Klang+ton 2007-1
Klang+ton 2007-1
Klang+ton 2007-1
Supreme Silver/Gold
folgt unser MCap
Supreme Silver/Oil
berzeugend auf Platz 2, und der 3.
Rang besttigt auch den MCap
Supreme.
Lautsprecherkabel aus Silber/Gold
Draht - Wir bieten unser Solid-Core-
Kabel in Lngen von 0,5 bis 5,0 Meter
an. Es stehen Versionen mit blanken
Kabelenden, mit Bananensteckern aus
vergoldetem Beryllium-Kupfer und mit
Kabelschuhen aus OFC-Kupfer zur
Auswahl.
MSolder Ltzinn - Das MSolder Silver/
Gold kommt immer dann zur Anwen-
dung, wenn es gilt die berragenden
klanglichen Eigenschaften unserer
Silver/Gold Komponenten zu garantieren.
Metallfolie zur Herstellung eigener
Kabel - lieferbar in verschiedenen
Breiten und Qualitten.
Auerdem - Reinkupfer-Lautsprecher-
klemmen, Silber/Gold Draht fr die
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groes Angebot an Spulen und Wider-
stnden.
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MCap
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schluss datum
2/2007 08. 01. 07 09. 02. 07
3/2007 12. 03. 07 13. 04. 07
4/2007 08. 05. 07 08. 06. 07
Termine 2007
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Klang+Ton 1-07 Markt 27.11.2006, 22:00 Uhr 43
44
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KLANG & TON 1/2007
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Seas,Tangband, Thiel, Vifa, Visaton Zubehr: Intertechnik, Mundorf, Monitor Kabel, Audio Magic Produktion,
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nik: Detonation, Hypex, Inosic, Thommessen, Sitronik Software: Sound Easy, LSP CAD, Hobbybox
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Klang+Ton 1-07 Markt 27.11.2006, 20:59 Uhr 44
5 aktuelle Wandler im K+T-Labor
Mischverhltnis
Getestete Chassis:
Expolinear Trinity 6
Newform Research R8
Newtronics HT27
Peerless SDS 106
Tang Band W6-1139SG
1/07
Das Testfeld dieser Ausgabe beinhaltet nicht die
extremen Grenunterschiede, die in der ver-
gangenen Ausgabe zu bewundern waren. Dafr
ist es vielfltig wie selten, mit absolut klassichen
Konstruktionen wie der 28-mm-Kalotte von
Newtronics bis zum vollkommenen Exoten-
Triax von Expolinear. Auch einen riesigen Ma-
gnetostat wie den Newform Research findet
man nicht an jeder Ecke. Und auch der extreme
Tiefbass aus winzigen Gehuse liefernden
Mini-Subwoofer von Tang Band gehrt nicht
zum Standardrepertoire. Komplettiert wird das
Feld vom kleinen, extrem preiswrdigen und
magnetisch geschirmten Peerless. Dem Expoli-
near gnnten wir eine Doppelseite, denn er ver-
eint drei Chassis in einem und bentigt fr Mes-
sungen und technische Daten entsprechend viel
Platz.
Unser Messprozedere in Stichpunkten:
24 h einwobbeln aller Konuschassis bei 10
Hz mit angemessener Leistung
24 h Abkhlphase
Einsetzen in 1000-Liter-Testbox mit 1,35 x
1,65 m IEC-Normwand
Platzieren der Testbox in der Raummitte
mittels Hubwagen
Positionieren des Messmikrofons in 1 m
Abstand
Ermittlung des Frequenzgangs und der akus-
tischen Phase per MLS-Messung in 0, 15,
30 und 60
Generierung des Wasserfalls aus 0-MLS-
Messung
Messung des Klirrs K2 und K3 bei 80 bis 95
dB mittlerem Pegel (PA: 90 bis 105 dB)
Ausbauen des Probanden
Gleitsinusmessung der Impedanz und elektri-
schen Phase im Freifeld
Ermittlung der TSP durch eine zweite Impe-
danzmessung mit Zusatzgewicht
Klirrmessungen
Der Klirr wird in einem Diagramm zusammen
mit dem Frequenzgang des Chassis als Abso-
lutpegel dargestellt. In beiden Diagrammen
sind die Lautstrken von 80 bis 95 dB (PA: 90
bis 105 dB) dargestellt. Das erste Diagramm
enthlt die Klirrkomponente K2 fr die jewei-
lige Lautstrke, das zweite zeigt die Kompo-
nente K3. Zur Umrechnung des Klirrs in Pro-
zent ist der Abstand in dB zwischen der gleich-
farbigen Chassis- und Klirrlautstrke abzule-
sen und folgendermaen umzurechnen:
Umrechnungsfaktor:
- 10 dB = 30 %
- 20 dB = 10 %
Einzelchassis
45
- 30 dB = 3 %
- 40 dB = 1 %
- 50 dB = 0,3 %
- 60 dB = 0,1 %
usw.
Farben
Die Farbe des Hintergrunds deutet auf den
jeweilig getesteten Chassistyp hin. Die
Farbtne orientieren sich an den Wellenbe-
reichen des sichtbaren Lichts, quivalent zu
den Wellenbereichen des hrbaren Schalls.
Die tiefen Tne eines Subwoofers entspre-
chen demnach den langen Wellen des Infra-
rot, die hohen Tne des Superhochtners
dem kurzwelligen Ultraviolett. Ein Breit-
bnder bearbeitet (mit Einschrnkungen)
den gesamten Bereich und erhlt daher eine
Mischung aus allen Farben, das Grau.
Hier ist die Farbtabelle zur Aufschlsselung:
Subwoofer = rot
Tieftner = orange
Tiefmitteltner = gelb
Mitteltner = grn
Hochtner = blau
Superhochtner = violett
Breitbnder = grau
Mischverhltnis
46
Einzelchassis
1/07
Schon Koaxialchassis sind im HiFi-Bereich
eine recht seltene Spezies. Der Expolinear-
Triax Trinity 6 ist mit seinen drei Wandlern
auf einer Achse bzw. Ebene daher ein absolu-
tes Novum. Grundstzlich besteht der Trinity
6 aus einem herkmmlichen Konuschassis
der 17-cm-Klasse mit Polypropylenmembran
und Gummisicke. Er wirkt recht filigran,
kann mit dem krftigen Antrieb aber schon
etwas an Luft bewegen. Die Schwingspule ist
mit 76 Millimetern allerdings so gro, dass
zwei weitere Spielpartner darin Platz finden.
Den Mittelton bernimmt ein Ringstrahler,
bei dem die 57-mm-Schwingspule in der
Mitte zweier breiter Gewebesicken angreift,
welche fr die Schallabstrahlung zustndig
sind. Den Hochton bearbeitet ein runder,
ebenfalls recht groer Magnetostat mit ring-
frmig aufgebrachter Leiterbahn und einem
kleinen Phaseplug in der Mitte.
Dass es in dieser Umgebung keinem der drei
Chassis leicht fllt, unbeeinflusst durch seine
Nachbarn Schall abzustrahlen, ist schon von
den einschlgigen Koaxen bekannt. Dem-
entsprechend wellig geben sich die Frequenz-
gnge der drei Probanden. Macht man sich
aber ein bisschen mit dem Material vertraut,
so kann man sich durchaus vorstellen, mit ein
wenig Entwicklungszeit und angemessenem
Weichenaufwand einen sauberen Dreiweg-
Verlauf hinzubekommen. Der Tieftonpart
lsst sich durch Reflexgehuse um 10 Liter
auch durchaus zu Tiefton bis 60 Hz ber-
reden. brigens gibt es den Mittelhochton-
Teil ebenfalls als separate Einheit, kombi-
nierbar mit einem Tiefmitteltner nach Wahl.
Der Trinity 6 ist auf dem Gebiet der Mehr-
Expolinear Trinity 6
Technische Daten
Hersteller: Expolinear
Bezugsquelle: Expolinear, Berlin
Unverb. Stckpreis 158 Euro
Chassisparameter Tieftner
Z: 4 Ohm
Z 1kHz: 5,3 Ohm
Z 10kHz: 15,0 Ohm
Fs: 59,79 Hz
Re: 3,00 Ohm
Rms: 2,33 kg/s
Qms: 2,44
Qes: 0,41
Qts: 0,35
Cms: 0,47 mm/N
Mms: 15,10 g
BxL: 6,42 Tm
Vas: 11,91 l
Le: 0,34 mH
Sd: 135 cm
2
Ausstattung Tieftner
Korb Aludruckguss
Membran Polypropylen
Dustcap entfllt, da Triax
Sicke Gummi
Schwingspulentrger k.A.
Schwingspule 76 mm
Xmax absolut k.A.
Magnetsystem Neodym
Polkernbohrung entfllt
Sonstiges
Technische Daten
Chassisparameter Mitteltner
Z: 6 Ohm
Fs: 815,46 Hz
Re: 5,16 Ohm
Rms: kg/s
Qms: 4,01
Qes: 0,93
Qts: 0,76
Cms: mm/N
Mms: g
BxL: Tm
Vas: l
Le: 0,11 mH
Sd: 29 cm
2
Ausstattung Mitteltner
Korb entfllt
Membran Gewebe, getrnkt
Dustcap entfllt
Sicke entfllt
Schwingspulentrger k.A.
Schwingspule 57 mm
Xmax absolut k.A.
Magnetsystem Neodym
Polkernbohrung entfllt
Sonstiges
Technische Daten
Chassisparameter Hochtner
Z: 6 Ohm
Fs: ca. 7.000 Hz
Re: 6,06 Ohm
Rms: kg/s
Qms:
Qes:
Qts:
Cms: mm/N
Mms: g
BxL: Tm
Vas: l
Le: mH
Sd: 14 cm
2
Ausstattung Hochtner
Korb entfllt
Membran Folie
Dustcap entfllt
Sicke entfllt
Schwingspulentrger entfllt
Schwingspule entfllt
Xmax absolut k.A.
Magnetsystem Neodym
Polkernbohrung entfllt, da Phaseplug
Sonstiges
weg-Punktstrahler ein Ausnahmewandler
und stellt die einzigartige Mglichkeit dar,
Konus, Ringstrahler und Folie in einer abso-
lut vollbereichstauglichen Box mit perfekter
Rumlichkeit zu vereinen. Der Entwick-
lungsaufwand dafr ist allerdings erheblich
und ohne Messtechnik praktisch unmglich
zu bewltigen, so dass sich nur die erfahrenen
Bastler mit der entsprechenden Ausstattung
an dieses Chassis wagen sollten. Sehr ver-
shnlich stimmt der niedrige Preis von 158
Euro, der fr die gebotene Materialqualitt
und die geballte Technik auf engstem Raum
konkurrenzlos niedrig ist.
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
1/07
47
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Tieftner Mitteltner Hochtner
48
Einzelchassis
1/07
Langjhrigen KLANG+TON-Lesern drfte
dieser 8-Zoll-Magnetostat aus Kanada be-
kannt vorkommen. Sein Vorgnger wurde be-
reits vorgestellt, solo in Ausgabe 1/95 und im
Verbund mit einem kleinen Eton als Jolie
in der 3/95. Obwohl er uerlich gleich ge-
blieben ist, hat sich unter der Haube einiges
getan. Der Wirkungsgrad ist deutlich hher,
der Frequenzgang linearer und ausgedehnter
geworden. Eines ist jedoch geblieben, was
diesen Folienwandler auch damals schon aus-
gezeichnet hat die tiefe Trennung. Der Her-
steller empfiehlt einen Hochpass erster Ord-
nung mit 3,9 F, was einen -6 dB-Punkt von
ca. 1,5 kHz ergibt. Das ist fr einen Magne-
tostaten sehr ungewhnlich, genau wie der
empfohlene Einbau. Der R8 soll frei stehend
auf dem Gehuse trohnen, gegebenenfalls ge-
halten durch den mitgelieferten Montage-
bgel. Die perfekte Ergnzung kann alles sein
vom Minibass bis zum ausgewachsenen
Tieftner, so lange er bis 1,5 kHz mitmacht.
Magnetostatentypisch ist die Impedanz des
R8 sehr linear mit kleiner Spitze bei der Re-
sonanz. Bemerkenswert gut ist das Rund-
strahlverhalten der groen Folie, selbst unter
45 Grad sinkt der Pegel bis 15 kHz nur lang-
sam. Der Klirr des R8 ist breit gestreut, so-
wohl K2 als auch K3 liegen recht hoch. Wie
weit sich das klanglich niederschlgt, bleibt
zu beweisen. Der Wasserfall ist folientypisch
sauber, nur unten gibt es zwei kleinere
Strungen. Gestrt hat uns die etwas zu ame-
rikanische Verarbeitung. Sieht man genau
hin, ist der R8 weder gut lackiert noch kn-
nen die Kunststoffdeckel oben und unten oder
der Gitterhalter mechanisch berzeugen. So
lange es gut funktioniert und nichts klappert,
kann man ber solche Kleinigkeiten aber hin-
wegsehen.
Die Probe aufs Exempel, sprich die Ankopp-
lung per 3,9 F an einen geeigneten Tieftner
lassen wir uns natrlich nicht entgehen. Wenn
was daraus wird, dann kommt eine neue Jo-
lie. Dass sie wieder klein wird, knnen wir
allerdings nicht versprechen.
Newform Research R8
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Technische Daten
Hersteller: Newform Research
Bezugsquelle: DM-Audio, Hhr-Grenzhausen
Unverb. Stckpreis 450 Euro
Chassisparameter K+T-Messung
Z: 10 Ohm
Fs: 1124 Hz
Re: 9,76 Ohm
Rms: kg/s
Qms: nicht messbar
Qes: nicht messbar
Qts: nicht messbar
Cms: mm/N
Mms: g
BxL: Tm
Vas: l
Le: 0,05 mH
Sd: cm
2
Ausstattung
Frontplatte entfllt
Membran Folie
Sicke
Schwingspulentrger
Schwingspule
Xmax absolut k.A.
Magnetsystem Ferrit
Polkernbohrung entfllt
Sonstiges:
Newtronics berrascht uns nicht nur regel-
mig mit unglaublich preiswerten Lautspre-
cherbaustzen, wie der Gate oder der immer
wieder verbesserten Temperance, sondern
auch mit ebenso gnstigen und messtechnisch
tadellosen Einzelchassis. Dazu gehrt unter
anderem dieser Hochtner, eine klassische
Gewebekalotte, die mit 28 Millimetern Mem-
brandurchmesser allerdings leicht vom
Durchschnitt 25 Millimeter abweicht. Grer
ist in diesem Falle auch tatschlich besser, zu-
mindest fr die Ankopplung an einen Tief-
mitteltner. Ein Volumen hinter dem Ma-
gnetsystem drckt die Resonanzfrequenz des
HT27 auf gut vertrgliche 850 Hz, damit ei-
ner tiefen Ankopplung nichts mehr im Wege
steht. Dafr klemmts oben leicht, bereits bei
14 kHz geht die groe Kalotte in den kontrol-
lierten Sinkflug. Keineswegs ungewhnlich
fr grere Kalotten, selbst die Besten der 28-
Millimeter-Riege schaffen es kaum weiter
nach oben. Auch der Wirkungsgrad des HT27
legt greren Spielpartnern keine Steine in
den Weg, das Messsystem spuckt gute 90 De-
zibel an 2,83 V aus. Klirr ist nicht erwhnens-
wert vorhanden, und im Wasserfall geht im
bertragenen Sinne auch niemand baden.
Bautechnisch gibt es am HT27 ebenfalls
nichts zu meckern. Die Frontplatte ist aus
Kunststoff, aber solide und massiv gebaut,
die 3/5-Schrauben-Optik hebt den Hochtner
angenehm vom Standard ab. Sicherlich nur
eine Kleinigkeit, trotzdem macht sie diese
Kalotte schnell wiedererkennbar. Die Mem-
bran liegt leicht versteckt in einer Senke, ge-
schtzt vor grbster mechanischer Einwir-
kung. Fr knapp die Hlfte des Kaufpreises
des HT27 bekommt man bei der Familie
Strassacker, die die Newtronics-Produkte
vertreibt, brigens den kleinen Bruder na-
mens HT26, den wir im kommenden Heft
vorstellen.
Auch der HT27 passt perfekt in alle Projekte
mit und natrlich auch ohne Newtronics-
Tieftner (wie zum Beispiel die messtech-
nisch ebenfalls hervorragenden BM 17er)
eine tadellose 28-mm-Kalotte zum kleinen
Preis.
Newtronics HT27
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Technische Daten
Hersteller: Newtronics
Bezugsquelle: Strassacker, Karlsruhe
Unverb. Stckpreis 39 Euro
Chassisparameter K+T-Messung
Z: 6 Ohm
Fs: 846,25 Hz
Re: 4,97 Ohm
Rms: kg/s
Qms: 1,16
Qes: 1,08
Qts: 0,56
Cms: mm/N
Mms: g
BxL: Tm
Vas: l
Le: 0,05 mH
Sd: 7 cm
2
Ausstattung
Frontplatte Kunststoff
Membran Gewebe
Sicke Gewebe
Schwingspulentrger k.A.
