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Dguv V 71 Fahrzeuge

Dieses Dokument ist die deutsche Unfallverhütungsvorschrift 71 (DGUV Vorschrift 71) über Fahrzeuge. Sie enthält Regelungen zum Bau, zur Ausrüstung und zum Betrieb verschiedener Fahrzeugtypen zur Unfallverhütung.

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71

M U S T E R - U V V

DGUV Vorschrift 71

Unfallverhütungsvorschrift

Fahrzeuge

mit Durchführungsanweisungen vom Januar 1993*)

* aktualisierte Fassung August 2007

Oktober 1990, in der Fassung vom Januar 1997**)


** In die Fassung vom Oktober 1990 ist der 1. und 2. Nachtrag zu dieser Unfallverhütungsvorschrift eingearbeitet worden.
Unfallverhütungsvorschrift
„Fahrzeuge“
vom Oktober 1990
geändert durch folgende Nachträge:
M U S T E R - U V V

1. Nachtrag – Fassung Januar 1993


2. Nachtrag – Fassung Januar 1997

Hinweis zu den Durchführungsanweisungen:


Die Durchführungsanweisungen zu den einzelnen Bestimmungen sind im Anschluss an die
jeweilige Bestimmung in Kursivschrift abgedruckt.
Durchführungsanweisungen geben vornehmlich an, wie die in den Unfallverhütungsvor-
schriften normierten Schutzziele erreicht werden können. Sie schließen andere, mindestens
ebenso sichere Lösungen nicht aus, die auch in technischen Regeln anderer Mitgliedstaa-
ten der Europäischen Unionoder der Türkei oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens
über den Europäischen Wirtschaftsraum ihren Niederschlag gefunden haben können.
Durchführungsanweisungen enthalten darüber hinaus weitere Erläuterungen zu Unfallverhü-
tungsvorschriften.
Prüfberichte von Prüflaboratorien, die in anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union
oder der Türkei oder in anderen Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen
Wirtschaftsraum zugelassen sind, werden in gleicher Weise wie deutsche Prüfberichte
berücksichtigt, wenn die den Prüfberichten dieser Stellen zu Grunde liegenden Prüfungen,
Prüfverfahren und konstruktiven Anforderungen denen der deutschen Stelle gleichwertig
sind. Um derartige Stellen handelt es sich vor allem dann, wenn diese die in der Normen-
reihe EN 45 000 niedergelegten Anforderungen erfüllen.

2
Inhaltsverzeichnis
Seite
I. Geltungsbereich
M U S T E R - U V V

§ 1. Geltungsbereich ..................................... 6

II. Begriffsbestimmungen
§ 2. Begriffsbestimmungen ................................ 9

III. Bau und Ausrüstung


§ 3. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
§ 4. Fahrzeuge mit Betriebserlaubnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
§ 4a. Fahrzeuge im Anwendungsbereich der Richtlinie 89/392/EWG . . 12
§ 4b. Fahrzeuge im Anwendungsbereich der Richtlinie 89/655/EWG . . 13
§ 5. Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
§ 6. Führerhäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
§ 7. Heizungs-, Lüftungseinrichtungen und Kühlgeräte . . . . . . . . . . . 16
§ 8. Plätze für Fahrzeugführer, Beifahrer, Mitfahrer; Sicherheitsgurte 17
§ 9. Sitze für Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer . . . . . . . . . . . . 20
§ 10. Betätigungseinrichtungen, Kontrollgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
§ 11. Lenkeinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
§ 12. Sicherung gegen unbefugte Benutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
§ 13. Einrichtungen für Schallzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
§ 14. Signaleinrichtungen zur Verständigung mit dem
Fahrzeugführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
§ 15. Scheibenwischer, Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
§ 16. Abgase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
§ 17. Brandschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
§ 18. Hydraulikleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
§ 19. Bremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
§ 20. Lichttechnische Einrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
§ 21. Anstrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
§ 22. Fahrzeugaufbauten, Aufbauteile, Einrichtungen und
Hilfsmittel zur Ladungssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
§ 23. Standsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
§ 24. Arbeitsplätze auf Fahrzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
§ 25. Ein- und Ausstiege, Aufstiege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
§ 26. Einrichtungen gegen Kippen von Anhängerfahrzeugen
in Längsrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
§ 27. Rangierachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
§ 28. Einrichtungen zur Verbindung von Fahrzeugen, Freiräume . . . . . 45
§ 29. Räder, Ersatzräder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

3
Seite
§ 30. Unterlegkeile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
§ 31. Warnkleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
M U S T E R - U V V

IV. Betrieb
§ 32. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
§ 33. Benutzung, Eignung von Fahrzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
§ 34. Anweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
§ 35. Fahrzeugführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
§ 36. Zustandskontrolle, Mängel an Fahrzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
§ 37. Be- und Entladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
§ 38. Aufenthalt im Gefahrbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
§ 39. Fahrzeug-Züge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
§ 40. Kuppeln von Fahrzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
§ 41. Besteigen, Verlassen und Begehen von Fahrzeugen . . . . . . . . . 61
§ 42. Verhalten vor und während der Fahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
§ 43. Sicherheitsgurte, Schutzhelme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
§ 44. Fahr- und Arbeitsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
§ 45. Fahrwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
§ 46. Rückwärtsfahren und Einweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
§ 47. Bewegen von Fahrzeugen, Rangieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
§ 48. Verwendung von Beleuchtungseinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . 68
§ 49. Fahrtrichtungsänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
§ 50. Warnzeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
§ 51. Betreiben von Heizungseinrichtungen und Kühlgeräten . . . . . . . 69
§ 52. Festgefahrene Fahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
§ 53. Ziehen von Lasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
§ 54. Einsatz unter besonderen Bedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
§ 55. Anhalten und Abstellen von Fahrzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
§ 56. Instandhaltung, Warnkleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

V. Prüfung
§ 57. Prüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75

VI. Ordnungswidrigkeiten
§ 58. Ordnungswidrigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

VII. Übergangs- und Ausführungsbestimmungen


§ 59. Übergangs- und Ausführungsbestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . 77

4
Seite
VIII. In-Kraft-Treten
§ 60. In-Kraft-Treten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
M U S T E R - U V V

Anhang 1: Freiraummaße bei Bolzenkupplungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81


Anhang 2: Ein- und Ausstiege, Aufstiege, Arbeitsplätze auf Fahrzeugen . . 82
Anhang 3: Stehplätze an Müllsammelfahrzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
Anhang 4: Handsignale für Einweiser von Fahrzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Anhang 5: Bezugsquellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

5
I. Geltungsbereich

Geltungsbereich
M U S T E R - U V V

§ 1. (1) Diese Unfallverhütungsvorschrift gilt für Fahrzeuge.

Zu § 1 Abs. 1:
Über diese Vorschrift hinaus sind für Fahrzeuge in Abhängigkeit von Fahr-
zeugart, aufbau, -einrichtungen, Ausrüstung, Verwendungszweck und
Einsatzbereich noch weitere Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvor-
schriften, Regeln und Informationen zu beachten, z.B.
– für alle Fahrzeuge
Betriebssicherheitsverordnung in Verbindung mit Anhang 1 der
Betriebssicherheitsverordnung,
– für Fahrzeuge mit Kippeinrichtungen (Kipper) oder Winden
Unfallverhütungsvorschrift „Winden, Hub- und Zuggeräte“ (GUV-V D 8),
– für Fahrzeuge mit Hubladebühnen (Ladebordwänden) und für fahr-
bare Hubarbeitsbühnen
Betriebssicherheitsverordnung in Verbindung mit Anhang 1 der Be-
triebssicherheitsverordnung und Kapitel 2.10 „Betreiben von Hebe-
bühnen“ der GUV-Regel „Betreiben von Arbeitsmitteln“ (GUV-R 500),
– für Fahrzeuge mit Lade- oder Abschleppkranen
Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ (GUV-V D 6),
– für Kühlfahrzeuge
Kapitel 2.35 „Betreiben von Kälteanlagen, Wärmepumpen und Kühlein-
richtungen“ der GUV-Regel „Betreiben von Arbeitsmitteln“ (GUV-R 500),
– für Müllsammelfahrzeuge/Abfallsammelfahrzeuge
Unfallverhütungsvorschrift „Müllbeseitigung“ (GUV-V C 27) und GUV-
Regel „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten der Abfall-
wirtschaft; Teil 1: Sammlung und Transport von Abfall“ (GUV-R 2113),
– für Absetz-, Abgleit- oder Abrollkipper
„Richtlinien für austauschbare Kipp- und Absetzbehälter“ (GUV-R 186),
BG-Informationen „Sicherer Einsatz von Absetzkippern“ (BGI 5004)
und „Sicherer Einsatz von Abroll- und Abgleitkippern“ (BGI 5005),
– für Geldtransportfahrzeuge
BG-Regel „Geldtransportfahrzeuge“ (BGR 135),
– Fahrzeuge mit Druckbehältern für flüssige, körnige oder staubförmige
Güter
Betriebssicherheitsverordnung in Verbindung mit Technische Regeln
zur Druckbehälterverordnung – Druckbehälter – TRB 801 Nr. 23 „Fahr-
zeugbehälter für flüssige, körnige oder staubförmige Güter“.
Zum Begriff „Fahrzeuge“ siehe auch § 2.

6
(2) Diese Unfallverhütungsvorschrift gilt nicht für:

1. maschinell angetriebene Fahrzeuge mit einer durch die Bauart bestimm-


ten Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 8 km/h und deren Anhän-
M U S T E R - U V V

gefahrzeuge,
2. Bagger, Lader, Planiergeräte, Schürfgeräte und Spezialmaschinen des
Erdbaues (Erdbaumaschinen),
3. Straßenwalzen und Bodenverdichter,
4. Flurförderzeuge und deren Anhänger,
5. Bodengeräte der Luftfahrt,
6. land- oder forstwirtschaftliche Fahrzeuge,
7. Pistenraupen,
8. Fahrzeuge, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt sind, im Schausteller-
gewerbe
– dem Publikum zum Selbstfahren zur Verfügung gestellt zu werden,
– für Vorführungen verwendet zu werden,
9. Versuchsfahrzeuge und deren Erprobung,
10. Fahrzeuge, bevor sie erstmals in Verkehr gebracht werden,
11. Fahrzeuge, die zur Verwendung außerhalb der Bundesrepublik Deutsch-
land bestimmt sind,
12. dienstlich oder geschäftlich genutzte Privatfahrzeuge,
13. Krankenfahrstühle.

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 2:
Siehe Kapitel 2.12 „Betreiben von Erdbaumaschinen“ der GUV-Regel
„Betreiben von Arbeitsmitteln“ (GUV-R 500) und DIN EN 474-1 „Erdbau-
maschinen; Sicherheit; Teil 1: Allgemeine Anforderungen“.

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 3:
Siehe BG-Regel „Umgang mit beweglichen Straßenbaumaschinen“
(BGR 118), DIN EN 500-1 „Bewegliche Straßenbaumaschinen; Sicherheit;
Teil 1: Gemeinsame Anforderungen“ und DIN EN 500-4 „Bewegliche
Straßenbaumaschinen; Sicherheit; Teil 4: Besondere Anforderungen an
Verdichtungsmaschinen“.

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 4:
Siehe Unfallverhütungsvorschrift „Flurförderzeuge“ (GUV-V D 27) und
DIN ISO 5053 „Kraftbetriebene Flurförderzeuge; Begriffe“.

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 5:
Bodengeräte der Luftfahrt sind Geräte, die für die besonderen Erforder-
nisse der Luftfahrt gebaut sind.

7
Zu den Bodengeräten zählen insbesondere:
– Schleppgeräte,
– Transportgeräte,
– Luftfahrzeugbe- und -entladegeräte,
M U S T E R - U V V
– Ver- und Entsorgungsgeräte,
– Wartungsgeräte.
Siehe Unfallverhütungsvorschrift „Luftfahrt“ (GUV-V C 10).

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 6:
Siehe Abschnitt III der Unfallverhütungsvorschrift „Technische Arbeitsmit-
tel“ (VSG 3.1) der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften und
Richtlinie 2003/37/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom
26. Mai 2003 über die Typgenehmigung für land- oder forstwirtschaftliche
Zugmaschinen, ihre Anhänger und die von ihnen gezogenen auswechsel-
baren Maschinen sowie für Systeme, Bauteile und selbständige techni-
sche Einheiten dieser Fahrzeuge und zur Aufhebung der Richtlinie
74/150/EWG.
Land- oder forstwirtschaftliche Fahrzeuge sind z.B. Ackerschlepper, land-
oder forstwirtschaftliche Anhänger oder Arbeitsgeräte (selbstfahrend,
gezogen oder angebaut). Spezialfahrzeuge für den Holztransport auf der
Straße, z.B. Langholzfahrzeuge, sind keine forstwirtschaftlichen Fahrzeuge
und fallen daher in den Geltungsbereich dieser Unfallverhütungsvor-
schrift.

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 7:
Zu Pistenraupen siehe BG-Regel „Betrieb von Pistenpflegegeräten“
(BGR 155).

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 8:
Siehe Unfallverhütungsvorschrift „Schausteller- und Zirkusunternehmen“
(BGV C 2).

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 10:


Im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift ist ein Fahrzeug erstmals in
Verkehr gebracht, wenn es erstmals zur bestimmungsgemäßen Verwen-
dung an einen anderen überlassen wird.

Zu § 1 Abs. 2 Nr. 11:


Diese Ausnahme vom Geltungsbereich betrifft z.B. Fahrzeuge, die für den
Export bestimmt sind und in der Bundesrepublik Deutschland nur vor-
übergehend zur Überführung in das Ausland in Verkehr gebracht werden.

8
II. Begriffsbestimmungen

Begriffsbestimmungen
M U S T E R - U V V

§ 2. (1) Fahrzeuge im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift sind ma-


schinell angetriebene, nicht an Schienen gebundene Landfahrzeuge und de-
ren Anhängefahrzeuge.

Zu § 2 Abs. 1:
Der Begriff „Fahrzeuge“ umfasst unter anderem
– Personenkraftwagen,
– Lastkraftwagen,
– Speziallastkraftwagen, z.B. Feuerwehrfahrzeuge, Kommunalfahrzeuge,
Wechselbehälter-Umsetzfahrzeuge,
– Kraftomnibusse,
– Sonderkraftfahrzeuge, z.B. Krankentransportwagen, Behindertentrans-
portwagen,
– Zugmaschinen,
– einspurige Kraftfahrzeuge, z.B. Krafträder
und
– deren Anhängefahrzeuge.
Zum Begriff „Fahrzeug“ siehe auch DIN 70 010 „Systematik der Straßen-
fahrzeuge; Begriffe für Kraftfahrzeuge, Fahrzeugkombinationen und
Anhängefahrzeuge“.
Zum Begriff „Feuerwehrfahrzeug“ siehe DIN EN 1846-1 „Feuerwehrfahr-
zeuge; Teil 1: Nomenklatur und Bezeichnung“.
Zum Begriff „Kommunalfahrzeug“ siehe DIN 30 701 „Kommunalfahrzeuge;
Allgemeine Anforderungen“.
Einachsige Anhängefahrzeuge im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift
sind Starrdeichselanhänger; die Definition des Starrdeichselanhängers
nach DIN 70 010 „Systematik der Straßenfahrzeuge; Begriffe für Kraftfahr-
zeuge, Fahrzeugkombinationen und Anhängefahrzeuge“ lautet:
„Anhängefahrzeug mit einer Achse oder Achsgruppe, bei dem
– die winkelbewegliche Verbindung zum ziehenden Fahrzeug über eine
Zugeinrichtung (Deichsel) erfolgt,
– diese Deichsel nicht frei beweglich mit dem Fahrgestell verbunden ist
und deshalb Vertikalmomente übertragen kann
und
– nach seiner Bauart ein Teil seines Gesamtgewichts von dem ziehen-
den Fahrzeug getragen wird.“
Eine Untergruppe der Starrdeichselanhänger sind die Zentralachsanhän-
ger; siehe hierzu DIN 70 010 „Systematik der Straßenfahrzeuge; Begriffe
für Kraftfahrzeuge, Fahrzeugkombinationen und Anhängefahrzeuge“.
Als Schienen im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift gelten auch die
Spurführungen von Magnetschwebesystemen.

9
(2) Fahrzeug im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift ist
auch der fahrzeugtechnische Teil von Arbeitsmaschinen und Arbeits-
einrichtungen, sofern sie selbstfahrend oder als Anhängefahrzeuge
verfahrbar sind.
M U S T E R - U V V

Zu § 2 Abs. 2:
Zum fahrzeugtechnischen Teil von Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrich-
tungen gehören z.B.
– Fahrwerk,
– Brems- und Lenkeinrichtung,
– Fahrerplatz,
– Führerhaus,
– Beleuchtungseinrichtungen.
Die Bestimmung des § 2 Abs. 2 betrifft den fahrzeugtechnischen Teil
beispielsweise folgender Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrichtungen:
– Abschleppwagen,
– fahrbare Bodenreinigungsmaschinen (Kehrfahrzeuge),
– gleislose Fahrzeugkrane,
– Gleisreinigungsfahrzeuge,
– Gussasphalt-Mischgeräte,
– fahrbare Hubarbeitsbühnen,
– fahrbare Kompressoren,
– Müllsammelfahrzeuge (Abfallsammelfahrzeuge),
– Saugfahrzeuge und Hochdruckspülfahrzeuge,
– Straßenfertiger,
– Straßenmarkierungsmaschinen,
– selbstfahrende Schneepflüge,
– Spritzmaschinen für Straßenbau-Bindemittel,
– Transportbetonmischer.

III. Bau und Ausrüstung

Allgemeines

§ 3. Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Fahrzeuge entsprechend


den Bestimmungen der §§ 4 bis 30 dieses Abschnittes III beschaffen und
ausgerüstet sind.

Zu § 3:
Diese Forderung schließt ein, dass der Unternehmer die erforderlichen
Vorkehrungen zu treffen hat, dass die Fahrzeuge während der gesamten
Benutzungsdauer den Bestimmungen des Abschnitts III entsprechen.
Siehe auch § 7 Abs. 5 der Betriebssicherheitsverordnung.

10
Fahrzeuge mit Betriebserlaubnis

§ 4. (1) Fahrzeuge mit einer behördlichen Betriebserlaubnis und mit


einem Fahrzeug verbundene Einrichtungen und Ausrüstungen mit einer gül-
M U S T E R - U V V

tigen Betriebserlaubnis oder Genehmigung für den Straßenverkehr nach


den Straßenverkehrsvorschriften müssen sich in dem durch die Erlaubnis
oder Genehmigung bestimmten Zustand befinden. Darüber hinaus müssen
diese Fahrzeuge entsprechend den Bestimmungen der
§ 5 Abs. 3,
§ 6 Abs. 3,
§ 8 Abs. 4, 6 und 11,
§ 9 Abs. 2,
§ 10 Abs. 1 Satz 1,
§ 11 Abs. 2 bis 4,
§ 14,
§ 16 Abs. 2,
§ 18,
§ 20 Abs. 5,
§ 21,
§ 22 Abs. 1 Sätze 1 und 3, Absätze 2, 3, Abs. 4 Satz 2, Absätze 5 bis 11,
§ 23,
§ 24,
§ 25 Abs. 2 Nr. 1 und 2, Absätze 3 bis 5,
§ 26 Abs. 2 und 4,
§ 27,
§ 28 Abs. 2, 5 und 6,
§ 29 Abs. 2 bis 5,
§ 31
dieser Unfallverhütungsvorschrift beschaffen sein.

Zu § 4 Abs. 1:
Eine behördliche Betriebserlaubnis für den Straßenverkehr ist z.B.
– eine Allgemeine Betriebserlaubnis nach § 20 der Straßenverkehrs-
Zulassungs-Ordnung (StVZO),
– eine Betriebserlaubnis nach § 21 StVZO,
– eine EG-Typgenehmigung für Fahrzeuge (siehe z.B. „Richtlinie des
Rates vom 6. Februar 1970 zur Angleichung der Rechtsvorschriften
der Mitgliedstaaten über die Betriebserlaubnis für Kraftfahrzeuge und
Kraftfahrzeuganhänger“ (70/156/EWG), in der Fassung der Richtlinie
98/14/EG, und „Verordnung über EG-Typgenehmigung für Fahrzeuge
und Fahrzeugteile [EG-TypV]“).
Eine Betriebserlaubnis oder Genehmigung für den Straßenverkehr ist z.B.
– eine Betriebserlaubnis für Fahrzeugteile nach § 22 StVZO,
– eine Bauartgenehmigung für Fahrzeugteile nach § 22a StVZO,
– eine EG-Typgenehmigung für Systeme, Bauteile und selbstständige
technische Einheiten nach EG-TypV,
– eine EG-Teilbetriebserlaubnis (zwischenzeitlich ersetzt durch EG-TypV),

11
– eine EG-Bauartgenehmigung (zwischenzeitlich ersetzt durch EG-TypV),
– eine ECE-Genehmigung.

(2) Soweit ein Fahrzeug nicht unter Absatz 1 fällt, muss es entspre-
M U S T E R - U V V

chend den Vorschriften des Abschnittes III beschaffen sein.

Fahrzeuge im Anwendungsbereich der Richtlinie 89/392/EWG

§ 4a. (1) Für Fahrzeuge, die unter den Anwendungsbereich der Richtlinie
des Rates vom 14. Juni 1989 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der
Mitgliedstaaten für Maschinen (89/392/EWG), zuletzt geändert durch die
Richtlinie des Rates vom 20. Juni 1991 (91/368/EWG) fallen, gelten die fol-
genden Bestimmungen.

(2) Für Fahrzeuge, die unter den Anwendungsbereich der Richtlinie


89/392/EWG fallen und nach dem 31. Dezember 1992 erstmals in Betrieb ge-
nommen werden, gelten anstatt der Beschaffenheitsanforderungen dieses
Abschnittes die Beschaffenheitsanforderungen des Anhangs I der Richtli-
nie. Der Unternehmer darf diese Fahrzeuge erstmals nur in Betrieb nehmen,
wenn ihre Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Richtlinie durch
eine EG-Konformitätserklärung nach Anhang II sowie das EG-Zeichen nach
Anhang III der Richtlinie nachgewiesen ist. Fahrzeuge müssen zusätzlich
entsprechend § 30 dieser Unfallverhütungsvorschrift ausgerüstet sein.

(3) Absatz 2 gilt nicht für Fahrzeuge, die den Anforderungen dieses
Abschnittes entsprechen und bis zum 31. Dezember 1994 in den Verkehr ge-
bracht worden sind.

Zu § 4a:
Die „Richtlinie des Rates vom 14. Juni 1989 zur Angleichung der Rechts-
vorschriften der Mitgliedstaaten für Maschinen“ (89/392/EWG), zuletzt
geändert durch die Richtlinie des Rates vom 20. Juni 1991 (91/368/EWG)
und erlassen als kodifizierte Richtlinie des Europäischen Parlaments und
des Rates vom 22. Juni 1998 (98/37/EG), ist in nationales Recht durch die
„Neunte Verordnung zum Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (Maschi-
nenverordnung – 9. GPSGV)“ vom 12. Mai 1993 umgesetzt worden.
Nicht unter den Anwendungsbereich der Maschinenverordnung fallen
z.B.:
– Fahrzeuge, die zum Personentransport bestimmt sind,
– Fahrzeuge oder mit dem Fahrzeug verbundene Einrichtungen und
Ausrüstungen, für die eine Betriebserlaubnis oder Genehmigung, wie
in den Durchführungsanweisungen zu § 4 Abs. 1 aufgeführt, erteilt
wurde,
– Fahrzeugaufbauten, die nicht als Maschinen im Sinne von § 1 Abs. 5
der Maschinenverordnung gelten.

12
Für diese Fahrzeuge oder mit dem Fahrzeug verbundene Einrichtungen
und Ausrüstungen sowie Fahrzeugaufbauten ist auch nach dem
31. Dezember 1992 die Unfallverhütungsvorschrift „Fahrzeuge“ (GUV-V D 29)
anzuwenden.
M U S T E R - U V V

Beschaffenheitsanforderungen enthalten die Bestimmungen der §§ 5 bis 29.

Fahrzeuge im Anwendungsbereich der Richtlinie 89/655/EWG

§ 4b. Fahrzeuge, die unter den Anwendungsbereich der Richtlinie des Ra-
tes vom 30. November 1989 über Mindestvorschriften für Sicherheit und Ge-
sundheitsschutz bei Benutzung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer bei
der Arbeit (89/655/EWG) fallen, müssen spätestens am 1. Januar 1997 min-
destens den Anforderungen dieser Richtlinie entsprechen.

Zu § 4b:
Die „Richtlinie des Rates vom 30. November 1989 über Mindestvorschrif-
ten für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Benutzung von Arbeitsmit-
teln durch Arbeitnehmer bei der Arbeit“ (89/655/EWG) ist in nationales
Recht durch die „Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei
der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit,
über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und über
die Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes (Betriebssicherheits-
verordnung BetrSichV)“ vom 27. September 2002 umgesetzt worden.
Sämtliche Fahrzeuge im Geltungsbereich dieser Unfallverhütungsvor-
schrift fallen unter den Anwendungsbereich der Betriebssicherheitsver-
ordnung.
Aus den Bestimmungen des Anhangs der Betriebssicherheitsverordnung
ergeben sich für Fahrzeuge, soweit sie unter den Geltungsbereich dieser
Unfallverhütungsvorschrift fallen, keine Nachrüstverpflichtungen.

Kennzeichnung

§ 5. (1) An jedem Fahrzeug muss an zugänglicher Stelle ein Fabrikschild


mit folgenden Angaben deutlich erkennbar und dauerhaft angebracht sein:
– Hersteller oder Lieferer,
– Fahrzeugtyp,
– Fabrik-Nr., Fahrzeug-Identifizierungsnummer oder Fahrgestell-Nr.,
– zulässiges Gesamtgewicht,
– zulässige Achslasten, außer bei Krafträdern und bei Gleiskettenfahrzeu-
gen.

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Auf dem Fabrikschild nicht zulassungspflichtiger Fahrzeuge müssen ferner
angegeben sein:
– Leergewicht, außer bei Arbeitsmaschinen,
– Baujahr.
M U S T E R - U V V

Zu § 5 Abs. 1:
Das Leergewicht ist das Gewicht des betriebsfertigen Fahrzeuges mit
gefüllten eingebauten Kraftstoffbehältern einschließlich des Gewichtes aller
im Betrieb mitgeführten Ausrüstungsteile (siehe auch § 42 Abs. 3 StVZO).
Bei anderen maschinell angetriebenen Fahrzeugen als Krafträdern und
Personenkraftwagen ist bei der Ermittlung des Leergewichtes ein Fahrer-
gewicht von 75 kg hinzuzurechnen.
Da der Unternehmer nach § 34 Abs. 2 Anweisungen für den Betrieb auf-
zustellen hat, sind die erforderlichen Kennwerte, insbesondere
– zulässige Höchstgeschwindigkeit,
– zulässige Achslasten,
– zulässige Nutzlast,
– zulässige Anhängelast
bereits bei der Beschaffung des Fahrzeuges mit dem Fahrzeughersteller
oder -lieferer unter Berücksichtigung der betrieblichen Einsatzbedingun-
gen festzulegen.

