Din en 10247 2017-09
Din en 10247 2017-09
DIN EN 10247
D
ICS 77.040.99 Ersatz für
DIN EN 10247:2007-07
Gesamtumfang 78 Seiten
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Preisgruppe 26
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
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2690587
DIN EN 10247:2017-09
Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 10247:2017) wurde vom Technischen Komitee ECISS/TC 101 „Prüfverfahren für Stahl
(andere als chemische Analysen)“ erarbeitet, dessen Sekretariat von AFNOR (Frankreich) gehalten wird.
Änderungen
a) die Grenze für das Verhältnis zwischen Länge und Breite von globularen Einschlüssen wurde von 1,3 auf
3 geändert (Anhang I);
e) Umgestaltung der Formblätter zur Auswertung und zum Aufzeichnen für vereinfachte Handhabung
(Anhänge K, L und M).
Frühere Ausgaben
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EUROPÄISCHE NORM EN 10247
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Juli 2017
Deutsche Fassung
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 18. Januar 2017 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter
denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand
befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim CEN-CENELEC-Management-
Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen
Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland,
Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz,
Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und
Zypern.
© 2017 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 10247:2017 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Inhalt
Seite
2
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
9.2 Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern: Verfahren M ...................... 20
9.2.1 Grundlage ................................................................................................................................................................. 20
9.2.2 Auswertung von Mn (Auswertung nach Anzahl)........................................................................................ 20
9.2.3 Auswertung von ML (Auswertung nach Länge).......................................................................................... 20
9.2.4 Auswertung von Md (Auswertung nach Durchmesser) .......................................................................... 20
9.2.5 Auswertung von Ma (Auswertung nach Fläche)......................................................................................... 20
9.3 Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes: Verfahren K................................................................... 21
9.3.1 Grundlage ................................................................................................................................................................. 21
9.3.2 Abrastern einer Probe für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes ................................. 21
9.3.3 Auswertung.............................................................................................................................................................. 21
9.3.4 Auswertung von Kn, KL für gestreckte sowie Kn, Kd für globulare Einschlüsse ............................ 21
9.3.5 Auswertung von Kn und Ka ................................................................................................................................ 22
10 Prüfbericht ............................................................................................................................................................... 22
Anhang A (normativ) Art der Einschlüsse .................................................................................................................. 32
Anhang B (normativ) In Abwesenheit anderer Festlegungen anzuwendende Parameter und
Auswertearten ........................................................................................................................................................ 35
Anhang C (informativ) Beispiele für unterschiedliche Einschlussarten ......................................................... 36
Anhang D (informativ) Formfaktor .............................................................................................................................. 39
Anhang E (informativ) Beispiele für Vergrößerungen .......................................................................................... 40
Anhang F (informativ) Details der Okulareinsätze ................................................................................................. 42
Anhang G (normativ) Herstellung der Okulareinsätze.......................................................................................... 43
G.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 43
G.2 Mikroskope mit normalem Gesichtsfeld....................................................................................................... 43
G.3 Großfeldmikroskope............................................................................................................................................ 45
Anhang H (normativ) Grundlagen für die Berechnung der Bildreihen ........................................................... 46
Anhang I (normativ) Regeln für die Klassierung ..................................................................................................... 48
I.1 Definition von Klassen......................................................................................................................................... 48
I.2 Klassierung der Länge ......................................................................................................................................... 48
I.3 Klassierung der Breite ......................................................................................................................................... 48
I.4 Klassierung des Durchmessers ........................................................................................................................ 48
Anhang J (informativ) Vergleich von Einschlussarten in unterschiedlichen Normen ............................... 49
Anhang K (informativ) Ermittlung der größten Einschlüsse .............................................................................. 50
Anhang L (informativ) Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern.................. 54
L.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 54
L.2 Auswertung von Mn .............................................................................................................................................. 54
L.3 Auswertung von Mn, ML und Md ...................................................................................................................... 54
L.4 Auswertung von Mn und Ma .............................................................................................................................. 55
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EN 10247:2017 (D)
Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (EN 10247:2017) wurde vom Technischen Komitee ECISS/TC 101 „Prüfverfahren für Stahl
(andere als chemische Analysen)“ erarbeitet, dessen Sekretariat von AFNOR gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Januar 2018, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis Januar 2018 zurückgezogen werden.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. CEN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
Die zahlreichen Änderungen in der aktuellen Überarbeitung ergeben sich aus nur wenigen grundlegenden
Anpassungen. Die Grenze für das Verhältnis zwischen Länge und Breite von globularen Einschlüssen wurde
von 1,3 auf 3 geändert (Anhang I) und die den Bildreihen zugrunde gelegten mathematischen Grundsätze
wurden eindeutiger definiert (Anhang H). Diese beiden Änderungen haben zu zahlreichen numerischen
Änderungen in Tabelle 2 und Bild 11 geführt, wobei zusätzlich einige Klassen gelöscht und andere
hinzugefügt wurden. Die Auswertungsregeln wurden geändert, insbesondere um die Bildung von
Einschlusszeilen ab zwei Teilchen aufwärts zu ermöglichen (3.1.2, Anhang B), um die Bildung von
Einschlusszeilen zwischen einer Einschlusszeile und einem einzelnen Teilchen auszuschließen (3.1.2) und
die Klassierung von Einschlüssen nach Form, Anordnung und Farbe einheitlich festzulegen (Abschnitt 3,
Anhänge A und B). Abschließend wurden die Formblätter zur Auswertung und zum Aufzeichnen
umgestaltet, um die Handhabung zu vereinfachen (Anhänge K, L und M).
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Einleitung
Dieses Dokument legt ein Verfahren für die Auswertung von Einschlüssen in Stahl anhand ihrer Morphologie
unter Verwendung von Bildreihen fest.
Diese Verfahren beruhen auf Grundsätzen, die mit konsolidierten Messungen von Einzeleinschlüssen
übereinstimmende Ergebnisse liefern und in physikalischen Einheiten ausgedrückt werden.
Die Bildreihen sind über mathematische Gleichungen ermittelt worden. Gegenüber anderen Normen zur
Auswertung von Einschlüssen beginnt in dieser Norm die Schreibweise der Klassenbezeichnung mit der
Länge (Zeilenindex q).
Die Ergebnisse können unmittelbar aus den Auswertungen der einzelnen Messfelder abgeleitet werden. Die
gleiche Genauigkeit wird bei Anwendung desselben Verfahrens bei manueller Auswertung und
rechnergesteuerten Messungen erreicht.
Die Ergebnisse werden in physikalischen Einheiten angegeben: Länge in µm/mm2, Anzahl/mm2, Flächen in
µm2/mm2.
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt ein Verfahren zur mikroskopischen Bewertung von nichtmetallischen
endogenen Einschlüssen unter Verwendung von Bildreihen fest.
Das Verfahren gilt nicht für Teilchen mit einer Länge oder einem Durchmesser kleiner als 3,0 µm oder einer
Breite kleiner als 2,0 µm. Sofern in einer Produktnorm oder durch Vereinbarung zwischen den Beteiligten
für spezielle Produkte festgelegt, können Einschlüsse mit einer Breite kleiner als 2,0 µm ausschließlich nach
ihrer Länge bewertet werden. Einschlüsse, deren Maße die in Tabelle 2 angegebenen oberen Grenzen
überschreiten, werden als zugehörig zur größten Klasse gewertet und gesondert mit ihren tatsächlichen
Maßen aufgezeichnet (siehe 8.5.6).
Es wird vorausgesetzt, dass, falls Teilchen gestreckt sind oder falls zeilenförmige Anordnungen von Teilchen
auftreten, diese parallel zueinander liegen. Andere Anordnungen werden durch diesen Norm-EntwurfN1)
nicht berücksichtigt. Dieser Europäische Norm-Entwurf N1) gilt für Proben mit mikroskopischen Teilchen,
deren Verteilung einer regellosen Verteilung nahe kommt.
Aus den mit dem hier beschriebenen Verfahren erzielten Messwerten kann eine Auswertung nach anderen
Normen abgeleitet werden.
ANMERKUNG Das Grundprinzip dieses Europäischen Norm-EntwurfesN1) ermöglicht die Bestimmung des Gehaltes
an nichtmetallischen Einschlüssen mittels Bildanalysetechnik.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).
EN ISO/IEC 17025, Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien
(ISO/IEC 17025)
ISO 9042, Steels — Manual point counting method for statistically estimating the volume fraction of a
constituent with a point grid
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1.2
Einschlusszeile
Anordnung von mindestens 2 Teilchen, die normalerweise in einer Zeile liegen und die Abstands-
bedingungen e ≤ 40 µm und t ≤ 10 µm erfüllen
N1) Nationale Fußnote: Hierbei handelt es sich um einen Fehler in der englischsprachigen Referenzfassung. Es muss
korrekt „Europäische Norm“ lauten.
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anmerkung 1 zum Begriff: Für die Bildung von Einschlusszeilen werden Teilchen mit L < 3 µm oder w < 2 µm nicht
berücksichtigt (siehe Bild 5).
Anmerkung 2 zum Begriff: Siehe Bild 3 zu Abstandsbedingungen; Beispiele sind Bild 7, Anhang B und Anhang C zu
entnehmen.
3.1.3
Einschluss
allgemeine Bezeichnung eines zu bewertenden Gebildes, das mindestens aus einem Teilchen besteht, in
Verbindung mit Größe und Abstand der jeweiligen Bestandteile
Anmerkung 1 zum Begriff: Der Einschluss kann ein einzelnes Teilchen, eine einzelne Einschlusszeile oder eine
Agglomeration von Einschlusszeilen beschreiben.
Anmerkung 3 zum Begriff: Zusammengewachsene, gestreckte und globulare Teichen (siehe Bild 6) werden in der
Regel als ein Einschluss behandelt.
3.1.4
Messfläche
auf der polierten Oberfläche der Probe auszuwertende Fläche
3.2 Abstand
3.2.1
Abstand zwischen Teilchen
Abstand e zwischen den Teilchen in Hauptverformungsrichtung und Abstand t senkrecht dazu
3.2.2
Abstand zwischen Einschlusszeilen
entspricht derjenigen Definition für die Abstände zwischen Teilchen
3.2.3
regellos
willkürliche Anordnung von Teilchen
Anmerkung 1 zum Begriff: Ein Beispiel ist Anhang C zu entnehmen. Diese Anordnung ist definiert für ein Gesichtsfeld.
3.3 Parameter
3.3.1
Länge
Abmessung eines Einschlusses in der Hauptverformungsrichtung, gewöhnlich größer als die Breite
3.3.2
Durchmesser
höchstmögliche Abmessung eines Einschlusses, der nach Spalte 6 klassiert wurde (globulare Einschlüsse)
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
3.3.3
Breite
Abmessung des Einschlusses senkrecht zur Hauptverformungsrichtung
Anmerkung 1 zum Begriff: Insbesondere für Einschlüsse, die aus mehr als einem Teilchen bestehen, kann ein Index
„total“ verwendet werden, um seine Breite von den einzelnen Breiten der Teilchen zu unterscheiden.
Anmerkung 2 zum Begriff: Bei Einschlüssen, die aus einem einzelnen Teilchen bestehen, ist die Breite die größte
Abmessung senkrecht zur Hauptverformungsrichtung (siehe Bild 1).
Bei Einschlüssen, die aus einer einzelnen Einschlusszeile bestehen, ist die Breite die Breite des begrenzenden Rechtecks
(siehe Bild 2).
Bei Einschlüssen, die aus einer Agglomeration von Einschlusszeilen bestehen, gelten drei Fälle:
Fall a), zwei Einschlusszeilen, für die gilt 0 ≤ e ≤ 40 µm, t ≤ 10 µm: die Breite dieses Einschlusses ist die Breite der
breitesten Einschlusszeile [wtotal = w1; w1 > w2; siehe Bild 4 a)].
Fall b), zwei Einschlusszeilen, für die gilt e < 0 µm, t ≤ 10 µm: die Breite dieses Einschlusses ist die Summe der
Breiten der Einschlusszeilen und des Abstands t [wtotal = w1 + w2 + t; siehe Bild 4 b)].
Fall c), eine Agglomeration von mehr als zwei Einschlusszeilen: die Breite dieses Einschlusses ist die größte durch
Anwendung der Regeln der Fälle a) und b) erzielte Breite [siehe Bild 4 c)].
