VLF Polo Kal NG Abflussrohr
VLF Polo Kal NG Abflussrohr
VERLEGELEITFADEN
ENTWÄSSERUNGSROHRLEITUNGEN FÜR GEBÄUDE
Ausgabe Deutschland
Inhalt
1. Vorwort ............................................................................................................... 3
2. Normative Grundlagen ....................................................................................... 4
3. Schutz vor mechanischer Beschädigung ........................................................... 4
4. Sicherung gegen Auseinandergleiten................................................................. 4
5. Schellenbefestigung ........................................................................................... 5
6. Horizontale Leitungen ........................................................................................ 6
7. Einbau von Reduktionen .................................................................................... 7
8. Fremdeinspülung................................................................................................ 7
Anschlussleitungen mit Höhenunterschied in die Fallleitung .............................. 7
Fallstrangeinbindung: Mindestabstände und -winkel .......................................... 8
9. Fallstränge ......................................................................................................... 9
Ermittlung der Höhe der Fallleitung .................................................................... 9
Fallleitungen bis 10 m Höhe ............................................................................. 10
Fallleitungen 10 - 22 m Höhe ........................................................................... 10
Fallleitungen über 22 m Höhe .......................................................................... 12
Mehrfach verzogene Fallleitungen (Terrassenhäuser) ..................................... 13
10. Regenwasserleitungen ..................................................................................... 14
11. Lüftungsleitungen ............................................................................................. 15
Belüftungsventile .............................................................................................. 17
12. Reinigungsöffnungen ....................................................................................... 18
Reinigungsrohre mit rechteckiger Öffnung ....................................................... 18
Reinigungsrohre mit runder Öffnung ................................................................ 19
Rohrendverschlüsse......................................................................................... 19
13. Schallschutz ..................................................................................................... 20
14. Auszug aus dem Sortiment POLO-KAL NG ..................................................... 21
15. Digitale Medien................................................................................................. 22
POLOPLAST-App ............................................................................................ 22
POLOPLAST Produktkatalog ........................................................................... 22
16. Isometrie .......................................................................................................... 23
Haftungsausschluss:
Die in diesem Verlegeleitfaden enthaltenen Informationen sollen Ihnen helfen, unsere Erzeugnisse
normgerecht einzusetzen. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit
größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden.
POLOPLAST kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwor-
tung noch irgendwelche Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise ist
POLOPLAST dankbar.
2 . POLOPLAST
1. Vorwort
Die aktuelle Normensituation stellt aufgrund ihres Umfangs eine Her-
ausforderung dar. Vor allem für die Monteure vor Ort ist die Übersicht
schwierig. Oft sind die Regelwerke bzw. die Zeit für deren Studium auf
der Baustelle nicht verfügbar.
POLOPLAST hat diesen Umstand erkannt und stellt Ihnen mit diesem
Leitfaden ein handliches Nachschlagewerk zur Verfügung. Sie finden
darin die wichtigsten Richtlinien rund um die Verlegung von Abwasser-
leitungen. Auf planungsrelevante Punkte ist dabei aus Gründen der
Zweckdienlichkeit bewusst verzichtet worden. Diese Unterlage stellt
daher keinen Anspruch auf die vollständige Wiedergabe der Norm dar.
Für konkretere Fragen oder Sonderfälle finden Sie in den Normenun-
terlagen und dem technischen Handbuch von POLOPLAST weiterfüh-
rende Richtlinien und Beispiele.
POLOPLAST . 3
2. Normative Grundlagen
Folgende Regelwerke und Unterlagen sind die Grundlage dieses Leitfadens:
Typische Anwendungen:
• Rückstausichere Regenfallleitungen bis 20 m Höhe
• Unterdruckdachentwässerungen
• Druckleitung von Hebeanlagen DN 32 bis DN 90
• Sammelleitungen im Bereich von Umlenkungen
• Sicherung von Rohrendverschlüssen
4 . POLOPLAST
5. Schellenbefestigung
Das Rohrsystem ist sinngemäß nach Norm so zu befestigen, dass seitliches Auswei-
chen und axiales Ausschieben verhindert wird. Bezüglich Stützweiten wird in der Norm
auf Herstellerangaben verwiesen.
