Eisenbahn in Schönebeck
Eisenbahn in Schönebeck
Eisenbahn in Schönebeck
..
IM RAUM MAGDEBURG-SCHO NEBECK
INHALT
Vorwort
12
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73
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82
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23
Anlagen
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35
35
46
46
49
87
2
bersicht zu d er Entwicklung der von Magdeburg
ausgehenden und zu den im Kreis Schnebeck
befindlichen Eisenbahnstrecken
89
3
Die Belegung der von Magdeburg a usgeh enden
Eisenbahnstrecken und der im Kreis Schnebeck
befindlichen mit fahrplanmigen Reisezgen
90
90
Anmerkungen
93
Abkrzungen
96
59
64
VORWORT
Das 150jhrige Bestehen (1989) der Eisenbah nverbindung
Magdeburg-Schnebeck, die im Verlauf eines Jahres bis
Leipzig verlngert worden ist, wird zum Anla genommen,
die Entwicklung der Eisenbahn im Raum MagdeburgSchnebeck zu skizzieren mit dem Ziel, einen Beitrag zur
Darstellung der Regionalgeschichte zu leisten. Dabei wird
die Eisenbahn nicht losgelst vom Straen- und Binnenwasserstraenverkehr betrachtet.
Die seit Jahrzehnten fr die Darstellung der regionalen Eisenbahngeschichte immer wieder verwendeten Archivunterlagen wurden nicht erneut im Original herangezogen.
Bisher kaum beachtete oder vollkommen unbekannte Dokumente werden dagegen bercksichtigt bzw., wie der Vermessungsplan von 1838, erstmals publiziert. Groer Wert
wurde auf die Erschlieung gedruckter Quellen gelegt. Dadurch wurde bisher in Vergessenheit Geratenes wiederentdeckt. Das Literatur- und Quellenverzeichnis soll den Leser
in die Lage versetzen, sein Wissen vertiefen zu knnen. Es
ist darber hinaus eine Basis fr weiterfhrende Untersuchungen, zumal der fr die vorliegende Schrift vorgegebene Rahmen zu Einschrnkungen fhrt.
Das Schwergewicht in den Darlegungen wurde auf den
Zeitraum 1835-1880, also den bis zur Verstaatlichung der
privaten Eisenbahngesellschaften in Preuen, gelegt. ber
den Zeitraum ab 1880 wird ein berblick gegeben. Fr die
Zeit nach 1880 ist die Entwicklung der Eisenbahntechnik
nicht mehr an einer einzelnen Strecke bzw. fr eine Eisenbahngesellschaft aufzeigbar. Die Darstellung reduziert sich
somit fr ein abgegrenztes Territorium auf die Entwicklung der Anlagen und die Betriebsabwicklung.
Sie erfordert fr die jngere Eisenbahngeschichte methodisch ein anderes Herangehen als fr die ltere und ein intensives Aktenstudium, das insofern eingeschrnkt ist, da
die Akten des ehemaligen Eisenbahndirektions- und der er-
Der Plauer Kanal erleichtert, bei Plaue beginnend und so die Havel mit der Elbe verbindend, den Handel von Magdeburg nach Berlin und spart fr das Salz, das von dort nach Preuen, Pommern
und Schlesien verfrachtet wird, mindestens acht Tage z u Schiff'' 1
Im Zusammenhang mit der zunehmenden Salzverschiffung entstanden in Schnebeck die ersten Hafenbauten.
Es wurde der nicht mehr existente Heinitzhafen angelegt,
an den nur noch der Straenname Heinitzhof erinnert. Er
wurde durch den Salinehafen ersetzt.
Anste zur Fluunterhaltung und zum -ausbau gingen
vom Wiener Kongre 181 5 aus . Die vertragschlieenden
Staaten verpflichteten sich zu einer ungehinderten Schifffahrt aufjenen Wasserstraen, an denen mehrere Staaten
lagen. Sie sicherten eine Fluunterhaltung und eine aufeinander abgestimmte Schiffa.hrtspolitik zu. In der Elbschiffahrtsakte" von 182 1 vereinbarten die Anliegerstaaten spezifische Vorschriften fr die Elbe. In den darauffolgenden Jahren wurde zwar ein Fluausbau betrieben,
doch beschrnkte sich dieser zwischen der Saalemndung und Magdeburg vor allem auf die Verbesserung der
Deiche und die Beseitigung von Hindernissen, wie Steine
und Baumstmme.
Beispielsweise wurden die Deiche bei Aken unter Verwendung lterer Anlagen neu gebaut und d er bei Domburg vom Hauptstrom abzweigende Elbarm westlich von
Pechau von d er Elbe abgeriegelt. Da es im Raum Schnebeck im Gegensatz zu anderen Fluabschnitten vorerst
gegenwrtig und zuknftig den Bedrfnissen der Stadtbewohner auf ein gutes Auskommen" mit dem Kraftfahrzeugverkehr im Stadtstraennetz Rechnung getragen.
Die ersten Chausseen, die die Drfer umgingen , wurden
fr den Gterfernverkehr errichtet, z. B. zwischen Magdeburg und Leipzig. Dieser wurde ihnen nach und nach
durch die Eisenbahn und die Dampfschiffahrt entzogen.
Dem Chausseenetz blieb schlielich nur die Aufgabe vorbehalten , eisenbahn- und wasserstraenferne Gebiete zu
erschlieen , Verkehrswege zwischen d en Gemeinden und
von diesen zu den Bahnhfen zu sein und Produktionsstandorte ohne G leisanschlu anzubinden. Neben der
Benutzung der Straen durch landwirtschaftliche Fahrzeuge und Maschinen, was in d en Straenbenutzungsvorschriften eine besondere Bercksichtigung fand, sind
vor allem die Brennstoff-, Rben- und Getreidetransporte
neben dem Viehtrieb zu nennen.
Die Personenbefrd erung mit Straenfahrzeugen war
von der Entwicklung des Eisenbahnnetzes a bhngig. Das
Fahrgastaufkommen eines Jahres im ffentlichen Personenverkehr einer abseits eines Bahnhofs gelegenen Gemeinde entsprach im Jahre 1876 dem Aufkommen nur
eines Werktages von heute. Ein nennenswertes Aufkommen im Straenverkehr hatten d ie Gemeinden zu verzeichnen, von deren Bahnhfen die Fahrgste mit Straenfahrzeugen in abseits der Strecke gelegene Ziele weiterbefrdert wurden. Das traf neben Schnebeck und
Calbe (Bahnhof Calbe (Saale] Ost) fr Gnadau ( 1876
2 138 Postreisende pro Jahr) , Atzendorf (308 ) und F rderstedt (6 10) zu. Barby konnte 1876 1 770 und Calbe
1600 Postreisende aufweisen.4 Neben der Post unterhielten private Fuhrunternehmen ffentliche Fuhrwerkslinien. Solche bestanden beispielsweise zwischen dem
Bahnhof Calbe (Saale) Ost und der Stadt Calbe. Um
1900 gab es nur noch eine nennenswerte Straenpersonenverbindung: die Linie Schnebeck-Barby.
Durch den Einsatz von Kraftomnibussen nach dem er-
-,
1
1
erhhte sogar vorbergehend die Leistungen der Binnenschiffahrt. Nachdem die Eisenbahn bereits in d en 40er
und 50er Jahren die hochwertigen und schnell zu befrd ernden Gter an sich gezogen hatte, waren die Eisenbahngesellschaften bestrebt, auch die Massengter, wie
Salze, Kohle und Eisen, an sich zu bringen. Den Gesellschaften standen viele kleine Einzelunternehmen der Binn enschiffahrt gegenber, die durch die Elbzlle ohnehiii.
benachteiligt waren. Durch Tarifermigungen auf der
staatlichen Preuischen Ostba hn von 1868 ging beispielsweise der Anteil d er Binnenschiffahrt am Abtransport des
Schnebecker Salzes von 75 % auf 25 % zurck. 8 ' 9 Die
Eisenbahn berna hm fr immer den Salztransport in stlicher Richtung.
Der Chausseebau wurde im Kreisgebiet von Schnebeck
in d er 2. Hlfte des 19. Jahrhunderts weiter verfolgt, obwohl der Fernverkehr restlos auf die Eisenba hn bergegangen war. Der Straenverkehr ha tte sich mit d er Rolle
eines Zubringers zur Eisenbahn und V ermittlers des Zwischenortsverkehrs zu begngen. Wichtige bergangsstellen zwischen Schiene und Strae waren die Bahnhfe
Schnebeck (Elbe), Calbe (Saale) Ost und Gnadau.
Wie gering der Straenverkehr vor d er Jahrhundertwende gewesen ist, beweist eine Straenverkehrszhlung
von 1894 auf der heutigen Fernverkehrsstrae F l zwisch en Biederitz-H eyrothsberge und Magdeburg. Im
Mittel einer mehrtgigen Zhlung wurden 25 zivile Pferd efuhrwerke pro Tag und Ri chtung registriert. 10 Eine
Aufwertung erla ngte der Straenverkehr durch die Erfindung des Kraftfahrz eugs und seine massenhafte Produk-
11
20er Jahren ein. In d en zurckliegenden zwei Jahrzehnten waren erhebliche technische Fortschritte insbesondere in England und Amerika erzielt worden, die d em Eisenbahnbau frderlich waren. 1820 wurden in England
erstmals schmiedeeiserne Schienen hergestellt, die die gegossenen, die eine geringe Bruchfestigkeit hatten, abzulsen begannen. 1823 grndeten Robert und George Stephenson in N ewcastle-upon-Tyne die erste Lokomotivenfabrik. Am 29.Juli 1825 wurde schlielich die erste ffentliche Eisenbahnstrecke der Welt, die Strecke StocktonDarlington in England erffnet. Aber auch in D eutschland hatte die Eisenbahn Fu zu fassen begonnen, und
zwar in den Bergbaugebieten. Im Ruhrgebiet betrug
die Lnge der zecheneigenen Pferdebahnnetze um 1825
80 Kilometer. 8 1825 wurde in Essen eine dem K ohletransport dienende Dampfeisenbahnstrecke in Betrieb
genommen.
In Magdeburg wurden im Gegensatz zu den benachbarten Handelszentren keine Plne zum Eisenbahnbau entworfen , jedoch den anderenorts zu verzeichnenden Aktivitten Aufmerksamkeit geschenkt. Zeugnis dafr legt die
Magdeburgische Zeitung" ab, der berregionale Bed eutung zukam . In der Ausgabe vom 24. Januar 1825 ist zu
lesen, da die am 7. Februar 1824 fr 50Jahre konzessionierte Eisenbahnstrecke Budweis- Linz, die die erste ffentliche Pferdeeisenbahnstrecke auf dem europischen
Kontinent werden sollte, zu bauen begonnen worden sei.
Der Bau war mit 300 Arbeitskrften und 200 Pferden in
Angriff genommen worden. Nachdem a m 30. September
1828 der erste Teilabschnitt erffnet wurde, wurde die
Strecke am 1. August 1832 vollendet.
Standen in d er genannten Verffentlichung zur BudweisLinzer Eisenbahn die Beschreibung der technischen Belange im Vordergrund, so wird in einem Beitrag zur Ent-
wicklung d es Eisenbahnwesens in England in der Magdeburgischen Zeitung" vom 19. Februar 1825 die konomie hervorgekehrt. Es ist in diesem Beitrag u. a. folgend es
zu lesen:
,,Seit einigen Wochen enthalten die Englischen Z eitungenfortwhrend neue Anzeigen von Gesellschaften auf Aktien, welche far die
Ausfhrung von Eisenbahnen auf die bedeutendsten Entfernungen,
zum Behufe einer leichtern, schnellem, wohlfeilem kommerziellen
Verbindung der Hauptstadt mit den bedeutendsten Seehfen und
mit den wichtigsten Manufakturstdten im Innern des Reiches, so
wie auch dieser letztem selbst untereinander ... sichern und schnellen Transport von allen Arten von Waaren und Produkten, sowie
auch von Reisenden, Diligencen, Briefposten u. dgl . ... So ist also
durch 9 Gesellschaften von vermglichen Privatleuten, ohne das geringste Zuthun der Regierung, in einer Z eit von 4 Wochen ein Gesamtkapital von 9,650,000, sage: 9 Millionen und 650 000 Sterling (ber 100 Millionen Gulden) zur Anlage von eisernen Kunststraen in einem lande bestimmt worden, dessen innerer Verkehr
durch zahlreiche und vortreffliche Kanle, und durch die besten
Chausseen nach allen Richtungen schon lngst als in jedem anderen
Land erleichtert und vervielfaltigt. " 3
D as Bla tt rhmt weiterhin den beyspiellosen Unternehmergeist", aber bringt au ch die Befrchtung zum Ausdruck, da die Englnder bald in die L age versetzt sein
wrden, ihre Industriegter um ein Drittel billiger an
den Festlandhfen a nlanden zu knnen. "
Di e Zeit zwischen 1820 und 1830 stellt in der Geschichte
des Eisenbahnwesens die Epoche d er Planung von Pferdeeisenbahnstrecken d a r. In Braunschweig legte 1824
von Arnsberg, d er sptere Generaldirektor der Braunschweigischen Staatsbahnen, ein Proj ekt zum Bau einer
Pferd eeisenbahnstrecke von Braunschweig ber H annover n ach Bremen und Hamburg vor. Die Leipziger Kaufma nnschaft erwog im gleichen] ahr den Bau einer Strecke
von Leipzig nach Strehla an der Elbe, um einen leistungsfhigen V erkehrsweg zu dieser Wasserstrae zu haben.
1825 schlug von Baader den Bau einer Pferdebahnstrecke
von Kln nach Minden vor. Da zu dieser Zeit der Pfer-
debahnbau einen breiten Raum in den Planungen einnahm, hat vor allem seine Ursache darin, da der Lokomotivbau noch am Anfang seiner Entwicklung stand und
die Ausrstungskosten durch den Verzicht a uf die
Dampftra ktion entscheidend gesenkt werden konnten.
Die Pferdeeisenbahn behielt daher bis zur J a hrhundertwende eine gewisse Bedeutung . ffentliche Pferdebahnstrecken, wie z. B. die Strecken Cottbus-Goyatz ( 1843)
und Bahnhof Sachsendorf-Gro Rosenburg-Breitenhagen ( 1882), blieben dabei eine Ausnahme. Anschlubahnen , z.B. die Schneb ecker vor 1870, wurden dagegen oft
fr die Pferdetra ktion konzessioniert.