Schwingspule k.A.
Xmax absolut k.A.
Magnetsystem Ferrit
Polkernbohrung entfllt
Sonstiges: Kappe auf Magnetsystem
1/07
49
50
Einzelchassis
1/07
Die Nomenklatur ist bei Peerless recht eindeu-
tig: Jede Chassisserie hat ihren Namen, die
Zahl steht fr den Durchmesser in Millimetern.
Dabei wird jeweils dass kleinere Ma genom-
men, denn auch dem SDS 106 fehlen, genau
wie den meisten Peerless-Konussen, zwei Oh-
ren. Die SDS-Serie bezeichnet die Einsteiger-
schiene von Peerless, quasi die sinnvolle Un-
tergrenze fr ernsthaften Selbstbau. Ferti-
gungsqualitt und Technik sind auch bei Chas-
sis dieser Gre schon sehr ordentlich, die
Dnen skalieren alle sinnvollen Details pas-
send herunter. Trotz Korb aus Stahlblech be-
sitzt der 106 TV deshalb groe Lftungsff-
nungen auf der Rckseite inklusive hochgeleg-
ter Zentrierspinne, ein groes, abgeschirmtes
Magnetsystem, sechs Schraubenlcher mit
Auflageflche, eine breite Gummisicke und
eine stabile, vorne und hinten versteifte Pa-
piermembran.
Auch messtechnisch ist beim Dnen alles im
grnen Bereich. Der Frequenzgang ist sehr li-
near, lediglich das Plateau bis 2,5 kHz strt et-
was. Da der kleine Konus dahinter aber bis 5
kHz sauber weiterluft, definiert das Projekt,
ob man das Plateau bis maximal 2,5 kHz nutzt
oder es, zum Beispiel in Kombination mit
einem kleinen Folienhochtner, einebnet und
das Chassis hher trennt. In einem kleinen
Gehuse kann sich der Frequenzgang auch
noch leicht ndern, hier sollte also individuell
entschieden werden. Die Parameter erlauben
sowohl die Nutzung in sehr kompakten ge-
schlossenen Gehusen, zum Beispiel als Mit-
teltner oder Satellit in Verbindung mit einem
Subwoofer, als auch den vollwertigen Einsatz
als Tiefmitteltner in kleinen Reflexgehusen.
Das Volumenfenster ist dabei sehr klein und
reicht von 3 bis 4 Litern, in denen 53 Hz untere
Grenzfrequenz erreicht werden.
Damit ist der Peerless perfekt geeignet fr sehr
kompakte, hochwertige Lautsprecher in Heim-
kinos und als Bestckung fr High-Class-
Computerlautsprecher.
Peerless SDS 106 TV
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Technische Daten
Hersteller: Peerless
Bezugsquelle: Intertechnik, Kerpen
Unverb. Stckpreis 52 Euro
Chassisparameter K+T-Messung
Z: 8 Ohm
Z 1kHz: 7,4 Ohm
Z 10kHz: 20,2 Ohm
Fs: 62,32 Hz
Re: 5,90 Ohm
Rms: 0,58 kg/s
Qms: 4,47
Qes: 0,43
Qts: 0,39
Cms: 0,99 mm/N
Mms: 6,62 g
BxL: 5,96 Tm
Vas: 3,48 l
Le: 0,36 mH
Sd: 50 cm
2
Ausstattung
Korb Stahlblech
Membran Papier
Dustcap Papier
Sicke Gummi
Schwingspulentrger Kapton
Schwingspule 26 mm
Xmax absolut 6 mm
Magnetsystem Ferrit, geschirmt
Polkernbohrung entfllt
Sonstiges
denn er bentigt lediglich 10 bis 15 Liter fr
optimale Tiefbassausbeute. Das kleinere
Volumen liefert bereits 35 Hz, perfekt ausge-
wogen geht es in 13 Litern bis 30 Hz. Das
Maximum mit leicht fallendem Pegel wird in
15 Litern mit beachtlichen 27 Hz erreicht
ein Verdienst aus geringem Volumenbedarf,
mittlerer Resonanzfrequenz und recht hoher
Gesamtgte. Die Reflexrohre sind allerdings
unhandlich lang, was auf eine Spezialkon-
struktion oder eine Passivmembran hinaus-
luft.
Der W6-1139SG ist ein sehr gut durchkon-
struierter, auf Funktion ausgelegter Mini-
Subwoofer mit beachtlichen Fhigkeiten, der
aus sehr kompakten Gehusen extremen Tief-
bass herausholt. Der Preis ist mit unter 50
Euro hervorragend.
Tang Band W6-1139SG
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Technische Daten
Hersteller: Tang Band
Bezugsquelle: Blue Planet Acoustic, Eschborn
Unverb. Stckpreis 45 Euro
Chassisparameter K+T-Messung
Z: 4 Ohm
Z 1kHz: 10,2 Ohm
Z 10kHz: 44,8 Ohm
Fs: 39,66 Hz
Re: 3,86 Ohm
Rms: 4,31 kg/s
Qms: 2,65
Qes: 0,59
Qts: 0,48
Cms: 0,35 mm/N
Mms: 45,89 g
BxL: 8,66 Tm
Vas: 7,62 l
Le: 1,24 mH
Sd: 125 cm
2
Ausstattung
Korb Stahlblech
Membran Papier
Dustcap Papier
Sicke Gummi
Schwingspulentrger k.A.
Schwingspule 38,5 mm / 30 mm lang
Xmax absolut 26 mm
Magnetsystem Neodym
Polkernbohrung 12 mm
Sonstiges
1/07
51
Sptestens seit Cheap Trick 222 drfte K+T-
Lesern bekannt sein, dass von Tang Band
nicht nur exzellente Breitbnder, sondern
auch auergewhnliche Mini-Subwoofer
hergestellt werden. Der W6 ist so ein Kandi-
dat, der es mit den Groen aufnehmen will.
Und der Hersteller hat ihn gut gerstet.
Ein riesiger Neodymantrieb sorgt fr 13 Mil-
limeter linearen Hub in jede Richtung, die
38,5-mm-Schwingspule verdaut die entspre-
chenden Strme klaglos. Die Papiermembran
ist in sich schon recht stabil und wird durch
die groflchig aufgeklebte Staubschutz-
kappe weiter verstrkt. Lcher unterhalb der
Kappe und im Schwingspulentrger sorgen
fr Entlftung, genau wie die grozgige Pol-
kernbohrung und die ffnungen hinter der
Zentrierspinne. Strmungsverluste durch ein-
geschlossene Luftpolster sind damit praktisch
ausgeschlossen.
Das Chassis ist brigens in zwei Versionen
erhltlich. Die hier getestete SG-Variante hat
eine einzelne 4-Ohm-Spule, die SH-Version
trgt deren zwei (siehe dazu auch den Maga-
zinteil). Der SG lsst sich damit perfekt durch
alle gngigen Subwoofermodule ansteuern.
Diese sollten allerdings kompakt ausfallen,
1/07
52
Leserboxen
Leser
Die schnsten
Alfred Langer, seit ber 25 Jahren
begeisterter Selbstbauer und K+T-
Leser der ersten Stunde, entwarf
diese auergewhnlichen Pyrami-
denlautsprecher nach dem Vorbild
eines Designwettbewerbs in der Ju-
ni/Juli-Ausgabe '90 der K+T. Die
generelle Form sagte ihm zu, nur
etwas grer sollte es schon sein
Als groer Fan von KEF-Chassis
konnte er anfngliche Platzpro-
bleme mit der Unterbringung
des Tieftners auf der Schall-
wand in Form des ovalen KEF
B139 finden. Im Mitteltonbe-
reich kommt der ebenfalls von
KEF stammende B110B zum
Einsatz, im Hochton mit dem
T27 unzufrieden spielt dort in-
zwischen zur vollsten Zuefrie-
denheit ein Monacor DT107
Auch in dieser Ausgabe wollen wir Ihnen die eingesandten
Fotos und Berichte fleiiger Selbermacher nicht vorenthal-
ten. Erneut gibt es nicht nur ausgefallene Projekte, sondern
auch eine Fotostrecke zu bestaunen, welche angefangen
vom ersten Brett bis zur spielfertigen Anlage alles zeigt.
Wir wnschen Ihnen wie immer viel Vergngen!
Selbstverstndlich nehmen wir auch wei-
terhin gerne Fotos Ihrer Lautsprecher ent-
gegen. Schicken Sie Ihre Fotos bitte per
E-Mail an:
[email protected]
oder per Post an:
Michael E. Brieden Verlag GmbH
KLANG+TON Lesergalerie
Gartroper Strae 42
47138 Duisburg
Die schnsten
unserer
unserer
Lautsprecher
Lautsprecher
Leser
1/07
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Rudolf Mller aus Kln baute sich dieses Paar monumentaler Boxen nach dem Vorbild
der Votum Starlit. Die Bestckung entsptricht dem Original, das Gehuse ist entgegen
dem Ursprung aus Holz und echtem, hochglanzpoliertem Granit aufgebaut
Die berschrift High End High Power be-
schreibt schon ganz gut, in welche Richtung es bei
Familie Eichinger geht. Die abgebildete Box ist
noch die kleine Box des Sohnemanns, mit 250 l
Volumen. Ein Coral-Horn sorgt fr den Hochton,
whrend EV sich um Mittel- und Tiefton kmmern
Auch die Anlage ist nicht von schlechten Eltern.
Zahlreiche Quellengerte aller Art sorgen fr
Nachschub an Material, das entweder vom un-
ten links zu sehenden Luxman L525, oder vom
oben links stehenden Rhren-Amp Houston
Mini (2 x 13 Watt) verstrkt wird
Das getunte Klipschorn des Vaters besitzt nun vier statt dreier Wege. Auch hier arbeitet oben
ein Coral-Horn, das Mitteltonhorn wird von einem ACR-Treiber befeuert. Den Tiefmittelton
untersttzen zwei Beyma 8M100, whrend sich der 15G200 im Inneren des Horns vergngen
darf. Offensichtlich sehr zufrieden mit seiner High End High Power-Anlage, beschreibt
Herr Eichinger das ber 20 Jahre alte Horn als
besser als manche teure High-End-Box
Entsprechend dem Credo hochbelastbar und verlustarm sind auch die Frequenzweichen
der Familienboxen mit groen Bauteilen und dicker, massiver Verdrahtung versehen.
Die abgebildete Weiche ist allerdings nicht die der kleinen Boxen, sondern gehrt zum
Klipschorn auf den folgenden Bildern
Den Aufbau seiner Visaton VOX 253 von der ersten Schraube bis zur fertigen Anlage dokumentierte Michael
Becker in zahlreichen Bildern. Davon mssen wir nicht jedes einzelne kommentieren, daher genieen Sie diese
Aufbaustrecke ohne Worte
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KLANG+TON Leserwettbewerb
Leserwettbewerb
Mit diesem Artikel endet unser
Leserwettbewerb auch schon
wieder. Wir hatten Sie dazu auf-
gerufen, ein Projekt mit zwei sehr
universalen Chassis von Monacor
International zu entwerfen und sich
damit bei uns zu bewerben.
Fnf Gewinner wurden gezogen,
zehn Lautsprecher gebaut, vor-
gestellt, gehrt und gemessen.
Und hier sind die Ergebnisse.
Leserwettbewerb
Leserwettbewerb
sondern bot den Bewerbern gleichzeitig die
Mglichkeit, auch ohne Messequipment zu
einem brauchbaren klanglichen Ergebnis zu
kommen.
Als Hochtner stellten wir dem SPH einen
ebenfalls guten Bekannten aus der K+T, den
DT-25N zur Seite. Diese Gewebekalotte mit
Neodym-Magnetsystem ist nicht nur uerst
kompakt, sondern bietet mit unter 30 Euro
auch noch unverschmt viel Gegenwert.
Auch sie ist sehr gutmtig und damit nach
Gehr abstimmbar, ist leicht zu verarbeiten
und dank ihrer Kompaktheit universell einzu-
setzen.
Dementsprechend viele Zuschriften erreich-
ten unser Haus. Angefangen von absolut klas-
sischen Projekten wie einer Zweiweg-Stand-
box bis hin zu sehr abstrakten Entwrfen, die
mit dem Lautsprecher als Kiste nichts mehr
gemein haben (siehe die Ton!Kugel), war
alles dabei. Aus dem Hut (ohne nicht vorher
mal reingeschielt zu haben) zogen wir fnf
Gewinner, die wir umgehend von ihrem
Glck in Kenntnis setzten. Schon bald dar-
auf brachte der freundliche Paketdienst die
Chassistze, so dass der Bau beginnen
konnte. Abgesehen von einigen kaum er-
whnenswerten nderungen brachte dann
auch jeder das Paar Lautsprecher hervor,
das er uns versprochen hatte.
Wenige Wochen spter trafen wir uns in
den Gebuden des Brieden Verlags, um
die Projekte im Beisein zweier Vertreter
von Monacor International in Augen-
schein zu nehmen. Schnell entstanden
interessante Gesprche zwischen allen
Anwesenden ber Details der einzel-
nen Projekte, potenzielle Probleme bei
der Entwickung und die gefundene
Lsung. Natrlich wurden auch alle
Lautsprecher zumindest grundlegend
gemessen und angehrt, um sich ein
Bild von den Ergebnissen machen
zu knnen. Thorsten Gnther (Ent-
wicklungsleiter Akustik), Frank
Kuhl (technischer Assistent Aku-
stik) und ich waren beeindruckt
Von Anfang an war die Idee dieses Wettbe-
werbs nicht, nach dem Testen der Projekte
einen Gewinner zu kren. Dafr waren die
Einsendungen auch zu verschieden. Viel
mehr ging es uns darum, herauszufinden, was
die Leser der KLANG+TONaus einer mg-
lichst universellen Chassiskombination alles
machen knnen. In Zusammenarbeit mit
Monacor International whlten wir als Tief-
mitteltner den SPH-170 aus, einen klassi-
schen 17-cm-Tiefmitteltner mit Polypropy-
lenmembran, der nicht nur schon in K+T-
Projekten glnzen durfte, sondern auch im
Einzelchassistest auffiel. Dort berzeugte er
mit universell fr geschlossene, Bassreflex-
und Transmissionlinegehuse geeigneten
Parametern und einem uerst linearen, am
oberen Ende extrem gutmtigen Frequenz-
gang. Das ffnete nicht nur die Tr zu mg-
lichst unterschiedlichen Projektvorschlgen,
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von der Professionalitt, die alle Projekte auf-
wiesen. Sowohl die Fertigungsqualitt der
Gehuse als auch das Niveau der Entwick-
lung und der Klang waren durch die Bank
sehr gut. Der an diesem Tag leider verhin-
derte fnfte Teilnehmer reichte sein Projekt
wenige Tage spter nach, so dass sich alle 10
Lautsprecher des Wettbewerbs im Brieden
Verlag befanden.
Nun fhrte ich nochmals vollstndige Mes-
sungen durch, fertigte Gehusebauplne an,
studierte die Details jedes einzelnen Projek-
tes und unterhielt mich mit deren Schpfern.
Letztendlich sollen Sie, lieber Leser, schlie-
lich auch etwas von diesem Wettbewerb
haben. Auf den folgenden Seiten wird jedes
einzelne Projekt im Detail prsentiert, inklu-
sive vollstndiger Messungen, Schalt- und
Bauplnen und Beschreibungen. Damit kn-
nen Sie das Projekt bei Interesse nicht nur
einfach nachbauen, sondern sich auch Ideen
holen und zu den Gewinnern des Wettbe-
werbs Kontakt aufnehmen. Alle fnf haben
sich dazu bereit erklrt, ihre Kontaktdaten
verffentlichen zu lassen, um bei Bedarf auf
Fragen direkt antworten zu knnen. Zwei der
fnf Kandidaten bieten sogar an, das kompli-
ziert aufzubauende Gehuse gegen ein Ent-
gelt auf Nachfrage anzufertigen. Eine genaue
Beschreibung des Projekts inklusive Fre-
quenzweichenschaltung finden Sie auf den
folgenden Doppelseiten. Die Bauplne ver-
bannten wir aus praktischen Grnden an das
Ende dieses Artikels, da es zumindest bei den
Standlautsprechern wohl den Rahmen ge-
sprengt htte.
Bleibt noch zu sagen, dass es angesichts der
Vielseitigkeit unfair wre, aus den fnf Pro-
jekten einen Gewinner zu kren. Jedes Ein-
zelne hat seine Daseinsberechtigung und
besitzt gegenber den anderen gewisse Vor-
und Nachteile. Was letztendlich das Beste
ist, sollte daher jeder von seinen Ansprchen,
Wnschen und Mglichkeiten abhngig ma-
chen. So gesehen sind alle fnf Gewinner.