(2) An maschinell angetriebenen Fahrzeugen mit Anhängekupplung


muss zusätzlich zu Absatz 1 die zulässige Anhängelast deutlich erkennbar
und dauerhaft angebracht sein.

Zu § 5 Abs. 2:
Zur Ermittlung der zulässigen Anhängelast siehe auch § 19 Abs. 5.

(3) An
1. Absetzkippern,
2. Abschleppwagen mit Hubarm,
3. Garagentransportfahrzeugen mit Absetzeinrichtung,
4. höhenverstellbaren Zwischenböden
müssen die zulässigen Hublasten deutlich erkennbar und dauerhaft ange-
bracht sein.

Zu § 5 Abs. 3 Nr. 2:
Diese Forderung ist erfüllt, wenn die zulässigen Belastungen des Hubarmes
für den Einsatz im Hub- und im Abschleppbetrieb für die möglichen
Betriebszustände angegeben sind.

Zu § 5 Abs. 3:
Die Angaben der zulässigen Hublast sind

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– für Fahrzeuge mit Lkw-Ladekranen
in der Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ (GUV-V D 6) bzw. in der
DIN EN 12 999 „Krane; Ladekrane“
und
M U S T E R - U V V
– für Fahrzeuge mit Hubladebühnen (Ladebordwänden)
in Anhang 1 Nr. 3.2.2 der Betriebssicherheitsverordnung bzw.
DIN EN 1756-1 „Hubladebühnen; Plattformlifte für die Anbringung an
Radfahrzeugen; Sicherheitsanforderungen; Teil 1: Hubladebühnen für
Güter“
geregelt.

Führerhäuser

§ 6. (1) Maschinell angetriebene Fahrzeuge, die vorwiegend für den Ein-


satz im Freien bestimmt sind, müssen mit einem geschlossenen Führerhaus
ausgerüstet sein.

Zu § 6 Abs. 1:
Führerhäuser gelten auch dann als geschlossen, wenn Teile davon abnehm-
bar sind.
Zur Lärmminderung siehe auch § 7 der Lärm- und Vibrationsarbeits-
schutzverordnung.

(2) Absatz 1 gilt nicht für


1. Fahrzeuge, bei denen eine Ausrüstung mit einem geschlossenen Führer-
haus auf Grund deren besonderer Einsatzbedingungen oder Arbeitswei-
se nicht möglich ist,
2. einspurige Fahrzeuge,
3. einachsige Fahrzeuge,
4. Dumper mit einer Antriebsleistung bis 30 kW (40 PS).

Zu § 6 Abs. 2:
Fahrzeuge, bei denen die Ausrüstung mit einem geschlossenen Führer-
haus auf Grund deren besonderer Einsatzbedingungen oder Arbeitsweise
nicht möglich ist, sind z.B.
– Gussasphalt-Mischgeräte,
– Straßenfertiger,
– Spritzmaschinen für Straßenbau-Bindemittel,
– Straßenmarkierungsmaschinen.

(3) Führerhäuser von knickgelenkten Dumpern mit einer Antriebs-


leistung von mehr als 30 kW (40 PS) müssen mit einem Schutzdach und mit
Überrollschutz ausgerüstet sein.

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Zu § 6 Abs. 3:
Diese Forderung ist z.B. erfüllt, wenn das Schutzdach nach
DIN EN ISO 3449 „Erdbaumaschinen; Schutzaufbauten gegen herab-
fallende Gegenstände, Prüfungen und Anforderungen“ und der Überroll-
M U S T E R - U V V

schutz nach DIN EN ISO 3471-1 „Erdbaumaschinen; Überrollschutzauf-


bauten, Prüfungen und Anforderungen; Teil 1: Metallische Aufbauten“
ausgeführt sind.

Heizungs-, Lüftungseinrichtungen und Kühlgeräte

§ 7. (1) Maschinell angetriebene Fahrzeuge, die mit einem geschlosse-


nen Führerhaus ausgerüstet sind, müssen mit Einrichtungen zum Beheizen
und Belüften ausgerüstet sein.

Zu § 7 Abs. 1:
Für Feuerwehrfahrzeuge gilt DIN 14 502-2 „Feuerwehrfahrzeuge; Teil 2:
Zusätzliche Festlegungen zu DIN EN 1846-2 und DIN EN 1846-3“, für
Rettungsdienstfahrzeuge DIN EN 1789 „Rettungsdienstfahrzeuge und
deren Ausrüstung; Krankenkraftwagen“.

(2) Einrichtungen für die Beheizung und Belüftung von Fahrzeug-


insassenräumen sowie Kühlgeräte in Insassenräumen müssen so gebaut
und installiert sein, dass bei ihrem Betrieb Feuer- und Explosionsgefahren
sowie Gesundheitsschäden durch Abgase, Sauerstoffmangel, hohe Heiz-
luft-Austrittstemperaturen oder heiße Oberflächen ausgeschlossen sind.

Zu § 7 Abs. 2:
Daraus folgt, dass bei Heizungen die Verbrennungsluft nicht den Fahrzeug-
insassenräumen entnommen werden darf, Verbrennungsabgase nicht in
die Heizluft übertreten dürfen und nach dem Erlöschen der Flamme die
weitere Zufuhr von Brennstoff automatisch abgesperrt wird.
Für Heizungen und Kühlgeräte, die mit gasförmigen Brennstoffen betrie-
ben werden, siehe auch Unfallverhütungsvorschrift „Verwendung von
Flüssiggas“ (GUV-V D 34) und „Richtlinien für die Verwendung von Flüs-
siggas“ (ZH 1/455).

(3) Fahrzeugheizungen müssen in amtlich genehmigter Bauart aus-


geführt sein. Ausgenommen sind elektrische Heizungen und Heizungen, bei
denen als Wärmequelle das Kühlwasser des Motors oder andere flüssige
Kühlmedien verwendet werden.

Zu § 7 Abs. 3:
Siehe § 22a Abs. 1 Nr. 1 StVZO in Verbindung mit Nummer 27 „Heizun-
gen“ der „Technischen Anforderungen an Fahrzeugteile bei der Bauart-
prüfung nach § 22a StVZO“.

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Flüssige Kühlmedien des Motors können z.B. Kühlwasser, Motorenöl sein.
M U S T E R - U V V

Plätze für Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer;


Sicherheitsgurte

§ 8. (1) Plätze für Fahrzeugführer müssen so beschaffen und angeordnet


sein, dass der Fahrzeugführer den Fahrweg überblicken und das Fahrzeug
sicher führen kann.

Zu § 8 Abs. 1:
Siehe auch „Führerhausrichtlinien“ zu § 30 StVZO und „Richtlinien für die
Sicht aus Kraftfahrzeugen“ zu § 35b StVZO.

(2) Als Beifahrerplätze sind nur Sitzplätze zulässig.

Zu § 8 Abs. 2:
Beifahrer sind Versicherte, die zum Fahrpersonal gehören.

(3) Sind Fahrzeuge für die Mitfahrt weiterer Personen, außer Fahr-
zeugführer und Beifahrer, bestimmt, müssen Mitfahrerplätze als Sitz-, Steh-
oder Liegeplätze vorhanden sein, die einen sicheren Aufenthalt gewähr-
leisten.

Zu § 8 Abs. 3:
Siehe auch BG-Regel „Liegeplätze in Führerhäusern und Ruheräumen
von Fahrzeugen sowie Dachschlafkabinen“ (BGR 136).

(4) Sind Mitfahrerplätze als Stehplätze ausgebildet, müssen sie


1. so angeordnet sein, dass von darauf stehenden Personen bei normaler
Körperhaltung keine Körperteile über die seitliche Fahrzeugkontur
hinausragen,
2. als Einzelstehplatz eine mindestens 0,45 x 0,35 m große rutschhemmen-
de Standfläche haben, wobei frei hinausragende Ecken abgeschrägt
oder abgerundet sein müssen,
3. als Stehplätze an Müllsammelfahrzeugen eine Höhe von höchstens
0,45 m über dem Boden haben,
4. griffsichere Haltegriffe haben, die griffgünstig zur Standfläche angeord-
net sind
und
5. so gestaltet sein, dass in den Raum senkrecht über der Standfläche bis
zu einer Höhe von 2,0 m keine Fahrzeugteile hineinragen und im Bereich
des Stehplatzes sich keine scharfen oder spitzen Teile befinden.

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Zu § 8 Abs. 4 Nr. 2:
Für außen an Fahrzeugen, z.B. Müllsammelfahrzeugen/Abfallsammelfahr-
zeugen, angebrachte Stehplätze gilt die Forderung nach rutschhemmen-
der Ausführung als erfüllt, wenn die Standflächen aus Rosten mit profilier-
M U S T E R - U V V

ten Stegoberkanten bestehen und so ausgeführt sind, dass anfallender


Schmutz und Schnee durchfallen können.
Siehe auch Anhang 3 „Stehplätze an Müllsammelfahrzeugen (Abfallsammel-
fahrzeugen)“.

Zu § 8 Abs. 4 Nr. 4:
Für außen an Fahrzeugen, z.B. Müllsammelfahrzeugen/Abfallsammelfahr-
zeugen, angebrachte Stehplätze gilt die Forderung nach griffgünstiger
Anordnung als erfüllt, wenn die Haltegriffe mindestens 0,1 m nach beiden
Seiten von einer senkrechten Ebene entfernt sind, welche durch den Mit-
telpunkt der Standfläche verläuft, und sie sich mindestens 1,3 m und
höchstens 1,8 m über der Standfläche befinden.
Haltegriffe sind dann als griffsicher anzusehen, wenn sie ca. 25 mm
Durchmesser und eine rutschhemmende, z.B. profilierte Oberfläche haben.
Siehe auch Anhang 3 „Stehplätze an Müllsammelfahrzeugen (Abfallsammel-
fahrzeugen)“.
Für Stehplätze an Abfallsammelfahrzeugen, die unter den Anwendungs-
bereich der Maschinenverordnung fallen, siehe auch DIN EN 1501-1
„Abfallsammelfahrzeuge; Allgemeine Anforderungen und Sicherheitsan-
forderungen; Teil 1: Hecklader“.

(5) Absatz 4 Nr. 2 und 5 gelten nicht bezüglich der Stehplatzabmes-


sungen für Stehplätze in Kraftomnibussen.

(6) Liegeplätze müssen eine Sicherung gegen Herausfallen von Per-


sonen haben.

Zu § 8 Abs. 6:
Siehe auch BG-Regel „Liegeplätze in Führerhäusern und Ruheräumen
von Fahrzeugen sowie Dachschlafkabinen“ (BGR 136).

(7) Plätze für Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer müssen


ausreichenden Bewegungsraum bieten und so beschaffen sein, dass für
Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer durch die Art des verwendeten
Werkstoffes, durch Verglasung, Kanten, Ecken und Profile bei bestim-
mungsgemäßem Betrieb des Fahrzeuges Verletzungen nicht zu erwarten
sind und bei Unfällen das Ausmaß und die Folgen von Verletzungen mög-
lichst gering bleiben.

Zu § 8 Abs. 7:
Siehe auch „Führerhausrichtlinien“ zu § 30 StVZO und DIN 30 701
„Kommunalfahrzeuge; Allgemeine Anforderungen“.

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Hinsichtlich der Verglasung ist diese Forderung z.B. erfüllt, wenn für die
Verglasung der Fenster und Türen Sicherheitsglas verwendet wird.

(8) In Personenkraftwagen, Sattelzugmaschinen, Lastkraftwagen


M U S T E R - U V V

und in hinsichtlich des Insassenraumes und des Fahrgestelles diesen


gleichzusetzenden maschinell angetriebenen Fahrzeugen mit einer durch
die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 25 km/h müs-
sen die Außensitze jeweils mit einem Schulterschräggurt in Verbindung mit
einem Beckengurt sowie einer Einrichtung, die die Gurte automatisch dem
Benutzer anpasst, und einem im Bedarfsfall in Funktion tretenden Verriege-
lungsmechanismus (Automatik-Dreipunktgurt) ausgerüstet sein. An den
übrigen Sitzen sowie an sämtlichen Sitzen der in Satz 1 genannten Fahrzeu-
ge mit offenem Aufbau oder bei denen Teile des Aufbaues abnehmbar sind
und aus diesem Grund die Anbringung eines oberen Gurtverankerungs-
punktes nicht zulassen, genügt die Ausrüstung mit Beckengurten (Zwei-
punktgurten).

Zu § 8 Abs. 8:
Zu Wirksamkeit, Lage und Anordnung von Verankerungen für Sicherheits-
gurte siehe „Richtlinie des Rates vom 18. Dezember 1975 zur Anglei-
chung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Verankerung
der Sicherheitsgurte in Kraftfahrzeugen“ (76/115/EWG).
Bei Personenkraftwagen kann eine wesentliche Verbesserung des
Schutzes vor Verletzungen bei Unfällen neben der Ausstattung mit Sicher-
heitsgurten durch die Ausrüstung der Sitze mit Kopfstützen in vom Fahr-
zeughersteller gelieferter oder amtlich genehmigter Bauart und durch Air-
bags erreicht werden.

(9) Sicherheitsgurte und Rückhaltesysteme müssen so eingebaut


sein, dass ihr einwandfreies Funktionieren bei vorschriftsmäßigem Gebrauch
und auch bei Benutzung aller ausgewiesenen Sitzplätze gewährleistet ist.
Sie müssen die Gefahr von Verletzungen bei Unfällen möglichst verringern.

(10) Absätze 8 und 9 gelten nicht für Klappsitze und für nicht nach
vorn gerichtete Sitze.

Zu § 8 Abs. 10:
Klappsitze sind für den gelegentlichen Gebrauch vorgesehene Notsitze,
die normalerweise umgeklappt sind.

(11) Sitze für Fahrzeugführer und Beifahrer von Dumpern mit einer
Antriebsleistung von mehr als 30 kW (40 PS) müssen mindestens mit
Beckengurten (Zweipunktgurten) ausgerüstet sein.

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Sitze für Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer

§ 9. (1) Sitze für Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer müssen so


ge-staltet und auf das Fahrzeug abgestimmt sein, dass Körperschäden
M U S T E R - U V V

mög-lichst vermieden werden. Sitze für Fahrzeugführer müssen


ausreichend ver-stellbar sein.

Zu § 9 Abs. 1:
Siehe auch § 10 der Lärm- und Vibrationsarbeitsschutzverordnung,
„Führerhausrichtlinien“ zu § 30 StVZO, DIN 45 678 „Mechanische Schwin-
gungen; Sattelkraftfahrzeuge; Laborverfahren zur Bewertung der Schwin-
gungen von Fahrzeugsitzen“ und VDI-Richtlinie 2057 Blatt 1 bis 3 „Einwir-
kung mechanischer Schwingungen auf den Menschen“.

(2) Sitze in Geldtransportfahrzeugen müssen so angeordnet sein,


dass die Sitzlängsachse parallel zur Fahrzeuglängsachse liegt.

Betätigungseinrichtungen, Kontrollgeräte

§ 10. (1) Betätigungseinrichtungen müssen so angeordnet, beschaffen,


gestaltet und, sofern ihre Zuordnung, ihr Schaltsinn und Schaltzustand
nicht eindeutig erkennbar sind, dauerhaft gekennzeichnet sein, dass sie
sich leicht und gefahrlos betätigen lassen und eine Verwechslung von Zu-
ordnung und Schaltsinn vermieden wird. Betätigungseinrichtungen für das
Führen des Fahrzeuges müssen auch bei angelegtem Sicherheitsgurt gut
erreichbar sein.

Zu § 10 Abs. 1:
Siehe auch
– DIN 73 001 „Bedienung von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor“,
– DIN EN 894-3 „Sicherheit von Maschinen; Ergonomische Anforderun-
gen an die Gestaltung von Anzeigen und Stellteilen; Teil 3: Stellteile“,
– DIN 70 006-1 „Sicherheits- und Hinweiszeichen für Fahrzeuge; Teil 1:
Sicherheits- und Hinweiszeichen für Nutzkraftwagen“,
– „Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1977 zur Angleichung der
Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Innenausstattung der
Kraftfahrzeuge (Kennzeichnung der Betätigungseinrichtungen, Kontroll-
leuchten und Anzeiger)“ (78/316/EWG).
Die Bremsbetätigungseinrichtungen (Löseventil des Anhängerbremsven-
tils, Vorderachslöseventil, Federspeicherbremsventil) und die Luftfeder-
betätigungseinrichtungen sind bei Gelenkdeichselanhängern (Mehrachsan-
hängern) gefahrlos zu betätigen, wenn sie z.B. seitlich am Fahrzeug
angeordnet sind.

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Siehe auch BG-Information „Sicheres Kuppeln von Fahrzeugen“
(BGI 599).
Betätigungseinrichtungen für Zusatzlenkungen sind gefahrlos zu betäti-
gen, wenn sie so angeordnet sind, dass Versicherte beim Betätigen der
M U S T E R - U V V

Zusatzlenkung vor Verletzungen durch die Ladung geschützt sind.

(2) Fahrzeuge müssen mit den zum sicheren Betrieb notwendigen


Anzeige- und Kontrollgeräten ausgerüstet sein. Diese müssen gut ablesbar
und übersichtlich angeordnet sein.

Zu § 10 Abs. 2:
Anzeigegeräte sind z.B.
– Geschwindigkeitsmesser,
– Druckanzeiger für Druckluftbremsanlagen.
Kontrollgeräte sind z.B.
– Kontrollleuchte des Fahrtrichtungsanzeigers,
– Kontrollleuchte des Fernlichtes.
Siehe auch DIN EN 894-2 „Sicherheit von Maschinen; Ergonomische Anfor-
derungen an die Gestaltung von Anzeigen und Stellteilen; Teil 2: Anzeigen“.

Lenkeinrichtungen

§ 11. (1) Lenkeinrichtungen von Fahrzeugen müssen so beschaffen sein,


dass ein leichtes und sicheres Lenken des Fahrzeuges gewährleistet ist.

Zu § 11 Abs. 1:
Siehe auch „Richtlinien für die Prüfung der Lenkanlagen von Kraftfahrzeu-
gen und ihren Anhängern“ zu § 38 StVZO.
Die Erfüllung der Forderung nach leichtem und sicherem Lenken kann die
Verwendung von Lenkhilfen erforderlich machen.

(2) Bei Anhängefahrzeugen und Nachläufern mit Zusatzlenkung


müssen Lenkeinrichtungen so beschaffen und angeordnet sein, dass sich
Versicherte nicht im Gefahrbereich der Räder aufhalten müssen.

Zu § 11 Abs. 2:
Zu Signaleinrichtungen zur Verständigung mit dem Fahrzeugführer siehe
§ 14 Abs. 2.

(3) An Fahrzeugen mit Knicklenkung müssen im Knickbereich deut-


lich erkennbar und dauerhaft Hinweise angebracht sein, die durch Bildzei-
chen oder Text darauf aufmerksam machen, dass der Aufenthalt im unge-
sicherten Knickbereich verboten ist.

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(4) Fahrzeuge mit Knicklenkung müssen mit einer formschlüssigen
Feststelleinrichtung gegen Einknicken gesichert werden können.

Zu § 11 Abs. 4:
M U S T E R - U V V
Formschlüssige Feststelleinrichtungen sind z.B. Arretierungen, Steckbol-
zen, Klinken, Distanzstücke.

Sicherung gegen unbefugte Benutzung

§ 12. Maschinell angetriebene Fahrzeuge müssen so eingerichtet sein,


dass sie gegen unbefugte Benutzung gesichert werden können.

Zu § 12:
Diese Forderung ist z.B. erfüllt, wenn abschließbare Führerhäuser vorhan-
den sind oder Fahrzeuge mit Schlössern ausgerüstet sind, durch die für
den Fahrvorgang wesentliche Einrichtungen blockiert werden und die
nicht durch allgemein verwendbare Schlüssel geöffnet werden können,
z.B. Schlösser, die
– auf die Lenkanlage wirken,
– auf den Gangschalthebel wirken,
– auf die Kraftübertragung wirken,
– das Laufen des Motors verhindern.

Einrichtungen für Schallzeichen

§ 13. Maschinell angetriebene Fahrzeuge müssen mit Einrichtungen für


deutlich wahrnehmbare Schallzeichen ausgerüstet sein.

Zu § 13:
Einrichtungen für Schallzeichen sind z.B.
– Hupen,
– Hörner.

Signaleinrichtungen zur Verständigung mit dem Fahrzeugführer

§ 14. (1) Müllsammelfahrzeuge müssen mit akustischen Signaleinrichtun-


gen zur Verständigung des Fahrzeugführers durch die Müllwerker ausge-
rüstet sein. Die Betätigungseinrichtungen der Signaleinrichtungen müssen
von den Stehplätzen aus leicht erreicht werden können. Die Signale müssen
deutlich wahrnehmbar sein.

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Zu § 14 Abs. 1:
Zu Betätigungseinrichtungen siehe auch § 10 Abs. 1.
Deutlich wahrnehmbar sind Signale, die sich vom Schallpegel des
Arbeitsmittels deutlich abheben. Siehe auch DIN EN ISO 7731 „Ergono-
M U S T E R - U V V

mie; Gefahrensignale für öffentliche Bereiche und Arbeitsstätten; Akusti-


sche Signale“.
Siehe auch DIN EN 1501-1 „Abfallsammelfahrzeuge; Allgemeine Anforde-
rungen und Sicherheitsanforderungen; Teil 1: Hecklader“.

(2) Fahrzeuge mit Zusatzlenkung, deren Betätigung durch Mitgänger


oder Mitfahrer erfolgt, müssen mit Signaleinrichtungen zur wechselseitigen
Verständigung zwischen Mitgänger oder Mitfahrer und Fahrzeugführer aus-
gerüstet sein. Die Betätigungseinrichtungen der Signaleinrichtungen müs-
sen vom Lenkerplatz aus leicht erreicht werden können. Die Signale müs-
sen deutlich wahrnehmbar sein.

Zu § 14 Abs. 2:
Die Forderung des Satzes 2 schließt ein, dass auch in Schaltkästen für
mitgänger- oder mitfahrerbetätigte Fernsteuerungen der Zusatzlenkungen
Betätigungseinrichtungen zum Betätigen der Signaleinrichtungen vorhan-
den sein müssen.
Zu Signaleinrichtungen siehe auch „Richtlinien für die Prüfung von Lang-
holzfahrzeugen“ zu § 30 StVZO und Durchführungsanweisungen zu § 14
Abs. 1.

(3) Absatz 1 gilt auch für Schlauchwagen der Feuerwehr, sofern sie
zum Verlegen von Schläuchen vom fahrenden Fahrzeug aus bestimmt sind.

Zu § 14 Abs. 3:
Siehe auch DIN 14 555-22 „Rüstwagen und Gerätewagen; Teil 22: Geräte-
wagen Logistik“.

Scheibenwischer, Spiegel

§ 15. (1) Maschinell angetriebene Fahrzeuge, die mit einem Führerhaus


ausgerüstet sind, müssen an der Windschutzscheibe mit mindestens einem
Scheibenwischer ausgerüstet sein.

Zu § 15 Abs. 1:
Diese Forderung gilt bei Fahrzeugen mit zwei Hauptfahrtrichtungen für die
Windschutzscheiben in beiden Fahrtrichtungen.

(2) Fahrzeuge mit Führerhaus müssen mit mindestens zwei Rück-


spiegeln ausgerüstet sein. Diese müssen so beschaffen und angebracht

23
sein, dass der Fahrzeugführer alle für ihn wesentlichen rückwärtigen Ver-
kehrsvorgänge beobachten kann.

Zu § 15 Abs. 2:
M U S T E R - U V V
Einer der Rückspiegel kann ein Innenspiegel sein, wenn die Beobachtung
der rückwärtigen Verkehrsvorgänge unabhängig vom Beladungszustand
des Fahrzeuges uneingeschränkt möglich ist.
Siehe auch „Richtlinien für die Ausführung und Anbringung von Rückspie-
geln an Straßenfahrzeugen“ zu § 56 StVZO.

(3) Krafträder müssen mit mindestens einem Rückspiegel ausge-


rüstet sein.

(4) Dumper in Frontlenkerbauart, bei denen durch die Bauart die


Sicht für den Fahrzeugführer vor dem Fahrzeug eingeschränkt ist, müssen
mit zusätzlichen Spiegeln für die Sicht nach vorn ausgerüstet sein.

Abgase

§ 16. (1) Verbrennungskraftmaschinen müssen so beschaffen sein, dass


die Gesundheitsgefährdung oder die Belästigung von Versicherten durch
Abgase das nach dem Stand der Technik unvermeidbare Maß nicht über-
schreitet.

Zu § 16 Abs. 1:
Der Stand der Technik ermöglicht noch nicht eine vollständige Rein-
haltung der Abgase von gesundheitsschädlichen oder belästigenden
Bestandteilen.
Für die Antriebsmotoren der Fahrzeuge geben die verkehrsrechtlichen
Bestimmungen den Stand der Technik wieder.
Für Verbrennungsmotoren in Arbeitsmaschinen siehe auch „Richtlinie des
Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 1997 zur
Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Maßnahmen
zur Bekämpfung der Emission von gasförmigen Schadstoffen und luftver-
unreinigenden Partikeln aus Verbrennungsmotoren für mobile Maschinen
und Geräte“ (97/68/EG).
Beim Einsatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in Räumen siehe
auch Durchführungsanweisungen zu § 34 Abs. 2 und § 54 Abs. 4 sowie
§ 3 Abs. 1 in Verbindung mit Abschnitt 3.6 des Anhangs der Arbeitsstätten-
verordnung, Arbeitsstätten-Richtlinie ASR 5 „Lüftung“, Technische
Regeln für Gefahrstoffe TRGS 554 „Dieselmotoremissionen (DME)“ sowie
§ 3 der Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“ (GUV-V A 1).

