Diffusionsbetrachtung
Diffusionsbetrachtung
Diffusionsbetrachtung
Werner Eicke-Hennig
Hessische Energiespar-Aktion
Im Rechenergebnis lag der Taupunkt berwiegend an der gleichen Stelle, weil stets mit den gleichen Randbedingungen (s.o.) gleiche Bauteiltypen berechnet wurden, z.B. hufig die monolithische (einschichtige) Wand. Daraus entwickelte sich die Anschauung, der Taupunkt habe einen festen Ort, der mglichst nicht verschoben werden drfe. Die DIN
spricht brigens zur Vermeidung dieser falschen Vorstellung vom Taupunkt als geometrischen Ort von einer Taupunkttemperatur. Wo diese Taupunkttemperatur liegt ist unerheblich, entscheidend sind die Einhaltung der in der
DIN 4108-3 benannten folgenden Bedingungen:
Es empfiehlt sich, angesichts dieser statischen Randbedingungen fr die Berechnung, im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Tauwasserberechnung von einer rechnerischen Tauwassermenge respektive Verdunstungsmenge zu
sprechen, um damit offenzulegen, dass es sich hier nicht um reale Feuchtemengen handelt. Stattdessen ist das Glaserverfahren ein Nachweisverfahren, mit dem nachzuweisen ist, dass die oben genannten Bedingungen eingehalten werden. Ein massives Bauteil mit einer Tauwassermenge von 999,5 g/m und einer Verdunstungsmenge von 1000 g/m ist
also im Sinne der DIN vllig in Ordnung, weil die Tauwasser-Hchstgrenze von 1000 g/m unterschritten wird und die
berechnete Menge wieder austrocknen kann..
die als Druck beschrieben werden kann. Wrme ist die kinetische Energie der Molekle (Brownsche Bewegung). Je
wrmer die Molekle eines Stoffes sind, desto strker sind sie in Bewegung. Im Feststoff schwingen die Molekle in
ihrem festgelegten Kristallgitter. Im Gas knnen sie sich frei und ungeordnet bewegen und schieen durch den Raum,
nehmen jeden Raum ein sagte der Chemieunterricht. Das Wasserdampf-Luftgemisch im Haus ist ein Gas. Dabei gilt
es zu erkennen, das Wasser ein besonderer Stoff ist, der flssig, gasfrmig und fest vorkommen kann. Gasfrmig wird
er durch die durch Erwrmung bedingte strkere Moleklbewegung, die ein Herausschieen von Moleklen aus dem
flssigen Wasser erzeugt. Dies geschieht im Haus z.B. auf der menschlichen Hautoberflche (Schwei), den vielfltigen
Wasseroberflchen im Haushalt (Bad, Kche, Pflanzenbltter) oder beim Kochen. Damit wir eine Vorstellung von den
Vorgngen bekommen: In einen Fingerhut passen 600 Trilliarden Wassermolekle, der Molekldurchmesser betrgt
etwa 0,3 Millionstel mm. Die Geschwindigkeit eines gasfrmigen Wasserstoffmolekls bei 20 C liegt bei 1800 km/h.
Prof. Lothar Grn hat den bergang von Flssigwasser in die Dampfphase am Beispiel des offenen Systems unserer
Huser so dargestellt:
Jeder Punkt ist ein Wassermolekl, die Pfeile deuten die ungeordnete Bewegung der Molekle im Raum an. 1 = Wasser, 2 = Bewegung der Wassermolekle in ihrer Flssigphase, 3/4 = Austausch von Moleklen an der Grenzschicht Luft/Wasseroberflche, kondensieren einer gewissen Zahl
herausschieender Molekle in der klteren Luft, zurcksinken in das Wasser, z.B. in der Natur als Nebel ber Wasser bekannt. 5 = Strker erwrmte
Molekle verlassen das Wasser und die Grenzschicht, sind dann kein Nebel mehr, sondern dampffrmig und damit unsichtbar.
Die frei beweglichen aus Flssigwasser verdunsteten Wassermolekle bezeichnen wir als Dampf (unsichtbar). Diese
Molekle bleiben so lange dampffrmig, wie ihre Bewegungsenergie dazu ausreicht. Auf ihrem ungeordneten Weg
durch den freien Raum eines Zimmers stoen sie auch an dessen Begrenzungsflchen. Diese sind, ganz anders als Luft,
viel undurchlssiger fr die Wassermolekle, die nur in die Poren und Kapillaren der Baustoffe eindringen knnen.
Baustoffe bestehen nur zu einem geringen Teil aus Poren, Beton z.B. nur zu 26 %, Ziegel zu 40 %. Ihr Feststoffanteil
macht sie dampfbremsend. Diese Eigenschaft messen und bezeichnen wir als den Wert oder Wasserdampfdiffusionswiderstand. Bereits ab Wandinnenfarbe oder Tapete bleibt der Groteil der Wasserdampfmolekle im Raum zurck,
prallt von den Wnden ab, geht durch Fenster- und Fugenlftung nach auen ab oder hlt die Luftfeuchte auf dem Wert,
der der Gre der Feuchtequellen im Raum entspricht.