3.3.4
Fläche
Fläche der äquivalenten Ellipse, berechnet als
𝜋
𝑎= × 𝐿 × 𝑤total (1)
4
3.3.5
Formfaktor
Exponent f in der Gleichung
𝜋� × 𝐿2 𝐿 𝑓
4 =� � (3)
𝑎 1µm
3.4 Klassen
3.4.1
gestrecktes Teilchen
Teilchen mit einem Verhältnis L/w ≥ 3
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EN 10247:2017 (D)
3.4.2
globulares Teilchen
Teilchen mit einem Verhältnis L/w < 3
3.4.3
Art
Unterscheidung von Einschlüssen entsprechend ihrer Form, Anordnung und Farbe sowie, wenn erwünscht,
nach ihrer scheinbaren chemischen Zusammensetzung
3.5 Sonstige
3.5.1
Los
Menge eines Werkstoffs, die gleichzeitig hergestellt wurde und vergleichbarer Verarbeitung unterlegen hat
3.5.2
begrenzte Auswertung
Ergebnisse der Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes, begrenzt auf Einschlüsse eines bestimmten
Größenbereichs oder begrenzt auf Einschlüsse festgelegter Arten
Anmerkung 1 zum Begriff: Für weitere Einzelheiten siehe M.4 und Tabellen M.6 und M.7.
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EN 10247:2017 (D)
5 Grundlagen
Diese Norm besteht aus einem Vergleich zwischen den in einem Gesichtsfeld beobachteten Einschlüssen und
den Bildern einer Bildreihe. Die Bildreihe unterteilt Einschlüsse in vier unterschiedliche Arten nach ihrer
Form (8.4/Anhang H). Die Mindestvoraussetzungen für die Anwendung dieses Verfahrens sind ein in das
Beobachtungsfeld eingeblendetes Messfeld mit den Abmessungen 0,71 mm × 0,71 mm bei Vergrößerung
100:1 (siehe Bild 9 zusammen mit der Bildreihe oder alternativ eine Messskala im Beobachtungsfeld und
Tabelle 2 dieses Norm-Entwurfes N1).
Ein Einschluss nach dieser Norm kann ein Teilchen, eine Einschlusszeile oder ein
Einschlusszeilenagglomerat sein. Alle Einschlüsse werden als Ellipsen betrachtet (siehe Bild 1), wobei für
Einschlusszeilenagglomerate Sonderregeln gelten (3.1.3/Bild 4). Die Einschlüsse werden nach Form,
Anordnung und Einschlussgröße bewertet (Anhang A). Eine Bewertung nach Farbe und damit scheinbarer
chemischer Zusammensetzung ist ebenfalls zulässig (Anhang A), obwohl diese Bewertung keinerlei
Rückschlüsse über die Kristallstruktur und über die tatsächliche chemische Zusammensetzung liefert.
Die Länge des Einschlusses wird durch die Zuordnung zu Zeilen und die Breite zu Spalten der Bildreihen
abgeschätzt. Die Bildreihen stellen die oberen Klassengrenzen dar. Nach der erfolgten Klassierung werden
für alle weiteren Berechnungen die Klassenwerte der Tabelle 2 herbeigezogen.
Diese Norm liefert in Abhängigkeit vom gewählten Verfahren verschiedene Ergebnisse: Die größten
Einschlüsse (Ermittlung der größten Einschlüsse), die größten Einschlussparameter in einem Gesichtsfeld
(Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern) und einen mittleren Einschlussgehalt
(Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes). Sofern nicht in Produktnormen bestimmt, muss das vorzu-
ziehende Verfahren für die jeweilige Stahlsorte von den Beteiligten vereinbart werden. Die Standard-
bewertungsverfahren sind die Ermittlung der größten Einschlüsse (PL/d) und die Ermittlung des mittleren
Einschlussgehaltes (Kn, KL/d). Unabhängig vom Verfahren haben alle Ergebnisse physikalische Größen.
Die Anhänge M, N und P enthalten Beispiele für das Aufzeichnen und das Berechnen von Ergebnissen. Der
nachstehende Abschnitt enthält eine kurze praktische Anleitung für die in dieser Norm festgelegte
Auswertung.
2) Die Messfläche und ein Anfangspunkt für die Messung sind festzulegen.
1) Die gesamte Messfläche ist mit gewählter Vergrößerung (gewöhnlich 100:1) abzurastern.
2) Sämtliche Einschlüsse sind unter Verwendung des eingeblendeten Messfeldes oder eines Maßstabs
oder einer Bildanalyse auszuwerten.
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EN 10247:2017 (D)
1) Von der Auswertung sind sämtliche Teilchen mit einer Länge oder einem Durchmesser < 3 µm oder
einer Breite < 2 µm auszuschließen.
1) Gestreckte Teilchen sind von globularen Teilchen anhand des Verhältnisses von Länge und Breite
zu unterscheiden. Entsprechend den Klassen nach 3.4 sind Teilchen mit L/w < 3 globular und
Teilchen mit L/w ≥ 3 gestreckt.
2) Einschlüsse können aus einem einzelnen Teilchen, einer Einschlusszeile oder einem Einschluss-
zeilenagglomerat bestehen.
3) Die Abstandsbedingungen für das Zusammenschließen von Teilchen oder Einschlusszeilen sind
e ≤ 40 µm und t ≤ 10 µm (siehe 3.1.2, Einschlusszeile, und 3.1.3, Anmerkung 2 zum Begriff,
Einschluss).
4) Einzelne Teilchen, die die Abstandsbedingungen nicht erfüllen, werden als einzelne Einschlüsse
gewertet.
5) Eine Einschlusszeile wird gebildet und als Einschluss gewertet, wenn mindestens zwei Teilchen die
Abstandsbedingungen erfüllen.
7) Einschlüsse, die aus unterschiedlichen Arten von Teilchen bestehen, werden entsprechend der in
der Fläche vorherrschenden Form und anschließend, wenn notwendig, nach der in der Fläche
vorherrschenden Farbe eingestuft.
8) Einschlüsse, die länger als das Messfeld sind, werden entsprechend ihrer gesamten Abmessungen
und nur einmal gewertet.
9) Einschlüsse mit einer Länge oder Breite außerhalb der Klassen nach dem Anwendungsbereich
dieser Norm (oversized) werden der höchsten möglichen Klasse zugeordnet und gesondert mit
ihren tatsächlichen Maßen im Bericht angegeben.
1) Unter Verwendung eines Maßstabs und der Bildreihe (oder Tabelle 2) werden die festgestellten
Einschlüsse nach Form, Anordnung und Größe klassiert und entsprechend den Parametern des
gewählten Verfahrens ausgewertet (siehe Abschnitt 9, Arten der Auswertung).
2) Die Einschlüsse werden entsprechend ihrer Form und Anordnung den Arten α, β, γ und δ
zugeordnet. Ist eine Unterscheidung nach Farbe erforderlich, werden Einschlüsse den Arten EA, EC,
EAB, EB, EAD und ED zugeordnet (siehe Anhang A).
3) Die Einschlüsse werden nach Tabelle 2 oder der Bildreihe bewertet. Die Bildreihen und die Werte in
Tabelle 2 stellen die oberen Klassengrenzen dar.
4) Ein Einschluss wird in Zeile q eingeordnet, wenn für seine Länge Lx gilt:
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
5) Ein Einschluss wird in Zeile k eingeordnet, wenn für seine Breite wx gilt:
Nach der Klassierung nach Länge und Breite beziehen sich alle weiteren Berechnungen (z. B. der
Einschlussfläche) auf die Werte der jeweiligen Einschlussklassen nach Tabelle 2.
Verfahren PL, Pd − Ermittlung der größten Einschlüsse anhand von Länge und Durchmesser
(siehe 9.1, Verfahren P)
Für jede Art von Einschluss (α, β, γ, δ oder EA, EAD, EB, EAB, EC, ED) ist der Einschluss mit dem
höchsten Wert des gewählten Parameters (L oder d) zu bewerten und aufzuzeichnen. Das
Aufzeichnungsformblatt K.1 kann für die Dokumentation verwendet werden (siehe Anhang K).
Das Ergebnis ist der Mittelwert der Einzelwerte jeder geprüften Probe.
Verfahren Kn, KL und Kn, Kd − Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes nach Anzahl sowie
nach Länge und Durchmesser (siehe 9.3 und Anhang M)
Jeder Einschluss der gewählten Arten (z. B. α, β, γ, δ oder EA, EAD, EB, EAB, EC, ED) ist entsprechend
dem gewählten Parameter (L oder d) zu bewerten und aufzuzeichnen. Es sorgfältig darauf zu achten,
dass jeder Einschluss genau einmal aufgezeichnet wird. Die untersuchte Fläche ist aufzuzeichnen. Das
Aufzeichnungsformblatt M.2 kann für die Dokumentation verwendet werden (siehe Anhang M).
Das Ergebnis ist ein mittlerer Einschlussgehalt. Das Berechnungsformblatt M.3 kann für die
Bestimmung dieses Ergebnisses verwendet werden (siehe Anhang M).
7 Probenahme
7.1 Allgemeines
Soweit in den Technischen Lieferbedingungen nicht anders festgelegt, gelten die folgenden Anforderungen.
7.2 Umformgrad
Die Form der Einschlüsse hängt sehr stark von dem Umformgrad des Stahls ab. Die Bildreihe kann nur
verwendet werden, wenn die Form der Einschlüsse in der Probe mit derjenigen in den Bildreihen verglichen
werden kann.
ANMERKUNG Je geringer der Umformgrad, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Poren im Metall verbleiben.
Eine unzureichende Unterscheidung zwischen Poren und Einschlüssen wird das Endergebnis beeinflussen. Ein zu hoher
Umformgrad führt zu einer unangemessenen statistischen Darstellung der längsten Einschlüsse.
Die polierte Oberfläche der zur Ermittlung des Einschlussgehaltes verwendeten Probe sollte mindestens
200 mm2 umfassen (z. B. 20 mm × 10 mm) und muss parallel zur Hauptverformungsrichtung (z. B. der
Walzrichtung) liegen.
Die Probenahme und die Anzahl der Proben müssen in der Produktnorm festgelegt oder zwischen den
Beteiligten vereinbart werden.
Liegt keine Vereinbarung vor, muss die Probenahme wie folgt vorgenommen werden, siehe Bild 8:
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
a) Stabstahl oder Knüppel mit einem Durchmesser von über 50 mm: Die Messfläche muss mittig zwischen
Oberfläche und Mitte liegen. Die längere Seite muss senkrecht und die kürzere Seite muss parallel zur
Hauptverformungsrichtung liegen (siehe Bild 8 a));
b) Stabstahl mit einem Durchmesser kleiner gleich 50 mm, aber größer als 25 mm: Die zu prüfende Fläche
umfasst den halben Querschnitt (von der Mitte bis zur Außenkante der Probe) (siehe Bild 8 b));
c) Stabstahl mit einem Durchmesser kleiner gleich 25 mm: Die zu prüfende Fläche umfasst den gesamten
Querschnitt (siehe Bild 8 c));
d) Bleche mit einer Dicke kleiner als 25 mm: Die Probe umfasst die gesamte Dicke (siehe Bild 8 d));
e) Bleche mit einer Dicke zwischen 25 mm und 50 mm: Die Probe umfasst die halbe Dicke, Lage zwischen
Oberfläche und Mitte;
f) Bleche mit einer Dicke größer als 50 mm: Die Probe umfasst ein Viertel der Dicke. Die Probenlage ist
nicht festgelegt.
Für dünne Produkte könnte eine Probe aus mehreren Teilproben zusammengesetzt sein. In diesem Fall ist
die Messfläche einer Teilprobe kleiner als 200 mm2.
Für alle anderen Produkte müssen die Probenahmeverfahren zwischen den Beteiligten vereinbart werden.
Einzelne Proben ergeben keinen repräsentativen Wert für den Gehalt an Einschlüssen einer Schmelze oder
eines Loses und aus diesem Grund muss die Prüfung mit mehreren Proben durchgeführt werden. Falls die
Anzahl der auszuwertenden Proben nicht in der Produktnorm oder durch besondere Vereinbarung
festgelegt ist, muss der Einschlussgehalt an mindestens sechs Proben geprüft werden.
7.5 Probenvorbereitung
Die Probe muss so geschnitten werden, dass eine für die Prüfung geeignete Oberfläche entsteht. Um eine
ebene Oberfläche zu erzeugen und Abrundungen der Kanten beim Polieren der Proben zu vermeiden, dürfen
die Proben mechanisch eingefasst oder eingebettet werden.
