Biologie
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Biologie
M 1
Was ist Ökologie?
Die Ökologie befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen örganismen und ihrer
Umwelt sowie den Beziehungen der örganismen untereinander. So unterscheidet man Ein
flüsse der unbelebten (abiotische Faktoren) und der belebten Umwelt (biotiscbe Faktoren),
die auf ein Individuum einwirken.
Verschiedene Örganismen bzw. Populationen (Gesamtheit aller Individuen einer Art oder
einer Rasse in einem geografisch begrenzten Verbreitungsgebiet) besiedeln einen bestimm
ten Lebensraum, den man als Biotop bezeichnet. Solche Lebensgemeinschaften und die
dazugehörigen Biotope bilden ein Ökosystem, eine mehr oder weniger abgegrenzte ökolo
gische Funktionseinheit. Der Wald z. B. stellt ein solches Ökosystem dar. Die Gesamtheit
aller Ökosysteme der Erde wird Biosphäre genannt. Der Mensch ist Bestandteil und gleich
zeitig Störfaktor vieler Ökosysteme. Seit dem Ende der 60er-Jahre, als die Auswirkungen der
Umweltverschmutzung und die Begrenzung der natürlichen Rohstoffvorkommen immer
deutlicher wurden, ist die Ökologie mehr als eine aus der Biologie hervorgegangene Wis
senschaft. Sie steht für eine neue Weltanschauung, die erkannt hat, dass die Natur nur in
begrenztem Maße Verändemngen toleriert, ohne irreversible Schäden zu erleiden. Der
Mensch muss für den Erhalt der Erde und den Schutz der Natur eintreten.
Salzkonzentration;Ozi Krankheitserreger;Stress
Strahlung:Chemikalien Nahrung;
Wind;Wasser
Beziehungen
S
Aufgaben
1. Stellen Sie exemplarisch für die Zauneidechse eine Liste der abiotischen und bio tischen Fak
toren zusammen, die dieses Tier beeinflussen.
2. Definieren Sie die Begriffe „Art" und „Rasse". Nehmen Sie gegebenenfalls ein Schulbuch zu
Hilfe.
3. Erklären Sie den Begriff „Ökosystem" und nennen Sie noch weitere Beispiele.
RAAbits Biologie
Einfuhrung in die Ökologie - Abiotische Faktoren
Reihe 4 Verlauf Material LEK Glossar Mediothek
S 3
M 2
Aufgabe
Aus der Unter- und Mittelstufe wissen Sie, dass es Tiere gibt, die in der Lage sind, ihre Körper
temperatur weitgebend unabhängig von der Außentemperatur zu regulieren (Gleichwarme =
Homoiotherme). Die Mehrheit der Tiere ist dazu jedoch nicht in der Lage. Bei ihnen passt sich
die Körpertemperatur mehr oder weniger der Umgebungstemperatur an (Wechselwarme =
Poiküotherme).
Ordnen Sie die aufgeführten Arten in Form einer Tabelle in gleichwarme bzw. wechselwarme
Ti e r e .
• Ratte • Frösche
• Pinguin • Eidechse
• Kolibris • Maikäfer
• Menschen • Schlangen
• Elephant • Thunfisch
• Eisbären • Forelle
• Delfin • Regenwürmer
• Wüstenmäuse • Schmetterlinge
=> Vögel & Säugetiere => Reptilien, Amphibien, Insekten, Fische, Wirbellose
RAAbits Biologie
Ökologie
Material Der Öko-Faktor Temperatur
1. Formulieren Sie mit Ihren eigenen Worten den Inhalt der RGT-Regel.
2. Berechnen Sie, um wie viel schneller biochemische Reaktionen in den Zellen einer Biene ablau
fen, wenn diese von 5 °C auf 35 °C erwärmt werden.
3. Erläutern Sie die biologische Bedeutung von Enzymen. Erklären Sie anschließend die Tatsache,
dass die RGT-Regel für Lebewesen nur in einem Temperaturbereich von ca. 0 °C bis 50 °C
anwendbar ist.
(Bergmannsche Regel)
Vergleicht man gleichwarme, nah verwandte Tiere, so kann man feststellen, dass Tiere in kalten Regionen ein kleineres O-V-
Verhältnis haben als in warmen Regionen sind tendenziell größer als nah verwandte Arten in warmen Regionen.
Kritik: • Tiere können in warmen Regionen größer sein, aufgrund von und größeren Beutetieren zur Verfügung stehen.