Diejenigen Molekle, die in die Poren und Kapillaren eindringen, wandern durch ihre Eigenbewegung (Wrmeenergie)
weiter durch das Bauteil. Dabei stoen sie gegeneinander, gegen die Wandungen der Kapillaren, fangen sich in Sackporen, prallen zurck in Gnge, kondensieren an Porenwandungen, durchnssen diese, trocknen auf
der gegenberliegenden Porenwandungsseite als Dampf wieder in die Nachbarpore hinein usw.
Bei diesen Prozessen reduziert sich die Zahl der vordringenden Molekle weiter, durch den Masseanteil des Stoffes, den sie durchdringen (-Wert). Da die Bauteile im Winter nach auen klter
sind werden die Molekle auf ihrem Weg zur Auenseite immer klter und dadurch immer langsamer (kinetische Energie wird aufgezehrt). Und hier wirkt nun eine besondere Eigenschaft des
Wassermolekls. Wassermolekle haben eine Dipolwirkung, ihre Plus- und ihre Minuspole
(elektrische Ladung) ziehen sich an, wenn durch die Wrmeenergie (Geschwindigkeit) diese
Bindungswirkung nicht aufgebrochen ist. Bei geringer Wrmeenergie prallen die zusammenstoenden Wasserdampfmolekle nicht mehr voneinander ab, sondern ziehen sich elektrisch an,
bilden wieder Flssigwasser. Diese Wasserstoffbrckenbindung ist durch die Dipoleigenschaft
des Wassers bedingt (siehe Abbildung). Das entstehende Flssigwasser bildet zunchst einen Wasserfilm an den Kapillar- und Porenwandungen, zum guten Schluss sind die Kapillaren ganz ausgefllt, das Bauteil ist von kondensierendem
Wasser durchfeuchtet.
In diesem Vorgang gibt es also keine durch Druck vorangetriebenen Molekle, sondern je nach Erwrmungsgrad des
Wasserdampf-/Luftgemisches eine molekulare Eigenbewegung der Wasserdampfmolekle. Den Partialdruck des
Wasserdampfes innerhalb des Luftdrucks benutzen wir hingegen nur als Hilfsgre fr die Berechnung der Tauwassermengen.
100.000 Pascal
1.170 Pascal
Bei der hier angenommenen blichen Innenluftfeuchte und Temperatur betrgt der Wasserdampfteildruck im Luftdruck
also nur 1,1 % des gesamten Luftdrucks. Oder in alten Einheiten ausgedrckt: Auf den cm Bauteil wirkt ein Wasserdampfteildruck innerhalb des Luftdrucks von 13 Gramm, aber ein Luftdruck von 1 kg/cm.
Im Ergebnis sind 95 % aller Wandbauarten von einem Tauwassernachweis freigestellt. Nur fr Sonderkonstruktionen,
etwa mit starker uerer Feuchte-Abdichtung oder fr die Innendmmung, ist nach wie vor eine Berechnung erforderlich. Fr andere Bauteile sind die mengenmigen Ausnahmeregelungen hnlich. Man kann heute sagen, das Kapitel
4.3 befreit rund 95 % aller Auenbauteile von einer Tauwasserberechnung nach DIN 4108-3.
Parametervariation: Vollziegelwand 38 cm beidseitig verputzt bei unterschiedlichem Auentemperaturen, Tauwasserberechnung nach DIN 4108-3
Bei den harten und unrealistischen Normbedingungen der Tauwasserberechnung der DIN 4108 errechnen sich auch in
ungedmmten Wnden Tauwassermengen von ber 200 g/m. Ungedmmte, auch als atmend bezeichnende Wnde,
wie die hier betrachtete, zwischen 1850 und 1950 bliche Vollziegelwand mit Mindestwrmeschutz (1,5 W/(mK)),
sind dann nicht Tauwasserfrei. Daraus kann fr Beurteilungen von Altbaukonstruktionen schon ein erster Schluss gezogen werden: Immer erst die Ursprungskonstruktion und ihre Berechnungsergebnisse anschauen, bevor eine nachtrglich
gedmmte Konstruktion beurteilt wird. Wird die rechnerische Tauwassermenge mehr oder weniger durch die Dmmassnahme ist die Frage, denn tauwasserfrei mssen die Bauteile ja nicht sein (s.o.).
Die Taupunkttemperatur liegt bei ungedmmten monolithischen Wnden meist im ueren Wanddrittel vor dem Auenputz. Es ist kein Punkt, sondern ein Bereich, in dem Tauwasserausfall rechnerisch stattfindet. Dieser Bereich liegt
bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bei -5 C bis -8 C, es taut also bei Minusgraden. Dieser Ort oder Bereich erscheint nur deshalb als fester Ort, weil immer unter den gleichen Normbedingungen gerechnet wird
und der Diffusionswiderstand mineralischer Wandbaustoffe hnlich ist.
ndert man die Auentemperatur von 10 C auf -5 % C, so geht die Tauwassermenge zurck, der Bereich beschrnkt sich jetzt direkt auf die Grenzschicht zwischen Auenputz und Vollziegel.
Bei 0 C Auentemperatur gibt es keinen rechnerischen Tauwasserausfall mehr in der ungedmmten Vollziegelwand.
Fazit: Der Bereich der Taupunkttemperatur richtet sich also nach den jeweiligen Auen- und Innentemperaturen. Da
diese sich in der Realitt stndig ndern, ist auch der Taupunkttemperatur stndig eine verschiedene bzw. ndert sich
die Lage dieses Bereiches stndig.
