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VLF Polo Kal NG Abflussrohr

Das Dokument enthält Richtlinien für die korrekte Verlegung von Abwasserleitungen im Gebäude. Es werden Aspekte wie Schutz vor Beschädigung, Befestigung, Fallleitungen, Belüftung und Reinigungsmöglichkeiten behandelt. Insgesamt liefert es eine umfassende Anleitung zur normgerechten Verlegung von Hausabflussleitungen.

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Zoltan Kiss
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VLF Polo Kal NG Abflussrohr

Das Dokument enthält Richtlinien für die korrekte Verlegung von Abwasserleitungen im Gebäude. Es werden Aspekte wie Schutz vor Beschädigung, Befestigung, Fallleitungen, Belüftung und Reinigungsmöglichkeiten behandelt. Insgesamt liefert es eine umfassende Anleitung zur normgerechten Verlegung von Hausabflussleitungen.

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Hausabfluss

VERLEGELEITFADEN
ENTWÄSSERUNGSROHRLEITUNGEN FÜR GEBÄUDE

Ausgabe Deutschland
Inhalt

1. Vorwort ............................................................................................................... 3
2. Normative Grundlagen ....................................................................................... 4
3. Schutz vor mechanischer Beschädigung ........................................................... 4
4. Sicherung gegen Auseinandergleiten................................................................. 4
5. Schellenbefestigung ........................................................................................... 5
6. Horizontale Leitungen ........................................................................................ 6
7. Einbau von Reduktionen .................................................................................... 7
8. Fremdeinspülung................................................................................................ 7
Anschlussleitungen mit Höhenunterschied in die Fallleitung .............................. 7
Fallstrangeinbindung: Mindestabstände und -winkel .......................................... 8
9. Fallstränge ......................................................................................................... 9
Ermittlung der Höhe der Fallleitung .................................................................... 9
Fallleitungen bis 10 m Höhe ............................................................................. 10
Fallleitungen 10 - 22 m Höhe ........................................................................... 10
Fallleitungen über 22 m Höhe .......................................................................... 12
Mehrfach verzogene Fallleitungen (Terrassenhäuser) ..................................... 13
10. Regenwasserleitungen ..................................................................................... 14
11. Lüftungsleitungen ............................................................................................. 15
Belüftungsventile .............................................................................................. 17
12. Reinigungsöffnungen ....................................................................................... 18
Reinigungsrohre mit rechteckiger Öffnung ....................................................... 18
Reinigungsrohre mit runder Öffnung ................................................................ 19
Rohrendverschlüsse......................................................................................... 19
13. Schallschutz ..................................................................................................... 20
14. Auszug aus dem Sortiment POLO-KAL NG ..................................................... 21
15. Digitale Medien................................................................................................. 22
POLOPLAST-App ............................................................................................ 22
POLOPLAST Produktkatalog ........................................................................... 22
16. Isometrie .......................................................................................................... 23

Haftungsausschluss:

Die in diesem Verlegeleitfaden enthaltenen Informationen sollen Ihnen helfen, unsere Erzeugnisse
normgerecht einzusetzen. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit
größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden.
POLOPLAST kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwor-
tung noch irgendwelche Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise ist
POLOPLAST dankbar.

2 . POLOPLAST
1. Vorwort
Die aktuelle Normensituation stellt aufgrund ihres Umfangs eine Her-
ausforderung dar. Vor allem für die Monteure vor Ort ist die Übersicht
schwierig. Oft sind die Regelwerke bzw. die Zeit für deren Studium auf
der Baustelle nicht verfügbar.

POLOPLAST hat diesen Umstand erkannt und stellt Ihnen mit diesem
Leitfaden ein handliches Nachschlagewerk zur Verfügung. Sie finden
darin die wichtigsten Richtlinien rund um die Verlegung von Abwasser-
leitungen. Auf planungsrelevante Punkte ist dabei aus Gründen der
Zweckdienlichkeit bewusst verzichtet worden. Diese Unterlage stellt
daher keinen Anspruch auf die vollständige Wiedergabe der Norm dar.
Für konkretere Fragen oder Sonderfälle finden Sie in den Normenun-
terlagen und dem technischen Handbuch von POLOPLAST weiterfüh-
rende Richtlinien und Beispiele.

