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CATIA V5 - Kurz Und Bündig (4. Auflage, 2012)

CATIA 5 guide

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CATIA V5 – kurz und bündig

Aus dem Programm CAx-Technik

ProENGINEER Wildfire 4.0 für Einsteiger – kurz und bündig


von S. Clement und K. Kittel/herausgegeben von S. Vajna

ProENGINEER Wildfire 5.0 für Fortgeschrittene – kurz und bündig


von S. Clement und K. Kittel/ herausgegeben von S. Vajna

SolidWorks
von U. Emmerich

CAD-Praktikum mit NX5/NX6


von G. Engelken und W. Wagner

3D-CAD mit Inventor 2011


von W. Häger und D. Bauermeister

UNIGRAPHICS NX 7.5 – kurz und bündig


von G. Klette/ M. Nulsch/ herausgegeben von S. Vajna

ProENGINEER-Praktikum
herausgegeben von P. Köhler

CATIA V5 – Grundkurs für Maschinenbauer


von R. List

SolidEdge – kurz und bündig


von M. Schabacker/ herausgegeben von S. Vajna

SolidWorks – kurz und bündig


von M. Schabacker/herausgegeben von S. Vajna
Stephan Hartmann • Andreas Wünsch
Sándor Vajna (Hrsg.)

CATIA V5 – kurz und


bündig
Grundlagen für Einsteiger

4., überarbeitete und erweiterte Aufl. 2012

STUDIUM
Herausgeber
Prof. Dr.-Ing. Sándor Vajna
Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg
Magdeburg, Deutschland

Dipl.Ing. Stephan Hartmann Dipl.Ing. Andreas Wünsch


Otto-von-Guericke- Otto-von-Guericke-
Universität Magdeburg Universität Magdeburg
Magdeburg, Deutschland Magdeburg, Deutschland

Die beiden ersten Auflagen des Buches wurden von dem Autor Reinhard Ledderbogen
betreut.

ISBN 978-3-8348-1613-9 ISBN 978-3-8348-2139-3 (eBook)


DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-


bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
abrufbar.

Springer Vieweg
© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2003, 2005, 2009, 2012
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung,
die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu-
stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über-
setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen
Systemen.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem


Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche
Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu
betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Lektorat: Thomas Zipsner | Imke Zander


Einbandentwurf: KünkelLopka GmbH, Heidelberg

Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

Springer Vieweg ist eine Marke von Springer DE.


Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media
www.springer-vieweg.de
V

Vorwort
Am Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik (LMI) der Otto-von-Guericke-Uni-
versität Magdeburg werden Studenten seit bald 20 Jahren an führenden 3D-CAx-
Systemen mit dem Ziel ausgebildet, Grundfertigkeiten in der Anwendung der
CAx-Technologie zu erwerben, ohne sich dabei nur auf ein einziges System zu
spezialisieren. Dazu bearbeiten die Studenten auf ihrem Weg zum Diplom-, Bache-
lor- oder Master-Abschluss eine große Anzahl von CAx-Übungsbeispielen allein
oder gemeinsam im Team auf mindestens vier verschiedenen 3D-CAx-Systemen.
Das vorliegende Buch nutzt die vielfältigen Erfahrungen, die während dieser Aus-
bildung gesammelt werden. Dem Leser werden die Grundlagen der parametrischen
3D-Modellierung mit den CAD-Funktionen des Systems CATIA V5 vermittelt.

Der Fokus des vorliegenden Buches liegt auf einer kurzen, verständlichen Darstel-
lung der grundlegenden Funktionalitäten von CATIA V5 R20, eingewoben in
praktische Übungsbeispiele. Somit kann der Leser, parallel zu den erläuterten
Funktionen, das Erlernte sofort praktisch anwenden und festigen.

Dabei können natürlich nicht alle Details behandelt werden. Es werden aber stets
Anregungen zum weiteren selbstständigen Ausprobieren gegeben, denn nichts ist
beim Lernen wichtiger, als das Sammeln eigener Erfahrungen.

Durch den Aufbau des Textes in Tabellenform kann das Buch nicht nur als Schritt-
für-Schritt-Anleitung, sondern auch als Referenz für die tägliche Arbeit mit dem
System CATIA V5 genutzt werden. Das ausführlich aufgearbeitete Sachwort-
verzeichnis am Ende des Buches wirkt dabei zusätzlich unterstützend.

Das Buch wendet sich an Leser mit keiner oder geringer Erfahrung in der Anwen-
dung von 3D-CAx-Systemen. Es soll das Selbststudium unterstützen und zu weite-
rer Beschäftigung mit der Software anregen.

Die Autoren sind dankbar für jede Anregung aus dem Kreis der Leser bezüglich
Inhalt und Reihenfolge der Modellierung. Weiterer Dank geht an Herrn Thomas
Zipsner sowie an alle beteiligten Mitarbeiter des Vieweg Verlags für die engagierte
und sachkundige Zusammenarbeit bei der Erstellung des Buches.

Magdeburg, im Dezember 2011 Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Sandor Vajna


Dipl.-Ing. Stephan Hartmann
Dipl.-Ing. Andreas Wünsch
VI

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ................................................................................................... 1
1.1 Benutzungsoberfläche ......................................................................... 2
1.2 Datenverwaltung ................................................................................. 3
Neue Teiledatei anlegen ...................................................................... 3
Vorhandene Datei öffnen .................................................................... 4
Sichern ................................................................................................ 5
Dokumente erstmalig oder unter einem anderen Namen sichern ........ 5
Alle Sichern ........................................................................................ 5
Sicherungsverwaltung ......................................................................... 5
1.3 Umgebung ........................................................................................... 6
Anpassen der Umgebung (Module) .................................................... 7
Sprache ändern .................................................................................... 7
1.4 Tastatur- und Mausbelegung ............................................................... 7
1.5 Strukturbaum ...................................................................................... 8
Darstellung des Strukturbaumes ......................................................... 9
Strukturbaum erweitern ...................................................................... 9
1.6 Darstellung und Ansicht ..................................................................... 10
Konfigurieren des Grafikbereiches ..................................................... 10
Wiedergabemodus .............................................................................. 11
Sichtbarer und nicht sichtbarer Bereich .............................................. 12
Beleuchtung ........................................................................................ 13
Grafikeigenschaften ............................................................................ 13

2 Sketcher ...................................................................................................... 14
2.1 Einführung .......................................................................................... 14
Arbeiten in der Skizzenumgebung ...................................................... 14
Positionierte Skizze ............................................................................. 15
Skizziertools ....................................................................................... 15
Benutzerauswahlfilter ......................................................................... 16
2.2 Profilfunktionen .................................................................................. 16
Profil ................................................................................................... 17
Rechteck ............................................................................................. 17
Kreis .................................................................................................... 18
Punkt ................................................................................................... 18
Inhaltsverzeichnis VII

Linie .................................................................................................... 18
Spline .................................................................................................. 19
2.3 Profiloperationen ................................................................................ 19
2.4 Bedingungen und Bemaßungen .......................................................... 21
2.5 Erzeugen eines Schlüssellochprofils ................................................... 23
2.6 Erzeugen und Bearbeiten einer Profilkontur ....................................... 24

3 Konstruktion eines Getriebes .................................................................... 26


3.1 Erzeugen eines Wellendichtrings durch Extrusion ............................. 26
3.2 Erzeugen eines Wellendichtrings durch Rotation ............................... 30
3.3 Erzeugen einer Hülse durch Extrusion ................................................ 31
3.4 Anpassen der Hülse ............................................................................ 32
3.5 Erzeugen der Antriebswelle ................................................................ 33
3.6 Erzeugen der Abtriebswelle ................................................................ 36
3.7 Erzeugen des Rillenkugellagers .......................................................... 39
Hinterlegen/Erstellen einer Konstruktionstabelle ............................... 44
Verknüpfung mit einer vorhandenen Konstruktionstabelle ................ 45
3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades .................................... 46
Erzeugen einer Powercopy ................................................................. 56
3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite .............................................. 59
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite .............................................. 70
3.11 Anpassung von Teilevorlagen ............................................................. 87
Zahnrad 1 ............................................................................................ 87
Zahnrad 2 ............................................................................................ 90
Zahnrad 3 ............................................................................................ 91
Ritzelwelle .......................................................................................... 93
Erzeugen der Kugellager ..................................................................... 95
Erzeugen der Dichtung ....................................................................... 96

4 Drafting (Zeichnungserstellung) ............................................................... 97


4.1 Grundlagen ......................................................................................... 97
Öffnen einer Zeichnung ohne Teilevorlage ........................................ 97
Erstellen einer Zeichnung mit einem geöffnetem Teil ........................ 98
Erstellen von verschiedenen Einzelansichten ..................................... 99
Erstellen von Ansichten mit dem Assistenten ..................................... 100
Bearbeiten von Ansichten ................................................................... 101
Aufbereiten von Ansichten ................................................................. 102
Weitere Funktionen der Zeichnungserstellung ................................... 104
VIII Inhaltsverzeichnis

4.2 Zeichnungsableitung der Antriebswelle .............................................. 105

5 Assembly (Baugruppenerstellung) ........................................................... 108


5.1 Einfügen von Komponenten ............................................................... 108
5.2 Bewegen von Teilen und Komponenten ............................................. 109
5.3 Erstellen von Bedingungen ................................................................. 110
5.4 Aufbereiten von Baugruppen .............................................................. 111
5.5 Analysieren von Baugruppen .............................................................. 112
5.6 Baugruppenkomponenten ................................................................... 113
5.7 Erzeugen des Zusammenbaus ............................................................. 113
Zusammenbau der Unterbaugruppe „Antrieb“ ................................... 113
Modellieren eines Bauteils innerhalb des Zusammenbaus ................. 115
Zusammenbau der Unterbaugruppe „Gehäuse_Antrieb“ .................... 118
Zusammenbau der Unterbaugruppe „Gehäuse_Abtrieb“ .................... 122
Zusammenbau der Unterbaugruppe „Zwischenwelle“ ....................... 125
Zusammenbau der Unterbaugruppe „Abtriebswelle“ ......................... 126
Zusammenbau der gesamten Baugruppe „Getriebe“ .......................... 127
5.8 Baugruppenanalysen ........................................................................... 128
Produktstruktur aufrufen ..................................................................... 128
Stückliste erstellen .............................................................................. 128
Bedingungen analysieren .................................................................... 129
Baugruppenabhängigkeiten ................................................................. 129
Überschneidungsanalyse ..................................................................... 130
CATPart aus Produkt generieren ........................................................ 130

6 Photo Studio ............................................................................................... 131


6.1 Materialeigenschaften ......................................................................... 131
6.2 Umgebung ........................................................................................... 132
6.3 Lichtquellen ........................................................................................ 133
6.4 Kameras .............................................................................................. 136
6.5 Kataloge .............................................................................................. 137

7 Ausgewählte Funktionen ........................................................................... 138


7.1 Part Design .......................................................................................... 138
7.2 Generative Shape Design .................................................................... 145

Sachwortverzeichnis ........................................................................................ 156


1

1 Einleitung
CATIA V5 (Computer Aided Three-Dimensional Interactive Application) ist
ein leistungsfähiges CAx-System, das ursprünglich für den Flugzeugbau
entwickelt wurde und sich auch in der Automobilindustrie etabliert hat. Mit
CATIA V5 ist es möglich, dreidimensionale Draht-, Flächen- und Volu-
menmodelle zu entwickeln und aus diesen zweidimensionale Zeichnungen
abzuleiten oder zu erstellen.
Das Programm besteht aus 160 verschiedenen benutzerspezifischen Modulen
(Umgebungen), die dem Anwender neben der eigentlichen Konstruktion eine
Vielzahl weiterer Möglichkeiten, wie Kinematikuntersuchungen, FEM-
Berechnungen, NC-Programmierungen, wissensbasierte Konstruktionen oder
Visualisierungen bieten.
CATIA V5 wurde von Dassault Systèmes entwickelt. Das Unternehmen ko-
operiert mit dem französischen Flugzeughersteller Dassault Aviation und be-
schäftigt ca. 4000 Mitarbeiter. Die Produktpalette wird durch verschiedene
Produktdatenmanagementsysteme (PDM) wie Enovia – VPDM, – SmarTe-
am und –MatrixOne vervollständigt. Des Weiteren wird bei Dassault Systè-
mes das CAD-System Solid Works und der CAD-Modellierkern ACIS wei-
terentwickelt.
CATIA V5 wurde im Jahr 1999 von Dassault Systèmes als vollständig über-
arbeitete Version von CATIA V4 vorgestellt. Nicht nur die Benutzungsober-
fläche, sondern auch das Dateiformat wurde mit dem Hintergrund, ein voll-
ständig assoziatives Konstruieren zu ermöglichen, geändert. Im regelmäßi-
gen Abstand (ca. 6 Monate) erscheinen neue Releases des Systems. Das ak-
tuelle Release trägt die Bezeichnung R20, welches zurzeit auch am LMI
unterrichtet und in diesem Buch vorgestellt wird.
In der Industrie hat sich je nach der Unternehmensphilosophie eine jährliche
Neuerung mit geraden oder ungeraden Releases etabliert.
CATIA V5 ist grundsätzlich auf jedem Windows-Rechner (XP, Vista, Win-
dows 7) einsetzbar. Es wird jedoch empfohlen, ausschließlich zertifizierte
Systeme und lizenzierte Produkte zu verwenden. Grundsätzlich gilt die Emp-
fehlung, genügend Arbeitsspeicher (ab 1 GB) und eine leistungsfähige Gra-
fikkarte (mind. 128 MB Speicher) zur Verfügung zu stellen.
Um dem Nutzer die Handhabung des Buches zu erleichtern, werden die
Handlungsfolgen und zu manipulierenden Werte, fett hervorgehoben. Er-
gänzende Informationen werden kursiv, die Namen der jeweils verwendeten
Funktionen in KAPITÄLCHEN, dargestellt.

S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3_1,


© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
2 1 Einleitung

1.1 Benutzungsoberfläche
Nach dem Start des Programms und dem Öffnen einer Datei präsentiert sich
die Benutzungsoberfläche von CATIA V5. Die Oberfläche ist durch die ver-
schiedenen Umgebungen (s. 1.3) und Symbolleisten vielseitig erweiter- und
anpassbar. Die folgende Abbildung zeigt die Benutzungsoberfläche in der
Umgebung PART DESIGN mit dem geöffneten Modell des Getriebegehäuses.
Auf die detaillierte Konstruktion des Gehäuses wird im weiteren Verlauf des
Buches eingegangen.

9 1
3

10
4

5
6
7
5
8

1 Titelleiste Enthält den Namen und die Spezifikation des aktiven


Dokuments.
2 Strukturbaum Enthält alle Informationen, wie z. B. Funktionen,
Parameter und deren Beziehungen zum Erstellen der
Geometrie in einer chronologischen Reihenfolge. Es
werden also Informationen zum strukturellen Aufbau
des geöffneten Modells bereitgestellt.
3 Kompass Dient zur Orientierung im Grafikbereich sowie zum
definierten Drehen oder Verschieben der Geometrie
oder Selektieren einzelner Flächen.
4 Symbolleisten Enthalten häufig verwendete Funktionen.
5 Funktionsleisten Enthalten die für diese Umgebung spezifischen An-
wendungen mit zugehörigen Symbolleisten.
6 Koordinatensystem Anzeige der Ausrichtung des Grafikbereichs.
1.2 Datenverwaltung 3

7 Grafikbereich Visualisiert die Geometrie des Modells.


8 Dialog/ Enthält Anweisungen und Meldungen bezüglich
Statusbereich einer gewählten Funktion.

9 Menüleiste Beinhaltet alle der Datenverwaltung und Daten-


verarbeitung zugeordneten Funktionen. Des Weit-
eren besteht eine Redundanz zu den Symbolleisten.
10 CAD-Modell Bauteilvisualisierung mit Koordinatenebenen im
ausgewählten Ansichtsmodus.

1.2 Datenverwaltung
Die Menüfunktionalität von CATIA V5 ähnelt vielen Windows Program-
men, sodass der Anwender über ein übersichtliches Pull-Down Menü auf
alle im Modul verfügbaren Funktionen zurückgreifen kann.

Neue Teiledatei anlegen


MENÜLEISTE Ÿ DATEI Ÿ NEU Ÿ …hier kann
aus verschiedenen Konstruktionsumgebungen der
Strg dafür entsprechende Dokumententyp gewählt
+N werden. Die einzelnen Umgebungen beinhalten
für die verschiedensten Anwendungen spezifische
Voreinstellungen und Funktionen.
In diesem Buch werden die Dokumententypen
Part (Einzelteil), Product (Baugruppe/Zusammen-
bau) und Drawing (Zeichnung) verwendet.
Im Dialogfenster Neues Teil (Part) besteht die
Möglichkeit, den Dokumententyp der Sitzung zu
benennen und erforderliche Optionen für die ver-
wendete Konstruktionsumgebung anzupassen. Die
folgenden Auswahlmöglichkeiten werden im All-
gemeinen vom Unternehmen vorgegeben.

Hybridkonstruktion ermöglichen:
Die Hybridkonstruktion erlaubt die Anwendung von Volumenelementen,
Drahtmodellelementen und Flächenelementen in ein und demselben Körper.
Ein geometrisches Set erzeugen:
Diese Option markieren, wenn ein geometrisches Set erzeugt werden soll. Es
lassen sich verschiedene Funktionen der Flächenkonstruktion in einem Set
zusammenfassen und dadurch komplexe oder zu lange Strukturbäume
übersichtlicher erscheinen.
4 1 Einleitung

Ein geordnetes geometrisches Set erzeugen:


Diese Option markieren, wenn nach der Erstellung eines neuen Teils ein
geordnetes geometrisches Set erzeugt werden soll. Die Reihenfolge der
Komponenten im Set hat keine Bedeutung. Das geometrische Set erlaubt das
chronologische Ordnen aller Elemente. Die Reihenfolge der erzeugten Ele-
mente ist dabei also von entscheidender Bedeutung.
Um die Verwaltung der im Konstruktionsprozess erzeugten Daten zu erleich-
tern sollte die folgende Empfehlung für die Benennung eingehalten werden,
welche am Beispiel des Gehäuseteils aufgezeigt wird. Das Gehäuse wird im
weiteren Verlauf des Buches konstruiert.
Teilename (CATIA-Name): Gehaeuse
Dateiname für das Bauteil: Gehaeuse.CATPart
Dateiname für die spätere Baugruppe: bg_Getriebe.CATProduct
Dateiname für die Zeichnung: Gehaeuse.CATDrawing
Menüleiste Ÿ Datei Ÿ Neu aus Ÿ … mit Hilfe dieses Befehls wird ein
neues Dokument, basierend auf der Kopie eines vorhandenen Dokumentes,
erzeugt.

Vorhandene Datei öffnen


Datei Ÿ öffnen Ÿ …
Im Fenster Dateiauswahl kann aus einer
Strg
Vielzahl an vorhandenen Teiledateien die
+O gewünschte Datei geladen werden.
Es ist nicht möglich, ein mit CATIA V5
erzeugtes Dokument zu öffnen, wenn sein
Name nationale Sonderzeichen oder un-
zulässige Sonderzeichen enthält (z. B. ä, ~
oder / )
Über die Funktion Voranzeige anzeigen kann eine Voranzeige der ausge-
wählten Datei angezeigt werden.
Die Liste der Dokumente, die geöffnet werden können, hängt von den
installierten Konfigurationen und den vorhandenen Lizenzen ab. Im Feld
Dateityp kann zwischen verschiedenen Datentypen, wie Berechnungen,
Baugruppen, Einzelteilen und Exportdaten unterschieden werden.
Auf diese Art können auch neutrale Dateiformate wie step- oder iges-
Dateien in CATIA importiert und geöffnet werden.
1.2 Datenverwaltung 5

Sichern
Menüleiste Ÿ Datei Ÿ Sichern oder in der Standardsymbolleiste das Sym-
bol SICHERN auswählen. Eine Nachricht wird in der Statusleiste angezeigt,
Strg die bestätigt, dass das Dokument gesichert wird. Wenn das zu sichernde Do-
+S kument auf Bauteile verweist, wird ein Fenster mit einem Warnhinweis an-
gezeigt, dass auch diese Teilemodelle gesichert werden.

Dokumente erstmalig oder unter einem anderen Namen sichern


Menüleiste Ÿ Datei Ÿ Sichern unter Ÿ… Im
Dialogfenster Sichern unter den Speicherort des
Dokuments sowie seinen Dateinamen und seinen
Typ angeben.
Als neues Dokument Sichern aktivieren.
Dieses Markierungsfeld ermöglicht das Sichern
eines vorhandenen Dokuments unter einem neuen
Namen. Für neue Dokumente ist dieses Markie-
rungsfeld nicht auswählbar.
Analog zum Öffnen einer Datei kann das Modell hier auch in neutralen
Dateiformaten wie step- oder iges-Dateien gespeichert werden.
Auch beim Sichern ist es nicht möglich, nationale Zeichen oder unzulässi-
ge Sonderzeichen im Dokumentnamen zu verwenden.

Alle Sichern
Menüleiste Ÿ Datei Ÿ Alle sichern Ÿ… Dabei werden alle zurzeit geöff-
neten Modelle gesichert

Sicherungsverwaltung
Menüleiste Ÿ Datei Ÿ Sicherungsverwaltung Ÿ… In der Sicherungs-
verwaltung können die Speicherorte der geöffneten Modelle eingesehen und
geändert werden.
Dazu ist es möglich
den Speicherort jeder
einzelnen Datei ma-
nuell zu ändern bzw.
das Speicherverzeich-
nis einer Datei auf
eine andere zu über-
tragen.
6 1 Einleitung

1.3 Umgebung
In CATIA V5 wird eine Vielzahl von Funktionen bereitgestellt, welche für
die jeweilige Anwendung in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen einge-
ordnet sind.
Der Nutzer muss entsprechend seiner Anwendung die spezifische Umgebung
mit den darin befindlichen Werkzeugen auswählen.
Das Wechseln zwischen den Umgebungen
erfolgt über Start Ÿ Anwendungsgebiet Ÿ
Umgebung
(z. B. Start Ÿ mechanische Konstruktion Ÿ
Part Design)
Alternativ kann mit Hilfe des Buttons UM-
GEBUNG aus der angepassten Umgebung ein
Modul gewählt werden.

In diesem Buch werden vorrangig die folgenden Umgebungen verwendet:


- PART DESIGN (Volumenmodellierung),
- ASSEMBLY DESIGN (Baugruppenerstellung)
- GENERATIV SHAPE DESIGN (Flächenmodellierung)
- DRAFTING (Zeichnungserstellung)
- PHOTO STUDIO (Erstellung von fotorealistischen Bildern)
Manche Konstruktionen verlangen aufgrund spezieller Funktionen beim
Aufbau der Geometrie einen Wechsel der Umgebung während des Konstru-
ierens. Auf den Wechsel zwischen den Umgebungen wird in diesem Buch bei
der Konstruktion des Zahnrads und des Gehäuses des Abtriebsseite (Ab-
schnitt 3.8 und 3.10) detailliert eingegangen.
1.4 Tastatur- und Mausbelegung 7

Anpassen der Umgebung (Module)


Um ein schnelles Wechseln der primär benötigten Module zu gewährleisten,
bietet sich das persönliche Anpassen der Werkzeugleiste Umgebung an.
Die Option Tools Ÿ
Anpassen auswählen
oder mit der rechten
Maustaste ein beliebi-
ges Symbol in einer
beliebigen Symbol-
leiste anklicken. An-
schließend Anpassen
auswählen, um das
Dialogfenster Anpas-
sen aufzurufen
In der Registerkarte Menü Start kann der Benutzer eine Umgebung auswäh-
len und anschließend den Pfeil anklicken (oder den Kontextbefehl
Hinzufügen wählen), um die Umgebung in die Liste Favoriten zu verschie-
ben. Alle ausgewählten Favoriten befinden sich anschließend in der Symbol-
leiste Umgebung.

Sprache ändern
Unter Tools Ÿ Anpassen Ÿ Register Optionen kann die Sprache der Be-
nutzungsoberfläche geändert werden.

1.4 Tastatur- und Mausbelegung


Eine Reihe von Tastaturbefehlen (Short Cuts) befindet sich neben den Funk-
tionen in der Menüleiste bzw. wird bei längerem Verweilen des Mauszeigers
auf einem Werkzeugbutton angezeigt. Mit Hilfe dieser Short Cuts und einem
geübten Umgang mit der Maus kann sehr schnell und effizient gearbeitet
werden.
LMT klicken Menüs, Geometrie und Optionen selek-
tieren
MMT klicken selektierten Punkt zentrieren, um die-
sen Punkt kann die aktuelle Ansicht an-
schließend gedreht werden
MMT halten Ansicht verschieben
8 1 Einleitung

MMT halten + RMT halten oder Ansicht rotieren


MMT halten+ Strg halten
MMT halten + RMT klicken oder Ansicht zoomen
MMT halten + Strg klicken
Mausrad scrollen Strukturbaum scrollen

RMT klicken ein objektspezifisches Kontextmenü


öffnen
LMT Doppelklick startet die Standardaktion für dieses
Objekt oder öffnet das Definitions-
fenster der Geometrie
RMT in Textfeld klicken Kontextmenü für Auswahloptionen an-
zeigen
ESC drücken Abbruch der aktuell gewählten Funk-
tion

1.5 Strukturbaum
Der Strukturbaum im Grafikbereich stellt
die Struktur des Modells dar. Er bildet alle
vom Nutzer angewendeten Funktionen in
einer chronologischen Reihenfolge ab und
enthält Informationen wie zum Beispiel
Parameter, Bedingungen, Beziehungen oder
Materialien.
Bei einer Baugruppendatei (Product) er-
scheinen zusätzlich Informationen zu den
Verknüpfungen der Modelle untereinander,
erzeugte Messungen oder erstellte Schnitte
im Strukturbaum.
Der Strukturbaum kann durch das Anklicken des Koordinatensystems (rechts
unten im Grafikbereich) oder eines seiner Äste aktiviert und, wie die
Geometrie, in seiner Darstellung verändert werden (vergrößern, verkleinern
oder verschieben). Der Grafikbereich wird in diesem Fall verdunkelt
dargestellt. Bei nochmaliger Auswahl des Koordinatensystems oder eines
Astes wird die Geometrie wieder aktiviert.
Mit der Funktionstaste F3 kann der Strukturbaum zur Erhöhung der
Übersichtlichkeit ein- bzw. ausgeblendet werden.
1.5 Strukturbaum 9

Darstellung des Strukturbaumes


Um neben den Ebenen, dem
Hauptkörper und dem geome-
trischen Set die Parameter und ihre
Beziehungen im Strukturbaum dar-
zustellen, muss wie folgt vorgegan-
gen werden:
Menüleiste Tools Ÿ Optionen Ÿ
Infrastruktur Ÿ Teileinfra-
struktur Registerkarte Anzeige:
Parameter und Beziehungen akti-
vieren.

Der Darstellungsumfang der Parameter wird wie folgt konfiguriert:


Menüleiste Tools Ÿ Optionen Ÿ Allgemein Ÿ Parameter und Messun-
gen Registerkarte Ratgeber: Mit Wert und Mit Formel aktivieren.
Die Darstellungsart der Strukturbaumelemente kann in den selben Optionen
unter Allgemein Ÿ Anzeige Registerkarte Strukturbaumdarstellung ange-
passt werden.

Strukturbaum erweitern
Eine zuverlässige Art, die Darstellung Struktur Erste Zweite
des Strukturbaums im Ganzen zu -baum Ebene Ebene
variieren, stellt der Befehl Ansicht Ÿ
Erweiterung des Strukturbaumes
dar. So kann zwischen einer
Darstellung der ersten Ebene, der
zweiten Ebene, einer vollständigen
Darstellung aller Ebenen und einer
ganzheitlichen Ausblendung des
Strukturbaumes gewählt werden.
10 1 Einleitung

1.6 Darstellung und Ansicht


Alle die Darstellung und Ansicht der
Geometrie betreffenden Funktionen
sind unter der Menüleiste ANSICHT
1 verfügbar. Weiterhin lassen sich 1
einige ausgewählte Funktionen über
die Symbolleiste ANSICHT 2 an-
wählen. 2
Der schnelle und effiziente Umgang
mit CATIA V5 setzt eine genaue
Kenntnis der Darstellungsoptionen
und deren Konfiguration voraus. Auf
einige wichtige Aspekte des Dar-
stellungsmodus und der Ansicht des
Grafikbereiches wird im Folgenden
genauer eingegangen.

Konfigurieren des Grafikbereiches


Über den Befehl Ansicht Ÿ Symbolleiste können alle Symbolleisten
inklusive deren Anwendungen im Grafikbereich ein- bzw. ausgeblendet
werden. (Alternativ RMT auf eine freien Bereich der Funktionsleiste)
Mit Hilfe der Befehle Ansicht Ÿ Geometrie, Spezifikation und Kompass
können diese Elemente im Grafikbereich ein- oder ausgeblendet werden.
Unter Ansicht Ÿ Kompass zurücksetzen oder durch Verschieben des
Kompasses auf das Koordinatensystem, kann der Kompass nach der
Verwendung wieder an das Koordinatensystem angepasst werden.
Über Ansicht Ÿ Alles einpassen wird die aktuelle Ansicht verkleinert oder
vergrößert, sodass das gesamte CAD-Modell in dem im Geometriebereich
verfügbaren Raum dargestellt wird.

Der Befehl Ansicht Ÿ Bereich zoomen kann genutzt werden, um einen


bestimmten Bereich der Geometrie mit Hilfe eines dehnbaren Rahmens zu
selektieren und auf den verfügbaren Raum zu vergrößern.
Mit der Funktion Ansicht Ÿ Schwenken kann der Inhalt des aktuellen
Dokuments bewegt werden.
1.6 Darstellung und Ansicht 11

Die Funktion Ansicht Ÿ Drehen dient dazu, mit Hilfe der Rotationskugel,
die das Objekt umgibt, das Modell um den Rotationskugelmittelpunkt zu
drehen.
Es müssen nicht die Befehle oder Symbole der Anzeigefunktion zum Drehen
eines Objektes verwendet werden. Ein schneller Zugriff kann auch über die
Maus und deren Tastenkombination (s. 1.4) erfolgen.
Sowohl unter Ansicht Ÿ Ändern Ÿ Vergrößern oder Verkleinern als
auch mit den Buttons in der Symbolleiste Ansicht kann die Darstellung mit
jedem anklicken des Symbols um einen festgesetzten Intervallschritt
vergrößert oder verkleinert werden.
Mit Hilfe des Befehls Ansicht Ÿ
Ändern Ÿ Senkrechte Ansicht
wird das Objekt senkrecht in die
selektierte Fläche gedreht.

Auch bei der Benutzung des Skizzenmodus kann die Funktion Senkrechte
Ansicht beim Ausrichten der Skizze bezüglich der Senkrechten hilfreich sein.
Weiterhin ist eine MEHRFACHANSICHT durch
Teilung des Grafikbereiches möglich. Nach der
Aktivierung einer Ansicht kann das Modell in
dieser Ansicht manipuliert werden. Die
Konfiguration der Mehrfachansichten ist unter
Ansicht Ÿ Navigationsmodus Ÿ Mehrfach-
ansicht anpassen möglich.
Unter Ansicht Ÿ Benannte Ansicht oder über
die Symbolleiste ANSICHT und Untersymbol-
leiste SCHNELLANSICHT kön-
nen vordefinierte Ansichten gewählt werden.
Des Weiteren können aktuelle Ansichten durch
Hinzufügen im Dialogfenster BENANNTE AN-
SICHT als individuelle Ansichten gespeichert
werden.

Wiedergabemodus
Der Wiedergabemodus kann sich einerseits in der Textur, dem Anzeigemo-
dus, der Geometrieoberfläche und andererseits in der Perspektive unter-
scheiden. Einstellungen hierzu werden über Ansicht Ÿ Wiedergabemodus
oder in der Symbolleiste ANSICHT vorgenommen.
12 1 Einleitung

Schattierung der reinen Volumengeometrie

Schattierung der Volumengeometrie mit Darstellung aller Kanten

Schattierung der Volumengeometrie mit Darstellung der spitzen Kanten


ohne Brücksichtigung der stumpfen Kanten. Eine stumpfe Kante zeichnet
sich dadurch aus, dass sie keine Unterbrechung in der Geometrie definiert.
Schattierung der Volumengeometrie mit sichtbaren und verdeckten Kanten

Schattierung der Volumengeometrie anhand des Materials, das auf die Geo-
metrie angewendet wurde.
Darstellung der Geometrie im Drahtmodellmodus. Basiert ausschließlich auf
der Darstellung der Kanten des Objektes.
Die Option ermöglicht dem Anwender, individuelle Ansichtsparameter in
einer definierten Ansicht zu bestimmen.
Die Art der Perspektive
variiert zwischen einer
parallelen und einer
perspektivischen Ansicht
Parallelenansicht Perspektivenansicht

Sichtbarer und nicht sichtbarer Bereich


Die Benutzungsoberfläche ist in zwei Bereiche eingeteilt, einen sichtbaren
und einen verdeckten Bereich. Im letzteren findet man alle geometrischen
Elemente oder Anzeigen, welche vom Nutzer absichtlich oder vom System
automatisch verdeckt wurden.