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(2) An mehrspurigen Fahrzeugen müssen Einrichtungen zum Ab-
führen von Abgasen so beschaffen und angeordnet sein, dass Versicherte
im Fahrzeug und beim Tätigwerden an und auf dem Fahrzeug weitgehend
vor Verbrennungs- und Vergiftungsgefahren geschützt sind. Insbesondere
M U S T E R - U V V
müssen
1. Auspuffleitungen, die im Tätigkeitsbereich von Versicherten angeordnet
sind, so ausgeführt sein, dass Versicherte vor Verbrennungen an heißen
Oberflächen geschützt sind,
2. Mündungen von Auspuffleitungen so angeordnet sein, dass die austre-
tenden Abgase nicht auf Versicherte gerichtet sind, deren Tätigkeitsbe-
reich sich in, an oder auf dem Fahrzeug befindet.

Zu § 16 Abs. 2:
„Tätigwerden an und auf dem Fahrzeug“ im Sinne dieser Bestimmung
beinhaltet nicht die Wartung und Instandsetzung von Fahrzeugen.
Auspuffleitungen sind nicht als im Tätigkeitsbereich von Versicherten
angeordnet anzusehen, wenn diese
– unterhalb des Fahrzeugrahmens und innerhalb der Außenkanten des
Fahrzeuges verlaufen (Standardauspuff)
oder
– bei Verlauf hinter dem Führerhaus, z.B. vertikale Anbringung, nicht im
Arbeitsbereich oder in Reichweite von Versicherten angeordnet sind.
Als nicht in Reichweite von Versicherten angeordnet gelten solche Leitun-
gen,
– die außerhalb eines Sicherheitsabstandes von 0,55 m vom äußeren
Fahrzeugumriss liegen,
– die höher als 2 m über der jeweiligen Standfläche liegen
oder
– soweit sie über das Führerhausdach hinausragen.
Für Kommunalfahrzeuge siehe auch DIN 30 701 „Kommunalfahrzeuge;
Allgemeine Anforderungen“.
Unter Auspuffleitungen sind nicht Abgasschläuche nach DIN 14 572
„Abgasschläuche und Abgasschlauch-Anschlüsse“ zu verstehen.
Siehe DIN EN ISO 13 732-1 „Ergonomie der thermischen Umgebung –
Bewertungsverfahren für menschliche Reaktionen bei Kontakt mit Ober-
flächen; Teil 1: Heiße Oberflächen“.

Brandschutz

§ 17. Fahrzeuge müssen so beschaffen sein, dass insbesondere durch


1. Werkstoffauswahl,
2. Anordnung, Beschaffenheit und Gestaltung der elektrischen Leitungen
und Betriebsmittel,

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3. Anordnung und Gestaltung der Einrichtungen und Teile mit hohen Ober-
flächentemperaturen
und
4. Anordnung und Gestaltung der Teile, aus denen Kraftstoff, Treibgas, Mo-
M U S T E R - U V V

torenöl, Hydrauliköl oder andere entzündliche Stoffe austreten können,


die Entstehung und Ausbreitung von Bränden möglichst verhindert wird.

Zu § 17:
Einschlägige Bestimmungen über Kraftstoffbehälter und deren Anord-
nung, Kraftstoffleitungen und elektrische Leitungen sind unter anderem
enthalten in:
– §§ 45 und 46 StVZO,
– „Richtlinie des Rates vom 20. März 1970 zur Angleichung der Rechts-
vorschriften der Mitgliedstaaten über die Behälter für flüssigen Kraft-
stoff und den Unterfahrschutz von Kraftfahrzeugen und Kraftfahr-
zeuganhängern“ (70/221/EWG),
– „Richtlinien für die Prüfung von Fahrzeugen, deren Motor mit ver-
flüssigten Gasen (Propan, Butan u.ä.) betrieben wird“ zu § 45 StVZO,
– Unfallverhütungsvorschrift „Verwendung von Flüssiggas“ (GUV-V D 34)
und „Richtlinien für die Verwendung von Flüssiggas“ (ZH 1/455),
– „Richtlinie für die Ausrüstung, Prüfung und den Betrieb von Fahrzeu-
gen, die mit komprimiertem Erdgas betrieben werden“ (VdTÜV-Merk-
blatt 757),
– für Personenkraftwagen: ECE-Regelung Nummer 34 „Einheitliche
Vorschriften für die Genehmigung der Fahrzeuge hinsichtlich der Ver-
hütung von Bränden“,
– für Fahrzeuge zur Beförderung gefährlicher Güter:
„Verordnung über die innerstaatliche und grenzüberschreitende
Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße und mit der Eisenbahn
(Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn – GGVSE)“,
„Europäisches Übereinkommen über die internationale Beförderung
gefährlicher Güter auf der Straße (ADR)“,
„Richtlinie des Rates vom 21. November 1994 zur Angleichung der
Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten für den Gefahrguttransport auf
der Straße“ (94/55/EG), zuletzt geändert durch die „Richtlinie der
Kommission vom 3. November 2006 zur sechsten Anpassung der
Richtlinie 94/55/EG des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften
der Mitgliedstaaten für den Gefahrguttransport auf der Straße an den
technischen Fortschritt“ (2006/89/EG),
„Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom
14. Dezember 1998 über Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhänger,
die zur Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße bestimmt sind“
(98/91/EG)
und

26
ECE 105 „Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung der Fahr-
zeuge für die Beförderung gefährlicher Güter hinsichtlich ihrer beson-
deren konstruktiven Merkmale“.
M U S T E R - U V V

Hydraulikleitungen

§ 18. Hydraulikleitungen, die in der Nähe von Plätzen für Fahrzeugführer,


Beifahrer und Mitfahrer sowie von Plätzen verlaufen, die zum Betätigen von
Betätigungseinrichtungen bestimmungsgemäß eingenommen werden,
müssen so verlegt oder gesichert sein, dass Versicherte beim Versagen der
Hydraulikleitungen nicht gefährdet werden können.

Zu § 18:
Siehe auch BG-Regel „Hydraulik-Schlauchleitungen – Regeln für den
sicheren Einsatz“ (BGR 237) (in Vorbereitung) und DIN EN 982 „Sicherheit
von Maschinen; Sicherheitstechnische Anforderungen an fluidtechnische
Anlagen und deren Bauteile; Hydraulik“.

Bremsen

§ 19. (1) Fahrzeuge müssen so eingerichtet sein, dass sie abgebremst


und sicher zum Stillstand gebracht werden können. Mit der Betriebsbremse
maschinell angetriebener, mehrspuriger Fahrzeuge muss zum Zeitpunkt der
Ersten Inbetriebnahme des Fahrzeuges eine mittlere Verzögerung von min-
destens 2,5 m/s2 oder eine Abbremsung von mindestens 45 % erreicht wer-
den können. Sofern die durch die Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit
25 km/h nicht übersteigt, ist abweichend von Satz 2 eine mittlere Verzöge-
rung von mindestens 1,5 m/s2 oder eine Abbremsung von mindestens 30 %
ausreichend. Nach der Ersten Inbetriebnahme genügt – ausgenommen bei
Kraftomnibussen – abweichend von Satz 2 eine Abbremsung von 40 % bzw.
abweichend von Satz 3 eine Abbremsung von 25 %. Die Sätze 1 bis 4 gelten
auch, wenn Anhängefahrzeuge mitgeführt werden.

Zu § 19 Abs. 1:
Die mittlere Bremsverzögerung ist aus der Ausgangsgeschwindigkeit und
dem Weg zu errechnen, der vom Beginn der Bremstätigkeit bis zum Still-
stand des Fahrzeuges zurückgelegt wird.
v2
b=
2s
b = mittlere Bremsverzögerung
v = Fahrgeschwindigkeit
s = Bremsweg

27
Die Abbremsung (in %) ist das Verhältnis der Summe der Bremskräfte am
Radumfang, geteilt durch die zulässige Gesamtgewichtskraft des Fahr-
zeuges, multipliziert mit 100.
Summe der Bremskräfte am Radumfang
⫻ 100
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Abbremsung (%) =
zulässige Gesamtgewichtskraft des Fahrzeuges

Zur Durchführung von Bremsprüfungen siehe auch „Richtlinien für die


Bremsprüfung von Kraftfahrzeugen und Anhängern“ zu § 41 StVZO.

(2) Mehrspurige, mehrachsige und maschinell angetriebene Fahr-


zeuge müssen neben der Betriebsbremse eine Feststellbremse haben.

Zu § 19 Abs. 2:
Siehe auch § 41 StVZO.

(3) Krafträder müssen mit zwei voneinander unabhängigen Brems-


anlagen ausgerüstet sein. Mit jeder Bremsanlage muss eine mittlere Verzö-
gerung von mindestens 2,5 m/s2 erreicht werden können.

(4) Anhängefahrzeuge müssen mit einer Bremsanlage ausgerüstet


sein. Mit dieser muss zum Zeitpunkt der Ersten Inbetriebnahme des Anhän-
gefahrzeuges eine mittlere Verzögerung von mindestens 2,5 m/s2 oder eine
Abbremsung von mindestens 45 % erreicht werden können. Sofern die
durch die Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit 25 km/h nicht über-
steigt, ist abweichend von Satz 2 eine mittlere Verzögerung von mindestens
1,5 m/s2 oder eine Abbremsung von mindestens 30 % ausreichend. Nach
der Ersten Inbetriebnahme genügt abweichend von Satz 2 eine Abbremsung
von 40 % bzw. abweichend von Satz 3 eine Abbremsung von 25 %. Bei Sat-
telanhängern muss die jeweilige Bremswirkung dem von den Achsen getra-
genen Anteil des zulässigen Gesamtgewichtes entsprechen.

(5) Die zulässige Anhängelast maschinell angetriebener Fahrzeuge,


die zum Ziehen von Anhängefahrzeugen bestimmt sind, muss so festgelegt
sein, dass für Fahrzeug-Züge, bestehend aus maschinell angetriebenen
Fahrzeugen und ungebremsten Anhängefahrzeugen, mit der Betriebsbrem-
se eine mittlere Verzögerung von mindestens 2,5 m/s2 oder eine Abbrem-
sung von mindestens 40 % erreicht werden kann. Bei Fahrzeugzügen, deren
Höchstgeschwindigkeit 25 km/h nicht übersteigt, ist abweichend von Satz 1
eine mittlere Verzögerung von mindestens 1,5 m/s2 oder eine Abbremsung
von mindestens 25 % ausreichend.

(6) Einrichtungen nach Absatz 4 sind nicht erforderlich bei


1. einachsigen Anhängefahrzeugen mit einer Achslast bis 3 000 kg,
2. zwei- und mehrachsigen Anhängefahrzeugen mit einem zulässigen Ge-
samtgewicht bis zu 3 000 kg und einer durch die Bauart bestimmten
Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h,

28
wenn der Fahrzeug-Zug die für das maschinell angetriebene Fahrzeug vor-
geschriebene Bremsverzögerung nach Absatz 1 erreicht.

Zu § 19 Abs. 6:
M U S T E R - U V V
Siehe auch Durchführungsanweisungen zu § 2 Abs. 1 und zu § 39 Abs. 2.
Zu den einachsigen Anhängefahrzeugen gehören auch Tandemanhänger
mit einem Achsabstand von weniger als 1 m.

(7) Einachsige Anhängefahrzeuge mit einer Achslast über 3 000 kg


und zwei- oder mehrachsige Anhängefahrzeuge müssen mit einer Feststell-
bremseinrichtung ausgerüstet sein, die das Abrollen des beladenen Anhän-
gefahrzeuges bei zulässigem Gesamtgewicht bis zu einer Steigung von
18 % verhindern kann.

Zu § 19 Abs. 7:
Die Forderung nach Ausrüstung mit einer Feststellbremseinrichtung ist
z.B. erfüllt, wenn
– die Betriebsbremse nach Absatz 4 feststellbar ist
oder
– eine von der Betriebsbremse unabhängige Feststellbremse vorhanden
ist.
Siehe auch Durchführungsanweisungen zu § 2 Abs. 1.

(8) Abweichend von Absatz 1 Satz 2 ist bei Dumpern mit einer Achs-
last über 15 000 kg eine mittlere Verzögerung von mindestens 2,0 m/s2 aus-
reichend.

Zu § 19 Abs. 8:
Das Abbremsen von Dumpern kann durch die Ausrüstung mit einem
Automatischen Blockierverhinderer (ABV) verbessert werden.

(9) Für Straßenfertiger gilt nur Absatz 1 Satz 1.

Lichttechnische Einrichtungen

§ 20. (1) Maschinell angetriebene Fahrzeuge müssen mit lichttechnischen


Einrichtungen ausgerüstet sein; insbesondere müssen
1. mehrspurige Fahrzeuge mindestens
– zwei Scheinwerfer für Abblendlicht,
– zwei Schlussleuchten für rotes Licht,
– zwei rote Rückstrahler,
– einen Rückfahrscheinwerfer
und

29
– bei einer durch die Bauart bedingten Geschwindigkeit von mehr als
25 km/h zwei Bremsleuchten für rotes Licht und an der Vorder- und
Rückseite Fahrtrichtungsanzeiger für gelbes Blinklicht,
2. einspurige Fahrzeuge mindestens
M U S T E R - U V V

– einen Scheinwerfer für Abblendlicht,


– eine Schlussleuchte für rotes Licht
und
– einen roten Rückstrahler
haben.

(2) Anhängefahrzeuge müssen an der Rückseite mit zwei roten


Rückstrahlern ausgerüstet sein.

(3) Gleiskettenfahrzeuge brauchen nicht mit Bremsleuchten nach


Absatz 1 ausgerüstet zu sein.

(4) Absatz 1 gilt nicht für


1. Dumper mit einer Antriebsleistung bis 30 kW (40 PS)
und
2. Straßenfertiger.
Sie müssen jedoch mindestens zwei rote Rückstrahler haben.

(5) An Müllsammelfahrzeugen müssen für eine Beleuchtung von Schüt-


tungen oder Beladeöffnungen fest angebrachte Beleuchtungseinrichtungen
vorhanden sein. Diese müssen eine ausreichende Beleuchtungsstärke
haben.

Zu § 20 Abs. 5:
Schüttungen oder Beladeöffnungen von Müllsammelfahrzeugen (Abfall-
sammelfahrzeugen) sind dann ausreichend ausgeleuchtet, wenn eine
mittlere Beleuchtungsstärke von mindestens 20 Lux – gemessen in 1 m
Höhe über der Fahrbahnebene – gegeben ist.
Für Abfallsammelfahrzeuge siehe auch DIN EN 1501-1 „Abfallsammel-
fahrzeuge; Allgemeine Anforderungen und Sicherheitsanforderungen;
Teil 1: Hecklader.

(6) Abweichend von Absatz 1 Nr. 1 ist eine Ausrüstung von Arbeits-
maschinen mit Rückfahrscheinwerfern nicht erforderlich.

Anstrich

§ 21. Mit einem auffälligen Anstrich müssen versehen sein:

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1. Müllsammelfahrzeuge,
2. Kehrfahrzeuge,
3. Saugfahrzeuge,
M U S T E R - U V V

4. Hochdruckspülfahrzeuge,
5. fahrbare Hubarbeitsbühnen,
6. Feuerwehrfahrzeuge.

Zu § 21:
Siehe auch
– DIN 30 701 „Kommunalfahrzeuge; Allgemeine Anforderungen“, für
Feuerwehrfahrzeuge gilt DIN 14 502-2 „Feuerwehrfahrzeuge; Teil 2:
Zusätzliche Anforderungen zu DIN EN 1846-2 und DIN EN 1846-3“,
– DIN EN 1501-1 „Abfallsammelfahrzeuge; Allgemeine Anforderungen
und Sicherheitsanforderungen; Teil 1: Hecklader“.
Zur Sicherheitskennzeichnung von Fahrzeugen siehe auch § 35 Abs. 6 der
Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und DIN 30 710 „Sicherheitskennzeich-
nung von Fahrzeugen und Geräten“.

Fahrzeugaufbauten, Aufbauteile, Einrichtungen und Hilfsmittel


zur Ladungssicherung

§ 22. (1) Fahrzeugaufbauten müssen so beschaffen sein, dass bei bestim-


mungsgemäßer Verwendung des Fahrzeuges die Ladung gegen Verrut-
schen, Verrollen, Umfallen, Herabfallen und bei Tankfahrzeugen gegen Aus-
laufen gesichert ist oder werden kann. Ist eine Ladungssicherung durch den
Fahrzeugaufbau allein nicht gewährleistet, müssen Hilfsmittel zur Ladungs-
sicherung vorhanden sein. Pritschenaufbauten und Tieflader müssen mit
Verankerungen für Zurrmittel zur Ladungssicherung ausgerüstet sein.
Satz 3 gilt nicht für Fahrzeuge mit Kippbrücken mit mehr als 7,5 t zulässi-
gem Gesamtgewicht.

Zu § 22 Abs. 1:
Diese Forderung schließt auch Fahrzeugaufbauten und Ladeflächen von
Pkw-Kombi und Kastenwagen (Transportern) ein.
Einrichtungen und Hilfsmittel zur Ladungssicherung können z.B. sein
– Stirnwandverstärkungen oder Prallwände zum Schutz der Führer-
hausinsassen, z.B. bei Langholzfahrzeugen,
– Rungen,
– Zahnleisten, z.B. bei Holztransportfahrzeugen,
– Lademulden (eventuell abdeckbar),
– Zurrwinden (in Verbindung mit Gurten oder Seilen),
– Ankerschienen (in Verbindung mit z.B. Zurrgurten, Seilen, Sperr- oder
Ladebalken),

31
– Zurrpunkte (fest oder beweglich),
– Befestigungsbeschläge für Container,
– Ladehölzer (Keile, Bretter, Kanthölzer),
– rutschhemmende Unter- und Zwischenlagen (RH-Matten),
M U S T E R - U V V

– Ketten, Seile (Natur-, Kunstfaser-, Stahlseile), Zurrgurte,


– Spannschlösser, Spindelspanner,
– Seil- und Kantenschoner,
– Füllmittel, z.B. Aufblaspolster,
– Aufsatzbretter, Rungenverlängerungen,
– Ladegestelle,
– Planen und Netze.
Siehe auch DIN EN 12 640 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen;
Zurrpunkte an Nutzfahrzeugen zur Güterbeförderung; Mindestanforderun-
gen und Prüfung“, DIN EN 12 642 „Ladungssicherung auf Straßenfahr-
zeugen; Aufbauten an Nutzfahrzeugen; Mindestanforderungen“,
DIN 75 410-1 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen; Teil 1: Zurr-
punkte an Nutzfahrzeugen zur Güterbeförderung mit einer zulässigen
Gesamtmasse bis 3,5 t; Mindestanforderungen“, DIN 75 410-2 „Ladungs-
sicherung auf Straßenfahrzeugen; Teil 2: Ladungssicherung in Pkw, Pkw-
Kombi und Mehrzweck-Pkw“ und DIN 75 410-3 „Ladungssicherung auf
Straßenfahrzeugen; Teil 3: Ladungssicherung in Kastenwagen“.
Hinsichtlich der Einrichtungen zur Ladungssicherung beim Transport von
Langmaterial, z.B. Rohre, Profile, Masten, Holzstämme, siehe auch
„Richtlinie für die Prüfung von Langholzfahrzeugen“ zu § 30 StVZO.

(2) Abnehmbare An- und Aufbauten sowie deren Teile müssen gegen
unbeabsichtigtes Lösen gesichert werden können.

Zu § 22 Abs. 2:
Diese Forderung ist z.B. erfüllt, wenn
– Aufsetztanks,
– Container,
– Wechselaufbauten und deren Stützen,
– Auffahrrampen,
– Bordwände,
– Rungen, Rungenverlängerungen
formschlüssig gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert sind oder gesichert
werden können. Grundsätzlich ist formschlüssigen Sicherungen der Vor-
zug vor kraftschlüssigen Sicherungen zu geben.
Siehe hierzu „Richtlinie über die Verbindung zwischen Container und
Fahrzeug“ zu § 30 StVZO.

(3) Bewegliche An- und Aufbauteile, deren unbeabsichtigte Bewe-


gungen Verletzungsgefahr hervorrufen können, müssen gegen solche Be-
wegungen gesichert sein oder gesichert werden können.

32
Zu § 22 Abs. 3:
Bewegliche An- und Aufbauteile in diesem Sinne sind z.B. Bordwände,
Klapprungen, Auffahrrampen, Türen, Rollläden, Motorhauben, Motorklap-
pen, Kofferraumklappen von Kraftomnibussen.
M U S T E R - U V V

Diese Forderung ist bei Türen von Laderäumen z.B. erfüllt durch Türfest-
steller, mit denen die geöffneten Türen in den Endstellungen kraft- oder
formschlüssig gesichert werden können.
Bei Laderaumtüren, an denen betriebsmäßig Ladungsdruck, z.B. durch
Schüttgüter, anliegen kann, ist die Forderung z.B. erfüllt, wenn die voll-
ständige Entriegelung der Türen von einem sicheren seitlichen Standort
aus erfolgen kann.
Bei federkraftunterstützten klappbaren An- und Aufbauteilen, z.B. Auffahr-
rampen, ist diese Forderung erfüllt, wenn die Federheber formschlüssig
mit diesen An- oder Aufbauteilen verbunden sind.
Bei Auswahl und Bemessung von Sicherungen für bewegliche An- und
Aufbauteile, insbesondere Kofferraum- oder Motorklappen, sind auch Ein-
wirkungen durch Klappengröße, Klappengewicht, Windkräfte und
Schräglage des Fahrzeuges im Gefälle zu berücksichtigen.
Bei Verwendung von Gasdruckfedern an Klappen von Nutzkraftwagen
und deren Anhängefahrzeugen ist diese Forderung z.B. erfüllt, wenn
– zusätzlich selbsttätig einfallende mechanisch-formschlüssige Siche-
rungen eingebaut sind
oder
– bei Vorhandensein mehrerer Gasdruckfedern bei Ausfall einer dieser
Gasdruckfedern gewährleistet ist, dass die geöffnete Klappe in End-
stellung gehalten wird.
Auch bei anderen beweglichen An- und Aufbauteilen kann es zweckmäßig
sein, zusätzlich formschlüssige Sicherungen vorzusehen.
Die Sicherung gegen unbeabsichtigte Bewegungen bedeutet bei kraft-
betätigten Türen z.B. auch, dass sichergestellt ist, dass beim Umschalten
von Hand- auf Kraftbetrieb gefährdende Bewegungen der Türflügel nicht
eingeleitet werden.
Siehe auch § 35e Abs. 5 StVZO und „Richtlinien für fremdkraftbetätigte
Fahrgasttüren in Kraftomnibussen“ zu § 35e Abs. 5 StVZO für bis zum
12. Februar 2005 erstmals in den Verkehr gekommene Fahrzeuge. Für ab
dem 13. Februar 2005 in den Verkehr gekommene Fahrzeuge siehe auch
§ 30d StVZO in Verbindung mit der Richtlinie 2001/85/EG des Europäi-
schen Parlaments und des Rates vom 20. November 2001 über besondere
Vorschriften für Fahrzeuge der Personenbeförderung mit mehr als acht
Sitzplätzen außer dem Fahrersitz.

(4) Kipp-, Hub- oder Schwenkeinrichtungen an Fahrzeugen müssen


durch eine Einrichtung oder durch Lage und Form der Stellteile gegen unbe-
absichtigte Betätigung gesichert sein oder werden können. Stellteile für das
Kippen von Absetzkippmulden müssen so angeordnet sein, dass sie nur von
außerhalb des Führerhauses aus betätigt werden können.

33
Zu § 22 Abs. 4:
Die Forderung des Satzes 1 ist z.B. erfüllt durch
– mechanische Verriegelung der Stellteile,
– hydraulische Verriegelung des Steuersystems,
M U S T E R - U V V

– elektromagnetische Entriegelung des Steuersystems, sofern eine


Anzeige der Verriegelung durch Kontrolleinrichtung (Kontrollleuchte)
erfolgt,
– Abdeckung der Stellteile,
– Lage und Formgebung der Elemente.
Siehe auch Verlautbarung des Bundesministeriums für Verkehr zu
§ 30 StVZO „Sicherung von Kippeinrichtungen sowie von Hub- und sonsti-
gen Arbeitsgeräten an Straßenfahrzeugen“.
Zur Anordnung der Stellteile siehe auch Abschnitt 1.2.2 des Anhangs I
der Richtlinie 98/37/EG.
Die Forderung des Satzes 2 bezieht sich nur auf die Anordnung der Stell-
teile für das Kippen von Absetzkippmulden, bei denen die Gefahr besteht,
dass diese beim Kippvorgang unbeabsichtigt ausschwingen, insbesondere
durch ausreißende Kipplager, und dadurch das Fahrzeug nach hinten um-
stürzt. Die Stellteile für das Aufnehmen und das Absetzen können dem-
nach von diesen getrennt, z.B. im Führerhaus, angeordnet sein.
Siehe auch „Richlinein für austauschbare Kipp- und Absetzbehälter“
(GUV-R 186).

(5) Kippbare oder anhebbare Fahrzeugaufbauten müssen so gestal-


tet sein, dass sie in gekipptem oder angehobenem Zustand mindestens in
einer Stellung formschlüssig gegen Absinken gesichert werden können.
Dies gilt nicht für
1. die Luftfederung von Fahrzeugen,
2. Fahrzeuge mit mehrkreisigem hydraulischem Achslastausgleich, sofern
bei Ausfall eines Hydraulikkreises die dadurch bewirkte Aufbauneigung
so gering ist, dass die Gefahr des Umsturzes des Fahrzeuges und des
Verrutschens oder Herabfallens der Ladung sicher vermieden ist
und
3. fahrzeugeigene Einrichtungen zum Aufnehmen und Absetzen von Wech-
selaufbauten und Wechselbehältern mit Stützeinrichtungen.