Nutzen Sie diesen Leitfaden zur Erleichterung Ihrer täglichen Arbeit.


Bei offenen Fragen können Sie sich auch gerne an Ihren zuständigen
POLOPLAST-Vertreter wenden.

Angenehmes Verlegen wünscht Ihnen


Ihr POLOPLAST-Haustechnikteam

POLOPLAST . 3
2. Normative Grundlagen
Folgende Regelwerke und Unterlagen sind die Grundlage dieses Leitfadens:

EN 12056-1: 2000-12-01 Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäu-


den, Teil 1: Allgemeine und Ausführungsanforderungen

DIN 1986-100: 2008-05 Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke

3. Schutz vor mechanischer Beschädigung


Abwasserleitungen sind in Bereichen, in welchen mit mechanischen Beschädigungen
gerechnet werden muss, z. B. in Tiefgaragen, Werks- oder Lagerhallen, zu schützen. In
Rangier- und Fahrbereichen von Fahrzeugen kann dies durch einen Rammschutz
gesichert werden.

Für Regenfallleitungen sind in Bereichen, in welchen mit mechanischen Belastungen


gerechnet werden muss, Standrohre aus einem geeigneten Werkstoff zu verwenden
(siehe DIN 1986-4, Tabelle 1).

4. Sicherung gegen Auseinandergleiten


Rohrleitungen mit Steckverbindungen müssen gegen auseinandergleiten gesichert
werden, wenn:

• planmäßig Innendruck herrscht (z.B. bei Hebeanlagen)


• durch Rückstau ein Druck über 0,5 bar auftreten kann.
Dies tritt bei Fallleitungen auf, die bis zu einer Höhe von
5 m keinen Abgang haben.

POLO-KAL NG Rohre werden mit Hilfe der eigens dafür


entwickelten Verbindungskralle POLO-ASV gegen auseinan-
dergleiten gesichert.

Typische Anwendungen:
• Rückstausichere Regenfallleitungen bis 20 m Höhe
• Unterdruckdachentwässerungen
• Druckleitung von Hebeanlagen DN 32 bis DN 90
• Sammelleitungen im Bereich von Umlenkungen
• Sicherung von Rohrendverschlüssen

4 . POLOPLAST
5. Schellenbefestigung
Das Rohrsystem ist sinngemäß nach Norm so zu befestigen, dass seitliches Auswei-
chen und axiales Ausschieben verhindert wird. Bezüglich Stützweiten wird in der Norm
auf Herstellerangaben verwiesen.
POLOPLAST gibt für POLO-KAL NG folgende maximalen Abstände vor:

Schellenabstand
Gleitschelle
Waagrechte Senkrechte
DN
Leitungsführung Leitungsführung
Dmax (15 x DN) Dmax
32 0,5 m 1,50 m
40 0,6 m 1,50 m
50 0,75 m 1,50 m
75 1,10 m 2,00 m
D max

90 1,35 m 2,00 m
110 1,65 m 2,00 m
125 1,85 m 2,00 m
160 2,40 m 2,00 m
200 3,00 m 2,00 m
250 3,00 m 2,00 m

Festschelle D max = 15xDN


unter Muffe

Pro Geschoß sind eine Fest- und eine Gleitschelle zu setzen. Die Festschelle ist ideal-
erweise unter der Muffe zu positionieren und stützt so den Rohrstrang. Die Gleitschelle
sitzt am glatten Rohr und ermöglicht so die Längenausdehnung.

Berücksichtigung der Längenausdehnung (LAK):


• Pro Geschoß das Rohr 1 cm aus der Muffe zurückziehen
• Pro 10 m waagrechte Leitung Rohr 1 cm aus der Muffe zu-
rückziehen
• Einsatz von Langmuffen nicht erforderlich

Bei Einsatz von handelsüblichen Stahlschellen mit Gummieinlage:


• Gleitschelle soll nur leichten Kontakt zum Rohr haben
• Festschelle nicht ganz festziehen
Voll angezogene Schellen erhöhen die Körperschallübertra-
gung enorm!