POLOPLAST gibt für POLO-KAL NG folgende maximalen Abstände vor:
Schellenabstand
Gleitschelle
Waagrechte Senkrechte
DN
Leitungsführung Leitungsführung
Dmax (15 x DN) Dmax
32 0,5 m 1,50 m
40 0,6 m 1,50 m
50 0,75 m 1,50 m
75 1,10 m 2,00 m
D max
90 1,35 m 2,00 m
110 1,65 m 2,00 m
125 1,85 m 2,00 m
160 2,40 m 2,00 m
200 3,00 m 2,00 m
250 3,00 m 2,00 m
Pro Geschoß sind eine Fest- und eine Gleitschelle zu setzen. Die Festschelle ist ideal-
erweise unter der Muffe zu positionieren und stützt so den Rohrstrang. Die Gleitschelle
sitzt am glatten Rohr und ermöglicht so die Längenausdehnung.
POLOPLAST . 5
6. Horizontale Leitungen
Je Leitungstyp und Dimensionierung ist ein Mindestgefälle einzuhalten:
Die maximale Geschwindigkeit darf lt. Norm höchstens 2,5 m/s betragen. In der Praxis
entspricht dies je nach Situation einem Gefälle von ca. 5 cm/m.
Richtungsänderungen von Grund- oder Sammelleitungen dürfen nur mit Bögen kleiner
oder gleich 45° ausgeführt werden. In liegenden Leitungen dürfen nur Abzweige kleiner
oder gleich 45° eingebaut werden. Doppelabzweige in liegenden Leitungen sind nicht
erlaubt.
RICHTIG FALSCH
6 . POLOPLAST
7. Einbau von Reduktionen
Bei Änderung von Nennweiten mit exzentrischen Reduktionen wird zwischen Sammel-
anschluss- und Grundleitung unterschieden:
Anschlussleitungen Grundleitungen
Sammel(anschluss)leitungen Erdverlegte Leitungen
Vorteile: Vorteile:
• Bessere Luftführung • Bessere Inspizierbarkeit
• Geringere hydraulische Beeinträch- • Kontinuierliches Gefälle ist ideal für
tigungen durch Lufteinschlüsse den Transport von Feststoffen
(Reduziert Geräuschentwicklung)
• Verhindert Einspülen in den kleine-
ren Durchmesser
8. Fremdeinspülung
Grundsätzlich sind alle Arten von Entwässerungsrohren so zu verlegen, dass die
Rückspülung von Abwasser vermieden wird. Besonders kritisch ist die Rückspülung
von fäkalhaltigem Abwasser aus WCs in Geruchsverschlüsse von Duschen oder Ba-
dewannen.
Die Norm gibt daher eine Reihe von Maßnahmen vor, um Fremdeinspülungen zu ver-
meiden.
POLOPLAST . 7
Fallstrangeinbindung: Mindestabstände und -winkel
Anschluss an den Fallstrang
WC + weiterer Entwässerungsgegenstand
Gegenüberliegende WCs
(z.B. Bade- und Duschwanne)
Mindestmaße: Mindestmaße: Mindestmaße:
• Höhenversatz nicht • Höhendifferenz mind. 20 cm • Höhenversatz nicht
notwendig • Maximale Winkelung 180° notwendig
• Maximale Winkelung 90° • Winkelung genau 180°
Beispiele mit POLO-KAL NG: Beispiele mit POLO-KAL NG: Beispiele mit POLO-KAL NG:
8 . POLOPLAST
9. Fallstränge
Schmutzwasserfallleitungen sind
• ohne Nennweitenänderung und
• möglichst geradlinig
durch die Geschoße bis über Dach zu führen.