Mit dem Button SICHTBAREN RAUM UM-


SCHALTEN kann zwischen dem sichtbaren und
dem unsichtbaren Bereich gewechselt werden.
Mit dem Button oder über das Kontextmenü
(RMT) VERDECKEN/ANZEIGEN können selek-
tierte Elemente in den unsichtbaren Bereich
verschoben oder aus ihm wieder in den Sichtbarer Unsichtbarer
Bereich Bereich
sichtberen Bereich verschoben werden.
1.6 Darstellung und Ansicht 13

Beleuchtung
Die Beleuchtung des Modells kann mit der
Funktion Ansicht Ÿ Beleuchtung individuell
angepasst werden. Mit Hilfe des Dialog-
fensters Lichtquellen kann zwischen keiner
Beleuchtung, einem einzelnen Licht, zwei
Lichtern oder Leuchtstoffröhrenlicht unter-
schieden werden. Die Kugel zeigt die aktuelle
Beleuchtungsrichtung an, die durch das Ziehen
des Steuerelementes um die Kugel individuell
und sofort sichtbar geändert wird. Die
Intensität (Umgebung), die Streuung und die
Reflexion des Lichtes auf dem Objekt können
mit Hilfe der Schieberegler variiert werden.

Das Leuchtstoffröhrenlicht eignet sich sehr gut zur schnellen Überprüfung


der Stetigkeiten von Freiformflächen.
Mit Hilfe des Tiefeneffektes (Ansicht Ÿ Tiefeneffekt) können zwei Ebenen
definiert werden, die sowohl im Nahen als auch im Weiten als
„Abschneideebene“ dienen. Geometrie, die zwischen den beiden vertikalen
Ebenen dargestellt wird, ist uneingeschränkt sichtbar.

Grafikeigenschaften
Die Darstellung der Füllfarbe, der Transparenz, der Linienstärke, der
Linienart, der Darstellung von Punkten und des Wiedergabemodus eines
Modells kann in dieser Reihenfolge in der Symbolleiste GRAFIKEIGEN-
SCHAFTEN konfiguriert werden.
Die Grafikeigenschaften eines Geometriemodells können einerseits über
Bearbeiten Ÿ Eigenschaften andererseits auch über RMT auf die
Geometrie Ÿ Kontextmenü Ÿ Eigenschaften oder aber über die
Symbolleiste GRAFIKEIGENSCHAFTEN
definiert werden. Die Symbolleiste GRAFIKEIGENSCHAFTEN muss dazu in
den meisten Fällen erst aktiviert werden. Dies geschieht über den Befehl
Ansicht Ÿ Symbolleiste bzw. RMT auf eine freien Bereich der
Funktionsleiste Ÿ Grafikeigenschaften aktivieren.
Um die Grafikeigenschaften eines Modells zu ändern muss vorher die zu
verändernde Geometrie angewählt werden. Das können einzelne Flächen
oder auch die gesamte Geometrie sein.
14

2 Sketcher
2.1 Einführung
Die Konstruktion von Volumenmodellen erfolgt in CATIA V5 fast aus-
schließlich unter der Verwendung von zweidimensionalen Skizzen, welche
in der SKIZZIERUMGEBUNG (Sketcher) erstellt und bearbeitet werden.
Viele Folgeoperationen, zum Beispiel Blöcke, Taschen oder Bohrungen, ba-
sieren auf solchen Skizzen. Dieses Kapitel dient als Einführung in den Skiz-
ziermodus und soll den Umgang mit den gängigen Operationen schulen.
Die Operation Skizze steht in mehreren Umgebungen zur Verfügung. Die
Skizze wird in diesem Buch im Part Design und im Generative Shape Design
verwendet.

Arbeiten in der Skizzenumgebung


Bei der Erstellung einer Skizze wird die Kontur zunächst mit Hilfe der Pro-
filfunktionen grob skizziert. Anschließend wird diese Kontur mittels Bedin-
gungen in die gewünschte geometrische Form gebracht. Beispielsweise wer-
den parallele Linien als solche definiert. Danach werden die Bemaßungen
der erstellten Kontur erzeugt. Dabei wird die Skizze sofort nach der Defini-
tion einer Bedingung bzw. eines Maßes geändert und aktualisiert.
Dieser Ablauf und die dabei nutzbaren Funktionen werden in den folgenden
Abschnitten erläutert.
Zum Ausführen der folgenden Schritte wird ein neues Part erstellt und mit
dem Namen Sketcher.CATPart versehen. Dabei wird in der Umgebung
Part Design gearbeitet.
Datei Ÿ Neu… Ÿ Part Ÿ OK
Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Part Design.
Nach der Auswahl der Funktion SKIZZE wird eine Platzierungsebene benö-
tigt. Dabei kann auf eine der vordefinierten Ebenen (z. B. xy-Ebene) zu-
rückgegriffen werden. Die Auswahl der Ebene kann im Grafikbereich oder
im Strukturbaum mittels LMT erfolgen.
Während einer Selektion werden alle zur Auswahl stehenden Elemente
farblich hervorgehoben. Skizzen können weiterhin auch auf selbst erstellten
Ebenen oder Körperflächen platziert werden.

S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3_2,


© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
2.1 Einführung 15

Der Skizzenmodus wird gestartet und die gewählte Ebene oder Fläche senk-
recht ausgerichtet. Alle Konfigurationen des Grafikbereiches stehen im sel-
ben Umfang zur Verfügung (Kap. 1.6).
Die Ansicht kann mittels der bereits bekannten Steuerung der Maus gedreht
und verschoben werden. Mit der Funktion SENKRECHTE ANSICHT wird die
Ansicht wieder senkrecht zur gewählten Ebene ausgerichtet. Ist die An-
sichtsebene bereits ausgerichtet, so dreht die Funktion die Ansicht um 180°.
Im Skizzenmodus werden am Ursprung des
Koordinatensystems zwei gelbe Vektoren (H
und V) angezeigt, welche die horizontale und
die vertikale Orientierung der Skizze angeben.
Die Ausrichtung dieser Vektoren kann nach
der Skizzenerstellung geändert werden. Aus
diesem Grund ist die Verwendung dieser Vek-
toren für die Definition von Bemaßungen und
Bedingungen nicht zu empfehlen.
Bemaßungen und Bedingungen sollten daher an den Ebenen definiert
werden, da diese in jedem Fall ortsfest sind.

Positionierte Skizze
Eine Alternative zur Skizze ist die Positionier-
te Skizze. Hierbei ist es möglich neben der Re-
ferenz, also der Ebene oder der Fläche auf der
die Skizze platziert wird, den Ursprung der
Skizze explizit zu wählen. Weiterhin kann
auch die Ausrichtung der horizontalen und
vertikalen Skizzenvektoren geändert werden.
Beide Skizzenarten bieten innerhalb der
Skizzenumgebung die gleichen Funktionen.

Skizziertools
Während des Aufbaus einer Skizze bietet die
Symbolleiste SKIZZIERTOOLS viele Unterstüt-
zungsmöglichkeiten.
Diese Toolleiste wird während des Ausführens einer Anwendung um unter-
schiedliche Funktionen erweitert. Die Basisfunktionen sind:
Ein- bzw. Ausblenden des Hilfsrasters
16 2 Sketcher

Aktivieren bzw. Deaktivieren des Rasterfangs

Umwandeln von Skizzenelementen zu Konstruktionselementen

Konstruktionselemente dienen lediglich der Erzeugung und Bemaßung von


komplizierten Skizzen. Aus ihnen wird in weiteren Operationen keine
Geometrie erzeugt. Konstruktionselemente werden durch graue, gestrichelte
Linien dargestellt und sind in der 3D-Umgebung nicht mehr sichtbar.

Benutzerauswahlfilter
Bei der Erstellung von Skizzen und deren Be-
maßung kann es hilfreich sein nur die Aus-
wahl von verschiedenen Objekten zu filtern.
Dabei stehen in der Symbolleiste BENUTZERAUSWAHLFILTER die folgenden
Optionen zur Verfügung:
Filtern von Punkten

Filtern von Kurven

Filtern von Flächen

Filtern von Volumenkörpern

2.2 Profilfunktionen
Zum Erstellen einer Skizzenkontur stehen ver-
schiedene Funktionen zur Verfügung, welche
in der Symbolleiste PROFIL zusammengefasst
werden. Die wichtigsten werden in den fol-
genden Abschnitten kurz erläutert.
Die gebräuchlichsten Funktionen werden als fertige Features bereitgestellt,
z. B. verschiedene Profile wie Rechteck, Kreis, Ellipse, Langloch, Sechseck
oder Schlüsselloch.
Weiterhin verfügen viele Funktionen über weitere untergeordnete
Funktionen (schwarzes Dreieck am unteren Rand).
2.2 Profilfunktionen 17

Profil
Zum Erstellen einer Kontur wird die Funktion PROFIL genutzt. Beim ersten
freien Klicken im Raum wird dabei der Anfangspunkt festgelegt.
Durch einfaches Bewegen der Maus wird eine Linie erzeugt. Mit erneutem
Klicken auf einen Raumpunkt wird die Linie dort fixiert, die Kontur aber
fortgesetzt.
Zum Beenden des Profils muss entweder der Endpunkt mit dem Anfangs-
punkt übereinstimmen, beim Absetzen des letzten Konturpunktes doppelt
geklickt werden oder die ESC-Taste betätigt werden.
Wird beim Bewegen der Maus die LMT gehalten, so wird ein Kreisbogen
erzeugt. Dieser kann alternativ durch einen Dreipunktbogen oder Tangen-
tialbogen (Skizzentools) erzeugt werden.
Bei der Erstellung einer Kontur ist es empfehlenswert, ein Element nicht im
Koordinatenursprung zu beginnen, da diese Bedingung hinterher nicht mehr
entfernt werden kann. Soll sich ein Element (Punkt etc.) dennoch dort
befinden, so kann nachträglich eine Bedingung hinzugefügt werden.

Rechteck
RECHTECK Der erste Punkt legt einen Eckpunkt des
Rechtecks und der zweite den gegenüber-
liegenden Eckpunkt fest

AUSGERICHTETES RECHT- Der erste Punkt legt einen Eckpunkt und der
ECK zweite den angrenzenden Eckpunkt fest.
Von dieser Linie aus wird nun das Rechteck
aufgespannt und mit erneutem Klicken fixiert.
LANGLOCH Es wird zuerst die Ausrichtung und Länge des
Langlochs definiert, anschließend der Radius.
ZYLINDRISCHES LANG- Der erste Punkt legt die Grundkurve des Lang-
LOCH lochs fest, der zweite die Länge auf dem
Kreisbogen und der dritte Punkt den Radius.
SCHLÜSSELLOCHPROFIL Der erste Punkt definiert die Position im
Raum, der zweite die Länge, der dritte den
Radius des unteren Kreisbogens und der vierte
Punkt den Radius des oberen Kreisbogens.
SECHSECK Der erste Punkt definiert einen Mittelpunkt
und der zweite Punkt legt Größe und Aus-
richtung fest.
18 2 Sketcher

Kreis
KREIS Die Funktion Kreis wird durch einen Mittel-
punkt und die Festlegung des Durchmessers
definiert.
DREIPUNKTKREIS Dieser Kreis wird durch drei Punkte definiert.

Punkt
PUNKT Über die Funktion Punkt können Punkte im
Raum durch freie Positionierung in der Ebene
oder durch die Eingabe von Koordinaten er-
zeugt werden.
ÄQUIDISTANTE PUNKTE Mit der Funktion Äquidistante Punkte werden
nach Anwählen einer Linie auf dieser mehrere
Punkte im gleichen Abstand erzeugt. Die An-
zahl der Punkte kann anschließend im Kon-
textmenü verändert werden.
SCHNITTPUNKT Ein Punkt am Schnittpunkt zweier Kurven
wird über die Funktion Schnittpunkt und das
Auswählen der jeweiligen Kurven definiert.

Linie
LINIE Eine Linie wird durch Festlegen des Anfangs-
und Endpunktes erzeugt, jeweils durch Kli-
cken auf einen Punkt im Raum (LMT).
BITANGENTIALE LINIE Um zwei Kreisbögen mit einer Linie zu ver-
binden, steht die Funktion Bitangentiale Linie
zur Verfügung. Hier werden nacheinander die
zu verbindenden Kreisbögen angewählt.
UNENDLICHE LINIE Weitere Funktionen sind die Erzeugung einer
unendlichen Linie, wobei nach Aktivierung
der Funktion in den Skizziertools zwischen
horizontal, vertikal oder mit Winkel umge-
schaltet werden kann.
SYMMETRIELINIE Die Funktion Symmetrielinie erzeugt nach
dem Anwählen von zwei bereits vorhandenen
Linien eine Symmetrielinie.
2.3 Profiloperationen 19

LINIE SENKRECHT ZUR Über Linie senkrecht zur Kurve erzeugt man
KURVE eine Linie, indem als erstes der Endpunkt die-
ser Linie festgelegt wird und anschließend der
zugehörige Kreisbogen angewählt wird. Die
Linie wird automatisch so verschoben, dass
sie sich senkrecht zur Kurve befindet.

Spline
SPLINE Über die Funktion Spline wird bei jedem
Mausklick ein neuer Punkt erzeugt. Alle
Punkte sind miteinander verbunden. Somit
entsteht ein beliebig langer Spline mit variab-
lem Verlauf. Die einzelnen Punkte können an-
schließend frei im Raum verschoben werden.
VERBINDEN Mit der Funktion Verbinden wird an den aus-
gewählten Endpunkten zweier Linien eine
tangentenstetige Verbindungslinie erzeugt.
Die Ausrichtung dieses Splines kann nach der
Erzeugung verändert werden:
Anwählen des Splines durch Doppelklicken –
Umkehren der Ausrichtung durch Klicken auf
einen Pfeil oder direkt im Kontextmenü über
„Richtung umkehren“.

2.3 Profiloperationen
Bereits erzeugte Geometrien können im Nach-
gang weiter bearbeitet werden. Hierzu steht eine
Reihe von Funktionen zur Verfügung, welche
über die Symbolleiste OPERATION aufgerufen
werden kann.
VERRUNDUNG Zum Erstellen einer Verrundung werden zwei
Linien, welche die zu bearbeitende Ecke ein-
schließen, selektiert. Die Art der Trimmung
kann über die Skizzentools bestimmt werden
FASE Das Erstellen einer Fase erfolgt analog zur
Verrundung.
20 2 Sketcher

TRIMMEN Überschneiden sich zwei Linien, so kann


durch die Auswahl beider Linien und Aktivie-
rung der Funktion Trimmen der überflüssige
Teil der Linien entfernt werden. Der ange-
wählte Bereich der Linie bleibt bestehen.
AUFBRECHEN Mit der Funktion Aufbrechen kann eine Linie
in zwei Abschnitte geteilt werden. Hierzu
muss zuerst die aufzubrechende Linie und an-
schließend ein schneidendes Element aus-
gewählt werden. Beide Teile der Linie bleiben
dabei erhalten.
SCHNELLES TRIMMEN Die Funktion Schnelles Trimmen ermöglicht
ein schnelles Abtrennen von überflüssigen
Enden einer Linie, indem einfach das abzu-
trennende Ende der Linie angewählt wird.
SCHLIEßEN Mit der Funktion Schließen kann ein Kreisbo-
gen zu einem vollständigen Kreis umgewan-
delt werden.
ERGÄNZEN Die Funktion erzeugt ähnlich wie beim
Schließen das fehlende Kreissegment, jedoch
wird dabei das vorhandene Segment gelöscht.
SPIEGELN Soll eine symmetrische Kontur erzeugt wer-
den, so reicht es, eine Seite der Kontur zu er-
zeugen und anschließend über die Funktion
Spiegeln die andere Seite zu generieren. Hier-
zu ist es notwendig, vorher eine Spiegelungs-
achse zu erzeugen.
3D-ELEMENTE Möchte man die Kontur eines bereits vorhan-
PROJIZIEREN denen 3D-Körpers in die Skizze mit überneh-
men, so kann mit der Funktion 3D-Elemente
projizieren eine Abbildung dieser Kontur auf
die Skizzierebene erzeugt werden.
Hierzu die Funktion aktivieren und die ge-
wünschte Geometrie anklicken.
2.4 Bedingungen und Bemaßungen 21

2.4 Bedingungen und Bemaßungen


Nach der Erstellung einer Skizzenkontur wird
diese mittels Bedingungen und Bemaßungen
fest definiert. Diese sind über die Symbolleiste
BEDINGUNG aufrufbar.
Bei den Bedingungen kann zwischen implizit und explizit unterschieden
werden. Implizite Bedingungen werden vom System aufgrund von Vorein-
stellungen automatisch und explizite Randbedingungen vom Anwender ma-
nuell gesetzt.
Die Voreinstellungen der impliziten Randbedingungen können über Tools
Ÿ Optionen Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Sketcher Ÿ Intelligente
Auswahl geändert werden.
Zum Anwenden solcher Bedingungen werden
mit der Funktion PROFIL vier Linien erstellt.
Dabei müssen die Eckpunkte im Geometriebe-
reich platziert werden. Beim freien Navigieren
der Punkte werden die impliziten Randbedin-
gungen automatisch angezeigt. Mit der ESC-
Taste wird die Funktion beendet.
BEDINGUNGEN können auf verschiedenen We-
gen erzeugt werden.
Durch eine Mehrfachauswahl (Auswahl von
zwei Elementen bei zeitgleichem Drücken der
Strg-Taste) von Punkt a und Punkt b wird das
Bedingungsfeld auswählbar. Hier können DE-
FINIERTE BEDINGUNGEN selektiert werden.
Es wird die gewünschte Randbedingung Kon-
gruenz ausgewählt und das Dialogfeld bestä-
tigt. Dadurch fallen die Punkte a und b zu-
sammen.
Auf diesem Weg können beliebige Randbedin-
gungen erstellt werden.
Über den Befehl WIDERRUFEN kann die gesetzte Bedingung rückgängig ge-
macht werden.
22 2 Sketcher

Eine weitere Möglichkeit zum Erstellen von


Randbedingungen und Bemaßungen bietet die
Funktion BEDINGUNG. Nach dem Aktivieren
der Funktion werden die Punkte a und b selek-
tiert und anschließend mit der rechten Maus-
taste das Kontextmenü aufgerufen. Die ge-
wünschte Bedingung kann ausgewählt werden
(Kongruenz).
Durch einen vorzeitigen Klick der linken Maustaste wird das dargestellte
Maß erzeugt. Mit einen wiederholten Doppelklick auf das Maß kann es
verändert werden.
Mit Hilfe der vorgestellten Funktionen kann der Profilzug vervollständigt
werden. Ziel ist die Erstellung eines Rechtecks (30mm x 50 mm), wobei die
Linien drei und vier kongruent zur zx-Ebene bzw. zur yz-Ebene liegen sol-
len.
Dazu sind nach dem Erzeugen der Bedingung Kongruenz zwischen den
Punkten a und b die horizontalen bzw. vertikalen Linien festzulegen. Dabei
soll die Funktion BEDINGUNG genutzt werden. Auswahl einer Linie Ÿ
RMT Ÿ Horizontal. Die Operation mit den übrigen Linien wiederholen.
Danach wird die Linie vier mit der yz-Ebene kongruent gesetzt. Dies erfolgt
ebenfalls mit der Funktion BEDINGUNG. Auswahl einer Linie Ÿ Auswahl
der yz-Ebene Ÿ RMT Ÿ Horizontal
Die weiteren Bedingungen und Maße können gemäß der Aufgabe selbst-
ständig erzeugt werden.
Da die erneute Auswahl der Funktion Bedingung nach jeder erzeugten
Bedingung zeitaufwendig ist, kann die Funktion auch durch einen
Doppelklick ausgewählt werden. Somit bleibt die Funktion nach einer
erzeugten Bedingung weiter aktiviert und die nächste Bedingung kann direkt
erzeugt werden.
Jede Funktion kann mit einem Doppelklick ausgewählt werden und bleibt
somit nach der Anwendung weiterhin aktiviert.
Wählt man ein jeweils vorhandenes Maß aus und aktiviert anschließend die
Funktion BEDINGUNG ANIMIEREN, so kann für dieses Maß eine Ober- und
Untergrenze festgelegt und dieses über die Play-Taste animiert werden. Auf
diese Art kann das Verhalten von Maßänderungen simuliert werden.
Die Geometrie einer Skizze sollte immer vollständig bestimmt sein. Ob eine
Kontur vollständig bestimmt ist, wird anhand ihrer Farbe sichtbar.
2.5 Erzeugen eines Schlüssellochprofils 23

Grüne Linien weisen auf einen geschlossenen, vollständig bemaßten Kontu-


renzug hin.
Solange Geometrieelemente noch einen oder mehrere Freiheitsgrade auf-
weisen, werden sie weiß dargestellt.
Werden eine oder mehrere Linien lila dargestellt, so weist die Skizze zu viele
oder widersprüchliche Bedingungen auf.
Nachdem das Rechteckprofil vollständig bestimmt wurde, ist die Erstellung
der Skizze abgeschlossen und die Skizzenumgebung kann über den Befehl
UMGEBUNG VERLASSEN geschlossen werden.

2.5 Erzeugen eines Schlüssellochprofils


Im Folgenden wird mit der Profilfunktion ein Schlüssellochprofil erstellt.
Dazu kann ein neues Part erzeugt oder die bereits erstellte Skizze aus der vo-
rigen Übung gelöscht werden.
Den SKETCHER aufrufen und eine Ebene wählen, auf der die Skizze angelegt
werden soll.
Die Funktion SCHLÜSSELLOCHPROFIL aus der Funktionsleiste Profilvorgabe
aktivieren.
Als Erstes wird die Länge, anschließend der Radius des unteren Bereiches
und als letztes der Radius des oberen Kreises festgelegt.
Die dargestellten Bemaßungen und die Pa-
rallelitätsbedingung werden automatisch
im unteren Bereich erzeugt.
Der untere Kreisbogen kann anschließend
gelöscht werden. Dadurch geht die Sym-
metrie verloren.
Es wird die Funktion BEDINGUNG aktiviert
und die beiden parallelen Linien des Profils
ausgewählt, danach Ÿ RMT Ÿ Spiegel-
ungsachse zulassen Ÿ gestrichelte Linie
anklicken. Das Profil ist somit wieder
symmetrisch.
Die gestrichelte Linie stellt hierbei ein in Abschnitt 2.1 erwähntes
Konstruktionselement dar.
24 2 Sketcher

Unterhalb des Schlüssellochs wird eine


horizontale LINIE erzeugt und an-
schließend die Funktion BEDINGUNG
aktiviert.
Einen Punkt der Linie und einen Punkt
des geöffneten Profils anwählen Ÿ
RMT Ÿ Kongruenz.
Die Funktion SCHNELLES TRIMMEN
aufrufen und die überstehende Seite
der Linie anklicken.
Über die Funktion BEDINGUNG lassen sich nun fehlende Maße ergänzen:
Bedingung Ÿ die zu bemaßenden Teile anwählen Ÿ Maß fixieren
Durch einen Doppelklick auf die Maße
können diese auf den gewünschten
Wert eingestellt werden.
Weiterhin lässt sich über die Funktion
BEDINGUNG auch die Position festle-
gen:
Bedingung Ÿ Anwählen einer
Hauptachse Ÿ Anwählen eines Ele-
ments des Profils (z. B. Symmetrie-
linie) Ÿ RMT Ÿ Kongruenz. Das
gleiche mit der anderen Hauptachse
wiederholen.
Das Profil ist nun vollständig und die Sketcherumgebung kann über UMGE-
BUNG VERLASSEN geschlossen werden.

2.6 Erzeugen und Bearbeiten einer Profilkontur


In dieser Übung soll die Erzeugung von Skizzenkonturen weiter geschult
werden. Dazu wird ein neues Teil erzeugt bzw. die Skizze der vorigen
Übung gelöscht und eine neue SKIZZE angelegt.
Mit der Funktion PROFIL wird eine Kontur ähnlich der Abbildung gezeich-
net. Für den Kreisbogen wird während des Ziehens der Maus die LMT ge-
drückt gehalten.
Bei der Auswahl der Funktion Profil, wird die Symbolleiste der Skizziertools
um weitere Funktionen erweitert. Somit kann der Kreisbogen auch über die
Funktion TANGENTIALBOGEN erzeugt werden.
2.6 Erzeugen und Bearbeiten einer Profilkontur 25

Weitere Funktion sind:


LINIE Schaltet wieder auf die Erzeugung von Linien
um.
DREIPUNKTBOGEN Erzeugt einen Bogen durch die Definition von
drei Punkten.
Zwischen diesen drei Funktionen kann innerhalb der Profilerzeugung belie-
big gewechselt und somit die gewünschte Kontur schnell erzeugt werden.
Mit der BEDINGUNG werden folgende
Operationen durchgeführt.
3
Linie 1 Ÿ RMT Ÿ Horizontal
Linie 2 Ÿ RMT Ÿ Vertikal 2
4 5
Linie 2 und der Kreisbogen Ÿ RMT 1
Ÿ Tangentenstetigkeit
Die offene Stelle wird ebenfalls über die Funktion Kongruenz geschlossen.
Weiterhin wird die Kontur mit der Funktion BEDINGUNG gemäß der Abbil-
dung vervollständigt.

Da es für die spätere Volumenausprägung wichtig ist einen geschlossenen


Profilzug zu haben, sollte schon bei der Erstellung der Skizze sorgfältig vor-
gegangen werden. Um die Skizze zu überprüfen, steht das Tool SKIZZIER-
ANALYSE zur Verfügung (Tools Ÿ Skizzieranalyse). Dort werden alle vor-
handenen Skizzen aufgeführt. Sollte ein Profilzug nicht geschlossen sein, so
wird dies hier angezeigt und die offenen Punkte der Skizze hervorgehoben.
Weiterhin stehen verschiedene Funktionen zur Verfügung um die Skizze di-
rekt zu bearbeiten und Fehler zu eliminieren.
Zum Verlassen der Sketcherumgebung auf UMGEBUNG VERLASSEN klicken.
26

3 Konstruktion eines Getriebes


In diesem Kapitel wird ein zweistufiges Getriebe modelliert. Der Fokus des
Buches ist die Vermittlung von Fertigkeiten mit dem CAx-System CATIA V5.
Viele Einzelteile sind aus diesem Grund sehr stark vereinfacht oder
abgewandelt. Weiterhin ist es das Ziel, ein möglichst breites Spektrum an
Funktionen zu verwenden. Daher werden teilweise ähnliche Teile auf
verschiedenen Wegen erstellt.
In den Abschnitten 3.1 und 3.2 werden am Beispiel eines Wellendichtrings
zwei grundlegende Vorgehensweisen zur Volumenmodellierung vorgestellt.
In CATIA V5 wird Volumen vorwiegend auf der Basis von Skizzen erzeugt.
Die Skizze kann hierbei zum Einen extrudiert werden, wobei die Skizze ent-
lang einer Richtung gezogen und ausgeprägt wird. Zum Anderen kann Vo-
lumen durch eine Rotation erzeugt werden. Hierbei wird eine Skizze um eine
definierte Achse rotiert.
Bis zu der Konstruktion des Kugellagers in Abschnitt 3.7 wird ausschließlich
in der Umgebung des Part Designs gearbeitet. Ist die Umgebung nicht aus-
gewählt so kann über Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Part Design
in die Umgebung gewechselt werden. Wird im weiteren Verlauf der Model-
lierung die Umgebung gewechselt, so wird dies stets erläutert.

3.1 Erzeugen eines Wellendichtrings durch Extrusion


Allgemeine Vorgehensweise:
I. Erzeugen einer Extrusion ba-
sierend auf einer Skizze
II. Erzeugen einer Tasche
III. Erzeugen von Kantenverrund-
ungen und Fasen

Es wird ein neues Teil (Part) mit dem Teilenamen RWDR_42_21 erzeugt.
Datei Ÿ Neu… Ÿ Part Ÿ OK
Eine Komponente kann mit einer Teilenummer und mit einem Teilenamen
versehen werden. Die Teilenummer dient zur eindeutigen Identifizierung der
Komponenten. Sie kann auch über die Eigenschaften des Teils im Struktur-
baum verändert werden (RMT auf Teil Ÿ Eigenschaften Registerkarte
Produkt oder Alt + Eingabetaste: RWDR_42_21).

S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3_3,


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3.1 Erzeugen eines Wellendichtrings durch Extrusion 27

Erzeugen einer SKIZZE auf der xy-Ebene.

Es werden zwei beliebige KREISE im


Grafikbereich erstellt.
Die Skizzenelemente nicht im Koordi-
natenursprung erzeugen, da in einem
solchen Fall eine spätere Positionie-
rung an einem anderen Ort nicht mehr
möglich ist.
Mit LMT BEDINGUNG anwählen, dann einzeln die Kreise anklicken, über
einen zweiten Klick die Bemaßung positionieren. Mit einem anschließenden
Doppelklick auf die Maßzahl kann der Wert der Bemaßung (21mm, 42mm)
verändert werden.
Wenn die Funktion Bedingung mit einem Doppelklick aufgerufen wird, bleibt
diese weiterhin nach der Ausführung der Aktion aktiviert.
Die Kreise können auch mit der Funk-
tion BEDINGUNG im Kontextmenü
(nach der Auswahl des Kreismittel-
punktes und dem Koordinatenur-
sprung Ÿ RMT) kongruent gesetzt
werden.
Das gleiche Ergebnis erreicht man
über die Bedingungsdefinition.
Die Skizze ist vollständig bestimmt, wenn die Elemente sowohl geometrisch
im Raum bestimmt sind, als auch die Bemaßung der Skizzenelemente
vollständig ist. Ist dies der Fall, wechselt die Linienfarbe der
Skizzenelemente von weiß auf grün.
Anschließend kann der SKETCHER VERLASSEN werden.

Eine Extrusion wird über die Funktion


BLOCK erzeugt. Nach dem Aufruf
muss die Skizze selektiert werden. Sie
wird im Dialogfenster unter Profil ein-
getragen.
Länge Ÿ 6mm.
Anschließend kann das Dialogfeld mit
OK bestätigt werden.
28 3 Konstruktion eines Getriebes

Standardmäßig wird eine Extrusion immer senkrecht zur Skizzenebene


ausgeführt. Die Extrusionsrichtung kann aber auch beliebig verändert
werden.
Wählt man die Option gespiegelte
Ausdehnung, so wird die Extrusion,
ausgehend von der Ebene der Skizze,
zu beiden Seiten ausgeführt.
Die Option Dick ermöglicht das Ange-
ben eines Aufmaßes (Dünner Block)
sowie der Richtung des Aufmaßes.

Über den Button Mehr>> im Dialogfenster können erweiternde Funktionen


gewählt werden. Die zweite Begrenzung ermöglicht eine Extrusion um einen
definierten Wert in die Gegenrichtung. Der Typ der Begrenzung kann auch
zwischen „Bemaßung“ (festgelegter Wert), „bis zum nächsten“ (Extrusion
bis zum nächsten Objekt), „bis zum letzten“ (Extrusion bis zum letzten
Objekt), „bis zur Fläche“ (Extrusion bis zur nächsten Fläche) oder „bis zur
Ebene“(Extrusion bis zur nächsten Ebene) variiert werden.
Das Feature Tasche basiert, wie die
Blockerstellung, auf einer SKIZZE.
Als Grundfläche der Skizze wird eine
der beiden Seitenflächen des Körpers
ausgewählt.
Die Skizze enthält zwei konzentrische
Kreise (28mm, 35mm). Die Geome-
trie ist ebenfalls zu der vorhandenen
Geometrie konzentrisch.
Zur Positionierung von Skizzengeometrie können vorhandene Elemente
verwendet werden. Dabei sollte aber beachtet werden, dass sich bei einer
Änderung der Ausgangsgeometrie auch die Skizzengeometrie verändern
kann.
Anschließend wird die Funktion TA-
SCHE aufgerufen. Nach dem Selektie-
ren öffnet sich das Kontextmenü.
Tiefe Ÿ 4mm
Das Dialogfenster der Tasche ist
äquivalent zur Funktion Block aufge-
baut.
3.1 Erzeugen eines Wellendichtrings durch Extrusion 29

Weiterhin soll eine KANTENVERRUN-


DUNG erzeugt werden. Nach dem Auf-
ruf der Funktion wird eine äußere Kan-
te ausgewählt, welche verrundet wer-
den soll.
Radius Ÿ 3mm
Über den Button Mehr>> können Zusatzfunktionen gewählt werden. Diese
sind z. B. bei der Kantenverrundung von mehreren Kanten erforderlich.
Mit der Funktion können Kanten oder auch Flächen selektiert werden. Bei
der Auswahl einer Fläche werden alle angrenzenden Kanten verrundet.
Werden mehrere Elemente ausgewählt, können sie über die
Mehrfachselektion angezeigt und bearbeitet werden.
Die Selektion einer Kante kann durch eine wiederholte Auswahl oder über
die Mehrfachselektion aufgehoben werden.
Die FASE wird ähnlich wie die Ver-
rundung modelliert.
Es kann ausgewählt werden, ob die
Fase über zwei Längen oder einen
Winkel und eine Länge definiert wer-
den soll.
Option Ÿ Länge1/Winkel
Länge Ÿ 0,5mm
Winkel Ÿ 45deg
Die Ausrichtung der Fase kann im Dialogfenster mit Umkehren oder durch
das Anklicken des Pfeiles im Grafikbereich verändert werden.
Schließlich wird dem Modell die Farbe rot und das Material Gummi zuge-
wiesen. Dazu wird die Funktion MATERIAL ZUORDNEN aufgerufen und das
entsprechende Material ausgewählt. Zum Zuordnen muss der Hauptkörper
im Strukturbaum angeklickt werden Ÿ Material zuweisen Ÿ Schließen.
Alternativ kann das Material auch per Drag&Drop auf den Hauptkörper im
Strukturbaum gezogen werden.
Alle Materialien können individuell konfiguriert und mit spezifischen Wer-
ten, wie zum Beispiel Dichte oder E-Modul, versehen und die Darstellung
angepasst werden (RMT Ÿ Eigenschaften).
30 3 Konstruktion eines Getriebes

Das Zuweisen einer Farbe erfolgt über die Symbolleiste GRAFIKEIGEN-


SCHAFTEN (s. 1.6). Dazu den Hauptkörper auswählen und die Farbe in der
Symbolleiste ändern. Ggf. muss die Symbolleiste eingeblendet werden.
Alternativ kann die Farbe auch in den Eigenschaften des Hauptkörpers ge-
ändert werden.
Zum Schluss SPEICHERN des Bauteils an einem beliebigen Ort unter dem
Namen RWDR_42_21.

