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wer Wind sät, wird Sturm ernten

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Anmerkung:

Der genaue Wortlaut des Sprichworts kann variieren (siehe Beispiele).

Worttrennung:

wer Wind sät, wird Sturm ern·ten

Aussprache:

IPA: [veːɐ̯ ˈvɪnt ˌzɛːt | vɪʁt ˈʃtʊʁm ˌʔɛʁntn̩], [veːɐ̯ ˈvɪnt ˌzeːt | vɪʁt ˈʃtʊʁm ˌʔɛʁntn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wer Wind sät, wird Sturm ernten (Info)

Bedeutungen:

[1] wer etwas tut, das zum Nachteil oder Schaden anderer ist, muss damit rechnen, heftige Gegenreaktionen zu erhalten

Herkunft:

Bei dem Sprichwort handelt es sich um ein Zitat aus dem Alten Testament, wo es bei Hosea, Kapitel 8, Vers 7 heißt:[1] „Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten.“[2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] man erntet, was man sät, wie man in den Wald hineinruft, so tönt es heraus

Beispiele:

[1] Mit seiner flammenden Rede gegen einen wachsenden amerikanischen Einfluss fesselte der Kommandant seine Zuhörer. Er schloss mit der nur leicht verhüllten Drohung: Wer Wind sät, wird Sturm ernten!
[1] „‚Wer Wind sät, wird Sturm ernten‘, hat Truong Chinh, der Chefideologe der nordvietnamesischen Kommunisten, den Amerikanern vor einigen Wochen prophezeit.“[3]
[1] „Eine Minirezession haben sich Carter und seine Berater gewünscht als Notbremse gegen die davontrabende Inflation. Aber wer den Wind sät, wird Sturm ernten: Die Rezession ist da.“[4]
[1] „Dann griff er zum letzten Mittel, er eröffnete das Feuer auf die eigene Stellung. Ihm half, daß sich jenes Proletariat, auf das sich die Partei beruft, zu Demonstrationen ‚gegen die Regierung und gegen die Partei‘ (so Premier Nikolai Ryschkow) sammelte. Bergarbeiter telegraphierten dem Parteitag: ‚Wer Wind sät, wird Sturm ernten.‘ Als Gorbatschow sicher sein konnte, daß die Angst vor dem vielbeschworenen Volk bei den Provinz-Häuptlingen weit größer war als ihr Haß auf die freche Perestroika-Intelligenz der Hauptstadt, gab er seinen Widersachern die Peitsche: Wer eine Rückkehr zu den ‚alten Befehls- und Kommandobedingungen‘ erwartet habe, ‚irrt sich gründlich‘.“[5]
[1] „‚Jeder Versuch, bestimmte Menschengruppen wegen ihrer nationalen oder religiösen Herkunft auszugrenzen, muß entschieden zurückgewiesen werden‘, betonte Schönborn. Und weiter: ‚In diesem Bereich steht das Gemeinwohl auf dem Spiel: Wer hier Wind sät, erntet allzu leicht Sturm. Die Kultur des Umgangs miteinander ist in Gefahr, wenn Feindbilder aufgebaut werden.‘“[6]
[1] «Stöckling weiss in jeder Situation das Publikum zu packen – mit starken Bildern, mit neckischen Anekdoten, mit unwiderlegbaren Fakten oder scharfzüngigen Charakterisierungen und Voten. Wer in einer Debatte mit Stöckling (partei-)politischen Wind sät, kann gut Sturm ernten.»[7]

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sturm
[1] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Sprichwörterbuch „Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
[1] Duden online „Wind
[1] Redensarten-Index „Wer Wind sät, wird Sturm ernten
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Wind: wer Wind sät, wird Sturm ernten«, Seite 865.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2020, ISBN 978-3-411-91305-3, Stichwort »Wind: wer Wind sät, wird Sturm ernten«, Seite 865.
  2. Bibel: Hosea Kapitel 8, Vers 7 LUT
  3. Karl-Heinz Janßen: Bürgerkrieg oder Invasion? In: DIE ZEIT. Nummer 18, 1. Mai 1970, ISSN 0044-2070, Seite 8 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 8. Dezember 2021).
  4. Jes Rau: Zweikampf zwischen Carter und Volcker. In: DIE ZEIT. Nummer 21, 16. Mai 1980, ISSN 0044-2070, Seite 22 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 8. Dezember 2021).
  5. Wer Wind sät. In: DER SPIEGEL. Nummer 29, 16. Juli 1990, ISSN 0038-7452, Seite 113 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 8. Dezember 2021).
  6. Schönborn warnt vor Haß und Ausgrenzung. In: Die Presse. 27. Oktober 1999, ISSN 1563-5449, DNB 947702091.
  7. Markus Löliger: Ein politisches Urgestein tritt ab. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 122, 28. Mai 2008, Seite 13.
  8. El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »ريح‎«, Seite 357.