Gehäuse (Hardware)

Im Detail: Gehäuse

Das PC-Gehäuse, oft als letzter Gedanke bei der Zusammenstellung eines PCs betrachtet, ist tatsächlich eine der langlebigsten Komponenten und verdient so gesehen besondere Aufmerksamkeit. Die Auswahl des richtigen Gehäuses hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie viel Platz soll der Rechner überhaupt einnehmen? Welche Kühlkomponenten sollen verwendet werden? Welche Anforderungen müssen für die zu verbauende Hardware erfüllt sein?

Größen und Formen
PC-Gehäuse variieren erheblich in ihrer Größe, von kleinen Miniaturgehäusen im Mini-ITX-Format bis hin zu großen Big-Tower-Modellen. Die Auswahl der Gehäusegröße hängt vom Mainboard, den anderen Komponenten und dem verfügbaren Platz ab.

Wichtige Gehäusetypen sind:

Tower-Gehäuse: Diese sind die häufigsten und werden in Mini-Tower, Midi-Tower und Full-Tower unterteilt.

SFF-Gehäuse: SFF steht für „Small Form Factor“ und bezeichnet besonders schmale/flache, aber stets Gehäuse mit geringem Volumen, um Platz zu sparen.

Cube: Cube-Gehäuse sind fast gleich in Breite, Tiefe und Höhe und werden sowohl bei kleineren als auch normalen ATX-PCs verwendet.

HTPC-Desktop-Gehäuse: Flachere Gehäuse, die heutzutage seltener vorkommen und vor allem fürs Wohnzimmer konzipiert sind.

Die Größe des Mainboards bestimmt auch die Auswahl des Gehäuses. Die gängigen Mainboard-Formate sind nach Größe sortiert Mini-ITX, Micro-ATX, ATX und E-ATX, wobei jeder Typ spezifische Abmessungen hat. Während eine kleine Mini-ITX-Platine problemlos in einen Big-Tower passen und kein grober Schnitzer per se bedeuten würde, ist ein E-ATX-Mainboard in einem zu kleinen Gehäuse, das etwa maximal M-ATX unterstützt, sehr wohl ein zu vermeidender Fehlkauf. Die meisten Midi-Tower-Gehäuse bieten jedoch genug Fläche für die verbreiteten ATX-Mainboards.

Kühlung und Lüftung:
Die Kühlungsmöglichkeiten sind ein entscheidender Aspekt bei der Auswahl eines PC-Gehäuses, insbesondere für leistungsstarke Systeme. Die Platzierung und Anzahl der Lüfter, sowie die Möglichkeit, modulare Wasserkühlungskreisläufe zu integrieren, sind wichtige Überlegungen.

Material und Bauweise:
Gehäuse bestehen meist aus Materialien wie Stahl, Aluminium oder Kunststoff. Die Wahl und Verarbeitung des Materials beeinflusst die Stabilität, das Gewicht und teilweise auch die Kühlungseffizienz des Gehäuses.

Erweiterungsmöglichkeiten:
Die Anzahl der Einbauschächte und Erweiterungsslots kann für zukünftige Aufrüstvorhaben des PCs wichtig werden. Mehr Einbauschächte bedeuten mehr Flexibilität für zusätzliche 2,5- und 3,5-Zoll-Festplatten, optische Laufwerke oder andere Komponenten wie RGB-Hubs und Lüfter-Steuerungseinheiten.

Design und Ästhetik: 
Das äußere Erscheinungsbild eines Gehäuses, einschließlich Beleuchtung und Farbschemata, ist für viele Benutzer ein entscheidender Faktor sein. Dies gilt insbesondere für Gaming-PCs, bei denen das Design und der eigene Geschmack oft eine größere Rolle spielt.

Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit:
Die Möglichkeit, das Gehäuse leicht zu öffnen und Komponenten ohne großen Aufwand auszutauschen, kann ein wichtiger Praxispunkt für die Wartung und Aufrüstung des PCs sein. Einfaches Kabelmanagement und die Anordnung der Anschlüsse und Schalter (etwa bei der Variante und Position der „Front“-Anschlüsse) spielen ebenfalls eine Rolle für die Benutzerfreundlichkeit.

Schalldämmung:
Für die viele Anwender, bei denen die Geräuschentwicklung eine Rolle spielt, ist die Schalldämmung ein erwähnungswürdiger Punkt. Gehäuse mit guter Schalldämmung können die Lärmbelastung von Nebengeräuschen wie Spulenfiepen oder beweglichen Teilen reduzieren.

Die Wahl des richtigen PC-Gehäuses ist eine Balance zwischen gewünschter Funktionalität, Ästhetik und Kompatibilität. Die Berücksichtigung aller persönlich essenziellen Punkte stellt sicher, dass das ausgewählte Gehäuse den Anforderungen und Vorlieben des Benutzers entspricht und eine langfristige Investition darstellt.