Zu § 22 Abs. 5:
Kippbare oder anhebbare Fahrzeugaufbauten sind z.B.
– kippbare Führerhäuser,
– Kippbrücken,
– höhenverstellbare Ladebrücken,
– höhenverstellbare Zwischenböden,
– absenkbare obere Ladeebenen von Autotransportern.
Keine anhebbaren Fahrzeugaufbauten im Sinne dieser Vorschrift sind
– Sattelanhänger

34
oder
– Wechselaufbauten
mit höhenverstellbaren Stützeinrichtungen.
Für hydraulische, pneumatische und mechanische Hubeinrichtungen
M U S T E R - U V V

kippbarer oder anhebbarer Fahrzeugaufbauten siehe Unfallverhütungs-


vorschrift „Winden, Hub- und Zuggeräte“ (GUV-V D 8).
Für fahrbare Hubarbeitsbühnen siehe DIN EN 280 „Fahrbare Hubarbeits-
bühnen; Berechnung; Standsicherheit; Bau; Sicherheit; Prüfungen“, für
Hubladebühnen siehe DIN EN 1756-1 „Hubladebühnen; Plattformlifte für
die Anbringung an Radfahrzeugen; Sicherheitsanforderungen; Teil 1: Hub-
ladebühnen für Güter“ und DIN EN 1756-2 „Hubladebühnen; Plattform-
lifte für die Anbringung an Radfahrzeugen; Sicherheitsanforderungen;
Teil 2: Hubladebühnen für Passagiere“.
Für Fahrzeuge mit Drehleitern, z.B. Hubrettungsfahrzeuge, siehe
DIN EN 14 043 „Hubrettungsfahrzeuge für die Feuerwehr; Drehleitern mit
kombinierten Bewegungen (Automatik-Drehleitern); Sicherheits- und
Leistungsanforderungen sowie Prüfverfahren“ und DIN 14 702 „Drehleiter
DL 16-4, mit Handantrieb“.
Formschlüssige Sicherungen sind z.B.
– Abstützungen,
– Verriegelungen.
Formschlüssigen Sicherungen gleichzusetzen sind in Hydraulikanlagen
z.B.:
– Absperreinrichtungen oder entsperrbare Rückschlagventile, z.B. Last-
haltesperrventile, wenn diese unmittelbar am Hydraulikzylinderaus-
gang angebracht oder in den Zylinder integriert sind,
– Zweikreissysteme mit zweiseitig wirkenden Rückschlagventilen oder
Hydraulikzylindern (Zweikammer-Hydraulikzylindern), bei denen bei
Ausfall eines Hydraulikkreises der andere die Funktion sicherstellt und
der Ausfall leicht erkennbar ist oder angezeigt wird,
– zweiseitig wirkende Rückschlagventile für Achsen mit hydraulischem
Achslastausgleich von vielachsigen (mehr als 3 Achslinien) Fahrzeu-
gen, z.B. Tieflader, Plattformfahrzeuge, die bewirken, dass der
Leitungsbruch leicht erkennbar ist oder angezeigt wird,
sofern nicht die Hydraulikzylinder unter Zwischenschalten von Seilen oder
Ketten mit den kippbaren oder anhebbaren Fahrzeugaufbauten verbun-
den sind. Strömungsabhängige Rückschlagventile, z.B. Rohr-/Schlauch-
bruchsicherungen, sind formschlüssigen Sicherungen nicht gleichzusetzen.
Die durch den Ausfall eines Hydraulikkreises bewirkte Aufbauneigung
nach Satz 2 Nr. 2 wird zur Vermeidung von Gefahren auch unter sonst
günstigen Voraussetzungen (Fahrzeug-, Fahrzeugaufbau- und Ladungs-
schwerpunkt niedrig, Kippkanten nahe der äußeren Fahrzeugbegrenzung)
nicht mehr als 5° betragen dürfen.
Die Forderungen des § 10 Abs. 1 sind für Absperreinrichtungen z.B. erfüllt,
wenn sie von außerhalb des Gefahrbereiches betätigt werden können.

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(6) Ist für die Durchführung von unterwegs vorzunehmenden In-
standhaltungsarbeiten das Kippen oder Anheben des Fahrzeugaufbaues
erforderlich, muss dafür eine ausreichend bemessene Sicherung nach Ab-
satz 5 am Fahrzeug vorhanden sein.
M U S T E R - U V V

Zu § 22 Abs. 6:
Unterwegs vorzunehmende Instandhaltungsarbeiten im Sinne dieser
Bestimmung sind z.B.
– Radwechsel (Ersatzrad ist unter der Kippbrücke angebracht),
– für die Betriebssicherheit (Verkehrs-, Arbeitssicherheit) erforderliche
Reinigungsarbeiten,
– regelmäßig durchzuführende Kontrollarbeiten.

(7) Formschlüssige Sicherungen kippbarer oder anhebbarer Fahr-


zeugaufbauten müssen selbsttätig wirken, wenn sich Personen betriebs-
mäßig auf oder unter gekippte oder angehobene Fahrzeugaufbauten bege-
ben müssen oder wenn die angehobene Stellung die Transportstellung ist.

Zu § 22 Abs. 7:
„Betriebsmäßig“ beinhaltet z.B.
– Be- und Entladen,
– Arbeiten zur Ladungssicherung.
„Betriebsmäßig“ beinhaltet nicht Instandhaltungsarbeiten.
Kippbare oder anhebbare Fahrzeugaufbauten im Sinne dieser Bestim-
mung sind z.B.
– höhenverstellbare Zwischenböden,
– absenkbare obere Ladeebenen von Autotransportern,
– kraftbetriebene Auffahrrampen,
– anhebbare Heckklappen von Muldenfahrzeugen.
Diese Forderung nach selbsttätiger Wirkung ist z.B. erfüllt, wenn die form-
schlüssigen Sicherungen in den Positionen des anhebbaren oder kippba-
ren Fahrzeugaufbaus wirken, in denen sich Personen darauf oder darunter
betriebsmäßig aufhalten müssen und gefährdet werden können.

(8) Das Überschreiten der zulässigen Endstellung von Kipp- oder


Hubbewegungen muss verhindert sein.

(9) Maschinell angetriebene Kippfahrzeuge müssen Einrichtungen


haben, die dem Fahrzeugführer optisch oder akustisch deutlich wahrnehm-
bar anzeigen, wenn sich die Kippeinrichtung nicht in der unteren Endstel-
lung befindet. Dies gilt nicht für Fahrzeuge, bei denen die Kippeinrichtung
vor dem Platz des Fahrzeugführers angeordnet ist.

Zu § 22 Abs. 9:
Deutlich wahrnehmbar sind Signale, die sich vom Schallpegel des
Arbeitsmittels bzw. vom optischen Eindruck der Umgebung deutlich

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abheben. Siehe auch DIN EN ISO 7731 „Ergonomie; Gefahrensignale für
öffentliche Bereiche und Arbeitsstätten; Akustische Gefahrensignale“.

(10) Von Hand zu betätigende Betätigungseinrichtungen müssen so


M U S T E R - U V V

gestaltet und angebracht sein, dass bei ihrer Betätigung Verletzungen nicht
zu erwarten sind.

Zu § 22 Abs. 10:
Von Hand zu betätigende Betätigungseinrichtungen im Sinne dieser Vor-
schrift sind z.B. Türgriffe, Bordwandverschlüsse, Betätigungsgriffe an
Anhänge- und Abschleppkupplungen, Steuerhebel, Ventilhandräder,
Handkurbeln.
Diese Forderung schließt ein, dass die Griffe an Schiebetüren, erforder-
lichenfalls auch Zusatzgriffe, die nur das Schließen ermöglichen, in der
Nähe der Hauptschließkanten angeordnet sind.
Zu Stellteilen siehe auch § 10.

(11) Von Hand zu betätigende Verschlüsse an Bordwänden und fahr-


zeugeigenen Rampen müssen
1. so angeordnet sein, dass sie von der Fahrbahn oder einem anderen Ar-
beitsplatz auf dem Fahrzeug aus in Reichweite liegen,
2. so angeordnet sein, dass sie von außerhalb des Schwenkbereiches der
Bordwand oder der Rampe betätigt werden können
und
3. an Fahrzeugen, bei denen die Oberkante der Bordwand oder der Rampe
höher als 1,6 m über der Fahrbahn liegt, so gestaltet sein, dass mögli-
cher Ladungsdruck vor vollständiger Entriegelung festgestellt werden
kann. Dies gilt nicht für Verschlüsse von Pendelbordwänden.

Zu § 22 Abs. 11:
Als in Reichweite liegend werden Verschlüsse dann angesehen, wenn die
Reichweite nach oben von 2,0 m nicht überschritten wird.
Siehe auch DIN 33 402-2 „Ergonomie; Körpermaße des Menschen; Teil 2:
Werte“.
Rampen, bei denen Ladungsdruck auftreten kann, sind z.B. solche an
Viehtransportfahrzeugen und Pferdeanhängern.

Standsicherheit

§ 23. (1) Fahrzeuge mit Kipp-, Hub- oder Schwenkeinrichtungen bzw.


-aufbauten müssen so ausgelegt sein, dass die Standsicherheit in jeder
Stellung dieser Einrichtungen bzw. Aufbauten bei bestimmungsgemäßer

37
Verwendung gewährleistet ist. Erforderlichenfalls müssen geeignete Ab-
stützeinrichtungen vorhanden sein.

Zu § 23 Abs. 1:
M U S T E R - U V V
Abstützeinrichtungen sind geeignet, wenn diese durch Selbsthemmung
oder Formschluss gesichert sind oder gesichert werden können.
Siehe auch Durchführungsanweisungen zu § 22 Abs. 5.
Zu Standsicherheitsanforderungen siehe auch
– für Absetzkipper: DIN 30 723 „Absetzkipperfahrzeuge; Absetzkippein-
richtung; Anforderungen“,
– für Wechselladerfahrzeuge: DIN 14 505 „Feuerwehrfahrzeuge; Wechsel-
laderfahrzeuge mit Abrollbehältern; Allgemeine Anforderungen“,
– für gleislose Fahrzeugkrane und Fahrzeuge mit Ladekranen:
DIN 15 019-2 „Krane; Standsicherheit für gleislose Fahrzeugkrane;
Prüfbelastung und Berechnung“, BG-Informationen „Sicherer Betrieb
von gleislosen Fahrzeugkranen“ (BGI 672) und „Sicherer Betrieb von
Lkw-Ladekranen“ (BGI 610),
– für fahrbare Hubarbeitsbühnen: DIN EN 280 „Fahrbare Hubarbeits-
bühnen; Berechnung; Standsicherheit; Bau; Sicherheit; Prüfungen“,
– für Hubrettungsfahrzeuge: DIN EN 1777 „Hubrettungsfahrzeuge für
Feuerwehren und Rettungsdienste, Hubarbeitsbühnen (HABn); Sicher-
heitstechnische Anforderungen und Prüfung“,
– für Drehleitern: DIN 14 702 „Drehleiter DL 16-4, mit Handantrieb“.
Für Maschinen, die in den Anwendungsbereich der Maschinenverordnung
fallen, ist die Standsicherheit in Anhang I der Richtlinie 98/37/EG geregelt.

(2) Bei Abschleppwagen mit Hubarm und Garagentransportfahrzeu-


gen mit Absetzeinrichtung muss das Verhältnis der Summe aller Standmo-
mente zur Summe aller Kippmomente mindestens 1,3 betragen.

Arbeitsplätze auf Fahrzeugen

§ 24. (1) Arbeitsplätze auf Fahrzeugen, die betriebsmäßig begangen wer-


den, müssen einen sicheren Aufenthalt gewährleisten; insbesondere müs-
sen
1. Laufstege eine Breite von mindestens 0,4 m haben;
2. beiderseitige Laufstege mit einer jeweiligen Breite von mindestens 0,4 m
an Behälterfahrzeugen vorhanden sein, sofern die Arbeitsweise dies er-
fordert;
3. Laufstege so lang sein, dass sie über die letzte zu betätigende Einrich-
tung um mindestens 0,5 m hinausragen;
4. Standflächen zur Betätigung und Wartung am Fahrzeugaufbau ange-
brachter Aggregate Abmessungen von mindestens 0,4 m x 0,5 m haben;

38
Standflächen dürfen auch klappbar angeordnet sein, wenn aus ver-
kehrs- oder betriebstechnischen Gründen eine feste Anbringung nicht
möglich ist;
5. Arbeitsbühnen an Füll- und Anschlusseinrichtungen von Fahrzeugauf-
M U S T E R - U V V

bauten vorhanden sein, die die Außenkanten der zu betätigenden Ein-


richtungen allseitig um mindestens 0,5 m umgeben, wenn kein durchge-
hender Laufsteg in Fahrzeuglängsrichtung vorhanden ist;
6. Laufstege, Standflächen und Arbeitsbühnen nach Nummern 1 bis 5 aus
rutschhemmenden Rosten bestehen;
7. Haltegriffe oder andere gleichwertige Haltemöglichkeiten den Laufste-
gen, Standflächen oder Arbeitsbühnen nach Nummern 1 bis 5 zugeord-
net sein.

Zu § 24 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 6:


Bei Autotransportern gelten die Fahrbahnen auf den Ladeebenen als
Laufstege.

Zu § 24 Abs. 1 Nr. 2:
Die Arbeitsweise erfordert z.B. beiderseitige Laufstege, wenn die Arbeits-
plätze auf den Fahrzeugen an Befüllanlagen von stationären Bühnen aus
wechselweise sowohl von der rechten als auch von der linken Seite
begangen werden.

Zu § 24 Abs. 1 Nr. 3 und Nr. 5:


Zu betätigende Einrichtungen im Sinne dieser Vorschrift sind z.B.
Befüllöffnungen, Blindverschlüsse, Peileinrichtungen, Be- und Entlüf-
tungseinrichtungen.

Zu § 24 Abs. 1 Nr. 6:
Die Forderung nach rutschhemmender Gestaltung der Roste ist z.B. erfüllt,
wenn diese der Bewertungsgruppe R 12 oder R 13 der GUV-Regel
„Fußböden in Arbeitsräumen und Arbeitsbereichen mit Rutschgefahr“
(GUV-R 181) entsprechen.
Bei solchen Sattelzugmaschinen zur Beförderung gefährlicher Güter, die
aus Brandschutzgründen nach dem „Europäischen Übereinkommen über
die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR)“
mit Abdeckungen ausgerüstet sein müssen, kann es erforderlich sein,
zusätzlich noch rutschhemmende Roste als Arbeitsplatz zur Herstellung
der Leitungsverbindungen anzubringen.

Zu § 24 Abs. 1 Nr. 7:
Andere Haltemöglichkeiten können z.B. Geländer sein.

Zu § 24 Abs. 1:
Betriebsmäßiges Begehen von Arbeitsplätzen auf Fahrzeugen liegt vor,
wenn insbesondere
– Be- und Entladearbeiten,

39
– Arbeiten zur Ladungssicherung,
– Betätigung von Einrichtungen, Aggregaten oder Stellteilen des Fahr-
zeuges,
– Überwachung von Arbeitsabläufen,
M U S T E R - U V V
– Füllstandskontrollen,
– Probenahmen,
– Kontrollarbeiten,
– Entnahme und Wiederanbringung von Ersatzrädern
nicht vom Boden aus möglich sind, sondern den Aufenthalt von Personen
auf dem Fahrzeug erfordern.
Behälterfahrzeuge im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift sind Tank-
fahrzeuge, Silofahrzeuge, Saugfahrzeuge.
Bei Sattelzugmaschinen, bei denen der Anschluss der Verbindungsleitun-
gen von der Fahrbahn aus nicht möglich ist oder von denen aus Fahr-
zeugaufbauten, erforderlichenfalls auch Container, betreten werden müs-
sen, ist diese Forderung z.B. erfüllt, wenn dafür ein besonderer
Arbeitsplatz vorhanden ist.
Zur Gestaltung von Arbeitsplätzen auf Fahrzeugen siehe auch Anhang 2.

(2) Arbeitsplätze auf Fahrzeugen, die 2 m oder höher über dem Bo-
den liegen und betriebsmäßig begangen werden, müssen mit fest stehen-
den, mindestens 1 m hohen Geländern ausgerüstet sein. Ist die Anbringung
von fest stehenden Geländern aus verkehrs- oder betriebstechnischen
Gründen nicht durchführbar, müssen leicht und gefahrlos zu betätigende
klappbare oder versenkbare Geländer vorhanden sein. Geländer dürfen je-
doch nicht nach außen klappbar sein.

Zu § 24 Abs. 2:
Geländer bestehen aus Stützen, Handlauf, Knieleiste und Fußleiste.
Geländer und Pfosten müssen derart bemessen und die Verankerung und
Verbindungen der Geländerteile so ausgeführt sein, dass das Geländer
einer an seiner Oberkante angreifenden Horizontalkraft von 300 N standhält.
Die Forderung nach Ausrüstung der Arbeitsplätze mit Geländern bedeu-
tet, dass bei Vorhandensein mehrerer Laufstege jedem ein Geländer zuzu-
ordnen ist. Bei Laufstegen, die in Längsmittelachse auf dem Behälterfahr-
zeug verlaufen (Mittellaufsteg) und ausschließlich dem Zugang zu
Arbeitsplätzen dienen, ist diese Forderung z.B. erfüllt, wenn diese auf
einer Seite mit einem Geländer ausgerüstet sind.
Die Forderung nach gefahrloser Betätigung der Geländer ist z.B. erfüllt,
wenn
– diese von einem sicheren Standort aus aufgestellt und abgesenkt
werden können,
– keine Quetsch- und Scherstellen für Finger und Hände vorhanden
sind,
– sich bei einer Betätigung von der Aufstiegsleiter aus die Geländer mit
einer Hand aufstellen und absenken lassen.

40
(3) Abweichend von Absatz 1 Nr. 1 darf bei Autotransportern in bela-
denem Zustand die geforderte Laufstegbreite unterschritten sein.

(4) Abweichend von Absatz 1 Nr. 1 und 6 ist die Ausrüstung von
M U S T E R - U V V

Feuerwehrfahrzeugen mit mindestens 0,3 m breiten Laufstegen mit rutsch-


hemmend ausgeführten Oberflächen zulässig.

(5) Abweichend von Absatz 2


1. können Autotransporter anstelle mit Geländern mit 1 m hohen, abnehm-
baren Absturzsicherungen ausgerüstet sein, die aus vier, in gleichen Ab-
ständen übereinander angeordneten, nachspannbaren Seilen bestehen;
Unterbrechungen der Absturzsicherungen sind zulässig, soweit diese
technisch notwendig sind;
2. kann bei Feuerwehrfahrzeugen auf die Anbringung von Geländern ver-
zichtet werden; in diesem Fall müssen die Laufstege so weit wie möglich
zur Längsmittelachse des Fahrzeuges hin angeordnet sein.

Zu § 24 Abs. 5 Nr. 1:
Die Abnehmbarkeit von Absturzsicherungen erfordert Staumöglichkeiten
auf dem Autotransporter.
Seile erfüllen ihren Zweck nur, wenn sie straff gespannt sind.
Unterbrechungen der Absturzsicherungen sind z.B. an den Durch-
stiegsöffnungen der Aufstiegsleitern und im Übergangsbereich vom Zug-
fahrzeug zum Anhängefahrzeug technisch notwendig.
An Arbeitsflächen auf Autotransportern, die nur in abgesenkter Stellung
begangen werden, sind entsprechend der Forderung des Absatzes 2
Absturzsicherungen in den Bereichen entbehrlich, die sich in abgesenkter
Stellung nicht mehr als 2 m über dem Boden befinden.

Ein- und Ausstiege, Aufstiege

§ 25. (1) Plätze für Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer müssen ge-
fahrlos erreicht und verlassen werden können. Insbesondere müssen Auf-
stiege mit ausreichend breiten und tiefen Trittflächen mit rutschhemmender
Oberfläche sowie griffgünstig angebrachte Haltegriffe oder andere gleich-
wertige Halteeinrichtungen vorhanden sein.

Zu § 25 Abs. 1:
Aufstiege, bestehend aus Stufen bzw. Sprossen und Haltestangen bzw.
Haltegriffen, sind dann zweckmäßig ausgebildet, wenn sich eine Person
jeweils gleichzeitig an drei Punkten abstützen kann (mit zwei Händen und
einem Fuß oder mit zwei Füßen und einer Hand).

41
Zu Ein- und Ausstiegen, Aufstiegen siehe Anhang 2 „Ein- und Ausstiege,
Aufstiege, Arbeitsplätze auf Fahrzeugen“.
Siehe auch „Führerhausrichtlinien“ zu § 30 StVZO und „Richtlinie des Rates
vom 27. Juli 1970 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitglied-
M U S T E R - U V V

staaten über Türen von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern“


(70/387/EWG), in der Fassung der Richtlinie 98/90/EG.
Zu Einstiegshilfen siehe auch „Richtlinien für fremdkraftbetriebene Ein-
stieghilfen an Kraftomnibussen“ zu § 35d StVZO, DIN 32 983 „Fahrzeug-
gebundene Hubeinrichtungen für Rollstuhlbenutzer und andere mobilitäts-
behinderte Personen; Zusätzliche sicherheitstechnische Anforderungen
und Prüfung“ und DIN 32 985 „Fahrzeuggebundene Rampen für Roll-
stuhlbenutzer und andere mobilitätsbehinderte Personen; Sicherheits-
technische Anforderungen und Prüfung“.
Zur Gestaltung von Stehplätzen für Müllwerker an Müllsammelfahrzeugen
(Abfallsammelfahrzeugen) siehe auch § 8 Abs. 4 und Anhang 3 „Stehplätze
an Müllsammelfahrzeugen (Abfallsammelfahrzeugen)“ und DIN EN 1501-1
„Abfallsammelfahrzeuge; Allgemeine Anforderungen und Sicherheitsan-
forderungen; Teil 1: Hecklader“.
Zur Gestaltung von Zugängen zu Dumpern siehe auch DIN EN ISO 2867
„Erdbaumaschinen; Zugänge“.

(2) Die Anforderungen des Absatzes 1 gelten auch für


1. Arbeitsplätze auf Fahrzeugaufbauten, die betriebsmäßig begangen wer-
den müssen,
2. Kippbrücken auf Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von
nicht mehr als 7,5 t,
3. Kippbrücken auf Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von
mehr als 7,5 t, die auf Grund wechselnder Beladung betriebsmäßig be-
gangen werden.

Zu § 25 Abs. 2 Nr. 1:
Zum Begriff „Arbeitsplätze auf Fahrzeugen“ siehe auch Durchführungsan-
weisungen zu § 24 Abs. 1.
Gefahrloses Erreichen von Arbeitsplätzen auf Fahrzeugen bedeutet bei
zwei angebrachten Laufstegen auf Behälterfahrzeugen, dass mindestens
ein Aufstieg, z.B. Steigleiter) zum Erreichen der Laufstege vorhanden ist.
Ist bei zwei Laufstegen nur ein Aufstieg vorhanden, wird das gefahrlose
Erreichen von Arbeitsplätzen durch einen zweckmäßig angeordneten
Verbindungssteg ermöglicht.
Zur Gestaltung von Aufstiegen siehe auch Anhang 2 und „Führerhaus-
richtlinien“ zu § 30 StVZO. Für Aufstiege zur Windschutzscheibenreini-
gung siehe auch „Richtlinien für die Sicht aus Kraftfahrzeugen“ zu § 35b
Abs. 2 StVZO, hier insbesondere Absatz 7 Nr. 3: „Die Windschutzschei-
ben müssen zur gefahrlosen Reinigung ohne besondere Hilfsmittel von
außen zugänglich sein“.

42
Zur Gestaltung der Aufstiege an Feuerwehrfahrzeugen siehe auch
DIN 14 502-2 „Feuerwehrfahrzeuge; Teil 2: Zusätzliche Anforderungen zu
DIN EN 1846-2 und DIN EN 1846-3“.
Gefahrloses Erreichen von Arbeitsplätzen auf Fahrzeugen bedeutet auch,
M U S T E R - U V V

dass Kippmulden, mit denen anhaftendes Material transportiert wird und


die deswegen zu Reinigungszwecken regelmäßig begangen werden müs-
sen, mit einem geeigneten Aufstieg zur Ladefläche ausgerüstet sind.

Zu § 25 Abs. 2 Nr. 3:
Wechselnde Beladung im Sinne dieser Bestimmung bedeutet, dass
neben Schüttgut auch Stückgüter, Maschinen, Baumaterialien und Ähnli-
ches transportiert werden.

(3) Ein besonderer fahrzeugeigener Ein- oder Aufstieg ist nicht erfor-
derlich, wenn
1. Einstiege oder Arbeitsplätze auf Fahrzeugen nicht höher als 0,65 m über
der Fahrbahn liegen,
2. bei Fahrzeugen, die für die Beförderung von mehr als 8 Personen einge-
richtet sind, Mitfahrereinstiege nicht höher als 0,4 m über der Fahrbahn
liegen,
3. geeignete Teile der Konstruktion die Funktion eines Aufstieges überneh-
men,
4. Fahrzeuge zum Aufstieg auf Ladeflächen mit geeigneten Leitern aus-
gerüstet sind.

Zu § 25 Abs. 3 Nr. 1:
Falls die technische Notwendigkeit eine Aufstiegshöhe von 0,65 m nicht
erfordert, sollte die unterste Trittstufe nicht höher als 0,5 m über der Fahr-
bahn liegen. Aus ergonomischen Gesichtspunkten ist eine niedrigere
Höhe der ersten Stufe anzustreben.

Zu § 25 Abs. 3 Nr. 3:
Teile der Konstruktion sind dann als Aufstieg geeignet, wenn sie den Forde-
rungen des § 25 Abs. 1 dieser Unfallverhütungsvorschrift und der Unfall-
verhütungsvorschrift „Leitern und Tritte“ (GUV-V D 36) entsprechen.

Zu § 25 Abs. 3 Nr. 4:
Siehe hierzu auch Unfallverhütungsvorschrift „Leitern und Tritte“
(GUV-V D 36).

(4) Als Aufstiege sind unzulässig


1. Reifen,
2. ringförmige Tritte an Radnaben oder Felgen,
3. Sprossen mit rundem Querschnitt.

43
(5) In Geldtransportfahrzeugen mit nur einer Außentür muss zusätz-
lich mindestens ein Notausstieg vorhanden sein, der sich nicht auf dersel-
ben Seite wie die Außentür befinden darf.

Zu § 25 Abs. 5:
M U S T E R - U V V

Notausstiege haben mindestens lichte Maße von 600 x 600 mm.

Einrichtungen gegen Kippen von Anhängefahrzeugen


in Längsrichtung

§ 26. (1) Einachsige Anhängefahrzeuge, die bei gleichmäßiger Lastvertei-


lung eine Stützlast von mehr als 50 kg haben, müssen mit Einrichtungen
versehen sein, mit denen das Kippen nach vorn verhindert werden kann.

Zu § 26 Abs. 1:
Kippen von einachsigen Anhängefahrzeugen nach vorn kann z.B. durch
geeignete feste oder klappbare, höhenverstellbare Stützen verhindert
werden.
Siehe auch § 2 Abs. 1 und § 28 Abs. 8.

(2) Einachsige Nachläufer, die nur durch die Ladung mit dem ziehen-
den Fahrzeug verbunden werden, müssen mit Einrichtungen versehen sein,
die ein Kippen in Längsrichtung während der Fahrt verhindern.

Zu § 26 Abs. 2:
Siehe auch Abschnitte 3.3.2 und 3.3.3 der „Richtlinie für die Prüfung von
Langholzfahrzeugen“ zu § 30 StVZO.