Gemischtbetrieb von D a mpf- und Pferdetraktion bestimmte nicht selten die ersten Betriebsj ahre von E isenbahnen. Die erste d eutsche Dampfeisenba hnstrecke
Nrnberg-Frth (1835) wurde a nfnglich von 2 D a mpfund 9 Pferdezugfahrten bedient. D er Dampflokomotive
Adler" standen" 12 Pferd e zu r Seite" . Auch die 1837
erffnete Strecke Braunschweig-Wolfenbttel ka nnte
den Gemischtbetrieb.
Bedeutungsvoll wurden fr Magdeburg die Pl ne der
Leipziger Kaufma nnschaft zum Eisenbahnbau. M agd eburgs Entwicklung war seit dem Ausgang d es 15. J a hrhunderts bis um 1800 durch d en Leipziger Stapelzwang
beeintrchtigt worden. Durch die abseitige Lage zum
Binnenwasserstraennetz lief die Messestadt Gefahr, ihre
bisherige Bedeutung mit Magdeburg teilen zu mssen.
Immerhin wurden um 1840 in M agdeburg pro J a hr elbaufwrts kommend rund 80 000 t Waren umgeschlagen. 4
Das war mehr als die Hlfte der in Hamburg stromaufwrts verschifften Gter. L eipzig versuchte nun seinen
Lagenachtei! wettzumachen und Magdeburg als wichtigen Umschlagpla tz in seine Handelspolitik einzubeziehen .
1.829 schlug H alle den Bau einer Eisenbahnstrecke nach
Leipzig vor, wobei sich die Stadt als U mschlagplatz an
d er Saale empfahl. Die Leipziger Kaufmannschaft lehnte
das Angebot Halles ab, denn von Anfang an war sie be-
strebt, die Verbindung zum Wasserstraennetz in Magdeburg zu gewinnen, die Magdeburger Kaufleute lehnten
anfnglich das Ansinnen" der Leipziger zum Bau einer
Eisenbahnstrecke zwischen beiden Stdten ab. Sie waren
der M einung, da der Streckenbau nur d er Leipziger
Konkurrenz zugute kommen knne . Selbst bei einer positiven Einstellung der Magdeburger zu d em Leipziger
Plan htte der Beginn des Bahnbaus noch Jahre auf sich
warten lassen, da die Bahn grenzberschreitend gewesen
wre und in Preuen erst die juristischen Vora ussetzungen im Gewerbe- und V erkehrsrecht geschaffen werden
muten. Nach d er Ablehnung Magdeburgs zum Strekkenbau am Ende der 20er Jahre ruhten die Planungen fr
mehrere Jahre, ehe sie von Leipzig erneut und erfolgreicher zur Sprache gebracht wurden. Nicht unwesentlich
dafr war das Auftreten von Friedrich List, d er in Leipzig
dafr zu werben begann. Nachd em er bereits in den 20er
Jahren Aufstze ber den Nutzen von Eisenbahnen verffentlicht ha tte, fate er nunmehr seine berlegungen in
der Schrift ber ein schsisches Eisenbahnsystem" zusammen, in dem zwar Magdeburg bercksichtigt wurde,
j edoch Leipzig eine zentrale Stellung zugedacht war. Die
Grndung des D eutschen Zollvereins am !. !. 1834 war
den neuerlichen Bes trebungen zum Eisenbahnbau frderlich.
Die M agdeburger standen zu Beginn der 30er Jahre nach
wie vor d em Bau einer Strecke zwischen Leipzig und
Magdeburg abweisend gegenber. List schalt noch 1833
die Magdeburger wegen ihrer Indolenz", d.h. ihrer
Gleichgltigkeit, dem Eisenbahnbau gegenber. 5 Die
Leipziger, die im April 1834 ein Eisenbahnkomitee gebild et hatten , luden dazu d en Magdeburger Oberbrgermeister August Wilhelm Francke ( l 785- 1851 ), ein versierter Kommunalpolitiker seiner Zeit, als Ehrenmitglied
ein . Francke nahm die ihm angetragene Ehrenmitgliedschaft an. Er war der geeignete Mann , die Konsequenzen , die der Eisenbahnbau erwarten lie , zu erkennen
und die hellhriger werdende Magd eburger Kaufmann-
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Wil!Jrllll 8r.rnchr.
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Oberbrgermeister Fran cke ( 1785- 185 1) war der entscheidende 1niti ator des von M agdeburg a usgehenden Eisenbahnbaus.
K onzessionier t wurde die Eisenbah nstrecke M agdeburg- Leipzig durch Allerhchste K a binetts-Odre"
a m 13. November 1837. Da mit verbunden war d er Erla des Statuts fr die Magd eburg-C then-H alle-Leipziger Eisenbahngesellsch aft" . D as Statut wurde da mit
vor d er Vera bschiedung des preuischen Gesetzes ber
die E isenba hnunternehmungen" vom 3. November 1838
bes t tigt und basiert somit noch auf den 1836 erlassenen Grundbedingungen der E rlaubnis zu ffentlichen
Eisenbahnen durch Privatunternehmungen" . D as
Bahnpolizeireglement fr die M agdebu rg-CthenH alle-Leipziger Eisenba hn" , die Betriebsordnung f r d as
Unternehmen, wurde erst d rei W ochen nach Erffnung
d es ersten T eilabschnittes, d es Abschnittes M agd eburg- Schnebeck, verffentlicht.
Eine weitere Vorausse tzung fr den Bau der S trecke war
zu erfllen: Die Zustimmung der von der Strecke zu
durchquerenden T erritorien , d enn mit der Strecke M agdeburg-L eipzig wurde erstmals eine grenzbersch reitende" Eisenba hnstrecke errichtet. Der preuischen
Streckenkonzessionierung vom 13. November 183 7 folgten unmittelba r die a nhaltisch-kthensche und die schsische. Da mit waren alle Vora ussetzungen fr den Ba u
und Betrieb d er Strecke geschaffen worden.
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Titelblatt zum Vermessungsplan der Bau . cction V . der Strecke Magcl<'burg- Lcipzig.
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Am 29. Juni 1839 konnte der erste Teilabschnitt der ltesten preuischen Eisenbahnfernstrecke mit einer feierlichen Einweihungsfahrt in Betrieb genommen werden.
Am 30. Juni 1839 wurde d er fahrplanmige ffentliche
Personenverkehr aufgenommen. Die Magdeburgische
Zeitung" berichtet ausfhrlich von der Einweihung in ihrer Ausgabe vom 1.Juli 1839, wo u.a. zu lesen ist:
,,Die erste Strecke der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn - von hier
(gemeint ist Magdeburg) nach Schnebeck - ist heute, an dem dazu
ausersehenen Geburtstage Sr. Kniglichen Hoheit des Prinzen
Carl, durch eine von der Direktion der Gesellschaft veranstalteten
Einweihungsfahrt erffnet worden, zu welcher, auer den Reprsentanten der Gesellschaft und deren Stellvertreter, die hiesigen K7J,iglichen und stdtischen Civilbehrden, die Herren Generale und
smmtliche Stabs-Offiziere der hiesigen Garnison, die Aeltesten
der Kaufmannschaft, ingleichen die Herren Landrthe der Kreise
Wanzleben und Calbe, nebst den Behrden zu Schnebeck und
Salze und den Vorstnden der von der Bahn berhrten Ortschaften
eingeladen waren. Um 8 1/ 4 Uhr Vormittags setzte sich, unter Musik-Bekleidung, der aus 13 Wagen bestehende,jestlich geschmckte
Zug von dem Abfahrtspunkte bey Bastion Cleve aus, gefhrt von
der Lokomotive ,,Adler, in Bewegung und langte etwa 25 Minuten spter, nach einer glcklichen Fahrt auf dem Bahnhofe bey
Schnebeck an. Nachdem hier das Direktorium durch den Herrn
Brgermeister Nitschke an der Spitze der Statbehrden von Schnebeck mittels einer kurzen Bewillkommungsrede freundlich begrt
war, begab sich die Gesellschaft in den unmittelbar an den Bahnhof anstoende, durch einen neuen groen Saal erweiterte Lokal des
Kaffeehauses ,,zum Landhause, um eine von dem Direktorium
veranstaltetes Frhstck einzunehmen . ...
Kurz vor halb 11 Uhr wurde die Rckfahrt angetreten, die eben so
gut und glcklich, wie die Hinfahrt, von statten ging, und die Gesellschaft trennte sich hierauf mit den besten Segenswnschen fur
allen Anscheine nach in seinen Anfii,ngen wohl gelungenen Unter-
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20
Erffnung d er
Strecke fr den
Reisezugverkehr
3.8. 1840
30. 6. 1839
8. 9.
19. 6.
23. 7.
19. 8.
1839
1840
1840
1840
blikums an demselben, das sich um das Gebude des Eisenbahn Bureaus, auf dessen bekrnztem Balkon vier stdtische Fahnen
flaggten, lngs dem Frstenwall bis weit ber das Weichbild der
Stadt hinaus, trotz der frhen Stunde, zu Tausenden versammelt
hatte, um das frhe Ereignis zu begren, das in Verbindung mit
der Elb-Schiffahrt eine rasche und wohlfeile Communikation bereits zwischen 4 der bedeutendsten Stdte Deutschlands herstellt
und das in socialer und commercieller Hinsichtfur uns von so groer
B edeutung sein wird".5
Nach der V erabschiedung d er Erffnungszge in Magdeburg wurde diesen in Halle der erste strmische Empfang
zuteil. Es heit u. a. dazu:
An dem heutigen Tage, welche der feyerlichen Erffnung der nun
vollstndig beendeten Eisenbahnweges zwischen Magdeburg und
Leipzig bestimmt war, hatte sich schon frh eine beraus groe Anzahl Fahr- und Schaulustiger um und in dem hiesigen Bahnhofe
versammelt, an dessen Eingange festlich verzierte und mit den
Flaggen Preuens, Sachsen und Anhalts geschmckte Maste errichtet waren. Unter dem Donner der Bller . " 6
Aus Leipzig, dem Ziel der Erffnungsfahrt, wurde berichtet:
Unzhlige Menschenmassen hatten sich sowohl auf den Bahnhfen unserer Stadt und in deren Nhe versammelt, als auch an der
Bahn selbst bis zur Bitterfelder Strae hinaus. Nicht weit ber derselben sammelten sich die von Magdeburg ankommenden Zge und
fuhren dann gegen halb 12 Uhr Mittags in den hiesigen, mit Laubgehngen, Flaggen und Fahnen der Schsischen und Preuischen
Farben geschmckten Bahnhof durch eine Ehrenpforte von lebendigen Blumen ein. Auch der Leipzig-Dresdner Bahnhof war in hnlicher Weise geschmckt. Den ersten Zug von 5 mit Fahnen in
Preuischen und Schsischen Farben reich geschmckten Wagen
fuhrte die Lokomotive Leipzig. . Alle (Zge) wurden von dem
Geschtze der Stadt, Musikchren und von dem Jubelrufe der
Menge begrt. - Spter fand ein Festmahl aufdem Gewandhause
statt, das der hiesige Stadtrath und das Direktorium der LeipzigDresdner Eisenbahn veranstaltet hatten. ... Leipzig zeigte am heutigen Tage eine Mobilitt, die einer Mebewegung nicht unhnlich
sah". 7
21
Mge die neue Epoche des Verkehrs, die heule fr Leipzig hinsichtlich Norddeutscltiands begin11t, zum Segen/ur die Deutschen
Volksstmme gereichen. "
Oie Begeisterung hielt den ganzen Tag an, denn die Erffnungszge waren nichl nur verabschiedel worden, sondern wurden in Magdeburg wieder begeisterl in Empfang
genommen . Dazu wird berichtet:
Gestern Abend 8 112 Ultr erfolgte die Rckkehr der Dampfwage11;:ge aus leipz.ig. Ein hefl.iger Regen hatte das bereits seit 6 Uhr
versammelte Publikum nicht abgehalien, diese A11kunfl abwwartm, so wie sich die Reiselust der Ankommenden nicht abgekilhll ;:u
haben scltie11, die mitjubetrufen, die ilme11 von den harrenden Massen erwiedert wurden, unsere Stadt begrten. "u
22
Der Batr", eint Lokomotive aus der Erllhungszeit der Magdc:burgLeipzigcr Eisenbahn
Das Reisen mit der Eisenbahn na hm in der zeitgenssischen Presse einen breiten Raum ein. Das neue Reisegefhl fand berschwengliche Worte. Besondere Aufmerksamkeit erregte d abei die E rffnung der ersten deutschen
Fernstrecke, die Strecke Leipzig-Dresden. So ist in d er
Magdeburgischen Zeitung" vom 2. August 1839 zu lesen:
Man fuhlt den einen tchtigen Gu, aus dem sie - die Strecke
Leiju:.ig- Dresden - wurde, die patriotische Bestimmung, das Zusammenwirken Aller, Brger, Frst, Kaufmann, Regierung, Spekulanten und Enthusiasten, ... Nichts reizender, als an einem schnen heitern Sommertag durch diesen Wechsel von Saatfeldern, anmuthigen Hgeln, grnen Thlern mit Wiesen, Bchen von Erlen
umsumt, mit den Prospekten wohlthtiger Drfer, historischer
Stdte und Schlsser, meistentheils nicht unmalerisch gelegen, hinzufliegen. Es ist ein Feentanz, wie unsere arme Phantasie ihn sich
nicht denken konnte, zumal wenn es durch einen frischen jungen
Wald gelzt. Das Laub kruselt sich und verschwimmt zu tausenden
chromatischen Bildern, von Sonnenschein und Smaragdgrn durchwebt . ... "
In der Ausgabe vom 16. Juli 1839 der M agdeburgischen
Zeitung" heit es zur sel ben Strecke:
Das bestndige F;in- und Auswandern von Reisenden hat hier seit
kurzem bedeutend zugenommen, und zwar, wie sich denken lt,
durch die Magdeburg-Dresdner Eisenbahn. Diese speyt, man mchte
sagen, zweymal tglich einen ganzen Lava-Strom von Fremden aus,
die z um Theil einen Umweg ber Leipzig nicht scheuen, um die in
der That sehr interessante Fahrt kennen zu lernen. Erst durch eine
R eise auf der Eisenbahn kann man einen Begriff von den Schwierigkeiten erhalten, die hier zu berwinden waren ... "
D a fr die Strecke Magd eburg-Leipzig in der lokalen
Presse nicht so berschwengliche Formulierungen gefund en wurden, mag daran liegen, da sie nicht durch ein
la ndschaftlich reizvolles Gebiet fhrt, mit Ausnahme der
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Fahrkarten der 3. K lasse der Strecke M agdeburg-Leipzig mit aufgedruckten Auszgen aus dem. Bahr.1polizei-Reglement.
