Ein-
schränkung für die Ev. Hochschule durch die Bestandsbebauung (reines Wohngebiet) gegeben.
Im Nachtzeitraum zeigt sich, dass mit einer eingeschränkten Nutzung der Stellplatzanlage die
Immissionsrichtwerte im Umfeld eingehalten werden (PEUTZ CONSULT 2019).
Luftschadstoffe
Durch die geplante Errichtung des Quartiers Feldmark rückt Wohnbebauung zukünftig auf
ca. 40 bis 50 m an das bestehende Krematorium am Hauptfriedhof Bochum nördlich der Straße
Feldmark heran. In einem Gutachten (ANECO 2016) wurden daher die möglichen vom Krema-
torium ausgehenden und auf das Plan-gebiet einwirkenden Luftverunreinigungen untersucht.
Im Ergebnis zeigt die durchgeführte Untersuchung, dass die zugrundeliegenden Immissions-
/Beurteilungswerte von der prognostizierten Gesamtbelastung aller betrachteten Stof-
fe/Stoffgruppen sicher eingehalten werden.
Bauschadstoffe
Auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei werden die Gebäude und Aufbauten abgeris-
sen. Vorab wurden die Gebäude auf die Bauschadstoffe KMF (künstliche Mineralfasern), PCB
(Polychlorierte Biphenyle) und PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) untersucht
(INGENIEURBÜRO STEFAN HERING 2011).
In verschiedenen Bereichen wurde Asbest in fest und schwach gebundener Form gefunden.
PAK-haltige Produkte fanden sich beispielsweise in Dachbahnen oder Glasanschlusskitt in bzw.
auf den verschiedenen Gebäuden. KMF der Kategorie 2 (krebserzeugend nach Gefahrstoffver-
ordnung) fand sich in Rohrisolierungen, Dämmmatten aus Mineralwolle im Bereich der Contai-
ner, Dämmungen der Heizanlagen sowie als Trittschalldämmung im Bürogebäude. Darüber
hinaus wurden auch PCB-haltige Anstriche im Bereich von Türzargen, Fensterrahmen und an-
derer Rahmenkonstruktionen nachgewiesen.
Methanausgasungen
Das Plangebiet liegt im Westen in der Zone 2 der Karte der potenziellen Grubengasaustrittsbe-
reiche im Stadtgebiet Bochum (HOLLMANN 2000; überarbeitet 2005). Im gesamten Bereich sind
kritische, aus dem Steinkohlengebirge stammende Methanzuströmungen hinreichend wahr-
scheinlich.
Östlich des Sudbeckenpfads liegt das Plangebiet in der Zone 3 der Karte der potenziellen Gru-
bengasaustrittsbereiche im Stadtgebiet Bochum (HOLLMANN 2000; überarbeitet 2005). Ergän-
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
zend sind im östlichen Randbereich örtlich belegte Ausgasungen aus dem Karbongebirge ver-
zeichnet. Zudem liegt das Plangebiet im Bereich zahlreicher Schächte.
Grundsätzlich muss im Bereich der Tagesöffnungen aller verlassenen Schächte des Steinkoh-
lenbergbaus mit Methan (CH4)-Zuströmungen gerechnet werden. In Abstimmung mit der Be-
zirksregierung Arnsberg (Abteilung für Bergbau und Energie) werden aufgrund der meist diffus
auftretenden Gaszuströmungen bei Neubauvorhaben und bei Tiefbaumaßnahmen Vorsorge-
maßnahmen erforderlich, die durch einen Sachverständigen zu konzipieren sind.
Kampfmittel
Erhebliche negative Auswirkungen für die Nutzung des Raums zu Erholungs- und Freizeitzwe-
cken sind nicht zu erwarten.
Hinsichtlich der Qualität des Raums für eine Erholungs- und Freizeitnutzung kommt es durch
die Umsetzung des Konzeptes zur Freianlagenplanung (RSD 2018), sowohl im Siedlungs- als
auch im Freiraum, zu einer deutlichen Aufwertung gegenüber dem Ausgangszustand. Die ge-
planten umfangreichen Grün- und Wasserflächen steigern die Aufenthaltsqualität, machen
den öffentlichen Raum erlebbar und verbessern die subjektive Wahrnehmung.
Dies gilt auch für die Fassaden entlang der Feldmark und der Immanuel-Kant-Straße wo die
Berechnung Pegel von knapp über 60 dB(A) am Tag und 50 dB(A) in der Nacht ergab. Aktive
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Bauschadstoffe (Schadstoffsanierung)
Vor Abbruch der Gebäude mit Großgeräten sind die festgestellten Bauschadstoffe gemäß den
geltenden Bestimmungen im Rahmen einer Sanierung fachgerecht zu entfernen und zu ent-
sorgen. Detaillierte Ausführungen sind dem Sanierungskonzept (INGENIEURBÜRO STEFAN HENNING
2011) zu entnehmen.
Methanausgasungen
Hinsichtlich der Ausgasungs- und Standsicherheitssituation der Schächte sowie bezüglich des
für den Schacht verantwortlichen Bergwerkeigentümers, mit dem die baulichen Maßnahmen
abzustimmen sind, sollte in jedem Fall mit der Bezirksregierung Arnsberg (Abteilung für Berg-
bau und Energie) Kontakt aufgenommen werden.
Des Weiteren muss bei Baumaßnahmen mit Eingriffen in den Untergrund > 0,5 m unter Gelän-
deoberfläche (z.B. bei dem Erstellen einer Baugrube, bei Rückbau- oder Kanalbaumaßnahmen)
mit Gaszuströmungen gerechnet werden. Daher sollten im Zuge von Erdarbeiten und in der
offenen Baugrube kontinuierlich Bodenluftmessungen auf CH4-Gehalte durchgeführt werden.
Die Messergebnisse sollten protokolliert und der Unteren Bodenschutzbehörde vorgelegt wer-
den.
Kampfmittel
Es ist zudem zwingend erforderlich, die zu bebauenden Flächen und etwaige Baugruben auf
darunter befindliche Kampfmittel abzusuchen.
Spätestens 10 Tage vor dem gewünschten Beginn der Sondierungsmaßnahmen sind dem Ord-
nungsamt der Stadt Bochum drei Lagepläne im Maßstab 1:250 einzureichen und das Bauvor-
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haben zur Sondierung zu melden. Die Zufahrt zur Baugrube muss dem Kampfmittel-
beseitigungsdienst zur Überprüfung, ggf. auch mit schwerem Gerät, ermöglicht werden.
Grundsätzlich gilt: Weist bei Durchführung der Bauvorhaben der Erdaushub auf außergewöhn-
liche Verfärbung hin oder werden verdächtige Gegenstände beobachtet, sind die Arbeiten
sofort einzustellen und der Kampfmittelbeseitigungsdienst durch die Ordnungsbehörde oder
die Polizei zu verständigen.
Sollte das Ergebnis ggf. Entmunitionierungsmaßnahmen vorsehen, sind diese vor Beginn der
Baumaßnahme durchführen zu lassen.
Die Festsetzungen des Bebauungsplans führen bei Umsetzung in weiten Teilen des Geltungs-
bereichs zu einem Verlust bislang vorhandener Biotopstrukturen und damit zu negativen Aus-
wirkungen auf die Pflanzen- und Tierwelt und die biologische Vielfalt.
Auf Basis der zeichnerischen Darstellungen und Erläuterungen zum Bebauungsplan wurde der
Zustand innerhalb des Geltungsbereichs gemäß den Festsetzungen bewertet. Die Darstellung
des Geltungsbereichs gemäß den Festsetzungen ist auch der Karte 2 zum LBP „Zustand des
Geltungsbereichs gemäß den Festsetzungen“ zu entnehmen.
