Revita Spreewald

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Chancen im ländlichen Raum –

das Beispiel des


Biosphärenreservates Spreewald

Konferenz: Lebensraum, Ländlicher Raum und Demographischer


Wandel – Herausforderungen für den Natur- und Umweltschutz –
19. Oktober 2006

Michael Petschick: Referent ÖLN im Biosphärenreservat Spreewald


Grundlage des Vortrages:
INTERREG III C - Projekt RESNAFRONT
Entwicklung von Grenzregionen mit gemeinsamen
Naturpotenzialen im Europa der Regionen.
Als Leadpartner fungiert die Landesregierung Castilla y Leon in Spanien. Zu
den weiteren Projektpartner gehören:
Asociation for the Development of South Slovakia, Regionale
Entwicklungsagentur (Slowakei)
Region of Veneto, Behörde für Geologie und Wasserkreislauf (Italien)
Komission für Koordination und regionale Entwicklung Nordportugals
(Portugal)
Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH
Landkreis Dahme-Spreewald (beide Deutschland)
Gliederung des Vortrags:
Wirtschaftsraum und Biosphärenreservat Spreewald
Wirtschaftliche Entwicklung und Arbeit (strukturelle
Potentiale versus Demographie)
Ländliche Entwicklung und Landwirtschaft (Konzept
Wirtschaftsraum, Dachmarkenstrategie, Ökologischer
Landbau, Gentechnikfreie Anbauregion, Landschaftspflege u.
Kulturlandschaft)
Tourismus (wichtigste Säule der regionalen Wertschöpfung)
Ausblick zur weiteren Entwicklung im Spreewald
(Ausbau der Dachmarke, Netzwerke, neue Instrumente wie
Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald)
Wirtschaftsraum Spreewald

Gesamtfläche
3.127 km ²

Fläche ländlicher Raum


ca. 2.800 km²

Einwohner
265.000 incl. Cottbus

Einwohner
ländlicher Raum
103.230

Einwohnerdichte
ca. 85 EW / km²

Einwohnerdichte
ländl. Raum
ca. 37 EW / km²

Quelle: Spreewaldverein e.V.


Wirtschaftsraum Spreewald

• geht weit über das Biosphärenreservat Spreewald


hinaus
• umfasst Teile der Landkreise Dahme-Spreewald,
Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße sowie die
kreisfreie Stadt Cottbus
• insgesamt etwa 3127 km2 und 265.000 Einwohner
• Förderprogramme der EU werden für die ländliche
Regionalentwicklung genutzt
• einen Schwerpunkt bildet hierbei der LEADER
Prozess (seit 1995 ist der Spreewald LEADER
Region)
Zentralörtliche Gliederung der Spreewaldregion (in Überarbeitung)
Oberzentrum Cottbus

Mittelzentrum Lübben (Kreisstadt LDS)


Lübbenau

Grundzentrum mit Calau


Teilfunktion eines Luckau
Mittelzentrums
Grundzentrum Peitz
Burg (Spreewald)
Vetschau
Golßen
Altdöbern
Drebkau
Kleinzentrum Lieberose
Straupitz
Groß Leuthen
Schönwalde
Kolkwitz
Bevölkerungsentwicklung im Wirtschaftsraum Spreewald
1994 - 2004
290000

285000

280000

275000

270000

265000

260000

255000

250000
290000
245000 280000
240000 270000
260000
1994
1996 250000
1998
2000
2002
2004
Quelle: Landesamt für Bauen und Verkehr Brandenburg, Indikatorenzeitreihen –
Raumbezug, Ämter und Gremien 2005
Altersstruktur der Bevölkerung in den Spreewald-Landkreisen
der Jahre 2000 und 2004 in Prozent

17,8 20,1

65 Jahre und älter

64,8 19-64 Jahre


65,3
0-18 Jahre

17,4 14,6

2000 2004

Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik


Die Prognose des Landesamtes für Bau und
Verkehr geht davon aus, dass die Bevölkerung des
Wirtschaftsraumes Spreewald bis zum Jahr 2030
um weitere 22,2 %
auf 200.328 Einwohner
zurückgehen wird.
Damit liegt die Region deutlich über dem für das
Land Brandenburg prognostizierten Rückgang
von 12,9 %.
Arbeitslosenquote in der Spreewaldregion
Arbeitslosenquote in %

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Dahme 14,4 14,4 13,7 13,5 14,0 15,1 14,9


Spreewald
Oberspreewald 23,6 23,0 22,7 22,9 22,7 24,2 24,9
Lausitz
Spree Neiße 20,3 19,9 19,3 19,4 19,4 20,6 21,3