3.2 Erzeugen eines Wellendichtrings durch Rotation


Allgemeine Vorgehensweise:
I. Erzeugen einer Skizze
II. Rotation der Skizze
III. Erzeugen der Fasen und Ver-
rundungen

Datei Ÿ Neu Ÿ Part Ÿ OK


Im anschließenden Dialogfenster wird das Teil mit dem Namen
RWDR_42_30 versehen.
Erzeugen einer SKIZZE basierend auf der xy-Ebene.

Über die Funktion RECHTECK werden


zwei sich verschneidende Rechtecke
(ähnlich der Abbildung) erzeugt. Alle
nicht benötigten Elemente können
durch SCHNELLES TRIMMEN entfernt
werden.
Alternativ kann auch mit einem Profil
gearbeitet werden.
Die Skizze wird mit allen notwendigen
Maßen und Bedingungen versehen.
Für die ROTATION ist eine Rotationsachse notwendig. Diese wird ebenfalls
im Sketcher erzeugt und durch die Bedingung kongruent zur zx-Ebene posi-
tioniert.
Wird in einer Skizze eine Rotationsachse festgelegt, muss diese nicht mehr
während der Ausführung einer Rotation ausgewählt werden. So lässt sich
das CAD-Modell besser strukturieren.
3.3 Erzeugen einer Hülse durch Extrusion 31

Durch die Auswahl der Funktion


WELLE und der Selektion der Skizze
öffnet sich das Dialogfenster und eine
Voranzeige der Rotation wird ange-
zeigt.
Im Erweiterungsfeld des Features kön-
nen Aufmaßdefinitionen festgelegt
werden.
Erzeugen einer VERRUNDUNG
Radius Ÿ 3mm
Erzeugen einer FASE
Länge Ÿ 0,5mm
Winkel Ÿ 45deg
Zuweisen der Farbe rot und des MATERIALS Gummi

Abschließend SPEICHERN des Bauteils unter dem Namen RWDR_42_30.

3.3 Erzeugen einer Hülse durch Extrusion


In den folgenden beiden Kapiteln sollen zwei Hülsen modelliert werden.
Dabei wird zunächst eine der Hülsen erzeugt und aus dieser dann die andere
Hülse durch das Ändern der relevanten Maße abgeleitet.
Allgemeine Vorgehensweise:
I. Erzeugen einer Skizze
II. Extrusion der Skizze
III. Erzeugen der Fasen

Erstellen eines neuen Parts mit dem Namen Huelse_21.

Anlegen einer SKIZZE auf der xy-Ebene, welche einen KREIS beinhaltet.
Durchmesser Ÿ 21mm
32 3 Konstruktion eines Getriebes

Zur EXTRUSION der Skizze wird die


Funktion BLOCK mit der Option Dick
verwendet.
Aufmaß1 Ÿ 3mm
Länge Ÿ 10mm
Beide FASEN können mit einem Feature erzeugt werden. Dazu die beiden
Kanten auswählen und die folgenden Einstellungen verwenden.
Winkel Ÿ 45deg
Länge Ÿ 0,5mm
Die fertig modellierte Hülse kann nun gelb eingefärbt und dem Hauptkörper
das Material Stahl zugewiesen werden.
Anschließend wird das Bauteil unter dem Namen Huelse_21 GESPEICHERT.

3.4 Anpassen der Hülse


Aus der ersten Hülse soll eine weitere Hülse abgeleitet werden.
Allgemeine Vorgehensweise:
IV. Öffnen der erzeugten Hülse
V. Ändern der Maße
VI. Speichern unter einem anderen
Namen

Um die zweite Hülse zu erzeugen, wird zunächst die erste Hülse geöffnet.
Datei Ÿ Neu aus... Ÿ Huelse_21 wählen
Durch doppeltes Anklicken der Skizze im Strukturbaum wird die Skizze ge-
öffnet und der Durchmesser ebenfalls per Doppelklick geändert.
D Ÿ 32mm
Anschließend wird der Block im Strukturbaum mit einem Doppelklick auf-
gerufen (alternativ RMT auf Block Ÿ Definition) und die Parameter geän-
dert.
Länge Ÿ 22mm
Aufmaß1 Ÿ 3,5mm
3.5 Erzeugen der Antriebswelle 33

Weiterhin soll die Teilenummer geändert werden: RMT auf Teil Ÿ Eigen-
schaften Registerkarte Produkt (oder Alt + Eingabetaste): Huelse_32.
Das Bauteil kann unter dem Namen Huelse_32 GESPEICHERT werden.

3.5 Erzeugen der Antriebswelle

Allgemeine Vorgehensweise:
I. Skizze erstellen
II. Skizze rotieren
III. Hilfsebene einfügen und Tasche erzeugen
IV. Beide Fasen erzeugen
V. Bohrung erzeugen
Erstellen eines neuen Parts mit dem Namen Antriebswelle.

Erzeugen einer SKIZZE basierend auf der yz-Ebene.

Das PROFIL der Welle wird zunächst


grob ähnlich der Abbildung gezeich-
net.
Über die Funktion BEDINGUNG werden alle notwendigen geometrischen
Randbedingungen zur vollständigen Bestimmung der Skizze erstellt. Die
notwendigen Maße können der Zeichnung entnommen werden.
Danach kann die UMGEBUNG VERLASSEN werden.
34 3 Konstruktion eines Getriebes

Anschließend wird die Skizze mit der


Funktion WELLE rotiert.
In diesem Beispiel wird im Sketcher
keine Rotationsachse erzeugt, sondern
im Dialogfeld WELLE ausgewählt.
Auswahl Ÿ RMB Ÿ y-Achse

Zum Platzieren von Nuten eignen sich


Hilfsebenen.
Dazu die Funktion EBENE anklicken.
Ebenentyp Ÿ Offset von Ebene
Referenz Ÿ yz-Ebene
Offsetwert Ÿ 7mm
Über das Menü Ebenentyp kann die Art der Ebenendefinition ausgewählt
werden (Ebenendefinition durch Offset von Ebene, durch zwei Linien, tan-
gential zur Fläche etc.).
Ebenen dienen unter anderem als Stützelement für verschiedene Features.
Bei komplexen parametrischen Modellen sollte vermieden werden, vorhan-
dene Körperflächen als Stützelemente für Skizzen zu verwenden. Bei Topolo-
gieveränderungen können diese eventuell nicht mehr vorhanden sein.
Das Profil der Passfedernut basiert auf
einer SKIZZE. Diese wird auf der Hilfs-
ebene erzeugt. Die Funktion LANG-
LOCH eignet sich dazu sehr gut.

Mit dem Feature TASCHE wird die Passfedernut erzeugt.


Tiefe Ÿ 2mm
Das Dialogfeld des Features Tasche ist analog zu dem des Features Block
anzusehen, mit der Ausnahme, dass bei einer Tasche Material entfernt wird.
Erzeugen einer FASE mit folgenden Parametern:
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Winkel Ÿ 30deg
Länge Ÿ 1,5mm
3.5 Erzeugen der Antriebswelle 35

Erzeugen einer zweiten FASE mit folgenden Parametern:


Modus Ÿ Länge1/Winkel
Winkel Ÿ 45deg
Länge Ÿ 1mm
Die erzeugte Ebene dient zusätzlich als
Stützelement für die BOHRUNG.
Modus Ÿ bis zum nächsten
Durchmesser Ÿ 4mm

Unter der Registerkarte Typ kann die Art der Bohrung verändert werden
(z. B. normal, konisch). Die Prinzipskizze erläutert dazu weitere notwendige
Parameter.
Die Registerkarte Gewindedefinition ermöglicht das Erzeugen eines
Gewindes. Das Gewinde wird in dem Modell im Grafikbereich nicht
dargestellt.
Um die Bohrung zu positionieren, wird
die POSITIONIERSKIZZE im Bohrungs-
dialog gewählt. Der Bohrungsmittel-
punkt wird als Stern angezeigt. Dieser
kann wie ein Punkt mit Bedingungen
versehen werden. Nach dem VERLAS-
SEN der Sketcherumgebung wird wie-
der in den Bohrungsdialog gewechselt.
Bestätigen des Dialogfelds mit OK.
Schließlich wird dem erzeugten Körper das MATERIAL Stahl zugewiesen.

Die modellierte Welle kann unter dem Namen Antriebswelle GESPEICHERT


werden.
36 3 Konstruktion eines Getriebes

3.6 Erzeugen der Abtriebswelle

Allgemeine Vorgehensweise:
I. Grundkörper aus mehreren Extrusionen erzeugen
II. Fasen erzeugen
III. umlaufende Nut erzeugen
IV. Passfedernut erzeugen
V. Muster für die zweite Passfedernut erzeugen
Erstellen eines neuen Parts mit dem Namen Antriebswelle.

Als erstes wird eine SKIZZE mit einem


Kreis erzeugt (yz-Ebene).
D Ÿ 25mm
Mit der Funktion BLOCK wird aus der
Skizze eine Ausprägung erstellt.
Länge Ÿ 80mm
Der nächste Wellenabsatz wird als weiterer Block auf der Stirnfläche des
ersten Blocks erzeugt. Für die SKIZZE wird eine Stirnfläche gewählt und ein
Kreis (D Ÿ 30mm) konzentrisch zum ersten Block erzeugt.
Aufgrund der einfachen Geometrie muss keine separate Hilfsebene für die
Skizze erzeugt werden.
Mit dem Feature BLOCK wird die Skizze extrudiert
Länge Ÿ 12mm
3.6 Erzeugen der Abtriebswelle 37

Der letzte Wellenabsatz wird ebenfalls


aus einer SKIZZE und einem BLOCK er-
zeugt.
D Ÿ 25mm
Länge Ÿ 50mm
Die ersten beiden FASEN werden in
einem Feature erstellt.
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Winkel Ÿ 25deg
Länge Ÿ 1,5mm

Die dritte FASE erhält die gleichen Parameter, allerdings in einer anderen
Ausrichtung (s. technische Zeichnung).

Für das Erzeugen der umlaufenden


Nut wird ebenfalls eine SKIZZE benö-
tigt. In diesem Beispiel kann die zx-
Ebene als Stützelement genutzt wer-
den. Als Kontur wird ein vollständig
bestimmtes RECHTECK gemäß der Ab-
bildung genutzt.

Das Dialogfeld der NUT hat den gleichen Aufbau wie das der Welle.
Erster Winkel Ÿ 360deg
Auswahl der Achse Ÿ x-Achse
Die Skizze der Passfedernut benötigt als Stützelement eine EBENE.
Ebenentyp Ÿ Offset von Ebene
Referenz Ÿ xy-Ebene
Abstand Ÿ 12,5mm
Zur Erzeugung der SKIZZE für die
Passfedernut wird die erstellte Ebene
ausgewählt.
Mit der Funktion LANGLOCH kann die
Geometrie schnell erstellt werden.
38 3 Konstruktion eines Getriebes

Erzeugen einer TASCHE


Tiefe Ÿ 4mm
Die zweite Passfeder kann auf dem gleichen Weg wie die erste erstellt
werden. Da sie aber gleiche geometrische Ausprägungen aufweist, kann sie
auch über ein Muster erzeugt werden.
Auswahl der Funktion RECHTECKMUSTER mit folgenden Parametern:
Parameter Ÿ Exemplare und Abstand
Exemplare Ÿ 2
Abstand Ÿ 108mm
Referenzelement Ÿ Mittelachse der Welle (wird im Grafikbereich ange-
zeigt, sobald die Auswahl erfolgen soll)
Objekt Ÿ Tasche ( standardmäßig wird ein vollständiges Muster des Objek-
tes erzeugt)

Elemente können bei Bedarf in zwei verschiedene Richtungen gemustert


werden. Unter der Registerkarte zweite Richtung können die Parameter und
die Richtung über das Referenzelement entsprechend angepasst werden.
Letztendlich wird dem Hauptkörper das MATERIAL Stahl zugewiesen und
das Modell unter dem Namen Abtriebswelle GESPEICHERT werden..
3.7 Erzeugen des Rillenkugellagers 39

3.7 Erzeugen des Rillenkugellagers


Allgemeine Vorgehensweise:
I. Modellieren der Geometrie
II. Erstellen von Parametern
III. Verknüpfen der Geometrie und
der Parameter
IV. Hinterlegen/Erstellen einer
Konstruktionstabelle

Das Kugellager wird in eine Oberschale, eine Unterschale und die


Kugelkörper unterteilt. Jedes Bauteil bekommt daher einen eigenen Körper.
Somit können automatische Boolesche Additionen vermieden werden.
Erstellen eines neuen Parts mit dem Namen Kugellager.

Zur Unterscheidung wird der Hauptkörper im Strukturbaum umbenannt.


Hauptkörper Ÿ RMT Ÿ Eigenschaften (alternativ Alt + Enter) Ÿ Kom-
ponenteneigenschaften Ÿ Komponentenname Ÿ umbenennen in außen

Erzeugen einer SKIZZE in der yz-


Ebene.
Dabei empfiehlt es sich, die Hälfte der
Kontur mit der Funktion PROFIL zu
zeichnen (offene Kontur).

Anschließend kann dieses offene Profil


an der zx-Ebene mit der Funktion
SPIEGELN vervollständigt werden. Da-
bei ist zu beachten, dass der Kreismit-
telpunkt und der Endpunkt des Kreis-
bogens kongruent zur Spiegelebene
sind. Das Profil wird nun vollständig
bemaßt.
40 3 Konstruktion eines Getriebes

Die Skizze wird mit dem Feature WELLE und folgenden Parametern rotiert:
Erster Winkel Ÿ 360deg
Achse Ÿ y-Achse
Die äußeren Kanten werden VERRUNDET
Radius Ÿ 0,3mm
Die Kugeln werden in einem separaten Körper (Einfügen Ÿ Körper) er-
zeugt. Dieser wird über die Eigenschaften in Kugeln umbenannt.
Es wird wieder eine SKIZZE auf der yz-
Ebene angelegt.
Dabei würde zum Beispiel ein KREIS
mit einer GETRIMMTEN LINIE durch
den Mittelpunkt zum Ergebnis führen.

Der Halbkreis soll kongruent zur vorherigen Skizze gesetzt werden. Diese
muss dafür über den Strukturbaum eingeblendet werden (RMT auf Skizze.1
Ÿ verdecken/anzeigen).
Die Skizze wird mit der Funktion WELLE und folgenden Parametern rotiert:
Erster Winkel Ÿ 360deg
Achse Ÿ waagerechte Linie aus der Skizze
Zum Erzeugen der anderen Kugeln
wird das Feature KREISMUSTER mit
folgenden Einstellungen verwendet.
Parameter Ÿ Vollständiger Kranz
Exemplare Ÿ 16
Referenzelement Ÿ y-Achse
Objekt Ÿ Aktueller Volumenkörper
Über die Registerkarte Kranzdefinition erhält man Kopien des Objektes in
der gleichen Ebene. Alle Elemente werden mit einem definierten
Kreisabstand erzeugt.
3.7 Erzeugen des Rillenkugellagers 41

Die innere Schale wird ebenfalls in einem separaten Körper (Einfügen Ÿ


Körper) erzeugt. Dieser wird wieder über die Eigenschaften in innen umbe-
nannt.
Erstellen einer SKIZZE basierend auf
der yz-Ebene.
Die Hälfte der Kontur kann mit der
Funktion PROFIL gezeichnet werden
(offene Kontur).
Anschließend kann dieses offene Profil
an der zx-Ebene gespiegelt werden.

Die Breite der Skizzenkontur wird mit der ersten Skizze kongruent gesetzt.
Weiterhin wird der Kreisbogen mit dem Kreisbogen der äußeren Schale
kongruent gesetzt.
Die Skizze wird mit der Funktion WELLE und folgenden Parametern rotiert:
Erster Winkel Ÿ 360deg
Achse Ÿ y-Achse
Alle inneren Kanten werden VERRUNDET
Radius Ÿ 0,3mm
Die beiden Körper außen und innen können über die Symbolleisten GRA-
FIKEIGENSCHAFTEN orange eingefärbt werden.

Jedem erstellten Körper wird das MATERIAL Stahl zugewiesen. Alternativ


kann auch dem gesamten Modell das Material zugewiesen werden. Dazu das
Material Stahl nicht auf die Körper, sondern auf das Part (oberste Struktur-
baumebene) ziehen.
Für die Baugruppe des Getriebes werden verschieden große Kugellager
benötigt. Zur Ausprägung von einem Modell in verschiedenen Größen bietet
sich das Verknüpfen mit einer Konstruktionstabelle an. Dazu müssen
zunächst verschiedene Führungsparameter erzeugt und mit der Geometrie
verknüpft werden.
An diesem Beispiel soll der Umgang mit einem parametrisierten CAD-
Modell geschult werden.
42 3 Konstruktion eines Getriebes

Dazu wird in CATIA V5 der FORMELEDITOR bereitgestellt. Es öffnet sich ein


Fenster, in dem bereits alle vorhandenen Parameter der Geometrie jeglicher
Art aufgelistet sind.
Um einen neuen Parameter hinzufügen, muss als erstes die Art des Parame-
ters gewählt werden. Hierfür stehen diverse Auswahlmöglichkeiten zur Ver-
fügung.
Es wird der Typ Länge mit einem Wert gewählt und anschließend auf Neu-
er Parameter des Typs geklickt.

Der neu erzeugte Parameter erscheint nun in der Parameterliste (mit einem
Wert von 0) und kann umbenannt werden. Es kann ein beliebiger Wert zu-
gewiesen werden. Nach dem Umbenennen kann der Dialog mit Anwenden
bestätigt werden.
Es werden nacheinander folgende Parameter des gleichen Typs (Länge) er-
stellt:
D=26mm, D1=23,2mm, d=17mm, d1=20,2mm, kr=1,5mm, r12=0,3mm
und B=5mm.
Wurden die in Abschnitt 1.5 genannten Einstellungen (Parameter im Struk-
turbaum anzeigen) geändert, sind nun alle Parameter im Strukturbaum auf-
geführt.
3.7 Erzeugen des Rillenkugellagers 43

Alle erzeugten Parameterwerte werden im Formeleditor mit der Geometrie


verknüpft.
Wird bei geöffnetem Formeleditor auf bestimmte Geometrie (z. B. Skizze 1)
geklickt (LMT), so werden alle bereits angetragenen Maße sichtbar.
Wird das erste Maß (z. B. 5mm) aus-
gewählt, wird dieses automatisch in
der Parameterliste ausgewählt. An-
schließend soll diesem Wert eine For-
mel hinzugefügt werden.
Werden Features im Strukturbaum
angeklickt, werden diese ebenfalls in
der Liste ausgewählt.
Das Dialogfeld zeigt in der obersten
Zeile den ausgewählten Namen an.
Die zweite Zeile wird durch das
Anklicken (LMT) des Parameters
im Strukturbaum oder durch einen
Doppelklick auf einen umbenannten
Parameters gefüllt. Anschließend
sind die Parameter mit der Geome-
trie verknüpft. In der mittleren Spal-
te können alle Elemente gefiltert
werden (in diesem Beispiel sind es
die umbenannten Parameter). D D1 d d1

Da in der Skizze nur Radiuswerte angegeben wurden, muss vor dem Bestäti-
gen in die Formelzeile D/2 (D „durch“ 2) eingetippt werden. Dies ist bei al-
len Durchmesserwerten zu beachten.
Gleiches gilt auch bei dem Abstand des Kreismittelpunktes (kr/2)
Die Parameter D=26mm, D1=23,2mm, B=5mm und kr=1,5mm werden
mit den passenden Maßen der Skizze 1 verknüpft. Der Radius r12 wird mit
den Verrundungen verlinkt.

Weiterhin werden die Parameter d1=20,2mm und d=17mm mit den passen-
den Maßen der Skizze.3 verknüpft. Der Radius r12 wird hierbei ebenfalls
mit den Verrundungen verlinkt.
44 3 Konstruktion eines Getriebes

Werden die Werte der Parameter im Strukturbaum verändert, ändert sich


dementsprechend die Geometrie. Somit sind schnelle Manipulationen des
CAD-Modells möglich. Die Möglichkeit der schnellen Änderung stellt einen
Vorteil der parametrischen Konstruktion dar.
Schließlich muss die Anzahl der Ku-
geln parametrisiert werden. Dazu wird
das Kreismuster aufgerufen. Im Dia-
logfeld Exemplare Ÿ RMT Ÿ For-
mel bearbeiten öffnet sich der For-
meleditor. Folgende Formel wird ein-
getragen: int(PI*D1/kr/3)

„int“ steht für Integer (ganze Zahl). Diese Funktion ist unter Datenver-
zeichnis Ÿ Math (im Formeleditor) zu finden und wird per Doppelklick ein-
gefügt. Somit ändert sich die Anzahl der Kugeln mit dem Durchmesser.
Weiterhin ist unbedingt darauf zu achten, dass in allen Formeln die Einhei-
ten der Maße beachtet werden.

Hinterlegen/Erstellen einer Konstruktionstabelle


Die erstellten Parameter können mit einer externen Tabelle verknüpft wer-
den. Es müssen nicht alle Werte einzeln geändert, sondern lediglich eine Va-
riante ausgewählt werden. Den Parametern werden dann die jeweiligen Wer-
te zugeordnet.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
I. Man erzeugt aus dem Programm heraus eine neue Tabelle, die an-
schließend mit Werten gefüllt und separat abgespeichert werden kann.
II. Es kann eine externe, bereits erstellte Tabelle eingefügt werden.
Es wird eine KONSTRUKTIONSTABELLE mit aktuellen Parameterwerten er-
zeugt.
Dabei werden folgende Einstellungen
vorgenommen. Der Name wird in Ku-
gellager_Parameter geändert.
Es wird eine Konstruktionstabelle mit
den aktuellen Parameterwerten er-
zeugt.
Ausrichtung Ÿ vertikal
3.7 Erzeugen des Rillenkugellagers 45

Anschließend müssen alle erzeugten


Parameter (D, D1, d, d1, B, r12, kr) in
das Feld eingefügte Parameter ver-
schoben werden. Dabei erleichtert der
Filtertyp Benutzerparameter die
Auswahl der Parameter.
Nach dem Bestätigen muss ein Ort zur Ablage eines Excel-Sheets gewählt
werden. Hierbei bietet sich der Speicherort des Part-Files an.
Im folgenden Dialogfeld wird die erste Variante des Lagers dargestellt. Über
Tabelle bearbeiten wird automatisch in das Excel-Sheet gewechselt und die
Tabelle kann ergänzt werden.

Tabelle 1: Kugellagerparameter
D(mm) D1(mm) B(mm) d1(mm) d(mm) r12(mm) kr(mm)
52 40 15 34,4 25 1 4,8
32 26 10 18,2 12 0,6 3,9
40 32,8 12 24,2 17 0,6 4,3
42 35 12 27 20 0,6 4
42 33,9 13 23,7 15 1 5,1
Da alle Parameter eine externe Referenz besitzen, können diese einzeln nicht
mehr verändert werden. Wird die Tabelle verändert und gespeichert, sind
alle Varianten aufrufbar. Im Strukturbaum wird auf die Konstruktionstabelle
als Beziehung verwiesen.

Verknüpfung mit einer vorhandenen Konstruktionstabelle


Bei einer vorhandenen Tabelle muss hinter jedem Parameternamen in
Klammern eine Einheit vorhanden sein. Zum Nachvollziehen dieser Übung
muss die vorhandene Konstruktionstabelle im Strukturbaum entfernt werden.
Weiterhin sollte in der vorhandenen Tabelle ein beliebiger Parametername
umbenannt werden (z. B. D Ÿ D_test).
Es soll eine KONSTRUKTIONSTABELLE erzeugt werden. In diesem Fall müssen
die folgenden Einstellungen gewählt werden:
Ÿ Eine Konstruktionstabelle aus einer bereits existierenden Datei erzeu-
gen
Ausrichtung Ÿ vertikal
Nach der Auswahl des Excel-Sheets
kann das Dialogfeld bestätigt werden.
Alle gleichen Parameternamen werden
einander zugeordnet.
46 3 Konstruktion eines Getriebes

Da ein Parameter im Excel-Sheet umbenannt wurde, muss die Zuordnung


mit dem CAD-Modell hergestellt werden.
Unter der Registerkarte Zuordnen muss der Parameter zugeordnet werden.
Parameter D, Spalte D-test Ÿ Zuordnen Ÿ OK
Die Konstruktionstabelle kann wieder vollständig angewendet werden.
Das erzeugte Modell wird unter dem Namen Kugellager GESPEICHERT.

3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades

Vorgehensweise am Beispiel eines Zahnrades:


I. Erstellen der benötigten Parameter
II. Modellieren der Stützelemente (eine Zahnflanke als Drahtmodell)
III. Erzeugen von Stützflächen (ein Zahn als Flächenmodell)
IV. Generieren eines Volumenkörpers
V. Erzeugen einer Powercopy
3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades 47

Das Zahnrad basiert auf Draht- und Flächenelementen. Die Möglichkeiten


von Flächenoperationen sind vielfältiger als die von Volumenoperationen.
Somit kann komplexere Geometrie erstellt werden.
Es wird ein neues Teil (Part) mit dem Teilenamen Zahnrad_Powercopy
angelegt und in die Umgebung des Generative Shape Designs gewechselt
(Erstellen von Draht- und Flächenelementen).
Datei Ÿ Neu… Ÿ Part
Start Ÿ Flächen Ÿ Generative Shape Design
Anschließend werden drei Parameter erzeugt und mit Startwerten belegt:
Modul = 1,5mm (vom Typ Länge)
Zaehnezahl = 15 (vom Typ ganze Zahl)
Breite= 20mm (vom Typ Länge)
Wurden die in Abschnitt 1.5 genannten Einstellungen (Parameter im Struk-
turbaum anzeigen) durchgeführt, sind nun alle Parameter im Strukturbaum
aufgelistet.
Zur übersichtlichen Gestaltung des Strukturbaums wird ein geometrisches
Set eingefügt (Einfügen Ÿ Geometrisches Set) und in Stuetzelemente
umbenannt (RMT auf das Set im Strukturbaum Ÿ Eigenschaften).
Hier werden nun alle erzeugten Kurven und Punkte eingeordnet. Dazu muss
es in Bearbeitung definiert sein (Stuetzelemente Ÿ RMT Ÿ Objekt in Be-
arbeitung definieren). Aktive Körper sind unterstrichen.
In einem geometrischen Set können unterschiedliche Komponenten in einem
Set (Untergruppe) zusammengefasst werden, wobei die Reihenfolge der von
dem geometrischen Set beinhalteten Komponenten nicht von Bedeutung ist.
Eine Alternative zum geometrischen Set ist das geordnete geometrische Set.
Dieses stellt ebenfalls eine Untergruppe bzw. einen Container dar.
Allerdings spielt hierbei die Reihenfolge der erzeugten Komponenten eine
wichtige Rolle. Wird bspw. eine Linie aus zwei Punkten erzeugt, so steht die
Linie im Strukturbaum immer unter den Punkten. In einem geometrischen
Set kann die Linie in der Reihenfolge vor die Punkte verschoben werden.
Weiterhin können Komponenten in einem geordneten geometrischen Set als
aktuell definiert werden (RMT Ÿ Objekt in Bearbeitung definieren). In
diesem Fall werden alle nachfolgenden Features ausgeblendet und neue
Features direkt unter dem als aktuell definierten eingefügt.
48 3 Konstruktion eines Getriebes

Die Funktion KREIS benötigt ein


Stützelement, einen Mittelpunkt, einen
Durchmesser und eine Angabe zu den
Kreisbegrenzungswinkeln.
Mittelpunkt Ÿ RMT Ÿ Punkt erzeu-
gen (automatischer Wechsel zur
Punkterzeugung) Ÿ über Koordina-
ten (0,0,0)
Stützelement Ÿ RMT Ÿ yz-Ebene
Kreisbegrenzung Ÿ Ganzer Kreis
Durchmesser Ÿ RMT Ÿ Formel be-
arbeiten (automatischer Wechsel zum
Formeleditor) Ÿ Zaehnezahl*Modul

Über den Button Radius bzw. Durchmesser kann zwischen der Angabe eines
Radius- bzw. eines Durchmesserwertes gewechselt werden.
Zur Unterscheidung wird der Kreis in Teilkreis umbenannt
RMT auf den Kreis im Strukturbaum Ÿ Eigenschaften Ÿ Komponen-
teneigenschaften
Zur vollständigen Definition des Zahn-
rades werden weitere Kreise (z. B.
Kopfkreis) benötigt.
Dabei soll sich bei der Durchmesser-
definition der Kreise auf den bereits
erzeugten Teilkreisdurchmesser refe-
renziert werden.
Zur Bestimmung eines Zahnprofils werden vier weitere Kreise mit folgenden
Formeln benötigt:
Kopfkreis: Teilkreisdurchmesser+2*Modul
Fußkreis: Teilkreisdurchmesser-2*(1.167*Modul)
Grundkreis: Teilkreisdurchmesser*0.9397
Zwischenkreis: (Teilkreisdurchmesser+Grundkreisdurchmesser)/2.
Im Formeleditor muss ein Punkt statt eines Kommas verwendet werden.
3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades 49

Die Vorgehensweise wird im Folgenden am Beispiel des Kopfkreises erläu-


tert. Die Erzeugung der restlichen Kreise ist vollkommen analog dazu zu se-
hen und kann selbstständig durchgeführt werden.
Zunächst wird ein KREIS mit den folgenden Einstellungen eingefügt.
Kreistyp Ÿ Mittelpunkt und Radius
Mittelpunkt Ÿ RMT Ÿ Punkt erzeugen (automatischer Wechsel zur
Punkterzeugung) Ÿ über Koordinaten (0,0,0)
Stützelement Ÿ RMT Ÿ yz-Ebene
Kreisbegrenzung Ÿ Ganzer Kreis
Durchmesser Ÿ RMT Ÿ Formel bearbeiten (automatischer Wechsel zum
Formeleditor)
Bei geöffnetem Formeleditor wird der erzeugte Teilkreis im Grafikbereich
angeklickt. Im Feld Alle wird automatisch Stuetzelemente\Teilkreis\
Durchmesser aktiv. Alternativ zur Auswahl über den Grafikbereich kann
der Eintrag auch aus der Liste im Formeleditor selektiert werden.
Mit einem Doppelklick wird dieser Parameter in das Eingabefeld kopiert. In
der Eingabezeile der Formel für den Kopfkreis muss nun der vollständige
Eintrag „Stuetzelemente\Teilkreis\Durchmesser +2*modul“ stehen.
Zur Kontrolle steht in der untersten Zeile des Formeleditors der Wert des
Parameters. Bei dem Kopfkreis ergibt sich ein Durchmesser von 25,5mm.
Wird bei einem geöffneten Formeleditor Geometrie selektiert, werden alle
Parameter zu dieser Geometrie unter Alle aufgelistet.
Nach dem Erzeugen der insgesamt
fünf Kreise wird ein Referenzpunkt
eingefügt. Dieser muss in der gleichen
Ebene liegen, in der auch die Kreise
liegen. Hierfür die Funktion PUNKT
wählen und die entsprechenden Koor-
dinaten eingeben (z. B.: 0,0,20).

Anschließend wird jeder der fünf Krei-


se über die Funktion VERSCHNEIDUNG
mit der zx-Ebene verschnitten.
Über die MEHRFACHAUSWAHL können
als erstes Element alle fünf Kreise
ausgewählt werden. Das zweite Ele-
ment ist die zx-Ebene.
50 3 Konstruktion eines Getriebes

Da es bei der VERSCHNEIDUNG eines jeden Kreises zu zwei Schnittpunkten


kommt, öffnet sich das Fenster Verwaltung mehrerer Ergebnisse.
Ÿ ein Unterelement mit der Option Nahe beibehalten Ÿ OK
Anschließend öffnet sich die NÄHE-
RUNGSDEFINITION.

