Ihren Großvater haben Isabel und ihr Bruder schon lange nicht mehr gesehen. Nach dem Tod der Großmutter gab es Streit zwischen ihm und Isabels Mutter, seitdem lebte er allein auf dem alten Hof der Familie, vollgestellt mit alten Dingen: eine Ritterüstung, alte Bilder und Karten. Nun hatte er einen Unfall mit seinem Auto, liegt mit Gehirnerschütterung und ein paar kleineren Verletzungen im Krankenhaus; aber schon bei einer ersten Inspektion seines Anwesens stellen seine zwei Töchter fest: Hier muss etwas passieren. Es regnet rein, Rechnungen sind seit Monaten nicht bezahlt.
Aber Isabel (Nina Wyss) und ihr Cousin Rik (Senna Borsato) wollen nicht, dass ihr Opa all seine Sachen verkaufen soll – also machen sie sich auf die Suche nach dem Schwert von d’Artagnan, das der Musketier der Familienlegende nach einem Vorfahr überlassen haben soll – allerdings an versteckter Stelle, und nur ein Brief gibt den Hinweis darauf, wo es liegt. Und offenbar hatte der Großvater kurz vor seinem Unfall diesen Brief nach jahrzehntelanger Suche endlich gefunden…
Dennis Bots zwirbelt aus dieser Vorgeschichte eine mal gefällige, mal wirklich witzige Mischung aus jugendlichem Indiana-Jones-Abenteuer und ein wenig Schatzsuche à la Da-Vinci-Code (aber glaubwürdiger); das ist vor allem aufgrund der jungen Darsteller_innen charmant (den beiden schließt sich noch der so fesche wie wohlhabende Jules (Joes Brauers) an, dessen Großvater eine etwas zwielichtige Rolle spielt), so dass man gerne die Plotlöcher übersieht, durch die ein ganzer Trupp Musketiere hindurchreiten könnte.
Einige der vorher aufgebauten Familien- und Freundschaftskonflikte werden in den letzten fünf Minuten des Films gewissermaßen mit dem Bügeleisen der Behauptung schön plattgemacht, dafür hat André Rieu (spricht man von dem heute noch?) zwei völlig überflüssige Cameos, aber nun gut – vielleicht verkaufte das in den Niederlanden sogar noch Kinokarten.
Die Orte und Zeiten werden gerne ineinander überblendet – immer wieder sieht man d’Artagnan, wie er vor Maastricht ein wenig Krieg führt (die unangenehmen Aspekte dieser Geschichte werden weitgehend ausgeblendet) und wie Isabels und Riks damals noch kindlicher Urahn ihm sogar das Leben rettet. Das ist, ohne großen Pomp und Aufwand, ansehnlich gemacht und taugt allemal für gute Unterhaltung.
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Geheimcode M – Einer für alle, alle für einen (Code M). Niederlande 2005. Regie: Dennis Bots, 98 Minuten. FSK 6, empfohlen ab 10 Jahren. Kinostart: 23. Juni 2015. (Der Film ist bei zahlreichen Streaming-Anbietern als VoD abrufbar. Bestellen bei amazon.de, Streamen bei amazon.de.)
(Fotos: Ascot Elite)
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