Christian Gather
die Projekte
die Projekte
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Die Clevere
Den Anfang macht die einzige geschlossene
Box des Quintetts. Mit seiner recht hohen Ge-
samtgte funktioniert der SP-170 auch in die-
ser Gehusevariante sehr gut. Der Entwickler
Marcus Laengner wollte es allerdings etwas
genauer wissen und schneiderte dem Tiefmit-
teltner einen Hochpasskondensator auf den
Leib. Bei diesem Konzept wird das Chassis in
ein rechnerisch zu kleines Gehuse mit der
Gesamtgte 1,1 gesetzt. Dadurch ergibt sich
eine berhhung von wenigen Dezibel im
oberen Bassbereich. Wie jedes andere ge-
schlossene Gehuse besitzt auch diese Vari-
ante eine einzelne, ausgeprgte Impedanz-
spitze bei der Einbau-Resonanzfrequenz. Ein
Hochpasskondensator vor dem Treiber geht
eine Wechselwirkung mit dieser Spitze ein
und fhrt zu einer Verformung des Frequenz-
gangs. Dieses fr die Frequenzweichenent-
wicklung eigentlich unerwnschte Verhalten
wird hier bewusst genutzt, um den Tiefton-
frequenzgang nach unten zu erweitern. Kor-
rekt dimensioniert ebnet der Vorkondensator
nicht nur die berhhung ein, sondern liftet
auch den Bereich darunter, so dass sich ein
bis in den Tieftonbereich linearer Frequenz-
gang ergibt. Nicht vergessen werden darf da-
bei natrlich der verschlechterte Dmpfungs-
faktor der Anordnung der Preis, den man fr
den Trick bezahlt. Aus lediglich zehn Litern
Nettovolumen zaubert die Box, die in Anleh-
nung an ein vergleichbares Vorgngerprojekt
namens Basic One .05 von Marcus Laeng-
ner Basic One .07 getauft wurde, beachtli-
che 60 Hz untere Grenzfrequenz.
Gehuse
Auch beim Gehuse lie der Kandidat nichts
anbrennen. Gezielt angebrachte MDF-Bretter
zerstreuen den Gehuseschall und versteifen
gleichzeitig den aus 15-mm-OSB-Platte
zusammengesetzten Korpus. Bereits in der
Basic One .05 setzte Marcus Laengner
diese Technik sehr erfolgreich ein. Die Front
des Gehuses besteht allerdings aus 21 mm
starkem Multiplex-Holz, was in Verbindung
mit den Fasen zu einer attraktiven Optik
fhrt. Damit beide Chassis so eng wie mg-
lich zusammenrcken knnen, frste er die
Front des Hochtners zustzlich an, so dass er
direkt am Korb des Tiefmitteltners sitzt.
Auch die Bedmpfung des Gehuses ist sehr
gezielt vorgenommen. Direkt hinter dem
Tieftner befindet sich kein Dmmmaterial,
nur die Wnde sind mit Schwerschaum be-
deckt. Der Rest des Gehuses ist ebenfalls ge-
zielt mit Polyesterwolle bedmpft.
Marcus Laengner hat sich dazu entschlossen,
das Gehuse in Kleinserie auflegen zu lassen,
wahlweise in OSB/Multiplex oder MDF, mit
CNC-gefrster Front. Seine Kontaktdaten
finden Sie am Ende dieses Artikels.
Frequenzweiche
Auch die Frequenzweiche ist bis ins kleinste
Detail ausgeklgelt. Der, oder besser die
Hochpasskondensatoren sind ein Verbund
aus Elkos, die fr den erforderlichen Wert
von 520 F sorgen, und ein MKP-Folienkon-
densator, der sich um die Feinheiten des Sig-
nals kmmert. Fr eine optimale Feinzeich-
nung im Mittelton emfiehlt Marcus Laengner
400 F Elko rau und 47- bzw. 68-F-MKT
parallel zu schalten, oder sogar MKPs zu ver-
wenden. Dann muss allerdings die Spule vor
dem Tiefmitteltner auf 1,8 mH gendert
werden, um die tonale Balance zu wahren.
Letztere gehrt zu einem Tiefpass mit 12 dB
pro Oktave. Vor dem Hochtner sitzen eben-
falls zwei parallelgeschaltete Kondensatoren.
Wenn auch im kleineren Mastab, sorgt der
eine fr die wesentliche Filterung, whrend
der kleine sich erneut um die feinsten Hoch-
tonsignale kmmert. Grundstzlich handelt
es sich trotzdem um ein 12-dB-Filter. Nach-
geschaltet ist ein Spannungsteiler zur Pege-
lanpassung des Hochtners. Die Verhltnisse
der Filter sind perfekt aufeinander abge-
stimmt und wurden in Hrversuchen opti-
miert. Marcus Laengner setzt brigens durch-
weg auf hochwertige Bauteile. Abgesehen
vom Hochpass kommen keine weiteren Elkos
zum Einsatz, beide Spulen sind ohne Kern-
material.
Leserwettbewerb
Weichenbestckung:
CHP = 520 F (400 F Elko rau, 82 F Elko glatt, 33 F MKP)
C2 = 6,8 F MKP
C3a = 3,3 F MKP
C3b = 0,47 F KP-SN
L1 = 1,6 mH Luft, 1,2 mm Draht
L2 = 0,39 mH Luft, 1,0 mm Draht
R1 = 3,7 Ohm (1,5 und 2,2 Ohm in Reihe), je 5 Watt
R2 = 6,8 Ohm, 5 Watt
Den DT-25N frste Marcus Laengner an, um ihn so nah wie mglich an den
SPH-170 setzen zu knnen
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Messwerte
Bei den Messungen kann man die Wirkung
des Hochpasskondensators nicht nur am sau-
beren, langsam abfallenden Tiefton, sondern
auch an der Impedanzkurve sehr schn erken-
nen. Bei Systemen ohne Hochpasskondensa-
tor verluft die Impedanz unterhalb der
Tiefton-Resonanz blicherweise linear, hier
steigt sie deutlich an. Auch der Effekt lsst
sich hieran ablesen. Rechts vom Gipfel be-
wirkt der Kondensator im Zusammenspiel
mit der fallenden Flanke eine Abschwchung
des Schalldrucks, was die Tieftonspitze des
Gehuses einebnet. Auf der linken Seite, also
zwischen 50 und 77 Hz, findet eine Anhe-
bung statt, die durch die Wechselwirkung mit
der steigenden Flanke entsteht, hnlich der
Wirkung eines Schwingkreises. Dadurch
sinkt die Impedanz des Lautsprechers an die-
ser Stelle leicht, bleibt dank 8 Ohm Nennim-
pedanz aber immer noch hoch genug.
Ansonsten fllt auf, dass der Frequenzgang
gerade im Tiefmitteltonbereich uerst linear
ist. Das komplexe Innenleben des Gehuses
und die gezielte Bedmpfung machen sich an
dieser Stelle voll bezahlt.
Klang
Auch im Hrtest ist die clevere Auslegung
des gesamten Konzeptes und der Optimie-
rung aller wesentlichen Details zu spren.
Ungewhnlich zielsicher manvriert diese
Box auch durch schwieriges Material, besitzt
einen sehr trockenen und erwachsenen, aber
dennoch musikalischen und offenen Charak-
ter. Der Bassbereich zeichnet sich ebenfalls
durch sonoren, gut durchhrbaren Klang aus,
auch wenn im direkten Vergleich zu den
greren Mitstreitern auffllt, dass ganz un-
ten etwas fehlt. Bringt man die Gre der Ba-
sic One .07 in die Gleichung ein, so sind die
Qualitt und der Tiefgang des Basses jedoch
verblffend. Der Mittelton der Box ist ange-
nehm ausgewogen und echt, und auch hier
meint man, das steife Gehuse, die passende
Bedmpfung und die ausgeklgelte Fre-
quenzweiche als besondere Ruhe im Klang-
bild wahrzunehmen. Der Hochton gefllt
durch angenehme Feinzeichnung und Offen-
heit, ohne sich unerlaubte Vorteile gegenber
dem Rest zu verschaffen. Insgesamt bietet die
Basic One .07 viel Klang pro Gre und
zeichnet sich besonders durch ihren gefestig-
ten Charakter aus.
Fazit
Die Basic One .07 von Marcus Laengner ist
eine mit sehr viel Gehirnschmalz und Erfah-
rung aufgebaute Kompaktbox, die ob der ge-
ringen Abmae eine hohe Pegelfestigkeit,
einen sehr ausgewogenen Bassbereich und
ein durchhrbares, erwachsenes Klangbild
mitbringt die Clevere.
Basic One .07
Technische Daten
Chassishersteller: Monacor
Vertrieb: Monacor International, Bremen
Konstruktion: Marcus Laengner
Funktionsprinzip:2-Weg, geschlossen mit HP-C
Bestckung: 1 x Monacor SPH-170
1 x Monacor DT-25N
Nennimpedanz: 8 Ohm
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 86 dB
Abmessungen (BxHxT): 20,7x31,6x25,5 cm
Kosten pro Box: 120 Euro + Gehuse
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Kontakt: Name: Marcus Laengner
E-Mail: [email protected]
Telefon: 02 51/6 09 84 68
Der aufwendige Gehuseaufbau erstickt Gehuseresonanzen im Keim und
zerstreut strenden Schall nahezu perfekt
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Die Tiefe
Diese Box ist nicht nur im basstechnischen
Sinne, sondern auch baulich tief. Das mit Ab-
stand grte Gehuse im Projektfeld misst
stolze 45 cm in dieser Dimension. Dafr kann
es aber auch die mit Abstand tiefste untere
Grenzfrequenz von 33 Hz fr sich verbuchen.
Satte 48 Liter Nettovolumen gnnte Daniel
Glaser dem SPH-170, um die maximale Tief-
bassausbeute herauszuholen.
Gehuse
Fr sein Bassreflexprojekt konstruierte
Daniel Glaser ein sehr aufwendig versteiftes
Gehuse aus 19-mm-MDF fr maximale Re-
sonanzarmut. Zwei Ringversteifungen und
zwei schrg stehende Innenversteifungen sor-
gen fr die Beruhigung der groen Flchen
und die Zerstreuung von stehenden Wellen
im Gehuse. Ein separates Weichenfach hin-
ter dem Hochtner gibt per Plexiglasscheibe
die Sicht auf die sehr hochwertigen Frequenz-
weichenbauteile (siehe dazu auch Abschnitt
Frequenzweiche) frei. Das groe, durch ein
langes, schrg eingesetztes Brett abgeteilte
Fach ist mit Quarzsand befllt und schluckt
damit nicht nur letzte Gehusevibrationen,
sondern verbessert zustzlich dessen ohnehin
schon sehr gute Standsicherheit.
Die Schallwand ist ebenfalls perfekt bearbei-
tet. Die ffnung des Tiefmitteltners ist ab-
gesehen von kleinen Stegen, in denen die
Schrauben Halt finden mssen, grozgig an-
gefast, um Reflexionen an der harten Kante
zu vermindern. Ein Kasten aus 6 mm starkem
Kiefermultiplex, ebenfalls mit Sand befllt,
sitzt unterhalb der beiden Chassis und nimmt
Bewegungsenergie der Schallwand auf.
Rechts und links hinter dem kleinen Hocht-
ner, allerdings innerhalb der Box und nicht
auf der Schallwand, sitzen weitere Reso-
nanzschlucker dieser Art.
Bedmpft ist das gesamte Gehuse bis auf
den Bereich direkt um den SPH-170 herum
mit vollflchig verklebten Filzmatten. Das
Bassreflexrohr setzt dem Ganzen allerdings
die Krone auf. Es ist nicht etwa ein her-
kmmliches Stck Plastik, sondern ein aus
unzhligen, aufeinandergeklebten MDF-Rin-
gen gebildeter und anschlieend solide mit
dem Gehuse verschraubter Kanal, welcher
maximale Resonanzarmut garantiert. Dieser
Aufbau ist sicherlich eine Menge Arbeit, ist
gleichzeitig aber ein Indiz dafr, welcher
Aufwand in diesem Projekt steckt. Um den
maximalen Tiefbass sauber aus dem SPH-
170 herauszukitzeln, ist ein resonanzarmes,
steifes Gehuse sicherlich kein Nachteil.
Daniel Glaser bietet auf Nachfrage nicht nur
einen detaillierten Bauplan an, sondern
mchte das gezeigte Projekt gerne veruern.
Interessenten knnen ber seine E-Mail-
Adresse Kontakt aufnehmen.
Frequenzweiche
Bei der Weiche hat Daniel Glaser im Ver-
gleich zu den anderen Kandidaten ein wenig
gemogelt. Die Bauteilewerte entsprechen
zwar einer klassischen 12-dB/Oktave-
Kombo, aber die Qualitten sind hher als bei
seinen Mitstreitern. So whlte er statt Luft-
spulen die teureren Kupferflachband-Spulen
von Mundorf und ersetzte MKPs durch bei
eBay erstandene Papier-l-Kondensatoren.
Fr eine Vergleichbarkeit der Projekte muss
dieser Vorsprung eigentlich herausgerech-
net werden. Unterm Strich ergibt sich trotz-
dem eine saubere Konstruktion. Insbesondere
der Umstand, dass die Weiche nach Gehr
abgestimmt wurde, stimmt wieder milde. Die
Tatsache, dass die Bauteile zwar vom Wert,
aber nicht in der Qualitt von Monacor erstat-
tet werden wrden, nahm er billigend in Kauf.
Da es wie schon propagiert keine Verlierer in
diesem Wettbewerb geben wrde, ist dieser
Kniff durchaus zulssig.
Messwerte
Die Box besitzt einen sehr ausgedehnten Fre-
quenzgang mit minimal steigendem Verlauf
und einem kleinen Kick im Prsenzbereich
zwischen 1,5 und 5 kHz. Ansonsten ist auch
dieser Kandidat vor allem vom Bass-, bis zum
Mitteltonbereich extrem linear unterwegs. Er-
sterer reicht bis zu enorm tiefen 33 Hz herab,
was viel Spa im Hrtest verspricht. Sowohl
in den Verzerrungsmessungen, als auch im
Wasserfalldiagramm fllt auf, dass die Box
sich ungewhnlich gut schlgt. Die Optimie-
rung des Gehuses aus absolute Resonanzar-
mut und auch die guten Bauteile werfen sich
an diesen Stellen voll ins Zeug.
Die Impedanz sinkt oberhalb der Trennung
zwischen Tiefmittel- und Hochtner auf ca.
5,2 Ohm, so dass die Box nach dem Lehrbuch
als 6-hmer bezeichnet wird. Das tut aber
keinem Verstrker weh, so dass es im End-
Leserwettbewerb
Weichenbestckung:
C1 = 6,8 F MKP
C2 = 6,8 F MKP
L1 = 1,5 mH Luft, 1,2 mm Draht
L2 = 0,33 mH Luft, 1,0 mm Draht
R1 = 3,9 Ohm, 10 Watt
R2 = 5,6 Ohm, 10 Watt
Durch ein Plexiglas-Fenster im Deckel des Weichenfachs sind die sehr hoch-
wertigen Bauteile derr Bassreflexbox zu ersphen
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effekt nur um eine Zahl auf einem Stck
Papier geht.
Klang
Der erste Eindruck im Hrtest, der sich im-
mer wieder als der richtige herausstellt, war
eine sehr detailreiche, aber dennoch zurck-
gelehnte, unaufgeregte Art der Musikrepro-
duktion. Ein Teil davon, gerade in der Diszi-
plin Feinzeichnung, geht sicherlich auf die
Bauteile zurck. Diese sind aber sicher nicht
alles, so dass der Lautsprecher an sich die we-
sentliche Vorarbeit leisten muss. Auch sehr
tiefbassintensive CDs brachten diese Box
nicht aus dem Tritt. Mit der minimal zurck-
haltenden Abstimmung im Bassbereich
sprang diese Box nicht sofort nach vorne,
sondern garnierte die Musik hier und da mit
den passenden Tiefbasskanonaden, ohne sich
dabei sonderlich abzumhen.
Der Mitteltonbereich war durch den kleinen
Kick im Prsenzbereich angenehm offen und
direkt, ohne nervs oder gar quengelig zu
wirken. Die gutmtigen Chassis schienen
diese Abstimmung sogar zu mgen, denn sie
dankten sie mit einer Extraportion Spiel-
freude. Diese Abstimmung lie den Hochton
gleichzeitig nicht zu sehr nach vorne, so dass
sich unterm Strich das bereits angesprochene,
sehr ausgewogene und detailreiche Klangbild
mit dem richtigen Schuss Verve ergibt, wel-
ches bei Bedarf Tiefbass bis in die untersten
Register ausrollt, ohne polterig zu werden.