Der Zustand und die Bewertung des Geltungsbereichs im Bereich der sich durch die Umsetzung
der Festsetzungen ergebenden Biotoptypenänderungen stellt sich wie folgt dar (Tab. 4).
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Enthalten sind auch der Zustand und die Bewertung derjenigen Flächen, auf denen es durch
die Erhaltungsfestsetzungen nicht zu einer Änderung der Biotopstrukturen kommt.
Eine Bilanzierung zur Ermittlung von Eingriffen in Natur und Landschaft im Sinne der Eingriffs-
regelung gemäß BNatSchG erfolgt in Kap.2.5.
Wald
Im Zuge der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange weist der
Landesbetrieb Wald und Holz mit Stellungnahme vom 20.05.2016 auf bestehende forstrechtli-
che Bedenken hinsichtlich Waldbeanspruchung und -neubegründung hin.
Im Zuge des Vorhabens werden im Bereich zwischen dem östlichen Ende des Eichendorfwegs
und des Sheffield-Ring ca. 2.600 m² beansprucht.
Die in der Stellungnahme als Wald gekennzeichnete Fläche zwischen Havkenscheider Straße
und Kleingartenanlage Im Sonnental stell sich momentan als wegbegeitende, struktur- und
baumreiche Grünanlage dar. Im Zuge des Vorhabens wird dieser Bereich im Zuge der Umset-
zung des Freiraumkonzeptes wieder als solche entwickelt werden.
Im Bereich der ehemaligen Stadtgärtnerei kommt es nicht zu einem Verlust von Wald. Hierbei
handelt es sich um Sukzessionsgehölze, die nicht Wald im Sinne des Gesetzes sind. Die hier
entstehenden Biotopverluste werden über die Eingriffsermittlung erfasst und bei der Ermitt-
lung des Kompensationsbedarfs berücksichtigt.
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Der dauerhaften Waldinanspruchnahme im Umfang von 0,26 ha steht somit mindestens eine
Waldneubegründung in einem Umfang von 4,4 ha m² gegenüber. In waldarmen Gebieten
(Waldanteil ≤ 40 %) zu denen die Stadt Bochum zählen, ist ein Waldverlust mindestens 1:1
auszugleichen. Der forstrechtliche Ausgleich gem. § 39 LFoG (Landesforstgesetz) ist demnach
gegeben.
In einer eigenständigen Artenschutzprüfung (KUHLMANN & STUCHT 2019) wurde für 33 potenziell
vorkommenden planungsrelevanten Arten (Angaben gem. Abfrage des FIS „Geschützte Arten
in NRW“) geprüft, ob durch die Umsetzung des Bebauungsplans artenschutzrechtliche Ver-
botstatbestände im Sinne des § 44 BNatSchG ausgelöst werden. Bei landesweit ungefährdeten
ubiquitären Arten wie Amsel, Singdrossel, Buchfink, Blaumeise usw. sind keine populationsre-
levanten Beeinträchtigungen zu erwarten. Daher wurden diese Arten im Rahmen der eigen-
ständigen artenschutzrechtlichen Prüfung nicht weiter betrachtet.
Der Wegfall potenziell genutzter Baum- und Gebäudequartiere führt nicht zu einem Funktions-
verlust von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, da die ökologische Funktion dieser Quartiere
auch nach dem Entfallen im räumlich-funktionalen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Der
Verbotstatbestand der „Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhe-
stätten“ (§ 44 Abs. 1 Nr.3) wird daher nicht erfüllt.
Durch die Umsetzung des Bebauungsplans Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“ entstehen unter Be-
rücksichtigung vorgenannter Schutz- und Vermeidungsmaßnamen keine artenschutzrechtli-
chen Konflikte im Sinne einer Auslösung der Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG.
Insbesondere das Beachten des gesetzlichen Fällzeitraums zwischen 1. Oktober. und 28. Feb-
ruar zielt nicht ausschließlich nur auf den Schutz planungsrelevanter Arten ab, sondern dient
explizit auch dem Schutz (Vermeidung von Tötungen) sonstiger Vogelarten.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Das Vorhaben wird zu einer zusätzlichen Versiegelung von bis zu ca. 26.922 m² (im Ausgangs-
zustand ca. 42.303 m², gemäß Festsetzungen ca. 69.225 m²) bisher unversiegelter bzw. nur
teilversiegelter Fläche führen.
2.2.3.2 Boden
Hinsichtlich des Schutzgutes Boden führen die im Rahmen der Baumaßnahme erforderlichen
Abgrabungen, Überbauungen und Versiegelungen teilweise zu einem Verlust von natürlichen
Bodenfunktionen. Bei den betroffenen Böden handelt es sich allerdings insbesondere im Be-
reich des alten Friedhofs und der ehemaligen Stadtgärtnerei um anthropogen überformte und
in ihren natürlichen Bodenfunktionen gestörte Standorte. Erhebliche negative Auswirkungen
sind, mit Ausnahme der Versiegelung (siehe Schutzgut Fläche) nicht zu erwarten.
Wie bereits in Kap 2.1.4 (Bestandsbeschreibung Boden) dargestellt wurden in der obersten
Bodenschicht der Lagerhallen der Städtischen Gärtnerei erhöhte PAK-Gehalte festgestellt
(STADT BOCHUM 2012), so dass dieses Material nur eingeschränkt verwendet werden kann. Alle
anderen Materialien waren unauffällig und können zumindest eingeschränkt offen eingebaut
werden. Die Oberbodenmischproben erfüllten alle die Anforderungen der BBodSchV an Kin-
derspielflächen. Aus der bisherigen langjährigen Nutzung des Geländes sind in westlichen und
östlichen Teilbereichen Zuwegungen, geringe Versiegelungen und Überbauungen (Gewächs-
häuser, Garagen, Lagerhalle) vorhanden. Insbesondere hier kann nicht ausgeschlossen werden,
dass aufgefüllte Böden unbekannter Herkunft und Mächtigkeit bei der Baureifmachung ange-
troffen werden können.
Für die Flächen zwischen Sheffield-Ring und Havkenscheider Straße wurden keine Organolep-
tische Auffälligkeiten beobachtet. Das Material der geringmächtigen Auffüllung im südlichen
Bereich ist unauffällig und kann uneingeschränkt offen verwendet werden (LAGA Z 0). Alle
Oberbodenmischproben bis auf OMP 3/2 erfüllten die Anforderungen der BBodSchV an Kin-
derspielflächen. Die OMP 3/2 aus dem Bereich der Auffüllung (Horizont 30-30 cm) erfüllt je-
doch die Prüfwerte für Wohngebiete.
Wie in Kap. 2.1.4.1 erläutert wurden im Bereich westlich des Sheffield-Rings durch eine Er-
kundung des Baugrundes im Juni/Juli 2016 „neben dem zu erkundenden Kohleflöz […] eben-
falls Locker-/Weichzonen sowie ein Hohlraum und verschiedene Verbruchzonen angetroffen“.
Ebenso konnte kein Nachweis für ganz oder auch nur teilweises felsfestes Kreide-Deckgebirge
erbracht werden (CDM SMITH CONSULT 2016). Bergbauliche Aktivitäten können unterschied-
lichste Bodenbewegungen auslösen. Indem sich die hangenden Gebirgsschichten in den durch
den Abbau geschaffenen Hohlraum absenken, kann es zu großflächigen Senkungsmulden bis
hin zu sogenannten Tagesbrüchen an der Geländeoberfläche kommen. Somit sind Gefährdun-
gen für die Dauerstandsicherheit im betreffenden Bereich gegeben.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Nach Ermittlung der Grenzteufe (näheres siehe SEIBOTH INGENIEURE 2017: 9) ergibt sich eine zu
sichernde Abbaufläche von Flöz Sonnenschein von ca. 30 m Breite und einer dem Flözeinfallen
geschuldeten flachen Länge von ca. 20 m.