Brandenburg 17,6 17,4 17,0 17,4 17,5 18,8 18,7

Deutschland 11,1 10,5 9,6 9,4 9,8 10,5 10,5

Quelle: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/detail/q.htm
Fakten und Zahlen zum
Biosphärenreservat Spreewald
• gegründet am 1. Oktober 1990
• seit 7. März 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat
anerkannt
• Größe insgesamt 474,92 km2
• davon sind
Wald: 130,20 km2 = 27,4 %
Acker: 115,57 km2 = 24,3 %
Grünland: 177,40 km2 = 37,5 %
Wasser: 13,86 km2 = 2,9 %
Sonstiges: 37,82 km2 = 7,9 %

• in 37 Gemeinden 2 Städten leben rund 50.000 Einwohner


• Bevölkerungsdichte: 105 Ew / km2
Das Biosphärenreservat Spreewald

Entsprechend der UNESCO Richtlinien


ist auch das BR Spreewald in unter-
schiedlich geschützte und zu entwickelnde
Zonen gegliedert:

Zone I “Kernzone“ (Naturschutzgebiet)


990 ha = 2 % der Gesamtfläche

Zone II “Pflege- und Entwicklungszone“


8650 ha = 18 % der Gesamtfläche

Zone III “harmonische Kulturlandschaft“


21.390 ha = 43 % der Gesamtfläche

Zone IV “Regenerierungszone“
17.430 ha = 37 % der Gesamtfläche
mypage.bluewin.ch
Der Spreewald - Naturerbe

www.nabu-siwi.de

www.sdw-nrw.de• Biodiversität ist abhängig vom


www.bandkshow.com
Wasserangebot
• 18.000 Tier- und Pflanzenarten
• Viele Tierarten: Quappe, Bachneun-
auge, Eisvogel, Otter, Schwarzstorch,
u.v.a.
• 1.600 Pflanzenarten von denen 585
Arten in der Roten Liste aufgeführt
www.albmuendung.de
sind
www.bayern.de – Z.B. Wassernuss, Knabenkraut, etc.

www.ploener-ruderverein.de
Grundlage der Biologischen Vielfalt sind vier wesentliche
Habitattypen:
Lineare Fließgewässer
Lineare Fließe bilden mit ihrem 1.566 km umfassenden und weit verzweigten
Gewässernetz die Lebensadern der feuchtgebietstypischen Flora und Fauna. Etwa
350 km davon sind heute noch naturnah und unverbaut.

Niedermoore
Die Niedermoore sind der als Feuchtgebiet auf einer Fläche von 13.244 ha
prägende Haupt-Habitattyp des Biosphärenreservates. Sie sind zum Teil bis zu über
drei Meter mächtig und bestehen als nacheiszeitliche Bildungen vorrangig aus
Bruchwaldtorfen.

Wiesen, Weiden und Feuchtgrünländer


nehmen den größten Flächenanteil des Biosphärenreservates mit 15.057 ha ein.
Aufgrund der Vereinheitlichung für die landwirtschaftliche Produktion verloren viele
dieser Standorte an Artenvielfalt.

Bruch-, Sumpf- und Auwälder


Mehr als 4.500 ha des Schutzgebietes nehmen Bruch-, Sumpf- und Auwälder ein.
Sie hängen eng von der Entwicklung des Wasserdargebots an ihren Standorten ab.
Ziele des Biosphärenreservates Spreewald

Schutz, Pflege und Entwicklung der einmaligen


Kulturlandschaft Spreewald

Die Bestandspflege und –förderung gefährdeter und


vom aussterben bedrohter Arten in ihren Biotopen

Die Entwicklung zukunftsfähiger ökologischer


Landnutzungsmodelle zur Existenzsicherung der
Spreewaldbauern als Pfleger und Gestalter dieser
Landschaft, verbunden mit der Wiedergeburt
traditionellen Handwerks
Der Spreewald - Geschichte

• Lausitz (sorb. Luža= Sumpf, Morast)


• Deutsche Besiedlung im 10 Jh.
• 11-19 Jh. Dreifelderwirtschaft
• 1905 wasserwirtschaftlicher Ausbau des
Flußnetzes
• 1907 – 1914 und 1920 – 1933 Anlage eines Quelle: MLUR, 2004