(3) Einachsige Anhängefahrzeuge mit einem zulässigen Gesamt-


gewicht von mehr als 2 000 kg und einachsige Nachläufer, die beim Be- und
Entladen in Längsrichtung kippen können, müssen Einrichtungen haben,
mit denen das Kippen in Längsrichtung verhindert werden kann.

Zu § 26 Abs. 3:
Siehe auch Durchführungsanweisungen zu § 2 Abs. 1 und zu § 26 Abs. 1
dieser Unfallverhütungsvorschrift und Abschnitt 3.3.1 der „Richtlinie für
die Prüfung von Langholzfahrzeugen“ zu § 30 StVZO.

(4) Stützeinrichtungen an Sattelanhängern, die den beladenen abge-


sattelten Sattelanhänger nicht tragen können, müssen deutlich erkennbar
und dauerhaft mit der Aufschrift „Nur den leeren Anhänger absatteln! Den
abgesattelten Anhänger nicht beladen!“ gekennzeichnet sein.

44
Rangierachsen

§ 27. (1) Rangierachsen/Dollyachsen sind in einachsiger Bauweise nur


zulässig, wenn sie mit Einrichtungen versehen sind, die ein Ausschlagen der
M U S T E R - U V V

Zuggabel nach oben und unten verhindern.

Zu § 27 Abs. 1:
Das Ausschlagen der Zuggabel nach oben oder unten und seitlich hat
beim Kuppelvorgang wiederholt zu schweren und zu tödlichen Unfällen
geführt.
Ferner können bei Bremsvorgängen an der Anhängekupplung des ziehen-
den Fahrzeuges unzulässig hohe Stützlasten auftreten.
Diese Forderung ist z.B. erfüllt, wenn ein Bewegen von Rangier-
achsen/Dollyachsen nur möglich ist, solange diese mit Zugfahrzeugen
verbunden sind.

(2) Rangierachsen nach Absatz 1 müssen deutlich erkennbar und


dauerhaft mit einem runden weißen Schild mit einem Durchmesser von
200 mm und der Aufschrift „25“ gekennzeichnet sein.

Einrichtungen zur Verbindung von Fahrzeugen, Freiräume

§ 28. (1) Einrichtungen zur Verbindung von Fahrzeugen müssen so be-


schaffen sein, dass sie den im Betrieb zu erwartenden Beanspruchungen
standhalten. Gegen unbeabsichtigtes Lösen muss eine formschlüssige
Sicherung vorhanden sein. Einrichtungen zur Verbindung von Fahrzeugen
müssen sich gefahrlos und leicht betätigen lassen. Die Wirksamkeit der
formschlüssigen Sicherung muss durch Sichtkontrolle ohne Behinderung
festgestellt werden können.

Zu § 28 Abs. 1:
Diese Forderung ist z.B. erfüllt, wenn
– Handhebel von Anhängekupplungen handgerecht ausgeführt sind
(gegebenenfalls balliges Handhebelende),
– bei Anhängekupplungen mit horizontal beweglichem Fangmaul dieses
im kuppelbereiten Zustand (in Normalstellung) selbsttätig festgestellt
wird.
Siehe auch
„Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom
30. Mai 1994 über mechanische Verbindungseinrichtungen von Kraftfahr-
zeugen und Kraftfahrzeuganhängern sowie ihre Anbringung an diesen
Fahrzeugen“ (94/20/EG),

45
ECE-Regelung 55 „Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung
von mechanischen Verbindungseinrichtungen für
Fahrzeugkombinationen“,
ECE-Regelung 102 „Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung:
M U S T E R - U V V

I. einer Kurzkupplungseinrichtung;
II. von Fahrzeugen hinsichtlich des Anbaues eines
genehmigten Typs einer Kurzkupplungseinrich-
tung“,
DIN 11 025 „Landmaschinen und Ackerschlepper; Nichtselbst-
tätige Anhängekupplung“,
DIN 11 025-2 „Landmaschinen und Traktoren; Nichtselbsttätige
Anhängekupplung; Anordnung“,
DIN 15 170 „Flurförderzeuge; Anhängekupplungen; Anschluss-
maße, Anforderungen, Prüfung“,
DIN EN 984-3 „Sicherheit von Maschinen; Ergonomische Anforde-
rungen an die Gestaltung von Anzeigen und Stelltei-
len; Teil 3: Stellteile“,
DIN 74 040 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhängerfahrzeuge; Zuggabeln; Anschlussmaße“,
DIN 74 050 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
deren Anhänger; Maße für die Austauschbarkeit im
grenzüberschreitenden Verkehr“,
DIN 74 051-1 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Selbsttätige Bolzenkupplungen 40; Maße
und Rechenwerte“,
DIN V 74 051-10 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Selbsttätige Bolzenkupplungen 40; Zusätz-
liche Angaben für das Mitführen von Zentralachsan-
hängern“,
DIN 74 052-1 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Selbsttätige Bolzenkupplungen 50; Maße
und Rechenwerte“,
DIN V 74 052-10 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Selbsttätige Bolzenkupplungen 50; Zusätz-
liche Angaben für das Mitführen von Zentralachsan-
hängern“,
DIN 74 053-1 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Zugöse 50; Teil 1: Mit Buchse“,
DIN V 74 053-10 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Zugöse 50 mit Buchse; Zusätzliche
Angaben für die Verwendung an Zentralachsanhän-
gern“,
DIN 74 054-1 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Zugöse 40 mit Buchse“,

46
DIN 74 054-2 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Zugöse 40 ohne Buchse; Abmessungen“,
DIN V 74 054-10 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und
Anhänger; Zugöse 40 mit Buchse; Zusätzliche
M U S T E R - U V V

Angaben für die Verwendung an Zentralachsanhän-


gern“,
DIN 74 058 „Kupplungskugel; Maße, Freiräume“,
DIN 74 075-1 „Hydraulikkupplungen an Lastkraftwagen und Sattel-
zugmaschinen; Teil 1: Anordnung der Hydraulik-
kupplungen“,
DIN 74 080 „Mechanische Verbindungen für Sattelkraftfahr-
zeuge; Zugsattelzapfen 50; Funktions- und Einbau-
maße, Anforderungen“,
DIN 74 081 „Mechanische Verbindungen für Sattelkraftfahr-
zeuge; Sattelkupplung 50; Maße, Anforderungen“,
DIN 74 083 „Mechanische Verbindungen für Sattelkraftfahr-
zeuge; Zugsattelzapfen 90; Funktions- und Einbau-
maße, Anforderungen“,
DIN 74 084 „Mechanische Verbindungen für Sattelkraftfahr-
zeuge; Sattelkupplung 90; Maße, Anforderungen“,
DIN 74 086 „Straßenfahrzeuge; Statische Stützlast für den
Anhängerbetrieb“,
DIN EN 349 „Sicherheit von Maschinen; Mindestabstände zur
Vermeidung des Quetschens von Körperteilen“.
Abschleppösen, Abschlepphaken, Abschleppkupplungen, z.B. nach
DIN 74 056, Abschleppseile, Abschleppstangen sind keine Einrichtungen
im Sinne dieser Bestimmungen.

(2) Zur gefahrlosen Betätigung von Bolzenkupplungen müssen aus-


reichende Freiräume um den Handhebel vorhanden sein.

Zu § 28 Abs. 2:
Diese Forderung ist z.B. erfüllt, wenn die Freiräume nach Anhang 1 „Frei-
raummaße bei Bolzenkupplungen“ eingehalten sind.

(3) Anhängekupplungen müssen selbsttätig wirken, damit beim Kup-


pelvorgang keine Person zwischen die Fahrzeuge treten muss. Insbesonde-
re müssen
1. Sattelkupplungen mit einer Leiteinrichtung,
2. Bolzenkupplungen mit einem Fangmaul
ausgerüstet sein. Das Fangmaul der Bolzenkupplung muss ausreichend be-
messen sein.

47
Zu § 28 Abs. 3:
Maße für ausreichende Fangmaulabmessungen sind enthalten in
DIN 74 051-1 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und Anhän-
ger; Selbsttätige Bolzenkupplungen 40; Maße und Rechenwerte“,
M U S T E R - U V V

DIN 74 052-1 „Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und Anhän-


ger; Selbsttätige Bolzenkupplungen 50; Maße und Rechenwerte“.
Leiteinrichtungen für Sattelkupplungen siehe DIN 74 081 „Mechanische
Verbindungen für Sattelkraftfahrzeuge; Sattelkupplung 50; Maße, Anforde-
rungen“ und DIN 74 084 „Mechanische Verbindungen für Sattelkraftfahr-
zeuge; Sattelkupplung 90; Maße, Anforderungen“.

(4) Absatz 3 Satz 1 gilt nicht bei


1. Zugmaschinen oder selbstfahrenden Arbeitsmaschinen, die so gebaut
sind, dass der Fahrzeugführer den Kuppelvorgang von seinem Platz aus
beobachten kann,
2. maschinell angetriebenen Fahrzeugen mit Kupplungskugel zur Verbin-
dung mit einachsigen Anhängefahrzeugen mit Zugkugelkupplung mit
einer vom Hersteller angegebenen zulässigen Achslast von nicht mehr
als 3 000 kg,
3. Anhängefahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 5 000 kg,
4. Krafträdern und Personenkraftwagen,
5. Autotransportern mit zwei Ladeebenen, bei denen das Anhängefahrzeug
betriebsmäßig nicht vom Zugfahrzeug getrennt wird.

(5) Bei selbsttätigen Bolzenkupplungen darf der Abstand zwischen


Mitte Kuppelbolzen und Hinterkante Fahrzeugaufbau 420 mm nicht über-
schreiten.

(6) Bei nachweislicher technischer Notwendigkeit kann der Abstand


von 420 mm nach Absatz 5 überschritten werden
1. bis zu einem Abstand von 650 mm bei Fahrzeugen mit kippbaren Auf-
bauten oder Heckanbaugeräten,
2. bis zu einem Abstand von 1 320 mm, wenn die lichte Höhe wenigstens
1 150 mm beträgt,
3. bei Vorhandensein einer geeigneten Fernbetätigungseinrichtung für die
Anhängekupplung,
4. bei Autotransportern mit zwei Ladeebenen, bei denen das Anhängefahr-
zeug betriebsmäßig nicht vom Zugfahrzeug getrennt wird, sofern die
sichere Betätigung der Anhängekupplung nicht beeinträchtigt wird. Die
Wirksamkeit der formschlüssigen Sicherung kann abweichend von Ab-
satz 1 Satz 4 durch besondere Einrichtungen festgestellt werden.

48
Zu § 28 Abs. 6:
Unter dem Begriff der technischen Notwendigkeit ist zu verstehen, dass
alle konstruktiven Möglichkeiten voll ausgeschöpft sind, um bei zumut-
barem wirtschaftlichem Aufwand die in Absatz 5 geforderten 420 mm ein-
M U S T E R - U V V

zuhalten. Zum Beispiel können Verlängerungseinrichtungen in Verbindung


mit einer zweiten Anhängekupplung eine Lösung ergeben.
Die Forderung nach sicherer Betätigung ist z.B. erfüllt, wenn
– die Betätigung der Anhängekupplung oder der Fernbetätigungsein-
richtung leicht und gefahrlos möglich ist,
– die Überprüfung des Kontrollanzeigers der Anhängekupplung, z.B.
durch Ertasten, leicht und sicher möglich ist; unter Berücksichtigung
der Armreichweiten bedeutet dies einen Abstand von der Mittellinie
durch den Kontrollanzeiger bis zur Hinterkante des Fahrzeugaufbaus
von nicht mehr als 550 mm,
– die Länge der Zugdeichsel bzw. Zuggabel das Maß der Verlängerung
des hinteren Überhanges berücksichtigt,
– zugfahrzeugseitig nur selbsttätige Anhängekupplungen und anhänger-
seitig Höheneinstelleinrichtungen verwendet werden,
– Gefahrstellen, wie Kanten, Ecken, in diesem Bereich konstruktiv ver-
mieden bzw. so gesichert sind, dass Verletzungen nicht zu erwarten
sind,
und
– beim Abkuppeln der Fluchtweg nach beiden Seiten nicht durch Auf-
bauteile eingeengt bzw. versperrt wird.

(7) Zuggabeln von mehrachsigen Anhängefahrzeugen müssen bo-


denfrei sein; die Bodenfreiheit muss mindestens 200 mm betragen. Die Zug-
öse muss jeweils in Höhe des Fangmauls der Bolzenkupplung einstellbar
sein.

Zu § 28 Abs. 7:
Die Bodenfreiheit der Zuggabel ist erforderlich, um Fußverletzungen beim
Abkuppeln durch die herabfallende Zuggabel zu vermeiden. Dies setzt
voraus, dass die aus horizontaler Lage herabfallende Zuggabel das Maß
von 200 mm nicht unterschreitet.
Die Forderung nach Einstellbarkeit der Zugöse in Höhe des Fangmauls
wird z.B. durch die Ausrüstung der Zuggabel mit Höheneinstelleinrichtung
(HEE) erfüllt.

(8) Stützeinrichtungen an Sattelanhängern und an einachsigen An-


hängefahrzeugen müssen höhenverstellbar sein, damit die Zugeinrichtun-
gen auf Kupplungshöhe eingestellt werden können. Dies gilt nicht für An-
hängefahrzeuge hinter maschinell angetriebenen Fahrzeugen mit zum
Anheben der Deichsel geeignetem Kraftheber.

49
Zu § 28 Abs. 8:
Diese Unfallverhütungsvorschrift schreibt die Anbringung von Stützein-
richtungen an Sattelanhängern nicht zwingend vor. Sind Stützeinrichtun-
gen montiert, müssen sie Absatz 8 genügen.
M U S T E R - U V V

Die paarweise Anordnung von Hubwerken als Stützeinrichtungen setzt


voraus, dass Hubwerke verwendet werden, die durch ihre Bauart ein
gleichmäßiges Heben und Senken gewährleisten.
Für Stützeinrichtungen siehe auch Unfallverhütungsvorschrift „Winden,
Hub- und Zuggeräte“ (GUV-V D 8).
Für Stützeinrichtungen an einachsigen Anhängefahrzeugen siehe auch
§ 26 Abs. 1.
Zum Begriff „einachsige Anhängefahrzeuge“ siehe § 2 Abs. 1.

Räder, Ersatzräder

§ 29. (1) Räder müssen so gebaut sein, dass sie bei bestimmungs-
gemäßer Verwendung den zu erwartenden Beanspruchungen standhalten.

(2) Fahrzeuge dürfen nicht mit mittengeteilten Felgen, die durch


Punktschweißung oder Senkkopf-Schrauben verbunden sind, ausgerüstet
sein.

(3) Mittengeteilte Felgen für Luftbereifung müssen so beschaffen


sein, dass sie erst geteilt werden können, nachdem sie von der Fahr-
zeugachse abgenommen worden sind.

Zu § 29 Abs. 3:
Diese Forderung ist nur dann erfüllt, wenn die Teilung einer Felge nicht
möglich ist, solange diese nicht von der Fahrzeugachse abgenommen ist.
Daraus folgt, dass mittengeteilte Felgen z.B. nicht so gebaut sein dürfen,
dass die Befestigungsschrauben der beiden Felgenhälften zugleich
Anschlussbolzen an die Radnabe sind.

(4) Ersatzräder müssen so am Fahrzeug untergebracht sein, dass


sie bei Bedarf leicht und gefahrlos entnommen, wieder angebracht und be-
festigt werden können.

Zu § 29 Abs. 4:
„Gefahrlos“ bedeutet auch,
– dass sich beim Entnehmen oder Unterbringen des Ersatzrades
Personen nicht unter dem angehobenen Rad aufhalten müssen
und
– dass keine Quetschgefahren für Hände und Finger bestehen.

50
Ersatzradunterbringungen sollen so am Fahrzeug angeordnet sein, dass
sich Versicherte bei der Entnahme und der Wiederanbringung nicht auf
der linken, dem fließenden Verkehr zugewandten Fahrzeugseite aufhalten
müssen.
M U S T E R - U V V

(5) Ersatzräder müssen aus der Ersatzradunterbringung von nur


einer Person entnommen und wieder angebracht werden können. Dies gilt
nicht für Feuerwehrfahrzeuge.

Zu § 29 Abs. 5:
Diese Forderung ist erfüllt, wenn bei Überschreitung einer aufzubringen-
den Hebekraft von 50 daN geeignete Hebeeinrichtungen vorhanden sind.
Bei Verwendung von Winden, Hub- und Zuggeräten als Ersatzradhalte-
rung siehe auch Unfallverhütungsvorschrift „Winden, Hub- und Zuggeräte“
(GUV-V D 8).

Unterlegkeile

§ 30. (1) Mehrspurige Fahrzeuge müssen wie folgt mit Unterlegkeilen aus-
gerüstet sein:
1. Ein Unterlegkeil ist erforderlich bei
– maschinell angetriebenen Fahrzeugen mit einem zulässigen Gesamt-
gewicht von mehr als 4 000 kg,
– zweiachsigen Anhängefahrzeugen mit einem zulässigen Gesamt-
gewicht von mehr als 750 kg, ausgenommen Sattelanhänger.
2. Zwei Unterlegkeile sind erforderlich bei
– drei- und mehrachsigen Fahrzeugen,
– Sattelanhängern,
– einachsigen Anhängefahrzeugen mit einem zulässigen Gesamt-
gewicht von mehr als 750 kg.

Zu § 30 Abs. 1:
Siehe auch DIN 76 051-1 „Unterlegkeile für Kraftfahrzeuge und Anhänge-
fahrzeuge“ und „Richtlinien für die Unterbringung von Unterlegkeilen an
Kraftfahrzeugen und deren Anhängern, ausgenommen Personenkraftwa-
gen und Krafträder“ zu §§ 30 und 41 StVZO.

(2) Absatz 1 gilt nicht für Gleiskettenfahrzeuge.

51
Warnkleidung

§ 31. (1) Der Unternehmer hat maschinell angetriebene mehrspurige


Fahrzeuge mit geeigneter Warnkleidung für wenigstens einen Versicherten
M U S T E R - U V V

auszurüsten.

Zu § 31 Abs. 1:
Warnkleidung im Sinne dieser Bestimmung ist dann als geeignet anzuse-
hen, wenn sie DIN EN 471 „Warnkleidung; Prüfverfahren und Anforderun-
gen“ entspricht und dabei folgende Anforderungsmerkmale eingehalten
sind:
– Warnkleidungsausführung (Abs. 4.1) mindestens Klasse 2 gemäß
Tabelle 1,
– Farbe (Abs. 5.1) fluoreszierendes Orange-Rot oder fluoreszierendes
Gelb gemäß Tabelle 2,
– Mindestrückstrahlwerte (Abs. 6.1) der Klasse 2 gemäß Tabelle 5.
Warnkleidung, die der Unternehmer den Versicherten auf Grund der
Bestimmungen der Unfallverhütungsvorschrift „Müllbeseitigung“ (GUV-
V C 27) oder der GUV-Regel „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätig-
keiten der Abfallwirtschaft; Teil 1: Sammlung und Transport von Abfall“
(GUV-R 2113) zur Verfügung zu stellen hat, ist geeignet im Sinne dieser
Bestimmung.
Feuerwehrschutzkleidung ist geeignet im Sinne dieser Bestimmung.
Für Versicherte, die gewerbliche Abschlepp-, Bergungsarbeiten, Pannen-
hilfe oder Instandsetzungsarbeiten durchführen, ist Warnkleidung geeig-
net im Sinne dieser Bestimmung, wenn diese der Klasse 3 nach Tabelle 1
der DIN EN 471 „Warnkleidung; Prüfverfahren und Anforderungen“ ent-
spricht.
Zu Warnkleidung für Personen, die an solchen Fahrzeugen eingesetzt
werden, für die Sonderrechte nach § 35 Abs. 6 StVO in Anspruch genom-
men werden, siehe auch „Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßen-
verkehrsordnung (VwV-StVO)“ vom 22. Oktober 1998 zu § 35 Abs. 6 StVO
zu Ziffer IV.
Die Verpflichtung, Fahrzeuge mit Warnkleidung für wenigstens einen Ver-
sicherten auszurüsten, bedeutet, dass Fahrzeuge, die ständig mit Fahr-
zeugführer und Beifahrer besetzt sind, auch mit zwei Warnkleidungen aus-
zurüsten sind.

(2) Absatz 1 gilt nicht für Fahrzeuge,


– die ausschließlich innerbetrieblich eingesetzt werden
oder
– bei denen durch Ausrüstung der Fahrzeuge mit Funk und Einsatz von
Werkstattwagen oder durch vergleichbare andere Maßnahmen sicher-
gestellt ist, dass deren Fahrpersonal Instandsetzungsarbeiten auf öf-
fentlichen Straßen nicht selbst durchführt. Das Fahrpersonal muss

52
schriftlich angewiesen sein, solche Arbeiten nicht selbst durchzuführen.
Die schriftliche Anweisung ist im Fahrzeug mitzuführen.
M U S T E R - U V V

IV. Betrieb

Allgemeines

§ 32. Soweit nichts anderes bestimmt ist, richten sich die Bestimmungen
dieses Abschnittes IV an Unternehmer und Versicherte.

Benutzung, Eignung von Fahrzeugen

§ 33. Fahrzeuge dürfen nur bestimmungsgemäß benutzt werden. Sie müs-


sen sich in betriebssicherem Zustand befinden und für den vorgesehenen
Verwendungszweck geeignet sein.

Zu § 33:
Da Fahrzeuge vom Fahrzeughersteller im Allgemeinen für die Bewältigung
fest umrissener Aufgaben gebaut werden, obliegt dem Unternehmer der
bestimmungsgemäße Einsatz der Fahrzeuge.
Der betriebssichere Zustand von Fahrzeugen umfasst sowohl den ver-
kehrssicheren als auch den arbeitssicheren Zustand.

Anweisungen

§ 34. (1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die vom Hersteller
mitgelieferten Betriebsanleitungen befolgt werden.

(2) Müssen zur Verhütung von Unfällen beim Betrieb von Fahrzeugen
besondere Regeln beachtet werden, hat der Unternehmer Betriebsanwei-
sungen in verständlicher Form und Sprache aufzustellen. Diese sind den
Versicherten zur Kenntnis zu bringen.

Zu § 34 Abs. 2:
Siehe auch Durchführungsanweisungen zu § 5 Abs. 1.
Diese Anweisungen können z.B. Angaben enthalten über
– innerbetriebliche Verkehrsregelung,
– zulässige Höchstgeschwindigkeiten,

53
– zulässige Achslasten,
– Nutzlast,
– zulässige Anhängelast,
– Sicherung der Ladung,
M U S T E R - U V V
– Gefahren durch Abgase, insbesondere beim Befahren von Räumen,
– Brand- und Explosionsgefahren,
– Verhalten bei Betriebsstörungen,
– Abstellen von Fahrzeugen im Arbeits- und Verkehrsbereich bei
Dunkelheit oder schlechter Sicht,
– Sicherheitsmaßnahmen beim Verladen und Überführen von Fahrzeu-
gen,
– Befahren von Sicherheitszonen,
– Sicherheitskennzeichnung von Fahrzeugen.
Siehe auch BG-Informationen „Sichere Beförderung von Flüssiggas-
flaschen mit Fahrzeugen“ (BGI 590), „Muster-Betriebsanweisung für den
Betrieb von Fahrzeugbehältern für körnige oder staubförmige Güter (Silo-
fahrzeugbehälter)“ (BGI 666) und GUV-Information „Tragen von Gehör-
schützern bei der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr“ (GUV-I 673).

Fahrzeugführer

§ 35. (1) Der Unternehmer darf mit dem selbstständigen Führen von ma-
schinell angetriebenen Fahrzeugen nur Versicherte beschäftigen,
1. die das 18. Lebensjahr vollendet haben,
2. die körperlich und geistig geeignet sind,
3. die im Führen des Fahrzeuges unterwiesen sind und ihre Befähigung
hierzu gegenüber dem Unternehmer nachgewiesen haben
und von denen
4. zu erwarten ist, dass sie die ihnen übertragenen Aufgaben zuverlässig
erfüllen.
Sie müssen vom Unternehmer zum Führen des Fahrzeuges bestimmt sein.

Zu § 35 Abs. 1:
Versicherte sind körperlich und geistig geeignet, wenn sie durch ihre Vor-
bildung, Kenntnisse, Berufserfahrung und persönliche Eigenschaften, z.B.
Seh- und Hörvermögen, Zuverlässigkeit, zum Führen des Fahrzeuges
befähigt sind.
Die körperliche Eignung kann durch arbeitsmedizinische Vorsorgeunter-
suchungen nach dem Berufsgenossenschaftlichen Grundsatz für arbeits-
medizinische Vorsorgeuntersuchungen G 25 „Fahr-, Steuer- und Über-
wachungstätigkeiten“ (BGG 904) festgestellt werden.
Es ist zweckmäßig, den Auftrag zum Führen des Fahrzeuges schriftlich zu
erteilen.

54
(2) Von Absatz 1 Nr. 1 darf unter der Voraussetzung zur Ausbildung
zum Berufskraftfahrer abgewichen werden, soweit dies zum Erreichen des
Ausbildungszieles erforderlich ist und
1. die Aufsicht durch einen vom Unternehmer bestimmten Aufsicht Führen-
M U S T E R - U V V

den gewährleistet ist,


oder
2. für jugendliche Versicherte für das zu führende Fahrzeug eine amtliche
Fahrerlaubnis nachgewiesen werden kann.

Zu § 35 Abs. 2 Nr. 2:
Zur Ausbildung zum Berufskraftfahrer siehe auch „Verordnung über die
Berufsausbildung zum Berufskraftfahrer (Berufskraftfahrer-Ausbildungs-
ordnung)“ und „Richtlinie für die Erteilung von Ausnahmen vom vorge-
schriebenen Mindestalter der Kraftfahrer in den Fällen der Ausbildung
zum Berufskraftfahrer“.

Zustandskontrolle, Mängel an Fahrzeugen

§ 36. (1) Der Fahrzeugführer hat vor Beginn jeder Arbeitsschicht die Wirk-
samkeit der Betätigungs- und Sicherheitseinrichtungen zu prüfen und
während der Arbeitsschicht den Zustand der Fahrzeuge auf augenfällige
Mängel hin zu beobachten.

Zu § 36 Abs. 1:
Siehe auch BG-Grundsatz „Prüfung von Fahrzeugen durch Fahrpersonal“
(BGG 915).

(2) Der Fahrzeugführer hat festgestellte Mängel dem zuständigen


Aufsicht Führenden, bei Wechsel des Fahrzeugführers auch dem Ablöser,
mitzuteilen. Bei Mängeln, die die Betriebssicherheit gefährden, hat der
Fahrzeugführer den Betrieb einzustellen.

