hc_bas_38_sicherheitsbestimmungen_an_de

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Stand: Juli 2020

Präambel
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz gehört zu den zentralen Unternehmenswerten von Heidelberg-
Cement. Wir sind für die Umsetzung und Einhaltung verantwortlich und nehmen eine Vorbildfunktion
wahr. Um Unfälle und Berufserkrankungen zu verhindern, schulen wir unsere Mitarbeiter und achten
darauf, dass diese - auch im Interesse anderer - alle relevanten gesetzlichen Vorgaben sowie diese
Sicherheitsvorschriften konsequent einhalten, Verstöße gegen diese unverzüglich abstellen und dem
HC-Koordinator melden. Wir erwarten das gleiche Verhalten von allen Fremdfirmenmitarbeitern, d.h.
von unseren Auftragnehmern, deren Nachunternehmern und deren jeweiligen Beschäftigten.

Unsere Arbeitssicherheitsziele
1. Null Unfälle
2. Keine Berufskrankheiten
3. Keine Verletzungen und unsicheren Handlungen
4. Keine umweltrelevanten Vorfälle
5. Ordnung und Sauberkeit auf Baustelle und an den Arbeitsplätzen

Heidelberg, den 14.07.2020

HeidelbergCement AG

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Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Bestimmungen ............................................................................................................................. 6
2. Allgemeine Sicherheitsbestimmungen .................................................................................................... 8
3. Pflichten des AN .................................................................................................................................................. 10
3.1 Allgemein .......................................................................................................................................................... 10
3.2 Personal und Arbeitszeiten ................................................................................................................... 11
3.3 Persönliche Schutzausrüstung ........................................................................................................... 11
3.4 Brand- und Explosionsschutz.............................................................................................................. 12
3.5 Erste Hilfe ......................................................................................................................................................... 12
3.6 Meldung von Vorfällen .............................................................................................................................. 13
3.7 Meldung Beinahe-Unfälle sowie gefährlicher Situationen und Arbeiten ................... 13
3.8 Anlagen und bewegliche Anlagenteile, elektrische Gefährdung ................................... 13
3.9 Arbeiten in engen Räumen..................................................................................................................... 14
3.10 Arbeiten in Höhen ..................................................................................................................................... 14
3.11 Arbeiten auf verschiedenen Ebenen ............................................................................................. 15
3.12 Hubarbeitsbühnen / Fahrgerüste..................................................................................................... 15
3.13 Schweiß- / Schneidarbeiten ................................................................................................................ 15
3.14 Baumaschinen ............................................................................................................................................ 16
3.15 Lastentransport / Lastenhandhandhabung ............................................................................... 17
3.16 Kranarbeiten und Anschlagen von Lasten ................................................................................ 17
3.17 Genehmigungspflichtige Arbeiten .................................................................................................. 18
3.18 Meldung an Behörden und Projekt-/ Bauleitung; Genehmigungen ........................... 18
3.19 Arbeitsmedizinische Vorsorge.......................................................................................................... 19
3.20 Alleinarbeit .................................................................................................................................................... 19
3.21 Unterweisungen ......................................................................................................................................... 19
3.22 Gefahrstoffe .................................................................................................................................................. 20
3.23 Prüfung von Arbeitsmitteln ................................................................................................................. 20
3.24 Clean Site – Safe Site (Sauberkeit und Ordnung) ................................................................. 21
3.25 Luftreinhaltung ........................................................................................................................................... 21
3.26 Lärm................................................................................................................................................................... 21
3.27 Abfall ................................................................................................................................................................. 21
3.28 Boden- und Gewässerschutz ............................................................................................................. 22
3.29 Energie ............................................................................................................................................................. 22
4. Verbote ...................................................................................................................................................................... 23

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5. Verkehrswege, Arbeitsstätten und Lagerflächen ............................................................................ 24
5.1 Verkehrswege................................................................................................................................................. 24
5.2 Arbeitsstätten ................................................................................................................................................. 24
5.3 Lagerflächen ................................................................................................................................................... 24
5.4 Sanitäre Anlagen .......................................................................................................................................... 24
6. Sammelpunkt ......................................................................................................................................................... 25
7. Erforderliche Dokumente / Dokumentation ......................................................................................... 25
8. Konsequenzenmanagement ......................................................................................................................... 26
8.1 Allgemein .......................................................................................................................................................... 26
8.2 Punktesystem und Ausschlusskonsequenzen ......................................................................... 26
9. Mitgeltende Unterlagen.................................................................................................................................... 27

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Geltungsbereich
In Abstimmung mit dem Auftraggeber (AG) werden für alle Beschäftigten von Fremdfirmen beim Ein-
satz an den Standorten der HeidelbergCement AG (nachfolgend auch HC, bezieht sich immer auch
auf nach §§ 15 ff. AktG mit HC verbundene Unternehmen) die nachfolgenden Sicherheitsbestimmun-
gen für Auftragnehmer (AN) erlassen.

Sofern in diesem Dokument von „Fremdfirmen“ oder „Auftragnehmer“ die Rede ist, sind hiermit stets
sämtliche direkten Vertragspartner von HC als auch deren sämtliche Lieferanten und Nachunterneh-
mer sowie sämtliche Beschäftigten der AN und deren Lieferanten und Nachunternehmern gemeint.
Die Sicherheitsbestimmungen gelten somit für alle Mitarbeiter sämtlicher auf einem Standort von HC
tätigen Fremdfirmen.

Diese Sicherheitsbestimmungen sollen einen störungsfreien Arbeitsablauf ermöglichen und wesentlich


zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten und sonstiger Personen beitragen. Sie
enthalten Regelungen zur Organisation, Koordination und Überwachung des sicheren Baustellenbe-
triebes und umfassen Maßgaben zur Arbeitssicherheit, die insbesondere die Zusammenarbeit aller am
Bau Beteiligten betreffen. Die Sicherheitsbestimmungen gelten für den gesamten Bereich der Bau-
stelle. Der Begriff „Baustelle“ in diesem Dokument umfasst sämtliche Teile des Werksgeländes eines
Standorts des AG, auf dem Fremdfirmen und deren Beschäftigte tätig sind (neben dem eigentlichen
Einsatzort sind also auch Bereiche zur Tätigkeitsvorbereitung, Aufenthaltsbereiche und Zuwegungen
ab der Werksgrenze mit umfasst).

Die Einhaltung der hier festgelegten Bestimmungen wird von einem Beauftragten des Standortverant-
wortlichen mit Weisungsbefugnis in Sicherheitsfragen (nachfolgend als HC-Koordinator bezeichnet)
und von den Sicherheitsverantwortlichen laufend überwacht. Diese Überwachung erfolgt allein im In-
teresse von HC und es kann hieraus kein Vertrauen der Fremdfirmen in einen von Seiten HC erhöhten
Schutz abgeleitet werden.

Alle Auftragnehmer (AN) sowie sämtliche Lieferanten und Nachunternehmer sind verpflichtet, dafür zu
sorgen, dass der Inhalt dieser „Sicherheitsbestimmungen für AN“ ihren jeweiligen, an den Standorten
des AG eingesetzten Beschäftigten, bekannt ist und entsprechend eingehalten wird. Die Einhaltung ist
Teil der Vertragserfüllung der AN und von Seiten der Fremdfirmen zu überwachen. Wiederholte Ver-
stöße gegen diese Sicherheitsbestimmungen können mit dem Verweis vom Standort geahndet wer-
den.

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1. Allgemeine Bestimmungen
Der AN ist verpflichtet, alle geltenden Gesetze und Richtlinien einzuhalten, insbesondere:
• die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer betreffende Gesetze, Verord-
nungen, Vorschriften und technischen Regeln,
• Umweltschutzgesetze und -richtlinien,
• die baurechtlichen und insbesondere den Brand- und Explosionsschutz betreffenden Ge-
setze, Verordnungen, Vorschriften und technischen Regeln,
• die den Transport gefährlicher Güter sowie die Lagerung von und den Umgang mit gefährli-
chen Stoffen betreffenden Gesetze, Verordnungen, Vorschriften und technischen Regeln,
• das Regelwerk der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV),
• die Vorschriften des Verbandes der Schadensversicherer (VdS).