Beim Polieren der Proben ist es wichtig, jegliches Verformen oder Herausreißen von Einschlüssen oder
Fremdschichten auf der polierten Fläche zu vermeiden, sodass die Oberfläche so sauber wie möglich ist und
das Erscheinungsbild der Einschlüsse nicht beeinflusst wird. Diese Vorsichtsmaßnahmen sind vor allem bei
kleinen Einschlüssen von besonderer Bedeutung. Es wird empfohlen, Diamantpaste für das Polieren zu
verwenden. Die Art des Schmiermittels kann von der Art der Einschlüsse abhängen (Wasser kann ein
unzulässiges Schmiermittel für einige Arten von Einschlüssen, z. B. Sulfide sein). Teilchen des Schleif- und
Poliermittels dürfen nicht in die polierte Oberfläche eingedrückt werden. In bestimmten Fällen kann es
notwendig sein, die Proben vor dem Polieren zu härten, damit die Einschlüsse nicht herausgerissen werden.
8 Prüfverfahren
8.1 Vergrößerung
Die Länge des Messfeldes von 710 µm ist zu verwenden, wenn nichts anderes festgelegt ist. Ist es nicht
möglich, diesen Wert zu verwenden, können andere Vergrößerungen gewählt werden. Dies muss im
Prüfbericht angegeben werden. Die Vergrößerung darf während einer Messung nicht geändert werden.
Bei der Auswertung von Bildern muss die Auflösung des Bildes höher sein als die kürzeste zu bestimmende
Länge. Bei hundertfacher Vergrößerung (10fach-Linse) sollte der Kalibrierfaktor 1 µm/Pixel oder genauer
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EN 10247:2017 (D)
betragen und an die optische Auflösung des vollständigen Systems angepasst werden, die im Idealfall bis zu
0,3 µm beträgt. Die kleinsten zu bestimmenden Teilchen sollten auf mindestens 10 Pixel abgebildet werden.
Die Vergrößerung G ist nur durch die Größe des Messfeldes auf der Probe festgelegt. Für die Auswertung mit
der Bildreihe mit unterschiedlichen Vergrößerungen wird die Länge H der Kante des Messfeldes auf der
Probe einen drei folgenden Werte aufweisen: H = 355 µm, H = 710 µm, H = 1 420 µm.
Diese Werte müssen mit einer Messunsicherheit von ±0,02 mm für die manuelle Auswertung verwendet
werden. Die Fläche A eines Messfeldes auf der Probe ist in Tabelle 1 angegeben:
H A Vergrößerung
µm mm2
355 0,13 (0,126) 200 : 1
710 0,50 (0,504) 100 : 1
1 420 2,0 (2,016) 50 : 1
Für die automatische Teilchenerkennung sollte der gesamte dynamische Bereich von 8-Bit-Grauwerten
und/oder -Farbwerten eingesetzt werden. Für das Erreichen der größtmöglichen Bilddynamik sollten das
Mikroskop und die digitale Bildquelle entsprechend den Herstellerempfehlungen eingestellt werden. Die
Bildquelle sollte, sofern sie über eine Gammaeinstellung (Gammakorrektur) verfügt, auf einen Gamma-
korrekturwert von 1 eingestellt werden.
Die Matrix sollte am oberen Ende der Graustufenskala (> 200) als annähernde Normalverteilung liegen.
Alles außerhalb dieser Matrixnormalverteilung in Richtung Graustufe 0 (schwarz) sollte als Teilchen ange-
sehen werden. Für den Fall der Unterscheidung zwischen grauen und schwarzen Teilchen darf dieser
Bereich erneut unterteilt werden. In der Regel wird Schwarz als der Bereich von 0 bis 130 und Grau als der
Bereich von 131 bis etwa 180 festgelegt. Diese Bereiche sind weder absolut noch normativ. Die
Segmentierung sollte im Graustufenbild überprüft werden. Das Flickerverfahren ist ein für diesen Zweck
anerkanntes Verfahren.
8.3 Gesichtsfeld
Bei einer Vergrößerung entsprechend H = 710 µm ist das quadratische Messfeld vorgegeben durch ein
entsprechend geätztes Glas im Okulareinsatz wie in Bild 9 festgelegt. Für Großfeldmikroskope darf das in
Bild 10 festgelegte geätzte Glas verwendet werden.
In dieses geätzte Glas sind zusätzliche Informationen eingearbeitet (siehe Anhang F), und Angaben zur
Herstellung dieser Messeinsätze sind in Anhang G gegeben.
Eine Skaleneinheit in dem Okulareinsatz beträgt 10 µm für H = 710 µm. Der genaue Wert muss durch eine
Kalibrierung geprüft werden.
Bei bildanalytischer Auswertung kann bei Einsatz des Auswerteverfahrens K (siehe 9.3) das Gesichtsfeld die
gesamte Bildfläche der Kamera einnehmen. In diesem Fall ist eine geeignete Randkorrektur vorzusehen.
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Als Form der Einschlüsse wird eine Ellipse angenommen, siehe Bild 1 und Bild 2. Anhand dieser idealen
Form wurden die tatsächlichen Bilder der Bildreihe so gezeichnet, dass sie möglichst wirklichkeitsgetreu
erscheinen mit entsprechenden Änderungen von Größe und Form (siehe Bild 11).
ANMERKUNG Kleine Einschlüsse sind nur in den Bildreihen der Originalgröße der offiziellen Bildreihe sichtbar,
jedoch nicht in Bild 11.
8.4.2 Parameter
Einschlüsse können unter Verwendung der Parameter Anzahl n, Länge L, Breite w und Fläche a beschrieben
werden. Die Parameter n, L und w werden direkt gemessen oder geschätzt, während a unter Verwendung
der Werte nach Tabelle 2 berechnet wird.
Die Bilder der Bildreihe sind in horizontalen Zeilen q und vertikalen Spalten k angeordnet (siehe Bild 11).
Die Spalten 1 bis 5 enthalten Ellipsen mit unterschiedlichen Breiten, womit gestreckte Einschlüsse
wiedergegeben werden. Spalte 6 enthält Kreise zur Beschreibung globularer Einschlüsse. Die Spalten 7 bis
11 geben globulare Einschlüsse wieder, die in Zeilen angeordnet sind. Die Abmessungen entsprechen den
Werten, die für die Spalten 1 bis 5 angegeben sind. Spalte 12 zeigt unterschiedliche Anzahlen von
Einschlüssen je Messfeld, um das Zählen durch eine Schätzung ersetzen zu können (siehe 8.5.2).
Die Spalte links der Spalte 1 zeigt Einschlüsse mit einer Breite von 2 µm und einer Länge, die der größten
Länge der jeweiligen Zeile entspricht. Oberhalb der Bildreihen sind die Arten der Einschlüsse nach Anhang A
angezeigt.
Die Bilder stellen die oberen Klassengrenzen dar. Eine Klasse ist gekennzeichnet durch die Nummer der
Zeile q und der Spalte k, in dieser Reihenfolge.
BEISPIEL Die Klassenbezeichnung 3.4 kennzeichnet die Klasse Zeile 3 und Spalte 4.
8.5 Durchführung
8.5.1 Allgemeines
Die vorbereitete Probe wird unter das Mikroskop gelegt, gewöhnlich bei einer Vergrößerung von 100:1. Zur
einfacheren Handhabung dürfen Okulareinsätze wie in Bild 9 und Bild 10 beschrieben verwendet werden. In
jedem Gesichtsfeld werden die Einschlüsse nach Form, Anordnung und Größe im Vergleich mit den Bildern
der Bildreihe klassiert, wobei für jeden Einschluss zunächst die Nummer der Zeile und daraufhin die
Nummer der Spalte der Klasse bestimmt wird. Für diesen Vergleich müssen die Bildreihen in Originalgröße
verwendet werden, nicht die Bilder in Bild 11. Einschlüsse dürfen zusätzlich nach Farbe klassiert werden.
Ob manuell oder mit Bildanalyse, Einschlüsse dürfen ebenfalls durch Messen und Vergleichen mit den
Werten nach Tabelle 2 bewertet werden, statt der Verwendung der Bildreihen.
8.5.2.1 Allgemeines
17
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Bis zu drei gestreckte Einschlüsse werden getrennt ausgewertet. Falls mehr als 3 Einschlüsse in einem
Gesichtsfeld vorliegen, muss die Auswertung in drei Schritten durchgeführt werden.
a) Einschlüsse mit einer Länge größer als ein Viertel der Länge des längsten vorliegenden Einschlusses
werden entsprechend der Bildreihe einzeln ausgewertet.
b) Für den Rest der Einschlüsse werden die mittlere Länge aller Einschlüsse und deren mittlere Breite
geschätzt. Anhand dieser Parameter erfolgt die Klassierung entsprechend der Bildreihe (Zeile, Spalte
und Nummer).
c) Die Anzahl der Einschlüsse wird für die in Schritt b) festgelegte Klasse aufgezeichnet. Diese Anzahl kann
unter Verwendung von Spalte 12 geschätzt werden (siehe Bild 11).
Einschlüsse größer gleich 11 µm müssen einzeln ausgewertet werden. Andernfalls hat die Auswertung in
drei Schritten zu erfolgen:
a) Einschlüsse mit einem Durchmesser größer als die Hälfte des Durchmessers des größten Einschlusses
im Messfeld werden entsprechend der Bildreihe einzeln ausgewertet.
b) Für den Rest der Einschlüsse wird der mittlere Durchmesser geschätzt und dieser Wert durch Vergleich
mit den Bildern der Spalte 6 der Bildreihe klassiert.
c) Die Anzahl der Einschlüsse wird für diese Klasse ermittelt und aufgezeichnet. Diese Anzahl kann unter
Verwendung der Spalte 12 geschätzt werden (siehe Bild 11).
Drei Arten der Ermittlung sind festgelegt und werden entsprechend der Vereinbarung mit dem Kunden oder
der Produktnorm angewendet:
Für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes kann die Auswertung nach 3.5.2 begrenzt sein oder für
jede Spalte einzeln durchgeführt werden. Diese Begrenzungen müssen in den Produktnormen festgelegt
sein.
Dieser Europäische Norm-Entwurf N1) bezieht sich lediglich auf die Größe, die Form und die Anordnung von
Einschlüssen. Als zusätzliche Kennzeichnung können die Farben berücksichtigt werden (siehe Anhang A).
Weitere Angaben und Beispiele sind in Anhang C gegeben.
Klassen der Arten und Anordnungen von Einschlüssen können mit denen anderer Normen verglichen
werden (siehe Anhang J).
18
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Für die Aufzeichnung und abschließende Berechnung der Ergebnisse wird empfohlen, die Formblätter nach
Anhang K, Anhang L und Anhang M oder davon abgeleitete Formblätter zu verwenden, die den Anforde-
rungen der jeweiligen Prüfstellen angepasst sind.
Standardmäßig müssen heterogene Einschlüsse, die teilweise oder vollständig umschlossen sind, als jeweils
ein Einschluss betrachtet werden.
Bei Einschlüssen mit unterschiedlichen Teilchen wie in Bild 6, Beispiel 2, muss in der Produktnorm oder
durch Vereinbarung zwischen den Beteiligten festgelegt werden, ob die beiden unterschiedlichen Arten als
ein Teilchen oder als zwei Arten gemischter Teilchen bewertet werden. Ohne Vereinbarung muss ein
Einschluss, der sowohl aus gestreckten als auch aus globularen Teilchen besteht, nach der in der Fläche
vorherrschenden Form und anschließend, wenn erforderlich, nach der in der Fläche vorherrschenden Farbe
ausgewertet werden.
Sofern nicht anders vereinbart, sollten Zahlenwerte kleiner als 10 auf zwei Stellen hinter dem Komma genau
angegeben werden, alle anderen Zahlenwerte sollten auf ganze Zahlen gerundet werden.
In Abwesenheit besonderer Vereinbarungen werden Einschlüsse, deren Länge und/oder Breite den
Höchstwert der jeweiligen Klasse überschreitet/-n, der größtmöglichen Klasse zugeordnet. Während der
nachfolgenden Bewertung werden sie unter Verwendung der Parameter jener Klasse berücksichtigt, der sie
zugeordnet wurden. Darüber hinaus werden sie im Prüfbericht gesondert als übergroße Einschlüsse mit
ihrer tatsächlichen Länge und Breite angegeben.
Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA,
EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD) verwendet werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen
kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig)
führen.
9.1.1 Grundlage
Die gesamte Messfläche muss Messfeld für Messfeld abgerastert werden. Die Messfeldgröße beträgt in jedem
Fall H = 710 µm, siehe 8.1. In jeder Messfläche wird für jede Art von Einschlüssen lediglich der Einschluss
mit dem größten Wert des ausgewählten Parameters (L, d oder a) durch Vergleich mit den Bildreihen
ausgewertet und aufgezeichnet.