Beispiel: manche Tigerarten
• Generalisierung nicht möglich, da vielfältige abiotische Faktoren auf Organismen einwirken
• (Anpassung vs. Angepasstheit)
• unterschiedliche Verhaltensweisen/Lebensweisen
(Allensche´ Regel)
Proportionsregel
Körperanhängsel gleichwarmer, nah verwandter Tiere in kalten Regionen sind kleiner als in warmen
·
Ökologie Il/Fl
Der Öko-Faktor Temperatur Material
Stellt man diesen Sachverhalt grafisch dar, erhält man eine Optimumskurve, die durch die soge
nannten Kardinalpunkte Minimum, Pessimum, Optimum, Präferenzbereich und Maximum charak
terisiert werden kann. Der Temperaturbereich zwischen Minimum und Maximum entspricht dem
Toleranzbereich des untersuchten Lebewesens; er wird auch als ökologische Potenz (= Toleranz)
bezeichnet.
Aufgabe 1
Auf der Abbildung 1 erkennen Sie das Gedeihen verschiede
ner Arten in Abhängigkeit von der Temperatur. Unterscheiden 3 Schneealge:
Maisbrand, Parasit
Sie eurytherme und stenotherme Arten und ordnen Sie den
Arten mögliche Lebensräume zu. Mais
Aufgabe 2
Die Larven des Mehlkäfers sind Vorratsschädlinge, die aber
auch in Zoohandlungen als Futtertiere bezogen werden kön 40 60 80
nen. Stellen Sie Vermutungen an, wie die in Abbildung 2 Temperatur [°C]
- 10
Anzahl Reaktions
- 8
Wachs Mehlwürmer
geschwindig
tumsrate auf der
- 6 keit [v] einer
[relative Te m p e r a t u r ehem. Reaktion
- 4
Einheiten] OA - orgel
[rel. Einheiten]
- 2 [Präferenz]
0 10 20 30 40 50
- 0
Te m p e r a t u r [ ° C
30 40
Temperatur [°C]
Abbildung 3: Enzymaktivitäf beim
Abbildung 2: Toleranzkurve des Mehlwurms Mehlwurm
Aufgaben:
1) Auf der Abbildung 1 erkennen Sie das Gedeihen verschiedener Arten in Abhängigkeit von der Temperatur. Unterscheiden
Sie eurytherme und stenotherme Arten und ordnen Sie den Arten mögliche Lebensräume zu.
2) Die Larven des Mehlkäfers sind Vorratsschädlinge, die aber
auch in Zoohandlungen als Futtertiere bezogen werden können. Stellen Sie Vermutungen an, wie die in Abbildung 2
gezeigte Toleranzkurve experimentell ermittelt werden konnte. Vergleichen Sie die Toleranzkurve mit der
Temperaturabhängigkeit der Enzymaktivität.
Nr.1)
Schneealge = stenotherm
Arktis; Antakrtis; Hochgebirge
Mais = eurytherm
windgeschützt, in voller Sonne, mit nährstoffreichem Boden
z.B. Mittelamerika
Salmonellen = eurytherm
Nr.2)
Temperaturorgel
Ökologie II/F1
Der Öko-Faktor Temperatur Material
Dafür sind sie aber auch in der Lage, zeitweise sehr kalte Standorte zu besiedeln. Denn Landtiere
der Polarregionen, wie z. B. Pinguine und Eisbören, sind fast ausschließlich homoiotherm. Körper
bedeckungen wie ein Fell, Federkleid oder eine Fettschicht verringern den Wörmefluss zwischen
Körper und Umgebung. In sehr kalter und warmer Umgebung steigt die Stoffwechselrate und
damit der Nahrungsbedarf. Der Körper gibt durch Hecheln oder Schwitzen verstörkt Wörme an
die Umgebung ab oder erzeugt sie durch Muskelzittern.
Eidechsen dagegen wörmen sich morgens in der Sonne auf, bis ihre Körpertemperatur ausreicht,
um Beute zu jagen. Dabei gleicht sich ihre Körpertemperatur der Außentemperatur an, sie sind
also wechselwarm (poikilotherm). Dies gilt für Reptilien, Amphibien, Fische und Wirbellose.
Aufgrund der RGT-Regel kann die Eidechse bei niedrigen Temperaturen nicht genügend Stoffwech
selenergie für den Beutefang oder eine schnelle Flucht bereitstellen. Mit zunehmender Temperatur
steigen sömtliche Stoffwechselvorgönge wie Atmung, Verdauung usw. bei einer Temperaturerhö
hung um 10 °C um etwa das 2- bis 3-Fache. Bei hoher Körpertemperatur können Enzyme dena
turieren und damit funktionsunföhig werden, sodass der Eidechse der Wörmetod droht. Durch
das Aufsuchen von schattigen bzw. sonnigen Orten regulieren Eidechsen ihre Körpertemperatur.