Während der Durchführung der Arbeiten übernimmt der AN die Verantwortung für die Arbeitssicher-
heit im Bereich seiner Gewerke. Er hat dem AG, spätestens bei der Abnahme der vereinbarten und
durchgeführten Arbeiten, alle den Arbeitsschutz betreffenden Unterlagen (digital und in Papierform)
unaufgefordert zur Verfügung zu stellen, soweit nicht in diesen Sicherheitsbestimmungen ein früherer
Zeitpunkt festgelegt ist.

Der AN und sein Personal haben alle Kenntnisse, die sie aus der Abwicklung eines Auftrages über
Betriebs- und Geschäftsangelegenheiten des AG erhalten, vertraulich zu behandeln. Der AN wird
diese Kenntnisse ohne ausdrückliche schriftliche Zustimmung des AG weder an Dritte, noch in ande-
rer Weise der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Der AG ist berechtigt, berechtigte Anfragen von Behörden und sonstigen Institutionen (insbesondere
Versicherungen) zu beantworten, welche die Durchführung der Arbeiten durch den AN, dessen
Nachunternehmer und die jeweiligen Arbeitnehmer betreffen (z.B. bzgl. Arbeitsschutz, Brandschutz,
Umweltschutz) und darf insoweit Einsicht in Akten, Daten und Unterlagen gewähren.

Der AN hat eine schichtaktuelle Liste vorzuhalten, auf der alle in seinem Auftrag auf der Baustelle
tätigen Mitarbeiter/Beschäftigten/Personen (inkl. Mitarbeiter der Nachunternehmer) namentlich auf-
geführt sind. Jeder Mitarbeiter muss an gut sichtbarer Stelle (Helm) seinen Namen und die Firma, für
die er tätig ist, anbringen. Die Liste muss jederzeit aktuell sein und Aufsichtsbehörden und HC vorge-
legt werden können. Die Liste hat mindestens die folgenden Angaben zu enthalten (Qualifikations-
matrix):
• Arbeitserlaubnis mit Aufenthaltsgenehmigung
• Arbeitsmedizinische Untersuchungen (welche, bis wann gültig)
• Beauftragungen und Nachweise; diese liegen auf der Baustelle vor (Stapler, Hubarbeitsbüh-
nen etc.)

Der AN ist verpflichtet, für jeden seiner Mitarbeiter oder von ihm beauftragte Dritte, die an HC-
Standorten tätig werden, die erfolgreiche Durchführung des HeidelbergCement Sicherheitson-
line-Checks nachzuweisen.

Der Sicherheitsonline-Check erfolgt internetbasiert und wird von den Mitarbeitern des ANs vor dem
erstmaligen Betreten des HC-Werks persönlich durchgeführt. Wird festgestellt, dass Mitarbeiter des

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ANs den Sicherheitsonlinecheck nicht persönlich durchgeführt haben, werden diese vom Standort ver-
wiesen. Geschieht dies mit Wissen des ANs, kann der Standortverweis auch auf den AN erweitert
werden.

Die erfolgreiche Durchführung des Sicherheitsonline-Checks ermöglicht den Ausdruck eines Zertifi-
kats, das dem HC-Koordinator im Werk vor Beginn der Arbeiten ausgehändigt wird.

Der HC-Koordinator übergibt dem Mitarbeiter des ANs eine Sicherheitsplakette, die gut sichtbar am
Helm des Mitarbeiters zu befestigen ist. Die Ausführung von Arbeiten auf dem Werksgelände durch
Mitarbeiter des ANs und/ oder Nachunternehmers, die den HC Sicherheitsonlinecheck nicht erfolg-
reich absolviert haben, ist nicht zulässig.

Die Durchführung des HC Sicherheitsonline-Checks erfolgt über nachstehenden Link:

https://heidelbergcement.eplas.net/index.php/home/login#externals

Vor der erstmaligen Nutzung ist eine Registrierung unter Angabe der Email-Adresse der Firma des
AN erforderlich. An diese Adresse wird nach Ablauf der Gültigkeitsdauer des Zertifikates eine Auffor-
derung zur erneuten Durchführung des Sicherheitsonline-Checks durch die betreffenden Mitarbeiter
versendet.

Bei Verstößen gegen geltende Vorschriften und Verordnungen sowie gegen diese Sicher-
heitsbestimmungen sowie gegen die mitgeltenden Unterlagen hat der AG das Recht, die Ar-
beiten bis zur Gefahrenbeseitigung einstellen zu lassen. Die durch die Unterbrechung entste-
henden Kosten gehen zu Lasten des betreffenden AN. Der AG hat das Recht, die gegen gel-
tende Bestimmungen verstoßenden Personen unverzüglich vom Standort zu verweisen. Im
Einzelnen wird auf Abschnitt 8 dieser Sicherheitsbestimmungen verwiesen.

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2. Allgemeine Sicherheitsbestimmungen
Der AN verpflichtet sich und hat sicher zu stellen, dass die Beschäftigten des AN sowie die Beschäf-
tigten der durch den AN beauftragten Nachunternehmer sich verpflichten, die folgenden allgemeinen
Sicherheitsregeln einzuhalten:

• Es dürfen nur vertraglich festgelegte Arbeitsbereiche betreten werden. Arbeiten, die außer-
halb des festgelegten Baustellenbereiches auszuführen sind, oder dort ausgeführt werden
müssen, dürfen den Betrieb des AG und Tätigkeiten Dritter nicht mehr als unvermeidlich be-
hindern.

• Der Ablauf der Arbeiten ist mit dem HC-Koordinator vor Beginn der Tätigkeiten abzustim-
men.

• Die Tätigkeit des HC-Koordinators befreit den AN nicht von seiner Abstimmungspflicht mit
anderen Unternehmern entsprechend § 8 ArbSchG und § 6 Abs. 1 „Grundsätze der Präven-
tion" (DGUV A1). Die Verantwortlichkeit des AN für die Erfüllung der Arbeitsschutzpflichten
gegenüber seinen Beschäftigten bleibt hiervon unberührt (Pflichten des Arbeitgebers).

• Zum Auftragsumfang gehört die Bereitstellung sämtlicher für die Ausführung des Auftrages
benötigter Maschinen, Geräte, Gerüste, Hebezeuge, Bauunterkünfte usw. durch den AN. Es
dürfen nur durch Sachkundige oder befähigte Personen geprüfte Arbeitsmittel eingesetzt
werden, die vor Betreten des Baustellenbereichs eindeutig als Eigentum der Fremdfirma ge-
kennzeichnet wurden.

• Anlagen, Einrichtungen und Gerätschaften des AG dürfen vom AN nur mit ausdrücklicher
schriftlicher Genehmigung des AGs benutzt werden. Diese Einschränkung gilt nicht für
Einrichtungen zur Meldung eines Notfalls bzw. zur Gefahrenabwehr (z.B. Telefon, Ver-
bandkasten, Feuerlöscher etc.).

• Die Stromversorgung erfolgt über die zulässigen Anschlusspunkte (Speisepunkte) des je-
weiligen Werkes. Vorgaben hervorgehend aus dem Energiemanagement des AG, wie z.B.
der Einsatz von separaten Stromzählern, sind zu berücksichtigen.

• Die Unterverteilung mit dem vorgeschriebenen Fehlerstromschutzschalter ist Aufgabe des


AN und mit dem HC-Koordinator abzusprechen. Der Einsatz von PRCD-S oder Baustellen-
verteilern mit einem Fehlerstromschutzschalter von < 30mA ist sicherzustellen. Der AN hat
die Anlage und die Folgeeinrichtungen bestimmungsgemäß zu verwenden. Mängel sind
dem jeweils Vorgesetzten und dem HC-Koordinator zu melden.

• Werksspezifische Regelungen, Arbeits- und Betriebsanweisungen der Arbeitssicherheit, des


Brandschutzes, der betrieblichen Ordnung, des Umweltschutzes und des Verhaltens im Not-
fall sind zu beachten. Sie sind den Verträgen beigefügt, ausgehängt oder vom HC-Koordina-
tor zu erfragen, z.B. in der werksspezifischen Revisions- und Baustellenordnung.

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• Der Aufenthalt an gefährlichen Stellen, insbesondere unter schwebenden Lasten, in Fahr-
und Schwenkbereichen von Fahrzeugen und ortsveränderlichen Arbeitsmaschinen sowie in
unübersichtlichen Transport- und Verkehrsbereichen ist verboten.

