Alexander Solschenizyn
Alexander Issajewitsch Solschenizyn (russisch Александр Исаевич Солженицын Aleksandr Isaevič Solženicyn; * 11. Dezember 1918 in Kislowodsk, Kaukasus; † 3. August 2008 in Moskau) weer en russisch Schriever, Dramatiker un Nobelpriesdräger för Literatur.
Leven
[ännern | Bornkood ännern]Solschenizyn studeer vör den Tweeten Weltkrieg Mathematik un Philosophie in Rostow am Don. In de Krieg weer he as Batteriechef bi de Roode Armee tätig un hett de Slacht bi Kursk, de Operatischon Bagration un de Wießel-Oder-Operatschoon mitmaakt. Över disse Tiet hett he ok de Warken Ostpreußische Nächte (Gedichte) un Schwenkitten ’45 (Vertellens) schreven.
In de letzte Kriegsmaanden wurr he denn vun de militärisch Spionageafwehr verhaft un in Gefängnis in Moskau staken. He harr in Breefen an sien Swager Kritik an Stalin öövt harr. Se hebbt hüm denn to acht Johren Haft verurdeelt un hett sein Tiet in Zwangslagern vun de Gulag afseeten. Sein Frau Natascha hett sück in disse Tiet van hüm scheeden laaten.
In’ Februar 1953 wurr he ut de Lagerhaft entlaaten, aber bit an sein Levensenn’n verbannt. As Verbannungsort hebbt se hüm de lütt Oort Kok-Terek in de Steppe Kasachstans, wo he sück as Dörpschoolmeester dörslahn hett. In de Tiet is he ok an Krebs erkrankt un in Taschkent opereert wurrn. Ok doröver hett he de Roman Krebsstation schreven.
1957 wurr Solschenizyn offiziell rehabiliteert un de Verbannung uphaben. Se sünd dorvan utgahn, dat he wegen sein Krebs bald storben sull. He hett de in Rjasan leevt un as Schoolmeester arbeidt.
In de Tiet, as Chruschtschow dat Seggen harr, kunn he sück n’ beten mehr rutnemmen bi’d Schrieven, aber as de Stört wurrn weer, kunn he ok kein Kritk mehr öven an dat old System. Dat Originalmanuskrip vun sien Roman „Im ersten Kreis“ hett de KGB beslagnahmt. 1969 wurr Solschenizyn ut de Schriftstellerverband utslooten. Den Nobelpries för Literatur 1970 hett he lever nich annommen, weil he meenen dee, donah nich mehr in de Sowjetunion torüchgahn to können.
En monumental histoorsch Wark hett he mit dat Book „Der Archipel Gulag“ afleefert. Dat wurr ünner Tietdruck in’t Tamisdat verapenlicht, nahdem de KGB dat Manuskript vun de eerste Deel opdeckt harr. An 14. Februar 1974 hebbt se hü mut de Sowjetunion utwiest.
In’t Utland weer he woll willkommen, aber he wull immer weer torüch in sien Heimat un hett dorüm anner Spraaken ok nich lehrn wullt.
1990 wurr he rehabiliteert un kreeg ok sein Staasbörgerschap torüch. 1994 is he weer torüchgahn, aber de Verhältnisse dor passen hüm nu ok nich. man wuss nich mehr, wat man van hüm hollen sull. Later henn (2007) hett he sück sogor mit Wladimir Putin drapen, de hüm ok noch uttekend hett.
Alexander Solschenizyn is an 3. August 2008 an de Folgen vun en Hirnslag storven. He weer mit Natalja Svetlova verheiraadt un harr dree Söhns.