Fr den Betrachter: Auf allen Skizzen ist innen rechts, auf allen Grafiken ist innen dann leider links.
Normklima
-10 C ta, 2 Monate
*T
20.0
[Pa
*
]
S
15.0
10.0
200
0
5.0
0.0
150
0
100
0
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK),
35
-5.0
*D
-10.0
[C]
1
500
U = 1,5 W/(mK)
0.0
0.5
Tgw=1.72[m]
0
0
1.0
1.5
2.0
0 Sd (*d)
0 [m] 0
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 232 g/m, WV = 1022 g/m
Tauwasserzone Bereich vor dem Auenputz im Mauerwerk
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
2.5
Tgk=2.05[m]
0
*T=Temperatur*S=Dampfsttigungsdruck (100%)
*S=Dampfdruck (bei 100% Ausfall!)
U = 0,21 W/(mK)
Schichtaufbau:
FALL D
*T
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 357 g/m, WV = 1102 g/m
Tauwasserzone Bereich vor dem Auenputz im Mauerwerk.
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
0
0.00
0.50
Tgw=1.83[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=1.98[m]
Variante
- 5 C ta, 2 Monate
U = 1,5 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
2000
10.0
5.0
1500
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK),
35
0.0
*D
-5.0
1000
[C]
1
500
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 89 g/m, WV = 1162 g/m
Tauwasserzone direkt Grenzflche vor
dem Auenputz im Mauerwerk
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
0
0.00
0.50
Tgw=2.05[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=2.05[m]
Variante
0 C ta, 2 Monate
U = 1,5 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
17.5
15.0
12.5
2000
10.0
7.5
5.0
1500
2.5
*D
0.0
1000
[C]
1
500
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK),
35
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Kein Tauwasserausfall
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
0
0.00
0.50
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Normklima
- 10 C ta, 2 Monate
50 % r.F. innen
U = 1,5 W/(mK)
*T
[Pa]
Schichtaufbau:
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=1.72[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=2.05[m]
Variante
- 10 C, 2 Monate
80 % r.F. innen
U = 1,5 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
*D
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 232 g/m, WV = 1022 g/m
Tauwasserzone Bereich vor dem
Auenputz im Mauerwerk
Bauteil ist zulssig nach DIN
4108-3
0.0
1500
-5.0
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7
W/(mK), 10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81
W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=0.48[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=2.05[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 669 g/m, WV = 888 g/m
Tauwasserzone fast ber die
gesamte Mauerwerkstiefe bis vor
den Auenputz.
Bauteil zulssig nach DIN 4108-3
Variante
- 10 C, 2 Monate
60 % r.F. innen
U = 1,5 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500 *D
-5.0
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7
W/(mK), 10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81
W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=1.10[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=2.05[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 390 g/m, WV = 901 g/m
Tauwasserzone ab Mitte Wand
bis zum Auenputz
Bauteil ist zulssig nach DIN
4108-3
Variante
- 10 C, 2 Monate
30 % r.F. innen
U = 1,5 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
-10.0
1000
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7
W/(mK), 10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81
W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
[C]
*D
500
0
0.00
0.50
Tgw=2.05[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=2.05[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 4 g/m, WV = 1162 g/m
Tauwasserzone direkt an der
Rckseite Auenputz
Bauteil ist zulssig nach DIN
4108-3
Vollziegelwand bei unterschiedlichen Dmmstandard und Dmmarten, Tauwasserberechnung nach DIN 4108
Die Berechnung beginnt wieder mit dem IST-Zustand. Im ungedmmten, historischen Zustand weist die Vollziegelwand einen Tauwasserausfall von 232 g/m auf, der jedoch unter den zulssigen 1000 g/m liegt und wieder austrocknen kann.
Mit 12 cm Polystyrol-WDVS als Auendmmung geht die rechnerische Tauwassermenge auf 19 g/m um 92 % zurck.
Auch diese Menge kann wieder austrocknen. Dies widerspricht oftmals den Erwartungen, dass durch die diffusionsdichtere Polystyrolplatte ein Wasserdampfstau entstnde. Hier ist zu lernen, dass EPS nicht dampfdichter als Holz ist (
35) und dass diese dampfbremsende Wirkung nicht schdlich sondern ntzlich ist. Die Dmmplatte bremst den Wasserdampf 35-mal strker als Luft und reduziert damit die Tauwassermenge. Dort wo der Temperaturverlauf im Dmmstoff
absinkt, sind nur noch wenige Wasserdampfmolekle im Dmmmaterial vorhanden. Unterstellt man einen diffusionsoffeneren Auenputz (statt 35 nur 10), wre die Tauwassermenge Null, was aber nicht erforderlich ist, da ja nur gezeigt werden muss, dass die rechnerische Menge unter 1000 g/m liegt.
Bei 15 cm EPS-WDVS als Auendmmung geht die rechnerische Tauwassermenge auf Null zurck, auch mit dampfbremsendem Kalkzementputz als Auenputz. Hier wirkt sich die dampfbremsende Wirkung des Polystyrols in der beschriebenen Weise gnstig aus.