Das Ergebnis der Auswertung ist der Mittelwert der an Ns Proben gemessenen Einzelwerte.
Formblätter zum Aufzeichnen und Berechnen sind mit Erläuterungen und Beispielen in Anhang K
zusammengestellt.
Die Auswertung kann als Bewertung der größten Länge PL durchgeführt werden. Bei dieser Auswertung
wird nur die Zeilennummer des größten Einschlusses in der Messfläche entsprechend den Bildreihen
aufgezeichnet. Das Endergebnis PL ist der Mittelwert von Ns Proben.
19
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Diese Auswertung gilt für globulare Einschlüsse. Die Auswertung ist mit der von PL vergleichbar, allerdings
begrenzt auf Spalte 6.
Die Auswertung kann als Bewertung der größten Fläche Pa durchgeführt werden. Es wird lediglich der
Einschluss mit der größten Fläche aufgezeichnet. Dies wird erreicht durch eine Klassierung nach Länge und
Breite und durch Verwendung der entsprechenden Zeilen- und Spaltennummer, um die jeweilige Fläche aus
Tabelle 2 zu entnehmen.
9.2.1 Grundlage
Der Wert entsprechend Verfahren M wird durch Abrastern der gesamten Messfläche ermittelt. Die
Messfeldgröße beträgt in jedem Fall H = 710 µm (100:1), siehe 8.1.
Jede Probe wird bei der Suche nach dem Messfeld untersucht, in dem Einschlüsse mit dem größten Wert des
gewählten Parameters (n, L, d oder a) für jede Art von Einschlüssen vorliegen. Die entsprechende Zeilen- und
Spaltennummer werden nur für diese Felder aufgezeichnet.
Das Ergebnis der Auswertung ist der Mittelwert der an Ns Proben gemessenen Einzelwerte.
Formblätter zum Aufzeichnen und Berechnen mit Kommentaren und Beispielen sind in Anhang L
zusammengestellt. Die diesem Verfahren zu Grunde liegenden Gleichungen sind in Anhang N angegeben.
Für jede Probe wird für jede Art der Einschlüsse lediglich die größte in einem Messfeld festgestellte Anzahl
Mns aufgezeichnet.
Liegen nur wenige Einschlüsse vor, werden sie gezählt. Andernfalls kann ihre Anzahl unter Verwendung von
Bild 11, Spalte 12, geschätzt werden. Für Ns Proben ist Mn der Mittelwert der einzelnen Werte Mns.
Für die gesamten Messflächen jeder Probe s wird nur das Messfeld ausgewertet, das die größte kumulierte
Länge aller Einschlüsse einer bestimmten Einschlussart enthält. Für eine Probe ist dieser Wert MLs.
Für Ns Proben ist Md der Mittelwert der Einzelwerte Mds, die wie die Werte MLs ausgewertet werden.
Es wird lediglich das Messfeld mit der größten Flächensumme einer bestimmten Art ausgewertet. Für eine
Probe ist dieser Wert Mas.
20
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
9.3.1 Grundlage
Das Auswerteverfahren K ergibt einen Mittelwert eines Parameters für gesamte Messfläche. Der Messwert K
wird durch Abrastern der gesamten Messfläche ausgewertet.
a) die Anzahl (Kn) oder Anzahl und Länge (Kn, KL) oder Anzahl und Fläche (Kn, Ka) für gestreckte
Einschlüsse;
b) die Anzahl (Kn) oder Anzahl und Durchmesser (Kn, Kd) oder Anzahl und Fläche (Kn, Ka) für globulare
Einschlüsse.
Die Gesamtanzahl der ausgewerteten Messfelder Nj muss einschließlich der leeren Messfelder gezählt
werden.
Die Gleichungen, die diesem Auswerteverfahren zu Grunde liegen, sind in Anhang N, Anhang P und Anhang Q
zusammengestellt. Formblätter zur Auswertung und zum Berechnen sind mit Kommentaren und Beispielen
in Anhang M gegeben.
9.3.2 Abrastern einer Probe für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes
Die Messfläche wird Messfeld für Messfeld abgerastert. Für jede Auswertung von Werten, die eine Größe
beinhalten, muss eine Randfehlerkorrektur durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass jeder Einschluss
nur einmal erfasst wird (siehe Anhang O).
9.3.3 Auswertung
Die Werte der für die Klassierung definierten Parameter (siehe Tabelle 2) sind obere Grenzwerte (siehe
Anhang I). Für die Auswertung der Mittelwerte werden die Parameter jeder Klasse unter Verwendung des
Faktors Q gemittelt (siehe Tabelle Q.1). Unabhängig von der verwendeten Vergrößerung ergibt das in
Anhang I beschriebene Verfahren unter Anwendung von Tabelle 2 stets die korrekte Klassierung. Für die
Klassierung anhand des Vergleichs mit Bildreihen wird eine Vergrößerung von 100:1 empfohlen.
Vor der Auswertung darf entschieden werden, ausschließlich Einschlüsse innerhalb eines festgelegten
Größenbereichs aufzuzeichnen. Einzelheiten sind in Anhang M, Tabellen M.6 und M.7, angegeben.
9.3.4 Auswertung von Kn, KL für gestreckte sowie Kn, Kd für globulare Einschlüsse
Für jede Probe wird die Anzahl der Einschlüsse für jede Art von Einschlüssen entsprechend den Zeilen der
Bildreihen aufgezeichnet. Ein Beispiel ist in Tabelle M.2 gegeben.
Nach Abschluss der Abrasterung wird die gesamte Anzahl der Einschlüsse je Zeile nach Tabelle M.2
aufgezeichnet und die abgerasterte Gesamtfläche ermittelt.
Die Ergebnisse können unter Verwendung eines zweiten Formblattes berechnet werden, z. B. nach
Tabelle M.3.
21
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Dieses zweite Formblatt enthält alle Angaben zur Berechnung von Kn und KL für gestreckte Einschlüsse der
Arten α, γ und β sowie von Kn und Kd für globulare Einschlüsse der Art δ. Diese Formblätter ermöglichen
auch eine Berechnung der mittleren Einschlussgrößen je Einschlusstyp.
Jede Probe wird durch Ermitteln der Anzahl von Einschlüssen entsprechend der Zeile und Spalte
ausgewertet.
Einzelheiten der Auswertung können Anhang M entnommen oder anhand der in Anhang N, Anhang P und
Anhang Q aufgeführten Gleichungen hergeleitet werden.
Das Verfahren zur Ermittlung von Ka kann nicht angewendet werden, um den wahren Volumenanteil zu
ermitteln. Dies ist in ISO 9042 festgelegt.
10 Prüfbericht
Die Prüfergebnisse müssen entsprechend den diesbezüglichen Festlegungen nach EN ISO/IEC 17025
angegeben werden, und der Prüfbericht muss die folgenden Angaben enthalten:
c) Form und Abmessung des Produktes, aus dem die Proben entnommen wurden;
e) Ergebnis der Auswertung entsprechend der Anforderung der Produktnorm oder entsprechend
besonderer Vereinbarungen zwischen den Beteiligten;
22
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Legende
L/w Form a
<3 globular 𝜋 2
𝐿
4
≥3 gestreckt 𝜋
𝐿𝐿
4
23
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Legende
𝜋
w1 = w2 = w3 = w a1 = a2 = a3 = a = L × w × ≈ 0,8 × L × w
4
Bild 2 — Drei unterschiedliche Einschlüsse mit derselben Länge L, Breite w und Fläche a der
umschlossenen Bereiche
Legende
Falls e ≤ 40 µm und t ≤ 10 µm: Falls e > 40 µm oder t > 10 µm:
L = L1 + e + L2 L1 = L1 w1 = w1
w = w1 + t + w2 L2 = L2 w2 = w2
2 Teilchen – 1 Einschlusszeile – 1 Einschluss 2 Teilchen – keine Einschlusszeile – 2 Einschlüsse
24
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
a) b) c)
Legende
w1 > w2 w1 > w2 w2* = w2 + t2 + w3
w2* = > w4 > w1 > w2 > w3
0 ≤ e5 ≤ 40 µm e5 < 0 µm e9 < 0, 0 ≤ e5, e13 < 40 µm
t ≤ 10 µm t ≤ 10 µm t1, t2, t3 ≤ 10 µm
wtotal = w1 wtotal = w1 + t + w2 wtotal = w2*
w = Breite der in das begrenzende Rechteck eingeschriebenen Ellipse mit derselben Länge wie die
Einschlusszeile
𝐿 = 𝐿1 + 𝑒1 + 𝐿2 + 𝑒2 … 𝑒17 + 𝐿18
𝑛−1
𝐿 = 𝐿n + �(𝐿x + 𝑒x )
𝑥=1
Bild 4 — Definition von Agglomerationen von Einschlusszeilen auf der Grundlage von
Abstandsbedingungen
25
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Legende
L1 ≥ 3 µm
w1 ≥ 2 µm
L3 < 3 µm
w3 < 2 µm
L2 ≥ 3 µm
w2 ≥ 2 µm
Falls e > 40 µm
2 Einschlüsse
Bild 5 — Definition von Einschlüssen: Handhabung von Teilchen unterhalb der Mindestgröße
26
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Bild 6 — Beispiele für Einschlüsse, die aus ausschließlich globularen oder aus gemischten Teilchen
zusammengesetzt sind
a) b) c) d) e)
Legende
a) 1 Teilchen, 1 Einschluss α, falls grau EA, falls schwarz EC
b) 9 Teilchen, 1 Einschlusszeile, 1 Einschluss β, EB
c) gestrichelt gezeichnetes Teilchen mit L < 3 µm oder w < 2 µm wird nicht berücksichtigt, e ≤ 40 µm und
t ≤ 10 µm, 2 Teilchen, 1 Einschlusszeile, 1 Einschluss γ, falls grau EA, falls schwarz EC
d) e ≤ 40 µm und t ≤ 10 µm, 17 Teilchen, 2 Einschlusszeilen, 1 Einschluss β, EB
e) e > 40 µm oder t > 10 µm, 3 Teilchen, 3 Einschlüsse δ, ED
ANMERKUNG t wird an der größten Breite der Einschlusszeile erfasst.
27
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
b) c)
d) e)
Legende
B polierte Fläche b Breite des Bleches
MD Hauptverformungsrichtung D Durchmesser
v Breite der polierten Fläche
28
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Bild 9 — Okulareinsatz für alle Mikroskope für eine Vergrößerung von H = 710 µm, 100:1;
1 Skaleneinheit = 10 µm; zu Einzelheiten siehe Anhang G
Bild 10 — Okulareinsatz für Großfeldmikroskope bei einer Vergrößerung von 200:1, damit die
Maßstäbe Werte entsprechend einer Vergrößerung von H = 710 µm der Kombination 100:1 ergeben.
1 Skaleneinheit = 10 µm; zu Einzelheiten siehe Anhang G
29
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Einzelne
einzelne gestreckte Einschlüsse oder Einschlusszeilen globulare
Einschlüsse
Art ►
α, γ α, γ α, γ α, γ α, γ δ
Zeile
▼
Spalte ► 1 2 3 4 5 6
30
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
16
32
7 8 9 10 11 12
ANMERKUNG Dieses Bild ist nicht ausreichend detailliert für die Auswertung. Für die Originalbildreihe kontaktieren
Sie bitte Beuth Verlag GmbH, D-10772 Berlin. Die Vertriebsnummer ist 26218.
Bild 11 — Bildreihen
31
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang A
(normativ)
Zusätzlich zu ihrer Größe dürfen die Einschlüsse entsprechend ihrer Form, ihrer Anordnung und ihrer Farbe
klassiert werden. Bild A.1 zeigt die unterschiedlichen Arten von Einschlüssen. Bild A.2 zeigt nach ihrer Farbe
klassierte Einschlüsse in Übereinstimmung mit anderen Internationalen Normen.
ANMERKUNG 1 Siehe 8.5.6 zu den Regeln für die Auswertung von Einschlüssen, die sowohl aus gestreckten als auch
aus globularen Teilchen zusammengesetzt sind.
ANMERKUNG 2 Es ist möglich, das Diagramm durch Hinzufügen der Arten αc, βc, γc und δc zu erweitern, um farbige
Teilchen (z. B. Nitride) einzubeziehen.
32
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
ANMERKUNG 3 Es ist möglich, das Diagramm durch Hinzufügen der Bezeichnungen EFC, EFB und EFD zu erweitern,
um farbige Teilchen (z. B. Nitride) einzubeziehen.