Lt. DIN 1986-100 sind Verzüge in der Achse des Fallstrangs ent-
sprechend nachfolgenden Richtlinien für Umlenkung von Fall- in
Sammelleitung auszuführen. POLOPLAST empfiehlt Richtungs-
änderungen von Fallleitungen bis zu 1m mit Bögen kleiner oder
gleich 30° (max. 45°) auszuführen.
1) Hauptentlüftung
2) Höchste Sammel-
anschlussleitung
POLOPLAST . 9
Fallleitungen bis 10 m Höhe
Die Umlenkung in die liegende Leitung kann lt. Norm mit einem 87,5°
Bogen ausgeführt werden.
Fallleitungen 10 - 22 m Höhe
Bei Fallleitungen von 10 – 22 m Höhe gelten folgende Regeln:
• Der Verzug muss 1 m vor bzw. nach den Übergängen in die Fallleitung frei von
Anschlüssen sein:
10 . POLOPLAST
• Einzelne Entwässerungsgegenstände können auch durch eine Sammelan-
schlussleitung an dem Verzug angebunden werden. Ist eine Belüftung erforder-
lich, gilt auch hier der Mindestabstand von 2 m in der Fallleitung:
z.B. POLO-KAL NG
• Ist der Verzug kürzer als 2 m, Umlüftungsbogen
wird eine Umgehungsleitung sh. Seite 12
verwendet. Diese ist mindes-
tens 2 m vor und mindestens
1 m nach dem horizontalen
Verzug einzubinden. In diese
Umgehungsleitung werden die
Anschlüsse angeschlossen.
POLOPLAST . 11
Fallleitungen über 22 m Höhe
Für Fallleitungsverzübe und bei Übergang in eine liegende Leitung gelten folgende
Regeln:
• Es ist grundsätzlich eine Umgehungsleitung vorzusehen.
• Die Dimension der Umgehungsleitung wird in der gleichen Dimension wie der
Fallstrang ausgeführt, jedoch maximal DN 100.
• Beim Übergang ist immer in gerades Rohrstück von
25 cm einzubauen
• Der Fallstrang ist 2 m vor, die Sammelleitung 1,5 m
nach dem Übergang anschlussfrei zu halten.
• Wenn der Verzug kürzer als 2 m ist, ist die Umge-
hung mindestens 1 m unterhalb des Verzuges einzubinden.
z.B. POLO-KAL NG
Umlüftungsbogen
sh. Seite 12
POLO-KAL NG Umlüftungsbogen
zur einfachen Einbindung von Umlüftungsleitungen
DN 110 / 135°
Art.Nr. 02145
12 . POLOPLAST
Mehrfach verzogene Fallleitungen (Terrassenhäuser)
Mehrfach verzogene Fallleitungen, z. B. in Terrassenhäusern, sind mit einer parallel
zur Fallleitung geführten Nebenlüftung auszuführen.
z.B. POLO-KAL NG
Umlüftungsbogen
sh. Seite 12
POLOPLAST . 13
10. Regenwasserleitungen
Fallleitungen für Regenwasser, die länger als 5 m sind, müssen gegen Auseinander-
gleiten gesichert werden (siehe Kap. 4, Seite 4).
Region Nord
Thomas Cassel
Region Süd
Stefan Wolfram
14 . POLOPLAST
11. Lüftungsleitungen
Anwendungsgrenzen:
• Waagrechte Verzüge mit Gefälle verlegen. Da die Norm keine näheren Angaben
macht, empfiehlt POLOPLAST ein Gefälle von 2 %:
o Dies unterstützt den natürlichen Auftrieb in der liegenden Leitung und
o ermöglicht ein rasches Abfließen von chemisch aggressiven Kanalkondensa-
ten.