Fazit
Daniel Glaser berraschte uns mit einem
extrem aufwendig aufgebauten, groen Bass-
reflexgehuse und einer sehr ausgewogen
und dennoch sehr offen und erwachsen klin-
genden Box mit enorm sonorem, weit in den
Frequenzkeller hinabreichenden Bass die
Tiefe.
Bassreflexbox
Technische Daten
Chassishersteller: Monacor
Vertrieb: Monacor International, Bremen
Konstruktion: Daniel Glaser
Funktionsprinzip: 2-Weg, Bassreflex
Bestckung: 1 x Monacor SPH-170
1 x Monacor DT-25N
Nennimpedanz: 8 Ohm
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 85 dB
Abmessungen (BxHxT): 22,5x96,0x45,4 cm
Kosten pro Box: 120 Euro + Gehuse
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Kontakt: Name: Daniel Glaser
E-Mail: [email protected]
Die Bassreflexrohre (wenn man von Rohren sprechen will) bestehen aus
schichtweise aufgebautem MDF
Ein Bild vom Aufbau der Box macht deutlich, wie aufwendig der Innenauf-
bau gestaltet ist
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Die Schne
Der Beitrag von Horst Meyer richtet sich an
diejenigen, die mit Lautsprechern als wie
auch immer gearteten Kisten wenig anfangen
knnen er setzte seine Chassis in eine Ton-
kugel, die gleichzeitig fr den Namen verant-
wortlich zeichnet Ton!kugel
Gehuse
Die Grundlage bilden so genannte Garten-
kugeln, die in der entsprechenden Abteilung
des Baumarkts Obi in verschiedenen Gren
und Oberflchen erhltlich sind. Die glasierte
Variante ist laut Horst Meyer nicht zu emp-
fehlen, da der Lack auf der Oberflche bei der
Bearbeitung abspringt. Fr sein Projekt
whlte er deshalb die Variante natur mit ca.
27 Zentimetern Durchmesser. Diese bieten
zwar nur wenige Liter Innenvolumen, was bei
entsprechender Auslegung des Gesamtpro-
jekts aber abzufangen ist.
Fr die Bearbeitung nahm Herr Meyer einen
groen Trennschleifer mit einer Diamant-
scheibe, um die Kugel wie ein Frhstcksei
zu kpfen. Fr die rckwrtige ffnung sorg-
ten eine Hartmetall-Bohrkrone und eine
Schlagbohrmaschine. Fr diese gefhrlichen
Arbeiten sind groe Sorgfalt und Ruhe bri-
gens ebenso angebracht wie entsprechende
Schutzkleidung in Form von Brille, Hand-
schuhen und Staubmaske. Auerdem sollten
sich nur erfahrene Handwerker an die Bear-
beitung dieser Kugel wagen. Die einfachste
Methode, sie fr die Verarbeitung zu fixieren,
ist ein Eimer, aus dem sie oben herausschaut.
So kann sie nicht wegrollen und hlt fr das
Kpfen schn still.
Da es aber auch fr Profis praktisch unmg-
lich ist, einen hundertprozentig geraden
Schnitt hinzubekommen, ist hinterher dickes
Dichtband ntig, um das Chassis dicht in die
Kugel einzusetzten. Eine ffnung fr den
Hochtner entfllt glcklicherweise, da er ko-
axial vor dem Tiefmitteltner sitzt. Zwei
Stahlstangen sorgen fr dessen Fixierung vor
der Membran des SPH-170.
Nach der Bearbeitung wird die Oberflche
der Kugel mit einem Schleifgert und grobem
Schleifpapier (40) bearbeitet. Anschlieend
wird sie grndlich vom entstandenen Staub
befreit und mit einer bis zwei Schichten Klar-
lack versiegelt. Durch die Materialbeschaf-
fenheit ergibt sich dann automatisch die at-
traktive, gescheckte Optik der Kugeln.
Wie schon angedeutet ist das Innenvolumen
der Kugeln eigentlich viel zu gering, um dem
SPH-170 zu einer tauglichen Abstimmung zu
verhelfen. Ein mit Schwerschaum bedmpf-
tes Loch auf der Rckseite (Durchmesser 82
mm) sorgt deshalb fr einen Fliewiderstand,
der das Volumen des Lautsprechers virtuell
vergrert, die Gte der Abstimmung senkt
und damit die unvermeidliche Bassber-
hhung abschwcht.
Frequenzweiche
Die Weiche musste wegen des geringen Vo-
lumens der Kugeln ebenfalls in das Gesche-
hen eingreifen. Ein Hochpasskondensator
sorgt in Verbindung mit der Senkung der Ge-
samtgte durch die kontrollierte Undichtig-
keit fr einen ausgewogenen Tiefton-Fre-
quenzgang mit einer unteren Grenzfrequenz
von etwas unter 100 Hz. Fr den Tiefpass
setzte der Entwickler ebenfalls ein anderes
Konzept als seine Mitstreiter an. Er kombi-
nerte eine Korrektur des Impedanzanstiegs
mit einer kleineren Tiefpassspule und einem
sanften Saugkreis, der den Frequenzgang im
Mittelton linearisiert. Der DT-25N wiederum
besitzt einen klassischen 12-dB-Hochpass
und einen Spannungsteiler zur Pegelanpas-
sung.
Messwerte
Mit der Kugel und dem Hochtner auf einem
Steg vor dem SPH-170 hat das Abstrahlver-
halten der Chassis natrlich einen schwieri-
geren Stand als bei einer glatten, grozgig
abgerundeten Schallwand. Trotz dieser Um-
stnde schlgt sich die Ton!Kugel aber her-
vorragend. Die unvermeidlichen Welligkei-
ten sind nicht allzu stark ausgeprgt und im
Mittel ausgewogen. Auch unter 15 Grad ver-
hlt sich der Lautsprecher noch hervorragend,
Leserwettbewerb
Weichenbestckung:
C1 = 470 F Elko rauh, 4,7 bis 22F MKP parallel
C2 = 15 F Elko glatt oder besser
C3 = 33 F Elko glatt oder besser
C4 = 4,7 F MKP
L1 = 0,68 mH Luft
L2 = 3,9 mH Ferrit
L3 = 0,47 mH Luft
R1 = 8,2 Ohm, 10 Watt
R2 = 4,7 Ohm, 10 Watt
R3 = 3,9 Ohm, 10 Watt
R4 = 3,3 Ohm, 10 Watt
Selfmade-Koax: bei der Ton!Kugel sitzt der DT-25N auf einer Metallschiene
direkt vor der Membran den SPH-170
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61
so dass die Kugeln nicht zwangslufig auf
den Hrplatz ausgerichtet werden mssen.
Auch hier lsst sich an der Impedanzkurve
wieder sehr schn die Wirkung des
Hochpasskondensators erkennen, welcher die
Impedanz zu niedrigen Frequenzen ansteigen
lsst. Als einziger Lautsprecher im Test ist
dieses Exemplar brigens mit 4 Ohm angege-
ben, da die Frequenzweiche die Impedanz bei
600 Hz auf (immer noch vollkommen unkriti-
sche) 4,0 Ohm drckt.
Klang
Frisch und offen sind die Worte, die die at-
traktiven Kugeln umgehend beim Zuhrer in-
itiieren. Einen Moment lang muss man sich
wegen des abwesenden Bassbereichs auf die
Lautsprecher einhren, dann funktionieren
sie allerdings wunderbar. Beim geringen Vo-
lumen der Kugeln auch noch eine vollwertige
Wiedergabe zu verlangen, ist allerdings auch
vermessen. Ergnzt mit einem unaufflligen
Subwoofer wie unserem Cheap Trick 226,
den wir probeweise dazustellten, luft die
Kombination zur Hochform auf. Angenehm
spielfreudige, einladende Mitten und ein
ebenso offener Hochton bieten den perfekten
Kontrast zum knackigen, sonoren Subwoofer
und machen die Wiedergabe absolut vollwer-
tig und rundum zufrieden stellend. Die An-
ordnung der Chassis auf einer Achse sorgt
auerdem fr eine hervorragend ausgebil-
dete, hrplatzunabhngige Rumlichkeit des
Klangbilds. Mit fnf oder mehr dieser Kugeln
lsst sich ein optisch sehr attraktives Heim-
kino aufbauen, das durch perfekte Raumwie-
dergabe und sehr gute Effektwiedergabe so-
wohl Klangfetischisten als auch Verweigerer
von Kistendesign voll berzeugt.
Fazit
Die Ton!Kugeln von Horst Meyer sind mit
raffinierter Optik und ungewhnlich gutem
Klang die perfekten Lautsprecher fr das
schn eingerichtete Wohnzimmer, in dem
groen Kisten nur stren. Ein optionaler (ver-
steckbarer) Subwoofer ergnzt das Set zum
vollwertigen System fr stheten, auch frs
Heimkino die Schne.
Ton!Kugel
Technische Daten
Chassishersteller: Monacor
Vertrieb: Monacor International, Bremen
Konstruktion: Horst Meyer
Funktionsprinzip: 2-Weg, kontroll.
undicht und HP-C
Bestckung: 1 x Monacor SPH-170
1 x Monacor DT-25N
Nennimpedanz: 4 Ohm
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 85 dB
Abmessungen: ca. 27 cm Durchmesser
Kosten pro Box: 120 Euro + Gehuse
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Kontakt: Name: Horst Meyer
E-Mail: [email protected]
Die ffnung auf der Rckseite ist mit Schwerschaum bedmpft, um eine so
genannte kontrollierte Undichtigkeit zu erzeugen
1/07
62
Die Lange
Fr die zweite Standbox im Test sorgte Ale-
xander Gresler. Er baute den SPH-170 und
den DT-25N in eine schlanke Trans-
missionline, die an das 1/3-Prinzip der K+T
angelehnt ist, und taufte die Konstruktion
gem ihrer Funktionsweise und dem Chas-
sislieferanten Monalina
Gehuse
Die Idee hinter diesem Konzept ist, dass eine
Transmissionline zwar wie gewnscht den
Bass bei einer bestimmten Frequenz ver-
strkt, bei anderen Frequenzen aber ab-
schwcht. Dadurch ergibt sich der von Trans-
missionlines bekannte Effekt eines welligen
Verlaufs im Bassbereich, der sich oft bis in
den Grundton fortsetzt. Ein gewisses Ma an
Abhilfe schafft eine Bedmpfung der Line.
Diese sorgt aber gleichzeitig fr eine Ab-
schwchung der bassverstrkenden Wirkung,
so dass man die Verbesserung auf der einen
Seite mit einer Verschlechterung auf der an-
dreren bezahlt.
Einen anderen Ansatz verfolgen die Trans-
missionlines nach K+T-Art. Dort wird das
Chassis nicht etwa wie sonst blich am An-
fang der Line, sondern in etwa auf einem
Drittel der Lauflnge platziert. Das sorgt
dafr, dass die Welle in der Umwegrhre ge-
nau bei der Frequenz, bei der sie fr eine Aus-
lschung mit dem Direktschall des Chassis
sorgen wrde, maximal gegen eben jenes
ankmpfen muss. Somit wird die Frequenz
gleich im Ansatz bekmpft und dementspre-
chend abgeschwcht. Die Strungen fallen
bei dieser Bauweise erheblich geringer aus,
so dass auch die Bedmpfung der Line ver-
mindert, oder, wie in diesem Fall, sogar kom-
plett weggelassen werden kann.
Ein Gehuse nach diesem Prinzip ist nicht
schwieriger aufzubauen als eine herkmmli-
che Transmissionline, wenn man sich vorher
berlegt, wie man den Kanal in das Gehuse
integriert. Alexander Gresler lie ihn auf der
Rckseite hinter dem Tiefmitteltner begin-
nen, passierte das Chassis dann nach 1/3 der
Lauflnge auf dem Weg nach unten und lie
ihn auf der Rckseite der Box mnden. Zwi-
schen Anfang und Ende war noch genug Platz
fr ein separates Weichenfach, in dem die
Bauteile von Tieftonkanonaden unbeein-
druckt ihrer Arbeit nachgehen knnen. Die
Aufdoppelung des senkrecht verlaufenden In-
nenteilers sorgte im insgesamt sehr schlanken
Gehuse dafr, dass es tiefer als breit ist. Fr
so viel optische Finesse wollte Herr Gresler
dann doch noch sorgen. Trotzdem ist das
Gehuse dank der Abwesenheit von Geh-
rungsschnitten und hnlichen Hrden sehr
einfach aufzubauen. Den Hochtner setzte
Herr Gresler zur Verschmierung der Kanten-
beugung brigens auermittig ein. Beim Auf-
bau muss deshalb beachtet werden, dass die
Gehuse spiegelbildlich angefertigt werden.
Frequenzweiche
Die Frequenzweiche der Monalina ist ein
durchgngiges 12-dB-Konstukt in beiden
Zweigen. Der Spannungsteiler im Hochton
sorgt mit seinen im Gegensatz zur Norm
leicht verschobenen Verhltnissen fr eine
Art passive Anpassung des Hochton-Fre-
quenzgangs, indem er hnlich der Wirkung
eines Vorwiderstandes die Filterung minimal
verbiegt. Dieser Kniff lsst sich immer
dann gezielt anwenden, wenn die Trennung
an sich passt, man den Kurvenverlauf des
Chassis aber noch leicht anpassen mchte.
Aus dem Verhltnis der beiden Widerstnde
zueinander ergibt sich im Verbund mit dem
Widerstand des Hochtners ein Gesamtwi-
derstand, den das Hochpassfilter sieht. Ist
es auf 8 Ohm ausgelegt, mit dem Spannungs-
teiler liegt der Gesamtwiderstand aber bei 10,
so verbiegt sich der Frequenzgang leicht. Bei
geschickter Auslegung kann der Effekt ge-
zielt genutzt werden.
Leserwettbewerb
Weichenbestckung:
C1 = 8,2 F Elko glatt
C2 = 6,8 F MKP
L1 = 0,82 mH Luft, 1,2 mm Draht
L2 = 0,33 mH Luft, 1,0 mm Draht
R1 = 4,7 Ohm, 10 Watt
R2 = 4,7 Ohm, 10 Watt
Der Hochtner der Monalina sitzt auermittig, um den frequenzgangver-
biegenden Effekt der Gehusekanten zu verschmieren
1/07
63
Messwerte
Gem der Transmissionline ist der Bassbe-
reich etwas welliger als der einer geschlosse-
nen oder schlicht ventilierten Box. Der restli-
che Frequenzgang der Monalina ist minimal
wellig, im Mittel aber ausgewogen. Eine
leichte Betonung der oberen Hhen sorgt fr
eine angenehme Offenheit des Klangbilds. In
der Impedanzkuzrve fllt auf, dass die Bau-
teile vor dem Hochtner den Widerstand auf
5,3 Ohm drcken, so dass die Box Trotz 8-
Ohm-Chassis offiziell als 6-hmer gefhrt
werden muss. Die Klirrkurven zeugen von
leicht erhhtem Klirr im unteren Bereich, ge-
nau wie ein verlngertes Ausschwingen, die
auf die nicht bedmpfte Transmissionline
zurckzufhren sind. Dieses Verhalten ist je-
doch weder ungewhnlich noch zu beanstan-
den, da sich klanglich dadurch keine Nach-
teile zeigten.
Klang
Die Monalina legte auf Anhieb ein sehr
rundes, ausgewogenes und geschlossenes
Klangbild auf, bei dem es an keiner Stelle an
etwas mangelte. Der Bass der Transmis-
sionline spielte auch ohne Bedmpfung wun-
derbar rollend und rund, mit einem Line-typi-
schen Flair, welches viel Spa bereitete. Dar-
ber breiteten sich ein neutraler Mittelton und
ein frischer, aber keineswegs berprsenter
Hochton aus. Er erzeugte das korrekte Ver-
hltnis aus Offenheit und Ausgewogenheit,
das jedes Material bequem anhrbar machte.
Die Monalina war die insgesamt wohl all-
roundigste Box im Testfeld, die mit neutra-
lem Spiel und einem sehr schnen Bass ber-
zeugte. Und sollte es im Bass bei wandnaher
Aufstellung etwas zu viel werden, hilft eine
Matte Dmmwolle im Kanal schnell weiter.
Fazit
Die Monalina von Alexander Gresler ist eine
sehr gut gelungene Transmissionline, die ge-
rade wegen der Abwesenheit der Bedmp-
fung ihre Vorteile voll ausspielen kann und
neben dem homogenen Klangbild einen sehr
guten TML-Bass zu bieten hat die Lange.
