Vergleich Leichtbeton Ziegel Porenbeton

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Technische Information

Vergleich: Leichtbeton – Ziegel - Porenbeton


Vergleich:
Leichtbetonsteine (aus Naturbims) – Ziegelsteine – Porenbetonsteine

Herstellung:

Leichtbetonsteine werden aus leichten Gesteinskörnungen, den sog. „Leichtzuschlägen“ und dem
Bindemittel Zement hergestellt. JASTO verwendet ausschließlich Naturbims, der in einem
aufwendigen Verfahren aufbereitet wird. Die Betonmischung wird dabei in Steinformen verdichtet,
nach dem Ausschalen in einer Härtekammer ausgehärtet und bis zur Auslieferung im Freien
gelagert. Eine thermische Behandlung der Steine ist nicht erforderlich, der Zement härtet unter
„natürlichen Bedingungen“ aus.

Ziegel werden aus speziellen Tonen bzw. Tongemischen hergestellt, die Tonmischung wird nach
dem Homogenisieren durch ein sog. „Mundstück“ gepresst und anschließend bei sehr hohen
Temperaturen (knapp 1000°C) gebrannt.
Bei diesem Brennprozess finden keramische Reaktionen statt, der Ton wird hart und fest, schwindet
aber auch gleichzeitig.

Porenbetonsteine bestehen aus sehr fein gemahlenem Quarzsand, der mit Weißkalk und Zement in
Autoklaven unter bei hoher Temperatur und hohem Druck zur Reaktion gebracht wird. Dabei bilden
sich nadelförmige Mineralphasen, die für die Festigkeit sorgen. Die Poren entstehen durch den
Zusatz von sehr feinkörnigem Aluminiumpulver, das in einer Oxidationsreaktion Wasserstoffgas
bildet, das zum Aufschäumen der Masse führt.

Eigenschaften

Maßhaltigkeit

Aufgrund der unterschiedlichen Herstellung sind Leichtbetonsteine gegenüber Ziegelsteinen


wesentlich maßhaltiger, d. h. Breite, Länge und vor allem die Steinhöhe entsprechen den Angaben
in den technischen Unterlagen, die Steine sind rechtwinkelig und lassen sich sehr exakt
vermauern. Die Verarbeitung auf der Baustelle wird dadurch erheblich erleichtert.

Porenbetonsteine werden nach dem Aushärten aus den großen Blöcken, die aus dem Autoklaven
kommen, geschnitten. Daher sind sie fast ebenso maßhaltig wie Leichtbetonsteine.

Da Ziegel beim Brennen nicht nur schwinden, sondern sich auch verziehen, sind die
Abweichungen von den Sollmaßen und der Rechtwinkeligkeit in der Regel höher. Die exakte
Verarbeitung wird dadurch u. U. erschwert.

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Vergleich: Leichtbeton – Ziegel - Porenbeton

Feuchtehaushalt

Durch das Brennen sind Ziegel zum Zeitpunkt der Auslieferung in der Regel trocken, während
Leichtbetonsteine eine gewisse Produktionsfeuchte enthalten, die erst im Laufe der Zeit durch
Diffusion austrocknet. Die Ausgleichsfeuchte von 4 – 5% wird in der Regel nach 2 – 3 Heizperioden
erreicht.

Porenbeton ist nach seiner Herstellung in der Regel wassergesättigt, d. h alle Poren sind mit Wasser
gefüllt. Da die Struktur kaum Kapillaren besitzt, kann es unter Umständen mehrere Jahre dauern bis
die Ausgleichsfeuchte der Steine erreicht ist.

Während Ziegelsteine kapillar und Porenbetonsteine über Oberflächeneffekte sehr viel Wasser
aufnehmen können, also sehr stark saugen, zeigen Leichtbetonsteine kaum kapillares
Saugvermögen.
Dem Außen- oder Innenputz wird deshalb nur sehr wenig Wasser entzogen, er kann wie
vorgesehen abbinden und seine technischen Eigenschaften erreichen.

Auf sehr saugfähigen Untergründen kann der Putz – speziell bei höheren Temperaturen –
aufbrennen. Eine Vorbehandlung des Untergrunds mit organisch gebundenen Grundierungen
ist bei Leichtbetonsteinen nicht erforderlich.

Struktur

Hoch wärmedämmende Ziegel sind sehr filigran und besitzen einen sehr hohen Lochanteil, der
bei > 60 Vol% liegen kann. Sie besitzen dann dünne Außenstege (oft nur 6 mm) und sind sehr
stoßempfindlich.

Porenbetonsteine sind dagegen „massiv“, d.h. das geringe Gewicht entsteht nicht durch Kammern
oder Löcher, sondern nur durch die feinen Poren, die die Struktur durchziehen, die sich mit einem
sehr feinporigen Schwamm vergleichen lässt.

Geschlitzte Vollblöcke aus Leichtbeton weisen dagegen einen Lochanteil von 10 bis 12% auf, sie
sind sehr kompakt und unempfindlich. Dämmstoffgefüllte Hohlblöcke aus Leichtbeton besitzen
dicke Außenstege (35 mm) und sind ebenfalls sehr unempfindlich.

Die massive Struktur dieser Steine trägt dazu bei, dass Dübel sich gut mit dem Material
verkrallen können. In der Regel können Standard-Kunststoffdübel (z. B. fischer oder Würth)
verwendet werden, Injektionsdübel sind meist nicht erforderlich.

Oberfläche

Ziegelsteine sind mehr oder weniger glatt, um die Putzhaftung zu verbessern besitzen sie
senkrechte Rillen.