POLOPLAST . 5
6. Horizontale Leitungen
Je Leitungstyp und Dimensionierung ist ein Mindestgefälle einzuhalten:

Einzelanschlussleitung, unbelüftet 1 cm/m


Einzelanschlussleitung, belüftet 0,5 cm/m
Sammelanschlussleitung 1 cm/m
Sammelleitungen je nach Auslegung 0,5 cm/m bzw. 0,5m/s
Grundleitungen je nach Auslegung 0,5 cm/m bzw. 0,5m/s

Die maximale Geschwindigkeit darf lt. Norm höchstens 2,5 m/s betragen. In der Praxis
entspricht dies je nach Situation einem Gefälle von ca. 5 cm/m.

Richtungsänderungen von Grund- oder Sammelleitungen dürfen nur mit Bögen kleiner
oder gleich 45° ausgeführt werden. In liegenden Leitungen dürfen nur Abzweige kleiner
oder gleich 45° eingebaut werden. Doppelabzweige in liegenden Leitungen sind nicht
erlaubt.

RICHTIG FALSCH

Ansicht von oben Ansicht von oben

Ansicht von oben Ansicht von oben

Ansicht von Seite Ansicht von Seite

6 . POLOPLAST
7. Einbau von Reduktionen
Bei Änderung von Nennweiten mit exzentrischen Reduktionen wird zwischen Sammel-
anschluss- und Grundleitung unterschieden:

Anschlussleitungen Grundleitungen
Sammel(anschluss)leitungen Erdverlegte Leitungen

Einbau scheitelgleich Einbau sohlegleich

Vorteile: Vorteile:
• Bessere Luftführung • Bessere Inspizierbarkeit
• Geringere hydraulische Beeinträch- • Kontinuierliches Gefälle ist ideal für
tigungen durch Lufteinschlüsse den Transport von Feststoffen
(Reduziert Geräuschentwicklung)
• Verhindert Einspülen in den kleine-
ren Durchmesser

8. Fremdeinspülung
Grundsätzlich sind alle Arten von Entwässerungsrohren so zu verlegen, dass die
Rückspülung von Abwasser vermieden wird. Besonders kritisch ist die Rückspülung
von fäkalhaltigem Abwasser aus WCs in Geruchsverschlüsse von Duschen oder Ba-
dewannen.
Die Norm gibt daher eine Reihe von Maßnahmen vor, um Fremdeinspülungen zu ver-
meiden.

Anschlussleitungen mit Höhenunterschied in die Fallleitung


Der Höhenunterschied (h) zwischen Wasserspiegel im Siphon und Unterkante des
Anschlusses in den Fallstrang muss mindestens der Anschlussdimension (DN) ent-
sprechen:

POLOPLAST . 7
Fallstrangeinbindung: Mindestabstände und -winkel
Anschluss an den Fallstrang
WC + weiterer Entwässerungsgegenstand
Gegenüberliegende WCs
(z.B. Bade- und Duschwanne)
Mindestmaße: Mindestmaße: Mindestmaße:
• Höhenversatz nicht • Höhendifferenz mind. 20 cm • Höhenversatz nicht
notwendig • Maximale Winkelung 180° notwendig
• Maximale Winkelung 90° • Winkelung genau 180°

Beispiele mit POLO-KAL NG: Beispiele mit POLO-KAL NG: Beispiele mit POLO-KAL NG:

2 St. Einfachabzweig DN 110 2 St. Einfachabzweig, 2 St. Einfachabzweig DN 110


unterschiedliche Dimensionen

Eckdoppelabzweig mit Reduktion 2 St. Einfachabzweig DN 110 Doppelabzweig DN 110

8 . POLOPLAST
9. Fallstränge
Schmutzwasserfallleitungen sind
• ohne Nennweitenänderung und
• möglichst geradlinig
durch die Geschoße bis über Dach zu führen.
Lt. DIN 1986-100 sind Verzüge in der Achse des Fallstrangs ent-
sprechend nachfolgenden Richtlinien für Umlenkung von Fall- in
Sammelleitung auszuführen. POLOPLAST empfiehlt Richtungs-
änderungen von Fallleitungen bis zu 1m mit Bögen kleiner oder
gleich 30° (max. 45°) auszuführen.

Grundsätzlich sind Verzüge zu vermeiden, da diese deutlich höhe-


re Fließgeräusche verursachen.

Anschlüsse an Fallleitungen bis inkl. DN 75 sind


mit 87,5°-Abzweigen auszuführen.

