Filmkritiken

Luis und die Aliens (2018)

Luis hat’s nicht leicht. Er selbst ist eher schüchtern und klein, seine Mutter abwesend, der Vater hat sich ganz in die Idee verrannt, als Kind ein Alien gesehen zu haben – und hat nun sein ganzes Erwachsenenleben darauf aufgebaut, die Invasion der Außerirdischen rechtzeitig abzuwehren. Warum die ausgerechnet bei ihnen in der amerikanischen Provinz noch einmal landen sollten, ist freilich total unklar.

Tun sie aber dann. Allerdings keine Invasoren, sondern drei ziemlich ahnungslose, aber gutmütige Weltraumreisende von einem Kreuzfahrtraumschiff, die beim Vorbeiflug an der Erde (eigentlich nur zum Gucken aus dem All; Besuche auf der Erdoberfläche, gar Kontakt mit den dortigen primitiven Lebewesen sind strikt untersagt) einen Teleshopping-Fernsehkanal gesehen haben und jetzt unbedingt diese Noppen-Massage-Matratze haben wollen, von der es doch nur noch 13…12…10 Stück gibt!!! Natürlich landen sie neben Luis‘ Haus, das Alienwarngerät seines Vaters piept, und unversehens versucht Luis, den dreien bei der Matratzenbeschaffung zu helfen – und die Aliens helfen, ihn gegen die böse Dame vom Kinderheim zu verteidigen, die ihn aus der Obhut seines Vaters nehmen will…

Vor 28 Jahren gelang Christoph und Wolfgang Lauenstein mit ihrem Animationsfilm Balance eine kleine Sensation, sie gewannen den Oscar für den besten Kurzfilm. Seitdem haben die Brüder vor allem Auftragsarbeiten gemacht, wollen jetzt aber auch Animations-Langfilme machen – Luis und die Aliens ist das erste Ergebnis, eine deutsch-luxemburgisch-dänische Koproduktion.

Der Animation sieht man an, dass hier Könner_innen am Werk sind – natürlich ist der Film wesentlich glatter und gefälliger als es Balance war, aber er möchte halt primär auch bonbonbunte Unterhaltung sein. Damit das rundum gelänge, wäre allerdings ein Drehbuch hilfreich, das mehr bringt als nur sehr, sehr generische Plotelemente und -twists. Es gibt ein paar hübsche Wendungen und Spielereien, die vor allem die körperliche Wandlungsfähigkeit der Außerirdischen betrifft, aber ansonsten ist da viel Standard-Slapstick und Geschrei; auch die emotionaleren Elemente fühlen sich nicht wirklich echt an.

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Mehr Informationen

Luis und die Aliens. Deutschland/Luxemburg/Dänemark 2018. Regie: Christoph und Wolfgang Lauenstein, 85 Minuten. FSK 0, empfohlen ab 8 Jahren. Kinostart: 24. Mai 2018. (Bestellen bei amazon.de)

(Foto: Majestic Filmverleih/Twentieth Century Fox)

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