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Zeitgenssische Reisekarte aus der Erffnungszei t der Strecke Magdeburg-Leipzig.
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fr den Ausflugsverkehr war('n , da Ausflugsziele geschaffen und die Stadt- und Landgas tsitten sich auf die
Aus{liiglcr einstellten , die einzeln oder im Fa mi lienverband sowis als Turn- oder Gesangsverein in Erscheinung
traten.
Die Eisenbahn fordert die Spezialisierung der Gaststtten. Ein neuer Typ, d er dem Eisenbahnverkehr direkt zuzuschreiben is t, ist die Bahnhofsgaststtte. Fernreisezge
hielten vor der .J ahrhundcrtwcnde oft auerhalb der
Grostdte eine l nge re Zeit, um den R eisenden die Restauration" zu ermglichen. Beim Umsteigen mute ein
angenehmer Aufenthalt im Empfangsgebude gewhrleistet sein, wobei die Speisesle den Klassen der Zge in ihrer Unterteilung entsprachen. Welche Bedeutung den
Bahnhofsgaststtten vor allem in spterer Zeit beigemessen wurde, zeigen die Rume im Leipziger Hauptbahnhof. Die Einfhrung von Speisewagen vor dem ersten
Weltkrieg brachten zwar d en Unterwegsaufenthalt der
Fernreisezge in Fortfall, schmlerte aber ni cht die Bedeutung der BahnhofSgaststtten fr die gastronomische
Betreuung d er Reisenden.
Die Bahnhofsgaststtte konnte aber auch selbst Ausflugsziel sein, das entweder zu Fu aufgesucht, um u. a. d en
Eisenbahnverkehr beobachten zu knnen , oder mit der
Eisenbahn erreicht wurde.
Diese Gaststtt~n, die in der Regel eine Unterteilung d es
Gastraumes in Klassen nicht kannte, verfgten oft ber
Auenpltze, die auf dem Hausbahnsteig unter d er
Bahnsteigberdachung angeordnet waren oder sich in einem schattigen Restaurationsgarten befanden . Ein Restaurationsgarten scheint bereits 1838 fr den Bahnhof
Calbe (Saale) Ost geplant worden zu sein. 15 Der jngste
Restaurationsgarten im Kreis Schnebeck ist der des
Bahnhofs Schnebeck-Salzelmen, der sich a n die Bahnhofsgaststtte nach Sden hin a nschliet. Viele Restaurationsgrten, darunter die am Magdeburger Hauptbahnhof ( 1938), fielen d en Erweiterungen d er Bahnanlagen
zum Opfer.
....
Publicum offen seyn. Von letzterm Tage ab bin ich Mittags und
Abends auf warme und kalte Speisen jeder Art eingerichtet und
werde mich bemhen, selbige so wie die verschiedenen Getrnke nur
in guter Qualitt zu liefern und einen jeden prompt und reell zu bedienen, so wie ich dennfur eine gut besetzte Unterhaltungs-Musik
gesorgt habe. Ich habe aus meinen geringen Mitteln zur Bequemlichkeit und zum Vergngen der mich Beehrenden Alles geleistet
und lebe deshalb der frohen Hoffnung, da mein Bestreben erkannt
und einen recht zahlreichen Besuch belohnt werden wird.
Landhaus bey Schnebeck, den 17.Juni 1839
Wilhelm Gehrmann " 21
Aber auch die Wirte abseits gelegener Dorfgaststtten erkennen die Gunst der Stunde, wie folgendes Inserat erkennen lt:
In dem Dorfe Elbenau, am rechten Elbufer, eine halbe Stunde von
Schnebeck gelegen, besitze ich einen Gasthof, der sich durch seine
freundliche Einrichtung, so wie durch seine anmuthige Lage im
Anschlu des schnen mit Laubholz bestandenen Forstes vor vielen
derartigen Etablissiment besonders auszeichnet. Auer der interessanten, durch Khne eingerichteten berfahrt ber die Elbe bey
Schnebeck, fuhrt ein reizender wohl erhaltener Weg, der Nachtigallenstieg genannt, durch das khle Laubholz unmittelbar nach
dem Gasthof, welcher ist auch deshalb und wegen seiner Nhe ab
Schnebeck besonders zur Aufnahme des mit der Eisenbahn dorthin
reisenden Publicums geeignet. In dem ich meinen Gasthof daher,
dem geehrten Publico zur geeigneten Bercksichtigung empfehle,
bemerke ich, da zch zu jeder Zeit mit den verschiedensten kalten
und warmen Speisen und Getrnken aufz uwarten im Stande bin.
Elbenau, den 12. Juli 1839
Der Gastwirt Krakau " 22
1845 ist in einer Beschreibung der Stadt Schnebeck zu
lesen:
Die ffentlichen Belustungsrter, wo auch Konzerte und Blle
gegeben werden, sind das Buschhaus an der Elbe, Grnewalde und
Elbenau, die Restaurazion am Bahnhofe, der Hummelsberg mit
R es taurazzon,
... c 3
31
32
tende Besch~Jtigung hey dem Bau der /Jerlin-Siichsischen Risenbahn. Solche il rbeiter haben sich zunchst auf dem Bahnhofe Deau z u melden, wo ihnen nhere ilnweisungen ertheilt werden wird.
Mohn
Ober-Ingenieur der Berlin-Siidzsischen
Eisenbahn ":1
Die Zahl der Bauarbeiter, die im Raum MagdeburgSchnebeck zum Einsatz kam, war vergleichsweise klein.
Das ist auf die geringen Bodenbewegungen,_ die in den
meisten Bauabschnitten auszufhren waren, zurckzufhren . Im zweiten Bauabschnitt, de r vom Magdeburger
Elbbahnhof bis Schnebeck reichte, waren 1838 320 Arbeiter unter drei Aufsehern und einem Ingenieur beschf.
1
t1gt. Es wurden 125 181 m Erdmassen bewegt und
2 728 m 3 Mauerwerk fr Brcken und Durchlsse ausgefhrt. Im dritten Abschnitt, dem Abschnitt SchnebeckCalbe (Saale) , waren es nur 82 600 m 3 Bodenmassen und
200 m 3 Mauerwerk. Die Bauarbeiter sollen vor allem a us
Westfalen gewesen sein.4
Da die Bauarbeiter nicht zur Teilnahme an den triumphalen Erffnungsfahrten geladen waren, verwundert
nicht. Nur ein einziges Mal werden sie in den Berichten
zu den Erffnungsfahrten der Strecke MagdeburgLeipzig genannt, und zwar beim Eintreffen des Festzuges
zur Erffnung der Gesamtstrecke in Halle:
Unter dem Donner der Bller und dem schallenden Zurzif der
Bahnarbeiter, welche, mit ihren bekrnzten Werkzeugen versehen,
ein Spalier bildeten, traf um 9 Uhr der erste Wagenzug mit dem
Direktorium der Magdeburg-Cthen-Halle-Leipziger EisenbahnCompagnie und anderen geladenen Gsten, von der Lokomotive
,Leipzig< gefuhrt, von Magdeburg hier ein. " 5
J e weiter der Bahnbau voranschritt, um so kritischer
wurde die Lage der Arbeiter. Die Magdeburgische Zeitung nennt in einem Beitrag unumwunden den Grund fr
c111c geord nete med izinische Betre uung garantiert werden ko nn te und ein e materielle U n tersttzu ng bei Invalid it t und fr d ie H in terbliebenen im Todesfall gesichert
war. N eben d en Erkltungs- und In fektionskrankheiten
waren d ie Arbeitsunfalle von Bedeu tung. D ie mei sten
Unfll e waren bei Erd arbeiten zu verzeich nen . Es heit
dazu: Bei den Erdarbeiten wurden namentlich viele Unglcksflle durch die Gewohnheit der Arbeiter veranlat, Thon, Lehm
und lose Felswnde zu unterminiren, um sich durch Herabstrzen
der oberen Massen Arbeit z u ersparen. Obgleich Verbote ber Verbote gegen die berschreitung einer (auf 6 bis 8 Fu) festgesetzten
Hhe der senkrechten Wnde bei Anwendung dieser Arbeits-Methode
erlassen, und sehr hufig Bestrafungen wegen Uebertretung derselben
vorkamen," wurde dagegen immer wieder verstoen. 7 Eine Hhe
von 6 bis 8 Fu entsprich t 1,88 bi s 2,5 1 m.
W ieviele Opfer der Eisen bahnbau in sein er Anfa ngszeit
ford erte, wurde 1855 wie folg t eingesch tzt:
Man da1f ohne bertreibung die Zahl der beim Bau smmtlicher
Preuischer Eisenbahnen durch Unglcksfalle getdteter Arbeiter
auf circa 800, die Zahl der schwerer Verwundeten auf circa 3 000
schtzen, von denen etwa die Hlfte der letztem ganz invalide geblieben sein mag." 8
Die Eisenbahn wurd e in vielen Std ten zum gr ten U nternehmen, in d em vor allem in d en Werksttten viele
h ochqualifizierte H a nd werker eine Anstellung fanden.
Die bei d er MLE beschftigten Arbeiter und Angestellten
schlsselten sich 1860 wie folgt a uf 9 :
Verwaltun gszweig
Bahnverwaltung
Transportverwaltung
a llgem eine V crwaltung
S umme
Beamte und
Hilfsa rbeiter
Arbeiter Insges .
5 19
258
43
380
672
820
1 0 52
899
930
43
1 872
33
34
gefhrt, wie er noch heute blich ist. Der Einzelsttzenbau, d. h. die Verlegung der Schienen auf kurzen, nicht
beide miteinander verbindenden Schwellen, der zu dieser
Zeit bei den Braunschweigischen Staatseisenbahnen angewendet wurde, kam bei der MLE nicht zur Ausfhrung. Dafr wurde bei Bahnhofsgleisen die Verlegung
der Schienen anfnglich auf Lngsschwellen vorgesehen.
Da die Schienen ursprnglich noch nicht miteinander
verlascht waren, wurde besonderer Wert auf die sogenannten Stoschwellen gelegt, die sich in ihren Abmessungen von den anderen Schwellen unterschieden. Die
Abmessungen der Schwellen fr die Verlegung des zweiten Gleises waren folgende: 247 X 23,5 X 15,5 bzw. 167 X
32,5 X 15,5 cm. 4 Die Stoschwellen entsprachen dabei in
ihren Abmessungen etwa denen der gegenwrtig verwendeten Holzschwellen. Das in einem Kiesbett verlegte
Gleis war den steigenden Achsdrcken nicht gewachsen,
so da sogenannte Brckenschienen zum Einbau kamen,
mit denen versucht wurde, der Quer- eine Lngsschwellenwirkung hinzufgen.
Wie bei der Strecke Nrnberg-Frth, der ersten deutschen Dampfeisenbahn, kamen Schleppweichen zum
Einbau, deren Zungen j eweils in die gewnschte Gleisverbindung bewegt wurden. Diese W eich en, d eren Befahren eine G efahrenquelle war, wurden seit Beginn d er 50er
Jahre nach und nach durch solche mit beweglichen Zungen, wie sie heute noch blich sind, abgelst und schlielich in d en 80er Jahren fr ffentliche Bahnen verboten.
An der Entwicklung von W eichen und Kreuzungen war
das 1855 gegrndete Magdeburger Gruson-Werk (heute
Thlmannwerk) mageblich beteiligt, indem es die verschleienden Teile, die Zungenspitzen und H erzstcke,
aus dem von ihm entwickelten Hartgu in groer Stckzahl herstellte.
35
Neben den Weichen waren im 19.Jahrhundert die Drehscheiben von Bedeutung, die anfnglich mittels Muskelkraft bewegt wurden. Die schwerer werdenden Lokomotiven erforderten den Bau von dampfgetriebenen Drehscheiben oder gelndeaufwendigen Drehkurven. Drehscheiben wurden bei der Projektierung fr alle Bahnhfe
der MLE vorgesehen. Seit d en 60er J ahren fand die Drehscheibe nur noch Anwendung im Bereich der Werksttten, Gter-, Wagen- und Lokomotivschuppen sowie zum
Wenden von Lokomotiven, wenn die Anordnung von
Weichen nicht mglich war. Eine groe Bedeutung erlangte die Drehscheibe in den folgenden Jahrzehnten in
den Anschlu- und Werkbahnen.
In diesen Bahnen war oft auf die bestehende Bebauung
Rcksicht zu nehmen, und die Muskelkraft war fr die
Bewegung einzelner Wagen ausreichend, zumal ihr Betrieb, wie sich in Schnebeck nachweisen lt, noch lange
. Zeit mit Pferdetraktion a bgewickelt wurde. Das Anschlubahnnetz der Kniglichen Saline zu Schnebeck"
weist unter Bercksichtigung aller Nebenanschlieer
1874 14 Weichen, 7 Drehscheiben und 2 Kreuzungen
a uf. 5
Fr den Rangierbetrieb bzw. die Umsetzung einzelner
Wagen und Lokomotiven kam in der Mitte der 50er Jahre
die Schiebebhne hinzu. 6 Eine solche wurde nach 1856
auf dem Bahnhof Magdeburg am Fischerufer eingebaut.
Im allgemeinen blieb sie auf die W erks tttenbereiche und
die Ortsgteranlagen beschrnkt.
Auf die Sicherheit des Eisenbahnverkehrs wurde von Anfang an groer Wert gelegt, um U nfllc zu vermeiden.
Neben der Beschrankung schienengleicher W egbergnge ka m es d arauf an, durch eine dem fahrenden Zug
vorauseilende Informa tion die Sicherheit zu gewhrleisten. Mit der optischen Signaltechnik hatte man bereits
seit d em ausgehenden 18. Jahrhundert a usreichende Erfahrungen gesammelt, um sie fr die Eisenbahn nutzen
zu knn en. ber Magdeburg fhrte die 1832 geschaffene
optische Telegrafenlinie Berlin- Koblenz . Die optische
Telegrafie fand auch bei der MLE Anwendung. Anfngli ch wurde davon ausgegangen, da die Zge nur tagsber verkehren sollten und somit eine Informationsweitergabe von Ba hnwrter zu Bahnwrter, die sich in Sichtabstand zueinander zu befinden hatten, gewhrleistet
war. Nachdem bereits Erfahrungen mit d em achtfahren
bei der Berlin-Potsdamer Eisenbahn gesammelt worden
waren, wurde zu Beginn des J ahres 1841 auf d er Strecke
M agd eburg- Leipzig das Nachtfahren zugelassen, ohne
da davon sofort fr den fahrplanmigen Reisezugverkehr Gebrauch gemacht worden wre. 7 Die Hchstgeschwindigkeit wurde dafr a uf rund 30 km / h beschrnkt.