Zu § 36 Abs. 2:
Siehe auch § 16 der Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“
(GUV-V A 1).

Be- und Entladen

§ 37. (1) Fahrzeuge dürfen nur so beladen werden, dass die zulässigen
Werte für
1. Gesamtgewicht,

55
2. Achslasten,
3. statische Stützlast
und
M U S T E R - U V V

4. Sattellast
nicht überschritten werden. Die Ladungsverteilung hat so zu erfolgen, dass
das Fahrverhalten des Fahrzeuges nicht über das unvermeidbare Maß
hinaus beeinträchtigt wird.

Zu § 37 Abs. 1:
Die Forderung nach Einhaltung der zulässigen Werte für die Achslasten ist
erfüllt, wenn
1. die zulässige Vorderachslast nicht überschritten wird,
2. die zulässige Hinterachslast nicht überschritten wird
und
3. die Mindestachslast der gelenkten Achse nicht unter 20 % des Fahr-
zeugmomentangewichtes liegt (gilt nicht für Sattelanhänger). Sofern
die Fahrgeschwindigkeit 25 km/h nicht übersteigt, darf die Mindest-
achslast der gelenkten Achse bis auf 10 % des Fahrzeugmomentan-
gewichtes gesenkt werden.
Die Maßnahmen zur Ladungsverteilung richten sich nach der Art des
Ladegutes und den Konstruktionsmerkmalen des Fahrzeuges.
Empfehlungen zur Ladungsverteilung enthalten auch die VDI-Richt-
linien 2700 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen“, VDI 2700 Blatt 4
„Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen; Lastverteilungsplan“ und die
BG-Information „Ladungssicherung auf Fahrzeugen“ (BGI 649).

(2) Beim Be- und Entladen von Fahrzeugen muss sichergestellt wer-
den, dass diese nicht fortrollen, kippen oder umstürzen können.

Zu § 37 Abs. 2:
Gegen Fortrollen sind Fahrzeuge entsprechend den Bestimmungen des
§ 55 Abs. 1 zu sichern.
Der Gefahr des Kippens oder Umstürzens von Fahrzeugen kann begegnet
werden durch
– die Art und Weise des Be- und Entladevorganges
oder
– die Benutzung von Stützeinrichtungen.
Bei abgesattelten Sattelanhängern ist in beladenem Zustand sowie zum
Be- und Entladen die Anbringung zusätzlicher, ausreichend bemessener
Stützeinrichtungen vorn am Sattelanhänger erforderlich, wenn
– die Sattelstützeinrichtungen nur für das Leergewicht des Sattelan-
hängers ausgelegt sind
oder
– der Sattelanhänger durch das Be- und Entladen kippen kann.

56
Bei Anhängefahrzeugen mit Drehschemellenkung besteht bei stark einge-
schlagener Vorderachse Kippgefahr; zusätzliche Sicherungsmaßnahmen
können erforderlich sein.
Hinsichtlich des Be- und Entladens von Fahrzeugen mittels maschinell
M U S T E R - U V V

angetriebener Flurförderzeuge, z.B. Gabelstapler, siehe auch Durch-


führungsanweisungen zu § 55 Abs. 1.
Beim Beladen abgesetzter Sattelanhänger oder Wechselaufbauten ist
auch die Tragfähigkeit des Untergrundes zu beachten. Siehe auch § 55
Abs. 3.

(3) Das Be- und Entladen von Fahrzeugen hat so zu erfolgen, dass
Personen nicht durch herabfallende, umfallende oder wegrollende Gegen-
stände bzw. durch ausfließende oder ausströmende Stoffe gefährdet wer-
den.

Zu § 37 Abs. 3:
Beim Be- und Entladen ist zu beachten, dass sich die Ladefläche neigen
kann.
Bei Fahrzeugen mit Rollenböden ist diese Forderung z.B. erfüllt, wenn die
Ladefläche vor dem Be- bzw. Entladen in die waagerechte Stellung
gebracht wird und während des Be- bzw. Entladevorganges in dieser
Stellung verbleibt, sofern nicht durch besondere Einrichtungen sicherge-
stellt ist, dass die Ladung bei Schrägstellung der Ladefläche nicht frei
rollen kann.
Zusätzlich ist beim Entladen darauf zu achten, dass eine Gefährdung
durch Verlagerung der Ladung infolge des Fahrbetriebes bestehen kann.
Siehe auch BG-Information „Sichere Beförderung von Flüssiggasflaschen
mit Fahrzeugen“ (BGI 590) und Merkblatt „Druckgasflaschen in geschlosse-
nen Kraftfahrzeugen“ (DVS 0211).

(4) Die Ladung ist so zu verstauen und bei Bedarf zu sichern, dass
bei üblichen Verkehrsbedingungen eine Gefährdung von Personen ausge-
schlossen ist.

Zu § 37 Abs. 4:
Zu den „üblichen Verkehrsbedingungen“ gehören auch Vollbremsungen,
plötzliche Ausweichbewegungen oder Unebenheiten der Fahrbahn. Die
Maßnahmen zur Sicherung der Ladung richten sich nach Art des Lade-
gutes und den Konstruktionsmerkmalen des Fahrzeugaufbaues. Ist eine
ausreichende Ladungssicherung durch den Fahrzeugaufbau allein nicht
gewährleistet, sind geeignete Hilfsmittel zu benutzen; siehe auch § 22
Abs. 1 dieser Unfallverhütungsvorschrift und § 22 Abs. 1 StVO.
Empfehlungen zur Ladungssicherung, zum Lastverteilungsplan und zur
Auswahl geeigneter Zurrmittel enthalten auch folgende VDI-Richtlinien
und Normen:
VDI 2700 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen“,

57
VDI 2700 Blatt 2 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen; Zurrkräfte“,
VDI 2700 Blatt 3.2 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen; Einrich-
tungen und Hilfsmittel zur Ladungssicherung“,
VDI 2700 Blatt 4 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen; Lastver-
M U S T E R - U V V

teilungsplan“,
DIN EN 12 195-1 „Ladungssicherungseinrichtungen auf Straßenfahrzeu-
gen; Sicherheit; Teil 1: Berechnung von Zurrkräften“,
DIN EN 12 195-2 „Ladungssicherungseinrichtungen auf Straßenfahrzeu-
gen; Sicherheit; Teil 2: Zurrgurte aus Chemiefasern“,
DIN EN 12 195-3 „Ladungssicherungseinrichtungen auf Straßenfahrzeu-
gen; Sicherheit; Teil 3: Zurrketten“,
DIN EN 12 195-4 „Ladungssicherungseinrichtungen auf Straßenfahrzeu-
gen; Sicherheit; Teil 4: Zurrseile“,
BG-Information „Ladungssicherung auf Fahrzeugen“ (BGI 649).

(5) Die über den Umriss des Fahrzeuges in Länge oder Breite
hinausragenden Teile der Ladung sind erforderlichenfalls so kenntlich zu
machen, dass sie jederzeit wahrgenommen werden können.

Zu § 37 Abs. 5:
Die Kenntlichmachung von Fahrzeugen, die selbst oder deren Ladung
überbreit oder überlang sind, ist in § 22 Abs. 4 und 5 StVO und in den
„Richtlinien für die Kenntlichmachung überbreiter und überlanger
Straßenfahrzeuge sowie bestimmter hinausragender Ladungen“ zu § 32
StVZO für den Verkehr auf öffentlichen Straßen geregelt.

(6) Beim Be- und Entladen müssen die Durchfahrthöhen und -breiten
des Transportweges berücksichtigt werden.

Zu § 37 Abs. 6:
Beim Entladen ist zu berücksichtigen, dass Fahrzeuge ausfedern,
wodurch sich die Aufbauhöhe, z.B. bei Kofferaufbauten, soweit ändern
kann, dass eingeschränkte Durchfahrthöhen nicht mehr ausreichen.

Aufenthalt im Gefahrbereich

§ 38. (1) Der Aufenthalt im Gefahrbereich von Fahrzeugen ist nicht zu-
lässig.

Zu § 38 Abs. 1:
Gefahrbereich ist z.B. die Umgebung des Fahrzeuges, in der Personen
durch arbeitsbedingte Bewegungen des Fahrzeuges, seines Aufbaues,
seiner Arbeitseinrichtungen und Anbaugeräte oder durch ausschwingen-

58
des oder herabfallendes Ladegut oder durch herabfallende Arbeitseinrich-
tungen erreicht werden können, insbesondere
– bei Kippfahrzeugen die Seite, zu der hin gekippt wird,
– bei Müllsammelfahrzeugen (Abfallsammelfahrzeugen) der Bereich
M U S T E R - U V V

unterhalb der Beladeeinrichtungen während des Absenkens der Belade-


einrichtungen,
– bei Langholzfahrzeugen die Be- bzw. die Entladeseite und der
Bereich, auf den durch fahrzeugeigene Hilfseinrichtungen, z.B. Winde,
Ladekran, bewegte Ladungsteile herabfallen können. Dazu gehört
unter Umständen auch die der Ladeseite gegenüberliegende Fahr-
zeugseite und der Bereich unter der Ladung,
– bei Autotransportern
• der Bereich auf und unter der absenkbaren oberen Ladeebene
während der Höhenverstellung,
• der Bereich der kraftbetätigten Fahrbahnverlängerungen während
der Horizontalverstellung,
• der gegen Absturz ungesicherte Übergangsbereich zwischen Zug-
fahrzeug und Anhängefahrzeug, sofern dieser 2 m oder höher über
dem Boden angehoben ist,
– bei allen anderen Fahrzeugen, an denen zum Be- und Entladen Teile
des Fahrzeugaufbaues geöffnet werden müssen, der Schwenkbereich
dieser Teile, z.B. Bordwände, Hubladebühnen (Ladebordwände),
während des Öffnens und Schließens.

(2) Vor dem Öffnen der Bordwände ist festzustellen, ob Ladungs-


druck gegen diese vorliegt.

(3) Aufbauverriegelungen sind möglichst von einem Standort außer-


halb des Gefahrbereiches zu öffnen.

Zu § 38 Abs. 3:
Müssen zum Entladen Bordwandverschlüsse oder andere Aufbauver-
riegelungen betätigt werden, sind die Gefahren durch das unbeabsichtigte
Aufschlagen der Bordwände oder der Aufbauteile und das Herabfallen
nachrückenden Ladegutes zu berücksichtigen.
Kippeinrichtungen dürfen daher erst betätigt werden, nachdem die von
Hand zu betätigenden Bordwandverschlüsse geöffnet sind.

(4) Unter ungesicherten beweglichen Fahrzeugteilen, die sich in


geöffneter oder angehobener Stellung befinden, ist der Aufenthalt nicht
zulässig.

59
Fahrzeug-Züge

§ 39. (1) Die für das maschinell angetriebene Fahrzeug unter Berücksich-
tigung der Bremsanlage des Anhängefahrzeuges festgelegte Anhängelast
M U S T E R - U V V

und die zulässige Höchstgeschwindigkeit dürfen nicht überschritten wer-


den.

Zu § 39 Abs. 1:
Siehe auch § 19 Abs. 5.

(2) Bei ungebremsten einachsigen Anhängefahrzeugen darf deren


zulässige Achslast die Hälfte des Leergewichtes des Zugfahrzeuges nicht
überschreiten.

Zu § 39 Abs. 2:
Nach § 19 Abs. 6 darf die zulässige Achslast ungebremster einachsiger
Anhängefahrzeuge 3 000 kg nicht übersteigen.

Kuppeln von Fahrzeugen

§ 40. (1) Beim Kuppeln von Fahrzeugen müssen die dafür vorgesehenen
Einrichtungen bestimmungsgemäß verwendet werden. Insbesondere muss
1. das Anhängefahrzeug
– auf ebenem Gelände
durch die Feststellbremse oder Unterlegkeile festgestellt werden,
– auf stark unebenem Gelände oder im Gefälle durch die Feststell-
bremse und Unterlegkeile festgestellt werden,
2. die Zugeinrichtung auf Kupplungshöhe eingestellt werden,
3. die Anhängekupplung geöffnet werden, d.h. kuppelbereit sein; bei Bol-
zenkupplungen mit beweglichem Fangmaul muss das Fangmaul arre-
tiert sein,
4. nach dem Kuppeln die sichere Verbindung geprüft werden,
5. bei nicht selbsttätigen Anhängekupplungen der Kuppelbolzen nach dem
Einstecken formschlüssig gesichert werden
und
6. der Anschluss vorhandener Verbindungsleitungen vorgenommen wer-
den.

Zu § 40 Abs. 1:
Siehe auch § 28 und BG-Information „Sicheres Kuppeln von Fahrzeugen“
(BGI 599).

60
(2) Beim Kuppeln von Fahrzeugen, die mit selbsttätiger Anhänge-
kupplung und mit Höheneinstelleinrichtung ausgerüstet sind, dürfen sich
während des Heranfahrens des Zugfahrzeuges keine Personen zwischen
den Fahrzeugen befinden.
M U S T E R - U V V

(3) Wird im Ausnahmefall durch Heranschieben eines mehrachsigen


Anhängefahrzeuges gekuppelt, muss eine zuverlässige Person die Fest-
stellbremse bedienen, oder es müssen andere geeignete Maßnahmen ge-
troffen werden, durch die ein Zusammenstoßen der Fahrzeuge verhindert
wird.

(4) Es ist unzulässig, Anhängefahrzeuge zum Kuppeln auflaufen zu


lassen.

Zu § 40 Abs. 4:
Unter „auflaufen lassen“ versteht man das Heranführen des Anhängefahr-
zeuges durch Abrollen im Gefälle an das stehende Zugfahrzeug. Diese
Arbeitsweise führt immer wieder zu tödlichen Unfällen.

Besteigen, Verlassen und Begehen von Fahrzeugen

§ 41. (1) Versicherte müssen zum Erreichen oder Verlassen der Plätze für
Fahrzeugführer, Beifahrer und Mitfahrer sowie der Arbeitsplätze auf Fahr-
zeugen Aufstiege und Haltegriffe benutzen.

Zu § 41 Abs. 1:
Diese Forderung ist z.B. auch erfüllt, wenn zum Erreichen und Verlassen
von Ladeflächen Leitern nach § 25 Abs. 3 Nr. 4 benutzt werden.
Das Auf- und Absteigen über Reifen, Felgen oder Radnaben sowie das
Abspringen ist somit unzulässig; siehe auch § 25 Abs. 4.

(2) Versicherte müssen klappbare oder versenkbare Geländer, Halte-


griffe, Laufstege, Stand- und Arbeitsflächen sowie abnehmbare Absturz-
sicherungen für das Begehen der Arbeitsplätze auf Fahrzeugen bestim-
mungsgemäß verwenden.

Zu § 41 Abs. 2:
Dies schließt ein, dass Laufstege, Stand- und Arbeitsflächen freigehalten
und nicht zur Unterbringung von Ausrüstungsgegenständen zweckent-
fremdet werden.

(3) Abweichend von den Absätzen 1 und 2 darf auf die Benutzung
von fahrzeugeigenen Einrichtungen verzichtet werden, wenn nicht fahr-
zeugeigene Einrichtungen die gleiche Sicherheit bieten.

61
Zu § 41 Abs. 3:
Nichtfahrzeugeigene Einrichtungen können z.B. sein
– stationäre Bühnen,
– Hubarbeitsbühnen.
M U S T E R - U V V

Siehe auch §§ 24 und 25.

Verhalten vor und während der Fahrt

§ 42. (1) Auf Fahrzeugen dürfen Personen nur auf den jeweils für sie be-
stimmten Sitz-, Steh- oder Liegeplätzen mitfahren.

Zu § 42 Abs. 1:
Ladeflächen ohne geeignete Sitzplätze, Hochsitze von Lkw-Ladekranen
usw. bieten keinen sicheren Aufenthalt für das Mitfahren von Personen.
Gleiches gilt für das Stehen auf Ladeflächen und das Sitzen auf Bord-
wänden.

(2) Der Fahrzeugführer darf erst anfahren, nachdem er sich davon


überzeugt hat, dass
1. die Ladetätigkeiten beendet sind und sich keine für die Mitfahrt nicht be-
stimmten Personen und Ladegeräte auf der Ladefläche des Fahrzeuges
befinden,
2. alle Beifahrer und Mitfahrer die vorgesehenen Plätze nach Absatz 1 ein-
genommen haben
und
3. beim Betätigen von Zusatzlenkungen durch Mitgänger oder Mitfahrer
eine Verständigung mittels Signaleinrichtung gewährleistet ist.

Zu § 42 Abs. 2 Nr. 1:
Siehe auch § 21 Abs. 2 StVO.

(3) Das Auf- und Abspringen während der Fahrt ist untersagt.

(4) Der Aufenthalt in Dachschlafkabinen ist während der Fahrt unter-


sagt.

(5) Abweichend von Absatz 4 ist der Aufenthalt in Dachschlafkabi-


nen während der Fahrt erlaubt, wenn diese durch besondere Bau- und Aus-
rüstungsmerkmale dafür geeignet sind.

Zu § 42 Abs. 5:
Geeignet für den Aufenthalt während der Fahrt sind solche Dachschlaf-
kabinen, die den besonderen Bau- und Ausrüstungsbestimmungen des

62
Abschnittes 4.3.2 der BG-Regel „Liegeplätze in Führerhäusern und
Ruheräumen von Fahrzeugen sowie Dachschlafkabinen“ (BGR 136) ent-
sprechen.
M U S T E R - U V V

Sicherheitsgurte, Schutzhelme

§ 43. (1) Vorgeschriebene Sicherheitsgurte sind während der Teilnahme


am nichtöffentlichen Verkehr zu benutzen.

Zu § 43 Abs. 1:
Fahrzeuge nach § 4 Abs. 1 sind solche mit einer behördlichen Betriebs-
erlaubnis; bei diesen richtet sich die Ausrüstung mit Sicherheitsgurten
nach § 35a StVZO oder nach der „Richtlinie des Rates vom 28. Juni 1977
zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Sicher-
heitsgurte und Haltesysteme für Kraftfahrzeuge“ (77/541/EWG).
Teilnahme am nichtöffentlichen Verkehr sind Fahrten innerhalb der Arbeits-
stätten, wozu auch Verkehrswege und Baustellen gehören.
Bei der Teilnahme am öffentlichen Verkehr richtet sich die Gurtanlege-
pflicht nach § 21a StVO.

(2) Die Führer von Krafträdern und ihre Mitfahrer müssen während
der Fahrt geeignete Schutzhelme tragen.

Zu § 43 Abs. 2:
Zu den Krafträdern im Sinne dieser Unfallverhütungsvorschrift zählen
auch Mofas und Mopeds.
Die Verpflichtung des Unternehmers zur Bereitstellung von Schutzhelmen
ergibt sich aus § 29 Abs. 1 der Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der
Prävention“ (GUV-V A 1). Schutzhelme für die Führer von Krafträdern und
deren Mitfahrer siehe ECE-Regelung 22 „Einheitliche Bedingungen für die
Genehmigung der Schutzhelme für Fahrer und Mitfahrer von Krafträdern
und Mopeds“.
Im innerbetrieblichen Verkehr mit einer festgelegten Höchstgeschwindig-
keit von 25 km/h ist auch der Arbeitsschutzhelm nach DIN EN 397
„Industrieschutzhelme“ mit angelegtem Kinnriemen geeignet.

(3) Sicherungen gegen das Herausfallen von Personen an Liegeplät-


zen sind während der Fahrt bestimmungsgemäß zu benutzen.

(4) Absatz 1 gilt nicht


1. beim Fahren mit Schrittgeschwindigkeit,
2. beim Rückwärtsfahren.

63
Fahr- und Arbeitsweise

§ 44. (1) Fahrzeuge dürfen nur vom Platz des Fahrzeugführers aus geführt
werden. Stellteile dürfen nur von den dafür vorgesehenen Plätzen aus
M U S T E R - U V V

betätigt werden.

Zu § 44 Abs. 1:
Diese Forderung beinhaltet auch, dass der Antriebsmotor von Fahrzeugen
nur vom Platz des Fahrzeugführers aus und nicht von einem Standort
außerhalb des Führerhauses gestartet werden darf, sofern nicht besondere
Einrichtungen, z.B. Anlasssperren, vorhanden sind, die ein unbeabsichtig-
tes Bewegen des Fahrzeuges verhindern.

(2) Der Fahrzeugführer muss zum sicheren Führen des Fahrzeuges


den Fuß umschließendes Schuhwerk tragen.

Zu § 44 Abs. 2:
Zum sicheren Führen von Fahrzeugen sind z.B. Sandaletten (ohne
Fersenriemen), Holzpantinen, Clogs nicht geeignet.

(3) Der Fahrzeugführer hat die Fahrweise so einzurichten, dass er


das Fahrzeug sicher beherrscht. Insbesondere muss er die Fahrbahn-, Ver-
kehrs-, Sicht- und Witterungsverhältnisse, die Fahreigenschaften des Fahr-
zeuges sowie Einflüsse durch die Ladung berücksichtigen.

Zu § 44 Abs. 3:
Diese Forderung beinhaltet auch, dass
– Fahrzeuge bergab nicht mit ausgekuppeltem Motor und nur mit kraft-
schlüssigem Antrieb gefahren werden,
– vor dem Abwärtsfahren rechtzeitig heruntergeschaltet wird
und
– Gefällstrecken nur befahren werden, wenn die Fahrzeuge sicher
gebremst werden können.

Fahrwege

§ 45. (1) Fahrzeuge dürfen nur auf Fahrwegen oder in Bereichen betrieben
werden, die ein sicheres Fahren ermöglichen und die ausreichend tragfähig
sind.

Zu § 45 Abs. 1:
Zu Fahrwegen und Bereichen für Müllsammelfahrzeuge (Abfallsammel-
fahrzeuge) siehe auch GUV-Regel „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei
Tätigkeiten der Abfallwirtschaft; Teil 1: Sammlung und Transport von
Abfall“ (GUV-R 2113).

64
(2) Fahrzeuge dürfen auf geneigtem Gelände nur betrieben werden,
wenn ausreichende Sicherheit gegen Umstürzen und gefährdendes Rut-
schen gegeben ist.
M U S T E R - U V V

(3) Fahrzeuge müssen von Bruch-, Gruben-, Halden- und Bö-


schungsrändern sowie Rampen so weit entfernt bleiben, dass keine Ab-
sturzgefahr besteht.

Zu § 45 Abs. 3:
Siehe auch DIN 4124 „Baugruben und Gräben; Böschungen, Arbeits-
raumbreiten, Verbau“.

(4) Bestehen an Kipp- und Entladestellen Gefahren des Ablaufens,


Um- oder Abstürzens von Fahrzeugen, darf dort nur abgekippt oder ent-
laden werden, wenn diese Gefahren durch Einrichtungen vermieden sind.

Zu § 45 Abs. 4:
Einrichtungen sind z.B. ausreichend dimensionierte, mindestens 0,25 m
hohe Anschläge mit einer Gefahrenkennzeichnung nach § 12 der Unfall-
verhütungsvorschrift „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung
am Arbeitsplatz“ (GUV-V A 8) oder Aufschüttungen.

(5) Absatz 1 gilt nicht für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge im Ein-


satz.

Rückwärtsfahren und Einweisen

§ 46. (1) Der Fahrzeugführer darf nur rückwärtsfahren oder zurücksetzen,


wenn sichergestellt ist, dass Versicherte nicht gefährdet werden; kann dies
nicht sichergestellt werden, hat er sich durch einen Einweiser einweisen zu
lassen.

Zu § 46 Abs. 1:
Das Rückwärtsfahren und das Zurücksetzen, z.B. beim Wenden, stellen
so gefährliche Verkehrsvorgänge dar, dass diese nach Möglichkeit vermie-
den werden sollten. Kann darauf nicht verzichtet werden, sind besondere
Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.
Zum Rückwärtsfahren bei der Teilnahme am öffentlichen Verkehr siehe § 9
Abs. 5 StVO.
Eine Gefährdung von Versicherten kann z.B. nicht ausgeschlossen wer-
den, wenn Fahrzeuge, an deren Heck sich Versicherte betriebsüblich auf-
halten, z.B. Müllwerker am Müllsammelfahrzeug (Abfallsammelfahr-
zeugen), rückwärtsfahren oder zurücksetzen. Auf das Einweisen des
Fahrzeugführers kann dabei nicht verzichtet werden.

65
Zum Rückwärtsfahren von Müllsammelfahrzeugen (Abfallsammelfahrzeu-
gen) siehe auch Unfallverhütungsvorschrift „Müllbeseitigung“ (GUV-
V C 27) und GUV-Regel „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkei-
ten der Abfallwirtschaft; Teil 1: Sammlung und Transport von Abfall“
M U S T E R - U V V
(GUV-R 2113).
Zum Rückwärtsfahren auf Baustellen siehe § 15a der Unfallverhütungsvor-
schrift „Bauarbeiten“ (GUV-V C 22).
Ansonsten kann eine Gefährdung von Versicherten in der Regel vermieden
werden durch
– Abschrankung des Gefahrbereiches,
– die Anordnung von Verkehrsspiegeln, die dem Fahrzeugführer das
Überblicken des Gefahrbereiches ermöglichen,
– Rückfahr-Videosysteme,
– Rangier-Warneinrichtungen nach DIN 75 031 „Nutzkraftwagen und
Anhängefahrzeuge; Rangier-Warneinrichtungen; Anforderungen und
Prüfung“,
oder
– Funksprechverkehr, z.B. bei Schwerlasttransporten.
Rückfahrscheinwerfer verbessern das Signalbild des Fahrzeuges und
tragen dadurch zu mehr Sicherheit beim Rückwärtsfahren bei. Siehe auch
§ 20 Abs. 1.
Einweiser ist, wer einem Fahrzeugführer bei Sichteinschränkung Zeichen
gibt, damit Versicherte durch Fahrbewegungen nicht gefährdet werden.
Er muss ausreichend Kenntnisse haben, um die Verkehrsvorgänge beur-
teilen zu können. Das Tragen von Warnkleidung macht ihn für den Fahr-
zeugführer besser erkennbar.
Geeignete Handzeichen siehe Anhang 4.

(2) Einweiser dürfen sich nur im Sichtbereich des Fahrzeugführers


und nicht zwischen dem sich bewegenden Fahrzeug und in dessen Bewe-
gungsrichtung befindlichen Hindernissen aufhalten; sie dürfen während des
Einweisens keine anderen Tätigkeiten ausführen.

Zu § 46 Abs. 2:
Diese Forderung beinhaltet, dass der Fahrzeugführer das Fahrzeug sofort
anzuhalten hat, wenn sich der Einweiser nicht mehr in seinem Sicht-
bereich befindet.
Hindernisse sind z.B. Gebäudeteile, Fahrzeuge, Gruben, Materialstapel.