Von der Stadt Bochum wurden daher weiterführende Maßnahmen veranlasst, mit denen hier
anschließend die Geländeoberfläche vom 19.04.2017 bis 08.06.2017 dauerstandsicher herge-
stellt wurde. Durch diese Bohr-, Verfüll- und Einpressmaßnahmen sind die daraus an der Ta-
gesoberfläche noch möglichen Bodenbewegungen beseitigt worden. Aus bergschadentechni-
scher Sicht ist die Dauerstandsicherheit des Baugrundes oberhalb des festgestellten tagesna-
hen Abbaus in Flöz Sonnenschein hergestellt (SEIBOTH INGENIEURE 2017: 13 f.).
Für die Flächen zwischen dem Sheffield-Ring und der Havkenscheider Straße wurde festge-
stellt, dass im nördlichen Grenzbereich des Plangebietes eine Gefügeauflockerung durch den
Abbau im Flöz Sonnenschein im Bereich der Sattelachse aufgrund der flachen Lagerung nicht
gänzlich ausgeschlossen werden kann (CDM SMITH CONSULT 2015) . Eine Bebauung ist hier nicht
vorgesehen. Unter Berücksichtigung der geplanten Nutzungssituation kann daher aus gut-
achterlicher Sicht von weitergehenden Maßnahmen abgesehen werden.
Direkt südlich an das Plangebiet angrenzend sind im Bereich der Böschungen nördlich des be-
stehenden Sportplatzes zwei Luftschutzstollenanlagen dokumentiert, aus denen je nach ge-
plantem Bauvorhaben bzw. vorgesehener Nutzung ggf. weitere Maßnahmen resultieren kön-
nen. Es wird empfohlen, bei einer evtl. Bebauung ggf. bei den weiteren Planungen die Standsi-
cherheit der Luftschutzstollenanlagen zu prüfen. Hieraus können sich weitere Maßnahmen
ergeben, um die Standsicherheit in diesem Bereich zu gewährleisten.
Für den Bereich östlich der Havkenscheider Straße wurden, wie in Kap. 2.1.4.2 dargestellt,
durch Erkundungsbohrarbeiten Tagesbruch-, Setzungs- und Senkungsgefährdungen konkreti-
siert. Diese resultieren aus den oben genannten tagesnahen Abbautätigkeiten, zwei Mundlö-
chern und dem Teilabschnitt eines Stollens. „Darüber hinaus ist auch der Zustand von zwei
Suchgräben und einem Suchschacht, die vermutlich im Vorfeld der Abbautätigkeiten zum Auf-
schluss der Lagerstätte angelegt wurden, stichprobenhaft mit den Bohrarbeiten erkundet wor-
den. Diese bis zur Karbonoberfläche reichenden Eingriffe in die Tagesoberfläche sind ausweis-
lich der Untersuchungsergebnisse wieder aufgefüllt worden. In ihrem Bereich können noch
geringe Nachverdichtungen stattfinden, die jedoch für die geplante Nutzung als Frei-
/Grünflächen zu vernachlässigen, bei einer Überbauung jedoch zu beachten sind“ (SEIBOTH IN-
GENIEURE 2017: 19).
Nach Bewertung der erzielten Bohraufschlüsse sind darüber hinaus für die nicht erkundeten,
weiter östlich der Untersuchungsfläche des Flurstücks 187 dokumentierten bergbaulichen
Elemente Tagesbruch-, Setzungs- und Senkungsgefährdungen (Lichtlöcher, Grubenbaue mit
geringer Felsüberdeckung) nicht auszuschließen (SEIBOTH INGENIEURE 2017: 20).
Zur Sicherung und Beseitigung der Gefährdungen wurden konventionelle und konstruktive
Lösungen empfohlen:
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
„Zur Beseitigung der Tagesbruchgefährdungen aus den tagesnahen, bis ca. 10 m unter GOK
reichenden Abbautätigkeiten wird konventionell empfohlen, die Flözflächen von Karoline und
Angelika in einem 5 x 5 m Bohrraster zu erfassen sowie die Achsen der linienförmigen Gruben-
baue (Lichtlöcher und Stollen) gezielt anzubohren. Aufgrund der mit den Erkundungsbohrar-
beiten angetroffenen flächenhaften Kohlepfeiler sollten die angetroffenen, abbautechnisch
miteinander verbundenen Hohlraumvolumina mit einem hydraulisch erhärtenden Material
durch Niederdruckverfahren verfüllt werden […].
Im Hinblick auf die geplante Flächennutzung sind Verpressarbeiten zur Beseitigung verbliebe-
ner Resthohlraumvolumina […] nicht erforderlich. Mit dem Verzicht auf diesen Arbeitsschritt
sind jedoch Setzungen/Senkungen der Tagesoberfläche im cm- bis unteren dm-Bereich zu tole-
rieren. Im Zuge der vorgenannten Flözverfüllarbeiten sind darüber hinaus die Tagesöffnungen
(seigere Lichtlöcher) sowie der Aufschlusstollen durch Verfüll- und Injektionsarbeiten zu si-
chern.
Alternativ ist die konstruktive Sicherung durch Auflegen eines Geogitter über die durch Ab-
bautätigkeiten sowie den Lichtlöchern 2 und 3 nicht dauerstandsichere Fläche des untersuch-
ten Flurstücks 187 möglich.
Mit dieser Variante wird zumindest temporär das Schadenereignis eines Tagesbruchs verhin-
dert. Allerdings kann bei entsprechenden Bodenbewegungen die Erfordernis von Nachbesse-
rungen des Geogitters oder auch nachträglichen, wenn auch nur begrenzten Verfüll-
/Verpressarbeiten entstehen […]. Das Lichtloch 1 und der querschlägige Abschnitt des Auf-
schlusstollens können aufgrund der Geländemorphologie mit hoher Wahrscheinlichkeit nur
durch Verfüll- und Verpressarbeiten gesichert werden.
Aufgrund der dargestellten bergbaulichen Einwirkungen auf das Plangebiet wird neben der
zeichnerischen Kennzeichnung der Flächen, bei denen Tagesbruch-, Setzungs- oder Senkungs-
gefährdungen vorliegen, unter anderem folgende textliche Kennzeichnung für das gesamte
Plangebiet aufgenommen: Die bergbaulichen Verhältnisse und die möglichen Auswirkungen
auf die Beschaffenheit und Tragfähigkeit des Baugrundes sollten bei der Ausführung von Bau-
vorhaben unter Einschaltung eines Sachverständigen berücksichtigt werden.
Allgemein zu berücksichtigen, dass gemäß § 1a Abs. 2 BauGB ein sparsamer und schonender
Umgang mit Grund und Boden beachtet werden muss. Im Rahmen einer Bebauung ist ein
schonender Umgang mit diesen Böden sicherzustellen und die Versiegelung zu minimieren, um
die Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
2.2.3.3 Wasser
Fließgewässer sind von den Festsetzungen des Bebauungsplans nicht betroffen. Durch die Um-
setzung der Freianlagenplanung entstehen im Plangebiet eine Reihe neuer Gewässerstruktu-
ren im Kontext der Niederschlagswasserretention und -ableitung.
Das Plangebiet weist keine bedeutsamen Funktionen für den Grundwasserhaushalt auf und
lässt insbesondere in Hinblick auf das im Folgenden erläuterte umzusetzende Konzept zur Nie-
derschlagswasserretention und -ableitung keine besonderen Risiken für die Grundwasserfunk-
tion und ihre Nutzung durch den Menschen erwarten. Vermeidungs- und Minderungsmaß-
nahmen sind nicht notwendig.
