She Said

She Said

Ich habe den Artikel damals am Tag des Erscheinens gelesen und weiß noch, wie fassungslos mich der Text zurück ließ. Nicht weil ich sonderlich überrascht gewesen wäre - Weinstein galt bereits auf dem Zenit seiner Macht als maximal unangenehm, die Geschichte seiner Übergriffe in das Filmgeschehen stapelten sich bereits Mitte der Neunziger bis unter den Rand des Hollywood Signs. Schockiert hatte mich vor allem, dass der Mann jahrzehntelang walten und wüten konnte, dass seine Opfer zahllos gewesen sein müssen, aber nie etwas nach außen dringen konnte. „She Said“ gibt der Tragödie noch einmal eine weitere Dimension, weil klar wird, dass die Recherche des New York Times Artikels, der ein ganzes Movement geprägt hat, ein einziger Kraftakt gewesen ist.

Maria Schrader orientiert sich klar bei gefeierten Vorbildern wie „Spotlight“ und „Die Unbestechlichen“, erzählt kühl und präzise, hangelt sich an den Stationen des Rechercheverlaufs entlang und schafft dabei ganz im Vorübergehen hochspannende Momente. Ein Gespräch mit Weinsteins Rechtsvertretung wird zum bissigen Wortgefecht, das Treffen mit einem Informanten erinnert an beste Politthriller. Und dabei stoßen die Journalistinnen immer weiter in die Untiefen eines völlig verkommenen Systems aus Manipulation und Machtmissbrauch.

Wo „Spotlight“ noch Drama zwischen den Figuren erzeugte, um der nüchternen Rechercheabfolge einen „Actors Moment“ zu gönnen, verlässt sich „She Said“ auf die Geschichten selbst. Wenn die Opfer ihre Erlebnisse aufzählen, lief es mir kalt den Rücken herunter. Und ein paar der bewegendsten Momente sind nicht etwa die großen Wortgefechte (von denen es hier praktisch nicht eines gibt), sondern der, in denen sich nach getaner Arbeit die erste Frau entscheidet, namentlich erwähnt zu werden. Kathartischer ist Kino nur selten.

Es gibt einen Moment, ein übergriffiger Anmachversuch in einer Bar, der seltsam plump wirkt, weil plötzlich der „toxische Mann“ in den Fokus gerückt werden soll. In einem Film, der bis dahin lieber nüchtern beobachtet und die Zuschauer lieber den Entwicklungen der Recherchen folgen lässt, wirkt dieser Fingerzeig eher befremdlich. Klar, „She Said“ stellt sich deutlich auf eine Seite, lässt nie einen Zweifel daran, dass Weinstein ein Schwein war. Aber alles andere wäre auch nahezu fahrlässig gewesen. Daran gemessen empfand ich das Ganze als überraschend wenig emotional manipulativ.

Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann dass „She Said“ sich ein Bisschen zu sehr in Harvey Weinstein festgebissen hat und das System aus Enablern, Tatgehilfen und denen, die wissentlich weggeschaut haben, kaum bis gar nicht thematisiert. Das große Ganze wird zwar mehrfach erwähnt, findet aber letztlich keinen Raum, obwohl der originale Artikel der Times damals deutliche Worte dafür fand.

Das sind aber nicht mehr als unerfüllte Wunschszenarien. Es zählt viel mehr, dass Maria Schrader ein trotz bekannter Geschichte hochspannender, berührend bedrückender, fantastisch gespielter Journalismus-Thriller gelungen ist, den ich sogar besser fand als „Spotlight“.

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