Nebeneinanderliegende Wohnungen dürfen nur dann an eine gemein-


same Schmutzwasserfallleitung angeschlossen werden, wenn sowohl für den Schall-
als auch für den Brandschutz die erforderlichen Maßnahmen berücksichtigt wurden.

Besonders problematisch ist dabei die Schallübertragung zwischen Wohnungen über


die großen Rohrquerschnitte der WC-Anschlüsse. Die „Dämmung“ über das Sperrwas-
ser ist oft nicht ausreichend für die Einhaltung des geforderten Schallschutzes nach
VDI 4109.
Deshalb empfiehlt POLOPLAST bei Wohnungsneubauten nebeneinander liegende
Wohnungen mit getrennten Fallsträngen zu versorgen.

Ermittlung der Höhe der Fallleitung


Die Höhe der Falllei-
tung wird von der
höchsten Sammelan-
schlussleitung bis zur
entsprechenden Ein-
mündung gerechnet.

1) Hauptentlüftung

2) Höchste Sammel-
anschlussleitung

POLOPLAST . 9
Fallleitungen bis 10 m Höhe

Die Umlenkung in die liegende Leitung kann lt. Norm mit einem 87,5°
Bogen ausgeführt werden.

POLOPLAST empfiehlt jedoch auch bei kurzen Fallleitungen 45°-Bögen


zu verwenden. Dies ist hydraulisch und akustisch die deutliche bessere
Lösung.

Fallleitungen 10 - 22 m Höhe
Bei Fallleitungen von 10 – 22 m Höhe gelten folgende Regeln:

• 2 m vor Übergang von Fallleitung in liegende


Leitung keine Einbindung. Ausgenommen da-
von sind Verzüge mit maximal 45° Bögen

• Zwischen zulauf- und ablaufseitigen Bögen ist


ein gerades Rohrstück mit 25 cm Länge einzu-
bauen. Ausgenommen sind Verzüge mit Um-
gehungsleitung.

• Der Verzug muss 1 m vor bzw. nach den Übergängen in die Fallleitung frei von
Anschlüssen sein:

10 . POLOPLAST
• Einzelne Entwässerungsgegenstände können auch durch eine Sammelan-
schlussleitung an dem Verzug angebunden werden. Ist eine Belüftung erforder-
lich, gilt auch hier der Mindestabstand von 2 m in der Fallleitung:

z.B. POLO-KAL NG
• Ist der Verzug kürzer als 2 m, Umlüftungsbogen
wird eine Umgehungsleitung sh. Seite 12
verwendet. Diese ist mindes-
tens 2 m vor und mindestens
1 m nach dem horizontalen
Verzug einzubinden. In diese
Umgehungsleitung werden die
Anschlüsse angeschlossen.

Bei Einbau einer Umgehungs-


leitung kann auf das Zwi-
schenstück von 25 cm verzich-
tet werden.

Die Dimension der Umge-


hungsleitung wird in der glei-
chen Dimension wie der Fall-
strang ausgeführt, jedoch ma-
ximal DN 100.

POLOPLAST . 11
Fallleitungen über 22 m Höhe
Für Fallleitungsverzübe und bei Übergang in eine liegende Leitung gelten folgende
Regeln:
• Es ist grundsätzlich eine Umgehungsleitung vorzusehen.
• Die Dimension der Umgehungsleitung wird in der gleichen Dimension wie der
Fallstrang ausgeführt, jedoch maximal DN 100.
• Beim Übergang ist immer in gerades Rohrstück von
25 cm einzubauen
• Der Fallstrang ist 2 m vor, die Sammelleitung 1,5 m
nach dem Übergang anschlussfrei zu halten.
• Wenn der Verzug kürzer als 2 m ist, ist die Umge-
hung mindestens 1 m unterhalb des Verzuges einzubinden.

z.B. POLO-KAL NG
Umlüftungsbogen
sh. Seite 12

POLO-KAL NG Umlüftungsbogen
zur einfachen Einbindung von Umlüftungsleitungen

DN 110 / 135°
Art.Nr. 02145

12 . POLOPLAST
Mehrfach verzogene Fallleitungen (Terrassenhäuser)
Mehrfach verzogene Fallleitungen, z. B. in Terrassenhäusern, sind mit einer parallel
zur Fallleitung geführten Nebenlüftung auszuführen.