Gemäß den Festsetzungen des Bebauungsplans ist das im Plangebiet anfallende Nieder-
schlagswasser innerhalb des Gebietes zu speichern, zu verdunsten oder über oberflächige Ab-
leitungssysteme den festgesetzten Flächen für die Ableitung und Rückhaltung von Nieder-
schlagswasser zuzuführen. Eine Ableitung in die Kanalisation ist nicht zulässig.
Der Wasserlauf beginnt mit der Gracht im Quartier Feldmark und verläuft in Richtung Osten
über die Quartiere Havkenscheider Park sowie Havkenscheider Höhe bis hin zum Einlaufbau-
werk am östlich Ende Plangebietes, über das das Niederschlagswasser dem westlich der A 43
verlaufenden Harpener Bach zugeführt wird. Er hat insgesamt eine Länge von ca. 2,2 km.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Die Mulden und Kastenrinnen leiten das Niederschlagswasser überstaufrei zur zugleich funkti-
onalen sowie optisch markanten und identitätsstiftenden Gracht im Zentrum des Quartiers.
Die Gracht an der zentralen Promenade leitet das Niederschlagswasser in östlicher Richtung,
wo es mittels einer Rohrleitung (DN 300) an ein Filterbecken (Wasserplatz) übergeben wird.
Dieses dient der Reinigung des zur Umwälzung und Sicherstellung des dauerhaften Wasserdar-
gebotes in der Gracht. Im Starkregenfall wird das überschüssige Niederschlagswasser, welches
nicht vom Filterteich aufgenommen werden kann, über einen Überlauf am Ende der Gracht in
einen Sammelkanal (DN 1000) abgeleitet. Dieser quert unterhalb des Sheffield-Rings und stellt
die Überleitung zum Havkenscheider Park dar.
Die Überleitung in den Bereich des Havkenscheider Parks erfolgt mittels eines Durchlas-
ses/Sammelkanals. Zur schadfreien Übernahme des aus dem Durchlasses/Sammelkanals aus-
strömenden Wassers wird ein befestigter Auslaufbereich mit Kiesschüttung im Sohlbereich
vorgesehen. Die weitere Ableitung des Niederschlagswassers innerhalb des Havkenscheider
Parks erfolgt in einer naturnah gestalteten Ableitungsmulde. Im Rahmen der Freiraumplanung
werden gestalterische Elemente zur partiellen Steuerung des Niederschlagsabflusses vorgese-
hen. Zur Rückhaltung des abfließenden Niederschlagswassers wird ein Landschaftssee mit Re-
tentionsfunktion mit dauerhafter Wasserhaltung in die Parkanlage integriert. Der mittlere
Wasserstand des Landschaftssees beträgt ca. 3,50 m. Der See hat damit ein dauerhaftes Was-
servolumen von ca. 4500 m³. Für den Rückhalt stehen weitere 50 cm Einstauhöhe zur Verfü-
gung. Die gedrosselte Ableitung wird in Form eines Wehrüberlaufes realisiert.
Die Überleitung aus dem Wehrüberlauf des Landschaftssees und der nachfolgenden Ablei-
tungsmulde in den Bereich Havkenscheider Höhe erfolgt über ein Rohr (DN 700) mit einer Län-
ge von 40 m, welches die Unterführung der Havkenscheider Straße darstellt.
In der Havkenscheider Höhe wird die Wasserführung im Muldenprofil in gleicher Bauart wie
im Havkenscheider Park fortgesetzt. In den Wasserlauf sind drei Regenrückhaltebecken inte-
griert, welche mittels einer Natursteindrossel zur Retention des abfließenden Nieder-
schlagswassers genutzt werden. Bei einem 30-jährlich auftretenden Starkregenereignis liegt
die mittlere Einstautiefe in den Regenrückhaltebecken bei ca. 70 cm, was in etwa 87,5 % der
Kapazität entspricht.
An der Querung „Parkway EmscherRuhr“ auf Höhe des Sudbeckenpfads muss die Entwässe-
rungsmulde aufgrund der Geländetopographie und Eigentumsverhältnisse in eine Verrohrung
(DN 700) überführt werden. Die Verrohrung erfolgt auf einer Länge von ca. 315 m. Anschlie-
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
ßend an diese Verrohrung wird das letzte Teilstück bis zum Übergabepunkt als Gebietsabfluss
wieder in einer naturnah gestalteten Mulde geführt. Am östlichen Gebietsrand wird das abge-
führte Niederschlagswasser an einen Düker übergeben und schließlich in den Harpener Bach
eingeleitet.
Heute bereits zeigen sich insbesondere im urbanen dicht besiedelten Ballungsraum Auswir-
kungen des Klimawandels sowohl auf die Temperaturverhältnisse und -amplituden in den
Städten als auch den Wasserhaushalt. Exemplarisch zu nennen sind an dieser Stelle urbane
Sturzflutereignisse im Zuge extremer Niederschläge oder der Effekt der städtischen Wärmein-
seln.
Sowohl bei der Planung der Freianlagen im Siedlungsbereich als auch im nicht bebauten Frei-
raum (RSD 2018) und der Planung der Gebäude, ihrer Nebenflächen und der Verkehrsflächen
(STADT BOCHUM 2019) wurde dem Aspekt der Klimaanpassung Rechnung getragen. Die Planun-
gen sehen unter anderem folgende (baulichen) Maßnahmen vor, um den Auswirkungen eines
Klimawandels entgegenzuwirken:
Bedeutsame Strukturen für den klimatischen oder lufthygienischen Ausgleich sind im Gel-
tungsbereich des Bebauungsplans nur in geringem Maße betroffen. Die Betroffenheit der Kalt-
luftschneise durch die Wirkungen des Vorhabens stellt sich als gering dar. Eine erhebliche Be-
troffenheit klimatischer oder lufthygienischer Funktionen ist daher auszuschließen.
Wie oben gezeigt werden gemäß dem heutigen Stand der Wissenschaft und Technik Maßnah-
men im Kontext der Klimaanpassung getroffen, um den Auswirkungen des Klimawandels adä-
quat zu begegnen und seine Folgen und daraus resultieren Effekte abzumildern.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Durch die geplante Errichtung des Quartiers Feldmark rückt Wohnbebauung zukünftig auf
ca. 40 bis 50 m an das bestehende Krematorium am Hauptfriedhof Bochum nördlich der Straße
Feldmark heran. In einem Gutachten (ANECO 2016) wurden daher die möglichen vom Krema-
torium ausgehenden und auf das Plan-gebiet einwirkenden Luftverunreinigungen untersucht.
Im Ergebnis zeigt die durchgeführte Untersuchung, dass die zugrundeliegenden Immissions-
/Beurteilungswerte von der prognostizierten Gesamtbelastung aller betrachteten Stof-
fe/Stoffgruppen sicher eingehalten werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass schädli-
che Umwelteinwirkungen durch Luft-schadstoffe nicht hervorgerufen werden.
Die Kompensation für die Eingriffe in diese Landschaftsfaktoren erfolgt entsprechend MSWKS
& MUNLV (2001) und LANUV (2008) multifunktional mit der Kompensation für den Land-
schaftsfaktor Pflanzen und Tiere. Eine darüber hinaus gehende Kompensation ist nicht erfor-
derlich.
Die durch das Konzept zur Freiraumplanung (RSD 2018) vorgesehenen Freianlagen im Rahmen
der Konzeption zur Niederschlagswasserableitung und -retention schaffen in Bezug auf das
Erleben und die Wahrnehmung der Landschaft sowohl im Freiraum als auch im Siedlungsraum
eine gegenüber dem Ausgangzustand deutlich aufgewertete Situation.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Aufgrund der bisherigen Funde im Bereich des angrenzenden, sich in Aufstellung befindlichen,
B-Plan Nr. 901 ist das Vorhandensein weiterer Bodendenkmäler innerhalb des östlichen Plan-
gebietes zu vermuten. Dies betrifft insbesondere den Bereich des künftigen Bachlaufes sowie
die Flächen des sonstigen Sondergebietes „Reitanlage“ (SO 2.1-2.3).
