Coverstory

Heike Makatsch im VOGUE-Coverinterview über die Suche nach Balance, Dankbarkeit und den Mangel an spannenden Rollen für Frauen über 45

Von der Viva-Moderatorin zu einer der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands und nun auch noch Yogi: Heike Makatsch hat viel erreicht. Ihr Ziel: Balance. Ein Gespräch über Dazulernen, den Mut, Fehler zu machen und innere Ruhe.
Heike Makatsch VogueCover
HEIKE MAKATSCH trägt ein ecrufarbenes Strickkleid und Top aus Seiden-Mousseline, beides von CHANEL.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe using Dior Beauty

Heike Makatsch ist Coverstar der VOGUE-Dezemberausgabe – die Titelgeschichte.

Es ist ein Abend Anfang Oktober, am nördlichen Ufer des Chiemsees steht Heike Makatsch in einem etwas sumpfigen Stückchen Schilf und schwingt im Takt von Billie Eilishs "L’Amour de Ma Vie" mit, als wir das Covermotiv für diese Ausgabe fotografieren. Nach einem Tag voller Regengüsse wird wenige Minuten später die graue Wolkendecke aufreißen und pünktlich zum Sonnenuntergang ein Naturspektakel in den kitschigsten Orange- und Pinktönen liefern. "Ich hatte wirklich das Gefühl, dass wir im Einklang waren mit dem Außen. Wir haben nicht versucht, gegen die Natur zu arbeiten, sondern mit ihr zusammen etwas zu erschaffen", sagt Makatsch später über den Tag, den große Teile der Crew in Gummistiefeln verbrachten. Immer dabei: die Boombox der Schauspielerin, aus der neben Billie Eilish etwa auch "The Only One" von Lionel Richie oder "Goodnight Moon" von Shivaree tönten. Sie verlasse sich darauf, um sich in die richtige Stimmung zu versetzen, "weil Musik, die ich liebe, ganz viel in mir aktiviert".

Roter Ledermantel von KHAITE. Gelbgoldring "Knot" mit Diamanten, von TIFFANY & CO.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe

Die 53-Jährige, die mit ihren drei Töchtern in Berlin-Prenzlauer Berg lebt, zählt zu den populärsten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie startete ihre Karriere Anfang der 90er als Moderatorin beim Musiksender Viva, wechselte später zu "Bravo TV", und 1996 wagte Makatsch in Detlev Bucks "Männerpension" den Sprung in die Schauspielerei – mit Erfolg. Im Laufe ihrer Karriere war sie in zahlreichen nationalen wie auch internationalen Fernseh- und Kinoproduktionen – etwa "Resident Evil" (2002) – zu sehen, spielte als Kommissarin im "Tatort" und eindrücklich biografische Hauptrollen wie etwa Margarete Steiff (2005) oder Hildegard Knef (2009).

Nun, um die Weihnachtszeit, werden viele sie wieder im Klassiker "Tatsächlich Liebe" (2003) sehen. Derzeit spielt Makatsch außerdem in "Where’s Wanda?", der ersten deutschen Apple-TV+-Serie, 2025 kommt – neben anderem – "Bibi Blocksberg – Das große Hexentreffen" mit ihr in die Kinos. Viel los also bei einer Künstlerin, die erfolgreich versucht, das hektische Berufsleben durch innere Ausgeglichenheit zu bewältigen.

Heike Makatsch im VOGUE-Coverinterview über die Suche nach innerer Ruhe, persönliches Wachstum und Rollen, an die man sich erinnert

VOGUE: Sind Sie jemand, der sich meistens ausgeglichen fühlt?

Heike Makatsch: Ich denke, das ist ein Lebensthema für uns alle. In der Welt, in der wir leben, mit den Anforderungen, die an uns gestellt werden, kann man gar nicht früh genug anfangen, es für sich als Lebenssinn zu sehen, eine Balance zu finden. Oder Oasen, wo man die Balance wiederherstellen und sich resetten kann. Um dann wieder in die Welt gehen zu können und dort Gutes zu erzeugen; sei es in zwischenmenschlichen Begegnungen, im Kreativen oder im generellen beruflichen Schaffen. Wie geht man im Alltag miteinander um? Wenn da die Basis ausbalanciert ist, dann ist das ein sehr wertvoller Beitrag zum Leben, auch für die anderen.