Monalina
Technische Daten
Chassishersteller: Monacor
Vertrieb: Monacor International, Bremen
Konstruktion: Alexander Gresler
Funktionsprinzip: 2-Weg, TML
Bestckung: 1 x Monacor SPH-170
1 x Monacor DT-25N
Nennimpedanz: 6 Ohm
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 85 dB
Abmessungen (BxHxT): 21,4x100,0x22,9 cm
Kosten pro Box: 120 Euro + Gehuse
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Kontakt: Name: Alexander Gresler
E-Mail: [email protected]
Zwischen Anfang und Ende der Line war noch Platz fr ein separates Wei-
chenfach mit Deckel
1/07
64
Die Praktische
Einen sehr praktischen und ebenso gut ausge-
fhrten Ansatz verfolgte Helmut Deichmann
mit seinem Projekt. Wenn man nur wenig
Platz zur Verfgung hat, sich mit groen Kis-
ten nicht anfreunden kann oder einfach nur
ein ausgefallenes Konzept sucht, wird man
bei ihm fndig.
Gehuse
Er baute ein Gehuse in Form einer geviertel-
ten Pyramide, das man mit der Spitze nach
unten in eine Zimmerecke hngt. Ein erster,
geschlossener Aufbau wurde wegen der nicht
zufrieden stellenden Basswiedergabe verwor-
fen. Erst die vergrerte Bassreflex-Version,
die einer Viertelpyramide mit abgeschnitte-
ner Spitze entspricht, brachte den gewnsch-
ten Erfolg. Mit den vielen Gehrungsschnitten
und nichtparallelen Wnden ist das Gehuse
allerdings alles anderes als einfach aufzu-
bauen. Aus diesem Grund bietet Helmut
Deichmann fr Interessenten die Fertigung
der Gehuse gegen Vorkasse an.
Die Idee, den Lautsprecher in der oberen
Zimmerecke unterzubrigen, sollte nicht nur
Menschen mit Platzmangel in den eigenen
vier Wnden, sondern auch jede Hausfrau
berzeugen knnen. Getarnt mit passender
Tapete, Wand- oder Deckenfarbe lsst sich
eine bis auf die praktisch nicht strenden
Chassis vollkommen unauffllige Box mit
hervorragend raumfllendem Klang fr we-
nig Geld bauen. Wer gerne bis ins Detail op-
timiert, baut einen Bespannrahmen fr die
Front und versieht ihn mit entsprechendem,
akustisch durchlssigem Material. Korrekt
getarnt fallen die Gehuse trotz ihrer nicht
mehr ganz kompakten Ausmae in den Zim-
merecken kaum auf. Und da diese in den mei-
sten Rumen sowieso ungenutzt bleiben,
kann man ihnen mit diesen Lautsprechern ge-
nauso gut eine Aufgabe zuteilen.
Zustztlich zum baulichen Aufwand stellte
die Unterbringung des Reflexrohrs im
Gehuse noch eine Herausforderung dar.
Durch die schrgen Wnde geht es darin so
eng zu, dass ein gerades Rohr nicht verwend-
bar war. Erst ein Abflussrohr mit 90-Grad-
Winkel, eingebaut in einer speziellen Lage,
konnte die geforderte Lauflnge schaffen
ohne anzuecken. Da das Gehuse fr eine
lehrbuchmige Abstimmung mit dem SPH-
170 eigentlich etwas zu kompakt ist, musste
das Rohr besonders lang ausfallen.
Frequenzweiche
Mit der Unterbringung in der
Ecke stellen sich an die Wei-
che ganz andere An-
sprche als an her-
kmmliche Laut-
sprecher. Die
maximale Stei-
gerung von di-
rekt an der Wand sorgt fr
eine Bevorzugung des gesamten Bass-
und Grundtonbereichs, was in die Abstim-
mung einbezogen werden muss. Der Vorteil
ist der gesteigerte Gesamtwirkungsgrad des
Systems, mit dem auch schwchste Verstr-
ker ohne Probleme klarkommen.
Die Spule vor dem Tiefmitteltner ist aus die-
sem Grund ungewhnlich klein. Sorgt sie
sonst fr die Begradigung des ansteigenden
Frequenzgangs des SPH-170, lsst sie ihm
hier Freiraum nach oben. Eine Korrektur des
Impedanzanstiegs sorgt fr eine sauber abfal-
lende Flanke zum Hochtner. Dieser darf mit
ensprechend gesteigertem Pegel angekoppelt
werden. Er wird lediglich ber einen Serien-
widerstand leicht abgesenkt. Oberhalb von 10
kHz gibt es eine Anhebung von einigen Dezi-
beln, die in Verbindung mit der tieftonver-
strkenden Wirkung der Raumecke fr einen
leichten Loudness-Effekt sorgt und damit fr
die spektakulre Art dieses Lautsprechers
verantwortlich zeichnet.
Leserwettbewerb
Weichenbestckung:
C1 = 10 F Elko glatt oder besser
C2 = 2,2 F MKP
L1 = 0,47 mH Luft, 1,2 mm Draht
L2 = 0,47 mH Luft, 1,0 mm Draht
R1 = 3,3 Ohm, 10 Watt
R2 = 5,6 Ohm, 10 Watt
Die aussergewhnliche Form der Eckbox
sorgt nicht nur fr Aufsehen, sondern
ist auch noch uerst praktisch
1/07
65
Messwerte
Wie erwartet verbucht die Eckbox eindeutig
den hchsten Wirkungsgrad aller fnf Teil-
nehmer fr sich. Das liegt einerseits an der
steigenden Gesamtabstimmung fr die Unter-
briungung in der Ecke, andererseits an der
breiten Schallwand und der effizienten
Tieftonabstimmung. Da die Box ihren Mit-
streitern zwei bis drei Dezibel im Gesamtpe-
gel voraus ist, fllt auch der Klirr etwas ge-
ringer aus. Der Wasserfall bietet, abgesehen
von einer harmlosen Strung um 500 Hz,
ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung.
Auch die Impedanz stellt keinen Verstrker
vor Probleme, mit ber 6,4 Ohm im Mini-
mum geht sie als reinrassige 8-Ohm-Box
durch.
Klang
Unmissverstndlich gab sich die Eckbox so-
fort als die stmmigste und offensivste Box
des Quintetts zu erkennen. Dank knackigem
Bass und frischen Hhen sorgte sie fr viel
Spa im Hrraum. Den Mittelton prsentierte
sie recht ausgewogen, ihr Wesen lag aber ein-
deutig darin, Spa am Musikhren zu vermit-
teln. Jedwedes angebotene Material ver-
mochte sie zu verarbeiten, ohne lstig oder
aufdringlich zu werden. Mit dieser Abstim-
mung konnte sie auch solo schon voll ber-
zeugen, darf aufgrund ihrer perfekten Eig-
nung frs unauffllige Heimkino aber auch
durchaus mit tief abgekoppelten Subwoofern
zusammenarbeiten. Ein passend umkonstru-
ierter Center fr die Mitte, vier dieser Laut-
sprecher in den Ecken, und fertig ist das
wohnraumfreundliche Kino mit
Superklang.
Fazit
Die Ecklsung von Helmut Deich-
mann ist ohne Zweifel die prak-
tischste Box des Teilnehmerfeldes.
Mit entsprechenden Mitteln getarnt
fllt sie im Raum kaum auf (getarn-
tes Heimkino) und sorgt gleichzei-
tig aber fr ein sehr schubkrftiges,
sattes Klangbild die Praktische.
Eckbox
Technische Daten
Chassishersteller: Monacor
Vertrieb: Monacor International, Bremen
Konstruktion: Helmut Deichmann
Funktionsprinzip: 2-Weg, Bassreflex
Bestckung: 1 x Monacor SPH-170
1 x Monacor DT-25N
Nennimpedanz: 8 Ohm
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 88 dB
Abmessungen (BxHxT): 43,4x46,6x43,4 cm
Kosten pro Box: 120 Euro + Gehuse
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Kontakt: Name: Helmut Deichmann
E-Mail: [email protected]
Das Reflexrohr ist ein Abfflussrohr aus dem Baumarkt. Es passt wegen sei-
ner Lnge nur dank eines 90-Grad-Winkels und einer bestimmten Richtung
in das Gehuse
1/07
66
Leserwettbewerb
1 Matte MDM-30 Schwerschaum
1/2 Beutel MDM-3 Dmmwolle
1 Terminal ST-955GM
Lieferant: Monacor, Bremen
Holzstckliste pro Box (15-mm-OSB):
1 x 23,0 x 20,7 cm (Rckseite)
2 x 23,4 x 20,7 cm (Deckel / Boden)
2 x 23,4 x 31,6 cm (Seiten)
Holzstckliste pro Box (10-mm-MDF):
2 x 17,8 x 2,8 cm (Versteifung unten / oben)
1 x 28,6 x 2,8 cm (Versteifung hinten)
1 x 17,7 x 10,6 cm (Versteifung schrg vorne)
1 x 17,7 x 13,6 cm (Versteifung schrg hinten)
Holzstckliste pro Box (13-mm-MDF):
1 x 8,7 x 5,0 cm (Abdeckung Hochtner)
Holzstckliste pro Box (21-mm-Multiplex):
1 x 31,6 x 20,7 cm (Front)
Zubehr pro Box
Holzliste
Basic One .07
Vor Beginn des Zusammenbaus mssen alle Platten mit den
erforderlichen Schnitten, Fasen und Frsungen versehen wer-
den. Der Korpus muss komplett gleichzeitig zusammenge-
setzt werden, da die 45-Schnitte sich ansonsten nicht pas-
send vereinen lassen. Als Schtzenhilfe knnen hier bereits
die hintere Versteifung inklusive dem schrgen Brett als Stn-
derwerk herhalten und eingeleimt werden. Die vordere,
schrge Platte sollte dabei zumindest schon eingelegt werden,
damit sie spter mit Sicherheit dazwischen passt. Es empfiehlt
sich, das Gebilde mit Spanngurten zu verzurren, Zwingen
drcken die Bretter auseinander. Anschlieend werden die
obere und untere Versteifung, die Abdeckplatte vom Hoch-
tner-Ausschnitt und die vordere, schrge Versteifung einge-
setzt. Die Frontplatte kommt als Letztes dran und komplet-
tiert den Gehuseaufbau.
Die Frequenzweiche findet auf dem Boden der Box hinter
dem Hochtner Platz.
Bedmpfung:
Der Schwerschaum wird, passend zugeschnitten, an den
Gehusewnden rund um den Tiefmitteltner befestigt. Der
Raum zwischen dem oberen Teiler und dem Deckel wird
locker mit Dmmwolle gefllt. Ein zurechtgeschnittener Strei-
fen wird von der Unterseite des schrgen Teilers aus entlang
der Rckwand und dem Boden verlegt.
Aufbau
1 Matte Schwerschaum (fr die ffnung)
1 Matte Dmmwolle (fr das Volumen)
1 Paar Bananenbuchsen
Zubehr pro Box
Die Bearbeitung der Kugeln ist dem Artikel zu entnehmen.
Detailfragen richten Sie bitte direkt an Herrn Meyer. Sollten
sich einige Fragen hufen, werden wir in einem der kom-
menden Hefte gesondert darauf hinweisen.
Bedmpfung:
Aus dem Schwerschaum wird ein Kreis fr die rckwrtige
ffnung herausgeschnitten. Die Matte Dmmwolle wird von
hintern durch die ffnung oder vor dem Einbau des Chassis
von vorne eingebracht und fllt das gesamte Volumen aus.
Aufbau
Die Ton!Kugel von
Horst Meyer
1/07
67 ca. 1 m
2
Dmmfilz oder Schwerschaum
Polklemmen BP-500G
Lieferant: Monacor, Bremen
Holzstckliste pro Box (19-mm-MDF):
1 x 96,0 x 22,5 cm (Front)
1 x 83,4 x 18,7 cm (Rckseite)
1 x 43,5 x 18,7 cm (Deckel)
1 x 41,6 x 18,7 cm (Boden)
2 x 43,5 x 96,0 cm (Seitenwnde)
1 x 41,6 x 18,7 cm (oberer Teiler)
2 x 40,0 x 18,7 cm (Versteifungen)
1 x 47,6 x 18,7 cm (schrger Teiler)
1 x 20,0 x 18,7 cm (schrge Versteifung)
1 x 10,6 x 18,6 cm (Weichenfach-Abdeckung)
1 x 18,0 x 18,0 cm (Endplatte BR-Rohr)
11 x 10,0 x 10,0 cm (Elemente BR-Rohr)
Leistenrahmen (10 x 10-mm-Holzleiste):
2 x 58,0 cm (Sandelement Front Seiten)
2 x 18,7 cm (Sandelement Front oben / unten)
Leistenrahmen (10 x 20-mm-Holzleiste):
2 x 10,7 cm (Halter Weichenfach-Abdeckung)
4 x 10,7 cm (Sandelement Hochtner Seiten)
4 x 8,0 cm (Sandelement Hochtner oben / unten)
Zubehr pro Box
Holzliste
Auf einer der Seitenwnde werden die Elemente von oben
nach unten aufgebaut. Bereits vorbereitet sollten alle Geh-
rungsschnitte und die Lcher in den Versteifungen sein. Die
Befllung der Kammern mit Sand erfolgt erst spter. Die
Frontplatte wird separat bearbeitet und erhlt neben den
Ausschnitten fr die Chassis ihre Kammer, die bereits mit
Sand befllt und versiegelt werden kann. Die oberen Kam-
mern rechts und links hinter dem Hochtner erhalten ihre
Fllung am besten von vorne. Ist das restliche Gehuse fer-
tig, wird die Front aufgesetzt. Fr die Befllung der unteren
Kammer wird von unten ein Loch gebohrt, dann befllt und
versiegelt. Die Weiche wird direkt oder auf einem Brett in die
Weichenkammer gesetzt, die Kabel gehen direkt an den
Hochtner und durch den Teiler hinunter zum Tiefmitteltner.
Nun wird das Bassreflexrohr schichtweise aufgebaut, nach-
bearbeitet und in die Rckwand eingeschraubt. Das Bekleben
mit Bitumenmatten von zwei Seiten verringert die Resonan-
zanflligkeit des Rohrs weiter.
Um der Box etwas die wuchtige Optik zu nehmen, knnen an
beliebiger Stelle auf den Seitenwnden die abgebildeten Kie-
fersperrholzplatten mit 75,0 x 24,4 cm aufgeklebt werden.
Bedmpfung:
Der Schwerschaum bzw. das Filz bedeckt die Innenwnde des
Gehuses gleichmig, nur der Bereich um den Tiefmittel-
tner bleibt frei.
Aufbau
Bassreflexbox Eckbox
1/07
68
Leserwettbewerb
Zubehr pro Box:
1 Beutel Dmmwolle
1 Terminal ST-960GM
Lieferant: Monacor, Bremen
Holzstckliste pro Box (19-mm-MDF):
1 x 17,7 x 17,7 cm (Boden)
1 x 42,4 x 42,4 cm (Deckel)
1 x 38,8 x 42,7 cm (Seite 1)
1 x 40,7 x 42,7 cm (Seite 2)
1 x 60,0 x 50,0 cm (Front)
Zubehr pro Box
Holzliste
Das Zuschneiden der Platten macht den Aufbau dieser Box
durch viele Gehrungsschnitte und Winkel kompliziert. Ist das
einmal geschafft, hlt sich der bauliche Aufwand in Grenzen.
Auf der Deckelplatte werden die beiden Seiten und der Boden
aufgebaut, die Front folgt danach. Nun wird die Weiche im
Gehuse untergebracht, das Reflexrohr (Abflussrohr mit 90-
Winkel, 24 cm lang) eingebaut und die Chassis montiert. Auf
Wunsch kann das Gehuse vorher mit einem beliebigen
Tarnfinish versehen werden.
Bedmpfung:
Die zwei Matten Dmmwolle werden locker im Gehuse ver-
teilt.
Aufbau
1 Beutel Dmmwolle (optional)
1 Terminal ST-960GM
Lieferant: Monacor, Bremen
Holzstckliste pro Box (22-mm-MDF):
1 x 21,4 x 100,0 cm (Front)
2 x 20,7 x 100,0 cm (Seiten)
2 x 20,7 x 17,0 cm (Deckel / Boden)
2 x 30,0 x 17,0 cm (Rckwand oben / unten)
2 x 81,0 x 17,0 cm (Teiler)
2 x 24,9 x 17,0 cm (Weichenfach Rand / Deckel)
2 x 9,5 x 17,0 cm (Weichenfach oben / unten)
Zubehr pro Box
Holzliste
Vor Beginn des Zusammenbaus wird das Loch in den Rahmen
des Weichenfachs gesgt, da dieser hinterher nur noch
schweirig zu erreichen ist. Der Aufbau beginnt auf einer Sei-
tenwand. Man beginnt mit dem Deckel und arbeitet sich im
Uhrzeigersinn ber das Weichenfach bis zum Boden vor.