• In brand- und explosionsgefährdeten Bereichen (Ex-Bereich) sind das Rauchen, der Um-
gang mit offenem Feuer und das Verrichten von Arbeiten, von denen eine Entzündungsge-
fahr ausgehen kann, verboten. Für Arbeiten in diesen Bereichen ist grundsätzlich eine
schriftliche Genehmigung erforderlich. Im Ex-Bereich ist das Verwenden von Mobiltelefonen
generell untersagt.

• Verbots-, Gebots- und Hinweisschilder im Werksgelände sind zwingend zu beachten.

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3. Pflichten des AN
3.1 Allgemein
Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:
• mit den Sicherheitsfachkräften des AG vollumfänglich zusammenzuarbeiten und diese
rechtzeitig in seine Planungen einzubinden.
• vom AG Informationen über betriebsspezifische Gefährdungen anzufordern, die für die Aus-
führung der vertraglich vereinbarten Arbeiten von Bedeutung sein können.
• an allen Projekt- / Baustellenbesprechungen teilzunehmen.
• sich 2 Wochen vor Beginn der beauftragen Arbeiten bei dem ihm benannten HC-Koordinator
zu melden. Bei Unterschreitung der Frist ist vorab die Zustimmung des HC-Koordinators er-
forderlich.
• zur Durchführung und Dokumentation der für die Arbeiten notwendigen Gefährdungsbeurtei-
lungen rechtzeitig vor Beginn der jeweiligen Tätigkeiten.
• für alle seine Mitarbeiter und die seiner Nachunternehmer, die auf der Baustelle tätig werden
sollen, Namen, Anzahl, Qualifikationen etc. mittels einer Personalliste inkl. Qualifikations-
matrix anzugeben.
• sich vor der Einrichtung der Baustelle/ des Projektes mit dem HC-Koordinator in Verbindung
zu setzen, um sich über die für den Erfüllungsort bestehenden Auflagen, Unfallverhütungs-,
Brandschutz- und Umweltschutzvorschriften unterrichten und einweisen zu lassen sowie die
erforderlichen Brand- Sicherheits-, Arbeitsschutz-, Gesundheitsschutz- und Umweltschutz-
maßnahmen abzustimmen. Diese Einweisung wird dokumentiert.
• bei Tätigkeiten, deren Durchführung zeitlich und örtlich mit Tätigkeiten anderer AN oder Tä-
tigkeiten von HC-Mitarbeitern zusammenfallen, die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen
mit dem HC-Koordinator abzustimmen, um diese vor Beginn der Arbeiten für einen sicheren
und reibungslosen Ablauf festzulegen.
• den HC-Koordinator über die Arbeitsaufnahme, Arbeitsunterbrechungen, Arbeiten außerhalb
der Normalarbeitszeit und das Arbeitsende zu unterrichten. Außerdem ist der HC-Koordina-
tor auf eventuell eintretende Störungen des Betriebsablaufes hinzuweisen.
• seine Beschäftigten regelmäßig über die Gefahren für die Sicherheit und Gesundheit zu un-
terrichten und dafür Sorge zu tragen, dass auch seine Nachunternehmer sowie die Beschäf-
tigten der Nachunternehmer entsprechend unterrichtet werden.
• Angaben über den Leistungsverbrauch an Energie, Strom, Gas, Wasser, Druckluft usw., so-
wie die benötigten Zuleitungen und Abflüsse zu machen.
• vor dem Aufstellen von Baucontainern, Materialcontainern, Lagerplätzen, Sanitäreinrichtun-
gen etc. die Erlaubnis des HC-Koordinators einzuholen und diese nur an den zugewiesenen
Stellen zu errichten.
• alle Container, Lagerplätze, Fahrzeuge, Gerätschaften etc. zu kennzeichnen.

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• für Flucht- und Rettungswege sowie Notausgänge entsprechend der ASR A 2.3 – soweit
nicht bereits vorhanden – zu sorgen, diese entsprechend ASR A 1.3 zu kennzeichnen sowie
jederzeit freizuhalten.
• erteilte behördliche Auflagen sowie Auflagen des AG sach- und fristgerecht zu erfüllen.
• die Baustelle/das Projekt jederzeit in ordentlichem und sauberem Zustand zu halten und
nach Abschluss der Arbeiten in dem vertraglich vereinbarten, ordnungsgemäßen Zustand zu
übergeben.

3.2 Personal und Arbeitszeiten

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• gemäß seinem Auftrag nur Beschäftigte einzusetzen, die für die Tätigkeiten geeignet sind.
Ferner bedarf der Einsatz von Nachunternehmern der vorherigen schriftlichen Zustimmung
des AG. Der AN ist für die ordnungsgemäße Leistungserbringung der von ihm beauftragten
Nachunternehmer verantwortlich. Werden ausländische Beschäftigte eingesetzt, so sind für
diese gültige Arbeitspapiere (Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse, Friktionspapiere, Sozial-
versicherungsausweise usw.) vorzuhalten. Werden ausländische Beschäftigte eingesetzt,
die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, muss eine in der Muttersprache der Beschäf-
tigten und der deutschen Sprache kundige, fachlich geeignete Person als Ansprechpartner
ständig vor Ort sein. Diese Person muss in der Lage sein, sich mit den fremdsprachigen
Personen zu verständigen.
• die Arbeitszeiten grundsätzlich mit dem HC-Koordinator abzustimmen. Es gelten die Bestim-
mungen des Arbeitszeitgesetzes. Nacht-, Schicht-, Sonn- bzw. Feiertagsarbeit ist nur mit
den erforderlichen Genehmigungen erlaubt und mit dem AG abzusprechen.
• vor Beginn von lärm- und schwingungsintensiven Arbeiten den Zeitraum sowie die Zeitdauer
und eventuelle zweckentsprechende Lärmschutzmaßnahmen mit der Bauleitung abzustim-
men.
• bei Durchführung von Arbeiten auf dem Betriebsgelände des AG ggf. Sicherheitsbeauftragte
zu bestellen (§ 22 SGB VII).

3.3 Persönliche Schutzausrüstung

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• seinen Mitarbeitern die folgende persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung zu stel-
len und das permanente Tragen der PSA im Rahmen der Ausführung von Arbeiten auf der
Baustelle sicherzustellen und zu überprüfen:
o Sicherheitshalbstiefel
o Schutzhelm
o Schutzbrille
o Warnschutzkleidung

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o In ausgewiesenen Bereichen oder entsprechend den Maßnahmen einer Gefährdungsbe-
urteilung körperbedeckende Arbeitskleidung
o ggf. Wetterschutzbekleidung
o Schutzhandschuhe

• seinen Mitarbeiter je nach durchzuführender Tätigkeit insbesondere die folgende zusätzliche


PSA zur Verfügung zu stellen:
o Vollsichtschutzbrille
o Gehörschutz
o Atemschutz
o Hitze- oder Schweißerschutzkleidung
o PSA gegen Absturz (inkl. entsprechendem Helm)

3.4 Brand- und Explosionsschutz

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• die allgemein geltenden vorbeugenden Brand- und Ex-Schutzmaßnahmen einzuhalten.
• die Durchführung von Schweiß-, Schneid- und verwandter Verfahren in brand- und explosi-
onsgefährdeten Bereichen über den Erlaubnisschein für Heißarbeiten, abgezeichnet vom
HC-Koordinator, vor Beginn der Arbeiten schriftlich genehmigen zu lassen. Die auf dem Er-
laubnisschein aufgeführten Schutzmaßnahmen müssen vom AN vor Beginn der Arbeiten
umgesetzt werden.
• im Rahmen seiner Arbeitsschutzpflichten für eine ausreichende Anzahl von Feuerlöschern
bei der Ausübung der Tätigkeiten zu sorgen. AN, deren Einrichtungen zu erhöhter Blitz-
schlaggefahr führen, müssen vorbeugende Blitzschutzmaßnahmen durchführen.