Bahnwrterbudc bei Schnebeck mit Flgel- und Ball onsigna l vor 1850
37
von 1828 zur Anwendung.9 Das bedeutete, da die Eisenbahn entweder auerhalb d es Festungsbereiches (Rayon),
der sich von den Wallanlagen 360 Ruten bzw. rund 1360
M eter weit nach auen erstreckte, zu enden hatte oder
durch diese in die Festung einzufhren war. Eine aus
Vertretern der Zivil- und Militrbehrden zusammengesetzte Kommission ha tte entsprechende Vorschlge fr
die Errichtung von V erkehrsanlagen zu erarbeiten und
d er obersten preuischen Militrbehrde zur Besttigung zuzuleiten. Das erste Eisenbahntor, d as zwischen
Schleinufer und Elbe gelegen war und in Res ten unterhalb des Prlatenberges erhalten ist, drfte entsprechend
der genannten Vorschrift gemeinsam von den Ingenieuren der Eisenbahngesellschaft und der Militrverwaltung
entworfen worden sein. Es war ein massives, erdbedecktes, mehrgeschossiges, blockhaushnliches Bauwerk,
durch d as die Strecke wie durch einen Tunnel gefhrt
wurde. Im Belagerungsfalle, der nie eingetreten ist, sollte
das Tor beidseitig mit Bohlen verschlossen werden, zwischen denen Erdmassen zu fllen waren. Die Zahl der
durch das Tor gefhrten Gleise nderte sich im Verlauf
d er Zeit. Ursprnglich werden es nur zwei gewesen sein.
D em Eisenbahntor vorgelagert war eine Zugbrcke, die
ber einen wassergefllten Graben fhrte, ehe die Strecke
das Gelnde d es unmittelbar vor den W allanlagen gelegenen Elbbahnhofs durchqerte. Das Leipziger und das
noch besser erhaltene Eisenbahntor der MWE sind Bestandteil der Promenade der Vlkerfreundschaft und stehen unter Denkmalschutz. 10111
D er Elbbahnhof, auf d em anfnglich die Reisezge in
Richtung Schnebeck begannen und endeten, ist d er lteste Bahnhof Magdeburgs. Er entwickelte sich im Verlauf
d er J ahre zu einer mustergltigen Bahnhofsanlage, die zu
d en besten d eutschen gerechnet wurde. 12 D er von der
MLE errichtete Bahnhof hatte, da diese in der Altstadt
ber ausreichende Anlagen d es Personen- und Gterverkehrs verfgte, vor allem fr die MHE und die BPME Bed eutung. Der westliche T eil des Bahnhofs wurde von den
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b ar. Die Gleise kreuzten di e Friedrichstrae niveaugleich. D er Ba hnhof Schnebeck erwies sich von Anfa ng
a n als zu klein. Eine wesentliche U rsach e d afr wa r die
Knigliche Saline. Ihr waren seit d en 60er J a hren Bra unkohl en aus Eggersdorf und Salz a us Stafurt a uf d em
Schienenweg zuzu fhren. W eiterhin wurd en d ie Stafurter Salze ber Jahrzehnte hinweg in Schnebeck auf Binnenschiffe umgeschlagen. Daher wurden bereits sehr frh
Ansch luba hnen konzessioniert. Nach dem Bau der
Strecke Schnebeck-Stafurt w urde d er Schnebecker
Ba hnhof nach Nordwesten erweitert.
D er nchste a us d er E rffnungszeit stammende, sdstlich von Schnebeck gelegene Bahnhof ist der von Gnad au. Nach seiner Erffnung wurd en Fuhrwerksverbindungen nach Barby hergestellt, wo sich ein Lehrerbildungsseminar befand . Gnad a u trug als Ausbildungssttte der H errnhuter Brdergemeinde und als Ausflugsziel zum Fahrgastaufkommen bei. Di e Bede utung des
Bahnhofs fr d en Gterverkehr war stets gering.
Zwischen Gnadau und Calbe (Saale) Ost umging die
Strecke di e anhaltische Exklave Mh li ngen. Ihr La ndesh err, der a nhaltisch-bernburgische H erzog, hatte sich gegen die Fhrung der Strecke durch sein T erritorium ausgesprochen . In diesem Abschnitt ist das Gelnde recht
reizvoll, denn beidseitig wurde bis in unser J a hrhundert
hinein Bra unkohle abgebaut. Das einstige Frdergebi et
wird durch Teiche markiert.
Unmittelbar vor d er Saalebrcke befind et sich seit 1839
d er Ba hnhof Calbe (Saale) Ost, der wied erholt seinen
Namen wechselte. Der Ba hnhof wurd e nach dem Entwurf von 1838 errich tet (siehe Abbildung). N eben d em
Ba hnhofsgebude mit R estaurationsgarten wurden neben der da ma ls noch eingleisigen Strecke ein berholgleis und eine W endemglichkeit fr Lokomotiven in
Form einer Drehscheibe und ein Lokomotivschuppen
vorgesehen. D adurch war es mglich, bereits im H erbst
1839 vor d er Saalebrcke Zge beginnen und enden zu
lassen. Fr Calbe war die Lage des Ba hnhofs ungnstig .
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Die Eisenkonstruktion wurde mit Bleiweilfarbe grundiert und d er Hauptanstrich mit einer Bronzelfarbe ausgefhrt. 16 Holzkonstruktionen einen Farbanstrich zu geben, scheute man sich zu dieser Zeit, da befrchtet
wurde, da unter diesen Wasser dringen und zu einer unkontrollierbaren Fulnis fhren knne. Sie wurden mit einem Kupfervitriollsungsanstrich dagegen geschtzt.
Auch aus der Erffnungszeit stammt der Kthener Bahnhof. Er entwickelte sich in d en 40er Jahren zu einem Eisenbahnknoten, da hier die Strecke Berlin-Kthen
( 184 l) an die Strecke Magdeburg-Leipzig anschlo, zu
der 1847 noch die Strecke Kthen-Bernburg hinzukam . In Kthen errichteten die MLE und die BAE ihre
Anlagen in unmittelbarer Nachbarschaft, um einen Wagenbergang zwischen beiden Strecken sicherzustellen.
Der Knoten verlor im Zusammenhang mit dem Bau weiterer Strecken an Bedeutung.
Zwischen Calbe (Saale) Ost und Kthen wurde erstmals
im deutschen Eisenbahnbau eine Staatsgrenze berschritten. Daran erinnert noch ein Gedenkstein mit Inschrift (siehe Abbildung).
Der Stein ist vermutlich anllich der Erffnung bzw. unmittelbar danach aufgestellt worden. J edenfalls lt er
sich schon im vergangenen Jahrhundert in gedruckten
Quellen nachweisen.
Der Hallenser Bahnhof der MLE befand sich auf der Ostseite des heutigen Hauptbahnhofs. Ihm war seit 1846 der
Bahnhof der Thringer Eisenbahngesellschaft stadtseitig
vorgelagert. Der Bau weiterer Eisenbahnstrecken seit
dem Ende der 50er Jahre fhrte zum Ausbau und zur gemeinsamen Nutzung der Bahnhofsanlage der MLE
durch eine wechselnde Zahl von Eisenbahngesellschaften. Nachdem bereits 1885 der Neubau d es Gterbahnhofs Halle begonnen worden war, erfolgte kurz darauf der
des Personenbahnhofs, der als Hauptbahnhof die alten
Anlagen ersetzte. Er wurde am 8. Oktober 1890 erffnet.
Gegenwrtig ist man damit beschftigt, das Empfangsgebude nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu
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bur~ .~d;i~cr fj,,nb.:il)n Nr~~11alf an,
N~ mit Nn. '.lllorgi-n)tin,n tl a eh t8~din,
mit t-n1 W 11d) mitt ,1~1c,, 3 (1H m t> o lt t8trlitt,
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Moment von Berlin zurck. So begann dann von Potsdam aus ein
Bericht in Chiffern, als eben der Inspector des Bahnhofs eintrat
und den Telegraphisten aufforderte, anzufragen, wie viel Personen
der eben abgegangene Zug enthalte? Jetzt wurde die Depesche unterbrochen mit dem Zeichen Citisseme und nach erfolgter Antwort:
Verstanden", geschah die Anfrage mit einem Zeichen - bald darauf kam die Antwort zurck: 5 Personen l ster Klasse. 32 2ter
Klasse, 101 3ter Klasse. Dann begann die abgebrochene Mitteilung aufs Neue. Gleich darauf lie der Direktor der Telegraphie
melden: Ich komme 11 Uhr". - Verstanden" hie es z urck. Ist alles in Ordnung?" - ,Ja." - Dann komme ich nicht. << Das ging alles schnell wie der Blitz, auch mit der Naturkraft des
Blitzes - der Electricitt. Es gibt vier verschiedene Signalbcher,
wovon die Chiffersprache Nr. 1 auch den untern Beamten, die
Nr. 2 den Inspectoren, Nr. 3 den Ministerien und hhern Beamten,
Nr. 4 nur dem Kabinet des Knigs bekannt ist. In den Fllen 2 bis
4 meldet der Telegragh nur die gegebenen Zeichen. Uebrigens werden eine groe Anzahl von Beamten und kostbaren TelegraphenAnlagen und Instrumente erspart werden, und whrend die LuftTelegraphie durch trbes Wetter und Dunkelheit unterbrochen, geht
diese electrische Fernschrift Tag und Nacht mit Blitzesschnelligkeit. Es wre zu wnschen und stehtfitr die Zukunft z u hoffen, da
diese Telegraphie auch dem Privatverkehr z ugnglich werde, wie
das in Amerika bereits der Fall ist. Es wrden dadurch die Kosten
der Erhaltung der Telegraphie bedeutend gemindert und dem Verkehr selbst sehr belebendes Frderungsmittel gewonnen werden. 10
In der Mitte der 50er Jahre setzte sich bei d en Eisenbahnen der Morsetelegraf durch, nachdem dieser sich bei der
vom preuischen Staat unterhaltenen Nachrichtenbermittlung bewhrt hatte.
Wenn auch in einer geringeren Zahl als bei der Strecke
Magdeburg-Leipzig, stellten sich bei Streckenerffnung die Empfehlungen der Geschftsleute ein. Zum
Zeitpunkt der Erffnung wurde das Inventar der Burger
Posthalterey" ffentlich zum Verkauf 11 angeboten. Die
Personenpost auf der Chaussee Berlin-Magdeburg
wurde eingestellt.
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a bseitige L age zu geraten . Immerhin befrderte die Vereinigte H a rn burg- Magd eburger Dam pfschiffa hrts-Compagnie 1842 11 300 Personen a uf der Rela tion Magdeburg-H a mburg .15
Die Aktienzeichnung fr d en Ba u d er Strecke verlief
schleppend . W hrend des Baus trat eine K a pita lverknappung ein. Die Strecke wurde nur eingleisig ausgefhrt.
Die Bahnho fsbaute n wurden weitgehend in Fachwerk errichtet. 16 Die Gewinne wurden fast a usschlielich in die
V erbesserung d es Gleiszustandes, die Sicherungstechnik,
die V ervollstndigung d es W agenparks und die Ba hnhfe
investiert. Die Dividenden d er 1863 von d er MHE bernommenen Strecke betrugen im Mittel pro J a hr 0,8 %
und lage n somit um ein M ehrfaches unter d em a nderer
Eisenba hngesellschaften.
Die heute in d en Stadtgebieten von Stendal und M agd eburg einem wiederholt vernderten Trassenverlauf folgende Strecke wurde in Magdeburg stlich d er N euen
N eusta dt in d en Bereich d es um 1890 geschaffenen Handelshafens eingefhrt, wo sich der Magd eburger Gterbahnhof d er MWE befand. Von dort gela ngte die Strecke
durch das noch in R esten erhaltene Eisenbahntor an der
Elbe entla ng zum Fischerufer. Sie ende te a m Petrifrder,
wo sich heute das Empfangsgebude d er W eien Flotte
befind et. D er Personenbahnhof verfgte ber einen berdachten Ba hnsteig und eine Wagenhalle. Eine Verbindung zum Bahnhof d er MLE bestand vorerst nicht. Die
1856 geschaffene eingleisige V erbindungsba hn diente
nicht d em regelmigen Zugverkehr. D er knigliche Hof
h a tte jedoch das Privileg, diese V erbindung benutzen zu
knnen, wenn er, von Berlin kommend , zur Jagd nach
Le tzlingen fuhr, wobei sein Z ielbahnhof Wolmirstedt
war. D a 1857 die Brcke verbra nnte, a uf d er das G leis
zwischen Festungstor und Ba hnhof verlegt war, entschlo man sich, d as G leis aus d em hochwassergefhrdeten Bereich herauszunehmen und auf d em hher gelegen en Gelnde zu errichten, d as heute vom Nordteil d er
Promenade d er V lkerfreundschaft eingenommen wird.
56
Ein technisches M eisterwerk war die Elbbrcke bei W ittenberge, die, wied erholt umgebaut und vernder t, am
26. September 1987 durch einen Neu bau ersetzt worden
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ist. Die erste von Regierungs baurat von Unru h errichte te Brcke war ursprnglich 1 590 Meter lang und ruhte
auf 35 Pfeilern. D as Tragwerk war eine H olzkonstruktion. Lediglich am rechten Ufer befand sich ber der
Durchfahrtsffnung fr die Schiffe eine eiserne Drehbrcke. 18 Von Unruh hatte eine Brcke mit gu eisernen,
a uf d er Ba ustelle zu fertigend en Trgern mit einer Spa nnweite von 37, 7 M etern proj ektiert, die in folge der K apitalverknappung in d en J a hren 1848 und 1849 als H olzkonstruktion zur Ausfhrung kam. Die Brckenkpfe
muten durch trutzige turmartige Blockhuser gesichert
werden.
Vom Bau d er Eisenbahnbrcke hat sich eine R eportage
erhalten, die einen Einblick in d en Stand der Bautechnik
und -technologie in d er Mitte d es 19. J ahrhunderts gibt.