Referenzelement Ÿ erstellter Refer-


enzpunkt (0,0,20)
Somit bleibt pro Kreis derjenige Punkt
erhalten, der dem Referenzpunkt näher
ist.
Zur Beschreibung der Zahnflanke des
Zahnrades werden PUNKTE im defi-
nierten Abstand auf dem Kopf-,
Teil-, Grund-, und Zwischenkreis ein-
gefügt.
Punktetyp Ÿ Auf Kurve
Kurve Ÿ Kreis
Abstand zu Referenz Ÿ Abstand auf
Kurve
Referenz Ÿ Schnittpunkt des jeweiligen Kreises mit der xz-Ebene
Folgende Längen werden für die Kreise gewählt:
Kopfkreis Ÿ 0,49mm
Teilkreis Ÿ 1,178mm
Grundkreis Ÿ 1,26mm
Zwischenkreis Ÿ 1,246mm
Die erzeugten Punkte werden über
einen SPLINE verbunden. Bei der Aus-
wahl der Punkte ist die Reihenfolge zu
beachten. Das Ergebnis ist die Evol-
vente des Zahns.
3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades 51

In der yz-Ebene wird eine SKIZZE er-


zeugt, welche eine LINIE beinhaltet.
Der Anfangspunkt soll in der Nähe der
Kreismitte (kongruent zur xy-Ebene)
liegen und der Endpunkt soll kongru-
ent mit dem Punkt des Grundkreises
sein.
Weiterhin verläuft die Linie tangenten-
stetig zum erstellten Spline.
Ÿ Skizze verlassen
Mit dem Feature ZUSAMMENFÜGEN werden die Evolvente und die erzeugte
Skizze miteinander verbunden Ÿ OK.
Das Zusammenfügen ermöglicht das Verschmelzen von mehreren Elementen
(Draht- oder Flächenelemente) zu einem Element. Es dient zum Ausführen
von Folgeoperationen.
Mittels der Funktion ECKE wird ein
Übergang zwischen der Skizze und
dem Fußkreis erstellt.
Eckentyp Ÿ Ecke auf Stützelement
Element 1 Ÿ erzeugte Verbindung
Element 2 Ÿ Fußkreis
Ÿ Element 1 trimmen
Radius Ÿ RMT Ÿ Formel bearbeiten Ÿ 0.1*Modul
Die Funktion Ecke befindet sich hinter der Schaltfläche Kreis. Alternativ
kann die Funktion auch über Einfügen Ÿ Drahtmodell Ÿ Ecke ausgewählt
werden.
Für die Ecke stehen vier Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung (vier
Quadranten). Dabei wird die gewählte Lösung blau dargestellt. Die
gewünschte Lösung der Ecke kann im Grafikbereich oder über die
Schaltfläche Nächste Lösung ausgewählt werden. Die Ecke verbindet die
Zahnflanke mit dem Fußkreis.
52 3 Konstruktion eines Getriebes

Mit der Funktion SPLINE wird der


Kopf des Zahnes erzeugt.
Der Kopf des Zahnes soll logischer-
weise die gleiche Krümmung wie der
Kopfkreisdurchmesser aufweisen. Aus
diesem Grund wird bei der Definition
des Splines neben der Punktauswahl
eine Tangentialrichtung angegeben.
Dabei spielt die Reihenfolge der Aus-
wahl eine sehr wichtige Rolle.

Zuerst wird der Abstandspunkt auf dem Kopfkreis und anschließend der
Kopfkreis (der Kopfkreis gibt eine Tangentialrichtung an) selektiert. Danach
werden der Schnittpunkt des Kopfkreises und wieder der Kopfkreis ausge-
wählt.
Beim Erzeugen ist auf die richtige Tangentialrichtung des Splines zu achten.
Sie wird durch LMT auf den roten Pfeil im Grafikbereich (für jeden Punkt)
verändert. Somit sind vier Lösungen möglich, an jedem Punkt zwei.
Für eine korrekte Vorgabe der Tangentialrichtung muss der Pfeil vom ersten
Punkt in Richtung des zweiten Punkts zeigen. Der zweite Pfeil soll zudem in
die gleiche Richtung wie der erste zeigen.
Durch die zusätzliche Auswahl des Kopfkreises wird die Tangentialrichtung
des Splines bestimmt.
Über die KRÜMMUNGSANALYSE (Ein-
fügen Ÿ Analyse Ÿ Krümmungs-
analyse mit Stacheln) kann der Spline
analysiert werden. Das Ergebnis sollte
der linken Abbildung gleichen. Kreu-
zen die Stacheln den Spline, muss die
tangentiale Ausrichtung korrigiert
werden (rechte Abbildung).
Mittels der Funktion ZUSAMMENFÜGEN wird eine Verbindung zwischen dem
erzeugten Spline und der Ecke gebildet.
Die Verbindung wird an der zx-Ebene
mit der Funktion SYMMETRIE gespie-
gelt.
Die Funktion kann alternativ auch über
Einfügen Ÿ Operationen Ÿ Sym-
metrie ausgewählt werden.
3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades 53

Die Symmetrie und die Verbindung werden vereint (ZUSAMMENFÜGEN).

Der Fußkreis muss mit der neuen Ver-


bindung GETRENNT werden.
Zu schneidendes Element Ÿ Fußkreis
Schnittelement Ÿ Verbindung.3
Die Kante des Zahnfußes zwischen
den Evolventen (Pfeil in der Abb.) soll
erhalten bleiben. Mit Andere Seite
wird die Lösung verändert.
Das Ergebnis des Trennens und die VERBINDUNG werden wieder vereint
(ZUSAMMENFÜGEN). Somit ist das Zahnprofil fertig gestellt.
Anschließend wird aus dem Drahtmodell ein Flächenmodell erzeugt. Für die
Flächen wird ein neues geometrisches Set mit dem Namen Flächen einge-
fügt (Einfügen Ÿ Geometrisches Set, RMT auf das Set im Struktur-
baum Ÿ Eigenschaften).
Ist das Objekt nicht aktiv (unterstrichen), so wird es in Bearbeitung definiert
(RMT auf das Set im Strukturbaum Ÿ Objekt in Bearbeitung definie-
ren).
Der Fußkreis wurde durch die Funktion TRENNEN ausgeblendet. Daher muss
er vor der folgenden Operation wieder eingeblendet werden.
RMT auf den Fußkreis im Strukturbaum Ÿ Verdecken/Anzeigen
Die erste Fläche entsteht durch die
EXTRUSION des Fußkreises.
Profil Ÿ Fußkreis
Richtung Ÿ x-Achse

2.Begrenzung Ÿ RMT Ÿ Formel bearbeiten Ÿ Breite (erstellter Para-


meter)
Der Parameter ist unter Umbenannte Parameter zu finden.
Das Zahnrad ist schräg verzahnt. Aus diesem Grund wird eine
Führungslinie zur Beschreibung des Zahnes benötigt.
54 3 Konstruktion eines Getriebes

Dazu wird eine LINIE erzeugt. Die Li-


nie wird diesmal nicht innerhalb einer
Skizze erstellt, sondern direkt in der
Generative Shape Design Umgebung.
Linienart Ÿ Winkel/Senkrecht zur
Kurve
Kurve Ÿ die vordere Kante der Ex-
trusionsfläche
Stützelement Ÿ Extrusion

Punkt Ÿ Verschneidungspunkt des Fußkreises


Winkel Ÿ 85deg
2. Begrenzungselement Ÿ die hintere Kante der Extrusionsfläche
Ÿ Geometrie für Stützelement aktivieren
Das erste Begrenzungselement muss nicht angegeben werden, da der Punkt
genau dort liegt, wo die Linie beginnen soll.
Für das zweite Begrenzungselement wird die hintere Kante der Extrusion
gewählt. Somit wird sichergestellt, dass die Linie über die komplette Breite
der Extrusionsfläche verläuft.
Die TRANSLATION bildet die Außen-
fläche des Zahnes.
Profiltyp Ÿ Explizit
Subtyp Ÿ Mit Referenzfläche
Profil Ÿ Verbindung (Profil des
Zahnes)
Führungskurve Ÿ Linie auf der Ex-
trusionsfläche
Fläche Ÿ Extrusionsfläche Ÿ OK
Zum einfacheren Füllen der Rückseite
wird ein Linienzug (BEGRENZUNG) der
erzeugten Fläche der Zahnflanke benö-
tigt.
Fortführungstyp Ÿ Punktstetig
Flächenkante Ÿ Extrusionskante
3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades 55

Die vordere und die hintere Begren-


zungskurve werden anschließend mit
einer FLÄCHE GEFÜLLT.
Wird keine Begrenzung erzeugt,
müssen beim Füllen aneinander
grenzende Linien gewählt werden.
Generell ist die Fläche punktstetig.
Alle erzeugten Flächen (zwei Füllflächen und die Extrusionsfläche) werden
miteinander verbunden (ZUSAMMENFÜGEN).

Anschließend wird aus den Flächenelementen ein Volumenmodell generiert.


Dazu wird in die Part Design Umgebung gewechselt.
Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Part Design
Zunächst wird eine Volumenextrusion
(Block) erzeugt. Da sich das
geometrische Set noch in Bearbeitung
befindet, erscheint eine Warnung. Das
System wechselt nach der Bestätigung
automatisch in den Hauptkörper.
Erzeugen eines BLOCKS:
Typ Ÿ Bemaßung
Länge Ÿ RMT Ÿ Formel bearbeiten Ÿ Breite (Parameter)
Profil Ÿ Fußkreis
Aus den zusammengefügten Begrenzungsflächen des Zahnes wird mit der
Funktion FLÄCHE SCHLIESSEN das Volumenmodell gebildet.
Alternativ kann die Funktion über Einfügen Ÿ Auf Flächen basierende
Komponenten Ÿ Fläche schließen ausgewählt werden
Im nächsten Schritt wird ein KREIS-
MUSTER erzeugt.

Parameter Ÿ Vollständiger Kranz


Exemplare Ÿ RMT Ÿ Formel be-
arbeiten Ÿ Zaehnezahl (Parameter)
Referenzelement Ÿ x-Achse
Objekt Ÿ Aktueller Volumenkörper
56 3 Konstruktion eines Getriebes

Das Zahnrad ist nun fertig gestellt. Die geometrischen Sets können ausge-
blendet werden.
RMT auf ein Set Ÿ Verdecken/Anzeigen
Dem Hauptkörper wird das Material Stahl zugewiesen.

Erzeugen einer Powercopy


Für den Zusammenbau des Getriebes wird das Zahnrad in verschiedenen
Größen benötigt. Daher soll das Zahnrad als Vorlage für die anderen
dienen. Für Teilevorlagen werden in CATIA V5 Powercopys oder
Benutzerkomponenten (UDF - User Defined Feature) angeboten. Bei beiden
Varianten wird eine Kopie der Vorlage in eine neues Teil kopiert. Die
Powercopy bietet im Unterschied zum UDF den Vorteil, dass der voll-
ständige Strukturbaum erhalten bleibt.
Die Vorlage dazu wird über Einfügen Ÿ Wissensvorlagen Ÿ Powercopy
erstellt. Dabei öffnet sich ein Dialog zur Definition der Powercopy.
Bei geöffnetem Dialogfenster werden
im Strukturbaum die Parameter, die
Beziehungen, der Hauptkörper sowie
die Sets der Stuetzelemente und der
Flaechen gewählt. Diese werden dann
unter ausgewählte Komponenten
aufgeführt. Unter den Eingaben sind
alle Elemente enthalten, welche zum
Einbau definiert werden müssen.
Im Dialogfeld Name kann der Name der Powercopy geändert werden. Im
Register Eingaben können alle Eingabeelemente umbenannt werden.
Unter der Registerkarte Parameter
werden alle Parameter des Modells
aufgeführt. Hier können bestimmte
Parameter ausgewählt, veröffentlicht
und umbenannt werden.
Nur die Parameter, die beim Erzeugen
der Powercopy veröffentlicht werden,
sind später auch veränderbar.
3.8 Erzeugen eines teilparametrischen Zahnrades 57

Es werden die folgenden Parameter selektiert und umbenannt:


Schraegverzahnung Ÿ Winkel (Wert Ÿ 85deg)
Zaehnezahl Ÿ Zaehne
Breite Ÿ Breite
Abstandpunkt auf Kopfkreis Ÿ Kopfkreis (Wert Ÿ 0,49mm)
Abstandpunkt auf Teilkreis Ÿ Teilkreis (Wert Ÿ 1,178mm)
Abstandpunkt auf Grundkreis Ÿ Grundkreis (Wert Ÿ 1,26mm)
Abstandpunkt auf Zwischenkreis Ÿ Zwischenkreis (Wert Ÿ 1,246mm)
Leider müssen alle zu veröffentlichen Parameter einzeln aus der Liste ge-
sucht werden. Dabei kann es, vor allem bei diesem Beispiel, hilfreich sein,
die Parameter anhand ihrer Werte in der Liste zu suchen.
Die Registerkarte Dokumente informiert über externe Dokumente, wie zum
Beispiel Konstruktionstabellen.
Unter Eingaben können Symbole und Voranzeigen definiert werden. Die
erzeugte Powercopy kann über den Strukturbaum wieder aufgerufen und
verändert werden.
Anschließend wird das Teil unter dem Namen Zahnrad_Powercopy ge-
speichert.
Bei einer Wiederverwendung muss die Powercopy geschlossen sein.

Nun soll aus der erstellten Powercopy ein neues Modell eines Zahnrades ab-
geleitet werden. Dazu wird ein neues Teil angelegt.
Datei Ÿ Neu… Ÿ Part
Anschließend über Einfügen Ÿ Exemplar von Dokument erzeugen im
Dateibrowser das Teil auswählen, aus dem die Powercopy erzeugt wurde Ÿ
OK.
58 3 Konstruktion eines Getriebes

Es öffnet sich ein Fenster in dem die


erzeugte Vorlage angezeigt wird. Zur
eindeutigen Definition müssen im lee-
ren Part Ebenen ausgewählt werden,
die bei der Konstruktion des Zahnra-
des als Referenzen selektiert wurden.
Dies kann einzeln per Mausklick auf
die entsprechende Ebene oder über
identischen Namen wiederverwen-
den erfolgen
Anschließend können über die Option
Parameter alle Veröffentlichungen
verändert werden.
Zur Verdeutlichung soll ein Zahnrad mit folgenden Parametern erzeugt wer-
den:
Zwischenkreis Ÿ 1,351mm
Grundkreis Ÿ 1,422mm
Kopfkreis Ÿ 0,553mm
Teilkreis Ÿ 1,178mm
Breite Ÿ 10mm
Zähne Ÿ 30
Winkel Ÿ 85deg
Da der Hauptkörper des Ursprungsteils
hier als neuer Körper eingefügt wurde,
kann dieser nun als neuer Hauptkörper
definiert und der andere Körper ge-
löscht werden. Dafür RMT auf den
Körper in dem die Geometrie enthalten
ist Ÿ Objekt Körper Ÿ Hauptkör-
per ändern.

Vom ursprünglichen Teil wird nun eine Kopie erstellt. Durch das
Manipulieren der Parameter können Anpassungen vorgenommen werden.
Nachdem das Zahnrad die gewünschten Eigenschaften aufweist, kann es
abgespeichert werden.
3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite 59

3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite

In diesem Abschnitt wird die antriebsseitige Hälfte des Getriebegehäuses gemäß


der Zeichnung konstruiert. Die Zeichnung ist aufgrund der Komplexität nicht voll-
ständig. Die fehlenden Informationen werden in der fortlaufenden Erklärung dar-
gestellt. Alle unbemaßten Radien haben den Wert R=1,5 mm.
Allgemeine Vorgehensweise:
I. Erzeugen des Flansches
II. Erzeugen des Gehäuses inklusi-
ve der Lagersitze
III. Erzeugen aller Rippen
IV. Erzeugen der Bohrungen am
Flansch
V. Erzeugen aller Bohrungen für
den Antrieb
VI. Erzeugen der Zentrierbohrungen

Es wird ein neues Teil (Part) mit dem Teilenamen Gehaeuse_Antriebsseite


angelegt und in die Umgebung des Part Designs gewechselt.
Datei Ÿ Neu… Ÿ Part
Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Part Design
60 3 Konstruktion eines Getriebes

Auf der yz-Ebene wird eine SKIZZE erstellt.

Die Geometrie kann sehr schnell mit


der Funktion PROFIL erstellt werden.
Dabei bietet sich die Anwendung der
Funktion SPIEGELN an (Hälfte der Kon-
tur zeichnen und danach spiegeln).
Alternativ kann ein LANGLOCH erzeugt
werden. Anschließend sollte das auto-
matisch erzeugte Maß gelöscht und
eine LINIE (Sehne am unteren Kreisbo-
gen) eingefügt werden. Letztendlich
muss die Linie und das Profil GE-
TRIMMT und die Kontur vollständig
bemaßt werden.
Der Mittelpunkt des oberen Kreisbogens befindet sich im Koordinaten-
ursprung.
Erzeugen einer Extrusion (BLOCK) mit
folgenden Eigenschaften:
Erste Begrenzung: Ÿ 7mm
(in negativer x-Richtung)
Profil Ÿ dick
Aufmaß1 Ÿ 0mm
Aufmaß2 Ÿ 12mm
Ein weiterer BLOCK (aus der gleichen
Skizze) mit folgenden Eigenschaften
vervollständigt den Flansch.
Auswahl Ÿ Skizze.1
Ÿ Mehr>>
Erste Begrenzung Ÿ -2mm
Zweite Begrenzung Ÿ Bis Ebene
(entstandene Fläche des Blocks bei x=-7mm, siehe Pfeil)
Richtung Ÿ negative x-Richtung
Die Skizze wurde dem ersten Block zugeordnet und muss eingeblendet wer-
den bzw. durch erweitern des Strukturbaums bei Block.1 im Strukturbaum-
ausgewählt werden.
3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite 61

Erzeugen einer EBENE.


Offset Ÿ 60 mm
Richtung Ÿ negative x-Richtung
Referenzelement Ÿ yz-Ebene
Anschließend wird ein Kreis (D= 100 mm) in einer SKIZZE, basierend auf
der erstellten Geometrie (Fläche 1), erzeugt.
Der Kreis ist konzentrisch zur Kreisfläche des Flansches.
Daraus wird ein VERRUNDETER BLOCK
MIT AUSZUGSSCHRÄGE gebildet.
Dazu zunächst das Feature anklicken
und danach die Skizze auswählen.
Länge Ÿ 53mm
zweite Begrenzung Ÿ aktivieren und
die Skizzenebene auswählen Skizze (Fläche 1)

(Fläche 1)
Winkel Ÿ 9deg
Neutrales Element Ÿ Zweite Begrenzung
Ÿ Deaktivierung aller Radien
Das Feature „Verrundeter Block mit Auszugsschräge“ ist eine Kombination
der Feature „Block“, „Auszugsschräge“ und drei „Verrundungen“. In
dieser Reihenfolge werden sie im Strukturbaum aufgelistet. Bei einer
Deaktivierung werden die jeweiligen Features nicht erzeugt.
Es wird ein neuer Körper eingefügt (Einfügen Ÿ Körper).

Alle folgenden Operationen sollen in diesem Körper ausgeführt werden.


Daher muss darauf geachtet werden, dass dieser Körper aktiv ist und somit
im Strukturbaum unterstrichen dargestellt wird (RMT auf den neuen Kör-
per Ÿ Objekt in Bearbeitung definieren).
Es wird ein Kreis (D=85mm) in einer SKIZZE auf der Fläche 1 des Flan-
sches erstellt. Der Kreis ist konzentrisch zur Kreisfläche des Flansches.
Die zweite SKIZZE (Kreis: D=75mm) basiert auf der erstellten Offsetebene
(Ebene.1). Der Kreis ist auch konzentrisch zur Kreisfläche des Flansches.
62 3 Konstruktion eines Getriebes

Das Volumen wird mit der Funktion


VOLUMENKÖRPER MIT MEHRFACH-
SCHNITTEN aus den vorher erzeugten
Skizzen erzeugt. Führungskurven oder
Leitkurven sind nicht notwendig.
Dabei ist darauf zu achten, dass die ro-
ten Pfeile an den Endpunkten der aus-
gewählten Skizzen in die gleiche Rich-
tung zeigen.
Führungskurven dienen zur Begrenzung von diesem Feature. Leitkurven
hingegen beschreiben den Verlauf des Volumenkörpers.
Weiterhin wird ein BLOCK aus der ersten Skizze des neuen Körpers
(D=85mm) erzeugt und in positiver x-Richtung ausgeprägt.
Länge Ÿ 10mm
Zur besseren Übersichtlichkeit kann der Hauptkörper über RMT Ÿ Verde-
cken/Anzeigen ausgeblendet werden, für die folgenden Operationen muss
dieser jedoch wieder eingeblendet werden.
Als Ergebnis erhält man die Geometrie
im Hauptkörper (transparent) und das
Ergebnis des eingefügten Körpers
(nicht transparent).
Der neue Körper muss vom Hauptkör-
per entfernt (Einfügen Ÿ Boolesche
Operationen) werden. Nach dem Auf-
rufen der Funktion muss lediglich der
Körper 2 ausgewählt werden. Der
Hauptkörper wird automatisch ausge-
wählt.
Sollten mehrere Körper in einem Part
vorhanden sein, muss der Zielkörper
zusätzlich ausgewählt werden.
Mittels der Booleschen Operationen können verschiedene Körper
miteinander kombiniert werden. Die Grundfunktionen sind dabei das
Hinzufügen, das Entfernen oder das Verschneiden.
3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite 63

In der zx-Ebene wird eine SKIZZE an-


gelegt. Es bietet sich in diesem Fall an,
mit der Funktion PROFIL zu arbeiten.
Zur vollständigen Bestimmung sind die
Maße der Abbildung zu entnehmen.
Falls die Ansicht nicht der Abbildung
gleicht, kann mit der Funktion SENK-
RECHTE ANSICHT die Sicht auf die
Skizzierebene gewechselt werden.

Die Skizze wird mit der Funktion WELLE rotiert.


Winkel Ÿ 360deg
Rotationsachse Ÿ RMT Ÿ x-Achse
Erzeugen einer EBENE. Die Refe-
renzfläche ist in der Abbildung dar-
gestellt (Ebene.1).
Offset Ÿ 20mm
Richtung Ÿ positive x-Richtung

Auf dieser Ebene wird eine SKIZZE erstellt. Sie besteht aus zwei Kreisen
(D1=80mm; D2=50mm). Beide sind konzentrisch zum vorhandenen
Flansch bzw. den bereits erzeugten Kreisen.
Diese Skizze wird in negativer x-Richtung ausgeprägt (BLOCK).
Länge Ÿ 20mm
Es wird eine weitere SKIZZE auf der Ebene.1 benötigt. Dabei handelt es sich
um einen zum Flansch konzentrischen Kreis (D=42mm).
64 3 Konstruktion eines Getriebes

Diese Skizze wird mit folgenden


Eigenschaften ausgeprägt (BLOCK).
Ÿ Mehr>>
Erste Begrenzung Ÿ 8mm
Zweite Begrenzung Ÿ 13,5mm
Profil Ÿ dick
Aufmaß1 Ÿ 0mm
Aufmaß2 Ÿ 5,5mm
Das Maß der ersten Begrenzung soll in negativer x-Richtung ausgeprägt
werden. Ggf. ist dazu die Richtung der Ausprägung umzukehren.
Durch eine weitere SKIZZE (zx-Ebene)
wird das Profil einer Ringnut erzeugt.
Diese Skizzengeometrie kann zum
Beispiel durch die Funktion RECHTECK
(4mm x 1,8mm) realisiert werden
(siehe Abbildung). Der Abstand zum
Flansch beträgt 59,5mm und zur Rota-
tionsachse 22,5mm.

Die Skizze wird mit der Funktion NUT rotiert.


Rotationsachse Ÿ RMT Ÿ x-Achse
Winkel Ÿ 360deg
Erzeugen einer FASE mit folgenden
Eigenschaften:
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Länge1 Ÿ 8mm
Winkel Ÿ 10deg
Das Gehäuse wird außen VERRUNDET.
Radius Ÿ 1,5mm
Fortführung Ÿ Tangentenstetigkeit

Alle Verrundungen können in einem Arbeitsschritt erzeugt werden. Die


Lagersitze und die Flanschfläche dürfen dabei nicht verrundet werden (s.
Zeichnung am Anfang des Abschnitts).
3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite 65

Die folgende SKIZZE (zx-Ebene) bildet


die Grundlage einer Versteifungsrippe.
Dafür wird lediglich eine vollständig
bemaßte LINIE benötigt. Der Rechte
Punkt der Linie ist kongruent zur Flä-
che 1.
Zum Erzeugen des horizontalen Ab-
stands der Punkte (48 mm): Funktion
Bedingung Ÿ beide Punkte selektie-
ren Ÿ RMT Ÿ Horizontale Bema-
ßungsrichtung
Die VERSTEIFUNG weist folgende Eigenschaften auf:
Modus Ÿ Von der Seite
Aufmaß1 Ÿ 6mm
Neutrale Faser Ÿ aktiviert
Auswahl Ÿ Skizze für die Versteifung
Die Versteifung wird seitlich mit einem
Winkel versehen (WINKEL DER AUS-
ZUGSSCHRÄGE)

Winkel Ÿ 4deg
Teilfläche für Ausz. Ÿ Seitenflächen
Neutrales Element Ÿ Kopffläche
Fortführung Ÿ keine
Die Versteifung wird mit der Funktion
VERRUNDUNG AUS DREI TANGENTEN
verrundet. Die Funktion befindet sich
hinter dem Button der Kantenverrun-
dung.
zu verrundende Teilf. Ÿ Seitenflächen
zu entfernende Teilf. Ÿ Kopffläche
Die untere Kante der Rippe wird VERRUNDET.
Fortführung Ÿ Tangentenstetigkeit
Radius Ÿ 1,5mm
66 3 Konstruktion eines Getriebes

Bevor die Funktion Muster gewählt wird, sollten alle zu musternden


Elemente (Versteifung, Auszugsschräge, Verrundung aus drei Tangenten,
Kantenverrundung) durch Mehrfachauswahl (Strg-Taste) ausgewählt
werden.
Das KREISMUSTER der Rippen weist
folgende Eigenschaften auf:
Parameter Ÿ vollständiger Kranz
Exemplare Ÿ 6
Referenzelement Ÿ RMT Ÿ x-Achse

Die folgende SKIZZE bildet die Basis für alle Flanschbohrungen. Dafür wer-
den Kreise und Linien als Referenzelemente (Konstruktionselemente, grau
gestrichelt) benötigt.
Alle Elemente können zu einem Referenzelement (Symbolleiste Skizzier-
tools Ÿ Konst.-/Standardelement) umgewandelt werden.
Nachdem die zwei Kreise und die vier Linien als Konstruktionselemente er-
zeugt wurden, werden für die Bohrungsmittelpunkte Punkte als Standard-
elemente an den Schnittstellen zwischen den Linien und den Kreisen einge-
fügt. Diese vier Punkte werden anschließend an der zx-Ebene gespiegelt.
Die Winkel und Durchmesser sind der Abbildung zu entnehmen.
3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite 67

Die Kreise können mit vorhandenen


Skizzenelementen oder mit den Kanten
des Flansches konzentrisch gesetzt
werden.
Nach dem Verlassen der Skizzier-
umgebung werden nur noch die Stan-
dardelemente, also die Punkte ange-
zeigt (s. Abbildung). Daran kann ge-
prüft werden, ob die Skizze richtig er-
zeugt wurde.

Auf der Fläche 1 wird eine SKIZZE er-


zeugt (Kreis, konzentrisch zu einem
Bohrungspunkt, D=12mm).
Diese Skizze wird als BLOCK ausge-
prägt.
Länge Ÿ 1,5mm
Ÿ gespiegelte Ausdehnung
Die obere Kante der Ausprägung wird VERRUNDET.
Fortführung Ÿ Tangentenstetigkeit
Radius Ÿ 1,5mm
Es wird eine BOHRUNG mit einem Ge-
winde erzeugt, welche konzentrisch
zum letzten Block liegt.
Bohrtyp Ÿ bis zum nächsten
Über die POSITIONIERUNGSSKIZZE wird
der Bohrungsmittelpunkt platziert.
Registerkarte Typ
Ÿ Normal
Registerkarte Gewindedefinition
Typ Ÿ Standardgewinde
Gewindebeschreibung Ÿ M5
68 3 Konstruktion eines Getriebes

Ggf. wird bei der Gewindedefinition ein Warnhinweis angezeigt, welcher


auf einen fehlerhaften Bohrungsdurchmesser deutet. Diese Meldung kann
ignoriert werden. Der Bohrungsdurchmesser wird automatisch nach der
Definition des Gewindes angepasst.
Durch die Funktion BENUTZERMUSTER
werden die Flanschbohrungen verviel-
facht. Alle Elemente müssen vor dem
Aufrufen der Funktion durch Mehr-
fachauswahl selektiert werden (Block,
Kantenverrundung, Bohrung).
Als Position wird die Skizze der Boh-
rungspunkte gewählt.
Weiterhin wird auf der vorderen Fläche
eine BOHRUNG mit den folgenden
Eigenschaften erzeugt:
Bohrtyp Ÿ Sackloch
Tiefe Ÿ 10mm
Boden Ÿ spitz (120deg)
Über die POSITIONIERUNGSSKIZZE wird der Bohrungsmittelpunkt platziert.
Registerkarte Gewindedefinition
Typ Ÿ Standardgewinde
Gewindebeschreibung Ÿ M8
Gewindetiefe Ÿ 8,5mm
Ggf. kann es hierbei zum Warnhinweis ,,Topologische Neubegrenzung des
Hauptteils nicht möglich“ kommen. Auch dieser Hinweis kann zunächst
ignoriert werden.
Die Bohrungen werden mit folgenden Eigenschaften GEMUSTERT :
Parameter Ÿ vollständiger Kranz
Exemplare Ÿ 4
Referenzelement Ÿ RMT Ÿ x-Achse
3.9 Erzeugen des Gehäuses – Antriebsseite 69

Es wird BOHRUNG auf der Flanschflä-


che erzeugt. Die Positionierung kann
der Skizze entnommen werden. Der
Referenzkreis kann z. B. mit der Skizze
des Flansches konzentrisch gesetzt
werden.
Bohrtyp Ÿ Bis zum nächsten
Durchmesser. Ÿ 6mm
Werden Abstände bemaßt, kann über das Kontextmenü (RMT) die
Bemaßungsrichtung horizontal oder vertikal gewählt werden.
Anschließend wird die Bohrung an der zx-Ebene GESPIEGELT.

Es wird ein neues geometrisches Set eingefügt und in Flansch umbenannt.


Einfügen Ÿ Geometrisches Set
Anschließend wird in die Umgebung
des GENERATIVE SHAPE DESIGNS ge-
wechselt.
Start Ÿ Flächen Ÿ Generative Sha-
pe Design
Im neuen geometrischen Set soll nun
eine Ableitung (ABLEITEN) der Fläche
des Flansches erzeugt werden.

Der Button befindet sich hinter der Funktion Begrenzung. Alternativ kann
die Funktion auch über Einfügen Ÿ Operationen Ÿ Ableiten aufgerufen
werden.
Diese Fläche soll im Folgenden für die Konstruktion der Dichtung und der
zweiten Gehäusehälfte weiter verwendet werden.
Letztlich wird dem Hauptkörper das MATERIAL Stahl zugewiesen.

Das Gehäuse der Antriebsseite ist nun vollständig und kann unter dem Na-
men Gehaeuse_Antriebsseite gespeichert werden.
70 3 Konstruktion eines Getriebes

3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite

In diesem Abschnitt wird die abtriebsseitige Hälfte des Getriebegehäuses


gemäß der Zeichnung konstruiert. Dieses Bauteil bildet das Gegenstück zu
der im vorigen Abschnitt erzeugten Gehäusehälfte. Die Zeichnung ist auf-
grund der Komplexität nicht vollständig. Fehlende Informationen werden in
den fortlaufenden Erklärungen gegeben. Alle unbemaßten Radien haben den
Wert R=1mm.
Allgemeine Vorgehensweise:
I. Erzeugen der Außenkontur mit
Flächenoperationen
II. Erzeugen eines Volumenkörpers
III. Erzeugen aller Lagersitze
IV. Erzeugen der Bohrungen am
Flansch
V. Erzeugen der Standfüße
VI. Erzeugen der Zentriereinheiten

Die Außenform des Gehäuses wird mit Hilfe von Draht- und Flächen-
elementen modelliert. Die Lagersitze werden im Part-Design erzeugt.
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 71

Es wird ein neues Teil (Part) mit dem Teilenamen Gehaeuse_Abtriebsseite


angelegt und in die Umgebung des Generative Shape Designs gewechselt.
Datei Ÿ Neu… Ÿ Part
Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Generative Shape Design
Einfügen eines neuen geometrischen Sets mit dem Namen Flansch.

