MrSvipi’s review published on Letterboxd:
So will ich meine Superheldenfilme!!!
Wir schreiben das Jahr 2018. Ein Spider-Man Animationsfilm kommt in die Kinos. Coole Sache sowas, wird bestimmt ganz nett. Aus ganz nett wurde dann jedoch einer der geilsten Animationsfilme der letzten Jahre! Into the Spider-Verse schlug ein wie eine Bombe...ausser vielleicht bei denjenigen die bis dahin nur Peter Parker kannten und sich dachten, dass das hier doch überhaupt nichts mit Spider-Man zu tun hat. Jaja, wie bei Batman ist die Unwissenheit der Leute gross und manchmal schon echt belustigend, dass sie denken sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und wüssten es besser. Wie auch immer, Into the Spider-Verse ist definitiv eine waschechte Spider-Man Verfilmung und das auf einem sehr hohen Niveau!
Der Film lässt den Blick weg von Peter Parker auf einen "neuen" Protagonisten schweifen. Miles Morales heisst der neue Wunderknabe, der natürlich auch von einer Spinne gebissen wird und nun mit klebriger Flüssigkeit um sich schiessen kann. Soweit alles normal, doch als Kingpin den alten Spider-Man tötet und dabei noch eine Maschine in Gang setzt, die auf parallele Universen zugreift geht das Chaos in Miles Leben erst so richtig los. Denn plötzlich steht er einem Haufen anderer Spider-Man's/Woman's gegenüber. Und dabei hat er noch keine Ahnung, wie er seine Kräfte überhaupt richtig einsetzen kann...
Spider-Man: Into the Spider-Verse (wir vergessen mal alle den dämlichen deutschen Titel) verknüpft seine Miles Morales Origin Story mit einem Haufen abgedrehter Spinnensuperhelden. Dazu gesellen sich jenste Superschurken wie der oben bereits erwähnte Kingpin. Aber auch Doc Ock oder der grüne Kobold sind mit am Start. Am wichtigsten ist hierbei aber natürlich der Prowler. Aus Spoilergründen halte ich mich aber dahingehend einmal zurück. Richtig genial finde ich jedoch, wie die Thematik der Origin Story in den Film selbst integriert wird. Das lockert vieles angenehm auf.
Allgemein ist dieser Animationsfilm eine humoristische Actiongranate. Miles ist unheimlich sympathisch in seiner tollpatschigen und verpeilten Art. Erneut ein Charakter, mit dem sich viele, insbesondere junge Leute identifizieren können. Und selbst wenn nicht, thematisiert dieser Film mehr als alle anderen, dass jeder von uns unter dieser Maske stecken könnte. Selbst jemand der mit einem Bierbauch den ganzen Tag nur Pizza futtert und vor Liebeskummer fast zerfliesst. Herrlich. Selten, dass ich bei einem Film so viel lache. Into the Spider-Verse hat sein Herz am rechten Fleck. ♥️
Umso besser wird das Ganze nur noch durch den Animationsstil. Den Machern gelingt es mit Bravour ihren Film wie einen Comic wirken zu lassen. Eine niedrigere Framerate und insbesondere die vielen Texteinblendungen und Übergänge sorgen für ein Gefühl des Umblätterns und Lesens. Richtig genial wird es aber, wenn sie mit solchen Elementen auch noch spielen. Panelgrössen, Richtungen und Farben. Und zu allem Überfluss ändert sich auch noch die Framerate während des Films. Denn je stärker Miles wird, desto flüssiger bewegt er sich. Hier wurden sich sowohl künstlerische als auch charakterspezifische Gedanken gemacht und das funktioniert wahnsinnig gut.
Zu guter Letzt passt auch der Soundtrack wie die Faust aufs Auge. Obwohl die eingeschlagene Richtung nicht meine favorisierte Präferenz ist, passen die Rap und Hip-Hop Beats hervorragend zu Miles Morales. Und zu Post Malone kann letztlich auch ich nicht nein sagen. Sunflower ist schon einfach ein richtig guter Song! Die Musik besitzt genau den richtigen Flow um das heitere und manchmal auch ernsthafte Treiben positiv zu unterstützen.
Spider-Man: Into the Spider-Verse ist mit seinen 117 Minuten unheimlich kurzweilig. Witzig, locker und teils auch emotional berührend, werfen einem die kreativen Köpfe hinter diesem irrwitzigen Werk alle möglichen Ideen um die Ohren. Und das macht einfach richtig viel Spass! Einzig und alleine die Superschurken Flut hätte man ein wenig eindämmen dürfen, um somit Kingpin und Doc Ock noch eine etwas grössere Bühne bieten zu können. Aber viel Zeit darüber nachzudenken hat man ohnehin nicht, denn nach kürzerster Zeit befindet man sich bereits in dem bunten Overkill Finale, welches komplett den Rahmen sprengt. Was ich damit sagen möchte: Ich liebe diesen Film! ♥️
PS: Dieses Mal habe ich den Film im O-Ton geguckt und gerade Kingpin profitiert hier deutlich davon. Nichts gegen Gronkh, aber das funktioniert einfach nicht. Aber auch ansonsten ist die englische Synchronisation grandios gut. Alleine Nic Cage als Spider-Man Noir ist fantastisch!
PPS: Heute Abend geht es in den Nachfolger und das direkt im O-Ton! Gebt mir aber bitte noch mehr Spider-Gwen und ich bin mehr als nur happy. 😁
