17 Uebungsaufgaben LSG
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17 Übungsaufgaben
(mit Lösungsvorschlägen)
Inhaltsverzeichnis
2 Der Projektstart
2.1 Kompetenzen des Projektleiters und Führung .......................................................................... 1
2.2 Projektorganisation ................................................................................................................... 2
2.3 Mangelhaftes Projektmanagement ........................................................................................... 3
2.4 Stakeholder-Analyse: Produktionsverlagerung der Elektronik-GmbH ...................................... 4
3 Projektplanung .............................................................................................................. 5
3.1 IT-Outsourcing .......................................................................................................................... 5
3.2 Kapazitätsplanung bei der Software GmbH .............................................................................. 8
3.3 Das F+E Projekt ...................................................................................................................... 10
5 Projektabschluss
Stand 25.02.2021
1 Einführung: Projekte und Projektmanagement
Keine Übungs-Aufgabe
2 Der Projektstart
Lösung
Zu a)
Fachkompetenz Methodenkompetenz
Kenntnis des Fachgebiets durch Methoden des Projektmanagements
Ausbildung Projektplanung und -steuerung
Qualifizierung Kreativitätstechniken
Berufliche Erfahrungen Entscheidungsfindung
Die benötigte Fachkompetenz hängt von Kontrolle
der Art des Projektes ab. Der Projektleiter Arbeitsmethoden
muss im jeweiligen Gebiet nicht unbedingt Zeitmanagement
ein fachlicher Experte sein. Er sollte aber usw.
die fachlichen Aufgaben verstehen und
beurteilen können.
Sozialkompetenz Persönliche Kompetenz
Mitarbeiterführung Sach- und Zielorientierung
Teamführung Dynamik und Eigeninitiative
Motivieren können Lernbereitschaft
Konflikte managen Belastbarkeit
Einfühlungsvermögen Durchsetzungs- und Überzeugungsfähigkeit
Verhandlungsgeschick Zuverlässigkeit
usw. Teamgeist
usw.
Zu b)
Grundsätzlich kooperativ / demokratisch / partizipativ und weniger autoritär.
Merkmale des kooperativen Führungsstils
• Führung durch Überzeugung und Übereinstimmung
• Gemeinsame Entscheidungsverantwortung
• Gruppenverantwortung für die Entscheidungen
• Klare Abgrenzung der Aufgaben zwischen den Mitarbeitern
• Projektmanager steht jedem Mitarbeiter jederzeit zur Verfügung
• Ergebnis- statt Verhaltenskontrolle
• Direkte Information ohne bürokratische Vorgaben
• Besondere Leistungen werden anerkannt und honoriert
• Verzicht auf Statussymbole
2.2 Projektorganisation
Die Aufgabe
MediTech ist ein Unternehmen mit ca. 320 Mitarbeitern, das Geräte für Arztpraxen und Krankenhäuser
herstellt. Es gliedert sich in die Abteilungen Entwicklung, Produktion, Marketing und Vertrieb,
Betriebsorganisation und Personal. Ein Großteil der Aufträge besteht aus kundenspezifischen Lösungen,
die im Rahmen von Projekten abgewickelt werden. Die Geschäftsleitung hat beschlossen, für die
Auftragsabwicklung in Zukunft ein systematisches und unternehmenseinheitliches Projektmanagement
einzusetzen. Dazu soll ein Projektmanagement-Handbuch erstellt werden, in dem Ziele, Methoden,
Verfahren, Formulare festgelegt und beschrieben sind.
Sie sind als Projektleiter/-in des anstehenden Projektes „Erstellung Projektmanagement-Handbuch der
Fa. MediTech“ für das Projekt zuständig und müssen der Geschäftsführung aufzeigen, wie Sie das
Projekt organisieren und welche Personen Sie zur Umsetzung des Projektes benötigen.
a) Welche Personen und Instanzen sind am Projekt beteiligt bzw. welche werden Sie in das Projekt mit
einbeziehen? Erklären Sie, weshalb Sie die Instanzen und die Mitarbeiter so auswählen.
b) In welcher Projektorganisationsform würden Sie der Geschäftsführung vorschlagen, das Projekt in
die Unternehmensorganisation einzugliedern? Begründen Sie Ihre Entscheidung unter Abwägung der
Vor- und Nachteile alternativer Organisationsformen.