Bei einem WDVS aus 12 cm Mineralfaser liegt ein absolut diffusionsoffener Dmmstoff vor (Glas- oder Steinwolle).
Die berechneten Tauwassermengen bleiben gegenber der ungedmmten Wand etwa gleich, die Verdunstung kann
stattfinden. Hier kann eine grere Wassermoleklmenge in den Kaltbereich im Dmmstoff vordringen, da der Dmmstoff nicht dampfbremsend wirkt. Das ist kein Problem, da wir sich die Tauwassermenge der ungedmmten Wand nur
um wenige Gramm erhht und weit unter der Hchstgrenze von 1000 g/m bleibt.
Mit einem diffusionsoffenen Auenputz ( 10), wrde die rechnerische Tauwassermenge auf Null sinken, da dann der
Wasserdampf fast ungebremst an die Auenluft bergehen kann. Aber auch dies ist nicht ntig, da das MF-WDVS
unter Normanforderungen in Ordnung ist. Nachzuweisen sind ja nicht Null Gramm, sondern eine Menge unter 1000
Gramm Tauwasser pro m.
Nur der Freude am Rechnen wegen, wurde berechnet, ab welcher Dmmschichtdicke bei MineralfaserAuendmmungen die rechnerische Tauwassermenge gegen Null geht. Es wren 7 m Mineralwolle als WDVS erforderlich. Doch wrde man den Anhngern der rechnerischen Null eher einen offenporigen Auenputz nahelegen, das kollidierte weniger mit Grenzabstnden und Kosten.
U = 1,5 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
Schichtaufbau:
Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK), 10
Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK), 35
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 232 g/m, WV = 1022 g/m
Tauwasserzone Bereich vor dem Auenputz im Mauerwerk
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
500
0
0.00
0.50
Tgw=1.72[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=2.05[m]
10
U = 0,24 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00 1.00
Tgw=6.55[m]
2.00
Schichtaufbau:
Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK), 10
Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK), 35
EPS 0,12 m, 0,035 W/(mK), 35
KZ-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK), 35
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 19 g/m, WV = 1148 g/m
Tauwasserzone im EPS vor dem neuen
Auenputz.
Nach Kapitel 4.3 keine Berechnung
erforderlich.
6.00 7.00
Tgk=6.55[m]
U = 0,21 W/(mK)
Schichtaufbau:
Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK),
35
EPS 0,18 m, 0,035 W/(mK), 35
KZ-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK), 35
FALL A
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.0
2.5
5.0
Sd (*d) [m]
7.5
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Kein Tauwasserausfall
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3.
Nach Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich.
U = 0,24 W/(mK)
Schichtaufbau:
Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK), 10
Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK), 35
MinFaser 0,12 m, 0,035 W/(mK), 1
KZ-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK), 35
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=2.47[m]
1.00
1.50
2.00
Sd (*d) [m]
2.50
3.00
Tgk=2.47[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 237 g/m, WV = 1401 g/m
Tauwasserausfall in der Mineralfaser vor
dem Auenputz
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3.
Nach Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich.
11
U = 0,24 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK), 10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK),
35
(4) MinFaser 0,12 m, 0,035 W/(mK), 1
(5) Auen-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK), 10
-10.0
1000
[C]
1
4 5
500
0
0.00
0.50
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Kein Tauwasserausfall
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3.
Nach Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich.
U = 0,00001 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK), 10
(2) Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK), 5
(3) Kalkzementputz 0,02 m, 0,87 W/(mK),
35
(4) MinFaser 7,0 m, 0,035 W/(mK), 1
(5) Auen-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK), 35
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.0
2.5
5.0
Sd (*d) [m]
7.5
10.0
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Kein Tauwasserausfall ab 7 m Mineralwolle !!
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3.
Nach Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich.
7m
12
3.
Die historischen Systeme vor Verankerung des Glaser-Verfahrens in die DIN 4108-3 (1850-1981). Sie sind
in der Regel diffusionsoffen oder durch Materialeigenschaft ist der Dmmstoff (ungeplant) dampfbremsend.
Die Systeme nach 1981 oder in der unmittelbaren Vorzeit. Sie halten sich an die Tauwasserberechnung und
haben entweder eine separate diffusionshemmende Schicht oder sind im Material diffusionshemmend oder
sind von einer Tauwasserberechnung nach DIN 4108-3 freigestellt (Holzwolleleichtbauplatten).
Die Systeme ab 2005: Zu den Systemen unter 2 treten nun bewusst diffusionsoffene und kapillar leitende
Dmmsysteme, meist verputzbar. Diese Systeme entsprechen noch nicht den Anforderungen der DIN 4108-3.
Bei der Betrachtung der folgenden Varianten bitte beachten. Die ungedmmte Ausgangswand hat einen rechnerischen
Tauwasserausfall von 232 gm und Tauperiode (2 Monate), die wieder austrocknet. Hieran sind die Varianten zu messen.
Historische Innendmmung
ab 1920 bekannt.25 cm
Vollziegelwand mit 3,5 cm
Torf- oder Holzwolleleichtbauplatte
U = 0,72 W/(mK)
[Pa]
FALL D
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
12
500
0
0.00
1.00
Tgw=0.22[m]
2.00
3.00
Sd (*d) [m]
4.00
5.00
Tgk=2.54[m]
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Torfdmmplatte, 0,025 m, 0,05
W/(mK), 2
(3) Vollziegel 0,38 m, , 0,81 W/(mK),
5
(4) KZ-Auenputz, 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 2030 g/m, WV = 620 g/m
Heute msste das System nach DIN
4108-3 bewertet werden: Die gerechnete Tauwassermenge liegt
ber 1000g/m und kann nicht mehr
austrocknen.