Bewegen von Fahrzeugen, Rangieren

§ 47. (1) Fahrzeuge dürfen durch andere Fahrzeuge nur bewegt werden,
wenn sie sicher miteinander verbunden sind. Die Benutzung loser Gegen-
stände zum Schieben, wie Stempel, Riegel, ist unzulässig.

66
Zu § 47 Abs. 1:
Die Forderung nach sicherer Verbindung ist z.B. erfüllt,
– wenn die Fahrzeuge durch die hierfür vorgesehenen Verbindungsein-
richtungen – z.B. Anhängekupplung und Zuggabel – verbunden sind,
M U S T E R - U V V

– wenn beim Abschleppen nicht betriebsbereiter, jedoch bremsfähiger


Fahrzeuge Seile, Ketten oder Abschleppstangen ausreichender Festig-
keit verwendet werden, die an den Fahrzeugen sicher befestigt sind,
z.B. an Anhängekupplungen, Abschlepphaken oder -ösen,
– wenn beim Abschleppen ungebremster Fahrzeuge starre Verbindungs-
teile, z.B. Abschleppstangen, verwendet werden,
– wenn die Fahrzeuge beim Drücken mit maschinell angetriebenen
Fahrzeugen durch an beiden Fahrzeugen sicher befestigte starre Ver-
bindungsteile, z.B. Abschleppstangen, verbunden sind
oder
– wenn beim Schleppen von maschinell angetriebenen Fahrzeugen mit
mehr als 4 000 kg zulässigem Gesamtgewicht Abschleppstangen –
keine Abschleppseile – verwendet werden.
Zum Bewegen von Schienenfahrzeugen durch Fahrzeuge siehe auch § 27
Abs. 2 Unfallverhütungsvorschrift „Schienenbahnen“ (BGV D 30) bzw. Un-
fallverhütungsvorschrift „Eisenbahnen“ (GUV-V D 30.1*).
Schleppen ist das Fortbewegen von betriebsfähigen und betriebsunfähi-
gen maschinell angetriebenen Fahrzeugen hinter anderen maschinell
angetriebenen Fahrzeugen.
Abschleppen ist das Fortbewegen von betriebsunfähigen Fahrzeugen
und Zügen zur Räumung der Straße oder der Fahrwege aus Gründen des
sicheren und gefahrlosen Betriebes (Beseitigung einer Gefährdung,
soweit die Betriebsunfähigkeit des Fahrzeuges oder Zuges dazu zwingt).
Unter den Begriff „Abschleppen“ fällt auch das Verbringen eines betrieb-
sunfähigen Fahrzeuges in eine Werkstatt.

(2) Beim Rangieren von Anhängefahrzeugen mit Drehschemel-


lenkung dürfen sich seitlich unmittelbar neben dem Fahrzeug keine Ver-
sicherten aufhalten.

Zu § 47 Abs. 2:
Anhängefahrzeuge mit Drehschemellenkung neigen bei stark eingeschlage-
ner Zuggabel zum Kippen, insbesondere bei außermittiger Lage des
Ladungsschwerpunktes oder unebenem Gelände, weshalb große Ein-
schlagwinkel zwischen Zuggabel und Fahrzeuglängsachse vermieden
werden sollten.

(3) Es dürfen nur solche Rangierachsen in einachsiger Bauweise


verwendet werden, bei denen das Ausschlagen der Zuggabel nach oben
oder unten durch Einrichtungen verhindert ist. Sie dürfen nur mit Geschwin-
digkeiten von höchstens 25 km/h betrieben werden.

*) Gilt nur für die Eisenbahn-Unfallkasse

67
Zu § 47 Abs. 3:
Siehe auch § 27.

(4) Beim Ziehen von Fahrzeugen mittels Seilen oder Ketten dürfen
M U S T E R - U V V

sich im Gefahrbereich der Zugmittel keine Versicherten aufhalten. Ruckarti-


ges Anziehen ist zu vermeiden.

(5) Beim Bewegen von Fahrzeugen von Hand muss vermieden sein,
dass Versicherte gefährdet werden, und sichergestellt sein, dass die Fahr-
zeuge jederzeit gefahrlos zum Stillstand gebracht werden können.

Zu § 47 Abs. 5:
Fahrzeuge können auf ebenem Gelände gefahrlos zum Stillstand gebracht
werden durch die Betätigung von Bremseinrichtungen, z.B. Feststell-
bremse.
Gefahrlos zum Stillstand bringen schließt ein, dass Anhängefahrzeuge mit
Einkreisdruckluft-Bremsanlagen nicht mittels Lastregelventil oder Ent-
lüftungsventil abgebremst werden.
Werden Anhängefahrzeuge von Hand bewegt, besteht die Gefahr, dass
die Zuggabel herumschlägt. Die Gefahr kann vermieden werden, wenn in
Fahrtrichtung vorhandene Hindernisse beseitigt werden und auf Boden-
unebenheiten geachtet wird. Der Aufenthalt seitlich neben der Zuggabel
ist möglichst zu vermeiden.
Im Gefälle können insbesondere Gelenkdeichselanhänger nicht sicher von
Hand bewegt und zum Stillstand gebracht werden; dies trifft auch für
geringes, kaum merkliches Gefälle zu.

(6) Anhängefahrzeuge dürfen während der Fahrt nicht abgekuppelt


werden.

Verwendung von Beleuchtungseinrichtungen

§ 48. Während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder wenn die Sichtver-
hältnisse es sonst erfordern, hat der Fahrzeugführer die vorhandenen Be-
leuchtungseinrichtungen bestimmungsgemäß zu verwenden.

Fahrtrichtungsänderungen

§ 49. Fahrzeugführer müssen Fahrtrichtungsänderungen rechtzeitig und


eindeutig ankündigen. Die vorhandenen Fahrtrichtungsanzeiger sind dabei
zu benutzen.

68
Warnzeichen

§ 50. Fahrzeugführer müssen bei Gefahr Warnzeichen geben.


M U S T E R - U V V

Zu § 50:
Warnzeichen können Schallzeichen mittels Einrichtungen nach § 13 oder
bei betrieblicher Notwendigkeit optische Signale sein.

Betreiben von Heizungseinrichtungen und Kühlgeräten

§ 51. In Führerhäusern und Fahrzeugaufbauten, in denen sich Versicherte


aufhalten, dürfen nur Heizungseinrichtungen und Kühlgeräte, bei deren
Betrieb Feuer- und Explosionsgefahren sowie Gesundheitsschäden durch
Abgase, Sauerstoffmangel, hohe Heizluftaustrittstemperaturen oder heiße
Oberflächen ausgeschlossen sind, betrieben werden.

Zu § 51:
Heizungseinrichtungen zur Beheizung von Laderäumen, Flüssiggas-
heizungen mit offener Flamme, flüssiggas- oder petroleumbetriebene
Heizpatronen für Kühlgeräte sowie Kochgeräte mit offener Flamme, die
die Verbrennungsluft den (beheizten) Räumen entnehmen, scheiden
daher zur Beheizung von Führerhäusern, Fahrzeugaufbauten, in denen
sich Personen aufhalten, und zum Betrieb von darin aufgestellten Kühl-
geräten aus.
Eine gegen den Aufstellungsraum dichte Zuluft- und Abgasführung der
Heizungseinrichtung muss auch beim Vorhandensein von Führerhaus-
Lüftungsöffnungen gewährleistet sein.
Siehe auch § 30 der Unfallverhütungsvorschrift „Verwendung von Flüssig-
gas“ (GUV-V D 34).

Festgefahrene Fahrzeuge

§ 52. (1) Versicherte dürfen beim Bergen festgefahrener Fahrzeuge deren


Antriebsräder nur unterlegen, wenn diese stillstehen.

(2) Versicherte dürfen sich nicht in solchen Bereichen aufhalten, in


denen sie durch fortschleuderndes Unterlegmaterial gefährdet werden
können.

69
Ziehen von Lasten

§ 53. Lasten dürfen mit Zugeinrichtungen des stillstehenden Fahrzeuges


nur gezogen werden, wenn sichergestellt ist, dass das Fahrzeug nicht kip-
M U S T E R - U V V

pen, umstürzen, wegrollen oder wegrutschen kann.

Zu § 53:
Diese Forderung kann erfüllt werden durch
– konstruktive Gestaltung des Fahrzeuges, z.B.
• ausreichendes Verhältnis von Fahrzeuggewicht zu Zugkraft,
• auf alle Räder wirkende Feststellbremse,
• ausreichend bemessenes Gegengewicht,
– Verwendung von Abstützeinrichtungen, z.B.
• Bergstützen,
• Rückeschilde.

Einsatz unter besonderen Bedingungen

§ 54. (1) Bei der Arbeit mit Fahrzeugen in der Nähe unter Spannung ste-
hender elektrischer Freileitungen oder Fahrleitungen muss ein von der
Nennspannung abhängiger Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Zu § 54 Abs. 1:
Diese Forderung ist erfüllt, wenn folgende Sicherheitsabstände (Schutz-
abstände) eingehalten werden:
– Bei Freileitungen (nach Tabelle 103 der DIN VDE 0105 Teil 100
„Betrieb von elektrischen Anlagen“)
Nennspannung (Volt) Sicherheitsabstand (Meter)
bis 1 000 V 1,0 m
über 1 kV bis 110 kV 3,0 m
über 110 kV bis 220 kV 4,0 m
über 220 kV bis 380 kV 5,0 m
oder
bei unbekannter Nennspannung 5,0 m
– bei Fahrleitungen elektrischer Bahnen die in DIN VDE 0105 Teil 103
„Betrieb von elektrischen Anlagen; Zusatzfestlegungen für Bahnen“
geforderten Abstände.
Die Werte für den Sicherheitsabstand müssen auch beim Ausschwingen
von Leitungsseilen, Lasten, Tragmitteln und Lastaufnahmemitteln gewähr-
leistet sein. Die Fahrzeugabmessungen, bei der Verwendung von Anbau-
geräten deren Bewegungen, ferner der Aufenthalt von Personen auf Fahr-
zeugen und die Verwendung von Einrichtungen zur Ladungssicherung
sind entsprechend zu berücksichtigen.

70
(2) Kann der Sicherheitsabstand nach Absatz 1 zu elektrischen Frei-
leitungen oder Fahrleitungen nicht eingehalten werden, hat der Unterneh-
mer mit dem Eigentümer oder Betreiber der Leitungen andere Sicherheits-
maßnahmen gegen Stromübertritt durchzuführen.
M U S T E R - U V V

Zu § 54 Abs. 2:
Andere Sicherheitsmaßnahmen gegen Stromübertritt können z.B. sein
– Abschalten des Stromes und Erdung,
– Verlegen der Frei- oder Fahrleitung,
– Verkabelung,
– Begrenzung des Arbeitsbereiches.
Siehe auch Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen und Betriebs-
mittel“ (GUV-V A 3).

(3) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass bei Gefahren durch
herabfallende schwere Gegenstände nur Fahrzeuge eingesetzt werden, de-
ren Führerhaus ein Schutzdach hat. Ist ein Schutzdach über dem Führer-
haus nicht vorhanden, hat der Fahrzeugführer das Führerhaus für die Dauer
des Beladens zu verlassen und sich aus dem Gefahrbereich zu entfernen.

Zu § 54 Abs. 3:
Gefahren durch herabfallende schwere Gegenstände bestehen z.B. vor
Erd- und Felswänden, bei Abbrucharbeiten und beim Be- und Entladen
von Langholz.
Bei Arbeiten an Erd- und Felswänden sowie an Halden sind die Bestim-
mungen der Unfallverhütungsvorschrift „Steinbrüche, Gräbereien und
Halden“ (BGV C 11) einzuhalten. Vor Abbauwänden sollten Fahrzeuge so
aufgestellt werden, dass die Führerhaustür auf der Seite liegt, die der
Wand abgekehrt ist, um den Fluchtweg des Fahrzeugführers aus dem
Führerhaus freizuhalten.

(4) Der Unternehmer darf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in ganz


oder teilweise geschlossenen Räumen nur dann betreiben, wenn sicherge-
stellt ist, dass in der Atemluft keine gefährlichen Konzentrationen gesund-
heitsschädlicher Abgasbestandteile entstehen können.

Zu § 54 Abs. 4:
Zum Betrieb von Fahrzeugen unter Tage siehe §§ 40 und 41 der Unfallver-
hütungsvorschrift „Bauarbeiten“ (GUV-V C 22).
Siehe auch Technische Regeln für Gefahrstoffe TRGS 554 „Dieselmotor-
emissionen (DME)“.

71
Anhalten und Abstellen von Fahrzeugen

§ 55. (1) Der Fahrzeugführer darf ein mehrspuriges Fahrzeug erst


verlas-sen, nachdem es gegen unbeabsichtigtes Bewegen gesichert ist.
M U S T E R - U V V

Insbeson-dere sind folgende Maßnahmen erforderlich:

1. auf ebenem Gelände


– Betätigen der Feststellbremse,
– Einlegen des kleinsten Ganges bei maschinell angetriebenen Fahr-
zeugen
oder
– Einlegen der Parksperre bei Fahrzeugen mit automatischem Getriebe,
2. auf stark unebenem Gelände oder im Gefälle
– Betätigen der Feststellbremse und Benutzen der Unterlegkeile,
– Betätigen der Feststellbremse und Einlegen des kleinsten gegenläu-
figen Ganges
oder
– Betätigen der Feststellbremse und Einlegen der Parksperre bei Fahr-
zeugen mit automatischem Getriebe,
3. beim Be- und Entladen von Fahrzeugen, wenn Gefahr bringende Kräfte
in Längsrichtung auftreten können,
– Betätigen der Feststellbremse und Benutzen der Unterlegkeile.

Zu § 55 Abs. 1:
Diese Forderung beinhaltet auch, dass beim Verlassen eines Fahrzeug-
Zuges jedes der Fahrzeuge, z.B. Lastkraftwagen bzw. Sattelzugmaschine
und Anhängefahrzeug, gegen unbeabsichtigtes Bewegen zu sichern ist.
Das Einleiten der Bremsung eines Anhängers durch Abkuppeln der
Vorratsleitung ist dem Betätigen der Feststellbremse nicht gleichzusetzen.
Gefahrbringende Kräfte in Längsrichtung können beim Be- und Entladen
z.B. auftreten durch Befahren der Ladeflächen mit Flurförderzeugen,
Erdbaumaschinen oder anderen Fahrzeugen.

(2) Beim Verlassen eines maschinell angetriebenen Fahrzeuges


muss der Fahrzeugführer dieses gegen unbefugte Benutzung sichern. Das
Aussteigen aus dem Fahrzeug und das Durchführen von Tätigkeiten am
Fahrzeug stellen kein Verlassen des Fahrzeuges im Sinne von Satz 1 dar.

Zu § 55 Abs. 2:
Unbefugtes Benutzen wird durch Stillsetzen des Antriebes und Betätigen
der nach § 12 vorgeschriebenen Einrichtungen und Abziehen des Schlüs-
sels vermieden.
Das Aussteigen aus dem Fahrzeug und das Durchführen von Tätigkeiten
am Fahrzeug stellen nicht zugleich ein Verlassen im Sinne dieser Bestim-
mung dar. Entscheidend ist, ob der Fahrzeugführer sich von dem

72
Fahrzeug in einer Weise entfernt, die ihm die Verhinderung einer unbefug-
ten Benutzung des Fahrzeuges durch sofortiges Eingreifen weiterhin
ermöglicht oder nicht.
M U S T E R - U V V

(3) Sattelanhänger und Wechselaufbauten dürfen nur auf Untergrund


mit ausreichender Tragfähigkeit abgesetzt werden. Erforderlichenfalls sind
Stützen zur Vergrößerung der Aufstandsfläche – entsprechend der Trag-
fähigkeit des Untergrundes – zu unterlegen.

Zu § 55 Abs. 3:
Sollen abgesetzte Sattelanhänger oder Wechselaufbauten beladen werden,
ist das Gewicht der Ladung mit zu berücksichtigen. Zum Be- und Entla-
den siehe insbesondere auch § 37 Abs. 2.

Instandhaltung, Warnkleidung

§ 56. (1) Fahrzeuge dürfen nur unter Einhaltung der allgemein anerkann-
ten Regeln der Technik und unter Beachtung der Betriebsanleitung des Her-
stellers in Stand gehalten werden. Darüber hinaus darf der Unternehmer In-
standhaltungs-, Um- oder Nachrüstarbeiten, die spezielle Fachkenntnisse
erfordern, nur hierfür geeigneten Unternehmen übertragen oder durch von
ihm bestimmte fachlich geeignete Versicherte oder unter deren Leitung
ausführen lassen.

Zu § 56 Abs. 1:
Instandhaltung ist nach DIN 31 051 „Grundlagen der Instandhaltung“ die
Gesamtheit aller Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des
Sollzustandes sowie zur Feststellung und Beurteilung des Istzustandes.
Die Instandhaltung umfasst Instandsetzung, Inspektion, Wartung und
Pflege von Fahrzeugen.
Siehe auch GUV-Regel „Fahrzeug-Instandhaltung“ (GUV-R 157).
Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik schließt ein,
dass Feuerarbeiten, z.B. Schweißen, Richten, an bauartgenehmigungs-
pflichtigen Teilen, z.B. Teilen zur Verbindung von Fahrzeugen, und Teilen,
die für die Verkehrssicherheit von wesentlicher Bedeutung sind, z.B.
Bremsanlage, Kupplungstraverse, Räder, nur durch den Hersteller oder
autorisierte Fachwerkstätten ausgeführt werden.

(2) Instandhaltungsarbeiten dürfen unter beweglichen Fahrzeugauf-


bauten und Aufbauteilen, die sich in geöffneter oder angehobener Stellung
befinden, erst ausgeführt werden, wenn diese gegen unbeabsichtigtes
Herabfallen oder Zuschlagen durch geeignete formschlüssige Sicherungen
gesichert sind.

73
Zu § 56 Abs. 2:
Diese Forderung ist erfüllt, wenn angehobene, gekippte oder geschwenkte
Fahrzeugaufbauten oder Aufbauteile gegen unbeabsichtigte Bewegungen
gesichert sind, z.B. mit den nach § 22 Abs. 3 oder 5 vorgeschriebenen
M U S T E R - U V V

Einrichtungen. Durch das Halten des Fahrzeugaufbaus nur mittels der


Luftfederung oder durch das Abstützen mittels losem Stempel ohne form-
schlüssige Sicherung wird diese Forderung nicht erfüllt.
Nicht zu den formschlüssigen Sicherungen zählen z.B. auch Rohrstützen,
die unter seitlichem Druck abrutschen oder unabsichtlich ausgehoben
werden können.

(3) An Fahrzeugen mit Knicklenkung muss bei Wartungs- und In-


standsetzungsarbeiten das Knickgelenk formschlüssig festgelegt werden,
wenn in diesem Bereich gearbeitet wird.

Zu § 56 Abs. 3:
Die formschlüssige Festlegung des Knickgelenkes kann z.B. erfolgen
durch Arretierung, Steckbolzen, Klinken.

(4) Mittengeteilte Felgen für Luftbereifung dürfen erst demontiert


werden, nachdem die Luft aus den Reifen abgelassen ist.

(5) Werden auf öffentlichen Straßen im Gefahrbereich des fließenden


Verkehrs Instandsetzungsarbeiten an Fahrzeugen durchgeführt, muss
Warnkleidung nach § 31 Abs. 1 getragen werden.

Zu § 56 Abs. 5:
Gefahren des fließenden Verkehrs bestehen bei Instandsetzungsarbeiten
insbesondere dann, wenn an der dem Verkehr zugewandten Seite des
Fahrzeuges Arbeiten ausgeführt werden müssen, bei denen weder auf
den Verkehr geachtet, noch ihm ausgewichen werden kann.
Instandsetzung sind Maßnahmen zur Wiederherstellung des Sollzustandes.
Die Instandsetzung umfasst alle Arbeiten zur Wiederherstellung des ver-
kehrssicheren, ordnungsgemäßen und betriebsbereiten Zustandes von
Fahrzeugen und Fahrzeugteilen.
Auch bei anderen Tätigkeiten am Fahrzeug, z.B. dem Auflegen von Gleit-
schutzketten (Schneeketten) oder Anfahrhilfen, ist das Tragen von Warn-
kleidung zu empfehlen.

(6) Bei der Durchführung von Abschlepp- oder Bergungsarbeiten auf


öffentlichen Straßen im Gefahrbereich des fließenden Verkehrs muss Warn-
kleidung nach § 31 Abs. 1 getragen werden.

74
V. Prüfung

Prüfung
M U S T E R - U V V

§ 57. (1) Der Unternehmer hat Fahrzeuge bei Bedarf, mindestens jedoch
einmal jährlich, durch einen Sachkundigen auf ihren betriebssicheren Zu-
stand prüfen zu lassen.

Zu § 57 Abs. 1:
Für die Prüfung von Fahrzeugen bestehen besondere Grundsätze; siehe
BG-Grundsatz „Prüfung von Fahrzeugen durch Sachkundige“ (BGG 916).
Die Prüfung des betriebssicheren Zustandes durch den Sachkundigen
umfasst sowohl den verkehrssicheren als auch den arbeitssicheren
Zustand des Fahrzeuges.
Die Prüfung des verkehrssicheren Zustandes des Fahrzeuges ist auch
erbracht, wenn ein mängelfreies Ergebnis einer Sachverständigenprüfung
nach der StVZO vorliegt.
Für Personenkraftwagen und Krafträder gilt eine Sachkundigenprüfungen
als durchgeführt, wenn über eine vom Hersteller vorgeschriebene und
ordnungsgemäß durchgeführte Inspektion ein mängelfreies Ergebnis einer
autorisierten Fachwerkstatt vorliegt, das auch die Prüfung auf arbeits-
sicheren Zustand (zum Beispiel in Bezug auf Vorhandensein und Zustand
der Warnkleidung sowie der Einrichtungen zur Ladungssicherung) aus-
weist.
Zusätzlich zur fahrzeugtechnischen Prüfung kann die Prüfung von Auf-
bauten und Einrichtungen erforderlich sein, wenn dies durch Verordnung,
Unfallverhütungsvorschrift oder Regel bestimmt ist, z.B. durch
– Betriebssicherheitsverordnung,
– Gefahrgutverordnung Straße und Eisenbahn (GGVSE),
– Unfallverhütungsvorschrift „Krane“ (GUV-V D 6),
– Unfallverhütungsvorschrift „Winden, Hub- und Zuggeräte“ (GUV-V D 8),
– Unfallverhütungsvorschrift „Verwendung von Flüssiggas“ (GUV-V D 34),
– Kapitel 2.10 „Betreiben von Hebebühnen“ der GUV-Regel „Betreiben
von Arbeitsmitteln“ (GUV-R 500).
Sachkundiger ist, wer auf Grund seiner fachlichen Ausbildung und Erfah-
rung ausreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik hat
und mit den einschlägigen staatlichen Arbeitsschutzvorschriften, Unfall-
verhütungsvorschriften und allgemein anerkannten Regeln der Technik
(z.B. BG-Regeln, DIN-Normen, VDE-Bestimmungen, technische Regeln
anderer Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder der Türkei oder
anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den Europäischen Wirt-
schaftsraum) so weit vertraut ist, dass er den betriebssicheren Zustand
von Fahrzeugen beurteilen kann.

(2) Die Ergebnisse der Prüfung nach Absatz 1 sind schriftlich nieder-
zulegen und mindestens bis zur nächsten Prüfung aufzubewahren.

75
Zu § 57 Abs. 2:
Diese Forderung ist z.B. erfüllt, wenn die Ergebnisse in einem Prüfbuch,
einer Prüfkartei oder einem Prüfbericht nachgewiesen sind; siehe auch
BG-Grundsatz „Prüfung von Fahrzeugen durch Sachkundige“ (BGG 916).
M U S T E R - U V V

VI. Ordnungswidrigkeiten

Ordnungswidrigkeiten

§ 58. Ordnungswidrig im Sinne des § 209 Abs. 1 Nr. 1 Siebtes Buch Sozial-
gesetzbuch (SGB VII) handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig den Bestim-
mungen
– des § 3 in Verbindung mit
§ 4a Abs. 2 Satz 2 oder 3,
§ 5,
§ 6 Abs. 3,
§ 7 Abs. 1, 2, 3 Satz 1,
§ 8 Abs. 1 bis 4, 6, 8 Satz 1, Absatz 9 Satz 1 oder Absatz 11,
§§ 10, 11 Abs. 2 bis 4,
§§ 12 bis 14,
§ 15 Abs. 1, 2 Satz 1, Absatz 3 oder 4,
§ 16 Abs. 2 Satz 2,
§ 18,
§ 19 Abs. 1 bis 5 oder 7,
§ 20 Abs. 1, 2, 4 Satz 2, Absatz 5 Satz 1,
§ 21,
§ 22 Abs. 1 Sätze 2 oder 3, Absätze 2 bis 4, 5 Satz 1, Absätze 6 bis 8, 9
Satz 1 Absatz 11 Satz 1 Nr. 1 oder 2,
§ 23 Abs. 2,
§ 24 Abs. 1 oder 2,
§ 25 Abs. 1 Satz 2, Absatz 2 Nr. 1 oder 2, Absätze 4 oder 5,
§§ 26 oder 27,
§ 28 Abs. 1 Satz 2 oder 3, Absatz 2, Absatz 3 Satz 1 oder 2, Absätze 5, 7
oder 8 Satz 1,
§ 29 Abs. 2 bis 4 oder 5 Satz 1
oder
§ 30 Abs. 1,
– des § 31 Abs. 1,
– des § 32 in Verbindung mit
§ 33,
§ 35 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 oder 3, Satz 2,
§ 36,
§ 37 Abs. 2,

76
§ 38 Abs. 4,
§ 39,
§ 40 Abs. 1, 2 oder 4,
§ 41 Abs. 2,
M U S T E R - U V V
§ 42 Abs. 1 bis 4,
§ 43 Abs. 1 bis 3,
§ 44 Abs. 1 oder 2,
§ 45 Abs. 4,
§ 46,
§ 47 Abs. 1 Satz 2, Absätze 3 bis 6,
§ 51,
§ 54,
§ 55 Abs. 1 oder 2,
oder
§ 56,
– des § 57
zuwiderhandelt.

VII. Übergangs- und Ausführungsbestimmungen

Übergangs- und Ausführungsbestimmungen

§ 59. (1) Für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. April 1980 erstmalig
in Betrieb genommen wurden, und für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 2, die bis
zum 1. April 1980 hergestellt sind (Baujahr), gelten folgende Bestimmungen
nicht:
– § 5 Abs. 1,
– § 8 Abs. 7,
– § 8 Abs. 8 Satz 1, jedoch nur insoweit, als Verankerungspunkte für Si-
cherheitsgurte nicht vorhanden sind,
– § 19 Abs. 4
und
– § 24 Abs. 1 hinsichtlich der Abmessungen von Standflächen auf Fahr-
mischeraufbauten.