Lösungsvorschlag
zu a)
Abteilung / Gruppe Begründung
Betriebsorganisation Know How der Organisations-Abteilung nutzen
Leiter Orga, Mitarbeiter Orga
Entwicklungsabteilung Die Entwicklungsabteilung spielt eine maßgebliche Rolle bei
den Projekten
Leiter und evtl. MA
Produktionsabteilung Für die Ablaufplanung, Terminplanung in der Produktion
Leiter und evtl. Mitarbeiter
Marketing- und Terminplanung bei der Auftragsannahme
Vertriebsabteilung
Personalabteilung Evtl. für Einstellung freier Mitarbeiter oder Hilfskraft
Geschäftsleitung Fungiert als Auftraggeber dieses internen Projektes
Evtl. Externe Dienstleister Erstellung des Handbuchs, Layout, Druck
Evtl. freier Mitarbeiter, z.B. Texte erstellen, Zusammenstellen der Unterlagen
studentische Hilfskraft
Stakeholder Maßnahmen
1 Bürgermeister Erftstadt
2 Bürgermeister Ilmenau
3 Lokal- und Landespolitiker Erftstdt
4 Lokal- und Landespolitiker Ilmenau
5 Fördereinrichtung Thüringen
6 Wirtschaftsministerium NRW
7 Wirtschaftsministerium Thüringen
8 Belegschaft in Erftstadt
Betriebsrat im Betrieb in Erftstadt
9 Arbeitssuchende in Thüringen
10 Gewerkschaft in Erftstadt und NRW
11 Gewerkschaft in Thüringen
12 Besitzer des Grundstücks, auf der die
neue Anlage stellt werden soll
13 Banken
3 Projektplanung
3.1 IT-Outsourcing
Die Aufgabe
Die Musterunternehmen AG plant, ihre betriebliche Informationsverarbeitung teilweise oder vollständig
auszulagern. Sie sind der Projektleiter für dieses Outsourcing-Vorhaben. Ihre Aufgabe ist es, die
einzelnen Schritte bis zur Vorbereitung der Vertragsverhandlung zu planen:
• Das Projekt startet mit einer Kickoff-Veranstaltung aller Beteiligten (Dauer: 1 Tag), in der die Ziele
und Vorgehensweise im Projekt vereinbart werden. Neben Ihnen nehmen noch 5 weitere
Personen aus Ihrem Unternehmen teil.
• Im Anschluss daran realisieren zwei Ihrer Mitarbeiter die Aufnahme der Ist-Situation. Dabei
erfolgt zuerst eine Inventarisierung der Hardware (Aufwand: 14 Mitarbeitertage (MT)), dann die
Katalogisierung der installierten Software-Systerne (Aufwand: 8 MT) und dann die Dokumentation
des Netzwerkes mit allen Verbindungen zu den Unternehmensstandorten. Die zwei Mitarbeiter
benötigen für letztere Aufgabe 3 Kalendertage.
• Die detaillierte Beschreibung der Anforderungen an die Betriebsfunktionen erstellen Sie parallel
zur Aufnahme der Ist-Situation (Dauer: 12 Tage).
Aufgaben:
a) Erstellen Sie bitte einen Projektstrukturplan.
b) Erstellen Sie eine Vorgangsliste. Bitte verwenden Sie dazu die Tabelle auf nachfolgender Seite.
c) Erstellen Sie die Projektterminplanung als
Netzplan. FAZ Dauer FEZ FAZ: Frühester Anfangszeitpunkt
SAZ: Spätester Anfangszeitpunkt
Vorgangsnummer / - name
FEZ: Frühester Endzeitpunkt
SAZ SEZ SEZ: Spätester Endzeitpunkt
d) Ermitteln Sie den kritischen Weg und nennen oder markieren Sie die Vorgänge, die auf dem kritischen
Weg liegen.
e) Nach wie vielen Arbeitstagen kann das Projekt abgeschlossen werden?
f) Welche Kosten werden für dieses Ausschreibungsverfahren laut Planung anfallen, wenn für jeden
Mitarbeiter ein Tagessatz von durchschnittlich 500 € angesetzt wird?