Kurzer, asymmetrischer Trenchcoat von VAUTRAIT. Hemd mit Bindekragen, von PETAR PETROV. Schwarzer Rock von DIOR. Flache Stiefeletten von JIL SANDER.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe

Wo finden Sie diese Oasen?

Dass man ausgeglichener und weniger impulsgesteuert agiert, sondern sich besser regulieren kann, ist natürlich ein langer, andauernder Prozess, der auch mit dem Verstehen seiner selbst zu tun hat. Für mich sind zum Beispiel meine Kinder ein Spiegel, der mir immer wieder zeigt, wann es Zeit ist, mich auszubalancieren, weil ich gern auf eine bestimmte Art mit ihnen umgehen möchte. Mir hilft Yoga, in meinen Körper und raus aus meinem Kopf zu kommen, eine Verbindung zu meinem Atem und mir selbst aufzubauen, Meditation und Ruhe in meinen unruhigen Geist zu
bekommen. Ich sehe das als eine Art Tisch-Aufräumen: Erst wenn er geordnet ist, kannst du wieder anfangen, kreativ zu sein. Früher musste ich mich eher dazu zwingen; mir war zwar theoretisch klar, dass diese Inseln des Embodiments wichtig sind (die Embodiment-
Theorie besagt, dass der Körper – zum Beispiel die Haltung – Einfluss auf das mentale Befinden hat, Anm. d. Red.). Jetzt merke ich aber, dass mein Körper danach verlangt.

Sie haben vor ein paar Jahren Ihre Yogaausbildung gemacht – wie wirkt sich das auf Ihren Alltag aus?

Ich habe dadurch noch mehr Verständnis für das nötige Mindset entwickelt. Für die Gewaltlosigkeit, die Neidlosigkeit, die Zufriedenheit und das Dranbleiben, all diese Dinge, die zum Yoga-Weg gehören, die Yamas und Niyamas, die dich durch deinen Alltag tragen (Yamas beschreiben das ethische Fundament im Umgang mit anderen, Niyamas dagegen den persönlichen Lebensstil, geprägt von Einfachheit, Anm. d. Red.). Das ist ein guter Wegweiser durch all die Versuchungen, durch die man so manövriert im Leben, das ja auch stark von Konsum und Ablenkungen und Konkurrenz getrieben ist. Dass man sich klarmacht, was der jeweilige Motor für das Handeln ist. Den zu hinterfragen und dann möglicherweise den gewaltfreieren oder weniger getriebenen Ansatz für seine Entscheidungen zu wählen – das ist schon der erste Schritt zum Balance-Finden. Dann merkt man nämlich bei vielem: Das brauche ich eigentlich gar nicht.

Wann ist Ihnen das zuletzt so gegangen?

Oft ist es so etwas wie: Ich muss heute Abend zu diesem Termin; aber ich weiß, ich schaffe das eigentlich kaum. Dann fragt man sich: Warum muss ich denn da eigentlich hin? Und dann kommen plötzlich ziemlich oberflächliche Gründe hoch. Es hat meistens nichts damit zu tun, dass man sich etwas Gutes tut, sondern dass man getrieben ist vom Gesehenwerden, Jemanden-treffen-Müssen oder von der Angst, jemand könnte sauer sein. Wenn man es erst mal unter die Lupe nimmt und vielleicht eine kleine Meditation oder Yoga macht, dann wird man gelassener und erkennt möglicherweise für sich, dass es auch in Ordnung wäre, zu Hause zu bleiben und in die Badewanne zu gehen. Das ist natürlich nicht immer der Fall, es gibt auch gute Gründe, irgendwo hinzugehen, aber es tut gut, wenigstens innezuhalten und sich zu fragen, warum. Dass man sich seines Nordsterns bewusst wird. Wer will ich eigentlich sein? Wo will ich hin? Wie möchte ich mal gesehen werden, wenn ich nicht mehr bin? Wenn solche Fragen dein tägliches Tun umgeben, dann balanciert das viel aus – beziehungsweise es sortiert, was wichtig und nicht so wichtig ist.

Strick-Longsleeve mit Kapuze und grauer Blazer, beides von MIU MIU. Ohrring aus Weißgold mit Diamanten, von TIFFANY & CO.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe

Heike Makatsch über lebenslanges Wachsen und den Mut, Fehler zu machen

Wie würden Sie gern wahrgenommen werden?