Um eine zusammenfassende Kennzeichnung zu ermöglichen, werden die Bezeichnungen nach Tabelle A.3
eingeführt.
33
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
grau EA
grau EAB
grau EAD
schwarz EC
schwarz EB
schwarz ED
farbig EFC
farbig EFB
farbig EFD
34
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang B
(normativ)
Die Auswertung muss mit den Parametern und Auswertearten durchgeführt werden, die in Tabelle B.1
festgelegt sind. Die Symbole sind beispielsweise Lms: Länge für die Einschlussart m der Probe s.
Elemente Form
gestreckte Einschlüsse globulare Einschlüsse
Art
α γ β δ
Teilchen L ≥ 6 µm d ≥ 3 µm
L, w, d in µm w ≥ 2 µm
Abstands- große Abstände: kleine Abstände: zeilenförmige Teilchen große Abstände:
bedingungen für regellose Teilchen (Einschlusszeile) regellose Teilchen
Einschlusszeilen
e, t in µm
0 ≤ ei ≤ 40 ei < 0
ti ≤ 10 ti ≤ 10
Proben Auswertearten
(ungünstigste Verfahren P – größte Einschlüsse: PLm, Pdm bei H = 710 µm (100:1) (siehe 9.1)
Eigenschaften
jeder Probe) Verfahren K – mittlerer Einschlussgehalt: Kn, KL und Kn, Kd bei H = 710 µm (100:1)
(siehe 9.3)
35
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang C
(informativ)
Einige nichtmetallische Einschlüsse haben typische Morphologien und Farben, die zur Kennzeichnung ihrer
chemischen Zusammensetzung verwendet werden können. Diese Zusammenhänge gelten allerdings nur,
wenn die einzelnen Teilchen größer als 5 µm sind. Kleine Sulfide, die durch Zusatz von seltenen Erden nicht
verformbar gemacht wurden, können ebenso schwarz erscheinen wie Oxide. Es muss durch Produktnormen
festgelegt werden, ob unterschiedliche Arten von Einschlüssen getrennt ausgewertet werden sollten.
grau: Mangansulfide;
Ist nach einer Produktnorm die getrennte Auswertung von Einschlüssen entsprechend ihrer Erscheinungs-
form erforderlich, muss dies auf den Formblättern zum Aufzeichnen (siehe Anhang K, Anhang L und
Anhang M) sowie im Prüfbericht [siehe Abschnitt 10 e)] vermerkt werden.
Bild C.1 gibt Beispiele für regellose und zeilige Anordnungen sowie unterschiedliche Morphologien.
36
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
a) b)
c) d)
Bild C.1 —Beispiele für die Ausbildung nichtmetallischer Einschlüsse. Vergrößerung H = 710 µm
(100:1) a), b) und c) Gruppe EA sowie d) Gruppe EAD, unterschiedliche Arten, grau, Mangansulfide
37
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
a) b)
c) d)
Bild C.2 — Beispiele für die Ausbildung nichtmetallischer Einschlüsse. Vergrößerung H = 710 µm
(100:1) a) und b) Gruppe EB, Art β, schwarz, c) Gruppe EC, Arten α, γ, schwarz, d) Gruppe ED, Art δ,
schwarz
100:1
Bild C.3 — Beispiele für die Ausbildung nichtmetallischer Einschlüsse: Gelbe Titancarbonitride,
Gruppe EFD. Vergrößerung H = 710 µm (100:1)
38
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang D
(informativ)
Formfaktor
𝜋� × 𝐿2 𝐿 f
4 =� � (D.1)
𝑎 1 µm
oder
𝜋� × 𝐿2
ln � 4 � ln �𝑤�1 µm�
𝑎 ln�𝐿�𝑤 � (D.2)
𝑓= = =1−
𝐿 ln �𝐿�1 µm� ln �𝐿�1 µm�
ln
1 µm
mit
𝜋
𝑎= ×𝐿×𝑤 (D.3)
4
Aus diesen Gleichungen folgt, dass der Formfaktor f für eine Spalte nicht konstant ist, sondern um folgende
Mittelwerte streut:
Spalte k Formfaktor f
1 und 7 0,82
2 und 8 0,71
3 und 9 0,53
4 und 10 0,29
5 und 11 0,16
6 und 12 0,00
39
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EN 10247:2017 (D)
Anhang E
(informativ)
Um die Bedeutung der Festlegung in 8.1 zu verdeutlichen, sind in Bild E.1 Beispiele für die Tatsache gegeben,
dass mit unterschiedlichen Vergrößerungen dieselbe Größe des Messfeldes auf der Probe erreicht werden
kann. Der Vorteil dieser Festlegung ist, dass das weite Gesichtsfeld neuer Mikroskope (Großfeldmikroskope)
unter Verwendung der Grundsätze dieser Bildreihe verwendet werden kann, d. h., es ist ein visueller
Vergleich zwischen der Länge des Messfeldes und der Länge oder Breite eines Einschlusses möglich.
Die Bildreihen sind für eine Vergrößerung von 100:1 gezeichnet (Länge des Messfeldes auf der Probe
H = 710 µm). Einschlüsse mit z. B. einer Länge von 1 420 µm müssen bei einer Vergrößerung von 50:1
gemessen werden (Länge des Messfeldes H = 1 420 µm). Es ist nicht erforderlich, eine Vergrößerung von
200:1 zu verwenden. Für sehr reine Stähle kann die Verwendung einer 200:1-Vergrößerung die Auswertung
für den Durchführenden erleichtern. In diesem Fall werden Teilchen mit L < 3 µm und w < 2 µm weiterhin
nicht berücksichtigt. Es kann sein, dass bei 200:1 kleine Teilchen erkennbar sind, die bei 50:1 nicht sichtbar
wären (siehe Bild 5). In diesem Beispiel werden nur die zwei größten Teilchen betrachtet (siehe 3.1.2 und
3.1.3).
Als eine erste Näherung zur Wahl der richtigen Vergrößerung sollte der größte Einschluss nicht größer als
0,75 × H, d. h. drei Viertel der Länge des Messfeldes, sein.
Bild E.1 zeigt, dass bei einer Vergrößerung von 200:1 die runde Leuchtfeldblende eines normalen Mikro-
skops kleiner ist als das Quadrat von 710 µm × 710 µm, was aber nicht für Großfeldmikroskope gilt. Diese
Tatsache wird zur Vereinfachung der Auswertung reiner Stähle eingesetzt, indem ein Großfeldmikroskop
mit einer Vergrößerung von 200:1 und einem angepassten Okulareinsatz verwendet wird (siehe Bild 10).
Der Okulareinsatz nach Bild 10 ist so bemessen, dass sich dieselbe Länge der Seite entsprechend 710 µm
(100:1) ergibt, wenn es bei 200:1-Vergrößerung verwendet wird, wie bei der Verwendung mit einer
Vergrößerung von 100:1 mit normalen und Großfeldokularen.
40
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
a) b)
Durchmesser der
Leuchtfeldblende im Okular 100 mm 200 mm
c) d)
Bild E.1 — Einfluss der Art des Mikroskops auf die Größe des Gesichtsfeldes; die Länge der Seite H
des quadratischen Messfeldes auf der Probe ist konstant H = 710 µm. φ ist die Länge eines
Objektmikrometers mit der Länge 710 µm
41
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang F
(informativ)
Um die Auswertung zu vereinfachen, geben die Okulareinsätze (siehe Bild 9 und Bild 10) zusätzliche
Informationen an.
Auf der linken Seite sind zwei gestreckte und zwei globulare Teilchen in einem Abstand e = 40 µm und einer
seitlichen Verschiebung von t = 10 µm angegeben; dies sind die Grenzabstände für Einschlüsse (siehe
Abschnitt 3).
Die Linie darüber hat eine Länge von 40 µm in senkrechter Richtung und eine Dicke von 2 µm. Auf der
rechten Seite sind Kreise und Linien eingezeichnet, deren Größen die Grenzen der Breite und der Länge
gestreckter Einschlüsse sowie die Klassengrenzen von globularen Einschlüssen angeben. Die Einheit des
Maßstabes ist 10 µm bei einer Vergrößerung von H = 710 µm (100:1) (zu Einzelheiten siehe Anhang G).
42
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang G
(normativ)
G.1 Allgemeines
Der Okulareinsatz ist erforderlich, um ein rechteckiges Gesichtsfeld im Mikroskop zu erzeugen. Nach 8.3
sollten zwei Okulareinsätze verfügbar sein. Alle in den Abschnitten G.2 und G.3 angegebenen Werte müssen
mit einer Genauigkeit von 1 % eingehalten werden.
Bild G.1 — Parameter für die Einschlüsse auf der linken Seite in Bild 9 und Bild 10
43
DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Okulareinsatz Probe
mm µm
Maß des Quadrates 7,1 × 7,1 710 × 710
Dicke der Linien der linken und oberen Seite 0,02 2
Dicke der Linien der rechten und unteren Seite 0,04 4
Liniendicke des Maßstabs 0,02 2
Einheit des Maßstabs 0,1 10
0,02 2,0
0,03 3,0
0,04 4,0
Breite der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der Breite
0,06 6,0
0,08 8,0
0,12 12,0
Länge der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der Breite 0,2 20
0,030 3,0
0,055 5,5
Durchmesser der Kreise auf der rechten Seite
0,11 11,0
0,22 22,0
0,055 5,5
0,11 11
0,22 22
0,44 44
Länge der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der Länge
0,89 89
1,78 178
3,55 355
7,10 710
Breite der Linien auf der rechten Seite für die Bewertung der Länge 0,02 2
Dicke 0,02 2
Linie auf der linken Seite
Länge 0,4 40
Dicke 0,02 2
Linie im unteren Teil
Länge 0,1 10
L1 = L2 0,8 80
w1 = w2 0,14 14
zwei Ellipsen und zwei e 0,4 40
Kreise auf der linken Seite,
siehe Bild G.1 t 0,1 10
Durchmesser der Kreise 0,07 7
e2 0,6 60
44
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G.3 Großfeldmikroskope
Diese Mikroskope haben bei einer Vergrößerung von 200:1 ein Gesichtsfeld von 1 000 µm Durchmesser auf
der Probe. Aus diesem Grund müssen die Maße des Okulareinsatzes Typ B den in Tabelle G.2 angegebenen
Werten entsprechen. Zur Anordnung siehe Bild 10.
45
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Anhang H
(normativ)
Die Abmessungen werden ohne das Runden von Zwischenwerten berechnet. Ausschließlich die Endwerte
sind ganzzahlig zu runden mit einer Ausnahme – für die Länge in Zeile 1 wird eine Dezimalstelle verwendet.
Berechnete Breitenwerte sind zu verwenden/darzustellen, wenn die Breite sowohl größer als 2 µm als auch
kleiner als die Länge der entsprechenden Zeile ist.
H.1 Form
Ellipse mit:
𝜋
𝑎 =𝐿×𝑤× (H.1)
4
Kreis mit:
𝜋
𝑎 = 𝑑2 × (H.2)
4
H.2 In einer Spalte k ändern sich die Werte zwischen zwei Zeilen q wie folgt:
𝐿q−1 = 𝐿q /2 (H.4)
𝑤q+1 = √2 × 𝑤q (H.6)
𝑎q+1 = 2 × √2 × 𝑎q (H.7)
ANMERKUNG Der Index „original“ bezeichnet die Ausgangspunkte für die geometrische Reihe.
H.3 Innerhalb einer Zeile q ändern sich die Werte unterschiedlicher Spalten k wie folgt:
𝐿k+1 = 𝐿k (H.8)
46
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H.4 Die Änderung des Längen/Breiten-Verhältnisses zwischen zwei Zeilen innerhalb einer Spalte ist
gegeben durch:
𝐿q+1 𝐿q
= √2 (H.11)
𝑤q+1 𝑤q
𝐿k+1 𝐿k
= (2√2)−1 × (H.12)
𝑤k+1 𝑤k
𝐿q+1 = 2 × 𝐿q (H.13)
𝑤q+1 = 2 × 𝑤q (H.14)
𝑎q+1 = 4 × 𝑎q (H.15)
H.6 In Tabelle 2 sind die nach H.1 bis H.5 berechneten Werte gerundet wiedergegeben. Die Werte in
Tabelle 2 sind für sämtliche Auswertungen bindend.
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Anhang I
(normativ)
Lx liegt oberhalb der Grenze der unteren Klasse und ist kleiner gleich der Grenze der oberen Klasse.