Outsourcing Projekt
6 9
1
Ausschreibung Angebote vorab
Kick-Off durchführen
formulieren auswählen
2 7 10 Anbieter-
Hardware Ausschreibung Präsentation
aufnehmen versenden durchführen
8 11
3
Angebote erwarten Angebote präzisieren
Software aufnehmen
4 12
Netzwerk Angebote prüfen und
dokumentarisieren entscheiden
5
Anforderungen
beschreiben
Lösung b) Vorgangsliste
1 12 13
AP5
3 15
Anforder.
schreiben
0 1 1 1 7 8 8 4 12 12 3 15 15 4 19
AP1 AP2 AP3 AP4 AP6
0 1 1 8 8 12 12 15 15 19
Hardware Software Netzwerk Ausschreib.
Kick-Off
invent. aufn. dokum. formuieren
19 1 20 20 10 30 30 10 40 40 5 45 45 4 49 49 7 56
AP7 AP8 AP9 AP10 AP11 AP12
19 20 20 30 30 40 40 45 45 49 49 56
Ausschreib. Angebote Angebote Anbieter Angebot Prüfen und
versenden abwarten vorab ausw. Präsentation präzisieren entscheiden
Lösung e)
Das Projekt kann innerhalb von 56 Arbeitstagen abgeschlossen werden.
Lösung f)
Kosten: 120 x 500 = 60.000 €.
Die Aufgaben
1. Entwerfen Sie einen PSP. Überlegen Sie sich unterschiedliche Gliederungsmöglichkeiten.
2. Tragen Sie die Vorgänge mit ihren Abhängigkeiten in die Vorgangsliste ein.
3. Erstellen Sie ein Balkendiagramm und tragen Sie die Abhängigkeiten ein.
4. Erstellen Sie einen Netzplan (VKN) und ermitteln Sie Projektdauer, Puffer und kritischen Pfad
und das Projektende.
5. Ermitteln Sie dazu die Kosten je Vorgang sowie die Kosten je Ressource auf den beiliegenden
Arbeitsblättern.
6. Welchen Angebotspreis wird Max Dorn seinem Kunden nennen, wenn er mit einem
Gewinnaufschlag von 10 % kalkuliert?
7. Ermitteln Sie die Projektkosten, die in den einzelnen Wochen der Durchführung anfallen, auf dem
entsprechenden Arbeitsblatt (Kosten im Zeitablauf).
AP- Dauer
Beschreibung Vorgänger Nachfolger
Nr. (Tage)
1
2
3
4
5
6
7
April Mai
KW Tag WT KW Tag WT
14 1 Mi 1 Fr Maifeiertag
2 Do 2 Sa
3 Fr 3 So
4 Sa 19 4 Mo
5 So Ost. 5 Di
15 6 Mo Ost. 6 Mi
7 Di 7 Do
8 Mi 8 Fr
9 Do 9 Sa
10 Fr 10 So
11 Sa 20 11 Mo
12 So 12 Di
16 13 Mo 13 Mi
14 Di 14 Do Christi Himmel.
15 Mi 15 Fr
16 Do 16 Sa
17 Fr 17 So
18 Sa 21 18 Mo
19 So 19 Di
17 20 Mo 20 Mi
21 Di Do
22 Mi 22 Fr
23 Do 23 Sa
24 Fr 24 So
25 Sa 22 25 Mo Pfingstmontag
26 So 26 Di
18 27 Mo 27 Mi
28 Di 28 Do
29 Mi 29 Fr
30 Do 30 Sa
31 So
Konstruktion
2
Elektronik
Konstruktion
3 Mechanik und
Gehäuse
4 Bau Elektronik
7 Test
2 Herr Färber
3 Herr Meiser
4 Herr Walter
Material für die
5
Elektronik
Material für Mechanik
6
und Gehäuse
AP-
Beschreibung Vorgänger Nachfolger Dauer (Tage)
Nr.