,,Nach der in ffentlichen Blttern enthaltenen Anzeigen ber die
verweigerten Fortzahlungen von Actienbetrgen sollte man fast
glauben, die Ausfhrung der Magdeburg-Wittenberger Eisenbahn
wre ins Stocken geraten. Dem ist es aber nicht so . Der Bau der
Elbbrcke bei Wittenberge beweiset das Gegentheil. Hier ist alles
in voller Thtigkeit. Von den 43 projektirten Brckenpfeilern sind
bereits 11 in Angriff genommen. Vom rechten Ufer ab reicht eine
breite Pfahlrstung mit dicken B ohlen belegt bis mitten in den
Strom. Auf diesem Bohlenbelage stelzen neun Rahmen, deren circa
18 Centner schwere eiserne Blcke die Rstpfahle tiefin das Strombett einschlagen. An verschiedenen Punkten keuchen vier Dampfmaschinen, um aus den durch kollosale Spundwnde und (verhltnismig dnne) Fangdmme gebildeten Kesseln das dem Rostbau
hinderliche Wasser aufzusaugen . Wo der Rost vollendet, da arbeiten Maurer in groer Zahl an den Fundamentmassen der einzelnen
Pfeiler. AufSchienenwagenfahrt man die groen Steinblcke, welche durch Kraftmaschinen gehoben und niedergelassen werden, von
den Werksttten nach den Pfeilern hin. Hier wird unter brettern
Htten der hydraulische Kalk in dampfenden Huflein prparirt;
dort mengt eine mit Pferden bespannte Mhle den Mrtel. In der
sowie 1859 durch d en Bau d er Strecken WittenbergBitterfeld- Halle und D essau- Bitterfeld- Leipzig die
direkte Verbindung nach Halle und Leipzig hergestellt.
Durch die Verlngerung der 1863 erffneten Strecke
(Dessau-) Rolau-Zerbst nach Magdeburg wurde
1874 eine weitere Verbindung nach M agdeburg geschaffen, wobei der Streckenabschnitt Zerbst-Magdeburg
von der BPME gebaut und betrieben wurde. 1923 wurde
die zweigleisige Strecke Rolau-Wiesenb urg mit Anschlu an die seit 1879 bestehende Strecke BerlinCalbe-Gsten gebaut, wodurch eine noch krzere Verbindung zwischen Berlin und D essau entstand .
Bedeutende Ingenieurbauwerke waren f r die Strecke
Berlin-Kthen nicht erforderlich, da die anhaltische
Regierung von Dessau die 1836 errichtete Straenbrcke
ber die Elbe der Eisenbahn zur Mitbenutzung zur Verfgung stellte. V erzgerungen in der Erffnung der
Strecke ergaben sich durch die Dammschttungen in der
Elbe-Mulde-Niederung bei Dessau.
57
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Der 1872 erffnete Saisonhaltepunkt El men (Schncbeck-Salzclmen). Aulfa llend ist die ger umige Warteha lle, die a uf ein hohes
Fa hrgas ta ufkommen im Ausflugsverkehr schlieen l t.
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Nord
BahnhOfa Neustadt
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188 O
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Gterbohn~Of
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Zen!rotbohnhof
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(Hauptbahnhof)
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Sudenburg
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Buckau
12
Oodc:n dorf
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13
Gro" Salz.et
Oebisfelde.
Wittenberge r-..,
f.lannover
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Braun.schtveig
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Halberstadt
SCHONEBECK
Er rurf
59
Bahnhofsanlage mit d en im Bau befindlichen Magdeburg-Zerbst ( -Dessau ) und Magdeburg- H elmstedt-Braunschweig/Hannover verbinden wollte, war
aus den bereits genannten Grnden am grten.
Die BPME schlo daher als erste Gesellschaft mit dem
Staat d en Vertrag zum Gelndeerwerb ab. Die anderen
beid en Gesellschaften folgten ihrem Beispiel.
Die MHE war durch den Bahnhofsneubau in d er Lage,
ihre sdlich der Stadt befindlichen bzw. geplanten Strekken Magdeburg- Halberstadt und (Magdeburg-) Dod endorf-Erfurt mit d en nrdlich der Stadt gelegenen
Strecken Magdeburg-Wittenberge, Berlin-Stendal Lehrte ( -Hannover) und Magdeburg-Oebisfelde zu
verbinden.
Die MLE ha tte - bedingt durch die bereits genannte gnstige Lage ihres Bahnhofs im Altstadtbereich an der Elbe
und durch die fehlende Absicht, weitere von Magdeburg
ausgehende Strecken zu bauen - kein nennenswertes Interesse an dem Bahnhofsneubau. Mit dem Neuba u an d er
W estseite d er Altstadt konnten die seit dem Beginn d er
50er Jahre verfolgten Plne zum Bau eines Hauptbahnhofs sdlich der Altstadt endgltig fallengelassen werden.
Die neuen von Magdeburg ausgehenden Strecken konnten zum Teil bereits vor d er Erffnung des Hauptbahnhofs abschnittsweise in Betrieb genommen werden, was
provisorische" Anschlsse an die bestehenden Strecken
bzw. den Bau von V erbindungsbahnen bedingte. So
wurde der 1872 fertiggestellte Abschnitt HaldenslebenM eitzendorf der Strecke Magdeburg- O ebisfelde provisorisch an die Strecke Magdeburg- Wittenberge bei
Barleben angeschlossen. Da die Bauarbeiten am Abschnitt M eitzendorf-Hauptbahnhof 1880 eingestellt
wurden, ist das Provisorium bis heute unverndert erhalten geblieben. Um vor d er Erffnung des Hauptbahnhofes den V erkehr zwischen den Strecken Berlin-Magd eburg und Magdeburg-Bratmschweig/ Hannover zu ermglichen, wurde 1872 zwischen Buckau und Bahnhof
Magdeburg-Sudenburg eine Verbindungsba hn gebaut,
60
beck-Gsten 1876 an die MHE bergingen. Der Westteil gehrte der BPME. Whrend d er Bahnhof der BPME
bereits 1873 erffnet wurde, wurde der der MLE/MHE
erst 1874 in Betrieb genommen .
Das Empfangsgebude der MLE/ MHE, d as 1876 fertiggestellt wurde, ist heute das Empfangsgebude fr d en
Hauptbahnhof, da d as der BPME, da s erst 1881 vollendet wurde, im zweiten W eltkrieg zerstrt und danach abgetragen wurde. Das Empfangsgebude der MLE/MHE ,
ein zweigeschossiges, in Neorenaissanceformen gestaltetes Bauwerk, wurde von dem Magdeburger Architekten
Otto Peters errichtet, whrend das der BPME von Ludwig H eim , einem Berliner Architekten, der zweitweilig
bei der BPME beschftigt war, entworfen worden sein
drfte. Eine gemeinsame Verffentlichung ber den
Central-Bahnhof zu Magdeburg" spricht dafr, da
beide Architekten zusammengearbeitet haben. 1
Das Empfangsgebude d er MLE/ MHE wurde zeitgleich
mit d en bedeutenden Bahnhofsbauten in Berlin und vor
denen der meisten deutschen Grostdte errichtet. Sowohl in seiner Lage zu d en Bahnsteigen als auch in seiner
funktionellen Gestaltung hnelt es dem alten Empfangsgebude am Schleinufer, wenn es auch grozgiger angelegt war. Sandsteinverkleidet ist es und mit den Stadtwappen von Magdeburg und Leipzig sowie auf d en
Schlusteinen der Fensterwlbungen mit d en Initialen
der MLE geschmckt. Die Anordnung des Bahnhofs am
Schleinufer, Kopfbahnhof mit einseitiger Lage d es Empfangsgebudes, wird bernommen, wobei d er neue Bahnhof ein Durchgangsbahnhof ist. Bahnhofsvorplatz und
Bahnsteige befind en sich a uf dem gleichen Niveau. Von
der prachtvollen Empfangshalle, dem Vestibl", im aufwendigen Neorenaissancestil hat sich leider nichts erhalten. Die Bahnsteige waren mit einer Halle berdacht, die
mit d er stlichen d es Bahnhofs der BPME durch ein flaches Zwischendach verbunden war.
Der Bahnhof der BPME wurde als Inselbahnhof mit
einer straenseitigen Erschlieung von einer Straen-
bucht, dem heutigen Platz der Volkssolidaritt, her errichtet und d as Empfangsgebude beidseitig mit Bahnsteighallen versehen. Im Gegensatz zum Bahnhof der
MLE/ MHE befinden sich die Bahnsteige ber dem Niveau des Bahnhofsvorpla tzes, d er ber Straenunterfhrungen, die unter d en Gleisen hinwegfhren, erreichbar
ist. Zu einer geplant gewesenen Erweiterung d er Personenverkehrsanlagen nach Westen kam es durch die V erstaa tlich ung nicht.
D er Bau d es Hauptbahnhofs vollzog sich unabhngig von
d er Stadterweiterung innerhalb d es Festungsgelndes.
Zwischen d em M agistrat der Stad t M agdeburg und d en
Eisenbahngesellschaften kam es zu gravierenden Meinungsverschied enheiten ber die Fhrung der Straen
im Bahnhofsbereich, die dieser voraussah.2
1880 wurden alle im Zusammenhang mit dem Bahnhofsneubau stehenden Arbeiten eingestellt. Erst 1878 war d amit begonnen worden, die Strecke von Oebisfelde her direkt in d en H auptbahnhof einzufhren. Sie sollte an d er
W alther-Rathenau-Stra e aus d er Strecke nach Wittenberge in stlicher Richtung ausschwenken, um in H he
Alemannstrae die zu dieser Zeit noch gelndegleich liegenden Streckengleise in Richtung Neustadt zu berbrcken. Westlich d er Neuen Neustadt, etwa am Neustdter Friedhof im Bereich des Magdeburger Ringes,
war ein Bahnhof geplant gewesen.
Nachteilig sollte sich erweisen, da mit dem Bau d es
Hauptbahnhofs nich t die Schlieung der alten Bahnhofsanlagen sowie d er Abbau der diese verbindenden Gleise
und der um 1870 entstandenen Provisorien verbunden
war. Zu d en alten Anlagen waren neue hinzugekommen.
Alle Bahnhofsanlagen gewannen eine Bed eu tung fr die
Standortverteilung der Industrie. Die meisten von ihnen
wurden zum Ausgangspunkt von Anschlubahnen, so
da eine sptere Schlieung von Bahnhfen mit Ausnahme d er in der Innenstad t gelegenen auch nach d er
Zerstrung von 1945 nicht in Betracht gezogen werden
konnte.
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strategischen Grnden abgelehnt. Der Bau einer Magdeburg umgehenden Strecke blieb der BPME verwehrt. Der
MHE, die 1863 die Strecke Magdeburg-Wittenberge
der MWE bernommen hatte, gelang es, 1867 die Konzession fr den Bau einer neuen Ost-West-Strecke von einem 1862 dafr gegrndeten Berliner K omitee zu bernehmen . Ihre Strecke Berlin-Stendal-OebisfeldeLehrte (-Hannover) wurde am 1. D ezember 1871 erffnet. Sie bewirkte einen Bahnhofsneubau in Stendal.
Whrend der von der MWE errichtete Bahnhof sich stlich der Stadt befand, wurde d er neue, nochmals um 1900
umgebaute Bahnhof sdlich der Stadt geschaffen. Die
neue ber Stendal fhrend e Flachlandstrecke, die um 80
Kilometer krzer war als die ber Magdeburg verlaufende Verbindung, erlangte bald eine groe Bedeutung
fr d en internationalen Verkehr.
Die BPME setzte sich gegen die Konkurrenz der neuen
Strecke zur Wehr, indem sie die Strecke Berlin- Magdeburg nach Westen ber Marienborn bis Braunschweig
verlngerte. Die Strecke Magdeburg- Braunschweig
wurde a m 1. Juli 1872 erffnet.
Fast gleichzeitig wurde d er Bau der Strecke Magdeburg- Hamburg durch die MHE in Angriff genommen,
die nur im Abschnitt M eitzendorf- O ebisfelde fertiggestellt worden ist. Die im Planum zweigleisig angelegte, jedoch immer nur eingleisig gebliebene Strecke wurde bei
Barleben provisorisch an die Strecke M agdeburg-Wittenberge angeschlossen . 1872 wurde der Streckenabschnitt Haldensleben-Magdeburg in Betrieb genommen und der Zugverkehr bis zur Erffnung des Centralbahnhofs im J ahre 1874 zum am Fischufer gelegenen
Bahnhof in M agdeburg geleitet. 1874 wurde der Zugverkehr zwischen H aldensleben und Oebisfelde aufgenommen.
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Stand 1988
1871 wurde das Projekt fr die Oberlausitzer Eisenbahn" aufgestellt, die Magdeburg ber Zerbst, Rolau,
Wittenberg, Falkenberg, Ruhland und Kohlfurt (W~gli
niec) mit Breslau (Wrodaw) verbinden sollte. Diese fast
geradlinige Verbindung von Magdeburg mit Breslau, die
etwa 100 km krzer als jede andere ist und ohne Zweifel
die Hauptstrae fr den Verkehr Schlesiens und seine
Hinterlnder mit dem nordwestlichen Deutschland abgeben wird" 2, erfllte nicht die in sie gesetzte Hoffnung,
denn Magdeburg und Breslau waren zu weit voneinander
entfernt, als da sich ein Verkehr zwischen beiden Stdten in Konkurrenz zu den bestehenden Strecken htte
entwickeln knnen. Hinzu kam, da die Niederlausitz bis
in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein uerst
dnnbesiedelt war. Die Oberlausitzer Eisenbahn" war
brigens eine aus mehreren unabhngig voneinander errichteten Strecken gebildete Verbindung.
Eine Verbindung zwischen Magdeburg und Leipzig ber
Rolau und Dessau wurde durch die BPME geschaffen,
die dadurch die bereits genannten Konkurrenzbedingungen fr sich zu verbessern trachtete. Die 1874 zweigleisig
in Betrieb genommene Strecke, wobei nur der Abschnitt
Biederitz-Zerbst durch die BPME neu geschaffen
wurde, sollte 1923 die erste elektrifizierte Strecke im
Raum Magdeburg werden.
Die letzte von Magdeburg ausgehende Strecke war die
Strecke Magdeburg-Erfurt, die 1881 vollendet wurde.