Wegenetzes im Burger Gebiet


• 1908 – 1938 Ausbau der Fließe
und Schaffung des Kanalsystems
im inneren Spreewald
• 1933 - 1938 Einpolderungen der
südl. und nördl. Randgebiete
Der Spreewald - Geschichte
• 1945/46 – 1961 Bodenreform und Hydromelioration
• Erschließung der Lausitzer Braunkohle für die Energieversorgung der DDR
• 1965 Beendigung der Einzelmaßnahmen zum Hochwasserschutz
• Ab 1974 Wasserwirtschaft für industrielle Landwirtschaft
• 1989 Braunkohle Tagebau erreichte seinen Höhepunkt
• 1991 Aufnahme in das weltweite System der Biosphärenreservate
• Rückgang der Braunkohleförderung

Abflüsse der Spree am Pegel Cottbus -


Sandower Brücke in m3/s (verändert nach MLUR,
2004)
Historisches zur Gurke

Gurkeneinlegerei in Lehde um 1900

Am Landeplatz zum Gurkenmarkt in Lübbenau um Gurkenmarkt in Lübbenau 1927


1920
Historisches zur Gurke

Holzfässer zum Gurkeneinlegen Traditionelles Gurken einlegen in Holzfässern


Landwirtschaft im Spreewald - Ausgangsbedingungen
am Anfang der 90iger Jahre

• die landwirtschaftlich genutzte Fläche im Spreewald


teilt sich etwa zur Hälfte in Ackerland und Grünland

• Ackerland findet man überwiegend in den


Randbereichen und das Grünland vorwiegend im
Inneren Spreewald

• die Flächenbonitäten liegen allgemein im unteren


Drittel des Bundesdeutschen Vergleichs (Böden,
Wasserverfügbarkeit)
Flächennutzung im Biosphärenreservat Spreewald

Acker
26%
sonstige Flächen
2%
Deiche
1%

Haus u. Hof
3% Grünland
Straßen 28%
3%

Wasser
5%

Ödland
3%
Gartenland
1%
Holzungen
28%
Landwirtschaft im Spreewald - Ausgangsbedingungen
am Anfang der 90iger Jahre

• der Anteil nutzviehhaltender Betriebe ist nach der


deutschen Vereinigung und dem Anschluss an die EU durch
die veränderten Rahmenbedingungen auf ca. 20%
zurückgegangen (starker Rückgang der Veredlung)
• auch der Gemüsebau als wichtige Säule der betrieblichen
Ökonomie war stark rückläufig;
• Vermögensauseinandersetzungen, Aufbau neuer Betriebs-
strukturen fixierten Kapital und unternehmerisches Handeln
• ein für Gemischtbetriebe ungeahnter Arbeitsplatzabbau von
12 auf unter 2 Voll AK/100 ha vollzog sich in wenigen Jahren
Nutzung der LF mit Bezug zur bewirtschafteten
Fläche der verschiedenen Betriebsformen

6%
8%

86%

Haupterwerbslandwirte
Nebenerwerbslandwirte
Agrargenossenschaften
Anbauverhältnis (% Ackerfläche ) im Biosphärenreservat Spreewald

1,2 2,5

22,1

43,5

Getreide

Hackfrucht

Eiweißpfl./Ölsaaten

14,3 Stillegung

Ackerfutter
14,7 1,7
Gemüse

Sonstige
Landwirtschaft in der Region Spreewald - ein Leistungsbild

1051 Landwirtschaftbetriebe bewirtschaften etwa 130.000 ha


landwirtschaftliche Fläche;
diese Unternehmen sichern 7083 Arbeitsplätze (dav. 2413 Voll AK) im
ländlichen Raum;
bei vergleichsweise geringer Quotenausstattung (etwa 1000 kg/ha LF)
stellt die Milchproduktion die wichtigste Einnahmequelle dar.
mit ca. 0,6 GVE/ ha LF ist der Viehbesatz für Brandenburger Verhält-
nisse überdurchschnittlich (im Deutschen Vergleich jedoch gering).
je RGV stehen mehr als 1,0 ha Hauptfutterfläche zur Verfügung.
auf 1.215 ha wird Gemüse nach integrierten Verfahren angebaut.
die Spreewaldgurke hat dabei einen Anteil von ca. 550 ha.

Auf ca. 2% Anteil an der regionalen Bruttowertschöpfung kann deshalb


die Bedeutung der Landwirtschaft für den Spreewald nicht reduziert
werden. Sie trägt entscheidend zur Sicherung von Beschäftigung und
zum Erhalt und zur Pflege der einzigartigen Kulturlandschaft bei. Dies gilt
insbesondere für den Bereich des Biosphärenreservates.
Landwirtschaft in der Region Spreewald - ein Leistungsbild

die Direktvermarktung als zusätzliches Standbein haben 85


Betriebe erschlossen.

den Schwerpunkt der Direktvermarktung bilden


12 Landfleischereien,
2 Hofmolkereien
30 Hofläden und
diverse Marktstände

Quelle: REK Leader plus


Spreewaldverein e.V.
Ökologischer Landbau im Spreewald
Der ökologische Landbau spielt eine besondere Rolle in der Region. Mehr
als jeder zehnte Betrieb wirtschaftet ökologisch (11,1 %). Damit liegt der
Anteil deutlich höher als auf Landes- und Bundesebene (7,6 % und 3,3 %).