Nach DIN 4109-3 nicht baubar.
13
U = 0,75 W/(mK)
Schichtaufbau:
(1) Gipskarton 0,0125 m, 0,21 W/(mK),
8
(2) EPS-Dmmplatte, 0,02 m, 0,04
W/(mK), 30
(3) Hohlblockstein 0,30 m, , 0,52
W/(mK), 5
(4) KZ-Auenputz, 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
FALL D
*T
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 336 g/m, WV = 838 g/m
Tauwassermenge 10 % kleiner als
im ungedmmten Zustand.
Bauteil ist auch heute zulssig nach
DIN 4108-3
500
0
0.00
0.50
Tgw=0.83[m]
1.00
1.50
2.00
Sd (*d) [m]
2.50
3.00
Tgk=2.20[m]
U = 0,74 W/(mK)
Schichtaufbau:
FALL D
*T
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
12
500
0
0.00
1.00
Tgw=0.18[m]
2.00
3.00
Sd (*d) [m]
4.00
5.00
Tgk=2.57[m]
U = 0,34 W/(mK)
[Pa]
Schichtaufbau:
FALL D
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 2424 g/m, WV =625 g/m
Zulssige rechnerische Tauwassermenge von 1 kg/m ist berschritten. Tauwasser trocknet nicht wieder aus. Produkte waren bis 1970
am Markt. Schden sind nicht bekannt. Heute nach DIN 4108-3 nicht
mehr baubar.
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 66 g/m, WV =224 g/m
Rechnerische Tauwassermenge
0
gegenber ungedmmter Wand
0.0
2.5
5.0
7.5
10.0
deutlich reduziert. Menge liegt unter
Tgw=6.55[m]
Sd (*d) [m]
Tgk=6.70[m]
*T=Temperatur *S=Dampfsttigungsdruck (100%) *S=Dampfdruck (bei 100% Ausfall!)
1000 g / m2 und trocknet wieder
aus. Bauteil ist zulssig nach DIN
4108.
500
14
Innendmmung: 38 cm
Vollziegelwand mit 8 cm
Mineralwolle und diffusionshemmender Schicht
U = 0,34 W/(mK)
[Pa]
Schichtaufbau:
FALL B
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.0
2.5
Tgw=6.18[m]
5.0
Sd (*d) [m]
7.5
10.0
Tgk=6.18[m]
Innendmmung: 38 cm
Vollziegelwand mit 6 cm
diffusionsoffenem Dmmstoff
[Pa]
20.0
Schichtaufbau:
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
4
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 74 g/m, WV =233 g/m
Rechnerische Tauwassermenge
gegenber ungedmmter Wand
deutlich reduziert. Menge liegt unter
1000 g / m2 und trocknet wieder
aus. Bauteil ist zulssig nach DIN
4108.
U = 0,59 W/(mK); EnEV 2009
nicht erfllt
FALL D
*S
123
500
0
0.00
1.00
Tgw=0.33[m]
2.00
3.00
Sd (*d) [m]
4.00
5.00
Tgk=2.26[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 1588 g/m, WV =632 g/m
Zulssige rechnerische Tauwassermenge von 1 kg/m ist berschritten. Tauwasserebene hinter Dmmplatte bis Wandmitte
Produkte sind am Markt, Haftungsrisiko ungeklrt.
15
Innendmmung: 38 cm
Vollziegelwand mit 13 cm
diffusionsoffenem Dmmstoff (EnEV)
U = 0,35 W/(mK)
Schichtaufbau:
FALL D
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1 2 3
500
0
0.00
1.00
Tgw=0.54[m]
2.00
3.00
Sd (*d) [m]
4.00
5.00
Tgk=0.69[m]
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1 2 3
500
0
0.00
1.00
Tgw=0.45[m]
2.00
3.00
Sd (*d) [m]
4.00
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 1269 g/m, WV =1119 g/m
Zulssige rechnerische Tauwassermenge von 1 kg/m ist berschritten. Produkte sind am Markt, Haftungsrisiko ungeklrt.
U = 0,33 W/(mK)
Schichtaufbau:
FALL D
2000
5.00
Tgk=0.60[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 1566 g/m, WV =1288 g/m
Zulssige rechnerische Tauwassermenge von 1 kg/m ist berschritten. Tauwasser trocknet nicht wieder aus. Produkte sind am Markt,
Haftungsrisiko ungeklrt.
16
U = 0,234 W/(mK)
Schichtaufbau:
FALL A
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
2
1
500
0
0
50000
100000
Sd (*d) [m]
150000
200000
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Ab 60 mm Dmmdicke tauwasserfrei
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3.
Nach Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich.