Als suchend. Nach der Wahrheit oder diesem Nordstern, diesem Kompass suchend würde ich gern wahrgenommen werden. Ich glaube, es ist schon eine große Qualität, wenn man sich im Klaren ist, dass da immer noch viel Luft nach oben ist, was die eigene Entwicklung angeht. Und ich würde gern wahrgenommen werden als jemand, der sich seine Verirrungen eingesteht. Dass man Selbstkritik üben kann, dass man da demütig ist, aber eben auch mutig genug, Fehler zu machen. Ich will mir nicht so ein Alles-richtig-Machen einbetonieren oder mich nicht mehr wagen, mich zu bewegen. Sondern weiterhin Sachen ausprobieren, aber gleichzeitig das Handeln abgleichen. Dann macht auch das Älterwerden Spaß, wenn man weiß: Hey, ich bin jetzt schon einen schönen Weg gegangen und mir selbst – im Vergleich zu vor 30 Jahren – ein ganzes Stück voraus. Aber gleichzeitig zu wissen: Der Lernprozess ist noch lange nicht abgeschlossen.

Denken Sie sich manchmal: Ich wünschte, ich hätte der 20-jährigen Heike diese Weisheit mitgeben können?

Nein, denn woher hätte ich sie nehmen sollen? Obwohl all diese Themen natürlich auch bei uns zu Hause kursieren, und da merke ich schon, wie das aufgesogen wird – auch von den jungen Leuten. Ich bin oft ganz verblüfft, was für kluge Sachen aus den reflektierten Köpfen von Teenager:innen kommen. Ich habe das Gefühl, da fängt das Suchen jetzt schon an. Anders als ich früher denken sie nicht einfach, sie hätten die Weisheit schon gefunden, sondern verstehen: Okay, da gibt es vieles, was ich lernen kann.

Man hat bei Ihnen das Gefühl, dass Sie konstant am Drehen sind, aber immer schön ein Projekt nach dem anderen. Ist das Ihre Herangehensweise an die Work-Life-Balance?

Ja. Im Schauspielberuf verläuft alles immer in Wellen. Es gibt dann Blöcke mit viel Arbeit; und dann kommt wieder Ebbe, Flut, Ebbe, Flut ... Man muss mit beidem umgehen lernen, es sind irgendwie Extremsituationen. Wenn viel los ist, dann meistens richtig viel, und da können auch Probleme mit der Bodenhaftung entstehen, mit denen man umgehen muss. Und bei Ebbe ist richtig Ebbe, manchmal ohne Ausblick auf Projekte in der nahen Zukunft, und dann ist nicht Bodenhaftung das Problem, sondern Selbstzweifel oder Zukunftsängste. Diese beiden Gefühlszustände können sich schnell hintereinander abwechseln – und sich da auszubalancieren, ist generell eine wichtige Aufgabe von Freischaffenden. Bei der Schauspielerei insbesondere, weil du dabei sehr von außen abhängig bist und wenig eigene Kontrolle hast. Du kannst dich nicht wie eine Künstlerin hinsetzen und sagen: Ich werde jetzt ein Bild malen oder ein Lied schreiben oder ein Buch, sondern du wartest, bis jemand kommt und sagt: Dich möchten wir gerne haben. Gut ist natürlich, wenn man außerhalb dieses Berufs noch etwas hat, was einem von Wert ist. Dafür habe ich gesorgt in meinem Leben, und dafür bin ich sehr dankbar.

Hatten Sie früher eine Vorstellung von Ihrem jetzigen Leben, haben Sie es manifestiert?

Ich habe mir schon Sachen vorgestellt, aber nicht so konkret. Ich war immer offen dafür, wo der Weg mich hinführen wird. Das ist für mich generell eine ganz gute Navigation durchs Leben: Was
schenkt es mir gerade oder wo sind Türen, durch die ich gehen kann? Und nicht so sehr: Genau dann möchte ich genau das erreicht haben. Ich überlege eher, wie ich aus einer Situation etwas Gutes machen kann, statt mir eine ganz andere Situation zu wünschen. Klingt ein bisschen konservativ, aber ...

Ich finde das eher angenehm realistisch.