Utteknungen
[ännern | Bornkood ännern]- 1970: Nobelpries för Literatur
- 1983: Templeton-Pries
- 1998: Lomonossow-Goldmedaille vun de Russisch Akademie der Wetenschapen
- 2007: Staatspries vun de Russischen Föderatschoon dör Präsident Putin
Warken
[ännern | Bornkood ännern]- Das rote Rad
- August Vierzehn
- November sechzehn
- März siebzehn
- April siebzehn (nicht übersetzt)
- Der Archipel Gulag (1974)
- Der erste Kreis der Hölle
- Die Eiche und das Kalb. Skizzen aus dem literarischen Leben
- Die russische Frage
- Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch (1962)
- Kerze im Wind
- Krebsstation
- Heldenleben – Zwei Erzählungen
- Matrjonas Hof
- Nemow und das Flittchen
- Ostpreußische Nächte
- Republik der Arbeit
- Zweihundert Jahre zusammen (über das Zusammenleben von Juden und Russen in Russland und die Rolle der Juden in der jüngeren russischen Geschichte)
- Band 1 – Die russisch-jüdische Geschichte 1795–1995
- Band 2 – Die Juden in der Sowjetunion
- Zwischen zwei Mühlsteinen. Mein Leben im Exil
- Was geschieht mit der Seele während der Nacht?
- A World Split Apart (1978) Text of Adress at Harvard Class Day
- Schwenkitten '45
Literatur
[ännern | Bornkood ännern]In der kostenlosen Internet-Datenbank RussGUS werden über 800 Literaturnachweise zu Solschenizyn / Solzenicyn angeboten.
- David Burg und George Feifer: Solshenizyn. Biographie. München: Kindler. 1973, ISBN 3-463-00498-4
- Pierre Daix: Was ich über Solschenizyn weiß. München: List. 1974, ISBN 3-471-66547-1
- John F. Dunn: „Ein Tag“ vom Standpunkt eines Lebens. Ideelle Konsequenz als Gestaltungsfaktor im erzählerischen Werk von Aleksandr Isaevic Solzenicyn. München: Sagner. 1988. (= Slavistische Beiträge; 232) ISBN 3-87690-415-3
- Rudi Dutschke, Manfred Wilke (Hrsg.): Die Sowjetunion, Solschenizyn und die westliche Linke. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. 1975. (= rororo; 1875; aktuell) ISBN 3-499-11875-0
- Henning Falkenstein: Alexander Solschenizyn. Berlin: Colloquium. 1975. (= Köpfe des 20. Jahrhunderts; 79) ISBN 3-7678-0377-1
- Reinhold Neumann-Hoditz: Alexander Solschenizyn in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. 1974. (= Rowohlts Monographien; 210; rororo-Bildmonographien) ISBN 3-499-50210-0
- A. Korotkov (Hrsg.): Akte Solschenizyn. 1965–1977. Geheime Dokumente des Politbüros der KPdSU und des KGB. Mit einem Brief von Alexander Solschenizyn als Geleit. Berlin: Ed. q. 1994, ISBN 3-86124-249-4
- Elisabeth Markstein (Hrsg.): Über Solschenizyn. Aufsätze, Berichte, Materialien. Darmstadt u. a.: Luchterhand. 1973, ISBN 3-472-86275-0
- Werner Martin (Hrsg.): Alexander Solschenizyn. Eine Bibliographie seiner Werke. Hildesheim u. a.: Olms. 1977, ISBN 3-487-06429-4
- Roy Medwedew: Solschenizyn und die sowjetische Linke. Eine Auseinandersetzung mit dem Archipel GULag und weitere Schriften. Berlin: Olle u. Wolter. 1976, ISBN 3-921241-25-1
- Michael Martens: Ein Rufer in vielen Wüsten (Alexander Solschenizyn wird heute 80 Jahre alt), in: Extra (Wochenend-Beilage zur Wiener Zeitung), 11./12. Dezember 1998, Seite 9
