Niederwölz
Niederwölz
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Murau | |
Kfz-Kennzeichen: | MU | |
Fläche: | 10,25 km² | |
Koordinaten: | 47° 9′ N, 14° 22′ O | |
Höhe: | 748 m ü. A. | |
Einwohner: | 602 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8811, 8831 | |
Vorwahl: | 03582 | |
Gemeindekennziffer: | 6 14 13 | |
NUTS-Region | AT226 | |
UN/LOCODE | AT NIW | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Amtsplatz 5 8831 Niederwölz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Albert Brunner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) |
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Lage von Niederwölz im Bezirk Murau | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Niederwölz ist eine Gemeinde mit 602 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Murau in der Steiermark.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niederwölz liegt im Oberen Murtal an der Mündung des Wölzerbachs in die Mur. Das Gemeindegebiet wird im Südosten durch die Mur begrenzt, die in 740 Meter über dem Meer fließt. Die Grenze im Nordosten verläuft entlang des Talbodens vom Wölzerbach. Nach Westen steigt das Land zu einem bewaldeten Höhenrücken an. Die höchsten Erhebungen sind Predigtstuhl (1329 m), Puxberg (1486 m) und der Schafferkogel (1524 m).
Die Gemeinde ist zehn Quadratkilometer groß. Davon wird ein knappes Drittel landwirtschaftlich genutzt, 59 Prozent sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es besteht nur die Katastralgemeinde Niederwölz.
Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Murau.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberwölz | ||
Scheifling | ||
Teufenbach-Katsch |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niederwölz wurde im Jahr 1234 erstmals urkundlich erwähnt, die Pfarrkirche 1335.
In dieser Zeit hatten die Ritter von Welzer Besitzungen in Niederwölz.[2]
Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor ist das Marktrecht, das der Ort 1450 von Friedrich III. erhielt. Dieser „Maxlaunmarkt“ wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts verboten, da die Urkunde verloren gegangen war. 1536 bestätigte Ferdinand I. als Erzherzog von Österreich jedoch das Marktrecht. Der Markt entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem der größten Vieh- und Lederwarenmärkte der Steiermark. Noch heute ist der Markt, der um das Namensfest des Heiligen Maximilian Anfang Oktober stattfindet, mit 70.000 bis 80.000 Besuchern eine wichtige Veranstaltung.[3]
Die politische Gemeinde Niederwölz wurde 1849/50 errichtet.[4]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 623 Einwohner, davon 608 (97,6 %) mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 95,3 % der Einwohner, 1,9 % gehörten der evangelischen Kirche an, 2,2 % waren ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Niederwölz hl. Maximilian
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maxlaunmarkt: In Niederwölz findet jährlich im Oktober eine Marktveranstaltung statt, die seit 1536 abgehalten wird. Zwischen 70.000 und 80.000 Besucher[5] besuchen die Wirtschaftsmesse, auf der die heimischen Wirtschaftstreibenden ihre Produkte (vorwiegend Landmaschinen und landwirtschaftliche Geräte) und Dienstleistungen vorstellen. Daneben umfasst der Maxlaunmarkt einen Vergnügungspark mit einem Festzelt und Krämerständen.
- Das traditionelle Freyungsaustragen am Maxlaunmarkt, ein seit dem 17. Jahrhundert Ausrufen des Marktrechtes im Zuge einer Prozession, wurde 2013 von der UNESCO in die Liste Immaterielles Kulturerbe in Österreich aufgenommen.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wichtige Betriebe in Niederwölz sind ein privat betriebenes Kraftwerk sowie ein Betonfertigteilwerk.
Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sieben im Haupt-, elf im Nebenerwerb und einer von einer juristischen Person geführt. Die sieben Haupterwerbsbauern bewirtschafteten 56 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten alle 112 Erwerbstätigen im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel (27), soziale und öffentliche Dienste (15) und Beherbergung und Gastronomie (12 Mitarbeiter).[7][8][9]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 19 | 22 | 17 | 16 |
Produktion | 5 | 3 | 112 | 117 |
Dienstleistung | 27 | 20 | 61 | 80 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 lebten 315 Erwerbstätige in Niederwölz. Davon arbeiteten 66 in der Gemeinde, fast achtzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 124 Menschen zur Arbeit nach Niederwölz.[10]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eisenbahn: Niederwölz hat einen Bahnhof an der von den Steiermärkischen Landesbahnen betriebenen Murtal-Schmalspurbahn.[11][12]
- Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Murtal Straße B96.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
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Der Gemeinderat hat 9 Mitglieder.
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Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1962–1983 Hellmuth Rauter
- 1983–2006 Max Lercher
- 2006–2018 Walter Koller (ÖVP)[17]
- seit 2018 Albert Brunner (ÖVP)[18]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1976 Friedrich Niederl (1920–2012), Landeshauptmann[19]
- Hellmuth Rauter († 2019), Bürgermeister von Niederwölz 1962–1983
Mit Niederwölz verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gernot Sick, ehemaliger Profifußballer (* 30. Oktober 1978)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Brunner: Niederwölz. 450 Jahre Maxlaunmarkt, 750 Jahre Ort Niederwölz. Eigenverlag der Gemeinde, Niederwölz 1986.
- Helga Zugschwert: Der Maxlaunmarkt von Niederwölz – Der traditionsreichste obersteirische Markt einst und heute. Eigenverlag der Ortsgemeinde Niederwölz, 2003.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 61413 – Niederwölz. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Niederwölz, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Carl Schmutz: Historisch Topographisches Lexikon von Steyermark. 4. Teil. In: Steyermärkisches Lexicon. 1823, S. 341 (Scan [abgerufen am 6. April 2021]).
- ↑ Chronik. Gemeinde Niederwölz, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
- ↑ Maxlaun wie im Bilderbuch. Kleine Zeitung, 14. Oktober 2014, archiviert vom am 14. Mai 2016 .
- ↑ Markt in Niederwölz – Unesco ehrt Maxlaunmarkt. ( vom 22. Oktober 2013 im Internet Archive) kleinezeitung.at. 12. Oktober 2013.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Niederwölz, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Niederwölz, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Niederwölz, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Niederwölz, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Unzmarkt-Mauterndorf : www.eisenbahnarchiv.de. Abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Niederwölz. Land Steiermark, 13. März 2005, abgerufen am 29. Juni 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Niederwölz. Land Steiermark, 21. März 2010, abgerufen am 29. Juni 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Niederwölz. Land Steiermark, 22. März 2015, abgerufen am 29. Juni 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Niederwölz. Land Steiermark, 28. Juni 2020, abgerufen am 29. Juni 2020.
- ↑ Walter Koller: Bürgermeister legt sein Amt zurück. meinbezirk.at, 8. Juni 2018.
- ↑ Hundert Prozent für neuen Bürgermeister von Niederwölz. Kleine Zeitung, abgerufen am 21. August 2018.
- ↑ Murtaler Zeitung, Nr. 18 (1. Mai 1976), S. 6.