Animationsfilme von Don Bluth sind in der Regel keine Angelegenheiten von leichtfüßiger Niedlichkeit, es gibt ganz und gar bedrohliche Gefahren und unangenehme Begegnungen. In einem Land vor unserer Zeit, so sehr der Film in der populären Erinnerung auch durch seine zahlreichen (sehr zahlreichen) Fortsetzungen (und Fernsehfolgen) eher als ein wenig kitschige Dino-Geschichte abgespeichert sein mag, ist da keine Ausnahme.
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Weitere InformationenSchon die am Anfang aus dem Off eingesprochene Hintergrunderzählung ist eine einzige Ansammlung von Bedrohungen: Es gibt die Dinosaurier mit den stumpfen Zähnen und die Dinosaurier mit den scharfen Zähnen; der junge Protagonist Littlefoot gehört zu ersteren, ist frisch geschlüpft und muss schon mit seiner Familie eine Wanderung antreten, denn durch Verschiebungen der Erdmassen, Erdbeben und Vulkanausbrüche ist ihre Heimat öde, leer und vertrocknet geworden. Alle Pflanzen sind verdorrt, ein „Baumstern“, ein grünes Blatt, ist eine große Besonderheit, die Littlefoot nun hüten wird.
Ein Roadmovie ohne Straßen
Littlefoots Mutter hat ihm schon den Weg beschrieben, den sie nehmen wollen, hin zu einem mythischen Tal, das sie selbst auch noch nie gesehen hat, dass aber grün und einladend sein wird, das ist das Versprechen. Sie selbst kommt ums Leben, als sie ihr Kind gegen Scharfzahn, einen Tyrannosaurus, verteidigt. Littlefoot, nach einem Erdbeben auch von seinen Großeltern getrennt, macht sich selbst auf den Weg und findet unterwegs Freund_innen unterschiedlicher Dinosaurierarten: ein junges Triceratops-Mädchen, ein Flugsaurier und zwei weitere.
In seinen knappen 69 Minuten geht es hoch her in diesem Film: Erdbeben, Hunger, weitere Begegnungen mit Scharfzahn; und dann muss sich auch die Gruppe noch zusammenraufen, eigentlich haben sie gelernt, „Dreihörner spielen nicht mit Langhälsen“, aber bis zum Ende müssen sie natürlich nicht nur ihre Fähigkeiten entdeckt, sondern auch verstanden haben, dass sie ohne einander nicht ans Ziel kommen.
Schöne Bilder, harte Welten
Wie auch andere Filme von Bluth, etwa der großartige Mrs Brisby und das Geheimnis von NIMH oder Feivel, der Mauswanderer, zeichnet sich In einem Land vor unserer Zeit durch seine wunderschönen Bilder aus, so stimmungsvolle wie schroffe Hintergründe, elegant gezeichnete und animierte Figuren, die sich in dramatischen wie ruhigen Momenten stets überzeugend (und trotzdem freilich alles andere als photorealistisch) bewegen.
Die Dialoge sind reduziert und knapp – die Hauptfiguren sind alle Kinder, die auch die Welt um sich herum noch nicht wirklich verstehen –, die Konflikte zwischen den jungen Dinos realistisch und auch für jüngere Zuschauer_innen sofort nachvollziehbar, gewissermaßen direkt aus Kindergarten und Schule in die Urzeit übertragen.
Die Angriffe durch andere Dinosaurier und andere Momente der Lebensgefahr sind für kleine Kinder allerdings womöglich wirklich zu viel – hier blickt die Kamera zum Teil doch recht direkt in die Zahnreihen eines Tyrannosaurus Rex. Der aber, das verstehen die Kleinen im Film und davor wahrscheinlich gleichermaßen gut, wegen seiner kurzen Arme vermutlich nicht gut schwimmen kann.
In einem Land vor unserer Zeit (The Land Before Time). Irland, USA 1988. Regie: Don Bluth, 69 Minuten. FSK 6, empfohlen ab 8 Jahren. Kinostart: 22.06.1989. Bei amazon Prime in der Flatrate enthalten, auf zahlreichen Plattformen VoD verfügbar. (amazon.de)
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(Fotos: UIP)
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