Fr den Bau der Strecke wurden seit 1863 verschiedene
Varianten untersucht. Da die Strecke der MHE konzessioniert wurde, ist es verstndlich, da die U ntersuchungen Schnebeck unbercksichtigt lieen, denn die im
Kreisgebiet befindlichen Strecken waren Eigentum der
MLE. ber die letztlich festgelegte Streckenfhrung ist
folgendes aus der Konzessionierung zu erfahren:
Nachdem die Magdeburg-Halberstdter-Eisenbahngesellschafl
die Anlage einer Eisenbahn von Magdeburg resp. Dodendorf ber
Stafurt, Aschersleben und Sangerhausen unter teilweiser Nutzung
der bereits vorhandenen, in die Linie Magdeburg- Erfurt fallen-
66
den Bahnstrecken sowie den Bau und Betrieb einer Zweigbahn aus
der Magdeburg-Erfurter Bahn zwischen Dodendorf und Stafurt
nach Hadmersleben beschlossen hat, . " 3
Der Neubau, der innerhalb von dreiJahren vollendet sein
sollte, wurde 1872 zwischen Sangerhausen und Erfurt begonnen. Er kam aber wegen Kapitalmangel zum Erliegen. 1876 kam es zur Auflsung der MLE. Die Strecken
Magdeburg-Leipzig und Schnebeck-Gsten wurden
von der MHE erworben. Damit wurde ein Streckenbau
von Dodendorf nach Stafurt als berflssig angesehen
und die gnstigere Verbindung von Magdeburg und Erfurt in der Verlngerung der Strecke Schnebeck-Gsten nach Sden gesehen, die in diesem Zusammenhang
in eine zweigleisige Strecke umgewandelr wurde. D er
preuische Staat, der aus strategischen Grnden an einer
direkten V erbindung von Magdeburg und Erfurt interessiert war, griff in den stagnierenden Streckenbau ein, d er
ein Jahr nach der Verstaatlichung der MHE vollendet
wurde. Die durch die Notwendigkeit des Baus der Strecke
Magdeburg-Erfurt entbundene MHE hatte sich zu verpflichten, die durch die industrielle Entwicklung d er sdlichen Brde erforderlichen eingleisigen Nebenstrecken
Blumenberg-Egeln-Stafurt und Blumenberg-Frderstedt zu bauen. Sie wurden zu Beginn der 80er Jahre
in Betrieb genommen.
Wurde Magdeburg 1871 durch die Strecke BerlinLehrte nrdlich umgangen, so erfolgte die sdliche Umgehung wenige Jahre spter. 1879 wurde die durch d en
Kreis Schnebeck fhrende Strecke Berlin-GstenSangerhausen-Nordhausen-Kassel-KoblenzTrier-Metz erffnet, wobei der Abschnitt W etzlarfranzsische Grenze bereits 1873 fertiggestellt worden
war. Whrend verschiedene vorhandene Strecken in die
neue Verbindung einbezogen wurden, war der Abschnitt
Berlin-Gsten vollkommen neu zu bauen. An der Trassierung d es Abschnittes ist abzulesen, da die Strecke
schnell" zu sein hatte. Sie wurde aus militrischen
Grnden errichtet, um Truppenbewegungen zwischen
crffnete eingleisige Strecke hat bis heute eine groe Bcd euLUng fr Masscngullra nspon e.
68
strahlenfrmig von Magdeburg sich in alle Himmelsrichtungen aus breitende Eisenbahnnetz durch tangentiale
Nebenstrecken zu ergnzen, wobei damit bereits vor der
Verstaatlichung begonnen worden war. Der erste Strekkenneubau, der fr die landwirtschaftlich und bergbaulich hochentwickelte sdliche Brde von groer Bed eutung war, war die Strecke Stafurt-Egeln-Blumenberg ( 1879/81) . Dadurch entwickelte sich Blumenberg zu
einem wichtigen Knotenpunkt im Nebenbahnnetz der
Brde. In der Folgezeit wurden die Stre-cken Blumenberg-Wanzleben-Eilsleben
(1882/ 83 ),
(Blumenberg-) Etgersleben-Frderstedt ( 1891/92 ) und Schnebeck-Blumenberg ( 1896) gebau t.
Die J ahre zwischen 1890 und 1910 waren dadurch gekennzeichnet, die Anlagen leistungsfhiger zu gestalten.
Fr Magdeburg kam die schrittweise Lockerung und
schlielich die Aufhebung des Festungszwanges hinzu.
Durch d en Festungszwang war es in Magdeburg zu einer
Reihe unbefriedigender Lsungen gekommen. So war es
innerhalb der Festung und ihres Rayons untersagt,
Dmme zu schtten oder Einschnitte anzulegen, um anstrmenden Gegnern keine Deckungsmglichkeiten zu
geben. Dadurch lagen alle Gleisanlagen in einer Ebene.
Im Zusammenhang mit der Aufhebung des Festungszwanges und zur Erhhung d er Leistungsfhigkeit des
Knotens Magdeburg war es mglich, die G leise zwischen
den Bahnhfen Hauptbahnhof und Neustadt neu zu gestalten und den Bahnhof Neustadt zwischen der J ahrhundertwende und 1910 umzuba uen. Der Bahnhof Buckau
wurde zwisch en 1893 und 1896 erweitert. Der Rangierbahnhof Rothensee wurde zwischen 1908 und 1910 geschaffen, nachdem bereits 1898 der H altepunkt Rothensee erffnet worden war. D er Bahnhof Schnebeck wurde
um 1900 vergrert und schlielich der Bahnhof Salzei-
men errichtet. Etwa zeitgleich wurden die Bahnhfe Kthen un.d Halle umgebaut und erweitert und die Strekkenglcisc im heutigen Leipziger tadtgebiet neu trassiert.
Unmiuclbar nach der Schlieung der Bah nhfe Magdeburgs am Elbufer fr den P ersonenverkehr fand ihr Umba u fr den Gterverkehr statt. Whrend der Bahnhof
am chleinufcr ein Bestandteil des Elbbahnhofs wul'dc,
besta nd der Bahnhof am Fischerufer unter der Bezeichnung Magdcburg-F1schcnu fer bis zum 1 1 1897 fort , ehe
69
folgte ber den Bahnhof Nord. Erst 1945 wurde im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der Strombrcke
der durchgehende Zugverkehr entlang der Elbe zwischen
dem Bahnhof Nord und dem Elbbahnhof fr immer aufgehoben.
Am ehemaligen Bahnhof Magdeburg am Schleinufer
wurden nach 1874 neun Krne aufgestellt, um auf seinem
hochwasserfreien Gelnde .den Gterumschlag zwischen
Schiff und Waggon zu ermglichen. 3
Die umfangreichen Bahnhofsumbauten begannen im Sden der Stadt Magdeburg. Zwischen 1893 und 1896
wurde der Bahnhof Buckau nicht nur umgebaut, sondern
nach Sden bis Fermersleben verlngert. Im Zusammenhang damit wurde auch der Bahnhof Sdost neugestaltet.
Er erhielt das heute noch existierende Empfangsgebude.
Das Streckengleis nach Schnebeck wurde zwischen Bukkau und Westerhsen neu trassiert, indem es nach Westen verschwenkt und dabei aus dem Rangierbahnhof
Buckau herausgenommen wurde. Die Strecke zwischen
Magdeburg und Schnebeck wurde viergleisig ausgebaut, um den Reise- vom Gterzugverkehr auf diesem
hochbelegten Streckenabschnitt voneinander trennen zu
knnen. Zwischen der Strecke Magdeburg- H alberstadt
und dem umgebauten Bahnhof Buckau wurde, um eine
Einfahrt von Sden her in den Rangierbahnhof aus Richtung Halberstadt zu ermglichen, 1896 eine nur dem Gterverkehr dienende Verbindungsbahn (Abzweig Wolfsfelde-Rangierbahnhof B u cka u) gebaut.
Im Zusammenhang mit der Errichtung d es Magdeburger
Handelshafens ( 1888-1893) wurde das Gelnde des ehemaligen Gterbahnhofs Neustadt der MWE, der Bahnhof Magdeburg-Nord, geschmlert und die stdtische
Hafenbahn, durch die auch die spter errichteten Hafenteile bedient werden sollten, geschaffen. Als Ersatz fr die
verlorengegangenen Gleisanlagen und um den steigenden Gterverkehr im Norden Mageburgs Rechnung zu
tragen, wurde stlich des Bahnhofs Neustadt 1897 mit
dem Bau eines Rangierbahnhofs, der Rangierstation
Bude IV" begonnen, die ein Vorlufer des Bahnhofs Rothensee war. Von dieser Anlage, die sich sdlich der Pettenkoferbrcke erstreckte, ist nichts mehr vorhanden.
Der Umbau des Bahnhofs Neustadt umfate die Verlegung des Personenbahnhofs von der Nachtweide zur Lbecker Strae und den Umbau der zwischen dem Hauptbahnhof und ihm befindlichen Gleisanlagen. Sie wurden
in Hochlage gebracht, wodurch ein niveaufreies berqueren der Lbecker/ Lneburger Strae ermglicht
wurde. 1909 wurde eine zweigleisige Gterzugverbindung zwischen dem im Entstehen begriffenen Bahnhof
Rothensee und dem Hauptbahnhof in Betrieb genommen, die in den 20er Jahren nach Sden bjs zum Bahnhof
Buckau weitergefhrt wurde. Der Bau des Bahnhofs Rothensee war fr seine Zeit ein bedeutender Bahnhofsneubau. In der Fachpresse von 1910 lesen wir u. a. dazu :
,,Dem Bahnhof werden nach dem jetzigen Fahrplan 47 Gterzge zur Neuzusammenstellung zugefhrt. D er Verkehr geht
jetzt, nachdem sich in den ersten Tagen einige grere Versptungen nicht haben vermeiden lassen, glatt von statten . ... Beim
Bau wurden 1,1 Mill. Kubikmeter Boden bewegt, rund 21,5 km
Gleis aufgenommen und rund 69,5 km Gleis neu verlegt, ferner
50 Weichen aufgenommen, 210 Weichen und Kreuzungen neu
verlegt und 125 000 cbm Stopjkies und Steinschlag eingefahren
und eingebaut. An Gebuden sind aufgefhrt: 1 Empfangsgebude/ur die Personenhaltestelle, 1Dienstgebude,6 Stellwerke
im Bahnhof, 3 Stellwerke fr die Zufahrtslinien, 22 Dienstwohnungen in 5 Gebuden, 1 bernachtungsgebude von 480 qm
Grundflche, 2 Lokomotivschuppenfur 56 Maschinen mit Z entralrauchabfhrung. Die Kosten werden sich auf 6,25 M illionen M
belaufen. 4
In Schnebeck wurde um die Jahrhundertwende der
Bahnhof Schnebeck (Elbe) in nordwestlicher Richtung
erweitert. Einer Erweiterung nach Osten stand neben
dem Tatbestand, da die Strecke nach Erfurt unmittelbar hinter dem Ausfahrtsignal nach Sden schwenkt, entgegen, da das in Betracht gezogene Gelnde damals
weitgehend d er Staatlichen Saline gehrte.
Bahnhof Schnebeck a m 4. 11. 1893 nach einem Eisenba hnunglck. Blick von der Leninstrae.
Berufspendler durch das Hauptschiff der Halle gewhrleistet. Die Aufgnge zu den Bahnsteigen wurden mit
Fahrradrinnen versehen.
Der Umbau des Nordendes des Bahnhofs Buckau ist im
Zusammenhang mit der bereits vor dem ers ten Weltkrieg
beabsichtigten Elektrifizierung der Strecke Magdeburg-Halle zu sehen. In ihrem Zuge wurden die niveaugleichen Kreuzungen der Eisenbahn mit d em Straenhauptnetz in Magdeburg und Schnebeck beseitigt. Dadurch wurde ein Kreuzen der elektrischen Straenbahn
mit der elektrifizierten Eisenbahnstrecke vermied en. So
mute d er Rat d er Stadt Magdeburg den Bau einer Straenbahnstrecke durch die Warschauer Strae zwischen
den Stadtteilen Buckau und Insel ebenso zurckstellen
wie der von Schnebeck die Verlngerung der Straenbahnstrecke Magdeburg-Sdost-Schnebeck nach Salzelmen. Letztere endete somit am Bahnhof Schnebeck
vor den Bahnschranken . Beide Projekte fanden auch
nach Abschlu des Umbaus der Anlagen keine Verwirklichung, obwohl die D eutsche Reichsbahn en tsprechend
d en damals geltenden Rechtsvorschriften die Straenbahngleise unter den Brcken bei d en Bahnhfen Buckau
und Schnebeck verlegt hatte.
W eitere wichtige Manahmen in Magdeburg waren die
Aufgabe der Eisenbahnverbindung HelmholtzstraeLeipziger Strae-Sudenburger Wuhne zugunsten der
1932 gebauten Verbindungskurve zwischen den Bahnhfen Buckau und Sudenburg im Bereich der Carl-MillerStrae und der Neubau d er Buckauer Hubbrcke als
lngste Hubbrcke Deutschlands im J ahre 1934. Die
Buckauer Hubbrcke ist Bes tandteil des Elbbrckenzuges der alten Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn.
1912 war der Drehbrckenteil, der die Durchfahrt der
Schiffe ermglichte, durch eine Hubbrcke von etwa 30
73
Personenbahnhof Magdeburg-Buckau a n semem ursprng lichen Standort in der Porsestrae vor 1896.
74
75
Schnebeck
Frohse
Bad Salzelmen 2
Anmerkungen:
19003
1912 4
1929 5
192
10
90
473
57
250
641
74
328
Auspendler Einpendler
Bad Salzelrrten
Biere
Borne
Eggersdorf
Eickendorf
Frderstedt
Frohse
Schnebeck
Barby
Calbe (Saale)
Glthe
1 145
143
135
153
138
154
402
947
52
115
14
172
3
5
2
7
55
30
1677
125
221
112
Die Pendler benutzten fr den Weg zur und von der Arbeitssttte vornehmlich die Eisenbahn. Der Omnibus
spielte bis zum Beginn d es zweiten W eltkrieges keine und
das individuelle Kraftfahrzeug fast keine Rolle. 1938 benutzten die Berufspendler von Schnebeck fr die Zurcklegung des Arbeitsweges folgende Verkehrsmittel 7 :
Verkehrsmittel
Anteil (%)
Stadtteil
Schnebeck
zu Fu
0,2
mit dem Fahrrad
13,5
mit dem Motorrad
0,7
mit dem Omnibus
mit der Straenbahn
2,7
mit der Eisenbahn
81,3
mit sonstigen Verkehrsmitteln
1,6
Bad Salzelmen
0,8
13,9
0,8
83,7
0,8
77
Streckenabschnitt
Magdeburg-Schnebeck (Elbe)
Schnebeck-SalzelmenSchnebeck (Elbe)
Stafurt- Schnebeck-Salzelmen
Kthen- Schnebeck (Elbe)
43
54
24
20
12
31
21
24
Die 20er und 30er Jahre waren durch ein Erffnen und
Schlieen von Anschlu- und Werkbahnen gekennzeichnet, was meistens im Zusammenhang mit d em Abbau
von Bodenschtzen stand. Die bedeutendste neu geschaffene Anschlubahn im Kreis Schnebeck war die vom
Bahnhof Barby zu den Maizena-Werken am Barbyer
Elbhafen fhrende.
In den 30er und zu Beginn der 40er Jahre trug man dem
steigenden Gter- und Fernreiseverkehr durch die Fortsetzung des Umbaus des Knotens Magdeburg und die
Vervollkommnung der Sicherungstechnik Rechnung.