1 Technisches Design - 2,3 5
2 Konstruktion Elektronik 1 4 4
3 Konstruktion Mechanik und Gehäuse 1 5 8
4 Bau Elektronik 2 6 4
5 Bau Mechanik und Gehäuse 3 6 6
6 Zusammenbau der Komponenten 4,5 7 2
7 Test 6 - 6
Kosten je Vorgang
AP- Kosten je
Beschreibung Ressource Kosten in €
Nr. Vorgang
Stunden- Kosten je
Nr. Ressource Berechnung Stunden
satz Ressource
64 4800
1 Max Dorn 5 Tage + 6 Tage halbtags 75
64 4160
2 Herr Färber 4 + 4 Tage 65
176 10.560
3 Herr Meiser 8 + 6 + 2 + 6 Tage = 22 Tage 60
32 1.664
4 Herr Walter 4 Tage 52
Material für die 1.500
5 1.500
Elektronik
Material für Mechanik 2.500
6 2.500
und Gehäuse
25.184
Summe
Vorgangskosten im Zeitablauf
Anmerkung: Die Kosten für Material Elektronik wurden dem Vorgang 2 zu dessen Beginn vollständig
zugerechnet; die Kosten für Material Mechanik wurden dem Vorgang 3 zu dessen Beginn vollständig
zugerechnet (Feste Kosten zu Beginn). Alternativ wäre eine mit dem zeitlichen Ablauf des Vorgangs
proportionale Zurechnung.
In der 18. KW können aufgrund des Feiertags (1.5.2015) nur 4 Tage gearbeitet werden. In der 20. KW
können aufgrund des Feiertags (14.5.2019) ebenfalls nur 4 Tage gearbeitet werden.
Projekt: Prototyp
Steuereinheit
Variante 2:
funktionsorientiert
Projekt: Prototyp
Steuereinheit
gemeinsamer Puffer
0 5 5 5 4 9 9 4 13 19 2 21 21 6 27
AP1 AP2 AP4 AP6 AP7
0 5 11 15 15 19 19 21 21 27
Design Konstruktion
Bau Elektronik Zusammenbau Test
Elektronik
4.1 Meilenstein-Trendanalyse 1
Die Aufgabe
In einem Projekt wurden die folgenden Meilensteine festgelegt:
• Meilenstein 1. Planung abgeschlossen;
• Meilenstein 2: Entwurfversion fertig;
• Meilenstein 3: Endversion fertig und Übergabe
Bei Projektbeginn am 1.1. wird davon ausgegangen, dass die Meilensteine entsprechend der
vorliegenden Planung erreicht werden. Der erste Berichtszeitpunkt, an dem geschätzt wird, wann die
jeweiligen Meilensteintermine tatsächlich erreicht werden, ist der 1.2.
Tragen Sie bitte die obigen Werte in das folgende Diagramm ein. Für wie wahrscheinlich halten Sie
diesen Verlauf?
Berichtszeitpunkte
1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9. 1.10 1.11 1.12
1.12
1.11
1.10
1.9.
1.8.
Meilensteintermine
1.7.
1.6.
1.5.
1.4.
1.3.
1.2.
1.1.
Meetings: 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9.
Meilensteintermine
Abnahme 30.9. 30.9. 3.10. 4.10. 8.10. 10.10. 10.10. 14.10. 15.10.
User Acceptance Test 8.7. 10.7. 12.7. 15.7. 17.7. 18.7. 22.7. .
Analyse 5.1.
Lösung
Berichtszeitpunkte
1.1. 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 1.10 1.11 1.12
1.12
1.11
1.10
1.9
1.8
Meilensteintermine
1.7
1.6
1.5
1.4
1.3.
1.2.
1.1.
Lösung
Da zu einem späteren Zeitpunkt eines Projektes Ihre Schätzungen immer genauer werden, ist ein gleich
großer Verzug zu einem solchen Zeitpunkt als wesentlich kritischer zu bewerten als zu einem sehr frühen
Projektzeitpunkt. Wenn also eine Fehlplanung Ihrerseits ausgeschlossen werden kann und daher auch
keine unvorhergesehenen verzögernden Faktoren eingetreten sind, könnten Sie beispielsweise davon
ausgehen, dass der Verzug
a) durch eine deutliche Minderleistung Ihrer Projektmitarbeiter; oder
b) durch vormals falsche Ist-Angaben Ihrer Mitarbeiter verursacht wurden.
Diese wirken sich selbstverständlich in einer späteren Phase des Projektes erheblich negativer aus.
Maßnahmen: häufigeres Controlling, mehr Meilensteine. Beim zweiten Verzug im August sind
Steuerungsmaßnahmen dringender als beim ersten Verzug.