(2) Für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. April 1980 erstmalig
in Betrieb genommen wurden, und für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 2, die bis
zum 1. April 1980 hergestellt sind (Baujahr), gelten die Bestimmungen des
§ 24 Abs. 1, 2 und 5 Nr. 1 hinsichtlich der Laufstegbreite und der Geländer-
höhe als erfüllt, wenn die Fahrzeuge am 1. April 1980
– mit einem Laufsteg von mindestens 0,3 m Breite,

77
– mit einem Geländer von mindestens 0,8 m Höhe,
ausgerüstet waren.

(3) Für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. April 1981 erstmalig
M U S T E R - U V V

in Betrieb genommen wurden, und für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 2, die bis
zum 1. April 1981 hergestellt sind (Baujahr), gelten folgende Bestimmungen
nicht:
– § 6 Abs. 1,
– § 11 Abs. 2,
– § 20 Abs. 1, ausgenommen die Ausrüstungspflicht mit roten Rückstrah-
lern,
– § 22 Abs. 7 und 8.

(4) Für Autotransporter nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. Januar 1986
erstmalig in Betrieb genommen wurden, und für Autotransporter nach § 4
Abs. 2, die bis zum 1. Januar 1986 hergestellt sind (Baujahr), gilt die Bestim-
mung des § 24 Abs. 5 Nr. 1 als erfüllt, wenn die Absturzsicherungen aus
zwei statt aus vier Seilen bestehen.

(5) Für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 2, die bis zum 1. April 1983 herge-
stellt sind (Baujahr), gilt § 9 Abs. 1 Satz 2 nicht.

(6) Für Fahrmischer nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. Januar 1988 erst-
malig in Betrieb genommen wurden, und für Fahrmischer nach § 4 Abs. 2,
die bis zum 1. Januar 1988 hergestellt sind (Baujahr), gilt § 24 Abs. 2 Satz 1
hinsichtlich des Geländers nicht. Die Arbeitsplätze müssen jedoch mit
einem mindestens 0,9 m hohen Handlauf ausgerüstet sein.

(7) Für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. Oktober 1991 erst-
malig in Betrieb genommen werden, und für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 2, die
bis zum 1. Oktober 1991 hergestellt sind (Baujahr), gelten folgende Bestim-
mungen nicht:
– § 5 Abs. 3,
– § 6 Abs. 3,
– § 8 Abs. 11, jedoch nur insoweit, als Verankerungspunkte für Sicher-
heitsgurte nicht vorhanden sind,
– § 14 Abs. 2,
– § 18,
– § 20 Abs. 1 Nr. 1 hinsichtlich der Ausrüstung mit Rückfahrscheinwerfern,
– § 22 Abs. 4 Satz 2,
– § 22 Abs. 6,

78
– § 22 Abs. 11 Nr. 1,
– § 25 Abs. 2 Nr. 2 und 3.

(8) Für Feuerwehrfahrzeuge nach § 4 Abs. 2, die bis zum 1. Oktober


M U S T E R - U V V

1991 hergestellt sind (Baujahr), gilt § 25 Abs. 1 Satz 2 nicht.

(9) Für Schlauchwagen nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. Oktober 1991
erstmalig in Betrieb genommen werden, und für Schlauchwagen nach § 4
Abs. 2, die bis zum 1. Oktober 1991 hergestellt sind (Baujahr), gilt § 8 Abs. 4
Nr. 2 nicht.

(10) Für Fahrzeuge mit Kippbrücken und Dumper nach § 4 Abs. 1,


die bis zum 1. April 1981 erstmalig in Betrieb genommen wurden, und für
solche nach § 4 Abs. 2, die bis zum 1. April 1981 hergestellt sind (Baujahr),
gilt § 22 Abs. 9 nicht.

(11) Für Absetzkipper und Hubkipper nach § 4 Abs. 1, die bis zum
1. Oktober 1993 erstmalig in Betrieb genommen werden, und für Absetzkip-
per und Hubkipper nach § 4 Abs. 2, die bis zum 1. Oktober 1993 hergestellt
sind (Baujahr), gilt § 22 Abs. 9 nicht.

(12) Für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 1, die bis zum 1. Oktober 1993 erst-
malig in Betrieb genommen werden, und für Fahrzeuge nach § 4 Abs. 2, die
bis zum 1. Oktober 1993 hergestellt sind (Baujahr), gelten folgende Bestim-
mungen nicht:
– § 9 Abs. 2,
– § 22 Abs. 1 Satz 3,
– § 22 Abs. 11 Nr. 3,
– § 23 Abs. 2,
– § 25 Abs. 5.

(13) Für Personenkraftwagen, die nicht unter § 4 Abs. 1 fallen und die
bis zum 1. Oktober 1993 hergestellt sind (Baujahr), gilt § 8 Abs. 8 und 9
nicht. Für diese gilt:
1. Die unmittelbar hinter der Windschutzscheibe befindlichen Außensitze
müssen jeweils mindestens mit einem Schultergurt in Verbindung mit ei-
nem Beckengurt (Dreipunktgurt) oder mit Rückhaltesystemen, die in ih-
rer Wirkung mindestens Dreipunktgurten entsprechen, ausgerüstet sein.
Die übrigen Sitze müssen mindestens mit Beckengurten (Zweipunktgur-
ten) oder mit Rückhaltesystemen, die in ihrer Wirkung mindestens
Beckengurten entsprechen, ausgerüstet sein. Für Klappsitze und nicht
nach vorn gerichtete Sitze sind Sicherheitsgurte nicht erforderlich.

79
2. Bei Fahrzeugen mit offenem Aufbau oder bei denen Teile des Aufbaues
abnehmbar sind und die aus diesem Grund die Anbringung eines oberen
Gurtverankerungspunktes nicht zulassen, genügen Beckengurte (Zwei-
punktgurte).
M U S T E R - U V V

3. Die Nummern 1 und 2 gelten nicht für Fahrzeuge, die bis zum 1. April
1980 hergestellt sind (Baujahr) und keine Verankerungspunkte für Si-
cherheitsgurte haben.
4. Nummer 1 Satz 2 gilt nicht für Fahrzeuge, die bis zum 1. September 1979
hergestellt sind (Baujahr).

VIII. In-Kraft-Treten

In-Kraft-Treten

§ 60. Diese Unfallverhütungsvorschrift tritt am 1. Januar 1993 in Kraft.*)

Diese Unfallverhütungsvorschrift tritt am ersten Tage des Monats April oder


des Monats Oktober in Kraft, der als Erster der Bekanntmachung folgt.
Gleichzeitig treten
Abschnitt 82
der Unfallverhütungsvorschrift DS 132 02 „Gemeinsame Bestimmungen für
alle Dienstzweige” – (UVV 2) – in der ab dem 1. September 1989 geltenden
Fassung, zuletzt geändert mit Bekanntgabe Nr. 4, gültig ab 1. Januar 1994
und
Abschnitt 26 Absatz 8
der Unfallverhütungsvorschrift DS 132 04 „Bestimmungen zum Schutz ge-
gen Gefahren aus dem Baubetrieb“ – (UVV 4) – in der ab dem 1. April 1990
geltenden Fassung, zuletzt geändert mit Bekanntgabe Nr. 2, gültig ab 1. Ja-
nuar 1994 sowie
§ 34
der Unfallverhütungsvorschrift DS 132 06 „Maschinentechnischer Dienst“
– (UVV 6) – in der ab dem 1. Oktober 1973 geltenden Fassung, zuletzt geän-
dert mit Bekanntgabe Nr. 1, gültig ab 1. Januar 1994,
außer Kraft.**)

Der 2. Nachtrag zu dieser Unfallverhütungsvorschrift tritt am 1. Januar 1997


in Kraft.*)

*) Gilt nicht für die Eisenbahn-Unfallkasse


**) Gilt nur für die Eisenbahn-Unfallkasse

80
Anhang 1

Freiraummaße bei Bolzenkupplungen


M U S T E R - U V V

(zu § 28 Abs. 2)

zu 1) Die Maße ≥ 60 mm und ≥ 100 mm (Handhebelfreiraum) gelten grundsätz-


lich für alle Arten von Bolzenkupplungen und Anbausituationen. Für
Bolzenkupplungen mit nach abwärts gerichtetem Handhebel gilt das
Maß ≥ 60 mm sinngemäß (hier: nach unten).
zu 2) Das Maß ≥ 300 mm ist am Fahrzeug einzuhalten, wenn die Möglichkeit
der freien Austauschbarkeit bauartgenehmigter (ABG = Allgemeine Bau-
artgenehmigung) Normkupplungen (Bolzenkupplungen DIN 74 051-1
„Mechanische Verbindungen für Kraftfahrzeuge und Anhänger; Selbst-
tätige Bolzenkupplungen 40; Maße und Rechenwerte“) untereinander
ohne erneute Begutachtung durch einen Sachverständigen gegeben sein
soll. Andernfalls kann bei einem Austausch gegen nicht baugleiche Bolzen-
kupplungen (unterschiedliche ABG-Nr.) der Freiraum um den Handhebel
unzulässig eingeschränkt sein. Das gilt jedoch nicht für Bolzenkupplun-
gen mit nach abwärts gerichtetem Handhebel; solche sind allerdings nur
an Heckkippern oder Kraftfahrzeugen mit Hecktüren oder Hublade-
bühnen (Ladebordwänden) zulässig, sofern an diesen Zugfahrzeugen
hierzu eine technische Notwendigkeit besteht (bestätigt durch ein Gut-
achten eines amtlich anerkannten Sachverständigen für den Kraftfahr-
zeugverkehr).
Das Maß ≥ 300 mm ergibt sich aus dem Maß ≤ 240 mm, das in
DIN 74 051-1 festgelegt ist, und dem Freiraummaß ≥ 60 mm um den
Handhebel.
Siehe auch „Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates vom
30. Mai 1994 über mechanische Verbindungseinrichtungen von Kraftfahr-
zeugen und Kraftfahrzeuganhängern sowie ihre Anbringung an diesen
Fahrzeugen“ (94/20/EG).

81
Anhang 2

Ein- und Ausstiege, Aufstiege, Arbeitsplätze auf Fahrzeugen


M U S T E R - U V V

1 Ein- und Ausstiege, Aufstiege


1.1 Stufenaufstiege und zugeordnete Haltemöglichkeiten, Ein- und Aus-
stiege zum Führerhaus

Benennung Abmessungen Erläuterungen


in mm
1.1.1 Abstand der maximal 500; für im unbeladenen Zu-
untersten Stufe schwere Baustellen- stand des Fahrzeuges;
vom Boden fahrzeuge, Gelände- nach Führerhausricht-
fahrzeuge und derglei- linien maximal: 650 mm
chen: maximal 650; ausreichend
für Feuerwehrfahr-
zeuge: maximal 625
1.1.2 Abstand maximal 400; so- Stufenabstände unter-
der Stufen fern technisch not- einander möglichst
wendig und Feuer- gleich; Abweichung
wehrfahrzeuge: maximal 10 %
maximal 500
1.1.3 Auftrittstiefe mindestens 80
der Stufen
1.1.4 Fußraumtiefe mindestens 150 Abstand von Vorder-
kante Stufe bis zum
festen Bauteil
1.1.5 Fußraumhöhe mindestens 150 empfohlen 190 mm
1.1.6 Auftrittsbreite mindestens 300 empfohlen 400 mm,
der Stufen nach Führerhausricht-
linien für Führerhaus-
einstiege 230 mm aus-
reichend
1.1.7 Trittsicherheit – bei Trittstufen außen
am Fahrzeug: z.B.
Roste, Lochbleche,
Streckbleche (gege-
benenfalls auf Trä-
germaterial)
– bei anderen Trittstu-
fen (die nicht bewit-
tert oder während der
Fahrt eingeschmutzt
werden können): z.B.
Profilierung,
Riffelbleche, geeig-
nete Überzüge

82
Benennung Abmessungen Erläuterungen
in mm
1.1.8 Haltemöglich- Aufstiegen müssen
keiten griffgünstig angebrach-
M U S T E R - U V V

te Haltegriffe oder an-


dere gleichwertige Hal-
teeinrichtungen zuge-
ordnet sein; Haltestan-
gen oder Haltegriffe bei
mehr als zweistufigen
Aufstiegen sind so an-
zuordnen, dass sich ei-
ne Person jeweils gleich-
zeitig an drei Punkten
abstützen kann; Feuer-
wehrfahrzeuge siehe
DIN 14 502 Teil 2
1.1.8.1 Griffdurchmesser, mindestens 16, empfohlen werden
-stärke maximal 38 25 mm
1.1.8.2 Grifflänge mindestens 150 Müllsammelfahrzeuge/
Abfallsammelfahrzeuge
siehe Anhang 3
1.1.8.3 Griffabstand mindestens 50 Müllsammelfahrzeuge/
von Bauteilen Abfallsammelfahrzeuge
siehe Anhang 3
1.1.8.4 Abstand Unter- maximal 1650 Müllsammelfahrzeuge/
kante Haltegriff Abfallsammelfahrzeuge
vom Boden siehe Anhang 3
1.1.8.5 Abstand Ober- mindestens 500 bei Neukonstruktionen
kante Haltegriff mindestens 900 mm;
von der obersten Müllsammelfahrzeuge/
Stufe (Führerhaus- Abfallsammelfahrzeuge
boden) siehe Anhang 3

1.2 Leiteraufstiege, Sprossen und zugeordnete Haltemöglichkeiten

Benennung Abmessungen Erläuterungen


in mm
1.2.1 Abstand der maximal 500; sofern im unbeladenen Zu-
untersten Sprosse technisch notwen- stand des Fahrzeuges;
vom Boden dig z.B. auf Grund Leiterende gegebenen-
von Überhangwin- falls klappbar aus-
kel, Unterfahrschutz, führen
seitlichen Schutz-
einrichtungen,
maximal 650

83
Benennung Abmessungen Erläuterungen
in mm
1.2.2 Abstand maximal 280; Feuer- gleichmäßig, ohne
der Sprossen wehrfahrzeuge: ma- Unterbrechungen
M U S T E R - U V V

ximal 300, zwischen


oberster Sprosse
und dem Dach
maximal 350
1.2.3 Auftrittstiefe mindestens 20
der Sprossen
1.2.4 Fußraumtiefe mindestens 150 Abstand von Mitte
Sprosse zum festen
Bauteil
1.2.5 Trittsicherheit z.B. Profilierung oder
geeignete Überzüge
1.2.6 Holmabstand mindestens 300
maximal 450; Feuer-
wehrfahrzeuge min-
destens 250
1.2.7 Holmführung senkrecht; Neigung bis
zu 70° gegen die Waa-
gerechte zulässig; ge-
bogene, den Fahrzeug-
aufbauten folgende
Holme sind ungeeignet;
Trittflächen bei jeder
Holmführung waage-
recht
1.2.8 Haltemöglichkeit durch Holmverlänge-
am oberen Leiter- rung, klappbaren Halte-
ende griff oder Geländer
Höhe mindestens 1000
Durchmesser mindestens 16 empfohlen werden
maximal 38; 25 mm
Feuerwehrfahr-
zeuge siehe
DIN 14 502 Teil 2
1.2.9 Ausziehbare, leichtgängig, ohne
klappbare Leitern Quetsch- und Scher-
stellen, kein Durchpen-
deln oder Durchdrücken
(Nachgeben) in Arbeits-
stellung; gegen unbe-
absichtigte Bewegun-
gen während der Fahrt
formschlüssig zu
sichern

84
M U S T E R - U V V

Aufstieg und Übergang zum Laufsteg

Fußraumtiefe Beispiel Beispiele von


ungeeigneter rutschhemmenden
Steigleiterform Sprossenquer-
schnitten mit einer
Auftrittstiefe von
mindestens 20 mm

85
1.3 Einzeltrittaufstiege an Bordwänden und zugeordnete Haltemöglich-
keiten
Aufstiege mit Einzeltritten sollen nur vorgesehen werden, wenn Leitern
oder Trittstufen nicht angebracht werden können; Einzeltritte können
M U S T E R - U V V

auch beweglich (klappbar, verschiebbar) angeordnet sein, z.B. als Klapp-


tritte.

Benennung Abmessungen Erläuterungen


in mm
1.3.1 Abstand des un- maximal 650 empfohlen werden
teren Einzeltrittes 500 mm
vom Boden
1.3.2 Einzeltrittbreite mindestens 160 empfohlen werden
für einen Fuß 200 mm
1.3.3 Einzeltrittbreite mindestens 150
= Fußraumtiefe
1.3.4 Senkrechter Ab- maximal 400 gleiche Abstände zwi-
stand der Einzel- schen den Einzeltritten
tritte und zwischen oberem
Einzeltritt und dem zu
erreichenden Arbeits-
platz / der Ladefläche
1.3.5 Seitlicher Versatz ohne Unterschneidung
mehrerer über-
einander angeord-
neter Einzeltritte
1.3.6 Zahl der beweg- maximal 2 Tritte
lich angeordneten
Einzeltritte
(Klapptritte)
1.3.7 Haltemöglich- durch ergonomisch an-
keiten geordnete Haltegriffe an
Eckrungen oder Bord-
wänden oder Haltestan-
ge (ausziehbar); Maße
siehe Abbildung
1.3.8 Bei Klapptritten Durchpendeln der
auf Bordwand Bordwand muss
vermieden sein
1.3.9 Bei verschiebba- geeignete Arretierung
ren Einzeltritten vorsehen

86
M U S T E R - U V V

Klapptritt-Aufstieg an einer Bordwand

Zu Klapptritt-Aufstiegen gehören zweckmäßig angeordnete Haltemög-


lichkeiten. Solche können z.B. in die Eckrunge integriert oder klappbar
ausgeführt sein.

87
2 Arbeitsplätze auf Fahrzeugen
2.1 Laufstege

Benennung Abmessungen Erläuterungen


M U S T E R - U V V

in mm
2.1.1 Laufstegbreite mindestens 400; Zwischenräume vom
Feuerwehrfahr- Laufsteg zum Bauteil
zeuge: mindes- vermeiden oder mög-
tens 300 lichst gering halten
2.1.2 Laufsteglänge mindestens 500
über die Außenkante
der letzten zu betäti-
genden Einrichtung
hinausragend
2.1.3 Trittsicherheit rutschhemmende Roste
ausreichender Trag-
fähigkeit; Riffelbleche
sind ungeeignet, z.B.
bei Vereisung; Feuer-
wehrfahrzeuge siehe
DIN 14 502 Teil 2
2.1.4 Laufsteganord- auf beiden Seiten der
nung zu betätigenden Ein-
richtung, bei schräg
liegenden Aufbauten
waagerecht
2.1.5 Laufstegverbin- gleiche Höhe und Aus-
dungsstücke zwi- führung wie Laufstege
schen zu betäti-
genden Einrich-
tungen

Doppelter Laufsteg Doppelter Laufsteg


mit Verbindungsstück

88
2.2 Arbeitsplätze (Bühnen) und Standflächen

Benennung Abmessungen Erläuterungen


in mm
M U S T E R - U V V

2.2.1 Arbeitsplätze an möglichst großflächig


betätigenden Ein- aus rutschhemmenden
richtungen des Rosten
Fahrzeugaufbaus
2.2.2 Arbeitsbühne für sie muss die Außenkan-
einen Dom ten des Domes allseitig
um mindestens 500 mm
umgeben
2.2.3 Arbeitsbühne für Breite mindestens die Länge richtet sich
mehrere Dome Domdeckeldurch- nach der Zahl der Do-
messer + 2 ⫻ 400 me; sie muss über die
Außenkante des letzten
Domes mindestens
500 mm hinausragen
2.2.4 Standflächen zur mindestens aus rutschhemmenden
Betätigung und 400 ⫻ 500 Rosten
Wartung fahrzeug-
eigener Aggregate

Arbeitsbühne Auslegen der Domwanne bei Koffertanks


für einen Dom

Arbeitsfläche bei mehreren stehenden Behältern

89
2.3 Absturzsicherungen

Benennung Abmessungen Erläuterungen


in mm
M U S T E R - U V V

2.3.1 Geländer Geländer bestehen aus


Stützen, Handlauf,
Knieleiste und Fuß-
leiste. Ein Geländer ist
als sicher anzusehen,
wenn es mögliche Be-
lastungen aufnehmen
kann. Geländer und
Pfosten müssen derart
bemessen und die Ver-
ankerung und Verbin-
dung der Geländerteile
so ausgeführt sein,
dass das Geländer ei-
ner an seiner Oberkante
angreifenden Horizon-
talkraft von 300 N
standhält.
2.3.2 Betätigung klapp- leichtgängig, ohne
barer oder ver- Quetsch- und Scher-
senkbarer stellen; in Arbeitsstel-
Konstruktionen lung feststellbar, Siche-
rung gegen unbeab-
sichtigtes Aufstellen
und gegen Fahrgeräu-
sche
2.3.3 Handlaufhöhe mindestens 1 000
2.3.4 Knieleiste in halber Geländer-
höhe
2.3.5 Fußleiste Höhe 50

Siehe Hinweise auf nächster Seite.

90
Hinweise
1. Geländer – wo fest stehende Anbringung nicht möglich – so klappen
oder absenken, dass Laufstege und Arbeitsplätze (Bühnen) sicher be-
gehbar bleiben, wenn das Geländer, z.B. infolge unzureichender Höhe
M U S T E R - U V V

der Ladestelle, nicht aufgestellt werden kann.


2. Seile an Stelle von Handläufen sind nicht zulässig, ausgenommen bei
Autotransportern; siehe dazu § 24 Abs. 5 Nr. 1. Seile an Stelle von
Knieleisten sind zulässig.
3. Für Feuerwehrfahrzeuge siehe auch § 24 Abs. 5 Nr. 2.

Laufsteg mit fest stehendem Geländer

Arbeitsbühne mit frei stehendem


Geländer, z.B. bei Chemikalien-
fahrzeugen

Seitlich klappbares Geländer

Geländer parallel zum Laufsteg klappbar

91
Anhang 3

Stehplätze an Müllsammelfahrzeugen/Abfallsammelfahrzeugen
M U S T E R - U V V

Zu Trittbrettern siehe auch


DIN 30 733 „Trittbretter und deren
Befestigung an Abfallsammelfahr-
zeugen“.
Form und Lage der Haltegriffe sind
nur beispielhaft dargestellt. Es kön-
nen auch andere Anordnungen ge-
wählt werden, wenn die angegebe-
nen Maße eingehalten werden,
beispielsweise kann der zur Fahr-
zeugmitte hin angeordnete Griff
auch senkrecht angebracht werden.
Das Trittbrett kann um eine horizon-
tale oder eine vertikale Achse dreh-
bar angeordnet sein.
Zu Stehplätzen an Abfallsammel-
fahrzeugen, die unter den Anwen-
dungsbereich der Maschinenver-
ordnung fallen, siehe DIN EN 1501-1
„Abfallsammelfahrzeuge; Allgemei-
ne Anforderungen und Sicherheits-
anforderungen; Teil 1: Hecklader“.

92
Anhang 4

Handsignale für Einweiser von Fahrzeugen


M U S T E R - U V V

(zu § 46 Abs. 1)

1. Handzeichen für allgemeine Hinweise

Achtung Halt Halt – Gefahr


Rechten Arm nach oben Beide Arme seitwärts Beide Arme seitwärts
halten, Handfläche waagerecht aus- waagerecht aus-
zeigt nach vorn strecken, Handflächen strecken, Handflächen
zeigen nach vorn zeigen nach vorn und
Arme abwechselnd an-
winkeln und strecken

2. Handzeichen für Fahrbewegungen

Abfahren Herkommen Entfernen


Rechten Arm nach oben Beide Arme beugen, Beide Arme beugen,
halten, Handfläche zeigt Handflächen zeigen nach Handflächen zeigen
nach vorn und Arm seit- innen und mit den Unter- nach außen und mit den
lich hin- und herbewegen armen heranwinken Unterarmen wegwinken

93
M U S T E R - U V V

Links fahren – vom Rechts fahren – vom Anzeige einer


Einweiser aus gesehen Einweiser aus gesehen Abstandsverringerung
Den linken Arm in hori- Den rechten Arm in hori- Beide Handflächen
zontaler Haltung leicht zontaler Haltung leicht parallel halten und dem
anwinkeln und seitlich anwinkeln und seitlich Abstand entsprechend
hin- und herbewegen hin- und herbewegen zusammenführen

94
Anhang 5

Bezugsquellenverzeichnis
M U S T E R - U V V

Nachstehend sind die Bezugsquellen der in den Durchführungsanweisungen auf-


geführten Vorschriften und Regeln zusammengestellt:

1. Gesetze / Verordnungen
Bezugsquelle: Buchhandel oder
Carl Heymanns Verlag KG,
Luxemburger Straße 449, 50939 Köln

2. Unfallverhütungsvorschriften/Berufsgenossenschaftliche Vorschriften,
Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz, Informationen
Bezugsquelle: Schriften mit GUV-Nummer zu beziehen
vom zuständigen Unfallversicherungsträger;
Schriften mit BGV- bzw. VBG-Nummer
zu beziehen vom Carl Heymanns Verlag KG,
Luxemburger Straße 449, 50939 Köln
Unfallverhütungsvorschriften der landwirtschaftlichen Berufsgenossen-
schaften
Bezugsquelle: Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossen-
schaften e.V., Weißensteinstraße 72, 34131 Kassel

3. Normen/VDE-Bestimmungen
Bezugsquelle: Beuth Verlag GmbH,
Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin
bzw.: VDE-Verlag GmbH,
Bismarckstraße 33, 10625 Berlin

4. VDI-Richtlinien
Bezugsquelle: Beuth Verlag GmbH,
Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin

5. EG-Richtlinien
Bezugsquelle: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH,
Postfach 10 05 34, 50445 Köln

6. DVS-Merkblätter
Bezugsquelle: Deutscher Verlag für Schweißtechnik,
DVS-Verlag GmbH,
Postfach 10 19 65, 40010 Düsseldorf

7. VdTÜV-Merkblätter
Bezugsquelle: Verlag TÜV Rheinland,
Postfach 90 30 60, 51123 Köln

95
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung e.V. (DGUV)
M U S T E R - U V V

Glinkastraße 40
10117 Berlin
Tel.: 030 288763800
Fax: 030 288763808
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dguv.de

DGUV Vorschrift 71 (bisher GUV-V D 29)

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