Im Biosphärenreservat Spreewald werden derzeit ca. 69%


bzw. ca. 17.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche
von 56 Betrieben unterschiedlichster Rechtsform und
Verbandszugehörigkeit nach Richtlinien des ökologischen
Landbaus bewirtschaftet.

Über 50 Betriebe der Land- u. Forstwirtschaft sowie des Gartenbaus


bekennen sich auf mehr als 50.000 ha zur Gentechnikfreien Anbauregion
Spreewald.

Trotz der hohen Bedeutung des ökologischen Landbaus in der Region,


wird derzeit nur ein sehr geringer Anteil der Produkte in der Region
weiterverarbeitet.
Europäischer Rechtsrahmen
EU-Regelung zum Schutz von Herkunftsangaben
(VO92/2081/EWG)
kennt:
geschützte geografische Angabe (g.g.A.)
geschützte Ursprungsangabe (g.U.)
geschützte traditionelle Spezialität (g.t.S.)
Zielsetzung:
Agrarmarktpolitik
Regional- und Strukturpolitik
Verbraucherpolitik
Quelle: M. Sc., Dipl.- Betriebswirtin
Johanna Fick, IfLS - 2006
Einheitliches Markenzeichen:
die Garantie für
“Original Spreewälder Erzeugnisse“
Herkunft kommunizieren

Quelle: REK Leader plus Spreewaldverein e.V.


Regionale Dachmarke
Spreewald

eingetragen am:
10.11.1992 unter der
Nr.: 2024399
Quelle: Spreewaldverein e.V.
Entwicklung
Spreewälder Gurken

Quelle: Spreewaldverein e.V.


Entwicklung Spreewälder Gurken

Quelle: Spreewaldverein e.V.


weitere Praxisbeispiele und Ausblicke
zunehmendes Potential an Waren und Dienstleistungen unter der
Dachmarkenstrategie in Verbindung mit g.g.A.

Fleisch- und Wurstwarenspezialitäten wie:


Spreewälder Gurkensülze, Knüppelsalamie, Fleischsalat,
Nußschinken, Räucherlinge
Feinkostprodukte wie:
Spreewälder Herrensalat, Pilzcocktail, Hirtensalat u.a.
Fertigstellung des „Spreewälder Kulinariums“ als
gastronomischer Reiseführer
hier werden 22 Gaststätten, die Spreewälder
Kochakademie und
5 Betriebe der Fleisch- u. Wurstverarbeitung vorgestellt.

Spezialprodukte wie:
Kräuterkosmetikserie Spreewald entwickelt und erfolgreich
gestartet
Honigprodukte
verschiedene Sorten an Säften und Spirituosen
Spreewälder Senfmanufaktur
Kürbiskonfitüre mit einem Hauch Amaretto
Ausblicke zur weiteren Entwicklung der Dachmarkenstrategie

konsequente Bewerbung und Nutzung der Dachmarke im


patentrechtlichen Rahmen und Ausbau der Produktpalette,
Dienstleistungen und touristischen Angebote;

ständige Kontrolle des Marktes und der lokalpolitischen Aktivitäten


und gegebenenfalls Einleitung rechtlicher Schritte zur Verteidigung des
Abgrenzungsanspruches und der Marktrechte,

Ausbau der Logistik und der Bündelung von Angebotspaletten unter


der Dachmarkenstrategie mit dem Nahziel der Gründung eines
Franchaise Unternehmens Spreewald GmbH

Aufbau eines Netzwerkes von Franchaisenehmern mit dem Ziel der


Integration in den Lebensmitteleinzelhandel unter der Bezeichnung
„Spreewaldmärkte“
Mittel und Methoden der Umsetzung von
Planungen:
• EU Strukturfondmittel bzw. Mittel der operationellen Programme
wie LEADER plus
• Agrarumweltprogramme (KULAP bzw. Modulation und
Vertragsnaturschutz
• Renaturierungsprojekte der EU, des Bundes und der Länder
(z.B. EU-LIFE; Naturschutzgroßprojekt;
• Schutzgebietsverfahren mit Ge- und Verboten; NATURA 2000)
• Mittel aus Eingriffsregelungen bei Bauvorhaben
• Plan über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen
nach § 41 FlurbG
• Stiftungen und andere private Förderer
Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald – ein Landschaftsbild
durch Menschen und Traditionen geprägt
Projektideen schaffen Gemeinschaft und Identität

Die Entwicklung zukunftsfähiger


ökologischer Landnutzungsmodelle zur
Existenzsicherung der Spreewald-
bauern als Pfleger und Gestalter dieser
Landschaft, verbunden mit der
Wiedergeburt traditionellen Handwerks
im Spreewaldbauernhof.