Die Flanschfläche und die Skizze der


Flanschbohrungen der Antriebsseite
(Teil muss geöffnet werden) sollen
auch für diese Gehäusehälfte genutzt
werden. Die Ableitung und die Boh-
rungsskizze werden kopiert.
Mehrfachauswahl mit gedrückter Strg-Taste Ÿ RMT Ÿ kopieren
Die Kopien werden im geometrischen Set als Verknüpfung eingefügt.
RMT auf das Set Flansch Ÿ Einfügen Spezial Ÿ als Ergebnis mit Ver-
knüpfung
Die Geometrie der ersten Gehäusehälfte ist nun über die Flanschfläche mit
der zweiten Gehäusehälfte assoziativ verknüpft. Wenn die Ausgangs-
geometrie geändert wird, ändert sich auch das eingefügte Objekt. Diese
Gehäusehälfte ist von der Antriebsseite direkt abhängig. Alle
Verknüpfungen können über die Toolleiste Bearbeiten Ÿ Verknüpfungen
angezeigt werden.
Es werden zwei weitere geometrische Sets mit den Namen Drahtmodell
und Flächenmodell eingefügt. Das geometrische Set Drahtmodell wird in
Bearbeitung gesetzt.
Von der kopierten Fläche wird mit dem Feature BEGRENZUNG die vollstän-
dige Außenkante abgeleitet.
Das Drahtmodell besteht aus sieben Skizzen, welche auf verschiedene
Ebenen referenziert werden. Zur besseren Übersichtlichkeit werden die
Skizzen sowie die Ebenen fortlaufend nummeriert. Es empfiehlt sich diese
Nummerierung bei der eigenen Modellierung des Beispiels beizubehalten.
72 3 Konstruktion eines Getriebes

Folgend wird eine Übersicht der im Drahtmodell eingefügten Ebenen und


Skizzen zur Orientierung gegeben:
Bezeichnung Offset von yz-Ebene referenzierte Skizzen
Ebene.1 2mm Skizze.2, Skizze.6
Ebene.2 13mm Skizze.3
Ebene.3 130mm Skizze.4, Skizze.7
Ebene.4 120mm Skizze.5
Einfügen der ersten EBENE (Ebene.1)
Offset Ÿ 2mm in positiver x-Richtung
Referenzfläche Ÿ yz-Ebene
Erzeugen einer SKIZZE (Skizze.2) auf
der erstellten Ebene. Dabei können
Elemente der Ableitung für die Skizze
verwendet werden.
Nach dem Aktivieren der Funktion 3D-
ELEMENTE PROJIZIEREN werden die
vier markierten Kanten ausgewählt.
Hierbei ist darauf zu achten, dass nur
die Linien und keine Punkte ausge-
wählt werden.

Die restliche Kontur wird als PROFIL erzeugt.


Die Breite der Kontur beträgt 145 mm und wird mit 2 mm verrundet.
Über Tools Ÿ Skizzieranalyse kann geprüft werden, ob die erzeugte Kon-
tur geschlossen ist.

Eine neue EBENE (Ebene.2) wird eingefügt


Offset Ÿ 13mm in positiver x-Richtung
Referenzfläche Ÿ yz-Ebene
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 73

Der große Bogen der SKIZZE (Skizze.3)


wird mit einem Radius von 54mm ver-
sehen.
Der Fuß ist abhängig von der vorange-
gangenen Skizze. Somit muss nur noch
ein Radius von 10mm angetragen wer-
den.
Bei symmetrischen Skizzen bietet es
sich immer an, nur eine Seite zu zeich-
nen und an einer Ebene zu spiegeln.

Zur besseren Übersichtlichkeit kann das Set Flansch ausgeblendet werden.


Diese Funktion wird bereits beherrscht und daher an dieser Stelle nicht
weiter erläutert.
Erzeugen einer PROJEKTION der Skiz-
ze.2 auf die Ebene.2
Projektionstyp Ÿ Senkrecht
Projiziert Ÿ Skizze.2
Stützelement Ÿ Ebene.2
Die Projektionsrichtung kann mit der
Option Projektionstyp Ÿ Entlang
einer Richtung beliebig verändert
werden.
Einfügen einer EBENE (Ebene.3)
Offset Ÿ 130mm in positiver x-Richtung
Referenzfläche Ÿ yz-Ebene
74 3 Konstruktion eines Getriebes

Diese Ebene wird für die letzte SKIZZE


(Skizze.4) der Außenkontur genutzt.
Der Fuß wird wieder von der Skizze.2
abgeleitet.
Die Breite des Gehäuses beträgt 80mm
und wird mit 5mm und 2mm ver-
rundet.
Bei vielen Ebenen ist eine Auswahl der
Ebene über den Strukturbaum hilfreich.

Erzeugen einer EBENE (Ebene.4).


Offset Ÿ 120mm in positiver x-Richtung
Referenzfläche Ÿ yz-Ebene
Alle vorangegangenen Geometrie-
elemente beschreiben die Außenkontur
des Gehäuses. In den folgenden
Schritten wird nun die Innenkontur
modelliert.
Die nächste SKIZZE (Skizze.5) bildet
ein LANGLOCH. Der Radius beträgt
37mm und die Länge 52mm. Der obe-
re Kreisbogen ist konzentrisch zur ab-
geleiteten Flanschfläche.

Auf der Ebene.1 wird in einer SKIZZE (Skizze.6) ein weiteres Langloch mit
einer Länge von 52mm und einem Radius von 45mm erstellt.
Auf der Ebene.3 wird ein Kreis in einer SKIZZE (Skizze.7) mit einem
Durchmesser von 52mm konzentrisch zum Koordinatenursprung erzeugt.
Das Drahtmodell ist fertig gestellt. Auf der Basis dieser Daten wird ein Flä-
chenmodell aufgebaut. Die folgenden Operationen werden im geometri-
schen Set Flächenmodell ausgeführt (RMT Ÿ Objekt in Bearbeitung de-
finieren).
Die Kontur der Skizze.4 wird mit der Funktion FÜLLEN geschlossen.
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 75

Für die Operation ÜBERGANG wird


eine Fläche zwischen zwei Konturen
aufgespannt. Dazu werden die Skizze.3
und die Skizze.4 ausgewählt.
An beiden Konturen werden automa-
tisch Endpunkte festgelegt. Damit die
Fläche nicht in sich verdreht wird,
müssen diese sich direkt gegenüber lie-
gen. Die Punkte können in der Regis-
terkarte Endpunkte bearbeitet werden.
Es können vorhandene Punkte der Skizzen ausgewählt (s. Abbildung) oder
über RMT Ÿ Punkt erzeugen neue Punkte erzeugt werden.
Weiterhin muss die Verbindungsrichtung der Endpunkte (roter Pfeil) die
gleiche Richtung aufweisen.
Unter der Registerkarte Verbindung/Leitkurve wird die Einstellung Tan-
gentenstetigkeit, dann Krümmung ausgewählt. Die einzelnen Segmente
der Fläche sind krümmungsstetig und haben einen tangentenstetigen Über-
gang.
Werden bei der Funktion Übergang Stützelemente ausgewählt, kann die
Fläche punktstetig, tangentenstetig oder krümmungsstetig ausgeführt
werden.
Die Kontur der Projektion wird mit der Funktion FÜLLEN geschlossen.

Diese Fläche wird an der Skizze.3 GE-


TRENNT.

Zu schneidendes Element Ÿ Füllen


Schnittelemente Ÿ Skizze.3
Die Fläche, die weggeschnitten werden
soll, wird transparent dargestellt. Die
Auswahl kann über Seite ändern ge-
ändert werden.
Werden zwei Flächen aneinander getrennt oder getrimmt, so entsteht eine
neue Fläche. Die alte Fläche wird automatisch ausgeblendet.
Erstellen einer ÜBERGANGSFLÄCHE zwischen der Skizze.2 und der Projek-
tion.
Die Kontur der Skizze.2 wird mit einer Fläche geschlossen (FÜLLEN).
76 3 Konstruktion eines Getriebes

Anschließend wird diese Fläche an der Skizze.6 GETRENNT.


Zu schneidendes Element Ÿ Füllen
Schnittelemente Ÿ Skizze.6
Weiterhin wird eine ÜBERGANGSFLÄCHE zwischen der Skizze.5 und der
Skizze.6 erzeugt.
Die Kontur der Skizze.5 wird mit einer Fläche geschlossen (FÜLLEN).

Anschließend werden alle Flächen zu einer Fläche mit der Operation VER-
BINDUNG vereint. Das Ergebnis bildet eine Fläche, die die Außenbegren-
zung des Gehäuses beschreibt.
Die Skizze.7 wird EXTRUDIERT. Dabei
muss sichergestellt werden, dass diese
Fläche die Verbindung vollständig
schneidet.
Profil Ÿ Skizze.7
Richtung Ÿ Ebene.3 (wird automa-
tisch eingetragen)
1.Begrenzung Ÿ 20mm
2.Begrenzung Ÿ 20mm

Die Flächenverbindung und die Extru-


sionsfläche werden nun aneinander
GETRIMMT. Im Unterschied zum Tren-
nen sind hier mehrere Lösungen mög-
lich. Daher gibt es zwei Möglichkeiten,
die Lösung zu verändern.
In diesem Beispiel muss die Lösung so
gewählt werden, dass in dem Gehäuse
eine Bohrung entsteht.

Das Flächenmodell ist nun fertig gestellt. Aus diesem Flächenmodell wird
das Volumenmodell generiert. Dazu wird in die Umgebung des Part De-
signs (Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Part Design) gewechselt
und der Hauptkörper als Objekt in Bearbeitung definiert.
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 77

Das Volumen entsteht aus dem Flä-


chenverbund (Trimmen) mit der Funk-
tion FLÄCHE SCHLIESSEN.
Der Button dazu befindet sich hinter
der Funktion Trennen bzw. kann auch
über Einfügen Ÿ Auf Flächen basie-
rende Komponenten Ÿ Fläche
schließen aufgerufen werden.
Die geometrischen Sets mit den Draht- und den Flächenelementen werden
für den weiteren Konstruktionsprozess nicht mehr benötigt und können
ausgeblendet werden. Wurde das Set Flansch vorher ausgeblendet, so soll
es nun für das weitere Vorgehen wieder eingeblendet werden (RMT Ÿ
Verdecken/Anzeigen).
Die abgeleitete Fläche wird mit dem
Feature AUFMAßFLÄCHE in positive x-
Richtung extrudiert:
erster Offset Ÿ 0mm
zweiter Offset Ÿ 2mm
Beide Volumenkörper werden automatisch vereint.
Es wird ein neuer Körper eingefügt, welcher dazu genutzt wird Material im
Fußbereich des Gehäuses zu entfernen.
Dafür werden zwei SKIZZEN benötigt.
Die erste Skizze (xy-Ebene) stellt ein
Trapez dar. Linie 2 und Linie 3 sind
spiegelsymmetrisch zur zx-Ebene aus-
gerichtet. Linie 4 ist kongruent mit der
inneren Flanschfläche und Linie 1 mit
der inneren Gehäusefläche.
Zur Auswahl der inneren Gehäuse-
fläche kann es nötig sein, die Skizzen-
ansicht zu drehen. Über SENKRECHTE
ANSICHT gelangt man zurück zur stan-
dardmäßigen Ansicht der Skizze.
78 3 Konstruktion eines Getriebes

Die zweite SKIZZE wird auf der zx-


Ebene positioniert. Linie 1 ist kongru-
ent mit der inneren Flanschfläche und
Linie 2 mit der inneren Gehäusefläche.
Alle Abstandsmaße sind von der xy-
Ebene zu wählen. Für die Linien 1 und
2 werden die gleichen Bedingungen
verwendet, wie in der vorherigen Skiz-
ze.

Aus beiden Skizzen wird ein KOMBI-


NIERTER VOLUMENKÖRPER erzeugt.
Mit dieser Funktion wird das Volumen
durch den Verschnitt beider Skizzen
erzeugt.

Dieser Körper wird von dem Hauptkörper mittels der Booleschen Operatio-
nen ENTFERNT.

Der Ausschnitt wird vollständig VER-


RUNDET. Es bietet sich an, alle Flächen
zu selektieren.
Radius Ÿ 5mm

Erzeugen einer EBENE:


Offset Ÿ 60mm in positiver x-Richtung
Referenzfläche Ÿ yz-Ebene
Auf dieser Hilfsebene wird eine SKIZZE
mit einem Kreis vom Durchmesser
10,5mm erzeugt. Der Kreismittelpunkt
ist kongruent zu einem beliebigen
Punkt der kopierten Referenzskizze im
Set Flansch.
Die erzeugte Skizze wird mit der Funktion TASCHE in Richtung des Flan-
sches ausgeprägt.
Länge Ÿ 51mm.
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 79

Es wird eine DURCHGANGSBOHRUNG kongruent zu dem gleichen Punkt der


Referenzskizze erzeugt.
Durchmesser Ÿ 5mm
Von der Tasche und der Durchgangs-
bohrung wird ein BENUTZERMUSTER
erzeugt. Dafür werden beide Elemente
selektiert (Mehrfachauswahl durch
Strg-Taste) und anschließend die Funk-
tion Benutzermuster gewählt. Ein
Anker muss nicht festgelegt werden.

Für die erste Versteifungsrippe des Ge-


häuses wird auf der zx-Ebene eine
SKIZZE angelegt.
Die Versteifung wird bis zum nächsten
Volumen erstellt. Daher wird kein
Längenmaß der Linie benötigt.

Aus der Skizze wird eine VERSTEIFUNG gebildet.


Modus Ÿ Von der Seite
Aufmaß1 Ÿ 3mm
Neutrale Faser Ÿ aktiviert
Die Rippe wird mit einer AUSZUGSSCHRÄGE versehen:
Winkel Ÿ 9deg
Teilfläche für Auszugsschräge Ÿ Seitenflächen der Rippe
Neutrales Element Ÿ Kopffläche der Rippe
Auszugsrichtung Ÿ Auszugsrichtung
Gesteuert durch Referenz Ÿ deaktiviert
Weiterhin wird die Rippe aus DREI TANGENTEN VERRUNDET.
Zu verrundende Teilflächen Ÿ Seitenflächen
Zu entfernende Teilfläche Ÿ Kopffläche
80 3 Konstruktion eines Getriebes

Die letzten drei Elemente werden GE-


MUSTERT (Mehrfachauswahl muss vor
dem Aufrufen der Funktion vorge-
nommen werden).
Parameter Ÿ Exemplare & unglei-
cher Winkelabstand
Exemplare Ÿ 3
Winkelabstand Ÿ 60deg/ 240deg
Referenzelement Ÿ RMT Ÿ x-Achse
Das Referenzelement kann auch über die Auswahl von zylindrischen oder
konischen Flächen definiert werden. Aus der Fläche wird dann automatisch
die Achse ermittelt
Wird die Option Exemplare und ungleicher Abstand gewählt, können alle
Winkel separat durch einen LMT Doppelklick auf das Maß verändert
werden. Die Winkel werden erst sichtbar, wenn das Referenzelement
bestimmt wurde.
Erzeugen einer EBENE:
Offset Ÿ 45mm in negativer z-Richtung
Referenzfläche Ÿ xy-Ebene
Auf dieser Ebene wird eine SKIZZE,
welche eine Linie beinhaltet, für die
nächste Versteifung erstellt.

Für die VERSTEIFUNG wird die erstellte Skizze und folgende Parameter
verwendet.
Modus Ÿ von der Seite
Aufmaß1 Ÿ 3mm
Neutrale Faser Ÿ aktiviert
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 81

Die Versteifungsrippe wird ebenfalls mit einer AUSZUGSSCHRÄGE versehen.


Winkel Ÿ 9deg
Teilfläche für Auszugsschräge Ÿ Seitenflächen der Rippe
Neutrales Element Ÿ Kopffläche der Rippe
Auszugsrichtung Ÿ RMT Ÿ y-Achse
Gesteuert durch Referenz Ÿ deaktiviert
Weiterhin wird die Versteifung AUS DREI TANGENTEN VERRUNDET.
zu verrundende Teilflächen Ÿ Seitenflächen
zu entfernende Teilfläche Ÿ Kopffläche
Die vollständige Rippe (Versteifung, Auszugsschräge, Verrundung) wird an
der zx-Ebene GESPIEGELT.
Erzeugen einer EBENE.
Offset Ÿ 137,5mm in positiver x-Richtung
Referenzfläche Ÿ yz-Ebene
Auf dieser Ebene wird eine SKIZZE mit insgesamt vier Kreisen (D=42mm,
46mm, 52mm, 62mm) erzeugt. Alle Kreise sind konzentrisch zum Aus-
schnitt des Gehäuses (Koordinatenursprung).
Die Skizze wird für einen MEHRFACH-
BLOCK mit folgenden Ausprägungen ge-
nutzt:
Extrusionsdomäne1 (d= 42mm) Ÿ 0mm
Extrusionsdomäne2 (d= 46mm) Ÿ
7,5mm
Extrusionsdomäne3 (d= 52mm) Ÿ 9mm
Extrusionsdomäne4 (d= 62mm) Ÿ
60mm
Zur Manipulation muss die jeweilige Extrusionsdomäne angeklickt und der
Parameter verändert werden.
Zur Festlegung der Ausprägungsmaße der einzelnen Extrusionsdomänen
wird empfohlen sich an den Werten der Kreisdurchmesser zu orientieren
und nicht an den Bezeichnungen der Domänen. Ggf. muss die
Extrusionsrichtung umgekehrt werden.
82 3 Konstruktion eines Getriebes

Das Ergebnis kann mit der Funktion DY-


NAMISCHER SCHNITT kontrolliert werden.
Über die Pfeile und Rotationsachsen der
Schnittebene kann diese in ihrer Position
und Ausrichtung angepasst werden.

Erzeugen einer FASE mit folgenden


Eigenschaften:
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Länge1 Ÿ 7,5mm
Winkel Ÿ 30deg
Die nächste SKIZZE mit insgesamt drei
Kreisen (D=24mm, 32mm, 42mm) wird
auf der Innenfläche des Gehäuses plat-
ziert.

Diese Skizze wird für einen weiteren MEHRFACHBLOCK mit folgenden Aus-
prägungen genutzt:
Extrusionsdomäne1 (d= 24mm) Ÿ 0mm
Extrusionsdomäne2 (d= 32mm) Ÿ 32,5mm
Extrusionsdomäne3 (d= 42mm) Ÿ 42,5mm
Die Mehrfachblöcke (Lagersitze) müs-
sen mit Rippen versehen werden. Dazu
wird auf der zx-Ebene eine SKIZZE er-
stellt.
Die Skizze besteht aus einer Linie mit
einem horizontalen Abstand von
80mm und einem vertikalen Abstand
von 77mm zu den Koordinatenebenen
sowie einer Länge von 10mm.
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 83

Für die VERSTEIFUNG wird die Skizze und folgende Parameter verwendet.
Modus Ÿ von der Seite
Aufmaß1 Ÿ 3mm
Neutrale Faser Ÿ aktiviert
Die Rippe wird vollständig VERRUNDET (drei Flächen der Rippe).
Radius Ÿ 1mm.
Die Rippe und die Verrundung werden
GEMUSTERT. Als Referenzelement
dient die zylindrische Fläche des unte-
ren Lagersitzes.
Parameter Ÿ Vollständiger Kranz
Exemplare Ÿ 5

Die Funktion Rippe erstellt ein Volumen bis zum nächsten Objekt. Aus
diesem Grund werden alle Rippen bis zur Gehäusewand ausgeprägt.
Es wird ein weiteres MUSTER der Verrundung und der Rippe mit den glei-
chen Eigenschaften erstellt. Als Referenzelement wird in diesem Fall die
obere Lagerschale genutzt.
Erzeugen einer EBENE (Offset = 45,5mm in positiver x-Richtung). Die
Referenzfläche ist die yz-Ebene.

Auf dieser Ebene wird in einer SKIZZE ein Kreis mit einem Durchmesser
von 50mm erzeugt. Der Kreis ist konzentrisch zur unteren Lagerschale.
Die Skizze wird ausgeprägt (BLOCK).
Länge Ÿ 15 mm in negativer
x-Richtung
Profil Ÿ dick
Aufmaß1 Ÿ 4mm.
84 3 Konstruktion eines Getriebes

Auf der gleichen Ebene der vorherigen


Skizze wird eine weitere SKIZZE er-
stellt.
Die Geometrie kann dabei als Profil
gezeichnet oder aus der unteren Lager-
schale (vorherige Skizze) abgeleitet
werden. Die Abstützung ist tangential
zum äußeren Ring der Lagerschale. Die
äußeren Punkte sind mit der Gehäuse-
wand kongruent.
Das erzeugte Profil kann in diesem Fall offen bleiben, da die Wand des
Gehäuses die untere Begrenzung bildet.
Die Skizze wird für einen BLOCK genutzt (negative x-Richtung).
Länge Ÿ 5mm
Die letzte Ausprägung wird an der zx-Ebene GESPIEGELT.

Im Weiteren sollen in den Lagersitzen zwei Nuten erzeugt werden.


Für die erste Nut wird eine SKIZZE auf
der zx-Ebene benötigt. Die Kontur
kann als ein Rechteck erzeugt werden
und ist anschließend vollständig zu
bemaßen.
Die Skizze wird mit der Funktion NUT
rotiert.
Winkel Ÿ 360deg
Die SKIZZE der zweiten Nut wird eben-
falls auf der zx-Ebene platziert und an-
schließend mit der Funktion NUT ro-
tiert.
Winkel Ÿ 360deg

Erzeugen einer EBENE:


Offset Ÿ 80mm in negativer z-Richtung
Referenzfläche Ÿ xy-Ebene
3.10 Erzeugen des Gehäuses – Abtriebsseite 85

Auf dieser Ebene wird eine SKIZZE für


den Fuß des Gehäuses erstellt. Dazu
wird ein Rechteck gemäß der Abbil-
dung erzeugt.

Die Skizze wird als BLOCK ausgeprägt.


Ÿ Mehr>>
Erste Begrenzung Ÿ Länge Ÿ 40mm
Zweite Begrenzung Ÿ Länge Ÿ -30mm
Um die Schrauben zu versenken, wird
zunächst eine weitere SKIZZE auf der
erstellten Ebene angelegt.
Aus der Skizze wird eine
TASCHE in negativer z-Richtung aus-
geprägt.
Tiefe Ÿ 25mm
Auf dem Boden des Fußes wird eine
BOHRUNG zur Befestigung erzeugt. Der
Bohrungsmittelpunkt ist dabei konzen-
trisch zur Skizze der Tasche.
Bohrdurchmesser Ÿ 9mm
Bohrtyp Ÿ bis zum nächsten

Zur Vervollständigung der Auflageflächen wird ein RECHTECKMUSTER er-


stellt. Der Block, die Tasche und die Bohrung des Fußes werden gemeinsam
gemustert (Mehrfachauswahl mit gedrückter Strg-Taste). Dazu werden fol-
gende Parameter verwendet. Ggf. muss die Richtung umgekehrt werden.
Parameter Ÿ Exemplare & Abstand
Exemplare Ÿ 2
Abstand x-Richtung Ÿ 90mm
Abstand y-Richtung Ÿ 125mm
Zur Definition der ersten und der zweiten Richtung des Rechteckmusters
können sämtliche im Modell vorhandenen Linien, Kanten und Flächen
sowie die Achsen und Ebenen des Koordinatensystems verwendet werden.
86 3 Konstruktion eines Getriebes

Für die Zentrierung wird die erste BOHRUNG konzentrisch zu einer der be-
reits im Flansch vorhandenen Bohrungen erzeugt.
Bohrtyp Ÿ Bis zum nächsten
Bohrdurchmesser Ÿ 6,5mm
Die Kante der Bohrung wird auf der Flanschseite mit einer Fase versehen.
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Länge1 Ÿ 1mm
Winkel Ÿ 45deg
Die zweite Bohrung kann durch SPIEGELN der Bohrung und der Fase er-
zeugt werden. Die Symmetrieebene ist die zx-Ebene.

Da das erzeugte CAD-Modell ein Gussteil darstellt, können im letzten


Schritt eigenständig alle VERRUNDUNGEN erzeugt werden (Radius 1mm).
Alle nachbearbeiteten Bereiche, wie z. B. Lagersitze oder Senkbohrungen,
werden nicht verrundet.
Es bietet sich an, mehrere Verrundungsfeatures zu verwenden. Bei
komplexen Geometrien muss die Reihenfolge von Verrundungen beachtet
werden. Eine Unterschiedliche Reihenfolge kann zu ungleichen Ergebnissen
führen.

Abschließend können alle verwendeten geometrischen Sets und die erstell-


ten Ebenen ausgeblendet werden.
Weiterhin wird dem Hauptkörper das MATERIAL Stahl zugewiesen und das
CAD-Modell unter dem Namen Gehaeuse_Abtriebsseite ABGESPEICHERT.
3.11 Anpassung von Teilevorlagen 87

3.11 Anpassung von Teilevorlagen


Bevor die Baugruppe vollständig zusammengebaut werden kann, werden
noch einige Teile benötigt. Diese müssen jedoch nicht neu modelliert wer-
den, sondern können aus den bereits erzeugten Teilen abgeleitet werden.
Zur besseren Unterscheidung der Bauteile im späteren Zusammenbau emp-
fiehlt es sich jedes Bauteil individuell einzufärben. Das Ändern einer Farbe
wird bereits beherrscht und kann selbstständig durchgeführt werden.
Die in diesem Abschnitt vorgenommenen Anpassungen der jeweiligen Bau-
teile finden ausschließlich in der Umgebung des Part Designs statt.

Zahnrad 1

Es wird ein neues Part mit dem Namen Zahnrad_47_20 erstellt und die er-
zeugte POWERCOPY eingefügt.
Einfügen Ÿ Exemplar von Dokument erzeugen Ÿ im Dateiauswahl-
dialog das Zahnrad auswählen Ÿ OK
88 3 Konstruktion eines Getriebes

Diese POWERCOPY benötigt zum Ein-


bau Referenzebenen. Bei der Auswahl
des Befehls identische Namen ver-
wenden, werden die yz-Ebene aus der
Powercopy mit der yz-Ebene aus dem
neuen Teil gleich gesetzt. Das Gleiche
passiert auch mit der zx-Ebene.
Es können aber auch interaktiv andere
Ebenen gewählt werden.
Anschließend können über Parameter
die veröffentlichten Parameter ange-
passt werden.
Ziel Ÿ nach Hauptkörper
Die Powercopy enthält Formeln und Parameter. Da diese nicht in den
Hauptkörper eingefügt werden können, müssen sie nach dem Hauptkörper
eingebaut werden.
Für das erste Zahnrad werden folgende Parameter verwendet:
Breite Ÿ 20mm
Zähnezahl Ÿ 47
Abstand auf dem Kopfkreis Ÿ 0,577mm
Abstand auf dem Grundkreis Ÿ 1,58mm
Abstand auf dem Teilkreis Ÿ 1,178mm
Abstand auf dem Zwischenkreis Ÿ 1,456mm und
Schrägungswinkel Ÿ 95deg
Anschließend wird das Dialogfenster bestätigt und das Zahnrad mit den
neuen Parameterwerten erzeugt.
Aufgrund der komplexen Geometrie wird das Einfügen der Powercopy
einige Sekunden in Anspruch nehmen.
Es ist wichtig, dass alle neuen Formelemente im Hauptkörper erzeugt
werden. Nach dem Einfügen ist der Körper des Zahnrades nicht als
Hauptkörper definiert. Dafür RMT auf Körper.2 Ÿ Objekt Körper.2 Ÿ
Hauptkörper ändern. Der leere Körper.1 kann danach gelöscht werden.
3.11 Anpassung von Teilevorlagen 89

Auf einer planaren Fläche des Zahnrades wird eine SKIZZE angelegt. Die
Skizze enthält einen Kreis.
Durchmesser Ÿ 42mm
Die erzeugte Skizze wird als BLOCK ausgeprägt.
Länge Ÿ 4mm
Die Kante am Ende des Blocks wird
mit einer FASE versehen.
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Länge1 Ÿ 2mm
Winkel Ÿ 45deg
Um das Zahnrad auf die Welle auf-
bringen zu können, wird eine Tasche
erzeugt. Dazu wird eine SKIZZE er-
stellt, welche ein SCHLÜSSELLOCH-
PROFIL beinhaltet

Radius Ÿ 12,5mm
Breite Ÿ 8mm.
Abstand zum Kreis Ÿ 28,3mm

Die Skizze wird als TASCHE über die gesamte Breite ausgeprägt.

Bei der Erzeugung der Powercopy wurde dem Zahnrad bereits das
Material Stahl zugewiesen. Daher muss bei der Modellierung der weiteren
Zahnräder das Material nicht erneut zugewiesen werden.
Zum Schluss wird das Zahnrad unter dem Namen Zahnrad_47_20 GESPEI-
CHERT.
90 3 Konstruktion eines Getriebes

Zahnrad 2

Das zweite Zahnrad wird auf dem gleichen Weg wie das erste Zahnrad
erzeugt.
Es wird ein neues Part mit dem Namen Zahnrad_47_106 erstellt.

Für das EINFÜGEN DER POWERCOPY werden folgende Parameter verwendet:


Breite Ÿ 10,6 mm
Zähnezahl Ÿ 47
Abstand auf dem Kopfkreis Ÿ 0,577mm
Abstand auf dem Grundkreis Ÿ 1,58mm
Abstand auf dem Teilkreis Ÿ 1,178mm
Abstand auf dem Zwischenkreis Ÿ 1,456mm
Schrägungswinkel Ÿ 95deg
Auf einer planaren Fläche des Zahnrades wird eine SKIZZE mit einem Kreis
angelegt.
Durchmesser Ÿ 35mm
Die Skizze wird als BLOCK extrudiert.
Länge Ÿ 12,4mm
Am Ende des Blocks wird eine FASE angebracht:
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Länge1 Ÿ 3,5mm
Winkel Ÿ 45deg
3.11 Anpassung von Teilevorlagen 91

Die SKIZZE für die Tasche wird durch folgende Parameter beschrieben:
Radius Ÿ 10mm
Breite der Nut Ÿ 6mm
Entfernen des unteren Kreisbogens (vgl. Abschnitt 2.5)
Länge des Profils Ÿ 22,3mm
Erzeugen der TASCHE.

SPEICHERN des Zahnrades unter dem Namen Zahnrad_47_106.

Zahnrad 3

Es wird ein neues Part mit dem Namen Zahnrad_27_15 erstellt.

EINFÜGEN DER POWERCOPY mit folgenden Parametern:


Breite Ÿ 15 mm
Zähnezahl Ÿ 27
Abstand auf dem Kopfkreis Ÿ 0,546mm
Abstand auf dem Grundkreis Ÿ 1,39mm
Abstand auf dem Teilkreis Ÿ 1,178mm
Abstand auf dem Zwischenkreis Ÿ 1,33mm
Schrägungswinkel Ÿ 85deg
92 3 Konstruktion eines Getriebes

Der Aufsatz wird durch eine Skizze und einen BLOCK mit den Parametern
dargestellt.
Durchmesser Ÿ 25mm
Länge Ÿ 10mm
Das Modell wird mit zwei FASEN ver-
sehen.
Modus Ÿ Länge1/Winkel
Länge1 Ÿ 3,5mm
Winkel Ÿ 45deg
Anschließend wird eine axiale BOH-
RUNG konzentrisch zum Wellenabsatz
erzeugt.
Durchmesser Ÿ 13mm

Das Zahnrad soll später im Zusammenbau des Getriebes mit einem Stift
axial fixiert werden. Zur Definition der Bohrung wird eine Ebene als
Stützelement benötigt.
Die EBENE wird durch folgende Parameter definiert:
Typ Ÿ Offset von Ebene
Referenz Ÿ xy-Ebene
Offset Ÿ 12,5mm
Auf dieser Ebene wird nun die BOH-
RUNG erzeugt:

Bohrtyp Ÿ bis zum nächsten


Bohrungsdurchmesser Ÿ 4mm
Das vollständige Zahnrad wird unter
dem Namen Zahnrad_27_15 GESPEI-
CHERT.
3.11 Anpassung von Teilevorlagen 93

Ritzelwelle

Erstellen eines neuen Parts mit dem Namen Ritzelwelle.

Auch die Ritzelwelle kann mit Hilfe der POWERCOPY aufgebaut werden.
Dafür werden folgende Parameter verwendet:
Breite Ÿ 24mm
Zähnezahl Ÿ 27
Abstand auf dem Kopfkreis Ÿ 0,548mm
Abstand auf dem Grundkreis Ÿ 1,4mm
Abstand auf dem Teilkreis Ÿ 1,178mm
Abstand auf dem Zwischenkreis Ÿ 1,337mm und
Schrägungswinkel Ÿ 85deg
Zunächst wird auf der Seitenfläche des
Zahnrads eine Skizze mit zwei zum Zahn-
rad konzentrischen Kreisen erzeugt.
Durchmesser1 Ÿ 15mm
Durchmesser2 Ÿ 12mm
94 3 Konstruktion eines Getriebes

Beide Wellenzapfen werden mit einem


MEHRFACHBLOCK modelliert.
Extrusionsdomäne1 (d=12mm) Ÿ 14mm
Extrusionsdomäne2 (d=15mm) Ÿ 4mm

Am Ende des Wellenzapfens wird eine FASE erzeugt:


Modus Ÿ Länge1/Winkel
Länge1 Ÿ 1mm
Winkel Ÿ 45deg
Der andere Wellenzapfen wird ebenfalls durch einen Mehrfachblock darge-
stellt. Dazu werden in einer SKIZZE auf der anderen Zahnradseite ebenfalls
zwei konzentrische Kreise erzeugt:
Durchmesser1 Ÿ 20mm
Durchmesser2 Ÿ 25mm
Der MEHRFACHBLOCK wird durch fol-
gende Parameter definiert:
Extrusionsdomäne1 (d=20mm) Ÿ 40mm
Extrusionsdomäne2 (d=25mm) Ÿ 2mm

Anschließend soll am langen Wellenabsatz eine Passfedernut erzeugt wer-


den. Dazu ist zunächst eine EBENE notwendig.
Typ Ÿ Offset von Ebene
Referenz Ÿ zx-Ebene
Offset Ÿ 10mm
Auf dieser Ebene wird nun eine SKIZ-
ZE angelegt.

Abstand Ÿ 22mm
Länge Ÿ 25mm
Radius Ÿ 3mm
3.11 Anpassung von Teilevorlagen 95

Die Skizze wird als TASCHE ausgeprägt.


Tiefe Ÿ 3mm
Für den Sicherungsring wird eine
SKIZZE auf der xy-Ebene erzeugt.
Entfernung von der Achse Ÿ 9,25mm
Breite Ÿ 1,2mm
Entfernung zum Wellenende Ÿ
1,8mm

Diese Skizze wird mit der Funktion NUT rotiert.