• Lüftungsaustritt muss mind. 1 m über bzw. 2 m seitlich der Fenster von Aufent-
haltsräumen sein.
• Beim Lüftungsaustritt auf etwaige Ansaugstellen von Lüftungs-, Kälte- und Klima-
anlagen sowie die Hauptwindrichtung achten.
POLOPLAST . 15
• Lüftungsleitung mindestens 15 cm lotrecht aus dem Dach herausführen. Werden
größere Schneehöhen erwartet, ist die Schneefreiheit sicherzustellen.
• Nur knickfesten, flexiblen Anschluss zwischen Fallstrang und Endrohr mit maxi-
mal 1 m Länge verwenden.
o Dimensionierung beachten
Hebeanlagen müssen über Dach be- und entlüftet werden. Die Lüftungsleitung darf
sowohl an Hauptlüftungs- als auch an Sekundärlüftungsleitungen angeschlossen wer-
den, nicht jedoch an Fallleitungen.
Fettabscheider müssen unmittelbar über Dach be- und entlüftet werden. An diese Lüf-
tungsleitungen dürfen keine anderen Lüftungen angeschlossen werden. Die Lüftungs-
leitungen der Zuleitung und gegebenenfalls des Fettabscheiders können zu einer
Sammellüftung zusammengeführt werden.
16 . POLOPLAST
Belüftungsventile
o in rückstaugefährdeten Bereichen
POLOPLAST . 17
12. Reinigungsöffnungen
Reinigungsöffnungen sind wie folgt vorzusehen:
• Bei Grundleitungen bis DN 150 kann der Abstand auf 40 m erhöht werden, wenn
zwischen den Reinigungsöffnungen keine Richtungsänderungen vorhanden sind.
• in Sammelleitungen
• in einbetonierten und im Erdreich verlegten Grundleitungen
• in Schachtbauwerken
• optional an allen anderen Stellen des Bauwerkes
18 . POLOPLAST
POLOPLAST POLO-EHP control
mit rechteckiger Öffnung
Einsatz:
• in Fallleitungen kurz oberhalb des Übergangs in
die Grundleitung.
Alternativ auch möglichst hinter dem Übergang
• in Sammelleitungen zulässig, jedoch nicht emp-
fehlenswert.
Hier möglichst solche mit rechteckiger Öffnung
verwenden.
Rohrendverschlüsse
Einsatz:
• vorzugsweise am höchsten Punkt von Reihenanlagen, z.B. Urinalanlagen
• auch möglich am Übergang der Fall- in die Sammelleitung:
POLOPLAST . 19
13. Schallschutz
Lt. DIN 1986-100 ist das Geräuschverhalten einer Entwässerungsanlage bei Planung
und Installation zu berücksichtigen.
• Leitungen, die einbetoniert werden vollflächig und lückenlos mit Dämmstoff (z.B.
PE-Isolierschlauch) ummanteln.
• Vermeidung von Schallbrücken während und nach der Installation (z.B. Entfernen
von Mörtelresten zwischen Rohr und Mauer).
20 . POLOPLAST
14. Auszug aus dem Sortiment POLO-KAL NG
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus unserem Liefersortiment. Eine komplette Aufstel-
lung finden Sie in unserer Sortimentsliste sowie in unserem technischen Handbuch.
POLOPLAST . 21
15. Digitale Medien
POLOPLAST-App
Mit der neuen POLOPLAST-App können Sie
rasch und einfach Fall- und Sammelleitungen
dimensionieren.
Einfach im Google Playstore herunterladen!
POLOPLAST Produktkatalog
Besuchen Sie den neuen POLOPLAST Produktkatalog auf www.poloplast.de. Hier
finden Sie alle technischen Informationen, AutoCAD Zeichnungen und Produktbilder.
22 . POLOPLAST
16. Isometrie
POLOPLAST . 23
6a/12.14/5.000_DE
[email protected]
www.poloplast.com
24 . POLOPLAST