Auf den östlich des Sheffield-Rings befindlichen Flächen des Plangebietes sind alle im Rahmen
der Umsetzung der Planung stattfindenden Erdarbeiten durch den LWL-Archäologie für West-
falen, Außenstelle Olpe und/oder eine archäologische Fachfirma zu begleiten.
Für das gesamte Plangebiet wird darauf hingewiesen, dass bei Bodeneingriffen Bodendenkmä-
ler (kultur- und/oder naturgeschichtliche Bodenfunde, d.h. Mauern, alte Gräben, Einzelfunde
aber auch Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit, Höhlen
und Spalten, aber auch Zeugnisse tierischen und/oder pflanzlichen Lebens aus erdgeschichtli-
cher Zeit) und/oder Relikte des Bergbaus (Stollen, Schächte, usw.) entdeckt werden können.
Die Entdeckung von Bodendenkmälern ist der Stadt als Untere Denkmalbehörde und/oder
dem LWL-Archäologie für Westfalen, unverzüglich anzuzeigen und die Entdeckungsstätte min-
destens drei Werktage in unverändertem Zustand zu erhalten (§§ 15 und 16 DSchG NW), falls
diese nicht vorher von den Denkmalbehörden freigegeben wird.
Um das Vorgehen bei unerwartetem Auffinden von Bodendenkmälern zu klären, wird darüber
hinaus ein allgemeiner Hinweis zu Bodendenkmälern in den Bebauungsplan aufgenommen.
2.2.5.2 Landwirtschaft
2.2.6 Wechselwirkungen
Da im Bereich des Geltungsbereichs des Bebauungsplans und in seinem Umfeld keine beson-
ders ausgeprägten Wechselwirkungen und -beziehungen festgestellt wurden, sind erhebliche
Umweltauswirkungen durch mögliche Beeinträchtigungen auszuschließen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Die hier zu erläuternden Auswirkungen sind den bereits erfolgten, nach Schutzgütern geglie-
derten, Erläuterungen zu entnehmen. An dieser Stelle werden wesentliche Auswirkungen kurz
zusammengefasst:
• anlagebedingter Biotopverlust:
− Lebensraumverlust (Tiere)
− Verlust biologischer Vielfalt
− Flächenverlust/-versiegelung
Die Umsetzung des Bebauungsplans ist mit der Nutzung natürlicher Ressourcen verbunden.
Nähere Angaben sind den entsprechenden Kapiteln zu den Auswirkungen auf die einzelnen
Schutzgüter (Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen, biol. Vielfalt, Luft, Klima und Landschaft)
zu entnehmen.
Das Vorhaben führt im Zuge des Baus und des Betriebs zu einer Vielzahl von Emissionen:
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Während der Bautätigkeit fallen die für solche Vorhaben üblichen Abfälle in Form von Bo-
denaushub, Bauschutt, Verpackungsmaterialien und nur bauzeitig benötigten Baumaterialien
an. Nach Fertigstellung erzeugen die Bewohner der Wohngebiete die gängigen Arten von Ab-
fällen (Restmüll, Wertstoffe wie Altpapier, Kunststoffe, Altglas, etc.). Diese sind nach den gän-
gigen Vorschriften und Richtlinien zu entsorgen.
Risiken für Umwelt, Gesundheit und kulturelles Erbe durch Unfälle und Katastrophen
Das Vorhaben lässt bei Unfällen und Katastrophen keine besonderen Risiken für die menschli-
che Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt erwarten.
Auswirkungen des Vorhabens auf das Klima und Anfälligkeit gegenüber Klimafolgen
Wie in Kap. 2.2.3.4 („Auswirkungen auf […] das Klima“) dargestellt werden im Zuge des Vorha-
bens Maßnahmen zu einer Anpassung an die heute spürbaren Folgen des Klimawandels getrof-
fen (Niederschlagsableitung, -retention, Temperaturausgleich durch Grün- und Wasserflächen,
etc.).
Bau und Betrieb des neuen Wohngebietes sind mit einem nicht näher zu beziffernden Aussto-
ßes von Treibhausgasen verbunden. Die zu treffenden Maßnahmen der Begrünung und Be-
pflanzung stellen einen bedingten Ausgleich dieser Emissionen dar.
Kumulative Wirkungen mit den benachbarten Bebauungsplänen Nr. 932 (zw. Sheffield-Ring
und altem Friedhof) und Nr. 901 (südlich des B-Plans Nr. 900 zw. Havkenscheider Straße, Wer-
ner Hellweg und Sudbeckenpfad) sind nicht auszuschließen, aber an dieser Stelle nicht zu
prognostizieren.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
schreitenden Sukzession zu rechnen. Über die Sukzessionsphase der Verbuschung hinweg wird
sich allmählich ein Vorwaldstadium einstellen.
In den Teilbereichen östlich des Sheffield-Rings ist in naher Zukunft nicht mit Nutzungsände-
rungen zu rechnen.
Dies gilt auch für die Fassaden entlang der Feldmark und der Immanuel-Kant-Straße wo die
Berechnung Pegel von knapp über 60 dB(A) am Tag und 50 dB(A) in der Nacht ergab. Aktive
Lärmschutzmaßnahmen sind hier jedoch aus städtebaulichen und erschließungstechnischen
Gründen nicht realisierbar.
Bauschadstoffe
Vor Abbruch der Gebäude mit Großgeräten sind die festgestellten Bauschadstoffe gemäß den
geltenden Bestimmungen im Rahmen einer Sanierung fachgerecht zu entfernen und zu ent-
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Bodenschadstoffe
Die noch nicht beprobten Bereiche sind vor Baubeginn zu untersuchen. Aktuell findet hierzu
ein Baugrundgutachten statt.
Methanausgasungen
Hinsichtlich der Ausgasungs- und Standsicherheitssituation der Schächte sowie bezüglich des
für den Schacht verantwortlichen Bergwerkeigentümers, mit dem die baulichen Maßnahmen
abzustimmen sind, sollte in jedem Fall mit der Bezirksregierung Arnsberg (Abteilung für Berg-
bau und Energie) Kontakt aufgenommen werden.
Des Weiteren muss bei Baumaßnahmen mit Eingriffen in den Untergrund > 0,5 m unter Gelän-
deoberfläche (z.B. bei dem Erstellen einer Baugrube, bei Rückbau- oder Kanalbaumaßnahmen)
mit Gaszuströmungen gerechnet werden. Daher sollten im Zuge von Erdarbeiten und in der
offenen Baugrube kontinuierlich Bodenluftmessungen auf CH4-Gehalte durchgeführt werden.
Die Messergebnisse sollten protokolliert und der Unteren Bodenschutzbehörde vorgelegt wer-
den.
Auf den östlich des Sheffield-Rings befindlichen Flächen des Plangebietes sind alle im Rahmen
der Umsetzung der Planung stattfindenden Erdarbeiten durch den LWL-Archäologie für West-
falen, Außenstelle Olpe und/oder eine archäologische Fachfirma zu begleiten.
Die Entdeckung von Bodendenkmälern ist der Stadt als Untere Denkmalbehörde und/oder
dem LWL-Archäologie für Westfalen, unverzüglich anzuzeigen und die Entdeckungsstätte min-
destens drei Werktage in unverändertem Zustand zu erhalten (§§ 15 und 16 DSchG NW), falls
diese nicht vorher von den Denkmalbehörden freigegeben wird.
Um das Vorgehen bei unerwartetem Auffinden von Bodendenkmälern zu klären, wird darüber
hinaus ein allgemeiner Hinweis zu Bodendenkmälern in den Bebauungsplan aufgenommen.