Winkel Ÿ 360deg
Rotationsachse Ÿ Achse der Welle
Das vollständige Ritzel wird unter dem Namen Ritzelwelle gespeichert.

Erzeugen der Kugellager


In der Getriebebaugruppe sind insgesamt fünf verschiedene Kugellager ent-
halten. Diese sollen erzeugt werden, indem das bereits modellierte Kugella-
ger geöffnet wird, die Parameter entsprechend angepasst werden und das
Modell unter einem neuen Namen abspeichert wird.
Um diese möglichst schnell zu erzeugen, wird, falls nötig, die zugehörige
Konstruktionstabelle mit den Werten der benötigten Kugellager angepasst.
Tabelle 1: Kugellagerparameter
D(mm) D1(mm) B(mm) d1(mm) d(mm) r12(mm) kr(mm)
52 40 15 34,4 25 1 4,8
32 26 10 18,2 12 0,6 3,9
40 32,8 12 24,2 17 0,6 4,3
42 35 12 27 20 0,6 4
42 33,9 13 23,7 15 1 5,1

Mit der Auswahl einer Zeile in der Konstruktionstabelle werden die Para-
meter einer Kugellagervariante aktiviert.
Container Beziehungen im Strukturbaum aufklappen Ÿ Doppelklick
auf Konstruktionstabelle Ÿ Variante auswählen Ÿ bestätigen
Nachdem die jeweiligen Parameter geändert wurden, wird das Part umbe-
nannt.
RMT auf das Zahnrad im Strukturbaum Ÿ Eigenschaften Ÿ Produkt
Ÿ Teilenummer
96 3 Konstruktion eines Getriebes

Dabei können die Kugellagervarianten wie folgt benannt werden:


Kugellager_Wert für d_Wert für D
z. B. für die erste Variante: Kugellager_25_52
Anschließend kann die Kugellagervariante unter dem jeweiligen Namen ge-
speichert werden
Datei Ÿ Speichern unter... Ÿ spez. Dateinamen eingeben Ÿ OK

Erzeugen der Dichtung


Die Flanschfläche der antriebsseitigen Gehäusehälfte (Teil muss geöffnet
werden) soll weiterhin für die Modellierung der Dichtung genutzt werden.
Dazu wird zunächst ein neues Part mit dem Namen Dichtung angelegt und
ein neues Geometrisches Set mit dem Namen Flansch eingefügt.
Die Ableitung der Fläche des Gehäuses_Antriebsseite wird kopiert.
RMT auf Ableiten.1 Ÿ kopieren
Diese Ableitung wird in dem Geome-
trischen Set der Dichtung als Verknüp-
fung eingefügt
RMT auf Flansch Ÿ Einfügen Spe-
zial Ÿ als Ergebnis mit Verknüp-
fung.
Danach wird der Hauptkörper als Ob-
jekt in Bearbeitung definiert und die
eingefügte Fläche mit der Funktion
AUFMAßFLÄCHE extrudiert.
Erster Offset Ÿ 1mm
Das geometrische Set wird ausgeblen-
det und alle Kanten der Dichtung wer-
den VERRUNDET.
Radius Ÿ 0,5mm

Dem Hauptkörper wird das Material Gummi und eine beliebige Farbe zu-
gewiesen.
Anschließend wird das Modell unter dem Namen Dichtung GESPEICHERT.
97

4 Drafting (Zeichnungserstellung)
Die Drafting-Umgebung dient dem Erstellen von technischen Zeichnungen.
Von bereits vorhandenen Volumenkörpern kann die Geometrie abgeleitet
und als Zeichnung abgebildet werden. Es ist nur bedingt möglich, aus einer
Zeichnung ein 3D-Modell abzuleiten.
Weiterhin bietet die Drafting-Umgebung die Möglichkeit, vollständig eigene
Zeichnungen zu erstellen.

4.1 Grundlagen
Öffnen einer Zeichnung ohne Teilevorlage
Öffnet man die DRAFTING-Umgebung,
wenn noch kein weiteres Teil geöffnet
wurde, über Start Ÿ Mechanische
Konstruktion Ÿ Drafting, kann das
Format einer leeren Zeichnung ausge-
wählt werden. Das Format sowie die
Blattdarstellung kann beliebig verän-
dert werden.
Mit einem Klick auf OK wird in dem
neuen Drawing-Dokument das erste
Blatt angelegt.

Der Strukturbaum einer Zeichnung


enthält alle Blätter und die in den
jeweiligen Blättern enthaltenen An-
sichtstypen.
Über Doppelklick LMT auf ein Blatt
wird dieses angezeigt.

Ist ein Drawing-Dokument geöffnet, lassen sich die Eigenschaften eines


Blattes verändern. Dabei können unter anderem die Größe und Ausrichtung
des Blattes, sowie der Maßstab festgelegt werden.
RMT auf das jeweilige Blatt im Strukturbaum Ÿ Eigenschaften
S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3_4,
© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
98 4 Drafting (Zeichnungserstellung)

Jedes Zeichnungsobjekt verfügt über zwei Arbeitsebenen (Arbeitsansicht und


Blatthintergrund). Es bietet sich an, den Rahmen, Tabellen oder Texte (z. B.
Normen) in dem Blatthintergrund abzulegen. Alle anderen Elemente werden
in der Arbeitsansicht positioniert.
Zur Rahmenerzeugung wird zum BLATTHINTERGRUND gewechselt
Bearbeiten Ÿ Blatthintergrund
Über RAHMEN UND ZEICHNUNGSKOPF
kann eine von vielen verschiedenen
Vorlagen ausgewählt und eingefügt
werden. Bei einer nachträglichen Grö-
ßenänderung des Blattes kann der
Rahmen im Aktionsfeld angepasst
werden (Größe ändern).

Bei der Erzeugung der Rahmen und Schriftfelder ist es wichtig, dass die
richtige Blattgröße vorher eingestellt wurde, denn der Rahmen wird bei der
Erzeugung automatisch an die vorhandene Blattgröße angepasst. Ändert
man die Größe hinterher, so verändert sich der Rahmen nicht mit, sondern
muss manuell geändert werden.
Nach der Erzeugung können die Texte im Schriftfeld bearbeitet werden
(LMT Doppelklick).
Zum Erzeugen neuer Textfelder kann die Funktion TEXT genutzt werden.
Anschließend muss wieder zu den Arbeitsansichten gewechselt werden.
Bearbeiten Ÿ Arbeitsansichten

Erstellen einer Zeichnung mit einem geöffnetem Teil


Die DRAFTING-Umgebung kann alter-
nativ auch aus einem geöffneten Bau-
teil heraus aufgerufen werden.
Dazu ist zunächst das CAD-Modell der
Antriebswelle zu öffnen
Über Start Ÿ Mechanische Kons-
truktion Ÿ Drafting wird mit der
Zeichnungserstellung begonnen.
In diesem Dialog gibt es die Möglichkeit mittels der vier Schaltflächen ein
automatisches Layout auszuwählen.
Für das folgende Beispiel wird ein leeres Blatt ausgewählt.
Unter Ändern kann die Blattgröße und -ausrichtung angepasst werden
4.1 Grundlagen 99

Erstellen von verschiedenen Einzelansichten


Alle Ansichten, Zeichnungsbeschriftungen und Bemaßungen werden in der
Arbeitsansicht erzeugt. Die folgenden Schritte beschreiben das manuelle
Einfügen einzelner Ansichten. Die Funktionen zum Erzeugen der verschie-
denen Ansichten sind in der Symbolleiste ANSICHTEN zusammengefasst.
Die Basis für die Zeichnungserstellung eines Bauteils bildet die VORDERAN-
SICHT. Aus dieser Ansicht werden anschließend weitere projizierte Ansichten
abgeleitet.
Nach Auswahl der Funktion Vorderan-
sicht muss im 3D-Modell (beide Fens-
ter können über Fenster Ÿ Nebenei-
nander Anordnen angezeigt werden)
eine Ebene oder eine planare Fläche
zum Ausrichten des Bauteils ausge-
wählt werden. Eine Vorschau wird in
der linken Ecke visualisiert.
Ÿ Auswahl der xy-Ebene
Die Ansicht erscheint auf dem Zeich-
nungsblatt. Mit Hilfe des Navigations-
rades kann die erzeugte Ansicht mani-
puliert werden. Mit den blauen Pfei-
len wird die Ansicht um definierte
Winkel im Raum verdreht.

Mittels des grünen Punktes (LMT halten) wird die Ansicht in der Zeich-
nungsebene gedreht. Die Zeichnungsansicht sollte so gedreht werden, dass
die Welle quer auf dem Zeichnungsblatt dargestellt wird.
Durch LMT im freien Raum wird die Ansicht fixiert. Zum Erzeugen von
weiteren Ansichten bietet die Toolleiste unter anderem folgende Funktionen:
PROJIZIERTE ANSICHTEN erzeugen die Standardansichten (Drauf-, Seiten-
und Rückansicht). Hierfür wird die Maus auf die gewünschte Stelle auf dem
Zeichnungsblatt bewegt und die Ansicht mit der LMT bestätigt.
Diese Funktion, wie auch die im Folgenden erklärten, befindet sich hinter
dem Button der Vorderansicht.
HILFSANSICHT erzeugt eine Ansicht in einem bestimmten, selbst gewählten
Winkel, ausgehend vom aktivierten Teil. Der Winkel wird über das Zeichnen
einer Linie bestimmt.
100 4 Drafting (Zeichnungserstellung)

Zur Erzeugung von ISOMETRISCHEN ANSICHTEN muss im 3D-Modell (ähn-


lich der Funktion Vorderansicht) eine Ebene oder Rotationsachse ausgewählt
werden.
Bei der Zeichnungserstellung ist zwischen der aktiven Ansicht (roter
Rahmen) und den übrigen Ansichten zu unterscheiden (blauer Rah-
men).
Sämtliche Funktionen (z. B. Projizierte Ansicht, Schnitt…) werden im-
mer aus der aktiven Ansicht heraus erzeugt. Über Doppelklick LMT
kann eine Ansicht als aktiv definiert werden.
Jede Ansicht besitzt gewisse Eigenschaften, welche über RMT auf den
Rahmen Ÿ Eigenschaften geändert werden können. Hierbei kann z. B. der
Maßstab und die Anzeige von Mittellinien, Achsen und Gewinden angepasst
werden.
Wird eine Ansicht aus einer anderen erzeugt, so werden die Eigenschaften
übertragen. Ansonsten sind die Eigenschaften verschiedener Ansichten
unabhängig voneinander.
Aus der Vorderansicht abgeleitete Ansichten lassen sich nur in eine Richtung
verschieben, um den Bezug zur Vorderansicht zu erhalten.
Soll eine Ansicht an einen beliebigen Ort (z. B. ein anderes Blatt )
verschoben werden, so muss diese vorher isoliert werden. Dazu RMT auf
die jeweilige Ansicht Ÿ Ansichtenpositionierung Ÿ Positionierung
unabhängig von der Referenzansicht.

Erstellen von Ansichten mit dem Assistenten


Der ASSISTENT FÜR DIE ANSICHTS-
ERZEUGUNG bietet verschiedene Pro-
jektionsmethoden (linke Leiste).
Des Weiteren kann der Mindestabstand
aller Ansichten verändert werden.
Der folgende Dialog (Klick auf wei-
ter) bietet die Möglichkeit einzelne
Ansichten hinzuzufügen. Diese können
beliebig im Raster positioniert werden.
Mit RMT auf eine Ansicht Ÿ Lö-
schen können Ansichten einfach ge-
löscht werden.
Der Dialog wird mit Beenden bestätigt. Anschließend muss im 3D-Modell
eine Ebene ausgewählt werden.
4.1 Grundlagen 101

Bearbeiten von Ansichten


Vollschnitte oder abgesetzte Schnitte
können mit der Funktion ABGESETZTER
SCHNITT erzeugt werden. Die Schnitt-
kontur wird über eine Linie in der ak-
tuellen Ansicht gezeichnet.

Die SCHNITTRICHTUNG kann mit einem Doppelklick LMT geändert werden


(Blickrichtung umkehren). Anschließend kann diese Umgebung wieder
verlassen werden.
Der AUSGERICHTETE SCHNITT dient zum Erzeugen von Winkelschnitten.

Die 3D-Schnitte erzeugen nur die tatsächliche Schnittkontur. Alle Elemente


im Hintergrund werden nicht angezeigt.
DETAILANSICHTEN dienen zum Vergrößern von Details. Die Umrandung des
Details kann mit einem beliebigen Profil oder einem Kreis abgegrenzt wer-
den. Nach dem Aufruf der Funktion muss dieses gezeichnet werden (das
Profil muss geschlossen sein).
Der Maßstab des Details kann über die Eigenschaften verändert werden
(RMT auf den Rahmen Ÿ Eigenschaften). Das Schriftfeld mit der
Bezeichnung kann direkt in der Ansicht editiert werden.
CLIPPINGANSICHTEN werden auf dem gleichen Weg erzeugt. Dadurch wird
nur ein bestimmter Bereich eines Bauteils dargestellt.
Soll ein langes Bauteil verkürzt dargestellt werden, kann die Funktion AUF-
BRECHEN EINER ANSICHT genutzt werden. Nach der Aktivierung der Funk-
tion werden die Stellen, an denen die Ansicht aufgebrochen werden soll,
durch Doppelklicken markiert und bestätigt. Der Teil zwischen den beiden
markierten Stellen wird nun nicht mehr dargestellt und die Ansicht verkürzt
abgebildet.
102 4 Drafting (Zeichnungserstellung)

Der AUSBRUCH wird über ein Profil in


einer Ansicht (kongruent zur Detail-
darstellung) gekennzeichnet. In diesem
Beispiel wird die Ausbruchsebene auf
der Achse positioniert.
Bei komplexeren Bauteilen kann die
Ausbruchsebene beliebig verschoben
werden. Dafür muss im Drafting-
Dokument ein Referenzelement ge-
wählt werden.

Aufbereiten von Ansichten


Um Elemente in eine Ansicht einfügen zu können, ist es wichtig, vorher die
jeweilige Ansicht zu aktivieren! Es können immer nur Elemente als Referenz
angegeben werden, die zu der jeweils aktiven Ansicht gehören.
Symmetrielinien
Zum Erzeugen einer MITTELLINIE, wird nach dem Aktivieren der Funktion
die gewünschte Bohrung selektiert.

Für die MITTELLINIE MIT REFERENZ werden zuerst die Bohrung und an-
schließend die Referenz ausgewählt. Die erzeugten Mittellinien werden an
dieser Referenz ausgerichtet.
Die Erzeugung eines GEWINDES ist analog zur Erzeugung von Mittellinien.
Es wird jedoch empfohlen Gewindeinformationen im 3D-CAD-Modell zu
vergeben. Bei der Zeichnungserstellung kann ein Gewinde dann über die
Eigenschaften einer Ansicht (RMT auf den Rahmen Ÿ Eigenschaften)
sichtbar gemacht werden.
Eine Symmetrielinie wird mit der Funktion ACHSLINIE erzeugt. Dabei wer-
den zwei Referenzlinien benötigt, zwischen denen eine Symmetrieachse er-
zeugt werden soll.
Über ACHSLINIE UND MITTELLINIE werden nach der Auswahl von zwei Boh-
rungen sowohl Mittellinien in den Bohrungen als auch eine Achslinie, die
durch die Mittelpunkte beider Bohrungen verläuft, erzeugt.
4.1 Grundlagen 103

Alle Achsen können beliebig verlängert


werden. Dies geschieht durch das
Ziehen an den Kästchen nach der
Auswahl einer Achse.
Soll nur eine Seite der Achse ver-
längert werden, muss die Strg-Taste
gedrückt gehalten werden.

Bemaßungen

Für die vollständige Bemaßung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Ver-


fügung.
Es kann zum Beispiel gewählt werden zwischen:
LÄNGEN-/ABSTANDSBEMAßUNGEN

WINKELBEMAßUNG

RADIUSBEMAßUNG

DURCHMESSERBEMAßUNG

Zur Positionierung werden lediglich die Elemente ausgewählt und das Maß
durch das Klicken im Grafikbereich bestätigt.
Nach Aktivierung der Längen-/ Ab-
standsbemaßungsfunktion erscheint das
Menü Toolauswahl, womit sich die
Ausrichtung der Maßlinien steuern
lässt.
Das nachträgliche Bearbeiten eines Maßes geschieht in dessen Eigenschaften
(RMT Ÿ Eigenschaften). In diesem Menü können über verschiedene Re-
gisterkarten zum Beispiel die Art der Pfeile oder die Schriftgröße und -art
verändert werden.
Auch Prä- und Suffixe (wie z. B. Durchmesser) und Toleranzangaben kön-
nen hinzugefügt werden.
Sollen mehrere Maße gleichzeitig geändert werden, müssen alle zu ändern-
den Maße ausgewählt (Strg-Taste gedrückt halten) und über RMT auf
eines der ausgewählten Maße die Einstellungen angepasst werden.
104 4 Drafting (Zeichnungserstellung)

Voreinstellungen, die diese Einstellungen für Maße vorab festlegen, sind in


einem xml-File gespeichert und können nur im Administrator-Modus
vorgenommen werden.
Über die Funktion BEMAßUNG GENERIEREN können automatisch Maße auf
der Grundlage der Maßeinträge in Skizzen oder Features des 3D-Modells er-
zeugt werden
Anmerkungen und Bezugselemente

Zur eindeutigen Beschreibung von Geometrien stehen verschiedene Bezugs-


elemente zur Verfügung. Bei der Ausführung dieser Funktionen müssen
nach dem Aufruf nur das Geometrieelement angewählt werden.
BEZUGSELEMENTE

GEOMETRISCHE TOLERANZEN

TEXTE

TEXT MIT BEZUGSLINIE

REFERENZKREISE

RAUHIGKEITEN

SCHWEIßBESCHRIFTUNGEN

PFEILE ERZEUGEN

Nachträgliche SCHRAFFUREN können automatisch oder manuell erstellt wer-


den. Bei einer automatischen Erstellung muss nur der zu schraffierende Be-
reich angewählt werden (LMT). Bei einer manuellen Schraffur müssen alle
Begrenzungselemente ausgewählt werden.
In den Eigenschaften (RMT Ÿ Eigenschaften) der Schraffur kann die Dar-
stellung des schraffierten Bereichs angepasst werden.

Weitere Funktionen der Zeichnungserstellung


Über NEUES BLATT kann innerhalb eines Drawing-Dokuments ein neues
Zeichnungsblatt angelegt werden. Das neue Blatt erscheint im Strukturbaum
und kann ebenfalls über die Eigenschaften angepasst werden.
4.2 Zeichnungsableitung der Antriebswelle 105

Die aktive Ansicht wird über einen roten Rahmen dargestellt. Die restlichen
Ansichten sind blau umrahmt. Dieser Rahmen kann über die Funktion AN-
SICHTSUMRAHMUNG ANZEIGEN aktiviert und deaktiviert werden. Die Positio-
nen der Ansichten können durch das Verschieben des Rahmens verändert
werden.
Analog zur Skizzierumgebung kann auch bei der Zeichnungserstellung das
SKIZZIERGITTER ein- bzw. ausgeblendet werden.
Weiterhin ist es ebenfalls möglich den RASTERFANG zu aktivieren bzw. zu
deaktivieren.
Bei der Erstellung von Zeichnungen kann auch manuell zweidimensionale
Geometrie erzeugt werden. Die Handhabung der Konturerzeugung sowie
der Definition von Bedingungen ist vollständig analog zum Skizziermodus zu
sehen (s. Kapitel 1). Die Geometrie wird dabei immer in der aktiven Ansicht
eingefügt.
Ferner kann eine NEUE ANSICHT eingefügt werden. Diese Ansicht ist zu-
nächst leer und bietet sich vor allem für die manuelle Erzeugung von zwei-
dimensionaler Geometrie an.

4.2 Zeichnungsableitung der Antriebswelle


In diesem Abschnitt soll eine Zeichnung von der Antriebswelle erstellt wer-
den. Dazu wird nach dem Öffnen des 3D-Modells der Antriebswelle die
DRAFTING-Umgebung aufgerufen.

Es wird ein leeres Blatt ausgewählt.


Blattdarstellung Ÿ A3 ISO
Ÿ Querformat
Nach der Bestätigung mit OK kann selbstständig ein Zeichnungsrahmen
eingefügt werden. Anschließend darf das Wechseln in die Arbeitsansichten
nicht vergessen werden.
Die erste VORDERANSICHT wird einge-
fügt. Dafür wird eine Stirnfläche der
Welle im 3D-Modell ausgewählt und
die Ansicht im Drafting-Dokument zu
einer Vorderansicht gedreht (blaue
Pfeile).
106 4 Drafting (Zeichnungserstellung)

Für die Durchgangsbohrung und die


Passfedernut wird ein AUSBRUCH er-
zeugt. Die Ausbruchsebene durchläuft
die Mittelachse und muss nicht verän-
dert werden.

Die erzeugte Vorderansicht wird über


die Eigenschaften bearbeitet. (RMT Ÿ
Eigenschaften). Im Bereich Aufberei-
ten wird die Darstellung von Achsen
aktiviert.

Es kann mit der Bemaßung begonnen


werden. Hierfür wird die Funktion
DURCHMESSERBEMAßUNG gewählt. Es
muss nur eine Seite des Wellenabsat-
zes angewählt werden. Die zweite
Kante wird automatisch erkannt.
Die Längen der Wellenabsätze werden
mit der Funktion LÄNGEN-/ABSTANDS-
BEMAßUNG bemaßt.
Bei der FASENBEMAßUNG erscheint
nach der Auswahl der Funktion eine
Symbolleiste zur Toolauswahl. Hier
werden die folgenden Einstellungen
vorgenommen und anschließend die
Fase ausgewählt:
Ÿ Länge x Winkel
Ÿ zwei Symbole
Alle Maßpfeile können über die Eigenschaften verändert werden. Weiterhin
können hier Toleranzen oder Oberflächenangaben angetragen werden
Anschließend wird aus der Vorderansicht mit der Funktion PROJIZIERTE AN-
SICHTeine Draufsicht der Welle abgeleitet.
4.2 Zeichnungsableitung der Antriebswelle 107

Da die abgeleitete Draufsicht nur für


die Bemaßung der Passfedernut benö-
tigt wird, wird eine BEGRENZUNGSAN-
SICHT erzeugt. Hierzu muss die Drauf-
sicht aktiv sein (Doppelklick LMT).
Die Begrenzungsansicht wird häufig
zur eindeutigen Bestimmung von klei-
nen Bereichen großer Bauteile ver-
wendet.
Alle fehlenden Maße können selbst-
ständig angetragen werden.
Abschließend wird aus der Vorder-
ansicht eine ABGESETZTE SCHNITTAN-
SICHT erzeugt. Hierzu muss die Vor-
deransicht aktiv sein.
Nach der Auswahl der Funktion wird
in der Vorderansicht die Schnittlinie
gezeichnet und mit einem Doppelklick
LMT bestätigt. Anschließend kann
durch Bewegen der Maus die Schnitt-
ansicht positioniert werden. Mit LMT
wird die Schnittansicht platziert.
Über die Eigenschaften kann die Darstellung der Schnittlinie sowie die Dar-
stellung der Schnittansicht angepasst werden
Die Zeichnung ist nun vollständig und kann abgespeichert werden.
108

5 Assembly (Baugruppenerstellung)
Das ASSEMBLY DESIGN ermöglicht die Positionierung mehrerer Einzelteile
oder Unterbaugruppen zueinander.
Öffnen eines neuen Dokuments (Product) oder aufrufen der Umgebung AS-
SEMBLY DESIGN über

Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Assembly Design.

5.1 Einfügen von Komponenten


Eine Baugruppe (Produkt1) kann aus
Einzelteilen und aus Unterbaugruppen
bestehen, welche im Strukturbaum
aufgeführt werden.
Die Einzelteile werden über Bedin-
gungen zueinander positioniert und
somit zusammengebaut.
Alle Zusammenbaubedingungen wer-
den in dem zusätzlichen Container Be-
dingungen gespeichert.
Das Einfügen von beliebigen bereits vorhandenen Bauteilen geschieht über
die Funktion VORHANDENE KOMPONENTE. Anschließend muss das Ziel defi-
niert werden. Dazu wird mit der LMT das Product1 im Strukturbaum aus-
gewählt. Das Einzelteil wird somit dem Product1 untergeordnet.
Leere Teile können über die Funktion
TEIL einem Produkt untergeordnet
werden. Zum Einfügen muss wieder
ein Zielprodukt definiert werden (z. B.
Product1).
Zum Bearbeiten des Teils muss das
Part1 (Doppelklick LMT) aktiviert
werden. Dabei wird automatisch in die
Teileumgebung (z. B. Part Design)
gewechselt und das Bauteil kann unter
der Berücksichtigung des Zusammen-
baus konstruiert werden.

S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3_5,


© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
5.2 Bewegen von Teilen und Komponenten 109

Das neue Teil kann mit Informationen (z. B. Geometrie) gefüllt werden. Die
Baugruppe wird wieder mit einem Doppelklick LMT aktiviert. Alle Funk-
tionen zur Baugruppenerstellung stehen somit wieder zur Verfügung.

Unterbaugruppen können über die Funktion PRODUKT eingefügt werden.


Neue Teile und neu eingefügte Unterbaugruppen werden beim Speichern der
Baugruppe als neues Teil bzw. neues Produkt in einer separaten Datei abge-
speichert.
Die Funktion KOMPONENTE erzeugt eine neue Unterbaugruppe. Komponen-
ten werden im Gegensatz zum Produkt nicht als separate Datei abgelegt.

5.2 Bewegen von Teilen und Komponenten


Beim Einbau von mehreren Bauteilen, werden diese häufig an der gleichen
Stelle eingefügt. Zum einfachen Zusammenbau werden verschiedene Funk-
tionen zur Verfügung gestellt.
Die Funktion ZERLEGEN verschiebt je
nach der gewählten Einstellung die
Teile so im Raum, dass sie nicht mehr
übereinander liegen.
Die Position eines fixierten Teils än-
dert sich nicht.
Einzelteile können durch die MANI-
PULATION in bestimmte Richtungen
verschoben werden. Es stehen folgen-
de Möglichkeiten zur Verfügung:
I. Verschieben entlang einer
Achse
II. Verschieben entlang einer
Ebene
III. Rotation um eine Achse.
Hierfür können sowohl die 3 Haupt-
achsen als auch eigene Achsen eines
Bauteils verwendet werden.
Wird die Funktion In Bezug auf Bedingung aktiviert, werden nur
Bewegungen zugelassen, welche sich aufgrund der bereits erzeugten
Bedingungen ergeben.
110 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Wird die Funktion MANIPULATION BEI KOLLISION STOPPEN aktiviert kann


bei gleichzeitiger Aktivierung der Funktion IN BEZUG AUF BEDINGUNG ein
Bauteil bewegt werden, bis es zur Kollision mit einem anderen Teil kommt.
Alternativ lassen sich Bauteile durch
den KOMPASS frei im Raum bewegen.
Der Kompass kann frei an beliebigen
Flächen eines Bauteils positioniert
werden.
Ÿ LMT am roten Punkt gedrückt
halten Ÿ Kompass auf eine Fläche
ziehen
Er richtet sich automatisch an den jeweiligen Koordinaten einer Komponente
aus. Zum freien Navigieren kann er bei gedrückter LMT an den Achsen ge-
zogen werden.
Mit der Funktion VERSETZEN lassen sich Bauteile schnell an anderen Bautei-
len ausrichten.
Dazu wählt man beispielsweise zwei Flächen verschiedener Komponenten
nacheinander an und beendet die Funktion (LMT auf freien Bereich). Die
beiden Flächen werden nun aufeinander positioniert. Die Richtungen der
Normalenvektoren können durch die grünen Pfeile verändert werden.

5.3 Erstellen von Bedingungen


Für die Positionierung der Bauteile zueinander stehen verschiedene
Bedingungen zur Verfügung. Im Unterschied zum Bewegen werden diese
Positionen gespeichert und werden aktualisiert z. B. bei Änderungen der
Geometrie.
KONGRUENZBEDIN- Achsen und Kanten verschiedener Körper werden
GUNG kongruent angeordnet.
KONTAKTBEDINGUNG Zwei ausgewählte Flächen verschiedener Teile
werden aufeinander positioniert.
OFFSETBEDINGUNG Diese Bedingung bezieht sich ebenfalls auf die
Flächen der Teile, mit dem Unterschied, dass ein
Offset (Abstand) zwischen diesen Flächen defi-
niert werden kann.
WINKELBEDINGUNG Sowohl Flächen als auch Kanten können ange-
wählt und über einen Winkel zueinander ausge-
richtet werden
5.4 Aufbereiten von Baugruppen 111

KOMPONENTE FIXIE- Wird ein Teil mit dieser Bedingung versehen, so


REN wird der momentane Ort im Raum für dieses Teil
fixiert. Andere Teile können nun an diesem Teil
ausgerichtet werden. Diese Bedingung wird meis-
tens bei dem zuerst eingefügten Bauteil einer Bau-
gruppe angewendet.
GRUPPIEREN Gruppierte Elemente verhalten sich bei Animatio-
nen, als wären sie ein Teil.
BEDINGUNGEN ÄN- Ermöglicht das leichte Ändern von Bedingungen.
DERN Wird eine Bedingung ausgewählt, schlägt das Sys-
tem Alternativen zu dieser Bedingung vor.
SYMMETRIE Eingefügte Teile können an Ebenen oder Flächen
gespiegelt werden.
MUSTER WIEDERVER- Erstellte Muster können beim Modellieren für
WENDEN Einzelteile wieder verwendet werden.

5.4 Aufbereiten von Baugruppen


Über Verdecken/Anzeigen können Teile und Bedingungen in den nicht
sichtbaren Bereich verschoben werden.
Mit der Funktion SICHTBAREN RAUM UMSCHALTEN kann zwischen dem
sichtbaren und unsichtbaren Bereich gewechselt werden.
Bei verschiedenen Veränderungen (z. B. Einfügen einer neuen Bedingung)
muss das Produkt AKTUALISIERT werden. Alle Verknüpfungen und Bedin-
gungen werden somit neu berechnet.
Soll eine automatische Aktualisierung erfolgen, muss dies in den Optionen
eingestellt werden.
Tools Ÿ Optionen Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ Assembly Design Ÿ
Registerkarte Allgemein Ÿ Aktualisieren
Eine manuelle Aktualisierung ist empfehlenswert, weil dadurch ein zügigeres
Arbeiten gewährleistet werden kann.
Normteile wie z. B. Schrauben oder Muttern müssen nicht modelliert wer-
den. Sie stehen in einem KATALOGBROWSER zur Verfügung. Zum Einfügen:
Katalogbrowser Ÿ wählen des gewünschten Normteils Ÿ bestätigen des
ausgewählten Elements mit einem Doppelklick.
Das Teil wird in die aktuelle (im Strukturbaum blau hinterlegt) Baugruppe
eingefügt.
112 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Wurden bei der Einzelteilkonstruktion keine Materialien zugewiesen, so


kann dies auch in der Umgebung des Assembly Designs erfolgen. Das Zu-
weisen eines Materials erfolgt analog zur Einzelteilkonstruktion.
Es ist jedoch zu empfehlen, Materialien bereits bei der Konstruktion eines
Einzelteils zu vergeben und dies auch durchgängig beizubehalten.

5.5 Analysieren von Baugruppen


Zur Ermittlung von Abständen zwi-
schen Komponenten oder Elementen
wird die Funktion MESSEN ZWISCHEN
bereitgestellt.
Unter Modus für Auswahl kann an-
gegeben werden, welche Elementtypen
zum Messen selektiert werden möch-
ten. Alle anderen Elemente sind dann
nicht auswählbar.
Soll eine Messung beibehalten werden,
wird diese im Strukturbaum im Con-
tainer Anwendungen abgelegt.
Mit einem Klick auf Anpassen… kön-
nen die Ergebnisse der Messung aus-
gewählt werden.
Alle aktivierten Ergebnisse werden bei
einer gespeicherten Messung separat
im Strukturbaum abgelegt.
Informationen aus Messungen können
z. B. auch für verschiedene mathemati-
sche Zusammenhänge genutzt werden.
Um Radien und Durchmesser zu bestimmen, wird die Funktion ELEMENT
MESSEN genutzt.

Nach dem Aufrufen der Funktion Element messen, kann in dem Dialogfeld
zur Funktion Messen zwischen gewechselt werden.
Über die Funktion TRÄGHEIT MESSEN lassen sich nach Auswahl der Kompo-
nenten verschiedene Informationen wie zum Beispiel Volumen, Dichte und
Masse, sowie die Koordinaten des Schwerpunktes und die Trägheitsmomen-
te der ausgewählten Teile ermitteln.
Weiterhin können auch Eigenschaften von zweidimensionalen Elementen
ermittelt werden (z. B. Flächeninhalt, Flächenträgheitsmomente…).
5.6 Baugruppenkomponenten 113

5.6 Baugruppenkomponenten
Eine Baugruppe kann an definierten
Ebenen beliebiger Teile GETRENNT
werden. Alle zu trennenden Kompo-
nenten müssen in das Fenster Betrof-
fene Teile gewählt werden.
Die Funktion TRENNEN wird in jedem
Bauteil ausgeführt.
Weiterhin wird diese Funktion im
Strukturbaum in dem Container Bau-
gruppenkomponenten gespeichert und
kann dort bearbeitet oder gelöscht
werden.
Die Funktionen Bohrung, Tasche,
Hinzufügen und Entfernen werden
nach dem gleichen Prinzip angewen-
det.