3.5 Erste Hilfe

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sich vor Beginn der Arbeiten auf dem Betriebsgelände des AGs über die Erste-Hilfe-Einrich-
tungen und die ärztliche Notfallversorgung zu informieren und diese Informationen seinen
Mitarbeitern bekanntzugeben.
• auf der Baustelle Erste-Hilfe-Einrichtungen in ausreichender Anzahl einzurichten bzw. mitzu-
führen. Dazu gehören u.a. Meldeeinrichtungen, Erste-Hilfe-Verbandkasten (groß) nach DIN
13169, Rettungsgeräte.
• abhängig von der Anzahl der auf der Baustelle anwesenden Beschäftigten, Ersthelfer in
ausreichender Anzahl zu stellen. Es gelten hierbei die Bestimmungen der DGUV Vorschrift
1 (ehem. BGV A1) „Grundsätze der Prävention“. Diese Ersthelfer sind der Baustellenleitung
vor Beginn der Arbeiten schriftlich mitzuteilen.

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3.6 Meldung von Vorfällen

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• alle Vorfälle, bei denen jemand verletzt wurde, Erste Hilfe geleistet wurde, ein Arbeitsausfall
eines Beschäftigten mit Arzt- oder Krankenhausbesuch oder Sachschaden entstanden ist
oder ein anderer am Bauvorhaben beteiligter AN mit betroffen ist, der Baustellenleitung und
dem HC-Koordinator umgehend zu melden. Die schriftliche Unfallmeldung kann mit Hilfe der
Meldebögen für die Berufsgenossenschaft (Unfallanzeige) erfolgen. Die allgemeine Melde-
pflicht von Unfällen an die staatlichen Arbeitsschutzbehörden (z.B. Gewerbeaufsicht) und
den gesetzlichen Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaft) des ANs bleibt hiervon
unberührt.
• Maßnahmen einschließlich Erfahrungen, die sich aus den Unfällen ergeben, im Rahmen der
Projekt-/ Baubesprechungen weiterzugeben.

3.7 Meldung Beinahe-Unfälle sowie gefährlicher Situationen und Arbeiten

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sicherzustellen, dass gefährliche Situationen und Arbeiten (z.B. Baustellenverordnung An-
hang II - Arbeiten in einem geringeren Abstand als 5 m von Hochspannungsleitungen oder
Arbeiten, bei denen die unmittelbare Gefahr des Ertrinkens besteht), insbesondere wenn
diese gefährlichen Situationen und Arbeiten von einem anderen AN ausgehen oder auch
Beschäftigte anderer AN oder des AG gefährden können, von seinen Beschäftigten an ihn
gemeldet werden.
• unverzüglich darüber den HC-Koordinator zu unterrichten.
• Beinahe-Unfälle, unsichere Situationen und Handlungen umgehend dem HC-Koordinator zu
melden und geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu treffen.

3.8 Anlagen und bewegliche Anlagenteile, elektrische Gefährdung

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sicherzustellen, dass bei Arbeiten im Bereich von Anlagen oder beweglichen Anlagenteilen
des Werkes (z. B. Förderbänder, Becherwerke, Brecher, Mischer, Siebanlagen etc.) vor Be-
ginn der Arbeiten die betroffenen Anlagen oder beweglichen Anlagenteile ordnungsgemäß
außer Betrieb genommen, abgestützt, gesichert und so fixiert sind, dass sie bis zum Ab-
schluss der Arbeiten nicht bewegt werden können.
• sicherzustellen, dass die für die Arbeiten nicht erforderlichen Energieformen auf einen gesi-
cherten Nullenergiestatus gebracht werden. Die dazu notwendigen Arbeitsschritte sind mit
dem HC-Koordinator abzustimmen. Dabei ist gemäß dem Prozess LockOut – TagOut - Try-
Out zu verfahren, welcher im Detail im HC-Standard „Freischalten und Sperren von Anla-
gen“ beschrieben ist.

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• sicherzustellen, dass vor Aufnahme jeglicher Arbeiten wie z.B. Säuberungs-, Reparatur- o-
der Wartungsarbeiten an elektrisch getriebenen Maschinen und Anlagen diese allpolig vom
Netz getrennt und mit einem Sicherheitsschloss mit eindeutiger Kennzeichnung (Firma,
Name und Telefonnummer des Ausführenden) gegen das Wiedereinschalten gesichert wer-
den. Das Ausschalten erfolgt über einen vor Ort abschließbaren Hauptschalter oder einen
Vor-Ort-Schalter (Staffelschalter) und das Entfernen von Sicherungen durch die Elektroab-
teilung des Standortes oder eine externe Fachfirma.
• sicherzustellen, dass Arbeiten an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln nur von Elektro-
fachkräften, Elektrofachkräften für festgelegte Tätigkeiten oder elektrotechnisch unterwiese-
nen Personen unter Aufsicht einer Elektrofachkraft ausgeführt werden (DIN VDE 0105). Der
Schutz von Personen gegen gefährliche Körperdurchströmung muss nach DIN VDE 0100-
410 sichergestellt werden.

3.9 Arbeiten in engen Räumen


Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:
• für alle Arbeiten, bei denen sich das Personal in enge Räume begeben muss, vor deren Be-
ginn eine gesonderte Gefährdungsbeurteilung zu erstellen und angemessene Schutzmaß-
nahmen zu treffen. Arbeiten in engen Räumen dürfen nur in Abstimmung mit dem HC-Koor-
dinator, nur nach vorheriger schriftlicher Erlaubnis (Erlaubnisschein für Arbeiten in Behältern
und engen Räumen) und nur unter Aufsicht durchgeführt werden. Die Aufsicht darf nur ge-
eigneten Personen übertragen werden. Eingesetzte Sicherungsposten dürfen nicht zeit-
gleich für andere Arbeiten herangezogen werden. Die Verfahren zur Rettung aus engen
Räumen sowie die Auslösung der Rettungskette sind vor Beginn der Arbeiten festzulegen.
Geeignete Rettungsgeräte sind vom AN vorzuhalten.
• den HC-Sicherheitsstandard „Arbeiten in engen Räumen“ zu beachten und alle Sicherheits-
maßnahmen vor Beginn der Arbeiten umzusetzen.

3.10 Arbeiten in Höhen

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sicherzustellen, dass an allen Arbeitsplätzen und Verkehrswegen, bei denen Absturzgefahr
besteht (DGUV Vorschrift 38, ehem. BGV C 22), z. B., wenn sie mehr als 1,00 m über dem
Boden liegen oder die an absturzgefährdete Bereiche angrenzen, ständig ordnungsgemäße
Absturzsicherungen vorhanden sind. Verantwortlich für die Durchführung von Sicherungs-
maßnahmen ist grundsätzlich der Verursacher der Absturzgefährdung. Es ist verboten, Ab-
sturzsicherungen unbefugt und eigenmächtig zu entfernen. Dies gilt insbesondere auch für
die Vorhaltungszeit nach Beendigung der Rohbauarbeiten. Bei arbeitsbedingten Verände-
rungen der Sicherheitseinrichtungen müssen die Gefahrenbereiche durch geeignete Ersatz-
maßnahmen gesichert werden. Ist in den betreffenden Bereichen eine Sicherung gegen Ab-
sturz durch technische Maßnahmen nicht möglich, müssen die Beschäftigten für den jeweili-

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gen Anwendungsfall geeignete persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz (z. B. Auf-
fanggurte, Höhensicherungsgeräte) tragen. Diese sind vom AN für seine Beschäftigten be-
reitzuhalten. Bei Nutzung von PSA gegen Absturz muss entsprechendes Gerät und eine
zweite fachkundige Person vorhanden sein, um im Gurt hängende Personen zügig retten zu
können. Der HC-Standard „Arbeiten in Höhen“ beschreibt einen einheitlichen und systemati-
schen Ansatz zur Beseitigung, Verhinderung und Verhütung der Unfallgefährdung beim Ar-
beiten in der Höhe. Dieser HC-Sicherheitsstandard muss immer dann angewendet werden,
wenn für eine Person Absturzgefahr besteht. Er ist für alle Mitarbeiter, AN, Transportunter-
nehmen, Lieferanten und Besucher von Einrichtungen der HeidelbergCement AG verbind-
lich einzuhalten.