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2.5.3 Artenschutz
Ausflugskontrolle (Fledermäuse) vor Abriss der Gebäudeabriss
Da der Gebäudebestand auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei noch nicht abgeris-
sen wurde, er folgt unmittelbar vor Beginn der Abbrucharbeiten (3-5 Tage) eine abendliche
Ausflugkontrolle mit Batdetektoren an den Gebäuden um sicherzustellen, dass keine Fleder-
mäuse die Gebäude als Tagesquartiere nutzen.
Falls Fledermäuse festgestellt werden, müssen Vorkehrungen getroffen werden, sodass die
Abbrucharbeiten nicht zur Tötung von Tieren führen. Dies kann z.B. bedeuten, dass die Dach-
eindeckungen in Anwesenheit einer ökologischen Baubegleitung vorsichtig in Handarbeit abge-
tragen werden. Auch der Abbruch von Dachstühlen, Garagendächern oder der Bedachung der
Unterstände müsste unter Kontrolle einer ökologischen Baubegleitung von Hand erfolgen
(KUHLMANN & STUCHT 2018c: 9).
Verschluss des Schachtzugangs zum Gewölbe unter den Gebäuden der ehem. Stadtgärtnerei
Um auszuschließen, dass Fledermäuse zum Winterschlaf in das sich unter den Gebäuden im
Bereich der ehemaligen Stadtgärtnerei befindliche Gewölbe einziehen, muss ein Verschluss
des Zugangs erfolgen. Der Zugang erfolgt nur über einen senkrechten Abstieg in einen Schacht.
Da Fledermäuse auch Brunnen und Eiskeller als Winterquartiere aufsuchen, ist es nicht völlig
abwegig, dass die Tiere solch einen senkrechten Schacht zum Einflug nutzen. Der Verschluss
könnte mittels Abdeckung (Holzplatten) erfolgen, sollte allerdings „vandalismussicher“ ausge-
führt werden. Nach Rücksprache mit NRW.Urban wurde dieser Verschluss noch im Oktober
2018 angebracht (KUHLMANN & STUCHT 2018c: 9).
Auch weiterhin werden die in Zukunft stattfindenden Fäll- und Rodungsarbeiten durch die
ökologische Baubegleitung überwacht, um ein Auslösen artenschutzrechtlicher Verbotstatbe-
stände zu vermeiden. So werden Bäume, die potenziell Winterquartiere für Fledermäuse dar-
stellen können, kurz vor der geplanten Fällung (gemäß Fällzeitraum im Winterhalbjahr) im
laubfreien Zustand überprüft. Sollten sich Verdachte auf genutzte Baumquartiere darstellen,
sind diese Bäume unter Aufsicht der ökologischen Baubegleitung (wie schon geschehen an der
Straße Feldmark) vorsichtig zu fällen, dann umzulegen bzw. sanft abzulegen. Die dann am Bo-
den liegenden Stämme können dann einer sorgsamen Sichtprüfung unterzogen werden.
Zum Schutz aller (auch die weiteren nicht planungsrelevanten) wild lebenden Tiere ist das
bundeseinheitliche Fäll- und Schnittverbot nach § 39 BNatSchG innerhalb des Schutzzeitrau-
mes vom 1. März bis zum 30. September einzuhalten. Das Zeitfenster für die Gehölzfällung
vom 1. Oktober bis zum 28. Februar liegt außerhalb der Brutzeiten der Vögel und stellt sicher,
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dass keine belegten Nester beschädigt werden (Allgemeiner Artenschutz gem. BNatSchG
§ 39 ff.).
2.5.4 Boden/Bodenschutz
Es sind die Anforderungen der im § 12 Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung
(BBodSchV) für das Auf- und Einbringen von Materialien auf oder in die durchwurzelbare Bo-
denschicht sowie das zur Konkretisierung der im § 12 BBodSchV enthaltenen Anforderungen
erarbeitete Merkblatt 44 des damaligen Landesumweltamtes (heute LANUV) zu beachten. Die
im Rahmen der Baumaßnahme anfallenden Auffüllungsmaterialien sind vom gewachsenen
Boden zu trennen. Es gilt zu beachten, dass eine saubere Trennung der Materialien erfolgt,
damit eine Vermischung und Verschlechterung der Materialien auszuschließen ist.
2.5.5 Klima/Klimaanpassung
Sowohl bei der Planung der Freianlagen im Siedlungsbereich als auch im nicht bebauten Frei-
raum (RSD 2018) und der Planung der Gebäude, ihrer Nebenflächen und der Verkehrsflächen
(STADT BOCHUM 2019) wurde zur Vermeidung bzw. Verminderung von negativen Auswirkungen
des Vorhabens auf das Lokalklima aber auch der negativen spürbaren Klimawandelauswirkun-
gen auf das Vorhaben bzw. die späteren Bewohner, ihre Wohn- und Aufenthaltsqualität und
Gesundheit dem Aspekt der Klimaanpassung Rechnung getragen:
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Umfang detailliert dargestellt sowie Maßnahmen zur Kompensation abgeleitet. Grundlage für
die Erarbeitung der naturschutzfachlichen Eingriffsermittlung bildet die "Numerische Bewer-
tung von Biotoptypen für die Bauleitplanung in NRW“ (LANUV 2018).
An dieser Stelle sei ergänzend auf die dem LBP zugeordneten Karte 1 „Realnutzung/ Biotopty-
pen - Bewertung des Ausgangszustands“ und Karte 2 „Zustand des Geltungsbereichs gemäß
den Festsetzungen“ verwiesen.
Die folgende Tabelle stellt die Ermittlung des Kompensationsbedarfs dar. Dieser ergibt sich aus
der Differenz des Ausgangszustands der Flächen innerhalb des Geltungsbereichs und des Zu-
stands gemäß den Festsetzungen (hier ergeben sich für einige Flächen durch Erhaltungsfest-
setzungen keine Änderungen des Biotoptyps).
Flächenwert
Gesamtflächenwert des Ausgangszustandes 991.462
Gesamtflächenwert gemäß der Planung: 797.750
Differenz - 193.712
Folgende Tabelle gibt eine Übersicht der Bäume, die durch die Umsetzung des Vorhabens ent-
fallen, die zu erhalten und neu zu pflanzen sind.
Standort Anzahl
Entfall
Feldmark 54
ehem. Stadtgärtnerei 37
Zufahrt Ev. Hochschule 23
Kleingartenanlage 7
Havkenscheider Feld, zw. Bahntrasse und A 43 2
SUMME 123
Neupflanzung
Planstraße 1 * 42
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Standort Anzahl
Planstraße 100 * 17
Planstraße 300 * 5
Planstraße 500 * 1
Planstraße 700 * 6
Straße „Feldmark“ * 19
Sondergebiet SO 1.1 (Hochschulgelände) - je 8 Stellplätze 1 Baum * 28
Tiefgaragen (22.540 m²) - je 250 m² 1 kleinkroniger Laubbaum ca. 91
öffentl. Grünfläche - Spielplatz (E4) 5
öffentl. Grünfläche - Parkanlage
E3 15
E4 mind. 5
E5 Mind. 9
E7 mind. 32
E8 mind. 50
E9 mind. 42
SUMME mind. 367
Erhaltungen
Gelände der ehem. Stadtgärtnerei (zw. Planstraße 1 und 100) 9
Immanuel-Kant-Straße 11
SUMME 20
Die zu treffenden Maßnahmen zur Vermeidung und Minderung von umwelterheblichen Aus-
wirkungen sind dem Kap 2.4. zu entnehmen.
Innerhalb der Grenzen des Bebauungsplan Nr. 900 befinden sich keine Ausgleichsflächen.