5.7 Erzeugen des Zusammenbaus


Nachdem in den vorherigen Abschnitten die Grundlagen des Assembly De-
signs erläutert wurden, wird in diesem Abschnitt der Zusammenbau des Ge-
triebes erzeugt. Dabei werden die charakteristischen Funktionseinheiten zu-
nächst in Unterbaugruppen zusammengefasst. Aus diesen Unterbaugruppen
wird dann der Gesamtzusammenbau des Getriebes gebildet.

Zusammenbau der Unterbaugruppe „Antrieb“


Öffnen eines neuen Produktes (Start Ÿ Mechanische Konstruktion Ÿ As-
sembly Design)
Umbenennen des Produktes in bg_Antriebswelle (RMT Ÿ Eigenschaften
Ÿ Teilenummer)
Einfügen der ersten beiden Bauteile in
das Produkt:
I. Antriebswelle
II. Zahnrad_27_15
Dies geschieht über die Funktion VOR-
HANDENE KOMPONENTE Ÿ Produkt
anklicken Ÿ Welle im Dialogfenster
auswählen
114 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Zunächst muss ein TEIL FIXIERT werden. Als fixiertes Teil wird die An-
triebswelle ausgewählt. Alle anderen Teile können somit zu der Welle aus-
gerichtet werden.
Die erste Bedingung ist eine KONGRU-
ENZBEDINGUNG zwischen der Wellen-
achse und der Achse des Zahnrades.
Wird das Zahnrad falsch herum zur
Wellenachse platziert, so muss es über
Manipulation (z. B. Drehung um die z-
Achse) gedreht und anschließend das
Produkt aktualisiert werden.
Rotationsachsen werden eingeblendet, sobald die Bedingungen aktiviert sind
und die Achsen mit der Maus überfahren werden.
Alle erstellten Bedingungen werden im Strukturbaum aufgelistet und können
dort wieder aufgerufen, bearbeitet oder gelöscht werden.
Die zweite KONGRUENZBEDINGUNG wird zwischen den Bohrungen zur axia-
len Sicherung erzeugt.

Die erzeugten Bedingungen werden durch entsprechende Symbole visuali-


siert aber noch nicht ausgeführt. Nach jeder neuen Bedingung muss das Pro-
dukt erneut AKTUALISIERT werden.
Alle Freiheitsgrade des Zahnrades sind nun eliminiert.
Anschließend werden die Lager Kugellager_15_42 und Kugellager_17_40
in die Baugruppe eingefügt (VORHANDENE KOMPONENTE).
Das Kugellager_17_40 soll dabei auf dem Wellenabsatz auf der Seite des
Zahnrades positioniert werden.
Beide Lager werden KONGRUENT zur
Wellenachse ausgerichtet. Weiterhin
wird jeweils ein FLÄCHENKONTAKT
zwischen dem jeweiligen Lager und
dem dazugehörigen Wellenabsatz er-
stellt.
Beide Lager können noch um ihre Achse rotieren. Diese Rotation ist für die
Baugruppe zulässig. Sie hat keine Auswirkungen auf andere Bauteile. Der
Freiheitsgrad kann jedoch auch durch eine Ausrichtung der Ebenen
unterbunden werden.
5.7 Erzeugen des Zusammenbaus 115

Modellieren eines Bauteils innerhalb des Zusammenbaus


Dass Zahnrad soll durch einen Bolzen gesichert werden. Dieser Bolzen soll
innerhalb der Baugruppe modelliert werden. Dazu wird die Funktion TEIL
ausgewählt und danach das Zielprodukt (bg_Antriebswelle) im Struktur-
baum angeklickt.
Der nachfolgende Dialog zur Auswahl
eines neuen Ursprungspunktes für das
Teil wird mit Nein geschlossen.
Somit bildet der Ursprungspunkt der
Baugruppe, also der des ersten einge-
fügten Bauteils, den Ursprung des neu-
en Teils.
Im Strukturbaum erscheint ein neues
Teil (Teil1), welches in Bolzen umbe-
nannt wird.
Der Strukturbaum wird erweitert und
mit einem Doppelklick auf den
Hauptkörper in das PART DESIGN
gewechselt.
Hierbei kann auch in eine andere
Umgebung z. B. das Generative Shape
Design gewechselt werden.

Auf der yz-Ebene wird eine SKIZZE


angelegt und die Kontur der Bohrung
abgeleitet (3D-ELEMENTE PROJIZIE-
REN).

Die Skizze wird als BLOCK ausgeprägt.


Länge Ÿ 13mm
Ÿ Gespiegelte Ausdehnung
116 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Der Bolzen kann nun selbstständig


gemäß der Abbildung modelliert wer-
den.

Anschließend wird mit einen Doppel-


klick LMT auf das Produkt im Struk-
turbaum (bg_Antrieb) wieder in die
ASSEMBLY DESIGN Umgebung ge-
wechselt.

Für die restliche Modellierung kann


der Bolzen auch aus der Baugruppe he-
raus in einem separaten Fenster geöff-
net werden.
Ÿ RMT auf Bolzen Ÿ Objekt Bol-
zen.1 Ÿ In neuem Fenster öffnen

Der Bolzen wurde zwar bereits in seiner Position im Zusammenbau model-


liert. Diese Position muss jedoch noch durch die Bedingungen in der Bau-
gruppe definiert werden, da der Bolzen sonst leicht verschoben werden kann.
Hierbei kann der Bolzen entweder fixiert oder zur Bohrungsachse kongruent
und durch eine Offsetbedingung platziert werden.
In einigen Unternehmen ist es üblich die Bauteile anhand ihrer Ko-
ordinatensysteme zu positionieren. Eine Baugruppe hat dabei ein festes
Koordinatensystem (z. B. bei einem Auto die Mitte der Vorderachse). Die
Bauteile werden dann im Bezug zu diesem Koordinatensystem konstruiert,
analog zur Modellierung des Bolzens.
Das letzte Element der Unterbaugruppe ist eine Passfeder. Dieses Normteil
wird über den KATALOGBROWSER für Standardteile eingefügt.
5.7 Erzeugen des Zusammenbaus 117

CATIA V5 verfügt über verschiedene


Kataloge. Teilekataloge sind in dem
Pfad C:\Programme\DassaultSyste
mes\B18\intel_a\startup\components
\MechanicalStandardParts zu finden.
Über den Ordnerbrowser oder über das
Pull-Down-Menü kann zwischen den
verschiedenen Katalogen gewechselt
werden.
Im Folgenden werden Teile aus den Katalogen ISO-Standard und US-
Standard verwendet.
Die Art der Teile (z. B. Schrauben oder Passfedern) können im Auswahl-
fenster selektiert werden (Doppelklick LMT).
Anschließend wird die Norm ausgewählt und nach der Bestätigung werden
die verschiedenen Größen angegeben.
Zum Einbau der Passfeder wird der KATALOGBROWSER geöffnet und folgen-
de Passfeder ausgewählt:
Ÿ ISO Standards
Ÿ Keys
Ÿ ISO_2491_THIN_PARALLEL_KEY_FORM_A
Ÿ ISO_2491_25x5x3_FORM_A_THIN_PARALLEL_KEY
Dieses Normteil wird mit einem Doppelklick LMT zur Baugruppe hinzuge-
fügt.
Liegen Bauteile übereinander, kann deren Position mit der Funktion Mani-
pulation nicht ohne weiteres geändert werden, da sie nicht ausgewählt
werden können. Es bietet sich an, die Baugruppe zu zerlegen und die
Position der Passfeder zu verändern. Anschließend kann die Baugruppe
aktualisiert werden und die Bauteile, welche bereits über Bedingungen posi-
tioniert wurden, werden an ihre alte Position versetzt.
Die Position der Passfeder kann durch
einen FLÄCHENKONTAKT und zwei
KONGRUENZBEDINGUNGEN der Radien
vollständig bestimmt werden.
118 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Der Baugruppe wird das Teil Huel-


se_21 hinzugefügt und über einen
FLÄCHENKONTAKT und eine KONGRU-
ENZ positioniert.

Die Unterbaugruppe ist nun fertig gestellt. Alle nicht benötigten Grafikele-
mente (z. B. Ebenen) können ausgeblendet werden. Die Bedingungen kön-
nen über den Strukturbaum ausgeblendet werden (RMT auf den Container
Bedingung Ÿ Verdecken/Anzeigen).
Alle Ebenen können schnell mit dem FLÄCHENFILTER ausgeblendet werden.
Ggf. muss dazu die Symbolleiste BENUTZERAUSWAHLFILTER eingeblendet
werden. Nach der Auswahl der Funktion kann ein Rechteck über die Bau-
gruppe gezogen werden. Alle Ebenen sind somit selektiert und können mit
RMT auf eine beliebige Ebene Ÿ verdecken/anzeigen ausgeblendet wer-
den.
Anschließend wird das Produkt unter dem Namen bg_Antriebswelle GE-
SPEICHERT.

Zusammenbau der Unterbaugruppe „Gehäuse_Antrieb“


Öffnen eines neuen Produkts und um-
benennen in bg_Gehaeuse_Antrieb.
Die Vorgehensweise ist analog zur
vorherigen Baugruppe.
Diese Baugruppe besteht aus vier Tei-
len, die nacheinander zur Baugruppe
hinzugefügt und mit Bedingungen ver-
sehen werden.

Das Gehaeuse_Antriebsseite und der RWDR_42_21 werden als VORHAN-


DENE KOMPONENTEN eingefügt.

Das Gehaeuse_Antriebsseite wird FIXIERT.


5.7 Erzeugen des Zusammenbaus 119

Erzeugen einer KONGRUENZBEDIN-


GUNG zwischen den Achsen der beiden
Komponenten.
Anschließend wird eine OFFSETBE-
DINGUNG zwischen der Außenfläche
des Dichtrings und der vorderen Flä-
che des Gehäusedeckels definiert. Der
Abstand beträgt 0,7mm.
Der Dichtring sitzt somit bündig zu der
Nut.

Weiterhin soll ein Sicherungsring verbaut werden. Die Nut, in der der Siche-
rungsring positioniert wird, liegt im Inneren des Gehäuses und ist somit
schwer auswählbar. Aus diesem Grund wird zunächst eine Schnittansicht der
Baugruppe erzeugt.
In einer Baugruppe können sehr
schnell mehrere SCHNITTE angelegt
werden. Diese werden im Struktur-
baum in dem Container Anwendun-
gen Ÿ Schnitte gespeichert. Die
Schnittansicht wird in einem separaten
Fenster dargestellt.
Über die Funktion Volumenschnitt wird die SCHNITTANSICHT auch im Gra-
fikbereich angezeigt.
Im Register Positionierung wird die Normalenbedingung Ÿ Y ausgewählt
und der Dialog bestätigt.
Mit einem Doppelklick auf Schnitt.1 im Strukturbaum kann der Schnitt je-
derzeit angepasst werden. Weiterhin kann er über RMT Ÿ Verde-
cken/Anzeigen ausgeblendet werden.
120 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Die Registerkarte POSITIONIERUNG


ermöglicht das Positionieren eines
Schnittes.
Der Schnitt kann, wie oben beschrie-
ben, entlang der Normalenvektoren x,
y und z ausgerichtet, über Position und
Bemaßung bestimmt oder eigens aus-
gerichtet werden.
Dazu kann die Schnittebene um einen
bestimmten Wert (Verschiebung, Ro-
tation) in verschiedenen Richtungen
(Tu, Tv, Tw, Ru, Rv, Rw) verschoben
oder rotiert werden.
Wird eine Bedingung verändert, so muss nach der Baugruppenaktuali-
sierung auch die Schnittansicht aktualisiert werden.
RMT Ÿ Objekt Schnitt.1 Ÿ Den Schnitt aktualisieren
Der Sicherungsring wird aus dem KATALOG (US Standards) eingefügt.
Ÿ US Standards
Ÿ Circlips
Ÿ ANSI_B27_7M_INTERNAL_RETAINING_RING_BASIC_DUTY_
TYPE_3BM1_SMALL_SERIES
Ÿ ANSI B27.7M RING 3BM1 42 STEEL INTERNAL BASIC DUTY
RETAINING
Das Normteil wird mit Doppelklick LMT zur Baugruppe hinzugefügt.
Es wird eine KONGRUENZBEDINGUNG
zwischen dem Außenring des Siche-
rungsrings und dem Gehäuse erzeugt.
Die KONTAKTBEDINGUNG wird zwi-
schen einer Seitenfläche des Siche-
rungsrings und der Innenfläche der
Ringnut erzeugt.
Das Verdrehen des Sicherungsrings
wird durch eine WINKELBEDINGUNG
zwischen einer Ebene des Sicherungs-
rings und einer Ebene des Gehäuses
unterbunden. Ggf. müssen die Ebenen
dazu vorher eingeblendet werden.
5.7 Erzeugen des Zusammenbaus 121

Nachdem der Sicherungsring vollständig positioniert ist, kann der Schnitt


ausgeblendet werden.
Aus dem KATALOGBROWSER wird ein Bolzen zur Zentrierung der Gehäuse-
hälften eingefügt.
Ÿ US Standards
Ÿ Pins
Ÿ ASME_B18_8_7M_HEADLESS_CLEVIS_PIN_TYPE_A
Ÿ ASME B18.8.7M PIN 6x18 STEEL HEADLESS CLEVIS TYPE A
Der Bolzen wird KONGRUENT zur einer
der beiden Zentrierbohrungen positio-
niert.
Weiterhin wird eine Offsetbedingung
zwischen der Stirnfläche des Bolzens
und der vorderen Fläche des Gehäuses
erzeugt.
Offset Ÿ 1mm

In der zweiten Zentrierbohrung wird


ebenfalls ein Bolzen benötigt. Der
zweite Bolzen wird nicht manuell ein-
gefügt, sondern über die Funktion
SYMMETRIE erzeugt. Als Symmetrie-
ebene wird dazu die zx-Ebene des Ge-
häuses verwendet, welche ggf. einge-
blendet werden muss bzw. im Struk-
turbaum ausgewählt werden kann.
Symmetrietyp für Komponente Ÿ
Drehung, neues Exemplar
Ÿ Verknüpfung in dieser Position
beibehalten
Gespiegelte Bauteile erscheinen als Einzelkomponenten im Strukturbaum.
Wird die Verknüpfung mit der Position beibehalten, so ist die Position der
gespiegelten Komponente vom Ursprungselement abhängig und wird
verändert, sobald die Position des Ursprungselements geändert wird.
122 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Wird die Option Spiegeln, neue Komponente gewählt, so wird das


Ursprungselement in sich gespiegelt und eine neue Komponente erzeugt
(z. B. rechte und linke Tür eines Fahrzeugs).
Bei der Option Drehung, neues Exemplar wird die gespielte Komponente
als Gleichteil definiert und ist somit identisch zum Ursprungselement. Dies
ist insbesondere für die spätere Erstellung von Stücklisten wichtig.
Die Baugruppensymmetrie wird in dem Container Baugruppenkomponenten
abgelegt.
Anschließend wird die Dichtung als VORHANDENE KOMPONENTE eingefügt.

Für die vollständige Positionierung


werden zwei Bohrungspaare KONGRU-
ENT zueinander und ein Flanschflä-
chenpaar aufeinander (FLÄCHENKON-
TAKT) positioniert.
Letztendlich können alle Bedingungen
und Ebenen ausgeblendet werden.
Das Produkt wird unter dem Namen bg_Gehaeuse_Antrieb GESPEICHERT.

Zusammenbau der Unterbaugruppe „Gehäuse_Abtrieb“


Öffnen eines neuen Produkts und umbenennen in bg_Gehaeuse_Abtrieb.

Einfügen des Bauteils Gehaeuse_Abtrieb als VORHANDENE KOMPONENTE.

Das Gehäuse_Abtrieb wird FIXIERT.

Der RWDR_30_42 wird als VORHAN-


DENE KOMPONENTE MIT POSITIONIE-
RUNG eingefügt. Dabei wird direkt
nach dem Einfügen der Komponente
ein Dialog zur Definition der Positio-
nierungsbedingungen aufgerufen.
Im Dialog muss automatische Bedin-
gung aktiviert werden.
5.7 Erzeugen des Zusammenbaus 123

Die Art der Verknüpfung impliziert das System. Es kann allerdings durch die
Reihenfolge der Bedingungen im unteren Menü eine Präferenz vorgegeben
werden.
Für die Positionierung wird zunächst ein Element des Radialwellendichtrings
und anschließend eines des Gehäuses gewählt. Wurden alle Bedingungen er-
zeugt, kann der Dialog bestätigt werden.
Die Ausrichtung des eingebauten Elements kann nach der Auswahl der Refe-
renzelemente über die Pfeile verändert werden. Nach dem Bestätigen des
Dialoges erscheinen alle erzeugten Bedingungen im Strukturbaum in dem
Container Bedingungen.
Zur axialen Sicherung werden zwei Sicherungsringe benötigt.
Der erste Sicherungsring mit einem Durchmesser von 42mm wurde bereits
bei der Unterbaugruppe bg_Gehaeuse_Antrieb verwendet und kann als
VORHANDENE KOMPONENTE eingefügt werden.

Der zweite Sicherungsring mit dem Durchmesser von 52mm wird aus dem
KATALOGBROWSER eingefügt:
Ÿ US Standards
Ÿ Circlips
Ÿ ANSI_B27_7M_INTERNAL_RETAINING_RING_BASIC_DUTY_
TYPE_3BM1_LARGE_SERIES
Ÿ ANSI B27.7M RING 3BM1 52 STEEL INTERNAL BASIC DUTY
RETAINING
Beide Sicherungsringe können über
jeweils eine KONGRUENZBEDINGUNG
und einer FLÄCHENKONTAKTBEDIN-
GUNG positioniert werden.
Für eine eindeutige Positionierung
werden die Ebenen der Elemente über
die WINKELBEDINGUNG zueinander
ausgerichtet.
Zur besseren Positionierung kann wie-
der ein SCHNITT erzeugt werden.
Aus dem KATALOGBROWSER (ISO Standard) wird eine Schraube und eine
Unterlegscheibe in die Baugruppe eingefügt. Sie tragen die Bezeichnungen:
Ÿ ISO Standards
Ÿ Washers
124 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Ÿ ISO_7089_PLAIN_WASHER_GRADE_A_NORMAL_SERIES
Ÿ ISO 7089 WASHER 5x10 STEEL GRADE A PLAIN NORMAL SE-
RIES

Ÿ Screws
Ÿ ISO_4762_HEXAGON_SOCKET_HEAD_CAP_SCREW
Ÿ ISO 4762 SCREW M5x20 STEEL HEXAGON SOCKET HEAD
CAP
Beide Bauteile werden mit den Bedin-
gungen KONGRUENZ und FLÄCHEN-
KONTAKT an der Referenzbohrung (s.
Abbildung) des Benutzermusters posi-
tioniert.

Die beiden Komponenten müssen nicht für jede Bohrung einzeln eingefügt
werden. Das bereits erzeugte Muster der Gehäusebohrungen kann für die
Baugruppe wieder verwendet werden.
Über die Funktion MUSTER WIEDER-
VERWENDEN werden die Unterleg-
scheiben eingefügt:
Position Ÿ Definition des Musters
Schraffurmuster Ÿ Benutzermuster.1
aus dem „Gehaeuse_Abtrieb“
Die Auswahl des Benutzermusters.1
erfolgt über den Strukturbaum.
Komponente für Exemplar Ÿ ein-
gefügte Unterlegscheibe
Erstes Exemplar für Muster Ÿ ur-
sprüngliche Komponente wieder
verwenden

Alle gemusterten Bauteile erscheinen als Einzelkomponenten im Struktur-


baum. Sie sind voneinander unabhängig.
5.7 Erzeugen des Zusammenbaus 125

Die Positionen der gemusterten Einzelkomponenten sind vom Ursprungs-


element abhängig. Verändert sich diese Position, verändern sich auch die
Positionen der Musterelemente.
Das Muster wird in dem Container Baugruppenkomponenten aufgeführt und
kann auch wieder gelöscht werden.
Die gleichen Einstellungen des MUSTERS werden für die Schrauben verwen-
det.
Letztendlich können alle Bedingungen und Ebenen ausgeblendet und das
Produkt unter dem Namen bg_Gehaeuse_Abtrieb GESPEICHERT werden.

Zusammenbau der Unterbaugruppe „Zwischenwelle“

IV
II

I
III VI

Anlegen eines neuen Produkts mit dem Namen bg_Zwischenwelle.


Die Baugruppe kann selbstständig erzeugt werden. Dazu werden folgende
Teile benötigt:
I. Ritzelwelle (fixiert)
II. Kugellager_12_32
III. Kugellager_20_42
IV. ISO-Katalog Passfeder (ISO 2491 22x6x4 FORM A THIN PARAL-
LEL KEY)
V. Zahnrad_47_106
VI. US-Katalog Sicherrungsring (ANSI B27.7M RING 3AM1_20 STEEL
EXTERNAL BASIC DUTY RETAINING)
Das Produkt wird unter dem Namen bg_Zwischenwelle GEPEICHERT.
126 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Zusammenbau der Unterbaugruppe „Abtriebswelle“

I V
III
II
IV VII
VI

Anlegen eines neuen Produkts mit dem Namen bg_Abtriebswelle.


Die Baugruppe kann wieder selbstständig erstellt werden. Dazu werden fol-
gende Teile benötigt:
I. Abtriebswelle (fixiert)
II. Kugellager_25_52
III. Huelse_32
IV. Kugellager_25_52
V. ISO-Katalog Passfeder (ISO 2491 20x8x5 FORM A THIN PARAL-
LEL KEY)
VI. Zahnrad_47_20
VII. US-Katalog Sicherrungsring (ANSI B27.7M RING 3AM1_25 STEEL
EXTERNAL BASIC DUTY RETAINING)
Das Produkt wird unter dem Namen bg_Abtriebswelle GEPEICHERT.
5.7 Erzeugen des Zusammenbaus 127

Zusammenbau der gesamten Baugruppe „Getriebe“


Die einzelnen Unterbaugruppen werden nun zum Gesamtzusammenbau des
Getriebes zusammengefügt. Dazu wird eine neue Baugruppe mit dem Na-
men bg_Getriebe erzeugt.
I

III
IV

II

Die Gesamtbaugruppe besteht aus den folgenden Unterbaugruppen:


I. bg_Gehaeuse_Abtrieb (fixiert)
II. bg_Gehaeuse_Antrieb
III. bg_Antriebswelle
IV. bg_Abtriebswelle
V. bg_Zwischenwelle
Alle Unterbaugruppen werden über die Funktion VORHANDENE KOMPONEN-
TE in die Baugruppe eingefügt. Die Komponenten können selbstständig zu-
einander positioniert werden.
Zur Positionierung der Wellen ist die Verwendung der Funktion SCHNITT zu
empfehlen.
Nach einer erzeugten Bedingung muss neben der Baugruppenaktualisierung
auch die Aktualisierung der Schnittansicht erfolgen.
RMT Ÿ Objekt Schnitt.1 Ÿ Den Schnitt aktualisieren
Ist eine Unterbaugruppe nach dem Einfügen nicht sichtbar, so wird sie evtl.
durch den Schnitt verdeckt. In diesem Fall muss der Schnitt ausgeblendet,
die Unterbaugruppe verschoben und anschließend der Schnitt wieder
eingeblendet werden.
128 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Das Getriebe ist nun vollständig und kann unter dem Namen bg_Getriebe
GESPEICHERT werden.

5.8 Baugruppenanalysen
Die Produktumgebung beinhaltet eine Vielzahl von Analysefunktionen, um
eine Baugruppe strukturiert zu untersuchen. Diese können über die Toolleis-
te ANALYSE aufgerufen werden. Zum Nachvollziehen der Funktionen kann
der Gesamtzusammenbau des Getriebes verwendet werden.

Produktstruktur aufrufen
In CATIA V5 wird die Funktion SCHREIBTISCH angeboten. Damit kann die
Struktur eines Produktes (Unterbaugruppen, Einzelteile, Beziehungen) ana-
lysiert werden. Über Datei Ÿ Schreibtisch wird die Umgebung aufgerufen.

Stückliste erstellen
Weiterhin kann über Analyse Ÿ
Stückliste eine automatische Stücklis-
te der aktiven Baugruppe und deren
Unterbaugruppen erstellt werden.
Über Formate definieren können die,
in der Stückliste enthaltenen Informa-
tionen ausgewählt werden.
Die Stückliste kann in verschiedenen
Formaten (.txt, .html, .xls) gespeichert
werden.
5.8 Baugruppenanalysen 129

Bedingungen analysieren
Die BEDINGUNGSANALYSE untersucht alle Be-
dingungen in der aktiven Baugruppe. Sind
Unterbaugruppen vorhanden, können diese
über das Pull-down-Menü aufgerufen werden.
Die Registerkarte Freiheitsgrade listet alle
Komponenten auf, welche nicht eindeutig fi-
xiert sind.
Sind nicht auflösbare Bedingungen in der
Baugruppe vorhanden, wird eine weitere Re-
gisterkarte aufgeführt. Gleiches gilt auch für
nicht aktualisierte Bedingungen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Analyse der FREIHEITSGRADE. Dazu muss
ein Produkt oder ein Einzelteil eines Produkts als aktiv gesetzt werden
(Doppelklick LMT) und anschließend Analyse Ÿ Freiheitsgrad(e) ge-
wählt werden.
Wählt man hierbei z. B. das Kugellager_25_52 der bg_Abtriebswelle, so
wird ein rotatorischer Freiheitsgrad ermittelt, da das Zahnrad nicht vollstän-
dig bestimmt ist.

Eine weitere Möglichkeit zur Analyse der Freiheitsgrad ist über den Struk-
turbaum möglich. Hierzu muss die nächst höhere Ebene des zu analysieren-
den Bauteils aktiviert werden. Anschließend können über RMT auf das
Bauteil Ÿ Objekt… Ÿ Freiheitsgrade der Komponente die Freiheitsgra-
de angezeigt werden.

Baugruppenabhängigkeiten
Die Funktion ABHÄNGIGKEITEN dient
zur schnellen visuellen Überprüfung
aller Verknüpfungen. Sie werden für
die aktive Baugruppe durchgeführt.
Nach dem Aktivieren einer Verknüp-
fung (Doppelklick LMT), werden die
zugehörigen Komponenten angezeigt
(im Grafikbereich markiert).
130 5 Assembly (Baugruppenerstellung)

Wird die Einstellung Kind gewählt, werden die Unterbaugruppen angezeigt,


zu denen die Elemente gehören.

Überschneidungsanalyse
Die Analyse von ÜBERSCHNEIDUNGEN
wird ebenfalls für die aktive Baugrup-
pe ausgeführt. Sie wird mit einem
Klick auf Anwenden ausgeführt. Für
die einzelnen Komponenten werden
verschiedene Typen wie Kontakt,
Überschneidung oder zulässiges Ein-
dringen aufgeführt.
Kollisionsanalysen werden im Struk-
turbaum im Container Anwendungen
abgelegt.

CATPart aus Produkt generieren


Im Zuge von weiterführenden Analy-
sen von Baugruppen kann es erforder-
lich sein, eine Baugruppe in einem
Einzelteil (Part) zusammenzufassen.
Dazu wird die Funktion CATPART AUS
PRODUKT GENERIEREN angeboten.
Nach dem Aufrufen der Funktion
(Tools Ÿ CATPart aus Produkt ge-
nerieren) wird das umzuwandelnde
Produkt ausgewählt.
Wird die Option Alle Körper der ein-
zelnen Teile in einem Körper zu-
sammenfassen aktiviert, so wird z. B.
das Kugellager, welches aus mehreren
Körpern besteht, in einem Körper ab-
gebildet.
Jedes Bauteil eines Produkts stellt nach dem Bestätigen der Funktion einen
Körper in dem Part dar. Die einzelnen Körper können über die Booleschen
Operationen (im Part Design: Einfügen Ÿ Boolesche Operationen) zum
Hauptkörper hinzugefügt werden.
131

6 Photo Studio
Die Umgebung Photo Studio (Start Ÿ Infrastruktur Ÿ Photo Studio) er-
möglicht die visuelle Aufarbeitung der modellierten Teile und die Erzeugung
qualitativ hochwertiger Bilder.
Allgemeine Vorgehensweise:
I. Anpassen von Material-
eigenschaften
II. Erzeugen einer Umgebung
III. Zuweisen von Texturen
IV. Erzeugen von Lichtquellen
V. Erzeugen von Kameras
Die Umgebung Photo Studio lässt sich nur aus einer Baugruppe heraus
öffnen. Demzufolge müssen auch Einzelteile in eine Baugruppe eingefügt
werden.
Alle Einstellungen, die in diesem Kapitel vorgenommen werden, sind nur
Empfehlungen und können nach eigenem Ermessen und Vorstellungen
verändert werden.
Das Kapitel ermöglicht einen kleinen Einblick und die Handhabung mit den
Materialeigenschaften, Umgebungen, Lichtquellen, Kameras, Bildeinstel-
lungen und Katalogen des Produktes Photo Studio.

6.1 Materialeigenschaften
Während des Modellierens wurden der
Komponente Gehaeuse_Abtriebsseite
Materialeigenschaften (Stahl) zuge-
wiesen. Die Materialeigenschaften be-
inhalten nicht nur Materialkennwerte,
sondern auch Wiedergabeeigenschaf-
ten. Diese können über den Struktur-
baum aufgerufen werden.

S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3_6,


© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
132 6 Photo Studio

Dazu wird das Material Stahl in der


Einzelkomponente (RMT Ÿ Eigen-
schaften) selektiert und die Register-
karte Wiedergabe aufgerufen. Es wer-
den folgende Einstellungen vorge-
nommen:
Umgebung Ÿ 0,2
Streulicht Ÿ 0,3
Spiegelung Ÿ 0,1
Rauhigkeit Ÿ 0,05
Transparenz Ÿ 0
Lichtbrechung Ÿ 1
Reflexion Ÿ 0,1
Die Einstellungen verändern die Intensität des Lichtes und die Art der Ober-
fläche. Die gleichen Einstellungen werden für die Komponente Gehaeu-
se_Antriebsseite vorgenommen. Die Einstellungen aller anderen Kompo-
nenten bleiben unverändert.

6.2 Umgebung
Es wird eine BAUGRUPPENTRENNUNG
durchgeführt. Dazu muss wieder in die
Umgebung des Assembly-Designs
gewechselt werden. Die Schnittebene
ist die zx-Ebene der Komponente Ge-
haeuse_Abtriebsseite.
Als zu schneidende Elemente wird die
Komponente Gehaeuse_Abtriebsseite
gewählt.
Somit werden die inneren Bauteile des
Getriebes sichtbar.
Anschließend wird das Modul PHOTO STUDIO aufgerufen.
Start Ÿ Infrastruktur Ÿ Photo Studio
6.3 Lichtquellen 133

Es wird eine rechteckige UMGEBUNG


erzeugt. Diese Umgebung besteht aus
sechs Wänden. Sie wird im Struktur-
baum abgelegt. Einzelne Wände kön-
nen beliebig ausgeblendet werden.
Des Weiteren können sie (LMT auf
die Wand) beliebig im Raum verscho-
ben werden.
Alle Wände können mit beliebigen
Texturen (eigenen Bildern) versehen
werden.
RMT auf Wand Ÿ Eigenschaften Ÿ
Registerkarte Textur
Die Texturen werden über das Icon
hinter dem Namen geladen. Sie wer-
den automatisch eingepasst und kön-
nen über diesen Dialog in ihrer Posi-
tion und Ausrichtung verändert wer-
den.
Als Beispiel kann ein beliebiges Bild
einer Holzmaserung ausgewählt wer-
den.
Nicht benötigte Wände müssen nicht ausgeblendet werden. Liegen sie im
Blickfeld einer Kamera, werden sie automatisch ausgeblendet. Alternativ
können auch zylinderförmige oder kugelförmige Umgebungen erzeugt
werden.