3.11 Arbeiten auf verschiedenen Ebenen

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• bei Arbeiten sicherzustellen, dass darunter liegende Bereiche (Arbeitsplätze und Verkehrs-
wege) gegen herabfallende, umstürzende, abgleitende oder abrollende Gegenstände und
Massen geschützt sind. Gefahrenbereiche sind zusammen mit dem HC-Koordinator festzu-
legen. Kann der AN dies nicht sicherstellen, dürfen Arbeiten nicht gleichzeitig an übereinan-
der liegenden Arbeitsplätzen ausgeführt werden.
• die festgelegten Gefahrenbereiche zu kennzeichnen und für Absperrung oder Sicherung
durch Warnposten zu sorgen.

3.12 Hubarbeitsbühnen / Fahrgerüste

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• beim Einsatz von Fahrgerüsten und Hubarbeitsbühnen auf eine sichere, geeignete Aufstell-
fläche zu achten. Die maximale Höhe der Standfläche von fahrbaren Gerüsten und Hubar-
beitsbühnen darf in Gebäuden bis 12,00 m Höhe und außerhalb von Gebäuden bis 8,00 m
Höhe betragen. Es müssen konstruktiv festgelegte Innenaufstiege vorhanden sein. Senk-
rechte Steigleitern von mehr als 4,00 m Höhe sind unzulässig, es sei denn, dass maximal
alle 4,00 m eine Zwischenbelagsbühne mit Durchstiegsklappe vorhanden ist. Fahrgerüste
und Hubarbeitsbühnen dürfen nicht verfahren werden, solange sich Personen auf ihnen be-
finden. Vor Betreten sind Rollen und Ausleger festzustellen. Tätigkeiten auf Fahrgerüsten
und Hubarbeitsbühnen sind verboten, während darunter gearbeitet wird. Auch für Fahrge-
rüste und Hubarbeitsbühnen wird vor Beginn der Arbeiten ein Erlaubnisschein benötigt.
• das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz auf Fahrgerüsten und Hubar-
beitsbühnen sicherzustellen.

3.13 Schweiß- / Schneidarbeiten

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:

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• sicherzustellen, dass Schweiß- und Schneidarbeiten oder anderen Arbeiten, bei denen der
Umgang mit offenem Feuer erforderlich ist, in brandgefährdeten Bereichen nur in Abstim-
mung mit dem HC-Koordinator, nur mit schriftlicher Genehmigung (Erlaubnisschein für Heiß-
arbeiten) und nur unter Aufsicht durchgeführt werden. Die Aufsicht darf nur geeigneten Per-
sonen übertragen werden, denen die mit den Schweiß- und Schneidarbeiten verbundenen
Brand- und Explosionsgefahren bekannt sind.
• sicherzustellen, dass bei der Durchführung der Arbeiten entsprechend der Gefährdungsbe-
urteilung vor Beginn der Arbeiten geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden. Insbe-
sondere sind genügend Feuerlöschgeräte in greifbarer Nähe bereitzuhalten.
• diejenigen Verfahren auszuwählen, bei denen die Freisetzung gesundheitsgefährlicher
Stoffe gering ist. Je nach Verfahren und Arbeitsbedingungen muss er den Beschäftigten ge-
eignete PSA zur Verfügung stellen und dafür sorgen, dass sie entsprechend den Arbeitsum-
ständen getragen werden. Für Schweiß- und Schneidarbeiten sowie für verwandte Verfah-
ren zum Bearbeiten metallischer Werkstücke findet die DGUV-Regel 100-500 (Kap. 2.26)
Anwendung.
• sicherzustellen, dass alle Gasflaschen gegen Umfallen gesichert sind und unter Berücksich-
tigung ihrer Inhalte und ihrer Nähe zu anderen Substanzen ordnungsgemäß gelagert wer-
den. Schweiß- und/ oder Brennausrüstungen, die entflammbare Gase und Sauerstoff ent-
halten, sind mit Flammenrückschlagsicherungen und Rückschlagventilen zu versehen.

3.14 Baumaschinen

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sicherzustellen, dass insbesondere die nachfolgend aufgeführten Geräte und Arbeitsmittel
nur dann durch seine Mitarbeiter bedient werden, wenn ein entsprechender, nachfolgend
gleichfalls aufgeführter Befähigungsnachweis hierfür vorhanden ist und dieser dem HC-Ko-
ordinator vor Aufnahme der Tätigkeit vorgelegt wurde:
o Alle Krane (insbesondere Decken- und HallenKrane, MobilKrane, TurmdrehKrane) –
entsprechender Kranführerschein.
o Stapler und Flurförderzeuge – Staplerführerschein
o Hebebühnen und Hubarbeitsbühnen – Bedienerausweis für Hebebühnen / Hubarbeits-
bühnen.
o Erdbaumaschinen (Radlader, Bagger etc.) – Erdbaumaschinen-Führerschein.
o Motorsägen (Kettensägen) – Nachweis über durchgeführte Unterweisung und entspre-
chende PSA (Schnittschutzkleidung).
• ausschließlich unterwiesene, mindestens 18 Jahre alte, körperlich und geistig geeignete und
vom AN schriftlich beauftragte Personen, die dem AN ihre Befähigung nachgewiesen ha-
ben, mit der Bedienung und Wartung zu betrauen.
• sicherzustellen, dass seine Beschäftigte beim Verlassen des Führerstands kraftbetriebene
Transport- und Arbeitsmittel in einen Zustand versetzen, der eine unbefugte Benutzung ver-
hindert (z.B. durch Abziehen des Schlüssels). Alle bewegten Transport- und Arbeitsmittel

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müssen mit Sicherheitsgurten bzw. gleichwertigen Sicherungssystemen für Fahrer und Mit-
fahrer ausgestattet sein. Sofern Sicherheitsgurte vorhanden sind, gilt generell auf dem ge-
samten Standortgelände Anschnallpflicht für Fahrer und alle Mitfahrer.

3.15 Lastentransport / Lastenhandhandhabung

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sicherzustellen, dass Hebezeuge und Anschlagmittel den gültigen Normen und Arbeits-
schutzvorschriften (BetrSichV, DGUV Vorschrift 54 (ehem. BGV D8)) entsprechen und dem-
gemäß regelmäßig geprüft werden.
• sicherzustellen, dass mit der selbständigen Anwendung von Hebezeugen und Anschlagmit-
teln nur geeignete Personen betraut werden, die entsprechend ausgebildet, unterwiesen
und beauftragt sind.
• sicherzustellen, dass die höchstzulässige Belastung von Hebezeugen und Anschlagmitteln
nicht überschritten wird. Anschlagmittel müssen für die jeweilige Transportaufgabe so aus-
gewählt und verwendet werden, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung die Last si-
cher aufgenommen, gehalten und wieder abgesetzt werden kann. Für die Zusammenarbeit
mehrerer Krane sind Regelungen zu Arbeitsabläufen, Vorfahrtsregelungen u. a. in Abstim-
mung mit dem HC-Koordinator zu treffen.
• sicherzustellen, dass beim Transport von Lasten auf oder mit Fahrzeugen entsprechende
kraft- und formschlüssige Ladungssicherungseinrichtungen verwendet werden.
• sicherzustellen, dass Anschlagpunkte in Gebäuden oder an Anlagenteilen sorgfältig ausge-
wählt werden, um sicherzustellen, dass es zu keinem Personen- oder Sachschaden kommt.