Durch die Festsetzungen werden innerhalb des Geltungsbereichs mindestens 367 neue Bäume
gepflanzt. Diese sind als Ersatz für die 123 entfallenden Bäume zu werten. Dies entspricht ei-
nem Verhältnis von 1 zu 3,4.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Bei Umsetzung des Bebauungsplanes ergibt sich im Geltungsbereich ein verbleibender Kom-
pensationsbedarf von insgesamt 193.712 Wertpunkten. Zur Deckung des Kompensationsbe-
darfs wird ein Ausgleich über folgende bereits realisierte Maßnahmen (siehe Anhang) im Rah-
men von Ökokontoflächen geschaffen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
(Ausgangswert)
Ausgangsbiotoptyp [m²] sationswert
(Zielwert)
→ Zielbiotoptyp
GW A
GW P
1. Sonnige Höhe
Langendreer, Hochstaudenflur mit Gehölzinseln und
Flur 1, Flst. 66, Einzelbäumen
724, 350 tlw. 3.1 (Acker) → 2 6 17.700 70.800
Werne, Flur 12, 3.5 (artenreiche Mähwiese) mit 6.3
Flst. 54 tlw. (Feldgehölzen)
3.1 (Acker) → 2 5 600 1.800
7.4 (Baumgruppe)
Summe 72.600
davon bereits verbucht 6.105
für B-Plan 900 66.495
2. Laerheide
Laer, Wald durch Sukzession
Flur 4, Flst. 663, 1.5 / 3.1 / 3.2 / 5.1 / 8.1 → 3,2 6 43.994 123.044
Flur 5 Flst. 1793 6.6 (Wald durch Sukzession)
Summe 123.044
davon bereits verbucht 73.044
für B-Plan 900 50.000
3. Ehem. Autokino Wattenscheid
Sevinghausen, Hochstaudenflur mit Feuchtbiotopen und
Flur 4 Flst.65 Gehölzflächen
1.1(versiegelt) → 0 6 30.000 180.000
3.5 (artenreiche Mähwiese) mit 6.3
(Feldgehölzen) und 9.4 (Kleingewässer)
Summe 180.000
davon bereits verbucht 63.144
für B-Plan 900 77.217
GESAMT 193.712
* nach Angaben Stadt Bochum
Artenschutzrechtliche Aspekte
Das Vorhaben mit den Festsetzungen des Bebauungsplans führt - unter Berücksichtigung ge-
nannter Vermeidungsmaßnahmen (Kap. 2.4) - nicht zu artenschutzrechtlichen Konflikten, die
vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen erfordern. Im Rahmen der Baufeldräumung, Fällung und
Rodung von Gehölzen sind die gesetzlichen Fällzeiträume des BNatSchG einzuhalten. Fällungen
und Rodungen in Bereichen mit Quartierspotenzial (Fledermäuse und Vögel) werden auch im
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
weiteren Ablauf der Maßnahmen durch die ökologische Baubegleitung überwacht und doku-
mentiert.
3. Zusätzliche Angaben
3.1 Beschreibung der verwendeten Verfahren und Hinweise auf Schwierig-
keiten und Defizite
Die Erarbeitung des Umweltberichts zum Bebauungsplan Nr. 900 erfolgte auf der Grundlage
einer Bestandsaufnahme und Biotoptypenkartierung des Geltungsbereichs, einer artenschutz-
rechtlichen Prüfung sowie zahlreicher weiterer vorliegender Unterlagen (siehe unten).
Die Bewertung der Schutzgutausprägungen und -funktionen sowie die Bewertung der zu er-
wartenden Umweltauswirkungen erfolgte qualitativ (verbal argumentativ) wie auch quantita-
tiv. Im Einzelnen wurden nachfolgende Unterlagen und Gutachten für den Umweltbericht her-
angezogen:
Altlasten
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Archäologie
• Stellungnahme aus Sicht der archäologischen Denkmalpflege (LWL - ARCHÄOLOGIE FÜR WEST-
FALEN 2016)
Bergbau
• Rahmenplan Ostpark, B-Plan 900 „Quartier Feldmark“ in Bochum, hier: Teilfläche östlich
der Immanuel-Kant-Straße/Ecke Feldmark - Abschlussbericht zu der Sicherung des tagesna-
hen Abbaus von Flöz Sonnenschein (SEIBOTH INGENIEURE, Herten, 09.11.2017)
• Rahmenplan Ostpark Bochum, Quartier Havkenscheider Höhe, hier: B-Plan 900, bergbauli-
che Hinterlassenschaften in Teilflächen der Flurstücke 32, 167 und 187 - Ergebnis der
durchgeführten Untersuchungsbohrarbeiten (SEIBOTH INGENIEURE, Herten, 16.08.2017)
Entwässerung
• Gutachten zur Versickerungsbeurteilung für den Bebauungsplan Nr. 900 „Wohnen an der
Feldmark“ (GEOCONSULT HOLGER DAVID, Bochum, 16.06.2010)
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Immissionen
• Artenschutzprüfung zum Bebauungsplan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“ (KUHLMANN & STUCHT
2019)
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Die zur Verfügung stehenden Daten waren dem Planungsstand entsprechend vollständig, der
Zeitrahmen ausreichend, Schwierigkeiten oder Defizite bei der Erstellung des Umweltberichtes
zum Bebauungsplan und bei der Bewertung der zu erwartenden Umweltauswirkungen waren
nicht zu verzeichnen.
Das Monitoring ist somit ein Frühwarnsystem, welches dazu dient, negative Entwicklungen
schon in der Entstehung aufzudecken, Abhilfemaßnahmen in die Wege zu leiten und die Quali-
tät von Planung und Durchführung langfristig zu sichern. Dabei sind die im Umweltbericht nach
Nr. 3 Buchstabe b der Anlage 1 zum BauGB angegebenen Überwachungsmaßnahmen und die
Informationen der Behörden nach § 4 Abs. 3 BauGB zu nutzen.
Das Monitoring gem. § 4c BauGB dient der Kontrolle der erheblichen, insbesondere unvorher-
gesehenen, umweltrelevanten Auswirkungen und umfasst folgende Komponenten:
• Laufende Auswertung von Hinweisen der Bürger und Einleitung geeigneter Maßnahmen zur
Abhilfe im Bedarfsfalle
• Laufende Auswertung von Hinweisen der Fachbehörden gem. § 4 (3) BauGB und Einleitung
geeigneter Maßnahmen zur Abhilfe im Bedarfsfalle
• Laufende Auswertung vorhandener und zukünftiger regelmäßiger städtischer Untersuchun-
gen (z.B. Handlungskonzept Wohnen, Integrierte Stadtteilentwicklungskonzepte, Umweltin-
formationssystem (UIS)) zu den Anforderungen des § 1 Abs. 6 BauGB und Einleitung geeig-
neter Maßnahmen zur Abhilfe im Bedarfsfalle
Die nachfolgende Checkliste (verändert nach DIFU 2006) gibt Hinweise zu möglichen zusätzli-
chen unvorhergesehenen umwelterheblichen Auswirkungen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Dazu prüft die Stadt Bochum nach Rechtskraft und Umsetzung des Bebauungsplans Nr. 900
den Umfang der in Anspruch genommenen Flächen. Insbesondere bei den Erhaltungsfestset-
zungen ist zu prüfen, ob sich die Inanspruchnahme nicht auf diese Flächen ausweitet.
Ebenso prüft die Stadt die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen zur Vermeidung und
Minderung (siehe Kap. 2.4).