Die Entwässerungsgegenstände sind möglichst an liegende Leitungen anzuschließen.

z.B. POLO-KAL NG
Umlüftungsbogen
sh. Seite 12

POLOPLAST . 13
10. Regenwasserleitungen
Fallleitungen für Regenwasser, die länger als 5 m sind, müssen gegen Auseinander-
gleiten gesichert werden (siehe Kap. 4, Seite 4).

Innenliegende Regenwasserleitungen müssen gegen Schwitzwasserbildung gedämmt


werden, soweit die Temperaturen im Gebäude und die Luftfeuchtigkeit dies erfordern.

In Ausnahmefällen kann Regenwasser über freie Ausläufe auf niedrigere Dachflächen


abgeleitet werden, dabei muss das Regenwasser von aufgehenden Gebäudeteilen
weggeleitet werden. Im Bereich, wo das Regenwasser auftrifft, muss die Abdichtung
bzw. die Dachdeckung gegebenenfalls verstärkt werden.

Eine Begleitheizung muss installiert werden, wenn:

• Eis und Schnee den Ablauf blockieren können UND


• dadurch Wasser in das Gebäude eindringen kann ODER
• die Standsicherheit der Dachkonstruktion gefährdet sein kann.

Für Unterdruckdachentwässerung gelten besondere Auslegungs- und Verarbeitungs-


hinweise. Unsere POLOPLAST-Projektbetreuer beraten Sie diesbezüglich gerne:

Region Nord

Thomas Cassel

+49 (0) 162 / 10 80 255

[email protected]

Region Süd

Stefan Wolfram

+49 (0) 174 / 15 52 901

[email protected]

14 . POLOPLAST
11. Lüftungsleitungen
Anwendungsgrenzen:

max. 4 m Länge UND


Unbelüftete Einzelanschlussleitungen max. 3 St. Richtungsänderungen 90°
(ohne Anschlussbogen)
Belüftete Einzelanschlussleitungen max. 10 m Länge
Max. 4 m bis DN 70
Unbelüftete Sammelanschlussleitungen
Max. 10 m bis DN 100
Gilt als Sammelleitung,
Belüftete Sammelanschlussleitungen
keine Begrenzung

Grundsätzlich gilt für Lüftungsleitungen:

• Möglichst geradlinig und lotrecht führen.

• Die Leitung muss über Dach geführt werden.

• Belüftungsventile sind nur in Ausnahmesituationen erlaubt (siehe Seite 17).

• Ist kein Fallstrang vorhanden, ist die Lüftungsleitung mindestens in DN 75 über


Dach zu führen.

• Waagrechte Verzüge mit Gefälle verlegen. Da die Norm keine näheren Angaben
macht, empfiehlt POLOPLAST ein Gefälle von 2 %:
o Dies unterstützt den natürlichen Auftrieb in der liegenden Leitung und
o ermöglicht ein rasches Abfließen von chemisch aggressiven Kanalkondensa-
ten.

• Umlenkungen mit 45°-Bögen ausführen.

• Die Mitbenutzung zur Raumentlüftung ist nicht zulässig.

• Keine Unterbrechung zulässig, z.B. durch Geruchsverschlüsse.

• Lüftungsaustritt muss mind. 1 m über bzw. 2 m seitlich der Fenster von Aufent-
haltsräumen sein.

• Beim Lüftungsaustritt auf etwaige Ansaugstellen von Lüftungs-, Kälte- und Klima-
anlagen sowie die Hauptwindrichtung achten.

POLOPLAST . 15
• Lüftungsleitung mindestens 15 cm lotrecht aus dem Dach herausführen. Werden
größere Schneehöhen erwartet, ist die Schneefreiheit sicherzustellen.

• Nur normgerechte Endrohre und Abdeckungen verwenden. Dachhersteller bieten


meist entsprechende Systemlösungen an.

• Nur knickfesten, flexiblen Anschluss zwischen Fallstrang und Endrohr mit maxi-
mal 1 m Länge verwenden.

• Zusammenführung von Lüftungsleitungen:

o über der höchsten Anschlussleitung

o 45°-Bögen und 45°-Abzweig verwenden

o Dimensionierung beachten

Hebeanlagen müssen über Dach be- und entlüftet werden. Die Lüftungsleitung darf
sowohl an Hauptlüftungs- als auch an Sekundärlüftungsleitungen angeschlossen wer-
den, nicht jedoch an Fallleitungen.

