Die Hände über Nacht zu pflegen, ist ideal – besonders im Winter, wenn kalte Luft die Hände austrocknet.
Nicht ohne Grund sagt man, die Hände können – wie das Gesicht – viel über eine Person erzählen. Und: So wie das Antlitz sind sie fast nie durch Kleidung bedeckt. "Die Haut an unseren Händen ist einzigartig – und besonders anfällig", erklärt Dr. Markus Dawid, externer Berater von Sensai und Dermatologe mit eigener Praxis in Wien. Das liege daran, dass die Handrücken weniger Talgdrüsen haben als beispielsweise unser Gesicht oder die Brust. "Talg sorgt für eine natürliche Fettschicht, die Wasser in der Haut speichert und als Barriere gegen äußere Einflüsse wirkt", erklärt der Experte. Ohne diesen Schutzfilm ist die Haut anfällig für Trockenheit, vor allem in den kälteren Monaten. Häufiges Händewaschen, Desinfektion und trockene Heizungsluft tun ihr Übriges.
Beim Händewaschen bereits die Hände pflegen kann gegen trockene Haut helfen
Generell werden vorzeitige Zeichen der Hautalterung an den Händen von denselben Faktoren verursacht, wie auch im Gesicht: "UV-Strahlung, freie Radikale und der Lebensstil, also Ernährung, Sport, Schlaf, etc. spiegeln sich auf der Haut wider", erklärt Oliver Koban, Trainer bei Sensai. Dazu kommen bei den Händen aber noch Faktoren wie aggressive Handseifen und Desinfektionsmittel, denn die Hände waschen wir noch öfter pro Tag als unser Gesicht. Das wiederum greift die Hautbarriere an und sorgt für trockene Hände. Daher brauchen die Hände nun besonders viel Pflege – die fängt schon beim Waschen an: "Unbedingt heißes Wasser vermeiden! Das entzieht der Haut Feuchtigkeit und greift die Hautbarriere an. Lauwarmes Wasser ist schonender", weiß der Experte. Nach jeder Handwäsche empfiehlt er, ein paar Tropfen Pflegeöl auf die noch nassen Hände zu geben, da "dies die Feuchtigkeit einschließt".
Mit diesem Trick pflegen Sie über Nacht Ihre Hände
Das volle Pflegeprogramm bekommen die Hände dann über Nacht. "Beginnen Sie mit einem sanften Peeling, das abgestorbene Hautschüppchen entfernt. Anschließend ist es wichtig, eine reichhaltige, regenerierende Handcreme aufzutragen." Diese sollte laut Dr. Dawid feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure enthalten. Noch ein Tipp von ihm: "Nach dem Eincremen Baumwollhandschuhe anziehen. Diese verstärken die Pflegewirkung, da sie verhindern, dass Wirkstoffe verdunsten oder an Bettzeug abgerieben werden. Die Wärme, die sich unter den Handschuhen entwickelt, fördert zudem die Durchblutung und verbessert die Aufnahme der Wirkstoffe – so wird die Haut quasi in ein Hand-Spa gehüllt", erklärt er.
Handpflege im Alltag: So einfach klappt es laut Experte
Dieses Hand-Spa können Sie übrigens auch tagsüber in ihren Alltag integrieren. "Wenn Sie eine Aufgabe im Haushalt erledigen, bei der Sie Gummihandschuhe tragen, können Sie zuerst eine Handpflege auftragen, darüber Baumwollhandschuhe, dann die Gummihandschuhe darüber ziehen. Während die Tätigkeit ausführen, werden Ihre Hände gepflegt", empfiehlt Herr Koban. Ab einer Außentemperatur von acht Grad empfiehlt er zudem, draußen Handschuhe zu tragen, um die Hände gegen Kälte zu schützen: "Darunter kann man ebenfalls gut Handcreme auftragen, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit. Dort kommt man dann und mit gepflegten Händen an."
Generell beim Auftragen von Handpflege bitte immer mit einem Handrücken beginnen, und dann mit dem zweiten Handrücken die Pflege einarbeiten. Hier brauchen Hände am meisten Pflege. Arbeiten Sie dann die Handcreme an den Fingern und Nägeln ein. Auf die Handinnenflächen kommt nur der Rest der Pflege – dann haben Sie auch keine rutschigen Hände.
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