Durch das Sägen der Porenbetonsteine werden deren Poren an der Oberfläche geöffnet, die nach
dem Trocknen staubig ist und auf der Baustelle gereinigt werden muss. Die geöffneten Poren sorgen
für eine schnelle und hohe Wasseraufnahme, die auf der Baustelle durch eine Grundierung egalisiert
werden muss.

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Vergleich: Leichtbeton – Ziegel - Porenbeton
Leichtbetonsteine besitzen aufgrund der haufwerksporigen Struktur eine raue Oberfläche, mit der
sich der Putz optimal verkrallen kann.

Festigkeit

Der Ziegelscherben ist nach dem Brennen sehr fest, aber auch starr und spröde. Ziegel besitzen
daher eine relativ hohe Druckfestigkeit, sie werden meist in Festigkeitsklassen größer 6 eingeordnet.
Demgegenüber ist ihre Belastbarkeit in Querrichtung nur gering, sie brechen beim Schlitzen
und Schneiden oft aus.

Porenbetonsteine besitzen aufgrund ihrer feinporigen, aufgeschäumten Struktur relativ niedrige


Festigkeiten, die Druckfestigkeit liegt meist in den Steinfestigkeitsklassen 2 und 4.

Leichtbetonsteine besitzen zwar eine niedrigere Druckfestigkeit als Ziegel – zumindest im


hoch wärmedämmenden Bereich – aber vergleichbar hohe zulässige Druckspannungen (DIN
1053-1) bzw. charakteristische Druckfestigkeiten (EC 6, DIN 1996/NA).

Die charakteristische Druckfestigkeit wird durch den sog. „fK-Wert“ ausgedrückt, der ein Maß für die
Tragfähigkeit des Mauerwerks darstellt.

Aus der Geometrie des Gebäudes, der Anzahl der Geschosse (und damit der Auflast von oben), der
Anzahl der tragenden Innenwände, der Deckenspannweiten und anderer Parameter ergibt sich die
Anforderung an den fK-Wert des Außenmauerwerks.

Im Ein- und Zweifamilienhausbau werden diese Anforderungen in aller Regel mit Leichtbetonsteinen
der Steinfestigkeitsklasse 2 erfüllt. JASTO Thermsteine besitzen hier fK-Werte zwischen 1,4 und 1,6
N/mm². Diese Werte reichen in vielen Fällen auch aus, um Mehrfamilienhäuser mit 3 Geschossen zu
errichten. Bei höheren Geschosszahlen und/oder anspruchsvollen Gebäudegeometrien kommen
dann Steine der Festgkeitsklasse 4 zum Einsatz, deren fK-Werte zwischen 2,2 und 2,7 liegen.
Höhere fK-Werte sind in den meisten Fällen gar nicht erforderlich, auch wenn z. B. Ziegel solche
Werte besitzen.

Leichtbetonsteine erfüllen also auch im hoch wärmedämmenden Bereich die statischen


Anforderungen sowohl im Ein- und Zweifamilienhausbau als auch im
Geschosswohnungsbau. Auch größere Mehrfamilienhäuser lassen sich so in monolithischer
Bauweise ohne WDVS aus Leichtbetonsteinen errichten. Bitte beachten Sie auch unsere
technische Information „Mehrgeschossiger Wohnungsbau“

Ziegel sind spröde, Leichtbeton- und Porenbetonsteine eher duktil (d. h. sie besitzen eine
gewisse plastische Verformbarkeit, Zähigkeit), deshalb lassen sie sich einfacher mechanisch
bearbeiten (z. B. sägen oder fräsen). Beim Bohren (ohne Schlag) brechen sie viel weniger aus und
splittern nicht.
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Wärmedämmung

Im hoch wärmedämmenden Bereich gibt es zu (fast) jeder geforderten Wärmeleitfähigkeit sowohl


Ziegel als auch Leichtbeton- und Porenbetonsteine, die diese Anforderung erfüllen.
Sie werden in aller Regel nicht mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) versehen, sondern
nur herkömmlich außen und innen verputzt. Dadurch bleiben die guten Diffusionseigenschaften
erhalten.
Um die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) und die Förderkriterien der KfW zu
erfüllen, muss kein WDVS eingesetzt werden. Die monolithische Bauweise mit Leichtbetonsteinen
ermöglicht sehr niedrige U-Werte, teilweise bis 0,16 W/(m²K).

Nachhaltigkeit / Ökologie

Aufgrund des sehr niedrigen Energieverbrauchs bei der Förderung der Rohstoffe (Naturbims) und
der natürlichen Abbindung ohne zusätzliche thermische Prozesse besitzen Leichtbetonsteine
gegenüber Ziegel und Porenbetonsteinen deutlich bessere umwelttechnische Kenndaten. So sind z.
B. der Primärenergiebedarf und der CO2-Ausstoß wesentlich niedriger.
Dies wird durch mehrere Umweltproduktdeklarationen (EPDs) des Instituts für Bauen und Umwelt
(IBU) bestätigt. Auch im Vergleich mit Holzbauten, Kalksandstein plus WDVS und Stahlbeton plus
WDVS erweist sich Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen als besonders nachhaltig.

Der Nachhaltigkeitsbericht des Bundesverbands Leichtbeton stellt einen Vergleich der


unterschiedlichen Mauerwerksarten bzw. Wandaufbauten her, der belegt, dass
monolithisches Bauen mit hoch wärmedämmenden Baustoffen insbesondere aus Naturbims
mit Abstand die besten ökologischen Kennwerte besitzt.

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