17
Hohblockstein-Auenwnde um 1970, mit Innendmmung; Kombination mit Auendmmung, Tauwasserberechnung nach DIN 4108-3
Ab 1969 wurden Auenwnde durchaus schon besser gedmmt, als es die DIN 4108 mit ihrem Mindestwrmeschutz
vorschrieb. Ein Klassiker war die Bims-Hohlblocksteinwand (2-Kammer-Stein) mit einer Innendmmung von 2-4 cm
Hartschaum (Poresta, Styropor) mit Rigipsbekleidung.
Die ungedmmte Ausgangswand hat einen rechnerischen Tauwasserausfall von 364 g/m (bei zwei Monaten -10 C
Auentemperatur am Stck), die wieder austrocknen knnen. Sie ist also nach DIN 4108-3 in Ordnung.
Mit einer 2 cm dicken Hartschaum-Innendmmung geht dieser rechnerische Tauwasserausfall um rund 10 % auf 336
g/m zurck. Die Innendmmung hat die Situation also verbessert, da der Hartschaum mit einem Wasserdampfdiffusionswiderstandsfaktor von 30 eine dampfbremsende Wirkung hat. Der Taupunkttemperaturbereich erstreckt sich mit
Innendmmung fast auf den gesamten Hohlblockstein, da ber die gesamte Steinbreite durch die Innendmmung die
Temperatur abgesenkt ist. Die Situation wird ja bei -10 C Auentemperatur gerechnet. Die Tauwassermenge liegt
jedoch in beiden Fllen (gedmmt/ungedmmt) weit unter den zulssigen 1000 g/m und die Austrocknung ist ebenfalls
gewhrleistet. Die Innendmmung hat eine feuchtetechnische Verbesserung gebracht.
Wird die alte Innendmmung nun durch eine Auendmmung auf den neusten Stand gebracht, muss die Innendmmung
nicht entfernt werden. Die uere Dmmung, hier von 12 cm Dicke, schtzt den gesamten dahinter liegenden
Wand/Innendmmbereich indem sie die Querschnittstemperatur bis zum Innenputz erhht. In der Folge bleiben die
nach auen wandernden Wassermolekle warm, behalten ihre kinetische Energie und kondensieren nur noch zu einem
geringen Teil in der neu aufgebrachten Auenwanddmmplatte. Der Tauwasserausfall ist nun gegenber dem Ausgangszustand um 90 % reduziert. Die schon im Ausgangszustand feuchtetechnisch sichere Situation ist noch sicherer
geworden. Eine vernderte Lage des Taupunktes (besser: Taupunkttemperatur) hat keine sachliche Bedeutung, entscheidend ist, ob die zulssige Tauwassermenge von 1000 g/m (bei rechnerisch 1440 Stunden -10 C Auentemperatur
nachzuweisen) berschritten wird. Das ist nicht der Fall.
Will man die innere Wrmedmmung durch eine zustzliche Innendmmschicht verbessern, dann bieten sich z.B. 4 cm
Polystyrol mit Gipskartonplatte an. Auch hier sinkt der vorhandene Tauwasserausfall ab und zwar auf 249 g/m, die
wieder austrocknen knnen. Die Lsung kann gebaut werden. Allerdings sollte auf bereits vorhandene starke Wrmebrcken geachtet werden (z.B. durchlaufende Betonbalkonplatte). Hier kann sich am raumseitigen Abschluss der Innendmmung Schimmel bilden. Das kommt jedoch auch auf die Feuchtebelastung im Raum an. Entschrft werden
solche Situationen durch einen Hartschaumdmmkeil unter der Betondecke oder auf dem jeweiligen Betonbauteil, der
30 cm in den Raum hinein auf Deckenuntersichten und Innenwnde geklebt werden kann, wenn erforderlich.
Die gemachten Aussagen treffen auch fr den 3-Kammer-Hohlblockstein zu. Dargestellt ist ein Fall mit 4 cm Hartschaum-Innendmmung mit Rigipsbekleidung. Auch hier tritt gegenber der ungedmmten Wand weniger Tauwasser
auf. Eine Zusatzdmmung innen oder eine Zusatzdmmung auen knnen vorgenommen werden. In beiden Fllen wird
durch die dampfbremsende Wirkung des Hartschaums die rechnerische Tauwassermenge in der Wand reduziert. Auf
Wrmebrcken muss auch hier gesondert geachtet werden, wegen der Gefahr von Oberflchenkondensat.
Durch eine Auendmmung mit 12 cm WDVS aus Polystyrol wird die rechnerische Tauwassermenge der ungedmmten Hohlblocksteinwand auf Null zurckgefhrt.
18
Hohlblocksteinwand 30 cm,
beidseitig verputzt
U = 1,39 W/(mK)
FALL D
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Hohlblockstein 0,30 m, , 0,52
W/(mK), 5
(3) KZ-Auenputz, 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=1.43[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 364 g/m, WV = 1142 g/m
Tauwasserzone Bereich von 5-10
cm Tiefe vor dem Auenputz im
Mauerwerk
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
2.00
2.50
Tgk=1.65[m]
Hohlblocksteinwand 30 cm,
12 cm Auendmmung WDVS
U = 0,24 W/(mK)
FALL A
*T
[Pa]
Schichtaufbau:
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
0
0.00
1.00
2.00
3.00
4.00
Sd (*d) [m]
5.00
6.00
Hohlblocksteinwand 30 cm,
Innendmmung, 2 cm Polystyrol
U = 0,75 W/(mK)
[Pa]
FALL D
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
Schichtaufbau:
(1) Gipskarton 0,0125 m, 0,21 W/(mK),
8
(2) EPS-Dmmplatte, 0,02 m, 0,04
W/(mK), 30
(3) Hohlblockstein 0,30 m, , 0,52
W/(mK), 5
(4) KZ-Auenputz, 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=0.83[m]
1.00
1.50
2.00
Sd (*d) [m]
2.50
3.00
Tgk=2.20[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 336 g/m, WV = 838 g/m
Tauwasserzone fast ber die gesamte Steinbreite, aber 10 % kleinere Menge als im ungedmmten
Zustand.