Manche predigen ja eher: think big! Aber ich glaube, ich bin doch relativ realistisch, ja.

Daunenmantel mit großem Bindekragen, von MARIE ADAM-LEENAERDT. Hemdblusenkleid aus Seide, von PLAN C. Rosafarbene Leggings von LORO PIANA. Loafers von PRADA.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe

Heike Makatsch über den Mangel an interessanten Filmrollen für Frauen über 45

Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen genug spannende Rollen angeboten werden?

Nein.

Wovon würden Sie sich mehr wünschen?

Es ist jetzt ein Beschweren auf hohem Niveau, denn eigentlich bin ich über den Status quo extremst dankbar. Natürlich würde ich mir wünschen, dass mal ein ambitionierter Arthouse-Film auf mich zukommt und mir ein wahnsinnig künstlerisches Drama angeboten wird. Ich sehe mich da, aber vielleicht sehe ich mich da auch falsch. Vielleicht kommt es aber auch noch – oder ich mache das irgendwann mal selber.

Es geht ja in verhältnismäßig wenig Filmen zentral um die Gefühlswelt von Frauen über 45. Haben Sie das Gefühl, dieser Zustand verbessert sich?

Ich kann nur dazu aufrufen, mehr in die Gefühlswelt von Frauen über 45 hineinzugehen, und ich kann auch nur dazu aufrufen, in ihnen noch etwas anderes zu sehen als Mütter. Auf der anderen Seite ist natürlich das Muttersein oder Nicht-Muttersein im Leben einer Frau auch essenziell, klar. Das Thema muss nicht ausgeblendet werden. Muttersein oder Nie-Mutter-zu-Sein oder dann Nicht-mehr-Mutter-zu-Sein – all diese Wandlungen im Leben sind extrem emotional und interessant. Diese Themen sehe ich im Film wirklich wenig. Und mindestens 50 Prozent der Bevölkerung wären daran interessiert, würde ich behaupten. Aber ich bin optimistisch, dass sich da etwas tut, weil das etwas ist, was diskutiert wird, wozu sich auch andere Schauspielerinnen schon öffentlich geäußert haben. Ich wundere mich, dass von den Entscheidungstragenden nicht anerkannt wird, dass da auch einfach ganz praktisch gesehen ein Markt ist. Aber das kommt. Es werden mehr Frauen in Drehbücher und Writers' Rooms (Team von Drehbuchautor:innen, die gemeinsam Geschichten, Figuren und Handlungsstränge für eine Serie entwickeln, Anm. d. Red.) involviert, und dann wird das ganz organisch stattfinden.

Elfenbeinfarbener Fellmantel von PROENZA SCHOULER. Top aus Kaschmir, von IRIS VON ARNIM. Gliederkette „Hard Wear“ aus Gelbgold mit Pavé-Diamanten, von TIFFANY & CO.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe

Heike Makatsch über die populärsten Stationen ihrer Karriere und soziales Engagement

Nach Ihrem Karrierebeginn bei Viva waren Sie für viele das ewige "Girlie". Ist das ein Titel, der nervt?

Ich weiß gar nicht, ob ich immer noch mit diesem Girlie in Verbindung gebracht werde. Aber es ist auch irgendwie schön zu merken, dass für eine ganze Generation von Deutschen diese Girlie-Viva-Zeit eine sehr bedeutende war – was ich weder damals noch bis vor Kurzem wirklich sehen konnte. Viva wurde kürzlich 30 Jahre alt, da wurde das alles noch mal ein bisschen hochgespült,
und dabei merkte ich, dass ich bei etwas Prägendem dabei sein durfte, das für die Leute einer gewissen Generation was geöffnet hat, eine positive Bedeutung hatte. Insofern nervt mich das nicht. Ich sehe die Zeit auch als Basis für mein Schaffen – hätte ich Viva nicht gemacht, würde ich wahrscheinlich nicht hier mit Ihnen sitzen. Aber klar, als es noch frischer war, fühlte ich mich durch diese Girlie-Schublade zum Teil in meiner Entwicklung gehemmt und irgendwie reduziert auf etwas, mit dem ich mich gar nicht identifizieren konnte. Und da entstand ein Widerstand bei mir, und es war mir ein großes Anliegen, anders wahrgenommen zu werden. Aber jetzt im Nachhinein sehe ich, dass das, was die Leute in mir gesehen haben, zum Teil auch wirklich da war. Es war ein Teil von mir, den ich aber vielleicht zu kurz gefasst fand.

Es gibt bei Menschen in der Öffentlichkeit immer Rollen, die bei den Leuten besonders im Gedächtnis bleiben. Vermutlich werden Sie auch weiterhin viel auf "Tatsächlich Liebe" angesprochen?

Lustigerweise werde ich immer mehr darauf angesprochen, je länger es zurückliegt. Wahrscheinlich weil der Film eine Weihnachtstradition geworden ist und ihn mittlerweile wirklich fast jede:r schon mal irgendwann gesehen hat. Jetzt ist es aber nun mal so – ohne dass ich Illusionen zerstören will –, dass das für mich kein Film war, bei dem ich das Gefühl hatte, jetzt wirklich mal alles gezeigt und mich komplett hineingeworfen zu haben. Ich hatte ungefähr vier Drehtage und war ein bisschen eingeschüchtert von der britischen Starpower, die am Set um mich herumstand, und am Ende froh, dass ich da irgendwie durchgekommen bin. Und trotzdem ist das jetzt aber der Film, für den man überall erinnert wird.

Der Film ist immerhin recht gut gealtert, finde ich.

Ja, und auch da sage ich: Danke, dass ich bei so was dabei sein durfte. Obwohl ich nicht das Gefühl habe, dass mein Wirken damit so viel zu tun hat. Aber etwas zu erschaffen, was bei Menschen etwas bewegt, ist ja eigentlich der Grund, warum man Filme macht. Und dieser Film tut das auf jeden Fall. Ich glaube, jede:r will danach nach Hause laufen und den geliebten Menschen sagen, dass er:sie sie liebt, und damit ist ja schon ganz viel erreicht.

Kleid aus Strickschlaufen mit Stehkragen, von STELLA McCARTNEY. Strumpfhose von EMILIO CAVALLINI. Kitten Heels von MIU MIU. Silberringe "Sphere" und "Sling", beide von SASKIA DIEZ.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe

Sie sind auch Botschafterin der zivilen Seenotrettungsorganisation SOS Humanity. Warum ist Ihnen das wichtig?

Um dieser Entmenschlichung entgegenzutreten, die immer mehr stattfindet. Diesen Menschen geht es sehr, sehr viel schlechter als uns – und die Teile der Welt, in denen wir leben, haben das teilweise auch mitverantwortet. In der Diskussion, in der wir uns jetzt gerade auch hier in Deutschland befinden, hat man das Gefühl, dass für Asyl bald gar kein Raum mehr ist und wir den Menschen, die aus Regionen von Krieg, Folter, Missbrauch entfliehen wollen, die Tür vor der Nase zuschlagen. Das ist alles – auch das Asylrecht – sehr kompliziert. Aber eins ist klar: Wenn Menschen kurz davor sind, zu ertrinken, sollten wir sie retten.

Unsere VOGUE-Dezemberausgabe mit Heike Makatsch auf dem Cover ist ab dem 23.11.2024 im Handel erhältlich ist – hier können Sie sie schon jetzt bei Amazon vorbestellen (auch im Bundle mit einem VOGUE-Jahreskalender in zwei verschiedenen Farben)!

Full Credits Photoshoot:

Fotografin: NOÉMI OTTILIA SZABO
Styling: KIRA MÄRZ
Haare: ULI WISSEL
Make-up: MELANIE HOPPE USING DIOR BEAUTY
Produktion: JANNIS BIRSNER für VERS
Lokale Produktion: MORITZ MÃœLLER
Director Talent Casting: DOMINIK WIMMER
European Visuals Director: JAMIE SPENCE
European Design Director: JANNICO MEYER
Visual Editor: ANDREA VOLLMER-HESS
Head of Editorial Content: KERSTIN WENG

HEIKE MAKATSCH trägt ein ecrufarbenes Strickkleid und Top aus Seiden-Mousseline, beides von CHANEL.Fotografin: Noémi Ottilia Szabo. Styling: Kira März. Haare: Uli Wissel. Make-up: Melanie Hoppe using Dior Beauty

Mehr Themen auf VOGUE.de:

Lesen Sie mehr