Fettabscheider müssen unmittelbar über Dach be- und entlüftet werden. An diese Lüf-
tungsleitungen dürfen keine anderen Lüftungen angeschlossen werden. Die Lüftungs-
leitungen der Zuleitung und gegebenenfalls des Fettabscheiders können zu einer
Sammellüftung zusammengeführt werden.

16 . POLOPLAST
Belüftungsventile

Dürfen nur in Ausnahmesituationen eingesetzt werden:

• Nur bei Entwässerungsanlagen mit dem Hauptlüf-


tungssystem als Ersatz für Umlüftungen oder indirek-
ter Nebenlüftungen, die dem Abbau von Unterdruck
im Leitungssystem dienen.

• Nur Belüftungsventile nach DIN EN 12380.

• In Ein- oder Zweifamilienhäusern oder entwässe-


rungstechnisch vergleichbaren Nutzungseinheiten mit
ausschließlich häuslichem Abwasser:

o als Ersatz von Hauptlüftungsleitungen,


wenn

o mindestens eine Fallleitung über Dach


geführt wird.
Funktionsprinzip
o Dabei ist die Fallleitung mit der größten
Nennweite über Dach zu führen. Hutterer+Lechner

• Belüftungsventile müssen im Falle eines Defekts ohne bauliche Maßnahmen aus-


getauscht werden können.

• Für ausreichenden Luftzutritt ist zu sorgen.

• Kein Einsatz von Belüftungsventilen:

o in rückstaugefährdeten Bereichen

o bei Lüftung von Behältern, z. B. Hebeanlagen

POLOPLAST . 17
12. Reinigungsöffnungen
Reinigungsöffnungen sind wie folgt vorzusehen:

• in Grundleitungen und Sammelleitungen mindestens alle 20 m

• Bei Grundleitungen bis DN 150 kann der Abstand auf 40 m erhöht werden, wenn
zwischen den Reinigungsöffnungen keine Richtungsänderungen vorhanden sind.

• unmittelbar am Übergang der Fallleitung in eine liegende Leitung

• Bei Grenzbebauung kann statt eines Schachtes die Reinigungsöffnung im Ge-


bäude in der Sammelleitung vor der Mauerdurchführung installiert werden.

• Keine Reinigungsöffnungen in Arbeitsräumen, in denen Nahrungsmittel be- und


verarbeitet oder gelagert werden.

• Räume mit Reinigungsöffnungen müssen jederzeit zugänglich sein.

Verschiedene Bauarten und deren Anwendung:

Reinigungsrohre mit rechteckiger Öffnung


Diese Reinigungsrohre ermöglichen den einfachen Einsatz von Reinigungs- und In-
spektionsgeräten. Einsatz:

• in Sammelleitungen
• in einbetonierten und im Erdreich verlegten Grundleitungen
• in Schachtbauwerken
• optional an allen anderen Stellen des Bauwerkes

18 . POLOPLAST
POLOPLAST POLO-EHP control
mit rechteckiger Öffnung

 Normkonforme Deckelgröße nach EN 13598-1


 ohne Werkzeuge einfach zu öffnen
 frei von metallischen Verschraubungen
 Hohe Innendruckdichtheit bis zu 1,5 bar
 Druckentlastung beim Öffnen
 Keine Querschnittsverengung

Reinigungsrohre mit runder Öffnung

Einsatz:
• in Fallleitungen kurz oberhalb des Übergangs in
die Grundleitung.
Alternativ auch möglichst hinter dem Übergang
• in Sammelleitungen zulässig, jedoch nicht emp-
fehlenswert.
Hier möglichst solche mit rechteckiger Öffnung
verwenden.

Rohrendverschlüsse

Einsatz:
• vorzugsweise am höchsten Punkt von Reihenanlagen, z.B. Urinalanlagen
• auch möglich am Übergang der Fall- in die Sammelleitung:

• POLOPLAST empfiehlt dabei, Muffenstopfen gegen Ausziehen zu sichern,


z.B. durch die POLO-ASV (siehe Kapitel 4, Seite 4). Dazu ist der Muffenstop-
fen ca. 1 cm zurückzuziehen.