3.16 Kranarbeiten und Anschlagen von Lasten

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sicherzustellen, dass bei Überschneidung der Arbeitsbereiche mehrerer Krane die Arbeits-
abläufe vorher festgelegt werden und für eine einwandfreie Verständigung untereinander
gesorgt ist. Wenn mehrere Krane gemeinsam eine Last anheben müssen, ist vorher ein
Hebeplan zu erstellen und der HC-Koordinator zu informieren.
• für Hebearbeiten einen geeigneten Aufsichtsführenden zu bestimmen.
• das Anschlagen von Lasten nur durch besonders unterwiesene und mit der Arbeit vertraute
Arbeitnehmer vornehmen zu lassen. Diese Personen müssen vom AN (oder seinem Vertre-
ter vor Ort / Bauleiter) namentlich benannt sein. Von Hand angeschlagene Lasten dürfen
erst auf Anweisung des Anschlägers / Einweisers bewegt werden.
• sicherzustellen, dass nur eine, als solche erkennbar gemachte Person, einweisen darf (z. B.
Signalhandschuhe / Funkgerät verwenden). Die Einweisungszeichen sind deutlich erkenn-
bar zu geben und bei Bedarf zu wiederholen. Der Kranführer darf nur die Signale des fest-
gelegten Einweisers befolgen, wenn sie eindeutig sind, keine Gefahr bedeuten und wenn

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die geltenden Vorschriften eingehalten sind. Die Kommunikation zwischen Einweiser und
Kranführer muss zu jeder Zeit gewährleistet sein (Handzeichen, Funk etc.). Wenn die Kom-
munikation zwischen Einweiser und Kranführer gestört ist, ist der Hub sofort abzubrechen
und jede Kranbewegung einzustellen, bis die Kommunikation wiederhergestellt ist.
• sicherzustellen, dass Anschlagmittel zum Anschlagen von Lasten nur bestimmungsgemäß
verwendet und nicht über die zulässige Belastung hinaus beansprucht werden. Anschläger
müssen unterwiesen, mindestens 18 Jahre alt, körperlich und geistig geeignet und vom AN
beauftragt sein. Nur dieser gibt Zeichen an den Kranführer. Beim probeweisen Anheben hat
er zu beachten, ob die Last sich verhakt hat oder festsitzt, die Last in Waage ist bzw. richtig
hängt und alle Stränge gleichmäßig tragen. Schiefhängende Lasten sind wieder abzulassen
und neu zu befestigen.
• sicherzustellen, dass Seile, Ketten, Hebebänder, Rundschlingen und Gehänge daraus mit
Anhängern oder Etiketten versehen sind, auf denen mind. die Tragfähigkeit für 60° Nei-
gungswinkel angegeben sein muss. Bei fehlendem Anhänger oder Etikett ist das Anschlag-
mittel auszusondern. Bei mehrsträngigen Gehängen dürfen nur zwei Stränge als tragend
angenommen werden. Jeder Strang muss so ausgelegt werden, dass er das Doppelte der
Last aufnehmen kann (100 % Auflast), insbesondere bei Abriss- und Demontagearbeiten.
• sicherzustellen, dass nur genormte Seile und Seilendverbindungen verwendet werden.
Drahtseilklemmen sind für Anschlagmittel unzulässig. Ketten und Schäkel dürfen nicht provi-
sorisch mit Schrauben o.ä. geflickt werden.
• dafür zu sorgen, dass Hebezeuge und Anschlagmittel den gültigen Normen und Unfallverhü-
tungsvorschriften (DGUV Vorschrift 54) entsprechen.

3.17 Genehmigungspflichtige Arbeiten

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• genehmigungspflichtige Arbeiten (insbesondere Arbeiten in Behältern und engen Räumen,
Arbeiten in Höhen, Arbeiten in Ex-Bereichen, Schweiß-, Schneid-, Schleif,- Trenn- und Löt-
arbeiten, Kranarbeiten und Hubtätigkeiten) unter Beschreibung des Arbeitsverfahrens und
der geplanten Sicherheitsmaßnahmen in der täglichen Projekt-/ Baustellenbesprechung an-
zukündigen.
• die Einhaltung der entsprechenden HC-Sicherheitsstandards zu gewährleisten.

3.18 Meldung an Behörden und Projekt-/ Bauleitung; Genehmigungen

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sofern bestimmte Tätigkeiten des AN behördliche Genehmigungen erfordern (z.B. Nacht-
oder Sonntagsarbeit), diese rechtzeitig zu beschaffen. Der HC-Koordinator ist von der Ge-
nehmigung der Tätigkeit zu informieren. Auf Verlangen der Projekt-/ Bauleitung müssen
Meldungen über den aktuellen oder geplanten Personal- und Geräteeinsatz, die Arbeitsleis-
tungen und den Arbeitsfortschritt gemacht werden.

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3.19 Arbeitsmedizinische Vorsorge

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• dafür zu sorgen, dass in Bereichen, in denen Arbeiten mit gesundheitsschädigenden Einwir-
kungen (z.B. Lärm, Staub, Schweißrauche) ausgeführt werden, nur Personal eingesetzt
wird, das durch arbeitsmedizinische Vorsorge überwacht wird. Der Nachweis hierfür ist dem
HC-Koordinator vor Beginn der Arbeiten vorzulegen.

3.20 Alleinarbeit

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sobald eine gefährliche Arbeit von einer Person allein ausgeführt werden muss, über die all-
gemeinen Schutzmaßnahmen hinaus für geeignete technische oder organisatorische Perso-
nenschutzmaßnahmen zu sorgen, z. B.
o die allein arbeitende Person befindet sich bei der Durchführung der Arbeiten in Sicht-
weite von anderen Personen.
o die allein arbeitende Person wird durch Kontrollgänge in kurzen Abständen beaufsich-
tigt.
o es wird ein zeitlich abgestimmtes Meldesystem eingerichtet, durch das ein vereinbarter,
in bestimmten Zeitabständen zu wiederholender Anruf erfolgt.
o von der allein arbeitenden Person wird ein Hilfsgerät (Personennotsignalgerät) getra-
gen, das drahtlos, automatisch und willensunabhängig Alarm auslöst, wenn es eine be-
stimmte Zeitdauer in einer definierten Lage verbleibt (Zwangshaltung der Person).
Gefährliche Arbeiten sind solche, bei denen eine erhöhte oder besondere Gefährdung aus
dem Arbeitsverfahren, der Art der Tätigkeit, den verwendeten Stoffen sowie aus der Umge-
bung gegeben sein kann.

3.21 Unterweisungen

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• sicherzustellen, dass alle seine Beschäftigten und die Beschäftigten der von ihm beauftrag-
ten Nachunternehmer vor dem erstmaligen Betreten der Baustelle und dem Beginn der
Arbeiten auf der Baustelle, unabhängig von dem unter Abschnitt 1 genannten Sicherheitson-
line-Check, an einer obligatorischen baustellenbezogenen Sicherheitsunterweisung durch
den HC-Koordinator oder einen Beauftragten des AG teilnehmen. Der Unterweisungsinhalt
orientiert sich am jeweiligen Projekt. Die Unterweisung wird durch den HC-Koordinator
schriftlich dokumentiert.
• Nachunternehmer, die beschäftigt werden, und/oder weitere Mitarbeiter, welche eventuell
erst zu einem späteren Zeitpunkt auf der Baustelle tätig werden, dem HC-Koordinator zur
Unterweisung zu melden.

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• den Termin für die baustellenbezogene Sicherheitsunterweisung mit dem AG so zu verein-
baren, dass die Unterweisung mit den Mitarbeitern des jeweiligen AN rechtzeitig vor Auf-
nahme der Arbeiten durchgeführt werden kann. Die Unterweisungen werden in deutscher
Sprache durchgeführt. Die AN haben im Falle fremdsprachiger Mitarbeiter einen Übersetzer
beizustellen.
• seine Mitarbeiter und die seiner Nachunternehmer vor Aufnahme der Arbeit über diese Si-
cherheitsbestimmungen zu unterweisen und für deren Einhaltung zu sorgen.
• zur regelmäßigen Unterweisung seiner Mitarbeiter und Dokumentation der Unterweisungen.
Der AG behält sich vor, die Unterweisungsnachweise einzufordern und zu kontrollieren.
• zur Erstellung aller für die Durchführung der Arbeiten notwendigen Betriebsanweisungen
(Maschinen, Gefahrstoffe, Biostoffe, Organisation), abhängig von dem Ergebnis der Gefähr-
dungsbeurteilung, sowie Schulung der Mitarbeiter anhand dieser Betriebsanweisungen und
Dokumentation der Schulungen.

3.22 Gefahrstoffe

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• beim Umgang mit mitgebrachten Gefahrstoffen vor der Arbeitsaufnahme aktuelle Sicher-
heitsdatenblätter sowie entsprechende Betriebsanweisungen für jeden zur Anwendung kom-
menden Gefahrstoff, unabhängig davon, ob der Gefahrstoff von AN mitgebracht oder vom
AG zur Verfügung gestellt wurde, auf der Baustelle vorzuhalten und dem HC-Koordinator
unter Angabe der maximalen Lagermenge zur Verfügung zu stellen.
• den AG auf sämtliche Gefahrstoffe, die bei der Erbringung der Leistung zur Anwendung
kommen oder aber entstehen können, vor Arbeitsaufnahme schriftlich hinzuweisen.
• zur Erstellung des Gefahrstoffkatasters.
• keine Tankanlagen oder sonstigen Lager für gefährliche Stoffe ohne Genehmigung des AG
zu errichten.
• eine Gefährdung von Personen durch die zur Anwendung kommenden Gefahrstoffe oder
bei der Erbringung der Leistung entstehende Gefahrstoffe zu verhindern.