Der Plan zur Erweiterung des Magdeburger Hauptbahnhofs in westlicher Richtung durch Einbeziehung d es ehemaligen Festungsglacis, der whrend des ersten W eltkrieges entwickelt worden war, wurde in d en 20er Jahren aufrechterhalten, um schlielich zu Beginn der 40er Jahre
fallengelassen zu werden .
Das zunehmende Gutaufkommen infolge der faschistischen Kriegsvorbereitung und -fhrung fhrte zu berle-
79
Die Wappen und die Tafel wurden 1986 bei der Neugestaltung des P latzes der Volkssolidaritt, bei der unmittelbar vor diesen ein Zugang vom Platz zum Bahnsteig 5
geschaffen wurde, abgenommen. Sie sollen an einer anderen Stelle erneut angebracht werden, zumal die Inschrift
den Aufbauwillen nach 1945 und den Stolz auf das unter
Schwierigkeiten Erreichte dokumentiert.
Die im Krieg stark beschdigten Bahnsteighallen wurden
abgetragen und in den 80er Jahren eine Einzelberdachung der Bahnsteige vorgenommen.
Die brigen Empfangsgebude sowohl in Magdeburg als
auch im Kreis Schnebeck haben den zweiten Weltkrieg,
von Beschdigungen abgesehen, unzerstrt berstanden .
Im Gegensatz dazu wurden die Rangierbahnhfe Magdeburg-Rothensee und -Buckau erheblich zerstrt. In den
40er und 50er Jahren waren daher alle Anstrengungen
darauf gerichtet, die Kriegszerstrungen an Gebuden,
Gleisanlagen und Stellwerken zu beseitigen.
Zu den Kriegszerstrungen an den Gleisanlagen und Gebuden sowie von Lokomotiven und Wagen kam die Reduzierung der Gleiszahl infolge Reparationsleistungen
hinzu. Waren von den 1 430 Kilometern Streckenlnge
der Reichsbahndirektion M agdeburg am 31. 12. 1944
rund 938 Kilometer zwei- oder mehrgleisig gewesen, so
verfgte sie 1948 lediglich ber rund 83 Kilometer mehrgleisige Strecken, zu denen die Strecke Magdeburg-Schnebeck gehrte, die j edoch nicht mehr vier- sondern nur
noch zweigleisig war. 3 Hinzu kam, da die in den 20er
und 30er Jahren elektrifizierten Strecken wieder auf
, Dampftraktion umzustellen waren. Der zwischen Halle
und Magdeburg 1945 eingestellte elektrische Zugbetrieb
konnte nach einer erneuten Elektrifizierung d er Strecke
1955 wieder aufgenommen werden. Die Zweigleisigkeit
der Strecke Magdeburg-Leipzig wurde wieder hergestellt
und in den 60er Jahren der Streckenabschnitt Magdeburg-Schnebeck erneut viergleisig ausgebaut.
80
Die Planungen fr die Entwicklung der Eisenbahnanlagen der 60er und 70er Jahre, die sich in d en Generalverkehrsplnen d er Stadt und d es Bezirkes Magdeburg
nied erschlugen, verfolgten das Ziel, di e beispiellose
Zersplitterung" der Magdeburger Bahnanlagen, ein
Begriff, d en Pirath zu Beginn d er 40er Jahre geprgt
hatte, 4 zu berwinden und die Arbeitsteilung zwischen
den Bahnhfen konsequent durchzusetzen. Hinzu ka m ,
da die Deutsche Reichsbahn sich neuen Aufgaben zu
stellen hatte. So wurde 1967 auf dem Bahnhof Magdeburg-Sudenburg ein Grocontainerumschlagsplatz
eingerichtet, zu dessen Einzugsbereich der Kreis Schnebeck gehrt.
Durch die Entwicklung der Industriestandorte im
Kreis Schnebeck h atte die Eisenbahn neue und zum
Teil grere Aufgaben als vor dem zweiten Weltkrieg
auf dem im wesentlichen unverndert gebliebenen
Bahnhofsanlagen abzuwickeln. Der Bahnhof Schnebeck (Elbe) ist nach den Magdeburger Bahnhfen ein er
d er Bahnhfe mit einem besond ers hohen Empfangsund Versandaufkommen, das sich durch seine Industrie und den Hafen im Stadtteil Frohse ergibt. Der
Bahnhof Calbe (Saale) West erlangte nach dem zweiten
Weltkrieg eine hohe Bed eutung fr den Gterverkehr,
da in der Stadt das Niederschachtofenwerk zur Verhttung d er im Harz und bei Badeleben abgebauten
Eisenerze errichtet wurde. An dessen Stelle ist das Metalleich tbaukom binat getreten.
Nachdem d er elektrische Triebwagenverkehr zwischen
Schnebeck-Salzelmen und Magdeburg 1945 eingestellt
worden war, wurde seine Wiederaufnahme in den 60er
Jahren ins Auge gefat, und zwar als Bestandteil d er Planung eines Stadt- und Vorortbahnverkehrs fr Magdeburg. Als 1. Ausbaustufe wurde eine Schnebeck, Magd eburg, Wolmirstedt und Zielitz miteinander verbind ende Linie festgelegt, der in zwei weiteren Ausbaustufen
Linien nach Haldensleben und Burg folgen sollen.
Der S-Bahn-Verkehr zwischen Schnebeck, Magdeburg,
renoviert. Mit 7 000 bis 8000 ankommenden und abfahrenden Reisenden pro Werktag zhlt er nach dem Magdeburger Hauptbahnhof zu den Bahnhfen mit dem
grten Fahrgastaufkommen im Bezirk Magdeburg. In
der langfristigen Planung ist eine Verlngerung des
Bahnsteigtunnels zu dem nrdlich der Gleisanlagen gelegenen Busbahnhof vorgesehen.
Die letzten Jahrzehnte waren von vielen Fortschritten in
der Eisenbahntechnik geprgt. Der Gleisbau wurde wesentlich durch den Einsatz von Jochverlegungsgerten
sowie Gleisstopf-, -richt- sowie Bettungsreinigungsmaschinen rationalisiert. Die krperlich schwere Arbeit
wurde zurckgedrngt. Automatische Halbschrankenanlagen erbrigen den Schrankenwrter. 1988 wurde die
letzte normalspurige Dampflokomotive im Reichsbahndirektionsbezirk Magdeburg aus dem planmigen Einsatz genommen. 6 Bis zum Jahre 2000 werden im Kreis
Schnebeck, abgesehen von der Nebenstrecke Schnebeck-Blumenberg und den Anschlubahnen, nur noch
Elektrolokomotiven anzutreffen sein. Das Streckennetz
wird zwar in Zukunft keine Vernderungen mehr erfahren, aber die Sicherungstechnik, der Streckenausbau und
die Fahrzeuge sowie Umschlagtechnik werden weiterentwickelt werden, so da die Leistungsfhigkeit der Eisenbahn erheblich steigen wird .
Nicht nur die Eisenbahntechnik hat sich in den letzten
Jahren rasch entwickelt, sondern auch die Fahrgastabfertigung war erheblichen Vernderungen unterworfen. Die
Bahnsteigsperren fielen fort. Die Fahrausweise werden in
zunehmendem Mae mittels K leinrechentechnik gedruckt. Die Platzkartenreservierung erfolgt in Schnebeck seit 1988 gleichfalls mittels d er elektronischen Datenverarbeitung.
Im Reiseverkehr wird die Entwicklung gekennzeichnet
sein du rch eine Erhhung des Reisekomforts, eine bedarfsgerechte Fahrplangestaltung, durch die Gewhrleistung der Pnktlichkeit und Sauberkeit sowie eine verbesserte Fah rgastinformation und Abfertigung.
Wenige Jahre nach dem Bau von Eisenbahnstrecken erwies es sich als erforderlich, insbesondere fr Massenguttransporte, Anschlubahnen zu schaffen. Sie sind, kurz .
gesagt, solche Bahnen, deren Gleisanlagen unmittelbar
mit der ffentlichen Eisenbahn verbunden sind. Sie werden von den Eigentmern, Fabriken, Hfen und Bergwerken, gebaut und unterhalten. Kleine Anschlubahnen, die oft nur ber ein Anschlugleis verfgen knnen,
werden dabei meistens von der Deutschen Reichsbahn
bedient. Die anderen ben die Betriebsabwicklung mit
unterschiedlichen Zugmitteln selbst aus. Eine Anschlubahn kann weitere Anschlieer, die sogenannten Nebenanschlieer, haben.
Die Anschlubahnen der 40er und 50er Jahre des
19. Jahrhunderts wurden noch nicht den Fabrik- und
Bergwerksunternehmen, sondern den Eisenbahngesellschaften konzessioniert. Es wurden Stichbahnen zu den
entsprechenden Objekten gebaut. So war die Konzessionierung zum Bau der Strecke Schnebeck-Stafurt, wie
ihr langer Titel besagt, mit der Genehmigung zum Bau
von Anschlubahnen verbunden: Concessions- und Besttigungs-Urkunde vom 28. August 1856 von Schnebeck nach Stafurt nebst Gleis-Verbindungen nach der
Saline zu Schnebeck und dem Salzschachte zu Stafurt,
ferner einer Zweig-Eisenbahn von Stafurt nach dem
Braunkohlen-Bergwerke bei Lderburg, sowie .. ." (Preuische Gesetz-Sammlung 1856, S. 771 -775).
In d en 60er Jahren werd en dagegen bereits private Anschlubahnen in Schnebeck konzessioniert. 1867 wurde
die Errichtung einer Zweigbahn von dem Bahnhof
Schnebeck nach dem Fritzeschen Lagerplatze an der
Elbe", dem spteren Speditions- und Elbschiffahrtskontor, genehmigt. 1 Bezugnehmend auf das Statut der
MLE vom 7. April 1858, wurde mit der Genehmigung die
Randau
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Ei senbahstrecke
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nur teilweise noch eios1ent
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Kreisgrenze
Erffnungsjahr
1896
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-.Sachsendorf/ .
Leipzig
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ses zum Hafen Frohse im Jahre 1912. Es wurde im Auftrag des Speditions- und Elbschiffahrtskontors, das bereits ber zwei Anschlugleise verfgte, gebaut.
Um die Jahrhundertwende kamen Anschlubahnen zu
den sdlich des Bahnhofs gelegenen Industriebetrieben
hinzu, die im wesentlichen heute noch bestehen. Es sollen
nur die Nationale Radiator--Gesellschaft m. b. H. (VEB
Harzer Werke) , die Spiritusfabrik G. Fuhrmann und Co.
(VEB Prowiko) und A. und W. Allendorf (VEB Brauerei
und Malzfabrik) genannt werden. Auf der Anschlubahn
zur Brauerei wurden anfnglich Ochsen zur Fortbewegung der Wagen eingesetzt, weswegen sie im Volksmund
auch Ochsenbahn" genannt wurde. Die Sprengstofffabrik (VEB Sprengstoffwerk), die ber ein langes Anschlugleis vom Bahnhof Schnebeck her bedient wurde,
hat heute gemeinsam mit anderen Betrieben ihren Gleisanschlu ber die Strecke Schnebeck-Blumenberg.
Ein weiteres Anschlugleis fhrte zu dem im Sdteil der
Leninstrae gelegenen heutigen Traktorenwerk III.
Die im Osten der Stadt gelegenen Industriebetriebe werden nach wie vor ber die fr die Saline errichtete und
heute vom VEB Traktorenwerk- und Dieselmotorenwerk
Schnebeck unterhaltene Bahn bedient. Zu diesen Bahnen kamen im Stadtgebiet vorbergehend bestehende
Anschlubahnen hinzu, wie z. B. zu der Rttgerschen
Kiesgrube westlich der Wilhelm-Hellge-Strae.
Der Bahnhof Schnebeck-Salzelmen verfgte nur ber
eine Anschlubahn. Sie fhrte vom Bahnhof unmittelbar
vor das Gradierwerk und diente dem Kohletransport.
Neben Schnebeck besa noch Calbe (Saale) ein nennenswertes Anschlubahnnetz. Es erfuhr eine wesentliche Vergrerung nach dem zweiten Weltkrieg, als das
bereits erwhnte Niederschachtofenwerk errichtet
wurde. Das Netz verzweigt sich in d em nrdlich der Stadt
gelegenen Industriegebiet. Das an den Bahnhof Calbe
(Saale) West angeschlossene Netz verfgt zur Zeit ber
eine Gesamtlnge von 22,5 Kilometern.
Neben Calbe hat heute noch die Stadt Barby eine erwh-
86
ANLAGEN
J.
Bahnhfe und Haltepunkte in Magdeburg und im Kreis
Schnebeck
Der hervorgehobene Bahnhofs- bzw. Haltepunktsname ist der
gr:genwrtig geltende bzw. der zuletzt gltig gewesene.
Soweit es erford erlich ist, wurde eine Lagebezeichnung gegeben.
Sie ist die straenseitige Anbindung des Bahnhofs zum j eweiligen Zeitpunkt.
1879/ 1881 bernahmen die Preuischen Staatseisenbahnen im
Raum Magdeburg-Schnebeck smtliche Privatbahnen.
Bahnhof Magdeburg, inoffiziell auch als Bahnhof a m Frstenwall und Magdeburg-Frstenwall (als Bestandteil des Elbbahnhofs) bezeichnet.
Erffnung: 1840 - Schlieu ng: 1874- Eigentmer: MLE, Stb.
- Lage: Schleinufer (Rbd-Gebude) - Entwicklung: 1840 Personenbahnhof mit Gterabfertigung; ab 1843 Mitbenutzung
durch MHE und dgl. 1848 durch BPME; 1873/74 Schlieung
des Bahnhofs; Zuordnung der Gleisanlagen dem Elbbahnhof;
nach 1874 Umbau vor allem fr den U mschlag Schiene/Wasserstrae; Empfangsgebude, verbunden mit durchgreifenden Vernderungen, ab 1880 fr Eisenbahndirektion (Rbd) weiter genutzt; 1945 Einstellung des d urchgngigen Zugverkehrs entlang
der Elbe; danach schrittweise Reduzierung der Gleisanlagen;
heute nichts mehr davon existent.