Stoffwechselaktivität
verstdrida Kühhjng
vareNiridB WönnaprodukHon
e r
Temperatur ^
Abbildung 1; Temperatur-Toleranzkurve von homoiother- Abbildung 2: Stoffwechselraten von Maus und Eidech
men und poikilothermen Tieren se in Abhängigkeit der Temperatur
Aufgaben
1. Betrachten Sie die Abbildungen und beschreiben und erlöutern Sie anschließend detailliert den
Verlauf der Stoffwechselraten bei homoiothermen und poikilothermen Tieren.
2. Erlöutern Sie, wie homoiotherme und poikilotherme Tiere einer Überhitzung bzw. Unterkühlung
des Körpers entgegenwirken.
M 4
Vergleich von gleich- und wechselwarmen Tieren
Die folgenden Grafiken beschreiben die Beziehung zwischen der Intensität der Lebensvor
gänge und der Körpertemperatur bei a) Wechsel warmen und b) gleichwarmen Tieren.
Optimum
Präferendum
Pessimum
Körpertemperatur
n/Fl
b) gleichwarme Tiere
0
ÖO
1
i
V
T3 /
u <
0
\
■ o
2 / \\ O
2
1 M / \ Ö
C O /
c
O
W/
\s
Körpertemperatur
Aufgaben
1. Vergleichen Sie die beiden Verlaufskurven miteinander und beschreiben Sie die Beziehung
zwischen der Intensität der Lebensvorgänge und der Körpertemperatur bei wechselwaymen
und gleichwarmen Tieren.
2. Stellen Sie Vor- und Nachteile derpoikilothermen und bomoiothermen Lebensweise in Form
einer Tabelle einander gegenüber. Berücksichtigen Sie dabei folgende Punkte: Leistungs
fähigkeit, Stoffwechselrate und Körpergröße.
RAAbits Biologie
(Vergleich von gleich- und wechselwarmen Tieren)
Aufgaben:
1. Vergleichen Sie die beiden Verlaufskurven miteinander und beschreiben Sie die Beziehung zwischen der Intensität der
Lebensvorgänge und der Körpertemperatur bei wechselwaymen und gleichwarmen Tieren.
2. Stellen Sie Vor- und Nachteile derpoikilothermen und bomoiothermen Lebensweise in Form einer Tabelle einander gegenüber.
Berücksichtigen Sie dabei folgende Punkte: Leistungsfähigkeit, Stoffwechselrate und Körpergröße
Nr.1)
• Gleichwarme Tiere haben eine höhere Intensität der Lebensvorgänge während allen Körpertemperaturen.
• bevor die wechselwarmen Tiere am Hitzetod/Kältetod sterben, kommen sie in eine Wärme-/Kältestarre
• gleichwarme Tiere haben ein breites Präferensum
• wechselwarme Tiere haben ein schmales Präferendum
Nr.2)
Wechselwarme Tiere
(poikilotherm)
Vorteile Nachteile
Gleichwarme Tiere
(bomoiotherm)
Vorteile Nachteile
Körpergröße • Große Tiere => wenig Nahrungsaufnahme • große Tiere => höherer Energiebedarf
• kleine Tiere => schnellere Umstellung auf • kleine Tiere => Körperwärme geht schneller
äußere Einflüsse verloren
•
⑲
Ökologie II/F1
• Als poikilotherme Tiere werden solche Tiere bezeichnet, deren Körpertemperatur sich mehr
oder weniger der Umgebungstemperatur angleicht, wenn sich die Luft- oder Wassertempera
turen öndern. Hierzu zöhlt man bei dieser Einteilung alle Fische, Amphibien, Reptilien und alle
Wirbellosen.
Umgangssprachlich werden öfter die Bezeichnungen Warmblüter für homoiotherme und Kaltblü
ter für poikilotherme Tiere verwendet. Hier ist zu berücksichtigen, dass poikilotherme Tiere ziem
lich warm werden können. So können bei einer Wanderheuschrecke wöhrend des Fluges oder
bei einer Eidechse, die über den heißen Wüstensand löuft, Bluttemperaturen auftreten, die höher
sind als diejenigen warmblütiger Söugetiere.
Eine weitere Einteilungsmöglichkeit bezieht sich auf die Herkunft der Körperwörme. Tiere sind
demzufolge endotherm, wenn ihre Körperwörme vorwiegend von innen, also aus dem Stoff
wechsel kommt, wöhrend ektotherme Tiere ihre Wörmeenergie vorwiegend aus öußeren Quellen
beziehen.