6.3 Lichtquellen
Für das Produkt sollen mehrere kugelförmige LICHTQUELLEN erzeugt wer-
den. Diese sorgen für eine optimale Ausleuchtung des Objektes.
Die Position und Lichtintensität kann
für jede Lichtquelle beliebig eingestellt
werden. Die ideale Ausleuchtung
hängt stark von der Zielstellung der
Visualisierung ab und ist unter Um-
ständen nur durch viel Probieren zu
erreichen.
134 6 Photo Studio

Für LICHTQUELLE 1 können in den Eigenschaften folgende Einstellungen


vorgenommen werden.
Registerkarte Beleuchtung:
Typ Ÿ Punkt (es kann zwischen verschiedenen Typen gewechselt werden)
Farbe Ÿ 1 (die Farbe des Lichtes kann variiert werden, Standardfarbe ist
weiß)
Intensität Ÿ 1,2
Startfaktor Ÿ 0,1 (die Dämpfung der Lichtquelle beginnt nicht am Ur-
sprungspunkt)
Registerkarte Schattenwurf:
Punktweise Darstellung Ÿ deaktiviert (der Schattenwurf soll nur von einer
Lichtquelle erfolgen)
Auf Objekte Ÿ nicht aktiv (der Schattenwurf auf Objekte kann nur für
Scheinwerferquellen separat eingestellt werden)
Registerkarte Bereich:
Typ Ÿ Kugel
Radius Ÿ 90mm
Registerkarte Position:
X Ÿ -400mm (Position der Lichtquelle in x-Richtung relativ zum CAD-
Modell)
Y Ÿ 0mm (Position der Lichtquelle in x-Richtung relativ zum CAD-
Modell)
Z Ÿ 300mm (Position der Lichtquelle in x-Richtung relativ zum CAD-
Modell)
6.3 Lichtquellen 135

Für LICHTQUELLE 2 und LICHTQUELLE 3 werden jeweils folgende Parameter


verändert.
Registerkarte Beleuchtung:
Typ Ÿ Punkt/ Punkt
Farbe Ÿ 1/ 1
Intensität Ÿ 1,1/ 2,0
Startfaktor Ÿ 0,2/ 0,43
Registerkarte Position:
X Ÿ 320mm/ -40mm
Y Ÿ 0mm/ 0mm
Z Ÿ 350mm/ 450mm
Alle Lichtquellen können alternativ zu
den Koordinaten im Grafikbereich in
ihren Ursprungspunkten verschoben
(LMT) werden.
Weiterhin können alle Lichtquellen
vom aktuellen Blickpunkt aus AKTUA-
LISIERT (Werkzeugleiste Beleuch-
tungsbefehle) und ausgerichtet werden.
Lichtquellen können ebenfalls ENT-
LANG EINER NORMALEN der gewählten
Fläche positioniert werden.
Die vierte LICHTQUELLE (Scheinwerferlichtquelle) weist folgende Eigen-
schaften auf:
Typ Ÿ Gerichtet
Farbe Ÿ 1
Intensität Ÿ 1,7
Registerkarte Schattenwurf:
Punktweise Darstellung Ÿ aktiviert
Registerkarte Bereich:
Typ Ÿ kein
136 6 Photo Studio

Registerkarte Position:
X-Ursprung Ÿ -650mm X-Ziel Ÿ 140mm
Y-Ursprung Ÿ -540mm Y-Ziel Ÿ 150mm
Z-Ursprung Ÿ 350mm Z-Ziel Ÿ -175mm

6.4 Kameras
Die Kameras definieren einen Blickpunkt des gerenderten Bildes. Werden
keine Kameras erzeugt, wird das Bild immer vom aktuellen Blickpunkt
gerendert. Für jede Szene können mehrere Kameras definiert werden. Eine
Manipulation der Position erfolgt kongruent zu den Lichtquellen

Es wird eine KAMERA mit folgenden Eigenschaften erzeugt:


Registerkarte Position:
X-Ursprung Ÿ -275mm X-Ziel Ÿ 10mm
Y-Ursprung Ÿ -360mm Y-Ziel Ÿ 90mm
Z-Ursprung Ÿ 110mm Z-Ziel Ÿ -70mm
Registerkarte Objektiv: Typ Ÿ Parallel

Für die AUFNAHME müssen folgende


Einstellungen vorgenommen werden:
Registerkarte Bild:
Kamera Ÿ Kamera1 (unsere erzeugte
Kamera wird verwendet)
Umgebung Ÿ Umgebung 1
Lichtquellen Ÿ alle von uns erzeug-
ten Lichtquellen auswählen
Bildgröße Ÿ 1400x1050
Faktor Ÿ angepasst
6.5 Kataloge 137

Unter der Registerkarte Qualität wird


die vordefinierte Genauigkeit erhöht.

Alle anderen Einstellungen müssen in diesem Fall nicht verändert werden


und der Dialog kann bestätigt werden.
Alle erzeugten Elemente und vorgenommenen Einstellungen werden im
Strukturbaum gespeichert und können darüber aufgerufen und verändert
werden.
Das Bild wird mit der Funktion AUF-
NAHME WIEDERGEBEN erzeugt. Wur-
den mehrere Bildeinstellungen getrof-
fen, muss die gewünschte im Pull-
down-Menü ausgewählt werden. Alle
getroffenen Einstellungen werden in
diesem Fenster aufgelistet.

Nach dem Rendern kann das erzeugte Bild GESPEICHERT werden.

6.5 Kataloge
CATIA V5 enthält verschiedene Katalogelemente, welche die Erstellung
einer Szene erleichtern können.
Der KATALOG wird über den folgenden Pfad aufgerufen:
C:\Programme\Dassault Systemes\B18\intel_a\startup\components\
Rendering\Scene.catalog
Hierbei sind vordefinierte Umgebungen, Lichtquellen, Kameras, Bildeinstel-
lungen oder sogar bereits fertige Szenen zu finden. Diese Elemente werden
nach dem gleichen Prinzip wie Normteile aufgerufen.
138

7 Ausgewählte Funktionen
In diesem Abschnitt werden anhand von einfachen Beispielen weitere wich-
tige Funktionen in der Modellierung mit CATIA V5 vorgestellt und be-
schrieben. Zur besseren Übersichtlichkeit wird jedes Feature an einem einfa-
chen Bauteil angewendet. Die Funktionen können auch an eigenen Bauteilen
ausprobiert werden.
Zunächst werden weitere Funktionen des Part Designs beschrieben. An-
schließend wird auf das Generative Shape Design eingegangen.

7.1 Part Design


Bei VERRUNDUNGEN MIT VARIABLEM RADIUS handelt es sich um gekrümmte
Flächen, die in Abhängigkeit von einem variablen Radius definiert sind. Bei
einer Ecke mit variablem Radius besitzen zwei Kanten über die ganze Länge
mindestens zwei unterschiedliche Radien.

Ausgangszustand mit einer selektier- Volumenkörper mit einer variablen


ten Kante Verrundung

Die Definition der ABSTANDSVERRUNDUNG erfolgt nach dem Prinzip der va-
riablen Verrundung. Es ist ebenfalls möglich, nach der Selektion einer Kante
eine Vielzahl von Punkten verschiedener Abstände auf der Kante zu definie-
ren. Der Abstand eines Radius wird beschreiben durch die Länge einer unter
45° zu den Flächen stehenden und die Flächen am Krümmungsbeginn
schneidenden Fase.

S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3_7,


© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
7.1 Part Design 139

Ausgangszustand mit einer selektier- Volumenkörper mit einer Abstands-


ten Kante verrundung
Die Funktion VERRUNDUNG ZWISCHEN ZWEI TEILFLÄCHEN wird verwendet,
wenn es zwischen den Teilflächen keinen Schnittpunkt gibt oder wenn zwi-
schen den Teilflächen mehr als zwei scharfe Kanten liegen. Verrundungen
zwischen zwei Flächen und Verrundungen aus drei Tangenten können an
einer Ebene, Teilfläche oder Fläche getrimmt werden. Dazu im Dialogfeld
mehr wählen und unter Begrenzende(s) Element(e) die Ebene selektieren.

Ausgangszustand mit selektierten Volumenkörper mit Verrundung


Flächen zwischen zwei Teilflächen

Zum Verschneiden eines Körpers an einer Ebene, Teilfläche oder Fläche


wird die Funktion TRENNEN benötigt. Um einen Körper an einer Ebe-
ne/Fläche zu trennen muss die Ebene/Fläche als Trennendes Element selek-
tiert, und die Trimmrichtung definiert werden. Die Richtung des Pfeils auf
der Ebene kennzeichnet den Teil des Körpers, der nach der Operation erhal-
ten bleibt. Wenn der Pfeil nicht in die gewünschte Richtung zeigt, kann er
durch Anklicken umgekehrt werden
140 7 Ausgewählte Funktionen

Grundkörper mit trennendem Ele- getrennter Grundkörper


ment

Mit der Funktion Rippe kann ein Profil eines Querschnitts entlang einer
Kurve ausgeprägt werden. Dazu werden eine geschlossene Drahtmodell-
geometrie (Profil) und eine Leitkurve (Zentralkurve) benötigt.
Die Skizzierebene der Zentralkurve muss normal zur Skizzierebene der Pro-
filskizze sein! Standardmäßig wird der Querschnitt immer senkrecht zur
Leitkurve gehalten. Die Leitkurve muss knick- und sprungfrei (einmal diffe-
renzierbar) sein. Über das Dialogfenster lässt sich nicht nur der Winkel zwi-
schen Querschnitt und Leitkurve variieren, sondern mit Hilfe der Funktion
Dickes Profil auch ein hohler Zugkörper mit dem Aufmaß als Wanddicke
generieren.

Ausgangssituation Rippe als Vollkörper Rippe als dickes Profil

Eine RILLE wird benötigt, um vorhandenes Material durch Extrusion eines


Profils entlang einer Leitkurve (Zentralkurve) zu entfernen. Alle Eigenschaf-
ten bezüglich der Leitkurve, der Drahtmodellgeometrie, der Vorgehensweise
und der Darstellungsoptionen gleichen denen des Features Rippe.
Die Funktion MEHRFACHTASCHE dient wie schon die beschriebene Funktion
Mehrfachblock der Erstellung einer Taschenkomponente von verschiedenen
7.1 Part Design 141

Profilen einer Skizze unter der Verwendung verschiedener Begrenzungswer-


te. Die ausgewählten Extrusionsdomänen der Skizze müssen geschlossen
sein und dürfen sich nicht schneiden. Im Dialogfenster Mehrfachtasche er-
scheinen nach Selektion der Skizze alle manipulierbaren Domänen.

Ausgangszustand mit selektierten Ergebnis der Funktion Mehr-


Profilen einer Skizze fachtasche
Aus Volumenkörpern können mit Hilfe der Funktion SCHALENELEMENT
Hohlkörper mit variablem Aufmaß der Wanddicke erzeugt werden. Weiter-
hin kann ein Schalenelement auch als Aufmaßerhöhung auf der äußeren Sei-
te vom Volumen verwendet werden. Für ein Schalenelement sind die zu ent-
fernenden Flächen und die Wanddicke (Wandstärke innen) während der De-
finition zu bestimmen. Mit der Auswahl Teilflächen mit anderen Aufmaßen
können Einzelflächen mit abweichenden Wandstärken konstruiert werden.

Grundkörper Selektierte Fläche


142 7 Ausgewählte Funktionen

Fläche mit anderem Aufmaß Schnittansicht

Zur Verstärkung einzelner Teilflächen einer Konstruktion dient die Funktion


AUFMAß. Mit ihr können selektierte Flächen mit einer einheitlichen Teil-
flächenverstärkung (Standartaufmaß) versehen werden. Darüber hinaus ist es
möglich unterschiedliche Teilflächen mit verschiedenen Aufmaßen zu defi-
nieren.

Grundkörper mit Flächenauswahl Grundkörper mit verstärkten Teil-


flächen

Die Operation ZUSAMMENBAU dient zur Vereinigung zweier Körper, bei


gleichzeitiger Integration der Teilespezifikation innerhalb eines Parts. Bei
dieser Zusammenführung wird entgegen der Operation Hinzufügen berück-
sichtigt ob der hinzugefügte Körper „positive“ oder „negative“ Geometrie
(„Abzugskörper“) enthält. Die zur Erzeugung der Körper verwendeten Funk-
tionen bleiben nach dem chronologischen anhängen des Körpers in dem
Spezifikaktionsbaum des Hauptkörpers vollständig erhalten.
7.1 Part Design 143

Ausgangszustand Nach Boolescher Operation Zu-


sammenbau

Mit Hilfe der Booleschen Operation HINZUFÜGEN wird ein selektierter Kör-
per mit dem Hauptkörper vereinigt. Die Funktion Hinzufügen fügt lediglich
den zuerst selektierten Körper innerhalb des Spezifikationsbaumes an den
Hauptkörper, ohne Berücksichtigung der Eigenschaften der Features, bezüg-
lich der Wertigkeit der Geometrie, mit- bzw. untereinander, an.

Ausgangszustand Nach Boole´scher Operation Hinzu-


fügen

Das Resultat der Operation VERSCHNEIDEN ist ein Körper, der die Schnitt-
menge der ausgewählten Körper bildet.
144 7 Ausgewählte Funktionen

Ausgangszustand Nach Boole´scher Operation Ver-


schneiden

Mit der Booleschen Funktion VEREINIGEN UND TRIMMEN ist es möglich, se-
lektierte Teilflächen bei der Vereinigung von Körpern zu entfernen. Zu-
nächst werden zwei Körper für die Vereinigung definiert und anschließend
die zu entfernenden und beizubehaltenden Flächen der beiden Körper selek-
tiert. Aufgrund der Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten und damit großer
Darstellungsvariabilität ist bei dieser Funktion ein gut ausgeprägtes räumli-
ches Vorstellungsvermögen erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu er-
reichen.

Ausgangszustand Nach Boole´scher Operation Ver-


einigen und Trimmen
7.2 Generative Shape Design 145

7.2 Generative Shape Design


Die Funktion DREHEN ermöglicht es, rotationssymmetrische Flächengeome-
trie durch die Rotation eines Profils um eine definierte Achse zu erstellen.
Mit Hilfe der Begrenzungswinkel kann die Ausprägung definiert werden.

Auswahl eines Profils und einer Ro- 360° Drehen eines Profils um eine
tationsachse Rotationsachse

Eine FLÄCHE MIT MEHRFACHSCHNITTEN wird beschrieben durch die Selek-


tion von Schnittkurven und einem selbstberechneten oder benutzerdefinier-
ten Führungselement. Eine Fläche wird translatorisch entlang der Leitkurve
über die Schnittkurven erzeugt. Die Übergänge zwischen den Schnittkurven
können durch die Wahl eines Führungselementes, einer Kurve die alle
Schnitte berührt, oder einer Leitkurve, einem beliebigen Kurvenzug, beein-
flusst werden. Unter dem Reiter Verbindung können die Verbindungsarten
einzelner Schnitte zwischen Faktor, Tangentenstetigkeit, dann Krümmungs-
stetigkeit und Scheitelpunkte variiert werden. Bei einer Verdrehung der
Translationsfläche müssen die Endpunkte neu definiert werden.

Ausgangssituation mit der Selektion Translationsfläche mit Mehrfach-


von Schnitten und Leitkurve schnitten entlang einer Leitkurve
146 7 Ausgewählte Funktionen

Die Funktion KUGEL dient der Erstel-


lung einer Kugelfläche. Um eine
Vollkugelfläche zu erstellen muss
ein Mittelpunkt, die Kugelachse
(Achsensystem) und ein Kugelradius
definiert werden. Für eine Teilkugel-
fläche jedoch müssen die vier Be-
grenzungswinkel, geteilt in zwei Ab-
schnitte, definiert werden. Die Be-
zeichnung richtet sich nach den Win-
keln der Erdoberfläche, wo Breiten-
grade als Parallele und Längengrade
als Meridiane bezeichnet werden. Konstruktion einer Teilkugelfläche
Um eine ZYLINDERMANTELFLÄCHE
zu erstellen, ist die Bestimmung eines
Punktes als Mittelpunkt der Rota-
tionsachse, einer Richtung, definiert
durch eine Achse oder eine Ebenen-
normale und eines Radius nötig. Die
Länge der Ausprägung wird über die
Längen 1 und 2 definiert.

Konstruktion einer Zylinderfläche


Die Operation ZERLEGEN realisiert die gegenteilige Funktion zu der be-
schrieben Operation ZUSAMMENFÜGEN. Selektierte Mehrzellkörper werden
mit Hilfe dieser Funktion in unabhängige, getrennt voneinander manipulier-
bare Einzel- oder Eindomänenkörper wie Kurven oder Flächen zerlegt. Die
Art und Weise der Zerlegung ist im Dialogfenster in Form des Zerlegemodus
zu definieren. Eine Zerlegung Aller Zellen führt zu einer vollständigen Zer-
legung in Zellen mit unabhängigen Kurven. Im Vergleich dazu werden bei
dem Zerlegemodus Nur Domänen selektierte Elemente nur Teilweise zer-
legt. Beibehalten werden Elemente, deren Zellen verbindungsfähig sind. Die
Anzahl der ausgewählten und die Anzahl der zu erzeugenden Elemente wer-
den im Dialogfenster entsprechend dem Zerlegemodus angezeigt.
7.2 Generative Shape Design 147

Dialogfenster Zerlegen Skizze im Ausgangszustand

Zerlegt in alle Zellen Zerlegt in nur Domänen

Ähnlich wie das beschriebene ABLEITEN des Flansches dient die Funktion
MEHRERE ELEMENTE EXTRAHIEREN zur Ableitung von Flächengeometrie
eines Volumenkörpers. Es kann jede Art von Geometrie eines Modells abge-
leitet werden. Zu beachten ist, dass die Art (Kurve, Punkt, Fläche) aller
Mehrfachextraktionen gleich ist. Nach Selektion der abzuleitenden Geome-
trie muss im Dialogfeld die Art der Fortführung und anschließend die Art der
Verwaltung der Mehrfachergebnisse definiert werden. Die Fortführung kann
für jede abzuleitende Geometrie beliebig zwischen Punktstetigkeit, Tangen-
tenstetigkeit, Krümmungsstetigkeit und keiner Fortführung variiert werden.

Ausgangszustand mit selektierten Ableitung der selektierten Flächen


Flächen
148 7 Ausgewählte Funktionen

Wie bei Volumenkörpern ist es auch bei zusammengefügten Flächen mög-


lich, eine VERRUNDUNG mit konstantem Radius als Übergangsfläche entlang
einer scharfen Innenkante zu erzeugen. Die entstehende Verrundungsfläche
wird durch das Rollen einer Kugel mit ausgewähltem Radius erzeugt. Als
Stützelement muss die Flächengeometrie definiert und als zu verrundende(s)
Objekt(e) die Kante selektiert werden. Außer der Definition des Radius muss
in dem Auswahlfeld Extremwert ein gewünschter Endtyp der Verrundung
unter Gerade, Glatt, Maximum und Minimum gewählt werden.

Ausgangszustand mit selektierter Kantenverrundung zweier zusam-


Fläche mengefügter Flächen

Um sich scheidende oder berührende Flächen zu verrunden, wird die Funk-


tion FORMVERRUNDUNG angeboten. Die Verrundungsfläche wird durch das
Rollen einer Kugel zwischen den ausgewählten Flächen erzeugt. Es ist mög-
lich, eine Verrundung aus zwei Tangenten als auch aus drei Tangenten zu er-
stellen. Nach Selektion der Stützelemente muss der Radius und der Übergang
von einer zur nächsten Fläche über Enden definiert werden. Der Übergang
kann Glatt, Gerade, Maximal und Minimal ausgeführt werden. Während der
Ausführung zeigen zwei Pfeile im 3D-Bereich an, in welche Richtung die
Rundung erzeugt wird. Die Verrundung aus drei Tangenten erfolgt analog.

Ausgangszustand für die Verrun- Formverrundung aus zwei Tangen-


dung aus zwei Tangenten ten
7.2 Generative Shape Design 149

Ausgangszustand für die Verrun- Formverrundung aus drei Tangenten


dung aus drei Tangenten

Die Funktion VERSCHIEBEN wird benötigt, um einen oder mehrere Punkt,


Linien- oder Flächenelemente entlang eines definierten Vektors zu verschie-
ben. Außer der Selektion der zu verschiebenden Geometrie (Element) muss
in dem Dialogfeld die Definition des Vektors und die mit der Auswahl ver-
bundenen Geometrieelemente und Abstandsmaße festgelegt werden.
Richtung, Abstand: Hier muss eine Linie oder eine Ebene, um deren Norma-
le als Verschiebungsrichtung zu definieren, angewählt werden. Der Wert
Abstand definiert anschließend den Abstand der Verschiebung.
Punkt zu Punkt: Über das Dialogfeld ist ein Start- und Endpunkt zu definie-
ren. Der Endpunkt legt die Lage der Verschiebung fest.
Koordinaten: Über das Dialogfenster müssen Koordinaten der Verschiebung
definiert werden.
Das als Verschieben bezeichnete Element wird dem Strukturbaum hinzuge-
fügt, wobei das Originalelement nicht geändert wird.

Ausgangszustand mit selektierter Verschiebung zweier Einzelflächen


Fläche entlang der Flächen
150 7 Ausgewählte Funktionen

Mit Hilfe der Funktion DREHEN ist es möglich, Geometrie um eine Achse zu
drehen. Je nach Rotationstyp müssen verschiedene geometrische Elemente
zur exakten Positionierung der zu erstellenden Kopie definiert werden. Nach
Selektion der zu drehenden Geometrie (Element) muss laut Rotationstyp eine
Achse und ein Winkel, oder eine Achse und zwei Elemente, welche eine ge-
naue Positionierung zulassen, festgelegt werden. Als Elemente können
Punkt/Punkt, Punkt/Linie, Punkt/Ebene und Linie/Linie dienen. Weiterhin ist
es möglich die Drehung mit Hilfe von drei Punkten und der aus der Ebene
aller entstehenden Normalen, welche in Punkt 2 positioniert die Rotations-
achse darstellt, zu definieren. Mit dem Butten Objekt nach OK wiederholen
ist es möglich, eine Vielzahl von Kopien nach demselben Muster zu erzeu-
gen.

Ausgangssituation mit Wahl Geometrie nach Drehen mit Wiederholung


der Achse und dem Winkel

Um eine Geometrie zu erzeugen, welche grundlegend einer vorhandenen


Geometrie ähnlich ist, aber keine Winkeltreue zur bestehenden voraussetzt,
kann die Funktion AFFINITÄT genutzt werden. Das führt dazu, dass eine Ko-
pie der bestehenden Geometrie mit veränderten Längen und Winkeln erstellt
wird, bei der die Punkte, Geraden und Ebenen des Raumes wiederum Punk-
ten, Geraden und Ebenen zugeordnet werden. Zunächst muss ein Element,
das durch Affinität umgewandelt werden soll selektiert werden. Anschlie-
ßend muss das Achsensystem, welchen für die Operation dienen soll, durch
Ursprung, xy-Ebene und x-Achse definiert werden. Das Verhältnis für die
Affinität wird dann durch Eingabe der gewünschten Werte für X, Y und Z
festgelegt.
7.2 Generative Shape Design 151

Ausgangszustand mit definiertem Affinität der Geometrie mit X=1,


Koordinatensystem Y=3, Z=2

Mit Hilfe der Funktion SKALIEREN ist es möglich Geometrie auf einfache
Art und Weise umzuwandeln. Es sind ausschließlich ein zu skalierendes
Geometrieelement, eine Referenz und der Skalierungsfaktor zu definieren.
Bei einer Ebene als Referenz, wird die Skalierung in Normalenrichtung der
Ebene erzeugt. Der Punkt als Referenz führt zu einer räumlichen Skalierung.
Mit dem Butten Objekt nach OK wiederholen ist es möglich eine Vielzahl
von Kopien nach selbem Muster zu erzeugen.

Punkt als Referenz, Faktor 2 Ebene als Referenz, Faktor 2 mit


Wiederholung
152 7 Ausgewählte Funktionen

Die Funktion HELIX dient der Erzeugung schraubenförmiger 3D-Kurven.


Diese Kurven stellen als Leitkurve einer RIPPE die Grundlage für die Erstel-
lung von Spulen oder Schraubenfedern dar. Zur genauen Definition der Kur-
ve werden ein Startpunkt und eine Rotationsachse benötigt. Parameter der
Helix werden über die Werte Steigung, Höhe, Ausrichtung und Radiale Ab-
weichung festgelegt

Erzeugen einer Helix mit Punkt und Eine Schraubenfeder mit abwei-
Achse chender Helix als Zentralkurve
Mit der Funktion KOMBINIEREN ist es möglich eine Kurve aus der Projektion
zweier Einzelkurven zu erstellen. Die Projektion kann normal oder entlang
zweier Richtungen definiert werden. Die selektierten Kurven müssen zwei-
dimensional sein.

Ausgangszustand mit ebenen Kurven Normalenkombination der Kurven


7.2 Generative Shape Design 153

Mit Hilfe einer PARALLELEN KURVE können zu vorhandenen Kurven unter


Selektion eines Stützelementes weitere Kurven konstanten Abstands auf der
Stützebene hinzugefügt werden. Nach der Auswahl der Kurve muss der Ab-
stand (Konstante) definiert werden. Über den Butten Regel ist es möglich,
die neue Kurve gegenüber dem Original zu verändern. Sie kann konstant, li-
near, s-förmig oder benutzerdefiniert gewählt werden.

Selektion einer Schnittkurve und Parallele Kurve auf dem Stützele-


einer Stützebene ment

Die Funktion OFFSETKURVE ermöglicht es im Gegensatz zur Parallelen Kur-


ve, eine neue 3D Kurve unter Definition einer Auszugrichtung zu erstellen.
Demnach liegt die Kurve nicht auf einer vorhandenen Fläche, sondern frei
im Raum, definiert über eine Ausgangskurve, die Richtung einer Ebene und
eine festgelegten Offset.

Selektion einer Schnittkurve und der 3D Offsetkurve in Richtung der se-


Auszugsrichtung lektierten Ebene
154 7 Ausgewählte Funktionen

Eine POLYLINIE ist ein aus mehreren Einzelpunkten zusammengesetzter


Kurvenzug, wobei die Verknüpfungspunkte mit einem Radius verrundet
werden können. Dazu den zu verrundenden Einzelpunkt im Dialogfeld selek-
tieren und die gewünschte Verrundung in der spalte Radius definieren. Punk-
te können nach einer Selektion mit Ersetzen, Entfernen und Hinzufügen frei
manipuliert werden
Um die Trennung komplexer Flächengeometrie, welche voranging im
Spritzgusswerkzeugbau benötigt wird, zu ermöglichen, dienen die REFLE-
XIONSLINIEN. Mit Hilfe dieser Funktion ist es möglich, Kurven zu konstruie-
ren, deren Normale zur Stützfläche in allen Punkten einen konstanten defi-
nierten Winkel zur festgelegten Richtung aufweisen. Der zu definierende
Winkel stellt den Winkel zwischen der Richtung und der Flächennormale dar
und muss zwischen 0° und 180° liegen

Ausgangssituation einer komplexen Trennung der Geometrie an den Re-


Flächengeometrie flexionslinien mit dem Winkel 90°

Eine VERBINDUNGSKURVE dient der Verbindung zweier Kurven oder Linien,


die vom Verbindungstyp her entweder Normal in einer Ebene liegen kann
oder eine Basiskurve als Stützelemente für die Ausrichtung der Eckpunkte
besitzt. Der Übergang (Stetigkeit) der Kurven an den Punkten kann zwischen
punktstetig, tangentenstetig oder kurvenstetig unterschieden werden. Mit
Hilfe des Buttons Elemente trimmen kann überschüssige Geometrie entfernt
werden.
7.2 Generative Shape Design 155

Selektion zweier Kurven und Punkte Verbindungskurve zwischen zwei


in einer Ebene Kurven

Ein weiteres sehr nützliches Feature stellt die Funktion ABWICKELN dar.
Hierbei ist es möglich planare Abwicklungen von gekrümmten Flächen zu
erstellen. Es kann auch eine Abwicklung von geschlossenen Flächen (z. B.
zylindrische Flächen) erstellt werden. Dazu muss zudem eine Trennlinie
(Einreißende Kurve) angegeben werden. Weiterhin muss bei geschlossenen
Flächen unter Referenz ein Ursprung, von dem die Abwicklung ausgeht, und
eine Richtung, in die abgewickelt werden soll, gewählt werden.

Offene Profile Geschlossene Profile


156 Sachwortverzeichnis

Sachwortverzeichnis
3D-Elemente projizieren 20 Bemaßung 21, 103
Benutzerauswahlfilter 16, 118
A
Benutzerkomponenten 56
Ableiten 69
Benutzermuster 68
Abstandsverrundung 138
Benutzungsoberfläche 2
Abwickeln 155
bitangentiale Linie 18
Affinität 150
Blatt anlegen 104
Alle Sichern 5
Blatthintergrund 98
Analyse 128
Block 27
Anpassen der Umgebung 7
Bohrung 35
Ansicht 10
Boolesche Operationen 62, 143
Anzeigen 56
Äquidistante Punkte 18 C
Assembly 108 CATPart aus Produkt generieren 130
Assoziativität 71
D
Aufbrechen 20
Darstellung 10
Aufmaß 142
Datenverwaltung 3
Aufmaßfläche 77, 96
Definierte Bedingung 21
Aufnahme 136
Detailansicht 101
wiedergeben 137
Drahtmodell 71
Ausbruch 102
Drehen 145, 150
Ausgerichtetes Rechteck 17
Dreipunktbogen 25
Auszugsschräge 79
Dreipunktkreis 18
B Dynamischer Schnitt 82
Baugruppe 108
E
Baugruppenabhängigkeiten 129
Ebene 34
Baugruppenanalyse 128
Ecke 51
Bedingung 21, 110
Einfügen Spezial 71, 96
animieren 22
Ergänzen 20
Bedingungsanalyse 129
Extrusion 26
Begrenzung 54, 71
zu Flächen 53
Beleuchtung 13
S. Vajna et al. (Hrsg.), CATIA V5 – kurz und bündig, DOI 10.1007/978-3-8348-2139-3,
© Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012
Sachwortverzeichnis 157

F Katalogbrowser 111, 116


Farbe zuweisen 30 Kombinieren 152
Fase 19, 64 kombinierter Volumenkörper 78
Fixieren 111 Kompass
Fläche ein- bzw. ausblenden 10
füllen 55 zurücksetzten 10
mit Mehrfachschnitten 145 Komponente 109
schließen 55, 77 Kongruenz 21, 110
Flächenfilter 118 Konstruktionselement 16
Formeleditor 42, 48 Konstruktionstabelle 41, 44
Formverrundung 148 Kontakt 110
Freiheitsgrad 129 Koordinatensystem 2
Füllen 74 Körper einfügen 40
Funktionsleiste 2 Kreis 18, 48
Kreismuster 40, 44, 55, 66
G Krümmungsanalyse 52
Generative Shape Design 47 Kugel 146
Geometrisches Set 3, 47, 53
Geordnetes geometrisches Set 3, 47 L
Gewinde 68 Langloch 17, 34
Grafikbereich 3 Leitkurve 140
Grafikeigenschaften 13, 30 Lichtquellen 133
Gruppieren 111 Linie 18, 54
Linie senkrecht zur Kurve 19
H
Helix 152 M
Manipulation 109
Hilfsansicht 99
Material zuweisen 29
Hinzufügen 143
Materialeigenschaften 131
I Mehrfachauswahl 49
Iges 4, 5 Mehrfachblock 81
In neuem Fenster öffnen 116 Mehrfachtasche 140
Isometrische Ansicht 100 Menüleiste 3
Messen 112
K
Muster 38
Kamera 136
wiederverwenden 111, 124
158 Sachwortverzeichnis

N Reflexionslinien 154
Neu aus 4, 32 Rille 140
Neue Teiledatei anlegen 3 Rippe 140
Normteile 111 Rotation 30
Nut 37, 64 Rotationsachse 30

O S
Objekt in Bearbeitung definieren 47 Schale 141
Offset 110 Schattierung 12
Offsetkurve 153 Schließen 20
Optionen 9 Schlüssellochprofil 17, 23
Schnelles Trimmen 20
P
Schnitt 82, 101, 119
Parallele Kurve 153
aktualisieren 127
Parameter 47
Schnittpunkt 18
Photo Studio 131
Schraubenfeder 152
Polylinie 154
Sechseck 17
Positionierte Skizze 15
Senkrechte Ansicht 11, 15, 63
Positionierungsskizze 68
Sichern 5
Powercopy
Sicherungsverwaltung 5
einfügen 87, 90
Sichtbaren Raum umschalten 12
erstellen 56
Sketcher 14
Produkt 109 Skizze 14
Produktstruktur 128 Skizzieranalyse 25
Profil 17 Spiegeln 20, 81
spiegeln 39 Spiegelungsachse zulassen 23
Profilfunktionen 16 Spline 19, 50, 52
Profiloperationen 19 Sprache ändern 7
Projektion 73 Standardteile 116
Projizierte Ansicht 99, 106 Step 4, 5
Punkt 18 Strukturbaum 8
Stückliste 128
R
Symbolleiste 2
Rauhigkeiten 104
ein- bzw. ausblenden 10, 13
Rechteck 17
Rechteckmuster 38, 85 Symmetrie 52, 111, 121
Sachwortverzeichnis 159

Symmetrielinie 18, 102 Vereinigen und Trimmen 144


Verknüpfungen 71
T
verrundeter Block mit
Tangentialbogen 24 Auszugsschräge 61
Tangentialrichtung 52 Verrundung 19, 148
Tasche 28, 34 aus drei Tangenten 65
Tastatur- und Mausbelegung 7 mit variablem Radius 138
Teil 108, 115 zwischen zwei Teilflächen 139
Teilename 4
Verschieben 149
Teilenummer 26
Verschneidung 49
Textur 133
Versetzen 110
Tiefeneffekt 13
Versteifung 65, 79
Toleranzen 104
Volumenkörper mit
Translation 54 Mehrfachschnitten 62
Trennen 75 Vorderansicht 99, 105
Trimmen 20 Vorhandene Komponente 108
vorhandene Komponente mit
U Positionierung 122
Übergangsfläche 75
Überschneidungsanalyse 130 W
UDF 56 Welle 31
Umgebung 6, 132 Widerrufen 21
verlassen 23, 24 Winkel der Auszugsschräge 65
unendliche Linie 18
Z
Unsichtbarer Bereich 12
Zeichnungserstellung 97
Unterbaugruppe 109
Zerlegen 109, 146
User Defined Feature 56
Zusammenbau 113, 142
V Zusammenfügen 51
Verbinden 19 zweite Begrenzung 28
Verbindungskurve 154 Zylindermantelfläche 146
Verdecken 56

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