POLOPLAST . 19
13. Schallschutz
Lt. DIN 1986-100 ist das Geräuschverhalten einer Entwässerungsanlage bei Planung
und Installation zu berücksichtigen.

Bei der Installation empfiehlt POLOPLAST diesbezüglich:

• Werden Deckenöffnungen nachträglich vergossen, Rohr zur Schallentkoppelung


mit 4 mm PE-Folie ummanteln.

• Leitungsführung durch schutzbedürftige Räume (z.B. Schlafräume) vermeiden.


Falls doch notwendig, schallgedämmte Decke oder mit Dämmung ausgefüllte
Einhausung der Leitung vorsehen.

• Leitungen, die in Mauerwerk eingeputzt werden, schallentkoppelt isolieren.

• Leitungen, die einbetoniert werden vollflächig und lückenlos mit Dämmstoff (z.B.
PE-Isolierschlauch) ummanteln.

• Schellen mit Gummieinlage oder POLO-CLIP HS verwenden.

• Vermeidung von Schallbrücken während und nach der Installation (z.B. Entfernen
von Mörtelresten zwischen Rohr und Mauer).

20 . POLOPLAST
14. Auszug aus dem Sortiment POLO-KAL NG
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus unserem Liefersortiment. Eine komplette Aufstel-
lung finden Sie in unserer Sortimentsliste sowie in unserem technischen Handbuch.

Bezeichnung Dimension Art.Nr. Bezeichnung Dimension Art.Nr.


Rohr 40/150 mm 02010 Bogen 32/45° 02102
40/250 mm 02011 32/87° 02104
40/500 mm 02012 40/15° 02110
40/1000 mm 02013 40/30° 02111
50/150 mm 02020 40/45° 02112
50/250 mm 02021 40/87° 02114
50/500 mm 02022 50/15° 02120
50/750 mm 02029 50/30° 02121
50/1000 mm 02023 50/45° 02122
50/1500 mm 02024 50/67° 02123
50/2000 mm 02025 50/87° 02124
75/150 mm 02030 75/15° 02130
75/250 mm 02031 75/30° 02131
75/500 mm 02032 75/45° 02132
75/1000 mm 02033 75/67° 02133
75/2000 mm 02032 75/87° 02134
90/150 mm 02070 90/15° 02170
90/250 mm 02071 90/30° 02171
90/500 mm 02072 90/45° 02172
90/1000 mm 02073 90/67° 02173
90/2000 mm 02075 90/87° 02174
110/150 mm 02040 110/15° 02140
110/250 mm 02041 110/30° 02141
110/500 mm 02042 110/45° 02142
110/1000 mm 02043 110/67° 02143
110/1500 mm 02044 110/87° 02144
110/2000 mm 02045 125/45° 02152
110/3000 mm 02046 Abzweig 50/50/45° 02215
Doppelmuffe 50 02302 50/50/87° 02217
110 02304 75/50/45° 02218
Langmuffe 110 02334 75/50/87° 02220
90/50/45° 02210
Reinigungsrohr 110 02344
95/50/87° 02830
Siphon- 90/90/45° 02211
50 / 5/4“ 02363
anslussknie 90/90/87° 02248
Übergangsrohr 50/40 02282 110/50/45° 02224
75/50 02283 110/50/87° 02226
110/50 02284 110/75/87° 02229
110/75 02285 110/110/45° 02230
110/90 02887 110/110/87° 02232

POLOPLAST . 21
15. Digitale Medien

POLOPLAST-App
Mit der neuen POLOPLAST-App können Sie
rasch und einfach Fall- und Sammelleitungen
dimensionieren.
Einfach im Google Playstore herunterladen!

POLOPLAST Produktkatalog
Besuchen Sie den neuen POLOPLAST Produktkatalog auf www.poloplast.de. Hier
finden Sie alle technischen Informationen, AutoCAD Zeichnungen und Produktbilder.

22 . POLOPLAST
16. Isometrie

POLOPLAST . 23
6a/12.14/5.000_DE

POLOPLAST GmbH & Co KG


4060 Leonding . Österreich
Poloplast-Straße 1
T +43(0)732.38 86.0 . F +43(0) 732.38 86.9

[email protected]
www.poloplast.com

24 . POLOPLAST

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