Dann folgt der bereits aufgedoppelte Teiler. Nach der zweiten
Seitenwand wird die Front aufgeleimt, und die Box ist fertig.
Bei den Chassisausschnitten ist zu beachten, dass die Boxen
spiegelbildlich aufgebaut werden mssen.
Fr die Verkabelung werden im Weichenfach Lcher gebohrt,
die Kabel durch den Kanal zu den Chassis und der Anschluss-
dose fhren.
Bedmpfung:
Der krftigste und immer noch trockene Bass ergibt sich voll-
stndig ohne Bedmpfung. Auf Wunsch kann die Monalina
aber mit einem Beutel Dmmwolle, locker verteilt ber die
Kanallnge, gefllt werden.
Aufbau
Monalina Eckbox
Ja, ich teste KLANG+TON und erhalte die nchsten drei Ausgaben inkl. Buch zum
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wahrung gengt die rechtzeitige Absendung des Widerrufes in Form von Brief, Fax oder E-Mail.
Die Kenntnisnahme des Widerrufsrechts besttige ich durch meine 2. Unterschrift.
Datum, 2. Unterschrift
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Dieser Auftrag kann schriftlich innerhalb von 14 Tagen nach Absendung dieser
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1/07
70
Sieg der Vernunft
Sie sind Besitzer einer vernnftigen Ltstation und eines
Digitalmultimeters? Dann gibt es ab sofort gar keinen Grund
mehr, Ihre selbst gebauten Superboxen immer noch mit dem
ollen Gebraucht-Vollverstrker zu hren.
Elektronik
Na klar knnten Sie sich fr eine gute End-
stufe begeistern. Monos? Noch besser. Aber
das kostet. Nun wie wre es mit 100 Euro
pro Kanal? Seien Sie ehrlich: Der Mitteltner
Ihres letzten Lautsprecherprojektes war teu-
rer. Und dieses Mal gehts nicht darum,
einem im fernen Osten gefertigten Basisgert
mit ein paar gezielten Tuningmanahmen die
Fltentne beizubringen, bei diesem Projekt
machen wir alles selbst. Fr 200 Euro gibts
nmlich noch nicht mal in China auch nur im
Entferntesten Vergleichbares.
Nein, keine Rhre wir bauen Halbleiterver-
strker. Kein berkandideltes Extremkon-
zept, sondern eine gute diskrete Verstrker-
schaltung mit ordentlich Leistung (ca. 60/100
Watt an 8/4 Ohm) und gnzlich unkaprizi-
sem Verhalten. Keine Ruhestrommonster,
keine Bauteilegrber.
Das Projekt heit SymAsym und hat es im
Internet bereits zu einigem Ruhm gebracht.
Der entsprechende Thread im weltweit fre-
quentierten Lterforum www.diyaudio.com
zhlt mittlerweile Tausende von Beitrgen,
diverse Ableger nicht mitgerechnet. Eine
Besonderheit an diesem Verstrker ist, dass er
in deutschen Landen erdacht wurde norma-
lerweise kommen die spannenden Sachen im
Selbstbaubereich von so ziemlich berall auf
der Welt, aber eben nicht aus dem Land der
Dichter und Denker.
SymAsym die Erklrung fr die Typen-
bezeichnung gibts in der Schaltungsbe-
schreibung ist ein echtes DIY-Projekt. Es
gibt keine Baustze zu kaufen, noch nicht ein-
mal Leerplatinen. Das liegt daran, dass das
Konzept eben nicht aus der Profi-Ecke
kommt, sondern von jemandem, der sich
sonst mit gnzlich anderen Dingen als dem
Entwurf von Verstrkerschaltungen beschf-
tigt: Michael Bittner programmiert normaler-
weise Autorennspiele fr den PC, und dem
Vernehmen nach keine schlechten: Die
Gtersloher Firma Synetic, bei der er das tut,
gehrt zu den international fhrenden in die-
sem Metier.
Nun hat der Mann aber offensichtlich auch
ein Herz fr die qualitativ hochwertige Re-
produktion von Musik, und so deshalb hat er
diesen Verstrker gebaut (mehr im Kasten
Bittner ber Bittner). Alle Infos zu dem
Verstrker, die wir Ihnen an dieser Stelle aus
Platzgrnden nicht liefern knnen, gibts im
Internet, auch reprofhige Platinenlayouts,
detaillierte Gehusezeichnungen, Bohrscha-
blonen und so weiter beachten Sie bitte die
Linkliste am Ende des Artikels. SymAsym ist
also total unkommerziell, seine Bestckung
lsst sich recht problemlos bei den einschl-
gigen Bauteile-Grossisten beschaffen, er ist
mit keiner pseudophysikalischen Philosophie
gesegnet, das Ding ist einfach nur ein richtig
guter Amp.
AB-Betrieb lautet die Devise, und das sogar
mit einem gewissen Hang in Richtung B.
Will sagen: SymAsym ist ein Konzept mit re-
lativ wenig Ruhestrom, was Netzteil- und
Khlkrperdimensionen in Grenzen hlt und
letztlich auch auf diesem Wege auf die Kos-
tenbremse tritt. Nun gilt ja der verlustleis-
tungstrchtige Class-A-Betrieb seit etlichen
Jahren als der allein selig machende heilige
Gral der Verstrkertechnik, und in vielen Fl-
len hat das auch seine Berechtigung. Sym-
Asym allerdings ist der schlagende Beweis
dafr, dass man auch Musik hren kann, ohne
die Raumtemperatur im Wohnzimmer merk-
lich zu erhhen und vom rtlichen Strom-
anbieter zum Premiumkunden befrdert zu
werden.
SymAsym wird auf einer kleinen (100 x 75
mm) einseitigen Platine aufgebaut, die kein
wie auch immer geartetes Heim-tzverfahren
vor Probleme stellt. Die fnf Leistungstransi-
storen begngen sich mit einem Khlkrper
moderater Gre, auch deren Montage ist
keine unberwindliche Hrde. Abzugleichen
gibts lediglich den Ruhestrom, kein Problem
mit einem Digitalmultimeter. Als Stromver-
sorgung dient ein entsprechender Netztrafo
nebst Gleichrichtung und Siebung fertig ist
die Endstufe.
Monoblock im Eigenbau
Sieg der Vernunft
Stromversorgung
Wir wollten mit unseren Monos ans obere
Ende der mit dem SymAsym mglichen Aus-
gangsleitung, und dafr musste ein Netztrafo
mit 200 VA Belastbarkeit und zwei Sekun-
drwicklungen 27 Volt her. Den gibts aber
leider kaum irgendwo von der Stange, so dass
wir uns zwei passende Typen anfertigen
lieen das ist gnstiger, als man denkt
(siehe Bezugsquellenliste). Wenn Sie auf ein
paar Watt verzichten knnen, tuts auch ein
handelsblicher 2 x 24-V-Ringkern.
Fr Gleichrichtung und Siebung haben wir
eine eigene Platine spendiert, da wir hier we-
nig Kompromisse machen wollten: Wir ver-
wenden keine klassischen Brckengleich-
richter, sondern fr jede Spannung ein aus
Einzeldioden aufgebautes Pendant. Zum Ein-
satz kommen schnelle Soft-Recovery-Di-
oden vom Typ MUR860. Sie speisen zwei
gute 15.000-F-Elkos, deren Siebwirkung
durch zustzliche Kapazitten auf der Ver-
strkerplatine noch untersttzt wird. Die
Netzteilplatine wird, bedingt durch unsere
Aufbauvariante, von zwei Seiten bestckt:
Die Elkos kommen auf die Bauteileseite, die
Dioden auf die Leiterbahnseite.
Bleibt noch das Thema Netzeingang: Es gibt
hier mal keine Kaltgertebuchse auf der
Rckseite, sondern eine Industrie-Steckver-
bindung von Hirschmann, die die Netzspan-
nung ber den Gehuseboden zufhrt: Die
gewinkelte Verbindung ist so flach, dass sie
bei 25 mm hohen Spikes (auf denen steht das
Gehuse) nicht aufstt.
Was das soll? Ganz einfach: Wir brauchen so
keine Netzleitung quer durchs Gehuse zu
fhren, unmittelbar am einstreuempfindli-
chen Verstrkereingang vorbei. Funktioniert
gut ich bedanke mich beim Nobelhersteller
Mark Levinson fr die Idee.
Ein paar Ergnzungen zu unserem Prototypen
wren aus Sicherheitsgrnden noch sinnvoll:
Die Bodenplatte ist ber die Netzbuchse
automatisch geerdet, der Gehusedeckel und
das Blech, in dem der Netzschalter sitzt,
nicht; das sollten Sie bei Ihrem SymAsym un-
bedingt tun. Auch kann es keinesfalls scha-
den, noch eine Sicherung fr die Netzein-
gangsseite einzubauen, einen entsprechenden
Sicherungshalter knnte man in der Nhe des
Netzschalters noch bequem auf dem Boden-
blech unterbringen.
Die Inbetriebahme des Verstrkers gestaltet
sich denkbar einfach: Ruhestromtrimmer in
die Mitte drehen, ein Digitalmultimeter im
200-mV-DC-Bereich ber einem der Emitter-
widerstnde anklemmen und einschalten. Da
Sie Ihren Aufbau natrlich vorher mehrfach
penibel kontrolliert haben, gibts keine spek-
takulren Effekte, und das Multimeter zeigt
vermutlich 0 an. Verdrehen Sie das Poti
vorsichtig, bis das Messgert 12 mV anzeigt
und korrigieren Sie den Wert alle paar Minu-
ten, bis er sich nicht mehr ndert. Der Ruhe-
strom betrgt dann 55 mA, so hats der Ent-
wickler vorgesehen. Eine nennenswerte Er-
wrmung des Khlkrpers werden Sie nicht
feststellen. So. Fertig. Deckel drauf, Musik
hren.
1/07
71
Dieses Konzept ist so erfrischend bodenstn-
dig, dass wir Ihnen hier unsere Version des
Themas SymAsym vorstellen mchten. Wir
haben, wie gesagt, Monos gebaut was Sie
nicht zwangslufig tun mssen. Zwei Ver-
strker und ein Netzteil in einem Gehuse
geht selbstverstndlich auch und spart noch
ein paar Euro.
Gehuse
Das alte Problem. Schnes in genau passen-
der Gre gibts nicht oder nur zu horrenden
Preisen. Wir blieben deshalb unserem schon
bei den letzten Elektronikprojekten einge-
schlagenen Weg treu und bauten zwei pas-
sende Rahmen aus 18 mm starker Multiplex-
platte. Die Seitenteile bekommen eine 2 bzw.
4 mm tiefe Falz angefrst, in denen Deckel
(aus 2 mm starkem Alu-Lochblech) und Bo-
den (aus 4-mm-Alublech) zu liegen kommen.
Die Verschraubung der Bodenplatte erfolgt
mit kleinen Spaxschrauben 3 x 16, die des
Deckels mit Inbusschrauben M5 x 16. Ja-
wohl, man kann in die Multiplexkanten sehr
wohl tragfhige Gewinde schneiden.
Da wir eine mglichst kompakte Lsung an-
strebten (die Gehuse messen 201 x 120 x
263 mm (B x H x T)), wichen wir in einer
Hinsicht von Michael Bittners Original-Auf-
bau ab: Wir montierten die Leistungshalblei-
ter nicht stehend auf der Platine, sondern
flach und von hinten angeltet. So konnten
wir die komplette Verstrkerplatine flach auf
den Khlkrper schrauben, was ordentlich
Platz spart. An Bedienelementen gibts nicht
viel: Netzschalter, Cinch-Eingangsbuchse
und ein Paar Lautsprecherterminals. Selbst-
verstndlich drfen Sie hier gerne erheblich
exotischere Dinge verbauen als wir.
Apropos exotisch: Bei der Bestckung der Pla-
tine haben wir bewusst der Versuchung
widerstanden, Michaels Originalentwurf zu
tunen, was sicherlich mglich gewesen wre.
So haben wir darauf verzichtet, das Transistor-
prchen des Eingangs-Differenzverstrkers
auf Gleichheit zu selektieren, der Verstrker
funktioniert auch so tadellos und liefert trotz-
dem einen Ausgangsoffset von lediglich 5
bzw. 8 Millivolt. Glaubt man dem Internet,
dann soll die Selektion der Transistoren an die-
ser Stelle noch etwas bringen. Da wir ohnehin
anstelle des vorgesehenen MPSA18 (war nicht
lieferbar) den Typ BC550C einsetzten (Ach-
tung: andere Pinbelegung), wrde ein Hunder-
terpack gerade mal 3 Euro kosten da kann
man darber nachdenken, ob man sich nicht
die besten herauspickt.
Bittner ber Bittner
Irgendwie war ich schon als Kind
von Radios und Verstrkern an-
getan, nichts war sicher vor mir
und meinem Schraubendreher.
Geltet hatte ich aber nur Klein-
kram, das Tollste war damals fr
mich ein Chip-Verstrker (mit TDA2020 glaube ich).
Im Laufe der Zeit hatte ich dann das Hobby gegen Compu-
ter eingetauscht und erst vor wenigen Jahren wieder den
Ltkolben angeheizt. Ich war mit dem Klang meiner Anla-
ge einfach nicht zufrieden, habe erst Lautsprecher ausge-
wechselt, tolle Kabel gekauft und zum Schluss selber Laut-
sprecher gebaut. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass mein
uralter Class-A-Verstrker eigentlich besser klingt. In vlli-
ger Begeisterung habe ich dann angefangen einen 5-Kanal-
Class-A-Verstrker zu bauen ... Naja, ich bin schnell wieder
auf den Boden der Tatsachen zurckgekommen.
Also musste es Class-AB werden. Bereits erste Versuche be-
eindruckten mich mit deutlich eindrucksvollerem Bass und
lebendigerem Sound. Aber keine Version wollte mir so rich-
tig rundum gefallen. Da mich dann der Ehrgeiz so richtig
gepackt hatte, probierte ich viele verschiedene Techniken
aus, bis dann SymAsym dabei herauskam.
Da der Verstrker ja mein Heimkino bereichern soll, muss-
te er kompakt und gnstig ausfallen. Zu wenig Leistung?
Meine Nachbarn sind nicht der Meinung ...
Durch das Computerhobby bin ich in der Computerspiele-
branche als Programmierer gelandet, heute ttig bei der
Firma Synetic. Auf meiner Uhr habe ich 38 Jahre runter,
und wohne zur Zeit in Gtersloh (Nhe Bielefeld).
So hats angefangen mit dem aktuellen SymAsym bei Michael Bittner auf
einer Lochrasterplatine
Noch fehlt den Monos der letzte Schmelz in
der Stimmwiedergabe, aber das kommt noch,
da bin ich mir ziemlich sicher. Jedenfalls
wage ich zu behaupten, dass dieses Konzept
so viele klangliche Tugenden auf sich vereint,
dass sich ein guter Vollverstrker der 1.000-
Euro-Klasse damit richtig schwer tut.
Was bleibt? Die Suche nach einem passenden
Vorverstrker. Ist in der Mache, versprochen!
Holger Barske
Zu Beginn kratzt der SymAsym oben
herum etwas, aber das legt sich nach ein paar
Stunden Betrieb. Sofort allerdings wird man
der Tatsache gewahr, dass das kleine Ma-
schinchen ein echtes Tiefton-Tier ist: Unsere
beiden Monos treten jedweder Bassmembran
so herzhaft ins Kreuz, dass es eine wahre
Wonne ist. Kontrolle, Biss, Attacke alles da,
groe Klasse. berhaupt besticht SymAsym
mit einer sehr trockenen, schnellen und przi-
sen Spielweise; in dieser Hinsicht lsst er un-
sere modifizierte Dynavox-Rhre locker ste-
hen. Die Monos liefern eine in Breite und
Tiefe perfekt gestaffelte Raumillusion nicht
riesig gro, aber extrem aufgerumt. Der
Dynavox suggeriert da mehr Volumen,
schafft aber die Abgrenzung nicht so sauber.
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72
Elektronik
Achtung!
Sie arbeiten mit Spannungen bis 250 V, die Lebensgefahr be-
deuten knnen.
In jedem Falle lehnen wir jegliche Haftung fr aus den hier be-
schriebenen Arbeiten resultierende Sach- und Personenschden
sowie sich daraus ergebende etwaige Folgeschden grundstz-
lich ab. Sie handeln nur und ausschlielich auf eigenes Risiko.