3.23 Prüfung von Arbeitsmitteln

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• zur mindestens jährlichen (bei fahrbaren Turmdrehkranen: mindestens halbjährlichen) Prü-
fung der bei der Durchführung der Arbeiten eingesetzten Arbeitsmittel, abhängig von dem
Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung und der gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen
Vorschriften durch eine befähigte Person oder einen Sachkundigen.

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3.24 Clean Site – Safe Site (Sauberkeit und Ordnung)

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• durch ihn verschmutzte Straßen und Flächen, Gleisanlagen und sonstige Einrichtungen un-
verzüglich und ohne besondere Aufforderung unmittelbar zu seinen Lasten wieder in den
ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen und von ihm verursachte Schäden unverzüglich
dem HC-Koordinator zu melden und fachgerecht nach Rücksprache mit diesem zu behe-
ben. Erfolgt die Reinigung oder Schadensbeseitigung trotz Aufforderung durch den HC-Ko-
ordinator nicht, so hat der AG das Recht, diese Arbeiten auf Kosten des AN ausführen zu
lassen.
• die Regelungen zur HC-Initiative Clean Site – Safe Site zu beachten.
• von Schnee- und Glatteis betroffene Wege und Straßen zu befreien.

3.25 Luftreinhaltung

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• Luftverunreinigungen (z. B. durch Staub) grundsätzlich zu vermeiden sowie Stäube abzu-
saugen und nicht mit Druckluft abzublasen. Großflächig ausgetretene Stäube auf Verkehrs-
flächen sind in Abstimmung mit dem AG mittels Kehrmaschine aufzunehmen. Sollten
Stäube in größeren Mengen ausgetreten sein, ist der AG umgehend zu informieren, um ggf.
entsprechenden Maßnahmen einleiten zu können, die erforderlich sind, um durch diese
Stäube beeinträchtigte Anwohner oder sonstige Personen zu schützen.

3.26 Lärm

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• Lärm grundsätzlich zu vermeiden, besonders an Sonn- und Feiertagen und in der Nachtzeit
(22:00-06:00 Uhr). Türen und Öffnungen an Gebäuden sind zu schließen, um Lärmemissio-
nen zu reduzieren. Sollte absehbar sein, dass Lärm nicht zu vermeiden ist, so ist der AG
vorher zu informieren. Ggf. werden in diesen Fällen Anwohner oder sonstige möglicher-
weise betroffene Personen vorher informiert.
• während der Bauausführung durch geeignete Lärmschutzmaßnahmen / Maßnahmen nach
dem Stand der Technik dafür zu sorgen, dass Lärmbelästigungen der Wohnnachbarschaft
durch den Baubetrieb vermieden werden (siehe auch Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum
Schutz gegen Baulärm - Geräuschimmissionen (AVV Baulärm)). Die geforderten Immissi-
onsgrenzwerte (z.B. nach TA Lärm bzw. AVV Baulärm) dürfen nicht überschritten werden.

3.27 Abfall

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:

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• seine Wertstoffe und anfallenden Abfälle gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu entsor-
gen (d.h. vorrangig zu verwerten und ansonsten zu beseitigen).
• keine Abfälle zu verbrennen.
• brennbare Abfälle möglichst täglich von der Baustelle zu entfernen.
• Abfälle zu sortieren, getrennt zu lagern und umgehend zu entsorgen.
Dabei ist darauf zu achten, dass es zu keinen Verunreinigungen von Wasser und Boden
kommt. Die entsprechenden Nachweisdokumente über die Abfallentsorgung (Lieferscheine,
Übernahmescheine, Begleitscheine) sind der Baustellenleitung zu übermitteln. Sofern Abfälle
über den AG entsorgt werden, ist die Befüllung der Sammelbehälter des AG nur mit Zustim-
mung des dafür zuständigen Personals des AG gestattet. Kommt der AN seiner Abfallentsor-
gungspflicht nicht nach, behält sich HC vor, dieses auf Kosten des Verursachers zu veranlas-
sen.

3.28 Boden- und Gewässerschutz

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• beim Umgang mit wasser- und bodengefährdenden Stoffen die einschlägigen Rechtsvor-
schriften (z. B. WHG, AwSV, BBodSchG, BBodSchV) einzuhalten und den Umgang dem
HC-Koordinator zu melden. Bei Freisetzung wassergefährdender Stoffe sind durch den Ver-
ursacher sofort notwendige Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Aufnahme mit aufsaugenden
Materialien, Bindemitteln) einzuleiten und der HC-Koordinator ist zu informieren. Das Ein-
dringen in die Kanalisation, in den Boden oder in Gewässer ist zu vermeiden. Für Bauma-
schinen ist Material vorzuhalten, das bei der schnellen Bindung von flüssigen Stoffen, z. B.
in das Erdreich eindringendes Öl, behilflich ist. Dies sind mindestens eine Schaufel, ein Be-
sen, eine ausreichende Menge an Universalbinder und eine Tonne mit dicht schließendem
Deckel. Beim Umfüllen von Kraftstoffen muss eine Auffangwanne eingesetzt werden. Die
Einleitung von flüssigen Stoffen in das Erdreich oder in die Kanalisation ist verboten, Abwäs-
ser aus Reinigungsvorgängen sind aufzufangen und vom AN zu entsorgen. Bei Zuwider-
handlung behält sich der AG die Beseitigung der Schäden auf Kosten des Verursachers vor.

3.29 Energie

Der AN (oder sein Vertreter vor Ort / Bauleiter) ist verpflichtet:


• Den unnötigen Verbrauch von Energien (z. B. Strom, Heizungen, Druckluft) zu vermeiden.
Heizungen sind auszuschalten, wenn kein Bedarf besteht. Druckluftleckagen sind unverzüg-
lich zu beseitigen.

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4. Verbote
Folgendes ist auf dem Gelände und in den Gebäuden des AG verboten:
• Werbung und politische Betätigung.
• Filmen und fotografieren: Presse- und Fotografie-Genehmigungen zu Baustelle und Projekt
sind ausschließlich über den HC-Koordinator einzuholen. Eine Veröffentlichung ohne vorhe-
rige Zustimmung der Pressestelle der HeidelbergCement AG ist grundsätzlich und ohne
Ausnahme nicht zulässig und wird zu Regressansprüchen seitens HC führen. HC-Mitarbei-
ter/innen dürfen nicht ohne ordnungsgemäße schriftliche Einverständniserklärung abgelich-
tet werden.
• Übernachten oder wohnen (außerhalb eines für den Betrieb der Baustelle errichteten Con-
tainerdorfes, sofern hier Unterkünfte vorgesehen sind).
• Arbeiten oder Aufenthalt unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung sowie Medikamenten, die
das Bedienen von Maschinen einschränken (Rücksprache mit dem jeweiligen Betriebsarzt
erforderlich).
• Mitbringen oder Konsum jeder Art von Drogen und Alkohol.
• Durchführung privater Arbeiten.
• Illegale Beschäftigungsverhältnisse.
• Außerbetriebnahme von Sicherheitseinrichtungen ohne Rücksprache mit dem HC-Koordina-
tor.
• Unbefugtes Demontieren von Anlagenteilen (Sachbeschädigung) und unerlaubtes Entfernen
von Bauteilen, Baumaterialien und Werkzeugen.
• Nicht angemessenes, insbesondere grob undiszipliniertes und gefährdendes Verhalten (gro-
ber Unfug).
• Unbefugtes, eigenmächtiges Erstellen oder Verändern von Gerüsten, Absturzsicherungen
und sonstigen Schutzvorkehrungen.

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5. Verkehrswege, Arbeitsstätten und Lagerflächen
5.1 Verkehrswege
• Zufahrtswege für Feuerwehr-, Rettungs-, Polizei- und sonstige Hilfsfahrzeuge sind jederzeit
freizuhalten.
• Ausnahmen hiervon (z.B. für Kranarbeiten) bedürfen der schriftlichen Genehmigung des
HC-Koordinators.
• Straßen, Wege, Lager- und Arbeitsplätze innerhalb des Baustellenbereichs werden in beste-
hendem Zustand zur Verfügung gestellt. Sie können nur auf eigene Gefahr benutzt werden.
Beim Räumen sind diese Flächen in den früheren Zustand zurückzuversetzen.