Lq und Lq−1 sind Bilder der Bildreihe, die Entscheidung kann durch unmittelbaren Vergleich erfolgen. Eine
Länge Lx von Tabelle 2, Zeile 9, ist festgelegt durch:
Die ersten Klassen enthalten Einschlüsse mit Längen oder Durchmessern sowie Breiten entsprechend:
3 µm < 𝐿x ≤ 𝐿1 (I.5)
2 µm < 𝑤x ≤ 𝑤1 (I.6)
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Anhang J
(informativ)
Tabelle J.1 fasst zusammen, wie die in Anhang A festgelegten Arten von Einschlüssen, nach ihrer Farbe mit
Klassen anderer Normen verglichen werden können.
Tabelle J.1 — Klassen von Einschlussarten nach Festlegungen unterschiedlicher Normen (siehe
Literaturhinweise)
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Anhang K
(informativ)
Für die Ermittlung der größten Einschlüsse nach Verfahren P werden die in den Tabellen K.1, K.2 und K.3
wiedergegebenen Formblätter zum Aufzeichnen und Berechnen empfohlen. Die Tabellen geben anhand von
Darstellungen die Auswertung (unabhängig von der Farbe) von gestreckten Einschlüssen PL (Pa) der Art α
sowie von globularen Einschlüssen Pd (Pa) der Art δ wieder.
Das in Tabelle K.1 gegebene Beispiel beruht auf der Annahme, dass in Probe 1 der größte Einschluss der Art
α in Zeile 7, Spalte 2 klassiert wird. Dies ergibt nach Tabelle 2 eine Länge L von 355 µm → PL1 = 355 µm. Bei
dem Beispiel wird des Weiteren angenommen, dass der größte Einschluss der Art δ in Zeile 4, Spalte 6
klassiert wird. Dies ergibt nach Tabelle 2 einen Durchmesser d von 44 µm → Pd1 = 44 µm. Die Werte für die
Proben 2 bis 6 werden ebenso ermittelt.
In dem in Tabelle K.1 gegebenen Beispiel beträgt der Mittelwert von 6 Proben PL = 193 µm (1 156:6 µm) für
Einschlüsse der Art α und Pd = 31 µm (187:6 µm) für Einschlüsse der Art δ.
Das in Tabelle K.2 gegebene Beispiel beruht auf der Annahme, dass in Probe 1 der größte Einschluss der Art
α in Zeile 7, Spalte 2 klassiert wird. Dies ergibt nach Tabelle 2 eine Fläche a von
1 577 µm2 → Pa1 = 1 577 µm2. Bei dem Beispiel wird des Weiteren angenommen, dass der größte Einschluss
der Art δ in Zeile 4, Spalte 6 klassiert wird. Dies ergibt nach Tabelle 2 eine Fläche a von
1 547 µm2 → Pa1 = 1 547 µm2. Die Werte für die Proben 2 bis 6 werden ebenso ermittelt.
In dem in Tabelle K.2 gegebenen Beispiel beträgt der Mittelwert von 6 Proben Pa = 1 237 µm2 (7 424:6 µm2)
für Einschlüsse der Art α und Pa = 919 µm2 (5 512:6 µm2) für Einschlüsse der Art δ.
Es ist möglich, Einschlüsse nach Gruppen (EA, EC, EB, ED) statt nach der Art (α, γ, β, δ) zu unterscheiden.
Tabelle K.3 enthält ein Beispiel für diese Unterscheidung. Darüber hinaus kann Tabelle K.3 angepasst
werden, um weitere Einschlüsse einzubeziehen (z. B. Gruppen EAB, EAD oder EF).
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Tabelle K.1 — Formblatt zum Aufzeichnen und Berechnen für die Ermittlung der größten Einschlüsse
entsprechend der größten Länge PL oder Pd, getrennt nach Art der Einschlüsse
Auswertung gestreckter Einschlüsse PL der Art α, sowie globularer Einschlüsse Pd, derArt δ
51
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Tabelle K.2 — Formblatt zum Aufzeichnen und Berechnen für die Ermittlung der größten Einschlüsse
entsprechend der größten Fläche Pa, getrennt nach Art der Einschlüsse
Auswertung gestreckter Einschlüsse Pa der Art α, sowie globularer Einschlüsse Pa, der Art δ
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Tabelle K.3 — Formblatt zum Aufzeichnen und Berechnen für die Ermittlung der größten Einschlüsse
entsprechend der größten Fläche Pa, getrennt nach Gruppe der Einschlüsse
Auswertung gestreckter Einschlüsse Pa, der Art EA, EC, sowie globularer Einschlüsse Pa, der Art EB,
ED
EA Spalte 1 bis 5 EB Spalte 7 bis EC Spalte 1 bis 5 ED Spalte 6
Probe Nr.a 11
Bildreiheb Pasc Bildreihe Pas Bildreihe Pas Bildreihe Pas
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Anhang L
(informativ)
L.1 Allgemeines
Für die Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern wird das in Tabelle L.1
angegebene Formblatt zum Aufzeichnen und Berechnen empfohlen. Die Tabelle enthält die Ergebnisse für
die Auswertung gestreckter Einschlüsse der Arten α, γ und β (EA, EC und EB) Mn, ML sowie globularer
Einschlüsse der Art δ (ED) Mn, Md. Für die Auswertung von Mn und Ma für alle Arten von Einschlüssen wird
Tabelle L.2 empfohlen.
Wenn mehrere Messfelder abgerastert werden (z. B. 3, Messfelder 1 bis 3) ist es einfacher, getrennt aufzu-
zeichnen.
Von den unterschiedlichen Ergebnissen wird der höchste Wert jeder Einschlussart im Prüfbericht aufge-
zeichnet: ML = max (ML), Md = max (Md). Das ist in diesem Fall MLs = 199 µm/Messfeld.
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Die Summe ergibt 8 Einschlüsse mit einer Gesamtfläche von 995 µm2. Für die Art δ lag ein Einschluss mit
einer Fläche von 97 µm2 vor.
∑𝑀ns ∑𝑀as
𝑀n = /Messfeld und 𝑀a = µm2 /Messfeld
𝑁s 𝑁s
Werden mehrere Messfelder abgerastert (z. B. 2), ist es einfacher, getrennt aufzuzeichnen.
Messfeld 2: 2 × (2,4) + 2 × (4,3) + 1 × (5,2) → 𝑀a1 = 2 × 70 + 2 × 197 + 1 × 197 = 731 µm2 /Messfeld
Von den unterschiedlichen Ergebnissen wird der höchste Wert jeder Einschlussart aufgezeichnet. Das ist in
diesem Beispiel 995 µm2/Messfeld.
Es ist möglich, Einschlüsse nach Gruppen (EA, EC, EB, ED) statt nach der Art (α, γ, β, δ) zu unterscheiden.
Darüber hinaus können die Tabellen L.1 und L.2 erweitert werden, um weitere Einschlüsse einzubeziehen
(z. B. Gruppen EAB, EAD oder EF).
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Tabelle L.1 — Formblatt zum Aufzeichnen und Berechnen für die Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern
Auswertung von Mn, ML für gestreckte Einschlüsse der Arten α, γ, β
Auswertung von Mn, Md für globulare Einschlüsse der Art δ
Zeile α, Spalte 1 bis 5 γ, Spalte 1 bis 5 β, Spalte 7 bis 11 δ, Spalte 6
Lmax Anzahl der Anzahl der Anzahl der Anzahl der Gesamt- dmax
Nummer Gesamtlängec Gesamtlänge Gesamtlänge
µma Einschlüsseb Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsse durchmesser µm
1 5,5 5,5
2 11 4 44 1 11 11
3 22 1 22 22
4 44 1 44 44
5 89 1 89 89
6 178 178
7 355 355
8 710 710
9 1 420 1 420
>9
Mns 7 1
MLs oder Mds in
199 11
µm/Messfeld
Vergrößerung: H = 710 µm (100:1) abgerasterte Gesamtfläche
Messfeldfläche: 0,50 mm2 auf der Probe: 200 mm2
ANMERKUNG Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA, EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD)
verwendet werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig)
führen.
a Lmax in µm: Längenparameter der Klasse je Zeile.
b Anzahl der ausgewerteten Einschlüsse je Zeile.
c Gesamtlänge entsprechend der Auswertung in dieser Zeile: c = a × b.
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Tabelle L.2 — Formblatt zum Aufzeichnen und Berechnen für die Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern Mn, Ma
Ermittlung des Messfeldes mit den größten Einschlussparametern
α, Spalte 1 bis 5 γ, Spalte 1 bis 5 β, Spalte 7 bis 11 δ, Spalte 6
Fläche Anzahl der Einschlüsseb Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Fläche Anzahl Gesamt-
der Bild- anzahlc fläche anzahl fläche anzahl fläche der Bild- der Ein- fläche
reihe a reihee schlüssef
µm2 d µm 2 µm2 µm2g
α2.3 γ2.3 β2.9 δ1.6
25 4 100 24
4
α3.3 α2.4 γ3.3 γ2.4 β3.9 β2.10 δ2.6
70 2 140 97 97
1 1 1
α5.2 α4.3 α3.4 γ5.2 γ4.3 γ3.4 β5.8 β4.9 β3.10
197 1 197
1
α6.2 α5.3 α4.4 γ6.2 γ5.3 γ4.4 β6.8 β5.9 β4.10 δ3.6
558 1 558 387
1
1 577 α8.1 α7.2 α6.3 α5.4 γ8.1 γ7.2 γ6.3 γ5.4 β8.7 β7.8 β6.9 β5.10 1 547 δ4.6
4 461 α9.1 α8.2 α7.3 α6.4 α5.5 γ9.1 γ8.2 γ7.3 γ6.4 γ5.5 β9.7 β8.8 β7.9 β6.10 β5.11 6 186 δ5.6
12 618 α9.2 α8.3 α7.4 α6.5 γ9.2 γ8.3 γ7.4 γ6.5 β9.8 β8.9 β7.10 β6.11
35 688 α9.3 α8.4 α7.5 γ9.3 γ8.4 γ7.5 β9.9 β8.10 β7.11 24 745 δ6.6
100 942 α9.4 α8.5 γ9.4 γ8.5 β9.10 β8.11 98 980 δ7.6
Mnsh 8 1
Mas in 97
995
µm2i
Vergrößerung: H = 710 µm (100 : 1)
Gesamtmessfläche der Probe: 200 mm2
Fläche des Messfeldes: 0,50 mm2
ANMERKUNG Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA, EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD)
verwendet werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig)
führen.
a größte Fläche für Bildreihe q.k in Tabelle 2 für die Spalten 1 bis 5 und 7 bis 11, in µm2. f Anzahl der Einschlüsse in dem Messfeld, das Bildreihe q.6 entspricht.
b Anzahl der Einschlüsse in dem Messfeld, das Bildreihe q.k entspricht. g Gesamtfläche je Flächenklasse; g = e × f
c Gesamtanzahl der Einschlüsse je Flächenklasse; gleich der Summe aller vorstehenden Zellen in der h Gesamtanzahl der Einschlüsse im Messfeld mit den größten Einschluss-
jeweiligen Zeile. parametern
d Gesamtfläche je Flächenklasse; d = a × c i Gesamtfläche der Einschlüsse im Messfeld mit den größten Einschluss-
e 2
größte Fläche für Bildreihe q.6 in Tabelle 2 für die Spalte 6, in µm . parametern
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Anhang M
(informativ)
M.1 Allgemeines
Für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes werden die in Tabelle M.2 bis Tabelle M.7 angegebenen
Formblätter zum Aufzeichnen und Berechnen empfohlen. Für die Berechnung sind Mittelwerte der
einzelnen Klassen erforderlich, die nach Anhang P berechnet werden und in Anhang Q zusammengefasst
sind. Zur einfacheren Anwendung ist Tabelle Q.1 in Tabelle M.1 noch einmal angegeben.
Diese Werte werden in das Formblatt nach Tabelle M.3 übertragen. In diesem Beispiel werden in Tabelle M.2
die Werte für nur eine Probe aufgezeichnet. Falls mehrere Proben verwendet werden, um die Stichprobe
statistisch besser abzusichern, werden die Summen der jeweiligen Gesamtanzahlen der Einschlüsse aller
Proben in Tabelle M.3 aufgezeichnet. Aus diesen Werten wird die Gesamtlänge der Einschlüsse berechnet.