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
19
Hohlblocksteinwand 30 cm
2 cm Innendmmung + 12 cm
Auenwanddmmung aus
Polystyrol
U = 0,21 W/(mK)
[Pa]
FALL D
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1 2
500
0
0.00 1.00
Tgw=6.04[m]
2.00
3.00 4.00
Sd (*d) [m]
5.00
6.00 7.00
Tgk=6.10[m]
Hohlblocksteinwand 30 cm
2 cm Innendmmung + 4 cm
Zusatz-Innendmmung aus
EPS
HBL ID 2 cm
FALL D
*T
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 31 g/m, WV = 1.192 g/m
Geringe Tauwasserzone direkt vor
dem neuen Auenputz im Polystyrol
des WDVS. 90 % kleinere Menge
als im ungedmmten Zustand
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
500
0
0.00
1.00
Tgw=2.00[m]
U = 0,395 W/(mK)
[Pa]
Schichtaufbau:
2.00
3.00
4.00
Sd (*d) [m]
5.00
6.00
Tgk=3.37[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 249 g/m, WV = 427 g/m
Tauwasserzone von der Innenseite
her im HBL bis Wandmitte.
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3
Hohlblocksteinwand 36,5 cm
Dreikammerstein
U = 0,91 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Hohlblockstein 0,365 m, , 0,52
W/(mK), 5
(3) KZ-Auenputz, 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
-10.0
1000
[C]
1
500
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 297 g/m, WV = 1.072 g/m
Geringe Tauwasserzone direkt vor
dem alten Auenputz im Mauerwerk.
0
0.00
0.50
Tgw=1.75[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=1.98[m]
20
U = 0,66 W/(mK)
FALL D
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 261 g/m, WV = 899 g/m
Tauwasserzone 10 cm Tiefe im
Mauerwerk vor dem Auenputz.
500
0
0.00
Tgw=1.78[m]
1.00
2.00
Sd (*d) [m]
3.00
Tgk=2.38[m]
Schichtaufbau:
(1) Gipskarton 0,0125 m, 0,21 W/(mK),
8
(2) EPS-Dmmplatte, 0,04 m, 0,04
W/(mK), 30
(3) Hohlblockstein 0,365 m, , 0,41
W/(mK), 5/10
(4) KZ-Auenputz, 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
U = 0,20 W/(mK)
FALL A
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1 2
500
0
0.00
1.00
2.00
3.00
4.00
Sd (*d) [m]
5.00
6.00
Schichtaufbau:
(1) Gipskarton 0,0125 m, 0,21 W/(mK),
8
(2) EPS-Dmmplatte, 0,02 m, 0,04
W/(mK), 30
(3) Hohlblockstein 0,30 m, , 0,52
W/(mK), 5
(4) KZ-Auenputz, 0,02 m, 0,87
W/(mK), 35
(5) EPS-Dmmplatte, 0,12 m , 0,035
W/(mK), 35
(6) KZ-Putz, 0,01 m, , 0,87 W/(mK),
35
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Kein Tauwasserausfall.
21
U = 1,46 W/(mK)
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=0.81[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=1.72[m]
FALL D
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=0.87[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 553 g/m, WV = 914 g/m
Tauwasserausfall In Luftschicht auf
kalter Innenoberflche der Auenschale Bauteil ist zulssig nach DIN
4108-3. Nach Kapitel 4.3 keine
Tauwasserberechnung erforderlich.
U = 1,24 W/(mK)
Schichtaufbau:
2.50
Tgk=1.56[m]
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Vollziegel 0,12 m, , 0,81 W/(mK),
5
(3) Koksasche, 0,2 W/(mK), 2
(4) Vollziegel 0,12 m, 0,81 W/(mK),
10
(5) KZ-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK),
35
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 589 g/m, WV = 902 g/m
Tauwasserausfall in Dmmschicht
auf kalter Innenoberflche der Auenschale. Bauteil ist zulssig nach
DIN 4108-3. Nach Kapitel 4.3 keine
Tauwasserberechnung erforderlich.
22
Porenbetonwand 20 cm
U = 1,15 W/(mK)
[Pa]
FALL D
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.50
Tgw=1.75[m]
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
2.00
2.50
Tgk=2.10[m]
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Porenbeton 0,20 m, 0,30 W/(mK),
10
(3) KZ-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK),
35
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 141 g/m, WV = 1471 g/m
Tauwasserausfall in Porenbeton vor
dem Auenputz. Bauteil ist zulssig
nach DIN 4108-3. Nach Kapitel 4.3
keine Tauwasserberechnung erforderlich.