5.2 Arbeitsstätten
• Bei der Einrichtung von Werkstätten für die Dauer des Projektes sind die Vorgaben der tech-
nischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) zu beachten.
• Eine ausreichende Arbeitsplatzbeleuchtung ist durch den AN sicherzustellen.

5.3 Lagerflächen
• Die zugewiesenen Lager- und Montageplätze sowie die Containerbereiche sind durch den
AN wie folgt zu kennzeichnen: Name der Firma, Telefonnummer des verantwortlichen An-
sprechpartners, fortlaufende Nummerierung und Kennzeichnung der Gefahren nach ASR
A1.3. Diese müssen im Lageplan der Baustelle festgehalten sein.

5.4 Sanitäre Anlagen


• Der AG stellt Flächen mit den erforderlichen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für die
nach der Arbeitsstättenverordnung erforderlichen Toiletten und sonstigen Einrichtungen zur
Verfügung. Sofern vorübergehend sanitäre Anlagen aufgestellt werden müssen, ist dies Auf-
gabe des AN und muss mit dem HC-Koordinator abgestimmt werden. Die sozialen Einrich-
tungen sind bestimmungsgemäß zu benutzen und in ordentlichem und sauberen Zustand zu
halten.
• Eine Nutzung der sanitären Anlagen des AG darf nur nach vorheriger Absprache mit dem
HC-Koordinator erfolgen. In diesem Fall sind die Einrichtungen des AG bestimmungsgemäß
zu benutzen und in einem ordentlichen und sauberen Zustand zu halten.

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6. Sammelpunkt
• Bei Evakuierung der gesamten Baustelle oder von Baustellenbereichen sind diese sofort zu
verlassen und der gekennzeichnete Sammelpunkt ist unverzüglich aufzusuchen. Am Sam-
melpunkt wird die Vollzähligkeit anhand der Personallisten kontrolliert. Die Baustelle darf
erst nach Freigabe durch den HC-Koordinator wieder betreten werden.

7. Erforderliche Dokumente / Dokumentation


• Der HC-Koordinator hat das Recht, das Arbeitsschutzmanagementsystem des AN zu über-
prüfen.
• Die schriftlichen Gefährdungsbeurteilungen sowie die schriftlichen Montage-, Demontage-
oder Abbruchanweisungen müssen spätestens 2 Wochen vor Beginn der Arbeiten dem HC-
Koordinator übermittelt werden und auf der Baustelle vorliegen. Bei Unterschreitung der
Frist ist die vorherige Zustimmung des HC-Koordinators erforderlich.
• Folgende Dokumente müssen erstellt, jederzeit auf der Baustelle bereitgehalten und recht-
zeitig vor Arbeitsaufnahme dem HC-Koordinator in digitaler Form zur Verfügung gestellt
werden:
o Gefährdungsbeurteilungen und Belastungsanalysen (gem. §§ 5 und 6 ArbSchG)
o Montageanweisungen
o Verfahrensanweisungen
o Sicherheitsdatenblätter von Gefahrstoffen
o Betriebsanweisungen nach §14 Gefahrstoffverordnung (in der Sprache der Beschäftig-
ten)
o Betriebsanweisungen (Maschinen, Organisation, in der Sprache der Beschäftigten)
o Prüfnachweise (Prüfbücher, Leiterkontrollblätter u. ä.)
o Bestellungen und Befähigungsnachweise (im Arbeitsschutzregelwerk geforderte, z.B.
Ersthelfer oder befähigte Personen)
o Unterweisungs- und Schulungsnachweise der Beschäftigten des AN

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8. Konsequenzenmanagement
8.1 Allgemein
Das Konsequenzenmanagement ist ein System, das Regelungen enthält, die im Falle der Nichtbe-
achtung von oder Zuwiderhandlung gegen diese Sicherheitsbestimmungen zur Anwendung kommen.
Dieses sieht im Allgemeinen vor:
• Es werden leichte, mittlere und schwere Verstöße unterschieden.
• Bei Sicherheitsverstößen werden je nach Schwere und Häufigkeit Punkte zugeordnet; es
werden mündliche und schriftliche Verwarnungen ausgesprochen.
• Die Punkte summieren sich pro Vorfall auf.
• Wiederholte oder schwere Verstöße führen zum Verweis und anschließend zum Ausschluss
der Fremdfirmenmitarbeiter bzw. der/des Verantwortlichen der Fremdfirma.
• Ausgeschlossene Fremdfirmenmitarbeiter und Verantwortliche der Fremdfirmen können erst
nach Ablauf der Sperrfrist und erneuter Sicherheitsunterweisung wieder für HC tätig werden.

Das in diesem Zusammenhang anwendbare Dokument „Beschreibung des Konsequenzenmanage-


ments für Fremdfirmen“ gibt eine Übersicht über die auf dem Werks- und Baustellengelände einzu-
haltenden Regeln und definiert Konsequenzen bei Nichteinhaltung.
• HC behält sich vor, in Abhängigkeit der Schwere des Regelverstoßes und der jeweiligen da-
raus resultierenden Gefährdung geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
• Die Kriterien für die Sanktionierung von Verstößen sind in dem genannten Dokument nicht
für alle Situationen abschließend definiert.

8.2 Punktesystem und Ausschlusskonsequenzen


• Punkte, die Fremdfirmenmitarbeiter oder Verantwortliche der Fremdfirmen für Sanktionen
erhalten haben, werden erst nach einer erfolgreichen Nachqualifizierung gelöscht, frühes-
tens jedoch nach 12 Monaten.

• Ausgeschlossene Fremdfirmenmitarbeiter und Verantwortliche der Fremdfirmen haben


Hausverbot. Eine erneute Aufnahme der Tätigkeit im Auftrag von HC ist erst nach erfolgrei-
cher Nachqualifizierung möglich, frühestens jedoch nach 12 Monaten.

• Bei zwei ausgeschlossenen Mitarbeitern einer Fremdfirma erfolgt eine schriftliche Verwar-
nung der Verantwortlichen der Fremdfirma. Die weitere Zusammenarbeit mit der Fremdfirma
wird überprüft.

• Bei drei ausgeschlossenen Mitarbeitern einer Fremdfirma oder bei 50% ausgeschlossener
Mitarbeiter der Fremdfirma werden die Verantwortlichen der Fremdfirma von allen Tätigkei-
ten für HC ausgeschlossen. Die Geschäftsführung der Fremdfirma wird über die Vorfälle
schriftlich informiert und zum Gespräch eingeladen. Eine erneute Aufnahme der Tätigkeit
der Verantwortlichen der Fremdfirma ist nur nach erfolgreicher Nachqualifizierung der

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Fremdfirma und nur nach positiver Entscheidung des HC-Koordinators und Standortverant-
wortlichen möglich.

• Bei max. 2 Punkten müssen die Mitarbeiter zur Nachqualifizierung den Sicherheitsonlinec-
heck erfolgreich wiederholen.

• Die Punkteliste ist im Dokument „Punkteliste zum Konsequenzenmanagement“ dargestellt.

9. Mitgeltende Unterlagen
Die nachfolgend aufgeführten mitgeltenden Unterlagen sind ebenfalls Vertragsbestandteil:

• Baustellenordnung als baustellenspezifische Ergänzungen zu den „Sicherheitsbestimmun-


gen für AN“
• Formular Fotogenehmigung
• Formular BG-Unfallanzeige
• Vorgehen zur Meldung von Beinahe-Unfällen und unsicheren Bedingungen/Handlungen
• Punkteliste zum Konsequenzenmanagement für Fremdfirmen
• Formular zur Übergabe der Betreiberverantwortung
• HC-Standard „Gefährdungsbeurteilung“
• HC-Standard „Freischalten und Sperren von Anlagen“
• HC-Standard „Arbeiten in Höhen“
• HC-Standard „Arbeiten in engen Räumen“
• HC-Standard „Maschinenschutzeinrichtungen“
• HC-Standard „Sicheres Fahren“
• Werksnorm WN002

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