Die Zwischensumme ist die Summe aller Einschlüsse (39 für die Art α) und die Gesamtlänge (1 113 µm für
die Art α). Entsprechend der verwendeten Vergrößerung ist der Faktor zur Bildung des Mittelwertes 0,71
(siehe Tabelle M.1). Für α ergibt die Multiplikation der Gesamtlänge von 1 113 µm mit 0,71 die gewichtete
Größe von 790 µm. Für δ beträgt der Gesamtdurchmesser 171 µm, was bei Multiplikation mit 0,71 die
gewichtete Größe von 121 µm ergibt.
Die endgültigen Werte werden unter Bezugnahme auf die gesamte abgerasterte Fläche von 15 mm2
berechnet.
Der Wert für Kn für α beträgt 39/15 = 2,6 Einschlüsse/mm2. Der Wert für KL beträgt 790/15 = 53 µm/mm2.
Die mittlere Größe je Einschluss ist die gewichtete Größe dividiert durch die Anzahl der Einschlüsse:
790/39 = 20 µm.
Der Wert für Kn für δ beträgt 25/15 = 1,7 Einschlüsse/mm2. Der Wert für Kd beträgt 121/15 = 8,1 µm/mm2.
Die mittlere Größe je Einschluss ist die gewichtete Größe dividiert durch die Anzahl der Einschlüsse:
121/25 = 4,9 µm.
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Will man für Ka nur Einschlüsse mit einer Fläche größer einem vorgegebenen Wert auswerten, ist die Vor-
gehensweise etwas komplizierter. Aus Tabelle 2 folgt, dass für eine konstante Fläche sich die Zeile von Spalte
zu Spalte ändert. Eine Begrenzung der Auswertung auf Einschlüsse mit einer Fläche größer als 197 µm2
ergibt die Anfangspunkte der Zeile 4, Spalte 4 oder 10, der Zeile 5, Spalte 3 oder 9, sowie der Zeile 6, Spalte 2
oder 8, für die Klassierung.
Tabelle M.6 enthält ein Beispiel für eine Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes mit einer Begrenzung
durch die Länge (KnRL, KaRL) und den Durchmesser (KnRd, KaRd). Der Anfangspunkt ist Zeile 3 für gestreckte
Einschlüsse (KnRL, KaRL) und Zeile 2 für globulare Einschlüsse (KnRd, KaRd).
Tabelle M.7 enthält ein Beispiel für eine Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes mit einer Begrenzung
durch die Fläche (KnRa, KaRa). Der Anfangspunkt ist > 25 µm2 für gestreckte Einschlüsse und > 24 µm2 für
globulare Einschlüsse.
Begrenzte Auswertungen werden mit dem Index R bezeichnet, gefolgt von der Begrenzung. So bezeichnet
KLR4 eine begrenzte Auswertung, die mit Zeile 4 Beginnt; KaR>558 μm2 eine begrenzte Auswertung, die
alle Klassen mit einer Fläche größer als 558 μm2 enthält.
Vergrößerung
H = 1 420 µm H = 710 µm H = 355 µm
Länge oder Durchmesser 1,41 0,71 0,355
Breite 1,00 0,50 0,25
Fläche der gestreckten Einschlüsse 1,41 0,355 0,088
Fläche der globularen Einschlüsse 2,00 0,50 0,125
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Tabelle M.2 — Formblatt zum Aufzeichnen für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes Kn, KL, Kd
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Tabelle M.3 — Formblatt zum Berechnen für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes Kn, KL, Kd
Auswertung Kn, KL gestreckter Einschlüsse der Arten α, β, γ — Auswertung Kn, KL globularer Einschlüsse der Art δ
Zeilen- Höchstmögliche α, Spalten 1 bis 5 γ, Spalten 1 bis 5 β, Spalten 7 bis 11 δ, Spalte 6
nummer Größe Anzahl der Anzahl der Gesamtlänge Anzahl der Gesamtlänge Anzahl der
Gesamtlängec Gesamtdurchmesserc
µma Einschlüsseb Einschlüsse Einschlüsse Einschlüsseb
1 5,5 19 105
2 11 13 143 6 66
3 22 12 264
4 44 12 528
5 89 2 178
6 178
7 355
8 710
≥9 1 420
Zwischensummed e1 39 f1 1 113 e2 25 f2 171
mittlerer Faktor g 0,71
ANMERKUNG 1 Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA, EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD)
verwendet werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig)
führen.
ANMERKUNG 2 Das Formblatt zum Berechnen ist auch als Formblatt zum Aufzeichnen einsetzbar.
a höchstmögliche Größe in µm: Wert der Länge oder des Durchmessers für die jeweilige h Gewichtete Größe (Länge oder Durchmesser): h = f × g
Zeile. i Kn, mittlere Anzahl der Einschlüsse je mm2: i = e / l
b Anzahl der in der jeweiligen Zeile klassierten Einschlüsse. Die Werte werden aus j Mittlere Größe der Einschlüsse, Länge oder Durchmesser: j = h / e
Tabelle P.2 übertragen oder können direkt eingetragen werden. k Mittlere Größe je mm2: KL – Länge oder Kd – Durchmesser: k = h / l
c Gesamtlänge oder -durchmesser in dieser Klasse: c = a × b
d Zwischensumme: Gesamtanzahl der Einschlüsse in e, Gesamtlänge der Einschlüsse in f
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Tabelle M.4 — Formblatt zum Aufzeichnen für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes Kn, Ka
Zeilen- höchst- α, Spalten 1 bis 5 γ, Spalten 1 bis 5 β, Spalten 7 bis 11 δ, Spalte 6
num- mög-
mera liche
Größe 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 7 8 9 10 11 6
µmb
1 5,5 d = 5,5
a = 24
1,2,1,3,2,1,
1,1,1,2,1,1,2
1.6 ∑ 19
2 11 wc = 3 w=6 w=3 w=8 w=3 w=8 d = 11
ad = 25 a = 70 a = 25 a = 70 a = 25 a = 70 a = 97
1,1,1 1,2,1,1,2,1,2 1,1,1,2,1
2.3 2.4 2.9 2.10 2.6 ∑ 6
2.3e ∑ 3 2.4 ∑ 10
3 22 w=4 w = 11 w=4 w = 11 w=4 w = 11 d = 22
a = 70 a = 197 a = 70 a = 197 a = 70 a = 197 a = 387
1,1,1,1,1 1,1,1,2,1,1
3.3 ∑ 5 3.4 ∑ 7 3.3 3.4 3.9 3.10 3.6
4 44 w=6 w = 16 w=6 w = 16 w=6 w = 16 d = 44
a = 197 a = 558 a = 197 a = 558 a = 197 a = 558 a = 1 547
1,2,1,1,1 1,1,1,1,1,1
4.3 ∑ 6 4.4 ∑ 6 4.3 4.4 4.9 4.10 4.6
5 89 w=3 w=8 w = 23 w = 64 w=3 w=8 w = 23 w = 64 w=3 w=8 w = 23 w = 64 d = 89
a = 197 a = 558 a = 1 577 a = 4 461 a = 197 a = 558 a = 1 577 a = 4 461 a = 197 a = 558 a = 1 577 a = 4 461 a = 6 186
1,1
5.2 5.3 ∑ 2 5.4 5.5 5.2 5.3 5.4 5.5 5.8 5.9 5.10 5.11 5.6
6 178 w=4 w = 11 w = 32 w = 91 w=4 w = 11 w = 32 w = 91 w=4 w = 11 w = 32 w = 91 d = 178
a = 558 a = 1 577 a = 4 461 a = 12 618 a = 558 a = 1 577 a = 4 461 a = 12 618 a = 558 a = 1 577 a = 4 461 a = 12 618 a = 24 745
6.2 6.3 6.4 6.5 6.2 6.3 6.4 6.5 6.8 6.9 6.10 6.11 6.6
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ANMERKUNG Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA, EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD) verwendet
werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig) führen.
a Nummer der Zeile, die Länge oder Durchmesser bestimmt.
b Größte(r) Länge oder Durchmesser von Einschlüssen nach Tabelle 2, in µm.
c Größte Breite von Einschlüssen in Spalten 1 bis 5 oder 7 bis 11 nach Tabelle 2, in µm.
d Größte Fläche von Einschlüssen nach Tabelle 2, in µm2.
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Tabelle M.5 — Formblatt zum Berechnen für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes Kn, Ka
α, Spalten 1 bis 5 γ, Spalten 1 bis 5 β, Spalten 7 bis 11 δ, Spalte 6
Fläche Anzahl der Einschlüsseb Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Fläche Anzahl Gesamt-
der Bild- anzahl der fläche anzahl fläche anzahl der fläche der Bild- der Ein- fläche
reihea Ein- µm2d der Ein- Ein- reihee schlüssef µm2g
µm2 µm2
schlüssec schlüsse schlüsse
Ka in µm2/mm2o 193 35
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EN 10247:2017 (D)
ANMERKUNG 1 Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA, EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD) verwendet
werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig) führen.
ANMERKUNG 2 Das Formblatt zum Berechnen ist auch als Formblatt zum Aufzeichnen einsetzbar.
a Fläche der Bildreihe q.k in Tabelle 2 für die Spalten 1 bis 5 und 7 bis 11, in µm2 (größte Fläche eines g Gesamtfläche aller Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; g = e × f
Einschlusses klassiert als q.k). h Gesamtanzahl der Einschlüsse in der gesamten abgerasterten Fläche und die jeweilige Einschlussart
b Anzahl der Einschlüsse in jeder Bildreihe q.k. Die Werte werden aus Tabelle M.4 übertragen oder können direkt i Gesamtfläche aller ausgewerteten Einschlüsse der jeweiligen Art
eingetragen werden. k gewichtete Fläche: k = i × j
c Gesamtanzahl der Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; gleich der Summe aller vorstehenden Zellen in der m
Kn, mittlere Anzahl der Einschlüsse je mm2: m = h / l
jeweiligen Zeile.
n mittlere Fläche je Einschluss: n = k / h
d Gesamtfläche aller Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; d = a × c
o Ka mittlere Fläche je mm2: o = k / l
e Fläche der Bildreihe q.6 in Tabelle 2 für die Spalte 6, in µm2.
f Anzahl der Einschlüsse für jede Bildreihe q.6. Die Werte werden aus Tabelle M.4 übertragen oder können direkt
eingetragen werden.
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Tabelle M.6 — Formblatt zum Berechnen für die Ermittlung des begrenzten mittleren Einschlussgehaltes KnRL, KaRL (Begrenzung nach Länge)
und KnRd, KaRd (Begrenzung nach Durchmesser)
α, Spalten 1 bis 5 γ, Spalten 1 bis 5 β, Spalten 7 bis 11 δ, Spalte 6
beginnend mit Zeile 3 beginnend mit Zeile 3 beginnend mit Zeile 3 beginnend mit Zeile 2
Fläche Anzahl der Einschlüsseb Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Fläche der Anzahl Gesamt-
der Bild- anzahl fläche anzahl fläche anzahl fläche Bildreihee der Ein- fläche
reihea der Ein- der Ein- der Ein- schlüssef µm2g
µm2d µm2 µm2
schlüssec schlüsse schlüsse
197 α 5.2 α 4.3 α 3.4 13 2 561 γ 5.2 γ 4.3 γ 3.4 β 5.8 β 4.9 β 3.10
6 7
558 α 6.2 α 5,3 α 4,4 8 4 464 γ 6.2 γ 5.3 γ 4.4 β 6.8 β 5.9 β 4.10 δ 3.6
387
2 6
1 577 α 8.1 α 7.2 α 6.3 α 5.4 γ 8.1 γ 7.2 γ 6.3 γ 5.4 β 8.7 β 7.8 β 6,9 β 5.10 1 547 δ 4.6
4 461 α 9.1 α 8.2 α 7.3 α 6.4 α 5.5 γ 9.1 γ 8.2 γ 7.3 γ 6.4 γ 5.5 β 9.7 β 8.8 β 7.9 β 6.10 β 5.11 6 186 δ 5.6
12 618 α 9.2 α 8.3 α 7.4 α 6.5 γ 9.2 γ 8.3 γ 7.4 γ 6.5 β 9.8 β 8.9 β 7.10 β 6.11
35 688 α 9.3 α 8.4 α 7.5 γ 9.3 γ 8.4 γ 7.5 β 9.9 β 8.10 β 7.11 24 745 δ 6.6
100 942 α 9.4 α 8.5 γ 9.4 γ 8.5 β 9.10 β 8.11 98 980 δ 7.6
285 508 α 9.5 γ 9.5 β 9.11
Auswertung beginnend bei p3
q2
Zeilennummer
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EN 10247:2017 (D)
ANMERKUNG 1 Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA, EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD) verwendet
werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig) führen.