Die Entwicklung eines ökologischen


Produktionsverfahrens zum Anbau
der Einlegegurke nach EU Ökover-
ordnung. Dabei kommen erstmalig
Nützlinge (Raubmilben) im Freiland
zum Einsatz.
Tourismusentwicklung in der Spreewaldregion

Der Tourismus hat im Spreewald eine über 100 Jahre


zurückreichende Tradition.
Die Marke Spreewald ist deutschlandweit bekannt und
als Destination etabliert. Das beweist eine
Umfrage des Ostdeutschen Sparkassen- und
Giroverbandes aus dem Jahr 2004, wobei 2 %
der Teilnehmer den Spreewald innerhalb der
ungestützten Befragung zur Bekanntheit von
Ferienregionen nannten.
Der Spreewald gilt als bekanntestes Reisegebiet in
Brandenburg.
Beherbergungsangebote im Reisegebiet Spreewald

Im Reisegebiet Spreewald existieren 177 gewerbliche Beherbergungs-


betriebe. Dies stellt einen Anteil von 11 % der Beherbergungs-
kapazität des Landes Brandenburg dar.
Den Hauptteil nehmen hierbei die Hotels bzw. Hotels garni mit 63
Betrieben ein, gefolgt von den Pensionen, Ferienhäusern bzw. –
wohnungen und Campingplätzen.
Weiterhin existiert mit 964 kleinbetrieblichen Einrichtungen mit weniger
als neun Betten eine Vielzahl an zusätzlichen Übernachtungs-
möglichkeiten, was einem Anteil von 17 % am Gesamtauf-
kommen in Brandenburg entspricht.
Innerhalb des Reisegebietes werden 8.175 gewerbliche Betten
angeboten. Hinzu kommen 3.756 Betten in kleinbetrieblichen
Einrichtungen, wobei der Hauptteil mit 45 % durch Ferien-
wohnungen abgedeckt wird.
Auf den 22 Campingplätzen werden 4.503 Stellplätze für Urlaubs- und
Dauercamping angeboten.
Nutzung und Bewertung touristischer Angebote

Einen Großteil der touristischen Nachfrage bilden die


Tagesbesucher. Insgesamt betrug die Zahl im Jahr 2004
4.001.000 Gäste. 60 % besuchten dabei kulturelle Ver-
anstaltungen oder bereisten die Städte und Dörfer.
Mehr als eine Million Gäste nutzten das Angebot der
Kahnfahrten und Paddelboote.
Im Vergleich zum Jahr 2000 sank die Anzahl der
Tagesbesucher allerdings um ca. 150.000 Gäste.
Die Tagesreisenden gaben im Jahr 2004 im
Durchschnitt 26,40 Euro im Reisegebiet aus. Mit diesem
Wert liegt der Spreewald hinter Potsdam auf Rang 2 der
Reiseregionen in Brandenburg.
Ausblick zur weiteren Entwicklung im Spreewald
Chancen:
- Einmaligkeit der Landschaft
- Lage mitten im einigen Europa
- Regionale Identität
- Ökologischer Landbau etabliert Risiken:
- Tourismusregion Spreewald - Prognosen Klimaentwicklung
ist eine Marke - Prognosen Landschaftswasser-
- Wissenschaftsstandort ortsnah haushalt
- regionale Kommunikations- - Bevölkerungsentwicklung
strukturen etabliert - geringe regionale Kaufkraft
- Auswirkungen EU-Agrarpolitik und
der weltweiten Agrarmärkte
- Rückgang öffentlicher Mittel
(Landschaftspflege)
- Wirtschaftliche Egoismen
Kontaktadresse zum Austausch
von Projekterfahrungen

Landesumweltamt Brandenburg
Abt. GR
Biosphärenreservat Spreewald (GR 6)
Referat: Ökologisierung der Landwirtschaft
Herr M. Petschick
Schulstraße 9
03222 Lübbenau Tel.: 03542/892125

Das zentrale Internetportal für die Spreewaldregion

www. spreewald.de

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