4.4 „Temetik-Ingenieurbüro“
Die Aufgabe
In Ihrer Tätigkeit als Projektleiter/-in beim „Temetik-Ingenieurbüro“ bemerken Sie im Zuge eines
Entwicklungsprojektes, dass das Projekt bezüglich der Termineinhaltung gefährdet ist.
Es sind am Stichtag 1. Oktober noch 30% der Arbeiten zu erledigen, es stehen jedoch nur noch 10% der
ursprünglich geplanten Zeit zur Verfügung.
a) Welche drei Maßnahmen könnten Sie als Projektleiter in dieser Situation ergreifen, um dem Problem
zu begegnen.
b) Welche negativen Folgen könnten diese Maßnahmen jeweils nach sich ziehen?
Lösung
Zu a) und b)
1. Verkürzung von Arbeitspaketen durch Überstunden
Mögliche negativen Folgen: Erhöhung der Projektkosten aufgrund von Überstundenzuschlägen,
Qualitätsprobleme aufgrund von Überbeanspruchung der Mitarbeiter möglich
2. Reduzierung des Leistungsumfangs bzw. der Qualität durch Weglassen oder Vernachlässigen von
weniger wichtigen Teilaufgaben
Mögliche negativen Folgen: fehlende Teilleistungen können als Qualitätsmängel ausgelegt werden;
schlechte Ausführung kann zu Qualitätsmängeln führen, die vom Auftraggeber gerügt werden.
3. Wegfallen von Maßnahmen zur Risikovorsorge, zur Dokumentation etc.
Mögliche negativen Folgen: bei Eintritt der Risiken ist das Erreichen der Projektziele unter Umständen
gefährdet, unzureichende Dokumentation führt zu zusätzlichem Arbeitsaufwand.
Interpretieren Sie die Termine und Kosten der Meilensteine im folgenden Diagramm. Was lässt zu den
Meilensteinen 1 bis 5 hinsichtlich Termin- und Kosteneinhaltung sagen?
100% 4 5
4
Kosten
Plan
3 Ist
3
2
1
Geplantes Zeit
Ende
Lösung
Meilenstein 1: Termineinhaltung, Kostenüberschreitung
Meilenstein 2: Termineinhaltung, Kosteneinhaltung
Meilenstein 3: Terminverzug, Kostenunterschreitung
Meilenstein 4: Termineinhaltung, Kostenüberschreitung
Meilensteine 5: Terminverzug, Kostenüberschreitung
(vgl. Zell, Helmut: Projektmanagement, 2015, S. 102)
Mo Di Mi Do Fr
Am Statusdatum Dienstagabend erfahren Sie nun folgende Ist-Daten: Herr Maier hat Überstunden
gemacht. Er arbeitete montags und dienstags jeweils 2 Stunden mehr, hat also 4 Mehrstunden geleistet
und damit bis einschließlich Dienstagabend 100 € mehr Kosten verursacht:
Mo Di Mi Do Fr
In einem reinen Plan/Ist-Vergleich, der sich von Montag bis Dienstag erstreckt, würden Sie also lediglich
ablesen können, dass die bisher aufgelaufenen Ist-Kosten die Plankosten um 100 € überschreiten. Aber:
Sie sehen hier nicht die Gründe der Kostenüberschreitung.
Dann erfahren Sie zusätzlich, dass Herr Maier bereits 60% des Vorgangs abgeschlossen hat. Nun stellt
sich die Frage: Rechtfertigen die Mehrkosten an Maier den hierdurch gewonnenen Projektfortschritt?
Fragen:
1) Wie hoch ist der Fertigstellungsgrad des Vorgangs am Dienstagabend?
2) Wie hoch dürften die Kosten für den Vorgang laut Plan zum Statustermin sein?
3) Wie hoch sind die Ist-Kosten für die Ressource Maier für den Statustermin?
4) Wie hoch dürften die Kosten beim realisierten Fertigstellungsgrad Dienstagabend sein? Wie wird
dieser Wert bezeichnet?
5) Wie hoch werden voraussichtlich die Gesamtkosten sein?
6) Wann wird der Vorgang voraussichtlich fertig sein?
Lösung
Hierfür lässt sich die Earned-Value-Analyse oder Ertragswert-Analyse einsetzen. In einer Earned Value-
Analyse werden Plankosten, Ist-Kosten und Fertigstellungsgrad gegenüber gestellt. Sie ist eine Methode
zum Messen des Projektfortschritts. Die Ertragswertanalyse erfolgt stets speziell für das gewählte
Statusdatum. Dabei kann es sich um das aktuelle Datum oder ein beliebiges Datum vor dem aktuellen
Datum handeln.
