Leo hat Torschlusspanik. Die Brückenechse lebt seit kurz nach ihrer Geburt im Terrarium der Abschlussklasse einer amerikanischen Grundschule irgendwo in Florida, nicht weit von den Everglades. Gemeinsam mit der Schildkröte Squirtle hat sie Schülerinnen und Schüler kommen und gehen sehen – soll das alles gewesen sein? Ein ziemlich arroganter Vater merkt im Vorübergehen an, solche Echsen würden 75 Jahre alt, und mit der Hilfe von ein paar Grundrechenarten – die Tiere aus den anderen Schulklassen haben da was aufgeschnappt – wird ihm klar: Er ist schon 74, bald ist es mit ihm vorbei, und er hat gar nicht gelebt!
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Weitere InformationenEin Fluchtplan muss her, und als die Aushilfslehrerin sich einfallen lässt, dass jedes Wochenende ein anderes Kind die Echse zur Pflege mit nach Hause nehmen müsse, wittert er seine Chance auf einen Ausbruch. Nur kommt es anders: Weil er seine Klappe nicht halten kann, entdeckt gleich das erste Kind, dass Leo sprechen kann – und das schräg altersweise Reptil hilft dem Kind ein wenig aus seinen Unsicherheiten heraus.
So geht es Wochenende um Wochenende, Kind um Kind. Aber kann es gutgehen, dass Leo jedem Kind verspricht, er spreche nur und ganz allein mit ihm? Natürlich nähert sich da eine Katastrophe.
Von Adam Sandler ist man ja tendenziell gerne auch einmal etwas herb-hemdsärmeligen Humor gewohnt, aber obwohl der Komiker hier als Autor, Produzent und (im Original) Stimme der Titelfigur vielfältig seine Finger im Spiel hatte, geht es in Leo dann doch erstaunlich charmant, stellenweise sogar feinfühlig zu.
Zugegeben, irrsinnig komplex ist das alles nicht – die Kinder sind alle letztlich herzensgut und meist nur durch seltsame Eltern beschädigt, wirkliche Traumata sind hier nicht aufzuarbeiten. Wenn Leos Schwanz abgetrennt wird, wächst er in Rekordzeit nach, und schlimmer wird’s dann eigentlich auch nicht mehr. Alles also ein wenig flach, ein wenig harmlos, aber zugleich nie ganz dumm. Die Animation ist ebenso: solide, aber weder aufregend noch so gedacht.
Dafür wird gesungen, auf zurückhaltendem Niveau (Pierce Brosnan singt in Mamma Mia und in Cinderella noch schlechter, aber das ist nun wirklich kein Massstab) aber einigermaßen kindertauglich, die Slapstick-Action nimmt nur gelegentlich überhand, und ein paar wirklich charmante Einfälle gibt es obendrein, etwa eine fürsorgliche Drohne in emotionaler Verunsicherung.
Und wirklich witzig ist die Idee, die Vorschul- und Kindergartenkinder als komplett unaufhaltsame und unkoordinierte Naturgewalten à la Critters (allerdings kindertauglich ohne Zähne und Blut) zu präsentieren. Da finden sich auch die Eltern wieder.
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Leo. USA 2023. Regie: Robert Marianetti, Robert Smigel, David Wachtenheim, 102 Min. FSK 6, empfohlen ab 10 Jahren. Streaming-Start: 21. November 2023. (Leo auf Netflix)
(Fotos: Netflix)