Magdeburg-Fischerufer, Bahnhof Magdeburg
Erffnung: 1851 - Schlieung: 1874 (fr Personenverkehr) Eigentmer: MWE, MHE (ab 1863), Stb. - Lage: Promenade
d er Vlkerfreundschaft nrdlich Petrifrder (Neues Fischerufer)
- Entwicklung: 1851 Personenbahnhof mit Gterabfertigung;
1856 Umbau der Gleisanlagen im Altstadtbereich; Herstellung
einer nicht fahrplanmig genutzten Verbi ndungsbahn zum
Bahnhof Magdeburg der MLE; 1874 Einstellung des Personenverkehrs; danach, verbunden mit weiteren U mbauten, Gterbahnhof unter der Bezeichnung Magdeburg-Fischerufer; 1897
Zuordnung zum Bahnhof Magdeburg-Nord; nach 1951 Abbau
aller Gleisanlagen; erhalten inneres Eisenbahnfestungstor (denkmalgeschtzt).
Haltepunkt Magdeburg-Eichenweiler
Erffnung: 1973 - Eigentmer: DR - Lage: Strecke Magd eburg-Wittenberge, Pettenkoferstrae
Haltepunkt Magdeburg-Rothensee
Erffnung : 1897 - Eigentmer: Stb., DR - Entwicklung: Errichtet fr den a ufkommenden Berufspend lerverkehr; im Zusammenha ng mit der Verlegung der Strecke Magdeburg-Wittenberge 1973 etwa 200 Meter westlich neu geschaffen und alte Anlage geschlossen.
Haltepunkt Barleber See
Erffnung: 1967 - Eigentmer: DR - Entwicklung: Saisonhaltepunkt.
berladebahnhof Elbeu
Erffnung: 1927 - Schlieung: 1945 - Eigentmer: DR Lage: Westufer des Barleber Sees - Entwicklung: Zeitweiliger
Bahnhof fr den PV und GV im Zusammenha ng mit dem Bau
des Mittellandka nals; bedient bis 1943; vollkommen abgebaut
1945.
Magdeburg-Brckfeld, Bahnhof M agdeburg, M agdeburgFriedrichs tad t,
Erffnung: 1846 - Eigentmer: BPME, Stb., DR - Lage:
Brckfeld - Entwicklung: Personenba hnhof 1846 - 1848 und
1950 - 1962; seit 1846 Gterbahnhof (h eute K ohleumschlag); in
den 50er, 60er und 70er J ahren des 19.Jh. fr den Eisenba hnbau
und die Streckenunterhaltung genutzt; von der Anlage am ursprnglichen Standort (Am Cha rlottentor) nur noch durchgehendes H auptgleis erhalten .
Haltepunkt Magdeburg-Friedensweiler
Erffnung: 1950 - Schlieung: um 1962 - Eigentmer: DR Entwicklung: Einrichtung des H altepunktes fr den vorbergehend bestehend en Personenzugverkehr zwischen Biederitz und
Magdeburg-Buckau . In diesem Zusammenha ng wurd en weitere
provisorische H a ltepunkte eingerichtet.
Bahnhof Magdeburg-Sudenburg
Erffnung: 1872 - Eigentmer: BPME, Stb. , DR.
Haltepunkt Magdeburg-Hasselbachplatz
Erffnung: 1973 - Eigentmer: DR - Entwicklung: S- BahnHaltepunkt.
Bahnhof Magdeburg-Buckau Bahnhfe Bucka u, Bah nhof
Buckau
Erffnung: 1845 - Eigentmer: MHE und MLE, Stb., D R Entwicklung: Anlage von Betriebswerkst tten getrennt fr die
88
MLE westlich Coqui- und Ka rl-Schmidt-Stra e una MHE stlich Freie Stra e; Gterbahnhfe f r Bucka u; Personenbahnhof
vermu tlich um 1880 (Lage in der Porsestra e); Empfangsgeb ude um 1900; Bahnhofsumbau um 1895; erneuter Umba u in
den 20er J a hren, verbunden mit der Verlegung des Personenba hnhofs zur Warscha uer Stra e ( 1926 - 1928); Ba hnhof bestehend a us dem Personenbahnhof und dem Ra ngierba hnhof Bukkau; bis zum Ba u des Ra ngierbahnhofs M agdeburg-Rothensee
H auptra ngierba hnhof.
Berlin -
Bahnhof Ba rby
Erffnung: 1879 -
Potsdam -
Magdeburg
Magd eburg:
Erffnung: Berlin- Potsd a m 1838, Potsd a m 1846- 184-8 - Eigentm er: Berlin-Po tsda mer Eise nbahn: PM E
( 1846 berna hme d er Berli n-Potsd a mer Eisenbahn ), Stb. (a b
1880), DR - Bauli ch e Ver nd erunge n: Ne utrassierung d er
Strecke zw isch en Burg und M agd eburg ( 1873).
Magdeburg -
Wittenberge
Erffnung: 1849- 1851 - E ige ntm er: MWE, MHE (ab 1863),
Stb. (ab 1879), DR - Bauliche Ver nd erungen: Neu trassierung
d er Strecke im Stadtge biet von Stend a l ( 187 1 und um 1900) ,
Neutrassierung der Strecke im Sta dtgeb iet von M agd eburg
( 1874 und 1973).
Bahnhof Eggersdorf
Erffnung: 1856 DR.
IH E (a b 1876) , Stb.,
Bahnhof Eickendorf
Erffnung: 1856 DR.
Stafurt (-Lderburg)
Magdeburg - Oebisfelde
Bahnhof W elsleben
Erfli1ung: 1897 -
Schnebeck -
Haltepunkt Schnebeck-West
Erffnung: um 1940 -
Magdeburg -
2
bersicht zu der Entwicklung der von Magdeburg ausgehenden und zu den im Kreis Schnebeck befindlichen Eisenbahnstrecken.
Magdeburg - Schnebeck -
Kthe n -
Halle -
Leipzig
Erffnung: 1839- 1840 - Eigentm er: MLE (ab 1872 Verwa ltung und Betrieb durch MHE ), M H E (ab 1876) , Stb. (ab 1879),
DR - Ba uli che Ver nd erungen: Neutrassierung zw ischen Bukka u und Hbf. ( 1874) und Bu cka u und W es terhsen ( 1896) .
Magdeburg - O schersleben -
Halberstadt/ Braunschweig
Erffnung: 1843 - Eigentmer: M agdebu rg - Oschersleben Ha lberstadt MHE ( 1843- 1848 Verwa ltung und Betrieb durch
MLE, 1848- 1862 durch BPME), Stb. (a b 1880), DR - O schersleben - Bra unsc hweig: Bra unschweig ische Staa tseisenba hnen,
Bra un schweigische Eisenba hn (ab 1870) , Stb. (ab 1885), DR Ba ul ich e Ver nd erungen: Neueinrhrung der Strecke ins H alberstdter Stadtge biet ( 1868), Stillegung des Streckena bschnittes
Gu nsleben - .J erxheim nach 1945 .
Eilsieben -
Braunschweig/ Hannover
Magdeburg - Zerbst -
Dessau
Magdeburg -
Loburg -
Altengrabow
Aschersleben
Calbe -
Ba ul iche Ver-
Bernburg
89
Schnebeck- Blumenberg
Erffnung: 1896 (oflizi elle Inbetriebnahm e 1. 1. 1897)
Eigentmer: Stb DR - Ba uliche Vernd erungen : keine.
LITERATUR- UND
QUELLENVERZEICHNIS
Magdeburg-Buckau - Magdeburg-Sudenburg
Erffnung: 1872 - Eigentmer: BPME (bis 1880), Stb DR Bauliche Vernd erungen: voll komm ene Neutrassierung ( 1932
bis 1933).
3
Belegung von Eisenbahnstrecken im Raum MagdeburgSchnebeck mit fahrplanmigen Personenzgen, beide
Richtungen zusammen, werktags (montags-freitags)
Streckenabschnitt
Magdeburg-Burg
Magdeburg-Gommern
Magdeb urg-Loburg
Magd eburg- Schnebeck
Magdeburg- Blu menberg
Magdeburg-E ilsieben
Magdebu rg-Haldens leben
Magdeburg-Wolmirstedt
Schn ebeck-Schnebeck-Sa lzelmen
Schnebeck-Salzeimen- Stafurt
Schnebeck- Blumenberg
Schn ebeck- Kth en bzw.
Ca lbe (Saa le) Ost
Barby-Calbe (Saale)
West
Ca lbe (Saale) W es tBernburg
12
20
14
8
45
24
18 1
16
26
32
19
8
54
24
19
20
20
26
21
14
56
25
18
26
23
30
17
18
110
22
19
4.3
74.
30
20
17
103
22
211
41
66
26
34.
24
74
61
20
24
8
25
11
29
11
30
8
8~
Komplexe Verkehrsentwicklung
Generalverke h rspla n - Bez irk M agdeburg. BearbeiLU ngssla nd 3 1. Ju li
1968. Bro fi.ir Verkehrsplan uno des Bezi rkes Magde bu rg, ged ru ckt ,
unverffe ntlicht. Magde burg 1968
Verkehrselllwi cklungskonzc p tion der Stadt Schne beck. Bro fi.i r
Verkehrs planung d es Bezirkes M agdeburg, ged ruckt, un verffe n tli chl. M agdeburg 1979
Verkc hrscntw icklungskonzcptio11 der Sladt Ca lbe (Saa le) . li ro rt.ir
Verkehrs planu ng d es Bezirkes .\'lagdc bu rg, gcd r uc kl, un vcrffr n tlichl. M agdeburg 1980
M a i, .: Mag d eburg. Sta dt und Vrrkch r in Vergange nh eit, G cg<'nwart
u nd Zukunft. D isse rtatio n T ec hnische Univcrsiit D resde n 1973
13
22
22
22
16
17
16
10
15
15
15
20
go
Atlas d es Saale- und mild e ren Elbcgc bic lcs . 2. A uO agc. Leipzig
1959- 196 1
Das R eic hspostge bie t. Topograp hisch-Stalist isc hes H a nd b uc h fiir
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Nachtrag zum Bahn-Polizei-Reglement fr die Magdeburg-CthenHalle-Leipziger Eisenbahn d ie Dampfwagenfahrten im Finstern
betreffend. In: Amtsblatt der Knigli chen Regierung zu Magdeburg,
den 6. Februar 184 1. S. 54-57
Allerhchste Verordnung wegen Bestrafung der Beschdiger der
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Bekanntmachung der Kniglichen Regierung. Nr. 100. Betrifft die
Legitimationsfhrung auf Reisen auf den Berli n-MagdeburgLeipzig-Dresdner Eisenbahnen . In: Amtsblatt der Kniglichen
Regierung zu Magdeburg. Nr. 52. Magdeburg, den 24. December
1841. S. 375-379
Stadtplne, Karten (Auswahl)
Topographische K arten 1:25000 (Vorkriegsausgaben) Nr. 3936,
3937,4035, 4036, 4037, 4 135,4136,4137
Aktuelle Stadtpl ne der Stdte Schnebeck und Magdebu rg
Plan der Orte Schnebeck-Elbe, Bad Gro Salze-Elmen , Frohse-Elbe.
Berlin um 1925
Situation und Nivellement der Bau Section V . der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn von der Saale, Stat. 678. bis zur Preussen-Coethenschen Grenze zwischen Dombock und Bobba, Station 936.
(Original vorliegend beim Entwurfs- und Vermessungsbetrieb der
DR in Magdeburg) 1838
Stadtplan Magdeburg 1:20000. Berlin/ Leipzig 1986
Stadtplan Schnebeck (Elbe) ca. 1: 10000. Potsdam 1981
ANMERKUNGEN
Gekrzt wiedergegebene Literatur- und Q uellenangaben sind vollstndig im Litera tur- und Quellenverzeichnis aufgefhrt bzw. wurden bereits vollstndig zitiert.
1
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5
b
7
11
9
10
11
12
13
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15
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19
20
21
22
23
21
'
25
26
93
10
11
1845 bis 1847 bestandene Krankenkasse der Wcimarschen Ba uAbthcilung der T hringischen Eisenbahn ergeben hat. In: Zsch r.
fr Bauwesen, Jg. V (1855). S. 180-199. S. 189
Dihm : a. a. 0 . Anmerkung 7. S. 193
Statistische Nachrichten. S. 3 14 ff.
Statistische Nachrich ten. S. 274-275
Bahnpolizei-Reglement f r die Eisenba hnen im Norddeutschen
Bunde. S. 212-219. 74 und 76
94
21
:
a. a . 0 . Anmerkung 22
a. a . 0. Anmerkung 22
25
Mayer, A. von: S. 404
26
a. a. 0. Anmerkung 19
21
(i
10
a. a. 0. Anmerk ung 5
Anmarschwege d er Arbeiter von d er Wohnung zur Arbeitss ttte.
S. 453
Nied erschrift ber d ie Verhandlung in Magd eburg am 29. November 1932. Betr.: Elektrifizierung d er S trecke Magdeburg - H a lle
(V crha ndlung zwischen d en Reichsbahndirek tionen Ha lle und
Hannover - im Bes itz d er R bd Magdeburg)
Fa hrpl an. Gltig vom 1. Oktober 1908. Zweiter und endgltiger
Entwurf: a usgegeben am 4. Septem ber 1908. Eisen bahn- Direktionsbezirk Magdeburg
Reichs-Kursbuch Nr. l. 15. M a i 1936 (Som mer 1936)
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Abkrzungen:
a. a. 0. am angefhrten Ort
BAE
Bhf.
Bahnhof
Deutsche Reichsbahn
H.
Heft
Hbf.
Hauptbahnhof
Abbildungsnachweis:
Jg.
Jahrgang
Jh.
Jahrhundert
Reichsbahndirektion
Preuische Staatseisenbahnen
VS
Volksstimme (Tageszeitung)
Zschr. Zeitschrift
DLK Schnebeck/Lochmann (2), Entwurfs- unc:I Vermessungsbetrieb der Deutschen Reichsbahn, Auenstelle Magdeburg (3) ,
D. Hoffmann (1) , Kreismuseum Schnebeck (7), Dr.-Ing.
B. Mai (8), Museen, Gedenksttten und Sammlungen der Stadt
Magdeburg (6) , Stadtarchiv Magdeburg (4), Stadtarchiv Schnebeck (6).
Zeichnungen: E. Fiedler, Magdeburg; Dr.-Ing. B. Mai, Magdeburg.
Impressum:
Herausgeber:
Kreismuseum Schnebeck, Pfnnerstr. 4 1
Schnebeck, DDR, 3300,
in Verbindung mit dem
Verband der Journalisten der DDR
Bezirksvorstand Magdeburg,
Bahnhofstr. 17
Magdeburg, DDR, 3010
Printed in the German Democratic
Republic 1989
Gestaltung:
Matthias Wiegand , Magdeburg
Gesamtherstellung:
Druckerei Volksstimme Magdeburg
Ag 638 S/75/ 89
00950
ISBN 3-910016-02-2
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