Aufgaben
1. Diskutieren Sie die verschiedenen Einteilungsmöglichkeiten zur Temperaturregulation bei Tieren.
2. Erklören Sie den Anpassungswert der Temperaturschwankungen beim Kamel.
Mensch 70 2 0,2 15 72
Gewichts-
spezifisctie -j 0 Spitzmaus
Stoff
wechselrate
3 l
\ Amerikanisctie Zwergmaus
2 V
>^Kangururatte
1 Kaktusmau>.^^,,^^^^^^^^^
Katte Katzp M /MT•
0
"1 1 ' ' « 1 t 1 • II| 1 1 1 1 II ll| 1 i 1 1 1 Nil 1 * rTTTTT
0,01 0,1 1 10 100 1,000
Körpermasse [kg]
Abbildung 2: Energieumsatz verschiedener Säugetiere
Aufgaben
1. Interpretieren Sie die obenstehende Tabelle und die sogenannte Maus-Elefanten-Kurve.
2. Erklären Sie die physiologischen Ursachen der Wärmeerzeugung im Stoffwechsel.
Endotherme Tiere regulieren ihre Körpertemperatur unabhöngig von der Außentemperatur, indem
sie ihre Stoffwechselrate und damit die Wörmebildung steigern bzw. die Wörmeabgabe an die
Umgebung kontrollieren. Diese Möglichkeit ist an eine Reihe von Voraussetzungen gekoppelt, die
es bei ektothermen Tieren in der Form nicht gibt:
• eine isolierende Körperbedeckung aus Fell oder Federn
• ein wörmedömmendes Unterhautfettgewebe
• ein leistungsföhiger Blutkreislauf zur schnellen Wörmeverteilung im Körper
• ein prözise arbeitendes Regulationssystem des autonomen Nervensystems
Die folgenden Beispiele zeigen, dass die endothermen Tiere nicht immer so gleichwarm sind, wie
man es vielleicht vermuten würde:
1. Bei endothermen Tieren kalter Regionen wird häufig nur die Kerntemperatur des Körpers konstant
gehalten. Körperanhänge wie Extremitöten, können beispielsweise bei Pinguinen und arktischen
Wölfen erheblich auskühlen. Bei diesen Tieren liegen Arterien und Venen dicht nebeneinander,
sodass durch dieses Gegenstromprinzip übermößiger Wörmeverlust verhindert wird.
2. Wie ektotherme Tiere nutzen auch endotherme Tiere das Wundernetz (Rete mirabile). So wird
im Gehirn ostafrikanischer Spießböcke oder anderer Söugetiere das Gegenstromprinzip aus
genutzt, um dieses lebenswichtige Organ bei hohen Umgebungstemperaturen relativ kühl zu
halten.
3. Kolibris wie Zwerg- und Rubinkolibri oder die Bienenelfe gehören mit 5,8-21 cm und 2-20 g zu
den kleinsten Vögeln der Erde. Viele von ihnen leben im tropischen Regenwald und ernöhren
sich von Nektar, den sie im Flug vor der Blüte „stehend" erbeuten. Entsprechend hoch ist ihr
Energieverbrauch. Kolibris können in einen dem Winterschlaf öhnlichen Zustand, den sogenann
ten Torpor, verfallen. Hierbei sinkt nachts die Körpertemperatur von 38-40 °C auf die Umge
bungstemperatur ab. Der Torpor ist unobhöngig von der Jahreszeit und dauert meist nur wenige
Stunden.
Fell
Querverbindung '
zwlsctien Körperkern Haut Luft Ha Jt Luft
Gefäßsträngen
Arterie
Vene
Hoher
Wärmedurchgang !
Abbildung 4: Kontrolle des Wörmeoustauschs an der Körperoberfläche bei ektothermen (links) und endothermen (rechts) Tieren.
Aufgaben
1. Erklören Sie detailliert das Gegenstromprinzip und die Bedeutung des Wundernetzes Rete mira
bile.
2. Erklören Sie anhand der Abbildung 4, wie der Wörmeaustausch an der Oberflöche durch die
Regulation der Hautdurchblutung veröndert werden kann.
M 3
Die Regulation der Körpertemperatur
bei Homoiothermen
Regelglied
Aufgaben
1. Beschreiben Sie anband des Regelkreises die Mechanismen der Temperaturregelung des
Menschen.
2. Viele kleine Säuger fallen im Herbst in einen Winterschlaf. Die Stojfwechselrate beträgt dann
nur noch 1-3 % des Normalwerts. Beim Murmeltier z. B. sinkt die Herzfrequenz auf 2-3
Schläge/Minute (normale Herzfrequenz von 80) und es atmet nur noch 12-mal pro Stun
de (Normalwert: 30 Atemzüge/Minute). Die Körpertemperatur sinkt während dieser
Schlafperiode auf 10 °C ab.
Erklären Sie mithilfe des menschlichen Regelkreises, der im Großen und Ganzen für alle
Saugetiere Gültigkeit bat, wie es dem Murmeltier gelingt, eine so niedrige Körpertempera
tur aufrecht zu erhalten.
RAAbits Biologie