Klirr vs. Leistung an 4 Ohm
Klirr vs. Leistung an 8 Ohm
Frequenzgang 5 Watt/8 Ohm
Messtechnisches
Ja, schau an wie es sich fr einen ordentlichen, mit
durchaus nennenswerten Mengen von Gegenkopplung
gesegneten Verstrker gehrt, brilliert SymAsym mit
fantastischen Messwerten. Die Ausgangsleistung liegt
bei 70 W an 8 und 100 W an 4 Ohm, Klirr und Rau-
schen sind absolut kein Thema: Die Strabstnde be-
wegen sich bei 97,6 bzw. 94,5 dB(A) an 8/4 Ohm, je-
weils bei 5 W Ausgangsleistung. THD+N unter gleichen
Bedingungen: 0,002/0,015 Prozent Respekt. Der
Frequenzgang offenbart perfekte Linearitt und Breit-
bandigkeit, bei 200 kHz ist der Pegel gerade mal um
1,5 dB gefallen.
SymAsym ist ein ausgesprochen sparsamer Verstrker.
Ohne Signal nimmt er gerade mal 8 Watt aus dem Netz
auf, 5 W Ausgangsleistung sind's 31/44 W (8/4 Ohm).
SymAsym-Monos so gehts
Die fertig aufgebaute Verstrkerplatine, bereits auf dem Khlkrper
montiert
Die Netzteilplatine wird auf beiden Seiten bestckt
Das Netzkabel muss nicht quer durchs Gehuse diese Steckverbindung er-
laubt eine deutlich geschicktere Platzierung des Netzeingangs
Ein Monoblock komplett aufgebaut und verkabelt. Hier fehlt nur noch die
Deckelplatte
Der Aufbau von Netzteil und Verstrker auf dem Bodenblech. Die Netzteil-
platine wird ber eine Montageplatte am Trafo befestigt
Im Bodenblech gibts eine groe ffnung unterhalb des Khlkrpers, damit
Luft durch die Lamellen zirkulieren kann
1/07
73
Stufe 3:
Die in Stufe 2 erzeugte Spannung ist prak-
tisch nicht belastbar und muss durch eine
Stromverstrkung, bevor ein Lautsprecher
damit getrieben werden kann.
Dies wird ber eine einfache Darlington-Ge-
gentaktstufe realisiert. Die Stromverstrkung
dieser Stufe betrgt ca. 1:10000.
T1 versorgt die 4 Transistoren mit dem nti-
gen Arbeitspunkt und sorgt fr thermische
Stabilitt.
Die Kondensatoren C3, C4, C7 und C14 sind
fr die Stabilisierung der Gegenkopplung
verantwortlich, ohne sie wrde der Verstrker
oszillieren.
Was sind nun die Vorteile des Differenzver-
strkers in der zweiten Stufe ?
Dadurch, dass beide Ausgnge von Stufe 1
gleichwertig belastet werden, arbeitet diese
sehr gut ausbalanciert (Abweichung ca.
0,1 %). Zustzlich hat Stufe 2 eine sehr hohe
Verstrkung, was zu sehr wenig Arbeit in
Stufe 1 fhrt. Das lsst Stufe 1 sehr linear ar-
beiten und verursacht auch sehr wenig
Gleichspannung am Ausgang des Verstrkers
(typisch -3 mV).
Ein weiterer groer Vorteil dieser Anordnung
ist, dass eine symmetrische Spannungsver-
strkung ohne den Einsatz komplementrer
Transistorpaare mglich ist. Nur in Stufe 3
sind solche unumgnglich.
Stufe 1:
Die beiden Transistoren Q1 und Q2 bilden ei-
nen Differenzialverstrker, der die Differenz
zwischen Eingang und Ausgang bildet und
diese verstrkt an die Widerstnde R5 und R6
weitergibt. Dabei sind diese beiden Signale
exakt zueinander invertiert.
Die beiden Transistoren Q7 und Q8 stellen
eine Konstantstromquelle dar und versorgen
den Differenzverstrker mit ungefhr 3 mA.
R13 und C2 bilden ein einfaches Tiefpassfil-
ter, das unerwnscht hohe Frequenzen am
Eingang unterdrckt. R30 und R29 arbeiten
als Spannungsteiler, der die Spannung am
Ausgang durch 45 teilt und damit die ge-
wnschte Gesamtverstrkung einstellt. C19
sorgt dafr, dass dieser Faktor fr sehr nied-
rige Frequenzen und Gleichspannung auf 1
reduziert wird.
Stufe 2:
An den Widerstnden R5 und R6 liegt nun
das Ausgangssignal von Stufe 1: eine kleine
Wechselspannung, die von einer Gleichspan-
nung von ungefhr 1 V berlagert wird. Diese
beiden Signale werden nun an einen zweiten
Differenzverstrker weitergegeben (Q4 und
Q12). Da die Wechselspannungssignale zu-
einander invertiert sind, ist die Summe beider
Spannungen konstant, daher bildet R10 eine
einfache Konstantstromquelle.
Der Ausgangsstrom von Q4 wird nun ber
einen "Current mirror" (Stromspiegel) an der
negativen Spannungsversorgung gespiegelt
und steht nun dem Ausgangsstrom von Q12
entgegen, der ja, wie bei einem Differenzver-
strker blich, invertiert ist.
Zwischen den beiden Kollektoren von
Q4/Q12 findet nun die Spannungsverstr-
kung statt, und zwar im Gegentaktbetrieb,
was die Effizienz erhht.
R18 und R20 reduzieren und linearisieren die
Verstrkung auf ungefhr 1:5000.
Da nun Stufe 2 ausgangsseitig im Gegentakt-
betrieb arbeitet (symmetrisch), Stufe 1 aber
asymmetrisch ist, habe ich den Namen
"SymAsym" gewhlt.
Q5 ist eine Kaskode, die dafr sorgt, dass die
Verlustleistungen von Q4/Q12 fast identisch
sind.
Links: Die SymAsym-Seite von Michael Bittner: http://www.lf-pro.net/mbittner/Sym5_Webpage/symasym5_3.html
Details zu dieser SymAsym-Variante: http://www.holgerbarske.com
SymAsym auf diyaudio.com: http://www.diyaudio.com/forums/showthread.php?s=&threadid=60918
Bittner ber SymAsym
SymAsym ist eine einfache Class-
AB-Endstufe, aufgebaut nach dem
blichen 3-Stufen-Prinzip:
Stufe 1: Eingang und Gegenkopp-
lung, Einstellen der gewnschten
Verstrkung
Stufe 2: Spannungsverstrkung
Stufe 3: Stromverstrkung, beste-
hend aus 4 Leistungstransistoren
Bezugsquellen:
Bauteile: Reichelt Elektronik, Sande
www.reichelt.de
Elkos und Khlkrper: Schuro Elektronik, Kassel
www.schuro.de
Trafo-Sonderanfertigungen: Multi PCB GmbH, Hofolding
www.multipcb.de
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Subwoofer zu
Cheap Trick 225
Big Brother
In Ausgabe 4/2006 stellten wir mit
Cheap Trick 225 eine Kompaktbox
vor, die schnell den passenden
Beinamen weg hatte kleiner
Schreihals. Diese keineswegs
negativ zu verstehende Aussage
wies auf den besonders hohen
Wirkungsgrad bei kompakten
Abmaen hin. Mit Cheap Trick 228
stellen wir ihr einen passenden
Partner fr den Bassbereich zur Seite.
Cheap Trick
KLANG+TON KLANG+TON
Big Brother
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Die Leserresonanz auf Cheap Trick 225 war
ungewhnlich gro sehr viel Spa macht
das kleine Ding. Viele hatten bereits ein Paar
oder sogar eine ganze Surround-Ausstattung
fertiggestellt, andere waren noch mitten im
Bau, hatten Fragen oder wollten sich einfach
nur mal melden. Ein Wunsch zog sich je-
doch wie ein roter Faden durch die Anschrif-
ten ein passender Subwoofer zum kleinen
Schreihals. Preislich passend soll er natr-
lich auch sein, denn was ntzt der cheape-
ste Cheap Trick (vergeben Sie mir fr diesen
anglizistischen Auswuchs, aber ich konnte
nicht widerstehen), wenn der Subwoofer das
Zehnfache kostet? Der Preisrahmen war also
eng gesteckt, genau wie die Zielrichtung.
Bestckung
Als Bestckung fr den Subwoofer whlten
wir, damit es klanglich und konzeptionell zum
kleinen Schreihals passt, keinen der moder-
nen Subbass aus Mini-Gehuse-Woofer,
sondern einen alten Bekannten den Monacor
SPH-250TC. Er hat nicht nur im Tieftner-
Test in K+T 1/01 sehr gut abgeschnitten und
einen Preistipp bekommen, sondern hlt die
Fahne fr den klassischen Basstreiber hoch,
der gerne auf die letzten drei Hertz Tiefgang
verzichtet und dafr trockenen, knackigen und
musikalischen Bass mit viel Wirkungsgrad
bietet. Das war der Hauptgrund fr die Wahl,
denn wer hinter dem kleinen Schreihals her-
kommen mchte, muss schon etwas Potenz,
Schnelligkeit und Lautstrke mitbringen.
Das Krzel TC am Ende der Typenbezeich-
nung weist auf die Doppelschwingspule
(Twin Coil) des SPH-250 hin, die dieses
Chassis fr die Subwoofer-Anwendung, ob
aktiv oder passiv, prdestiniert. Die Parameter
liegen ebenfalls in klassischen Gefilden, so
dass er fr ordentlichen Tiefbass auch mit ein
bisschen Volumen gefttert werden will.
Dank niedriger Gesamtgte bleibt das
Gehuse andererseits kompakt genug, um we-
der aus den Platzverhltnissen des durch-
schnittlichen Wohnraums noch aus dem Ver-
hltnis zur Gre des CT 225 zu fallen. Schon
mit 20 Liter groen Bassreflexgehusen gibt
sich der SPH zufrieden, fr etwas mehr Tief-
gang werden auch 30 oder 40 Liter gern ge-
nommen. In 50 Litern mit leicht fallender Ab-
stimmung lsst sich ein Tiefgang bis unter 40
Hz realisieren mehr als genug fr Musik,
und auch im Heimkino schon sehr ordentlich.
Daher gingen wir mit dem Volumen von CT
228 an die absolute Obergrenze des Nutz-
baren.
Der Aufbau des Chassis gestaltet sich sehr
praxisgerecht. Eine ringfrmig versteifte
Polypropylenmembran ist fr die Luftbewe-
gung zustndig, die weiche Staubschutz-
kappe aus beschichetem Gewebe erfllt
Dienste entsprechend ihres Namens. Der
Korb aus Stahlblech ist uerst solide gebaut,
was angesichts des groen Magnetsystems
auch sinnvoll erscheint. Dementsprechend
krftig ist der Antrieb des Chassis, der auch
groe Hbe klaglos mitmacht. Das Ein-
schwingen vor dem Messen, gerne als erster
interner Test fr die Belastbarkeit eines
Chassis herangezogen, berstand der SPH
auch mit viel Leistung klaglos und vollkom-
men unbeeindruckt.
Gehuse
Das Volumen stand fest, nun ging es an das
Gehusedesign. Neben den Vorgaben Re-
flexkanal mit festgelegter Flche und Lnge
und ein separates Abteil fr das Aktivmodul
war die Gestaltung sehr flexibel. Schlielich
muss man sich bei einem Subwoofer nicht
mit Problemen wie schallbeugenden Gehu-
sekanten und der Position des Chassis auf der
Schallwand herumschlagen. Daher entwarfen
wir eine wohlproportionierte Behausung mit
gut 50 Litern Innenvolumen (Reflexkanal
und Verstrkergehuse schon herausgerech-
net). Ein mastabsgerechter Vergleich zeigte,
dass wir uns in den Proportionen bis auf mi-
nimale Abweichungen in den Fustapfen des
kleinen Schreihalses bewegten. Leicht ange-
passt und in der Optik angeglichen ist der
Subwoofer jetzt eine XXL-Ausgabe der
Schreihlse. Hhe, Breite, Tiefe, Reflexkanal
alles stimmt.
Der Aufbau sollte natrlich vergleichbar ein-
fach bleiben. 22 mm starkes MDF-Holz sorgt
fr eine hohe Stabilitt des Gehuses. Die
groen Flchen rechts und links beruhigt eine
Querstrebe, um die Rckwand kmmert sich
das Gehuse fr die Endstufe, und vorne sit-
zen sowieso Basstreiber und Reflexkanal.
Auf ein aufwendiges Finish verzichteten wir
bewusst, genau wie bei den 225ern. Damit
sind diese Cheap Tricks vollkommen nach-
bausicher, und an etwas Farbe drfte auch
kein Hobby-Handwerker scheitern.
Frequenzweiche
Weil der Subwoofer vollaktiv ist, erbrigt
sich eine passive Frequenzweiche. Ein Hoch-
pass fr die kleinen Schreihlse ist anderer-
seits recht sinnvoll, um die Belastbarkeit zu
steigern. Selbige wird hauptschlich durch
mechanische Grenzen des Tiefmitteltners
bestimmt, die sich damit deutlich nach oben
schieben lsst. Fr eine lehrbuchgeme Fil-
terung wre eigentlich eine Impedanzkorrek-
tur vonnten. Die Beseitigung der beiden
Hcker ist jedoch nicht nur unverhltnis-
mig teuer schlielich bruchten wir zwei
Saugkreise mit groen Spulen und Konden-
satoren sondern auch nicht notwendig. Ein
einfaches Filter erster Ordnung sorgt fr
einen ausreichend glatten Frequenzgang im
unteren Bereich und ist absolut bezahlbar.
Eine zu steile Filterung macht die Flanken
von Satellit und dem recht flach filternden
Subwoofermodul unsymmetrisch, so dass
sich keine ausgewogene bernahme errei-
chen lsst. Der folgende Verlauf entstand mit
einem 220-F-Kondensator vor den Satelliten
und einem Subwoofer mit Trennsteller kurz
vor 12.
Wie man sehr schn erkennen kann, sind die
Flanken nahezu perfekt symmetrisch, und der
bergang bei gut 100 Hz liegt genau 6 Dezi-
bel ber dem Pegel der beiden Beteiligten. Je
nach Wohnraum, Aufstellung und Vorlieben
kann es aber durchaus vorkommen, dass der
Das Detonation DT50 von RCM bietet viel Gegenwert frs Geld und eine
praxisgerechte Auslegung
1/07
76
Cheap Trick
Satellit ungefiltert oder mit einem anderen
Kondensatorwert besser luft. Zudem sollte
das raue Elko mit 220 F als Minimalaus-
stattung verstanden werden. Hochwertiger
wird es, wenn man glatte Elkos verwendet
und ggf. sogar MKTs oder MKPs parallel-
schaltet. Der Wert sollte sich zwischen 150
und 250 F bewegen. Gelingt die bernahme
zwischen Sub und Sat nicht auf Anhieb, gibt
es hier gengen Spielraum fr eine genaue
Anpassung.
Beim Einsatz im Heimkino sollten die akti-
ven Filter im Surroundreceiver bzw. der Vor-
stufe mit dem Small-Modus fr die Entlas-
tung der Satelliten sorgen.
Messwerte
Der Subwoofer zeigt einen Frequenzgang wie
aus dem Bilderbuch ab unter 40 Hz extrem
linear, mit trennfrequenzununabhngigem
Gesamtpegel. Einzig die Filterung nach oben
drfte gerne etwas steiler ausfallen. Dennoch
zeigen Modul und Tieftner ein absolut per-
fektes Zusammenspiel. Das bei vielen Bass-
machern zu beobachtende Phnomen, dass
eine niedrige Trennfrequenz den Pegel stark
beeinflusst, weil das Chassis bei der Filterfre-
quenz noch nicht den vollen Schalldruck er-
reicht hat, fehlt hier vllig. Auch die Filterung
des Moduls zu tiefen Frequenzen (siehe auch
Abschnitt Verstrkung) beeinflusst den
Frequenzgang nicht und sorgt andererseits fr
eine Entlasung des Tieftners und letztend-
lich auch sich selber.
Die Unregelmigkeiten ab 250 Hz sind ty-
pisch fr komplett unbedmpfte Gehuse und
den langen Kanal und sind vernachlssigbar.