ANMERKUNG 2 Das Formblatt zum Berechnen ist auch als Formblatt zum Aufzeichnen einsetzbar.
a Fläche der Bildreihe q.k in Tabelle 2 für die Spalten 1 bis 5 und 7 bis 11, in µm2 (größte Fläche eines mit q.k g Gesamtfläche aller Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; g = e × f
klassierten Einschlusses). h Gesamtanzahl der Einschlüsse für die abgerasterte Fläche und die jeweilige Einschlussart
b Anzahl der Einschlüsse in jeder Bildreihe q.k. Die Werte werden aus Tabelle M.4 übertragen oder können i Gesamtfläche aller ausgewerteten Einschlüsse der jeweiligen Art
direkt eingetragen werden.
k Gewichtete Fläche: k = i × j
c Gesamtanzahl der Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; gleich der Summe aller vorstehenden Zellen in
m KnRL, KnRd, mittlere Anzahl der Einschlüsse je mm2: m = h / l
der jeweiligen Zeile.
n Mittlere Fläche je Einschluss: n = k / h
d Gesamtfläche aller Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; d = a × c
o KaRL, KaRd , mittlere Fläche je mm2: o = k / l
e Fläche der Bildreihe q.6 in Tabelle 2 für die Spalte 6, in µm2. Dieser Parameter entspricht der größten Fläche
eines mit q.6 klassierten Einschlusses. p = Anfangspunkt für gestreckte Einschlüsse bei Zeile 3
f Anzahl der Einschlüsse für jede Bildreihe q.6. Die Werte werden aus Tabelle M.4 übertragen oder können q = Anfangspunkt für globulare Einschlüsse bei Zeile 2
direkt eingetragen werden.
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Tabelle M.7 — Formblatt zum Berechnen für die Ermittlung des begrenzten mittleren Einschlussgehaltes KnRa, KaRa (Begrenzung nach Fläche)
α, Spalten 1 bis 5 γ, Spalten 1 bis 5 β, Spalten 7 bis 11 δ Spalte 6
beginnend mit einer Fläche > 25 µm2 beginnend mit einer Fläche > 25 µm2 beginnend mit einer Fläche > 25 µm2 beginnend mit einer Fläche
> 24 µm2
Fläche Anzahl der Einschlüsseb Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Anzahl der Einschlüsse Gesamt- Gesamt- Fläche der Anzahl Gesamt-
der Bild- anzahl fläche anzahl fläche anzahl fläche Bildreihee der Ein- fläche
reihea der Ein- der Ein- der Ein- schlüssef µm2g
µm2d µm2 µm2
schlüssec schlüsse schlüsse
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
ANMERKUNG 1 Statt der Bezeichnungen der Arten α, β, γ, δ (grau/schwarz, farbig) können die Gruppenbezeichnungen EA, EB, EC, ED, EAB, EAD und EF (EFB, EFD) verwendet
werden. Die Verwendung der Gruppenbezeichnungen kann zum Verlust von Informationen bezüglich der Anordnung von Einschlüssen (regellos oder zeilig) führen.
ANMERKUNG 2 Das Formblatt zum Berechnen ist auch als Formblatt zum Aufzeichnen einsetzbar.
a Fläche der Bildreihe q.k in Tabelle 2 für die Spalten 1 bis 5 und 7 bis 11, in µm2 (größte Fläche eines mit q.k g Gesamtfläche aller Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; g = e × f
klassierten Einschlusses). h Gesamtanzahl der Einschlüsse für die abgerasterte Fläche und die jeweilige Einschlussart
b Anzahl der Einschlüsse in jeder Bildreihe q.k. Die Werte werden aus Tabelle M.4 übertragen oder können i Gesamtfläche aller ausgewerteten Einschlüsse der jeweiligen Art
direkt eingetragen werden.
k gewichtete Fläche: k = i × j
c Gesamtanzahl der Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; gleich der Summe aller vorstehenden Zellen in
m KnRL, KnRd, mittlere Anzahl der Einschlüsse je mm2: m = h / l
der jeweiligen Zeile.
n mittlere Fläche je Einschluss: n = k / h
d Gesamtfläche aller Einschlüsse der jeweiligen Flächenklasse; d = a × c
o KaRL, KaRd , mittlere Fläche je mm2: o = k / l
e Fläche der Bildreihe q.6 in Tabelle 2 für die Spalte 6, in µm2. Dieser Parameter entspricht der größten Fläche
eines mit q.k klassierten Einschlusses. p = Anfangspunkt für gestreckte Einschlüsse bei a > 25 mm2
f Anzahl der Einschlüsse für jede Bildreihe q.6. Die Werte werden aus Tabelle M.4 übertragen oder können q = Anfangspunkt für globulare Einschlüsse bei a > 24 mm2
direkt eingetragen werden.
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang N
(normativ)
Alle Werte können für die unterschiedlichen Arten von Einschlüssen ermittelt werden.
Der Wert PL, die größte Länge eines Einschlusses, ist für den größten Einschluss in einem Messfeld gegeben
durch: PLs = Lq µm
∑𝑃Ls
𝑃𝐿 = μm (N.1)
𝑁s
∑𝑃ds
𝑃d = μm (N.2)
𝑁s
Falls nach der Fläche ausgewertet wird, ergibt die Berechnung Pas = aq.k µm2 für den größten Einschluss:
∑𝑃as
𝑃a = μm2 (N.3)
𝑁s
Die Auswertung wird ausschließlich bei einer Vergrößerung von H = 710 µm durchgeführt. Daher ist das
Ergebnis bezogen auf eine Fläche von 0,5 mm2. Eine einfache Beschreibung der Berechnung ist in Anhang L
gegeben.
Wenn Mns die Anzahl der Einschlüsse im Feld mit den größten Einschlussparametern einer Probe ist, ergibt
sich der endgültige Wert aus:
∑𝑀ns
𝑀n = /Messfeld (N.4)
𝑁s
70
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Die Länge MLs ist die Summe der Längen aller Einschlüsse in dem Feld mit den größten Einschlüssen
klassiert in einer Zeile q.
∑𝑀Ls
𝑀L = μm/Messfeld (N.6)
𝑁s
∑𝑀ds
𝑀d = μm/Messfeld (N.8)
𝑁s
Die Fläche Mas ist die Summe der Fläche aller Einschlüsse in dem Messfeld mit den größten Einschlüssen
entsprechend der Zeile q und Spalte k ermittelt als aq.k.
∑𝑀as
𝑀a = μm2 /Messfeld (N.10)
𝑁s
Für jedes abgerasterte Messfeld werden die Einschlüsse nach Länge klassiert (d. h. einer Zeile zugeordnet)
und ihre Anzahl nq notiert. Daraus wird die Gesamtlänge nq × Lq für jede Zeile berechnet und dann die
Gesamtanzahl der Einschlüsse und die Gesamtlänge berechnet.
9
� 𝑛q × 𝐿q (N.11)
𝑞=1
71
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Die Länge wird mit dem Faktor Q multipliziert, der entsprechend Anhang Q berechnet wurde. Die abge-
rasterte Fläche wird berechnet aus der Fläche A je Messfeld (siehe 8.1) und der Anzahl der abgerasterten
Messfelder Nj:
9
� 𝑛q 𝑗 𝑁
𝑞=1 ∑𝑥=1 𝑛𝑥 2 (N.12)
𝐾n = 1/mm = 1/mm2
𝐴 × 𝑁j 𝐴 × 𝑁j
9
𝑄×� 𝑛q × 𝐿q
𝑞=1 (N.13)
𝐾L = μm/mm2
𝐴 × 𝑁j
9
𝑄 × �𝑞=1 𝑛𝑞 × 𝑑𝑞
𝐾d = μm/mm2 (N.14)
𝐴 × 𝑁j
5
9
𝑄 × �𝑞=1 𝑛q.k × 𝑎q.k
2 (N.15)
𝑘=1
𝐾a = μm2 /mm
𝐴 × 𝑁j
In Gleichung (N.15) wird für unterschiedliche Spalten von 1 bis 5 summiert. Sofern nicht anders festgelegt,
erfolgt die Berechnung für Spalte 6 sowie für die Spalten 7 bis 11 getrennt.
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EN 10247:2017 (D)
Anhang O
(informativ)
Randfehlerkorrektur
O.1 Allgemeines
Zur Ermittlung der Größenverteilung unter Anwendung standardmäßiger stereologischer Prinzipien müssen
Randfehler in jedem Messfeld berücksichtigt werden. Es ist ein Grundsatz, dass die Auswertung so
ausgeführt werden muss, dass ein Teilchen oder ein Einschluss nicht zweimal gezählt wird. Dies wird
erleichtert durch das rechteckige Messfeld (siehe 8.2). Die Randfehlerkorrektur ist notwendig bei der
Auswertung des mittleren Einschlussgehaltes (siehe 9.3).
O.2 Messung
Die Messung wird Messfeld für Messfeld durchgeführt und erfordert eine Randfehlerkorrektur wie folgt:
Einschlüsse, welche die untere oder rechte Seite des Messfeldes schneiden, werden nicht berücksichtigt. Für
diese Randfehlerkorrektur muss das Gesichtsfeld größer sein als das Messfeld (siehe Bild P.1). Um die
Vorgehensweise zu verdeutlichen, sind die untere und rechte Seite in den Okulareinsätzen dicker gezeichnet
als die linke und die obere Seite (siehe Bild 9 und Bild 10).
Bildanalysesysteme können andere Ansätze verwenden, solange das Grundprinzip aufrechterhalten wird.
Legende
a) Gesichtsfeld gemessen: P1, P2, P3
b) Messfeld nicht gemessen: P4, P5
Bild O.1 — Randfehlerkorrektur
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang P
(normativ)
Für die Ermittlung des mittleren Einschlussgehaltes, siehe 9.3, werden zur Berechnung die Mittelwerte der
Parameter in jeder Klasse nach Anhang I verwendet. Diese Werte werden unter Verwendung eines
geometrischen Mittelwertes berechnet. Wird davon ausgegangen, dass in einer Klasse q.k alle Werte 1 sind,
sind in Bild P.1 die Werte für die umgebenden Grenzen dieser Klasse entsprechend den in den Anhang H und
Anhang I festgelegten Berechnungsgrundlagen angegeben. In der Mitte dieses Quadrates in Bild P.1 sind die
Faktoren Q aufgeführt, mit denen die Mittelwerte berechnet werden können. In Tabelle P.1 sind die
allgemeinen Gleichungen für die Berechnung gegeben. Mit diesen Werten werden die in Tabelle Q.1
zusammengestellten Faktoren berechnet. Diese Werte sind nicht korrekt für die Grenzklassen Zeile 1 und
Spalte 1, dies kann jedoch bei einer Handauswertung vernachlässigt werden.
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Anhang Q
(normativ)
Die in Tabelle 2 angegebenen Werte von Länge, Breite und Fläche sind obere Klassengrenzen. Um den
Mittelwert für eine Klasse zu erhalten, wie er für die Berechnung des mittleren Einschlussgehaltes
verwendet wird (siehe 9.3), werden die Zahlenwerte der oberen Klassengrenzen nach Tabelle 2 mit einem
Faktor Q multipliziert, der nachstehend aufgeführt ist und verwendet werden muss. Zur Berechnung selbst
siehe Anhang P.
Vergrößerung
H = 1 420 µm H = 710 µm H = 355 µm
Länge oder Durchmesser 1,41 0,71 0,355
Breite 1,00 0,50 0,25
Fläche der gestreckten Einschlüsse 1,41 0,355 0,088
Fläche der globularen Einschlüsse 2,00 0,50 0,125
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DIN EN 10247:2017-09
EN 10247:2017 (D)
Literaturhinweise
[1] ASTM E 45, Standard Practice for Determining the Inclusion Content of Steel
[2] DIN 50602, Metallographische Prüfverfahren — Mikroskopische Prüfung von Edelstählen auf nicht-
metallische Einschlüsse mit Bildreihen
[3] NF A 04-106, Iron and steel — Methods of determination of content of non-metallic inclusion in
wrought steel — Part II: Micrographic method using standards diagrams
[4] SS 111116, Steel — Method for assessment of the content of non-metallic inclusions — Microscopic
method — Jernkontoret inclusion chart II for the assessment of non-metallic inclusions
[5] ISO 4967, Steel — Determination of content of nonmetallic inclusions — micrographic method using
standard diagrams
[6] H. E. Exner und H. P. Hougardy: „Quantitative image analysis of microstructures“ DGM Informations-
gesellschaft Oberursel
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