Idiotyp (Immunologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Idiotyp ist in der Immunologie die charakteristische variable Region eines bestimmten Antikörpers oder eines bestimmten T-Zell-Rezeptors.

Jeder Antikörper oder jeder T-Zell-Rezeptor hat eine charakteristische Zusammensetzung, die seine Affinität zu einem jeweiligen Epitop von einem Antigen bestimmt. Diese Bindung des Epitops erfolgt an der variablen Region eines Antikörpers oder T-Zell-Rezeptors. Die variable Region besitzt aufgrund ihrer charakteristischen Zusammensetzung ihrerseits verschiedene charakteristische Epitope, die als Idiotope bezeichnet werden.[1] Gegen diese charakteristischen Epitope können antiidiotypische Antikörper erzeugt werden, die daran binden und eine Bindung des gebundenen Antikörpers an sein Epitop kompetitiv unterbinden.[1] Teilweise sind die Epitop-bindenden Stellen auf einem antiidiotypischen Antikörper analog zum Epitop des gebundenen Antikörpers.[1] Die Hypothese der Regulation der Antikörperantwort durch antiidiotypische Antikörper (Network Hypothesis) wurde 1974 von Niels Jerne aufgestellt.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Detlev Ganten, Klaus Ruckpaul: Molekularmedizinische Grundlagen von rheumatischen Erkrankungen. Springer-Verlag, 2013. ISBN 978-3-642-55803-0. S. 168–169.