In diesem Bereich ist der Satellit sowieso
schon voll am Ball. Wer sich daran strt, darf
es auch gerne mit einer Bedmpfung probie-
ren, so lange der den Reflexkanal nicht in sei-
ner Funktion behindert. Auch die Klirrspek-
Impedanz und elektrische Phase
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Zerfallspektrum (Wasserfall)
Frequenzgang fr 0/15/30/45
Technische Daten
Hersteller: Monacor
Bezugsquelle: Monacor International, Bremen
Unverb. Stckpreis 109 Euro
Chassisparameter K+T-Messung
Z: 4 Ohm
Z 1kHz: 10,1 Ohm
Z 10kHz: 42,5 Ohm
Fs: 25,53 Hz
Re: 3,48 Ohm
Rms: 1,84 kg/s
Qms: 7,03
Qes: 0,26
Qts: 0,25
Cms: 0,48 mm/N
Mms: 80,46 g
BxL: 13,17 Tm
Vas: 84,02 l
Le: 1,12 mH
Sd: 353 cm
2
Monacor SPH-250TC
Ausstattung
Korb Stahlblech
Membran Polypropylen
Dustcap Gewebe
Sicke Gummi
Schwingspulentrger Kapton
Schwingspule 50 mm / 17 mm lang
Xmax absolut 9 mm
Magnetsystem Ferrit
Polkernbohrung 18 mm
Sonstiges
Groer Magnet, tiefgezogene Polplatte, Polkernbohrung der Monacor
SPH-250 TC ist ein krftiger Subwoofer-Treiber alter Schule
1/07
77
Klirrfaktor K2 fr 80-95 dB/1m
Klirrfaktor K3 fr 80-95 dB/1m
Frequenzgang fr Trennung min/mid/max
Technische Daten
Chassishersteller: Monacor
Vertrieb: Monacor International, Bremen
Konstruktion: Christian Gather
Chassisparameter K+T-Messung
Funktionsprinzip: 1-Weg, Bassreflex
Bestckung: 1 x Monacor SPH-250 TC
Nennimpedanz: entfllt, da aktiv
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1 m:
entfllt, da aktiv
Abmessungen (BxHxT):34,4 x 54,4 x 44,4 cm
Kosten pro Box: 180 Euro + Gehuse
Cheap Trick 228
tren sprechen eine deutliche Sprache, selbst
im unteren Bereich sind die Verzerrungen des
CT 228 minimal. Indirekt lassen sich daraus
auch die Reserven ablesen, die dieser Sub-
woofer bei 95 dB noch in sich trgt.
Verstrkung
Fr einen Cheap Trick mit begrenztem Bud-
get knnen wir verstrkertechnisch natrlich
nicht aus dem Vollen schpfen. Das ist bei
der Bestckung aber auch nicht notwendig,
denn der SPH-250TC bietet mit 4 Ohm Nenn-
impedanz der parallelgeschalteten Spulen
maximale Leistungsausbeute aus jedem Ak-
tivmodul und verlangt dank hohem Wir-
kungsgrad nicht nach riesigen Endstufen.
Auch fr wenig Geld ist heutzutage hohe
Qualitt und sinnvolle Ausstattung zu be-
kommen, wie der Lautsprechershop Strass-
acker mit dem Subwooferamp Detonation
DT50 von RCM beweist. Fr 76 Euro gibt es
ein sehr ansprechend verarbeitetes Modul mit
60 Watt Sinus- und 100 Watt Musikleistung
an 8 Ohm (an 4 Ohm entsprechend mehr),
Einschaltautomatik, Pegel- und Trennfre-
quenzregler, schaltbarer Phase und High- und
Low-Level-Eingngen. Ebenfalls sehr sinn-
voll ist das fest eingebaute Subsonicfilter, das
Frequenzen unter 32 Hz vom Chassis fern-
hlt. Das mag fr einen Subwoofer sehr hoch
erscheinen, ist in dieser Leistungsklasse aller-
dings sehr praktikabel. Fr 20 Hz mit vollem
Pegel wrde die Leistung des Moduls so-
wieso nicht ausreichen, auerdem kme wohl
niemand auf die Idee, einen entsprechend
groen und leistungshungrigen Treiber mit
einem so kleinen Modul anzusteuern. Fr un-
sere Zwecke passt die Abstimmung perfekt,
der SPH-250TC erreicht in seinem Gehuse
eine untere Grenzfrequenz von knapp 40 Hz.
Alles darunter wrde unhrbar verpuffen, da-
her spart sich das Modul die Leistung fr den
relevanten Bereich und entlastet den Tief-
tner von unntigen Hben.
Klang
Ausnahmsweise fiel die Wahl des geeigneten
Partners fr den Mittelhochtonbereich in die-
sem Falle leicht, schlielich ist der Cheap
Trick 228 fr das perfekte Zusammenspiel
mit Nummer 225 konstruiert. An dieser Stelle
sei bemerkt, dass er natrlich auch mit ande-
ren Satelliten zusammenspielen darf.
Die kleinen Schreihlse auf den passenden
Stndern aus K+T 6/2006 aufgestellt mit dem
neuen Partner in der Mitte legten wir bzw. das
frisch geborene Trio auch schon los und
wie! Knackig, impulsiv und mit sehr viel Sinn
fr Fein- (und auch Grob-) Dynamik fllte
das recht unscheinbar aussehende Set unseren
Hrraum mit Leben. Seine Vorlieben fr
Rock und Pop wollte es dabei nicht mal im
Ansatz verbergen, sondern legte sich beson-
ders ins Zeug. Auch den leisen Tnen konnte
man ohne Probleme lauschen, aber man
merkte, dass es das Set zu nach rechts ge-
drehten Lautstrkereglern und Tontrgern,
bespielt von langhaarigen Personen mit selt-
samer Kleidung, zog.
Der Bass des CT 228, der letztendlich ja Kern
dieses Hrtests ist, berzeugte nicht nur zu-
sammen mit Nummer 225 durch sein knacki-
ges, festes und beraus dynamisches Spiel.
Kompression ist fr ihn ein absolutes
Fremdwort, fr einen Bass mit nur 25 Zen-
timetern Durchmesser leistet er Erstaunli-
ches. Auch im untersten Bereich vermisst
man absolut nichts. Erst gut bekannte Auf-
nahmen mit extremem Tiefbassanteil entlar-
ven, dass unter 35 Hz nichts mehr passiert.
Die Reserven des Tieftners und des Moduls
profitieren merklich von der Entlastung in
diesem Bereich, so dass man trotz zweistelli-
ger Wattzahlen beinahe unfasslich weit
kommt. Fr handelsbliche Musik ist der
Tiefgang des CT 228 aber vollkommen aus-
reichend, damit auch Basstrommeln und
Tne aus dem Synthesizer auf ihre Kosten
kommen.
Fazit
Cheap Trick 228 ist nicht nur eine wrdige
Ergnzung fr Cheap Trick 225, sondern ein
universell nutzbarer, exzellenter Subwoofer,
der fr sehr wenig Geld absolut ausreichen-
den Tiefgang und eine perfekte Eignung fr
dynamisches Material, ob Musik oder Film,
ins Haus holt.
Christian Gather
Die Innereien von CT 228. Oben ist die Versteifung zu sehen, hinten sitzt die
Kammer des Verstrkermoduls
1/07
78
Cheap Trick
Vor Beginn des Zusammenbaus werden die Ausschnitte fr
Chassis und Aktivmodul gesgt und das Abteil auf der Rck-
wand aufgeleimt. Auch die Kabeldurchfhrungen sollten be-
reits jetzt in die Rckwand des Kastens gebohrt werden.
Dann startet man mit dem eigentlichen Aufbau auf einer der
Seitenwnde, auf die nacheinander Front, Deckel, Rckwand,
Reflexkanal, Versteifung und Boden geklebt werden. Den Ab-
schluss macht die zweite Seitenwand, die das Gehuse kom-
plettiert. Das Finish ist beliebig, und auch die Fasen an der
Front sind optional. Eine Bedmpfung des Gehuses erbrigt
sich.
Gehuseaufbau
Bauplan Cheap Trick 228
Aktivmodul Detonation DT50
Lieferant: Strassacker, Karlsruhe
Frequenzweiche fr CT225 (optional):
C1 = 220 F Elko rau
Auf Wunsch kann der Kondensatorwert zwischen 150 und
250 F variiert und aus einem oder mehreren hochwertige-
ren Kondensatoren aufgebaut werden.
Holzstckliste pro Box (22-mm-MDF):
1 x 30,0 x 48,2 cm (Front)
1 x 30,0 x 50,0 cm (Rckseite)
1 x 30,0 x 42,2 cm (Deckel)
1 x 30,0 x 44,4 cm (Boden)
2 x 54,4 x 44,4 cm (Seiten)
1 x 30,0 x 30,0 cm (Reflexkanal)
2 x 6,0 x 21,0 cm (Modulgehuse Seiten)
2 x 6,0 x 19,4 cm (Modulgehuse Deckel / Boden)
1 x 25,4 x 19,4 cm (Modulgehuse Rckwand)
1 x 30,0 x 5,0 cm (Versteifung)
Zubehr Holzliste
Riesen-Ringkern und Bauteilegrab sind fr den Preis natrlich nicht drin,
aber das DT50 ist sinnvoll aufgebaut, sehr gut verarbeitet und einer der
gnstigsten Module am Markt
(optional)
zum Nachbestellen
KLANG+TON 01/2005
High-End-Projekt Swans Kompakt
KLANG+TON-Projekt Bass-Drum
Bausatztest Seas Classic 260
Cheap Trick 211 Tangband VB W31.0
Special Messmikrofone
Service: Raumakustik
KLANG+TON 02/2005
High-End-Projekt Jordan The Wall
Bausatztest Cantare Little Wing
Bausatztest Omnes Surroundsystem
Cheap Trick 212 Visaton Portrait
Bausatztest Intertechnik Sputnik 17
Groer 17er-Chassistest
KLANG+TON 03/2005
K+T-Profi-Projekt 38 Spezial
Bausatztest: Tang Band W4-657 TL
K+T-Projekt: Mivoice
Cheap Trick 213
Bausatz: ASE/Vifa Dipo 1
Einzelchassistest HiFi und Profi
KLANG+TON 04/2005
K+T-Profi-Projekt Goldrausch
Bausatztest: Monacor Jetstream MK2
K+T-Projekt: Mivoice 2
Cheap Trick 214, 215, 216
Einzelchassistest von Bass bis Bndchen
Updates: AMT-Projekt, CT 188, Trimon
KLANG+TON 05/2005
K+T-Profi-Projekt Minuetta
Bausatztest: Visaton Classic 200
K+T-Projekt: Magnat Megasub
Cheap Trick 217, 218
Einzelchassistest: Die neuesten Modelle
Simulationssoftware: LspCad 6
KLANG+TON 06/2005
K+T-Projekt Mivoice 3
Bausatztest: Intertechnik Talar
Bausatztest: OnePoint Monitor
Cheap Trick 219, 220, 221
Einzelchassistest: Die neuesten Modelle
Transrotor Woody
KLANG+TON 01/2006
K+T-Projekt Mivoc The Dome
Proraum-Bausatz Pro 21.05
Baukastensystem: Modulo 5
Cheap Trick 222: PC-Lautsprecher
Einzelchassistest: 12 neue Chassis
Modifizierter Rhrenverstrker
ATB PC Pro und AJ-Horn 5.0
KLANG+TON 02/2006
Sub/Sat-System Coax 18
Visaton Quadro
K+T-Projekt Eckeharrt
Alcone-Box Descartes II
High-End-Projekt Rhrenpreamp
CT 223: Mini-TML
K+T-Projekt Inside Out
KLANG+TON 03/2006
Bausatztest Newtronics Gate 5.1
Bausatztest A.O.S. Studio 12 XL
CT 224: Monacor Challenge Mk III
Einzelchassistest: 6 neue Chassis
Digitale Subwooferweiche
von Omnes Audio
K+T-Projekt: Lautsprecherkabel
KLANG+TON 04/2006
Bausatz: Elektrostaten, Subwoofer
und Digitalverstrker
Bausatztest Master Sound 5.1
Bausatz: Newtronics Temperance III
Einzelchassistest: 6 neue Chassis
K+T-Projekt: Mivoc Bapas
K+T-Projekt: Aqvox Phonoverstrker
Cheap Trick 225
KLANG+TON 05/2006
K+T-Projekt: Hightower
Report: Audio Schwingtech
Bausatz: DM-Audio CL-S1
Bausatztest Visaton TL-SUB 30
K+T-Projekt: Asparago
Aqvox-Phonovorverstrker Teil 2
K+T-Projekt: Triple Play
Cheap Trick 226
KLANG+TON 06/2006
K+T-Projekt: Schmitti Memorial
Subwoofer-Lsung Versacube Teil 1
K+T-Profi-Projekt Monacor Neo
K+T-Projekt Alamo
6 neue Einzelchassis
Cheap Trick 227:
Aktiver PC-Lautsprecher
Lautsprecherstnder
KLANG+TON 01/2003
8 laute Hochtner im Chassistest
Praxis: das Geat-Frssystem
CT199: Center mit groer Hrzone
Susa der ultimative Subwoofer
Bausatztest: Audax Pro 17 TDS
Referenzprojekt mit Manger-Chassis
KLANG+TON 02/2003
Bausatztest: Visaton VOX 252 MIT
Praxis: diverse Kantenverbindungen
Neun 13er-Tieftner im Chassistest
Bausatztest: Monacor Straight
CT200: Sat-System mit Aktivwoofer
K+T-Projekt Donar
KLANG+TON 03/2003
Bausatztest: Proraum Pro 30 D
CT201: Sub mit eckigem Raveland-TT
Messgerte: Clio mit Windows-Software
Acht 10er-Tieftner im Chassistest
Bausatztest: Vifa Tegron
Praxis: furnieren mit dem Bgeleisen
KLANG+TON 04/2003
9 Subwoofer-Bsse im Chassistest
CT202: Monacor-Transmissionline
Bausatztest: Visaton Monitor
K+T-Projekt Thommi-Subwoofer
Basiswissen: Konstruieren leicht gemacht
Breitbnder im K+T-Kurztest
KLANG+TON 05/2003
10 Hochtner aller Klassen
K+T-Projekt Duo
Praxis: Oberflchen im Kork-Look
Bausatztest: RCM-Subwoofer
CT203: Center und Rear fr die Wand
Messgerte: Cams 32 light
KLANG+TON 06/2003
Bausatztest: EX-Motion
Bausatztest: Alcone Referenz
Bausatztest: Newtronics Temperance
CT204: Partybox unter 150 Euro
Acht 17er-Tieftner im Chassistest
Bausatztest: Ravemaster Showsub
KLANG+TON 01/2004
Bausatztest: Lagrange Alcone/Vifa
K+T-Projekt Micomp Surroundsystem
Heimkino mit Exponentialhrnern
CT205: CT193 wird zur Standbox
8 exotische Wandler im Chassistest
Bausatztest: Newtronic Empress
KLANG+TON 02/2004
Bausatztest: ExTrio 20 von IT
CT206: Mivoc Transmissionline
Praxis: Frontbespannungen
Bausatztest: Horn-Kombi BK 201
Zehn 20er-Tieftner im Chassistest
Software: Soundeasy 8
KLANG+TON 03/2004
Bausatztest: Intertechnik HK 18HDS
8 Hochtonhrner im Chassistest
Bausatztest: Lowther Fidelio
Bausatztest: Visaton NoBox BB
Bausatztest: Monacor Wild Thing
CT207: Standbox mit Aktivbass
KLANG+TON 04/2004
Bausatztest: Monacor Kodex
Bausatztest: Visaton Solitude
Praxis: neues Platinensystem von IT
Messgerte: DAAS 4 USB
Acht 25er-Tieftner im Chassistest
CT208: Center und Rear fr CT207
KLANG+TON 05/2004
Bausatztest: Monacor Trimon
Bausatztest: Intertechnik Triangel
Praxis: Aufbau der Triangel
Messgerte: Cams32 MLS 2004
Zehn Koaxe im Chassistest
CT209: Mini-Satelliten-System
KLANG+TON 06/2004
10 Breitband-Lautsprecher aller Klassen
Bausatztest: Visaton VOX 80
Bausatztest: Intertechnik P-Audio
Verbesserte Raumakustik
Bausatztest: Cantare Spirit
CT210: Centerbox mit Mivoc-Chassis
1/07
80
Flietext
Le = 3,84 (2,14) mH
Z =8 (4) Ohm
Re = 6,43 (3,16) Ohm
Sd = 530 qcm
Qms = 8,49 (7,87)
Qes = 0,23 (0,22)
Qts = 0,22 (0,21)
Qts (in 48 l) = 0,34
fs = 25,1 (25,2) Hz
fs (in 48 l) = 40,6 Hz
Vas = 84,5 (75) Liter
No = 0,56 (0,52) %
Mms = 188 (210) Gramm
Rms = 3,8 (4,6) kg/s
Cms = 0,21 (0,19) mm/N
B x L = 27,6 (21) N/A
Ausstattung
Membran: gepresstes Alu-Sandwich
Membranaufhngung: Kunststoffsicke
Staubschutzkalotte: Alu, invers
Korbmaterial: Leichtmetallguss
Befestigungslcher: 8
Linearer Hub: k. A.
Sonstiges: Polkernbohrung, belftete Zentrierung
Technische Daten
Chassisparameter K+T-Messung:
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1 m:
siehe Frequenzgang (kalibriert gemessen)
Werte fr 4 Ohm in Klammern:
Profil
Chassishersteller: RCM Akustik
Vertrieb: RCM Akustik
Stckpreis: 398 DM
Name und Vorname:
Strae:
PLZ und Wohnort:
E-Mail: @
Datum und Unterschrift: