Synopsis
Director Gregor Samsa, washed-up and in his late fifties, is reviewing his life. Having wasted it as a cultural worker doesn't exactly add to his joy.
Director Gregor Samsa, washed-up and in his late fifties, is reviewing his life. Having wasted it as a cultural worker doesn't exactly add to his joy.
Oliver Masucci Bella Dayne Götz Otto Anne Ratte-Polle Ralf Richter Samuel Finzi Marios Gavrilis Elie Kaempfen Anton Rattinger Thilo Prothmann Barbara Köhler Piet Fuchs Joscha Baltha Jürgen Tröster Christian Bojidar Nikita Vasilchenko Frida Lovisa Hamann Norbert Ghafouri Gabriel von Berlepsch Judith Paus Michael Klammer Kerstin Thielemann David Bredin Harald Preis
Selbstverfickung, Achteinviertel, 8½
Oskar Roehlers Bild von seiner Branche, seinem Beruf und vor allem sich selbst ist ganz offensichtlich vernichtend, und so ist die Verfilmung seines Romans "Selbstverfickung" (!) auch genau das: eine über zweistündige Bloßstellung seiner selbst als jämmerliche Lachnummer, abhängig von Schlaftabletten und Doggystyle mit Prostituierten und am Filmset halb Nervenbündel, halb Diktator.
Oliver Masucci spielt Roehler (aka, höhö, "Gregor Samsa") als Mischung aus Didi Hallervorden, RW Fassbinder und Butt-head, eine hochgradig alberne Performance, die aber in ihrer totalen Hingabe an die Rolle auch Spaß und den Film dann doch irgendwie erträglich macht, so zäh Roehler uns das auch alles anbietet: Jede Szene zieht sich kaum aushaltbar in die Länge, sei es Gregors Nervenzusammenbrüche am Set, weil er anstelle des bestellten…
Oliver Masucci macht auf Tom Gerhardt...
Oskar Roehlers AMERICAN PSYCHO in ONCE UPON A TIME IN FÖRDERWOOD ist Roehlers fiesester Mittelfinger-Film seit seinem Frühwerk und den Filmen mit Schlingensief: Eine brutal komische Prüfung fürs Publikum: Könnt ihr Regisseur, Figur, Darsteller und Karikatur überhaupt noch voneinander trennen? Könnt ihr Satire, CringeComedy, Verballhornung, Exorzismus, Branchenkritik und Selbstzerstörung noch erkennen und einen kaputten, vergifteten Arschloch-Helden überhaupt ertragen? (Oder nur die coolen Schwätzer Travis Bickle, Hans Landa, Arthur Fleck & Patrick Bateman?)
Schade, dass nicht mehr Budget für die Flanier-Szenen und das Sizilien-Ende aus dem (noch besseren) Roman da war, aber BAD DIRECTOR kommt Roehlers Vision einer Houellebecq-Anverwandlung im Rahmen des verkorksten deutschen Fördersystems erstaunlich nahe.
Bad movie.
In fact: Shockingly bad movie. I paid 99 cents to rent this movie on Amazon, and I am absolutely certain this was the worst purchase I made all year. I actually considered going to the cinema for this earlier this year, and I can't tell you how glad I am to have followed my instincts on that one and waited for streaming.
Bad Director is a two hour and change rant by Oskar Roehler about how awful the German film industry is, and how horrible it is to direct movies for a living. It's supposed to be a satire, or maybe a farce, but it's never funny (a sample joke for flavor: early on, the film tries to…
„Bad Director“ ist die Verfilmung von Oskar Roehlers Roman „Selbstverfickung“ und ein gnadenlos provokanter und auch politisch inkorrekter Rundumschlag gegen die deutsche Filmbranche, mit einem großartigen Oliver Masucci in der Hauptrolle als widerwärtiger Filmregisseur. Ein richtiger „Arschlochfilm“, den man eigentlich nur hassen oder lieben kann (selten habe ich im Kino so viele Walkouts erlebt).
Roehler inszeniert Masucci als zähnebleckendes Vernichtungswaffen-Ebenbild mit tickendem Selbstzerstörungsmechanismus; bereit, dem Zuschauer Schmerzen zuzufügen, zu strapazieren und zu irritieren. Und doch steckt hier so viel Tragödie drin, wenn man Roehlers Mut mit Empathie belohnt.
Schade, dass Roehler das Screening gedodged hat. Und die ursprünglich geplante internationale Fassung mit Willem Dafoe ist auch so ein herrliches was-wäre-wenn-Szenario…
Ich hatte mehrfach den starken Drang einfach zu gehen, was mir lange nicht bei einem Film passiert ist. Fast jede Szene streckt sich zehnmal so lang wie nötig wäre und schafft es dazu glorreich weder amüsant noch anderweitig interessant zu sein. Als selbstironische Satire auf die Filmindustrie gähnend langweilig und uninspiriert umgesetzt.
So ungefähr stelle ich mir einen Houellebecq Roman vor, bei dem er so. dermaßen. deprimiert. ist, dass er sich nicht mal mehr um politische/ soziale Leitmotive schert, geschweige denn einen stilistischen, dramaturgischen roten Faden verfolgt.
Roehler hat hiermit einen absolut verzweifelten, wütenden, hasserfüllten, bösen, bösen Film gedreht; über alle Maßen traurig und niederschmetternd aber (und erst hier beginnt das interessante) in erster Linie ausgesprochen lustig.
“Bad Director” ist Performance Art die sich selbst hasst, “Bad Director” ist Performance Art die weiß, dass sie gut ist.
Anfangs war ich wegen der Selbstdarstellung als Pointe besorgt, muss aber eingestehen, dass gerade dies der Knackpunkt ist. Das ist kein Hassbrief an die Welt, das ist eine völlige Entblößung vor eben jener, eine Selbstausstellung,…
Kann jegliche Abneigung gegen und jeglichen Jubel für den Film nachvollziehen. Sinnbildlich: Beim Verlassen des Saals konnte ich einen Moment zwischen zwei etwa 70-jährigen Freundinnen erleben, die in ihrer Meinung zutiefst gespalten waren. Eine wollte ihr Geld zurück, die andere sprach sich grinsend für die gelungene Parodie aus.
Wenn man sich auf Masucci im Wahn als Grimassenkatapult im ultimativen 200%-Drübber-Modus einlassen kann, wird man hier definitiv sehr viel Spaß haben.
„Jemand musste Gregor Samsa verleugnet haben …”, so könnte ein Franz-Kafka-Roman beginnen. Aber irgendetwas stimmt doch nicht. Der Name ist falsch. Roehler nennt seinen Protagonisten Gregor Samsa – natürlich an Kafkas Die Verwandlung angelehnt –, doch erzählt dann eine Geschichte, die viel mehr Der Prozess ähnelt. Roehler lässt den Namen seiner Figur eine Erweiterung seines Intellekt-Fetisches werden und fällt damit in dieselbe Falle wie Samsa selbst. Verwandeln tut sich während der 131 Minuten Laufzeit wenig, doch die paranoiden Verschwörungsedanken des Protagonisten, der eine Fehde seiner Mitarbeiter*innen wittert und die immer länger werdenden verschachtelten Hotelgänge haben tatsächlich etwas Kafkaeskes – Josef K. wäre also der passende Name gewesen
Ganze Kritik bei Kino-Zeit
Es ist schon exakt der Film, den jemand der ein Buch "Selbstzerfickung" nennt dann so als Selbstparodie verfilmen würde. Oliver Masucci stolpert als Oliver Roehler Parodie durch alptraumhafte Sets und sieht aus wie Bricktop aus Snatch. Die Sprache ist dabei ebenfalls von "Ähms" durchsetzt und gleichsam stolpernd. Irgendwie auch die unsouveräne Antwort auf Enfant Terrible oder das Abbild von zum Klischee gewordener gewaltsamer Regie im Fassbinderstil. Die Wut wirkt durchgehen affektiert und das Selbstmitleid echt. Es gibt lange, sehr lange Sexszenen, die uns daran erinnern, was für ein schwerer Job Sexarbeit doch am Ende ist, wenn das Klientel so zerrüttet ist.
Ein Film der sich lohnt, wenn man Arschlöcher der deutschen Filmszene sehen möchte.
Ich verstehe nicht, wie solch ein Werk in diesen Tagen noch "grünes Licht" erhält. Viel zu lang, teils wirr und viel zu qualvoll erzählt dieses Drama von einer schwierigen Filmproduktion, bei der alle wie bei einem oberflächlichen Sketch agieren. Garniert wird der unlustige Schmu noch mit einer Tonne abwertender Klischees.
PS: Im Laufe des Films verließen sämtliche Mitbesuchers (außer mir) den Kinosaal.