Bereits am 25.08.2009 hat der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr den Aufstellungs-
beschluss zum B-Plan Nr. 900 gefasst. Am 08.03.2016 hat der Ausschuss für Planung und
Grundstücke dann die Änderung des Aufstellungsbeschlusses beschlossen.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Im Zeitraum vom Juni 2014 bis Juni 2015 erfolgte eine umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung
zur Rahmenplanung „OSTPARK - Neues Wohnen“. Die frühzeitige Beteiligung der Behörden
und sonstigen Träger öffentlicher Belange erfolgte mit Schreiben vom 18.04.2016. Am
26.09.2017 fand darüber hinaus eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Projekt „OST-
PARK - Neues Wohnen“ statt, bei der sich die Öffentlichkeit über den aktuellen Planungsstand
informieren konnte.
Das Plangebiet des Bebauungsplanes liegt in den Stadtteilen Altenbochum und Laer am südli-
chen Rand des Hauptfriedhofs und umfasst die Flächen der ehemaligen Stadtgärtnerei sowie
bestehende Grün- und landwirtschaftliche Flächen östlich des Sheffield-Rings bis hin zur Auto-
bahn 43. Der Geltungsbereich des vorgesehenen Bebauungsplans Nr. 900 wird etwa eine Flä-
che von 29,3 ha umfassen.
Gemäß § 2 Baugesetzbuch (BauGB 2017) Abs. 4 ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen für
die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a eine Umweltprüfung durchzu-
führen. Im Rahmen des Umweltberichtes erfolgt eine Umweltfolgenabschätzung für die vorge-
sehene Aufstellung des Bebauungsplans. Betrachtet werden mögliche und zu erwartende
Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit, die Bevölkerung insgesamt; Tiere,
Pflanzen und die biologische Vielfalt; Boden, Fläche, Wasser; Luft, Klima, Landschaft; Kulturel-
les Erbe und sonstige Sachgüter und die Wechselwirkungen der vorgenannten Schutzgüter
untereinander.
Ziel des Bebauungsplanes Nr. 900 ist die städtebauliche Neuordnung der bislang für die ehe-
malige Stadtgärtnerei genutzten Flächen. Die mit dem Rahmenplan „OSTPARK - Neues Woh-
nen“ erarbeitete und im städtebaulichen Entwurf für das Quartier Feldmark konkretisierte
städtebauliche Struktur soll umgesetzt werden: ein ökonomisch werthaltiges Wohngebiet mit
einem hohen ökologischen Standard und einer besonderen Gestaltungsqualität. Die Siedlungs-
erweiterung soll von dichten, urbanen Baustrukturen mit unterschiedlichen Wohnangeboten
geprägt sein. Die funktionalen und gestalterischen Zusammenhänge des Friedhofs Altenbo-
chum sind zu berücksichtigen. Die bestehende Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-
Lippe soll integriert und die vorhandene Wohnbebauung am Eichendorffweg abgerundet wer-
den. Die freie Landschaft und ihre landwirtschaftliche Nutzung sollen erhalten und die Talsitua-
tion für ein naturnahes Entwässerungssystem vorbehalten werden.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Schutzgutfunktionen und das durch die Umsetzung des
Bebauungsplans zu erwartende Konfliktpotenzial zusammenfassend dar.
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
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Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
Zum Vorhaben wurde parallel ein Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) erstellt, der die
Eingriffe in Natur und Landschaft ermittelt und einer nötigen Kompensation gegenüberstellt.
Diese Ergebnisse wurden in einem eigenständigen Kapitel 2.5 „Eingriffs-Ausgleichsbilanz ge-
mäß Eingriffsregelung nach BNatSchG“ in den Umweltbericht übernommen. Der Eingriff stellt
sich zusammenfassend wie folgt dar:
Flächenwert
Gesamtflächenwert des Ausgangszustandes 991.4627
Gesamtflächenwert gemäß der Planung: 797.750
Differenz - 193.712
Bei Umsetzung des Bebauungsplanes ergibt sich im Geltungsbereich ein verbleibender Kom-
pensationsbedarf von insgesamt 193.712 Wertpunkten. Zur Deckung des Kompensationsbe-
darfs wird ein Ausgleich über bereits realisierte Maßnahmen (siehe Anlagen) im Rahmen von
drei Ökokontoflächen („Sonnige Höhe“ in Langendreer, „Laerheide“ in Laer sowie das ehem.
Autokino in Wattenscheid) geschaffen. Durch die Ausgleichsmaßnahmen können insgesamt
193.712 Wertpunkte generiert werden. Der notwendige Kompensationsbedarf ist damit ge-
deckt.
Die zur Verfügung stehenden Daten waren dem Planungsstand entsprechend vollständig und
der Zeitrahmen ausreichend. Schwierigkeiten oder Defizite bei der Erstellung des Umweltbe-
richtes zum Bebauungsplan Nr. 900 und bei der Bewertung der zu erwartenden Umweltaus-
wirkungen waren nicht zu verzeichnen.
Für unvorhersehbare erhebliche Umweltfolgen durch die Planung werden Hinweise gegeben,
wie sie erfasst, kontrolliert und ggf. beseitigt werden können (Monitoring).
Der Umweltbericht kommt zu dem Ergebnis, dass der Bebauungsplan, unter Berücksichtigung
der genannten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen für keines der Schutzgüter erhebli-
che Konfliktpotenziale auslöst.
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Kuhlmann & Stucht GbR Literatur und Quellen, Seite 93
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
EGGENSTEINEXCA, 2017:
Abschlussbericht/Negativmeldung - Prospektion Bochum „Ostpark - Neues Wohnen“ West-
teil (18.01 bis 10.01 2017). Dortmund
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Kuhlmann & Stucht GbR Literatur und Quellen, Seite 94
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
LAND NRW,2019:
Geobasisdaten des Landes NRW (Open Data), https://www.opengeodata.nrw.de/produkte/
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Kuhlmann & Stucht GbR Literatur und Quellen, Seite 95
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
MINISTERIUM FÜR STÄDTEBAU UND WOHNEN, KULTUR UND SPORT (MSWKS) & MINISTERIUM FÜR UM-
WELT UND NATURSCHUTZ, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ (MUNLV), 2001:
Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft, Gemeindliches Ausgleichskonzept: Aus-
gleichsplanung, Ausgleichspool, Ökokonto, Arbeitshilfe für die Bauleitplanung.
MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, INNOVATION, DIGITALISIERUNG UND ENERGIE DES LANDES NORDRHEIN-
WESTFALEN (MWIDE), 2017:
LEP NRW. Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen, vom 08. Februar 2017, Düssel-
dorf.
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Kuhlmann & Stucht GbR Literatur und Quellen, Seite 96
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
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Kuhlmann & Stucht GbR Literatur und Quellen, Seite 97
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
BBODSCHG, 2017:
Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten -
Bundesbodenschutzgesetz vom 17. März 1998 (BGBI. I S. 502), das zuletzt durch Artikel 3
Absatz 3 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBI. S. 3465) geändert worden ist.
BIMSCHG, 2017:
Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Ge-
räusche, Erschütterungen, und ähnliche Vorgänge. Bundes-Immissionsschutzgesetz in der
Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBI. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel
3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBI. I S. 2771) geändert worden ist.
BNATSCHG, 2019:
Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) - Bundesnatur-
schutzgesetzt vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 8 des Gesetzes
vom 13. Mai 2019 (BGBl. I S. 706) geändert worden ist.
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Kuhlmann & Stucht GbR Literatur und Quellen, Seite 98
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark / Feldmark“
LWG, 2016:
Wassergesetz für das Land Nordrhein-Westfalen - Landeswassergesetz. In Kraft getreten am
08. Juli 2016
UVPG, 2017:
Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Bekanntmachung vom
24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 14b des Gesetzes vom 20.
Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) geändert worden ist.
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Kuhlmann & Stucht GbR Anlagen, Seite 99
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark - Feldmark“
Anlagen
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Kuhlmann & Stucht GbR Anlagen, Seite 100
Umweltbericht zum B-Plan Nr. 900 „Ostpark - Feldmark“
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