Apotropäische Plastik

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Apotropäische Plastik an einem der Osttürme des Wormser Doms[1]

Apotropäische Plastik (altgriechisch ἀποτρόπαιος apotrópaios „abwendend, abwehrend“) ist an Gebäude angebrachte Bauplastik mit einer apotropäischen Absicht, die also im Aberglauben Unheil von einem Gebäude oder seinen Nutzern abwenden soll.[2]

Sinn und Ausdruck solcher Plastiken können im Einzelnen oft bisher nicht einhellig gedeutet werden.[3] Apotropäische Plastik gehört seit der Antike zur Bauplastik und befindet sich in Europa besonders an romanischen Kirchen. Es handelt sich meist um dämonische Fratzen oder Tiere. Auch in das Bandgeschlinge altnordischer Schnitzkunst sollen „Gedanken der Abwehr hineinverwoben“ sein.[4] Häufig ist Apotropäische Plastik nach Norden oder Westen gerichtet, die Himmelsrichtungen, die in erster Linie mit dem Bösen assoziiert wurden.[2]

In der gotischen Architektur sind auch Wasserspeier häufig als Dämonenleiber oder -fratzen gestaltet.[5]

Einzelnachweise

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  1. Georg Troescher: Die Bildwerke am Ostchor des Wormser Doms. Deutung und Bestimmung, künstlerische Quellen und weitere Zusammenhänge in der romanischen Bauplastik. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte 21, Heft 2 (1958), S. 123–169. (Digitalisat)
  2. a b Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Mosaik-Verlag, München 1982, ISBN 3-570-06234-1, S. 392: Apotropäische Plastik.
  3. Christa Sütterlin: Fratzen, Monster, Entblößer: Dämonenplastik aus ethologischer Sicht (2005), auf symbolforschung.ch, abgerufen am 18. August 2024.
  4. Oswald A. Erich: Apotropaion. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. 1, 1935, Sp. 852–856. (Abschrift auf rdklabor.de, abgerufen am 18. August 2024)
  5. Apotropäische Bauplastik. mittelalter-lexikon.de, 19. August 2014, abgerufen am 18. August 2024.