Ein erster Blick zeigt, dass für Mehrkosten von 25% (500 € statt 400) ein Fertigstellungsgrad von 60%
(60% abgearbeitet statt nur 40%, wie laut Plan erwartet), sicherlich lohnend ist. Alles in allem sieht es
also für dieses Projekt gut aus, obwohl Herr Maier bis Dienstagabend zunächst einmal Mehrkosten
verursacht hat. Die Ertragswertanalyse macht also nichts anderes, als die Mehrkosten dem
Projektfortschritt gegenüber zu stellen und dann zu berechnen, ob insgesamt ein Vorteil für Sie dabei
herausspringt.
Zu 1) Wie hoch ist der Fertigstellungsgrad des Vorgangs am Dienstagabend?
Herr Maier hat 60% des Vorgangs abgeschlossen. Fertigstellungsgrad = 60%
Zu 2) Wie hoch dürften die Kosten für den Vorgang laut Plan zum Statustermin sein?
Zum Statustermin dürften die Kosten 400 € betragen, d.h. Plankosten = 400 € (Plan-Kosten - PK). Dies
hätte der Vorgang laut Basisplan bis zu diesem Zeitpunkt kosten dürfen.
Zu 3) Wie hoch sind die Ist-Kosten für die Ressource Maier für den Statustermin?
Lösung
Zu 1) Wie hoch dürften die Kosten für den Vorgang laut Plan zum Statustermin sein?
5 Tage a´ 200 € = 1000 €.
Zu 2) Wie hoch sind die Ist-Kosten von Frau Hennig für den Statustermin? Wie hoch ist die
Kostenabweichung?
Sie arbeitete in der ersten Woche pro Tag 10 Stunden, 5 Tage, also 50 Stunden. Bei einem Stundensatz
von 25 € errechnen sich dafür Kosten in Höhe von 1250 €.
Es liegt für diese Woche und Aus dem Plan/Ist-Vergleich der Kosten lässt sich ablesen, dass die bisher
aufgelaufenen Ist-Kosten die Plankosten um 250 € überschreiten. Dieses Arbeitpaket hat eine
Kostenüberschreitung von 250 €.
Zu 3) Wie hoch ist der Fertigstellungsgrad des Vorgangs?
500 Telefonbefragungen sind im Vorgang geplant. Durchgeführt wurden 400 Befragungen. Der
Fertigstellungsgrad beträgt 400 / 500 = 80%.
Zu 4) Wie hoch dürften die Kosten laut Plan bei der realisierten Leistung sein?
Geplante Kosten für den Vorgang: 2000 €. Bei einem Fertigstellungsgrad von 80% beträgt der
Fertigstellungswert somit 1600 €.
Zu 5) Wann wird der Vorgang voraussichtlich fertig sein?
Hier gibt es zwei Varianten zu bedenken:
a) Frau Hennig arbeitet auch nächste Woche mit täglich 2 Überstunden, d.h. 10 Stunden täglich. Für 400
Befragungen hat sie insgesamt 5 Tage a´10 Stunden, also insgesamt 50 Stunden benötigt. Pro Stunde
erledigt sie somit im Durchschnitt 8 Befragungen. Noch zu erledigen sind 100 Befragungen. Rechnerisch
wird sie also noch 12,5 Stunden benötigen (100/8). Sie wird also noch am kommenden Montag 10
Stunden an diesem Vorgang arbeiten, und am Dienstagvormittag für 2,5 Stunden.
b) Frau Hennig arbeitet nächste Woche regulär mit 8 Stunden pro Tag. Wenn sie pro Stunden 8
Befragungen durchführt, wird sie noch 12,5 Stunden benötigen. Sie wird also noch am kommenden
Montag 8 Stunden an diesem Vorgang arbeiten, und am Dienstagvormittag für 4,5 Stunden.
Zu 6) Wie hoch werden voraussichtlich die Gesamtkosten sein?
Annahme: Frau Hennig arbeitet im gleichen Arbeitstempo weiter.
5 Projektabschluss
Keine Übungs-Aufgabe