- Mahesh Motiramani: Die Funktion der literarischen Zitate und Anspielungen in Aleksandr Solzenicyns Prosa (1962–1968). Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang. 1983. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 16, Slawische Sprachen und Literaturen; 25) ISBN 3-8204-7812-4
- Donald M. Thomas: Solschenizyn. Die Biographie. Berlin: Propyläen. 1998, ISBN 3-549-05611-7
Weblenken
[ännern | Bornkood ännern]- Hamburger Bildungsserver
- Biografie und Hintergründe im GULAG-Memorial Projekt
Artikel
- „Der umstrittene Patriarch“, Berliner Zeitung, 6. Dezember 2003, von Juri Ginsburg
- „Mit dem Blut von Millionen geschrieben“, Spiegel Online, 23. Juli 2007
- „27. Mai 1994: Alexander Solschenizyn kehrt nach Russland zurück“, SWR2 Zeitwort, 27. Mai 2008, RTF-Datei, 2 S., 13,2 kB
- „Der Prophet im Rad der Geschichte“, FAZ, 4. August 2008, mit Artikel-Dossier, Video, Bilderserie
- „Solzhenitsyn, Literary Giant Who Defied Soviets, Dies at 89“, New York Times, 4. August 2008
Borns
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1901: Prudhomme | 1902: Mommsen | 1903: Bjørnson | 1904: F. Mistral, Echegaray | 1905: Sienkiewicz | 1906: Carducci | 1907: Kipling | 1908: Eucken | 1909: Lagerlöf | 1910: Heyse | 1911: Maeterlinck | 1912: Hauptmann | 1913: Tagore | 1915: Rolland | 1916: Heidenstam | 1917: Gjellerup, Pontoppidan | 1919: Spitteler | 1920: Hamsun | 1921: France | 1922: Benavente | 1923: Yeats | 1924: Reymont | 1925: Shaw | 1926: Deledda | 1927: Bergson | 1928: Undset | 1929: Mann | 1930: Lewis | 1931: Karlfeldt | 1932: Galsworthy | 1933: Boenin | 1934: Pirandello | 1936: O'Neill | 1937: Gard | 1938: Buck | 1939: Sillanpää | 1944: Jensen | 1945: G. Mistral | 1946: Hesse | 1947: Gide | 1948: Eliot | 1949: Faulkner | 1950: Russell | 1951: Lagerkvist | 1952: Mauriac | 1953: Churchill | 1954: Hemingway | 1955: Laxness | 1956: Jiménez | 1957: Camus | 1958: Pasternak | 1959: Quasimodo | 1960: Perse | 1961: Andrić | 1962: Steinbeck | 1963: Seferis | 1964: Sartre | 1965: Sjolochov | 1966: Agnon, Sachs | 1967: Asturias | 1968: Kawabata | 1969: Beckett | 1970: Soltschenizyn | 1971: Neruda | 1972: Böll | 1973: White | 1974: Johnson, Martinson | 1975: Montale | 1976: Bellow | 1977: Aleixandre | 1978: Singer | 1979: Elýtis | 1980: Miłosz | 1981: Canetti | 1982: García Márquez | 1983: Golding | 1984: Seifert | 1985: Simon | 1986: Soyinka | 1987: Brodsky | 1988: Mahfouz | 1989: Cela | 1990: Paz | 1991: Gordimer | 1992: Walcott | 1993: Morrison | 1994: Oë | 1995: Heaney | 1996: Szymborska | 1997: Fo | 1998: Saramago | 1999: Grass | 2000: Gao | 2001: Naipaul | 2002: Kertész | 2003: Coetzee | 2004: Jelinek | 2005: Pinter | 2006: Pamuk | 2007: Lessing | 2008: Le Clézio | 2009: Müller | 2010: Vargas Llosa | 2011: Tranströmer | 2012: Mo | 2013: Munro | 2014: Modiano | 2015: Alexijewitsch | 2016: Dylan | 2017: Kazuo Ishiguro | 2018: Tokarczuk | 2019: Handke | 2020: Glück | 2021: Gurnah | 2022: Ernaux | 2023: Fosse