Porenbetonwand 20 cm mit
12 cm WDVS EPS
U = 0,23 W/(mK)
[Pa]
FALL A
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
1.00
2.00
3.00 4.00
Sd (*d) [m]
5.00
6.00
7.00
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
10
(2) Porenbeton 0,20 m, , 0,30 W/(mK),
10
(3) KZ-Putz, 0,015 m, 0,87 W/(mK),
35
(4) EPS-Dmmplatte, 0,12 m, 0,035
W/(mK), 35
(5) KZ-Putz, 0,01 m, 0,87 W/(mK), 35
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 0 g/m, WV = 0 g/m
Kein Tauwasserausfall. Bauteil ist
zulssig nach DIN 4108-3.
Nach Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich.
23
Porenbetonwand 20 cm
Mit 6 cm Innendmmung
extr. Polystyrol
U = 0,38 W/(mK)
Gasbetonplatt-0.20m12 cm WDVS
FALL D
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00 1.00
Tgw=5.81[m]
2.00
6.00 7.00
Tgk=5.87[m]
Porenbetonwand 20 cm
Mit 9 cm Innendmmung,
MULTIPOR
Gasbetonplatt-0.20m12 cm WDVS
FALL C
*T
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
0
1.00
1.50
Sd (*d) [m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 3 g/m, WV = 506 g/m
Tauwasserausfall etwa Mitte Porenbeton-Auenwand. Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3. Nach Kapitel
4.3 keine Tauwasserberechnung
erforderlich.
Schichtaufbau:
500
0.00
0.50
Tgw=0.37[m]
U = 0,35 W/(mK)
[Pa]
Schichtaufbau:
2.00
2.50
3.00
Tgk=1.22[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 1613 g/m, WV = 2017 g/m
Tauwasserausfall ab altem Innenputz bis Mitte Porenbeton. Bauteil ist
zulssig nach DIN 4108-3. Nach
Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich.
24
Betonwand 3,5 cm
Innendmmung mit Holzwolleleichtbauplatten
U = 1,48 W/(mK)
[Pa]
FALL B
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
12
500
0
0.0
5.0
Tgw=0.22[m]
10.0
15.0
Sd (*d) [m]
20.0
25.0
Tgk=0.22[m]
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
5
(2) Holzwollleichtbauplatte, 0,035 m,
0,093 W/(mK), 3/5
(3) Beton 0,18 m, 2,1 W/(mK),
70/150
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 3221 g/m, WV = 2778 g/m
Tauwasserausfall Grenzschicht
Dmmplatte/Betonwand ist rechnerisch massiv. Bauteil ist trotzdem
zulssig nach DIN 4108-3. Nach
Kapitel 4.3 keine Tauwasserberechnung erforderlich !
25
Fachwerkwand 12 cm,
Ziegel
U = 2,5 W/(mK)
[Pa]
FALL D
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
5
(2) Ziegel/Balken, 0,12 0,81/0,13
W/(mK), 5/10 und 40
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
0.25
Tgw=0.03[m]
0.50
0.75
Sd (*d) [m]
1.00
1.25
Tgk=0.38[m]
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 290 g/m, WV = 3485 g/m
Tauwasserausfall bereits im Innenputz bis in die Ziegelausfachung.
Gefahr von Oberflchenkondensat,
deswegen keine Fachwerkhuser in
Sibirien. Bauteil ist zulssig nach
DIN 4108-3. Nach Kapitel 4.3 keine
Tauwasserberechnung erforderlich !
26
Fachwerkwand 12 cm,
Ziegelgefach, Holzwolleleichtbauplatte Innendmmung, verputzt
U = 1,5 W/(mK)
[Pa]
FALL B
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
5
(2) Holzwolleichtbauplatte 0,025 m,
0,093 W/(mK), 3/5
(3) Ziegel/Balken, 0,12 0,81/0,13
W/(mK), 5/10 und 40
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 2549 g/m, WV = 3538 g/m
Tauwasserausfall in Dmmplatte in
Feldbereich. Im Balkenbereich verbleibt kein Tauwasser im Bauteil.
0
0.00
0.25
Tgw=0.20[m]
0.50
0.75
Sd (*d) [m]
1.00
1.25
1.50
Tgk=0.20[m]
Fachwerkwand 12 cm,
Ziegelgefach, Extrud. PS,
verputzt o. GKP
U = 0,41 W/(mK)
FALL D
*T
[Pa]
20.0
*S
15.0
10.0
2000
5.0
0.0
1500
-5.0
*D
-10.0
1000
[C]
1
500
0
0.00
1.00
Tgw=4.60[m]
2.00
3.00
4.00
Sd (*d) [m]
5.00
6.00
Tgk=4.95[m]
Schichtaufbau:
(1) Kalkgipsputz 0,015 m, 0,7 W/(mK),
5
(2) Extrudierter Polystyrolschaum 0,06
m, 0,03 W/(mK), 80/250
(3) Ziegel/Balken, 0,12 0,81/0,13
W/(mK), 5/10 und 40
Ergebnis Glaserverfahren:
WT = 74 g/m, WV = 568 g/m
Tauwasserausfall in Dmmplatte vor
dem Ziegel und im Balkenbereich.
Es verbleibt kein Tauwasser im
Bauteil.
Bauteil ist zulssig nach DIN 4108-3.
27