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gefallen

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

gefallen (Deutsch)

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Positiv Komparativ Superlativ
gefallen
Alle weiteren Formen: Flexion:gefallen

Worttrennung:

ge·fal·len, keine Steigerung

Bedeutungen:

[1] im Krieg durch Feindeinwirkung gestorben
[2] übertragen, wertend, veraltend, meist in festen Wendungen: Ansehen, (gesellschaftlichen) Status verloren habend

Sinnverwandte Wörter:

[1] abgeschossen

Beispiele:

[1] Im Gegensatz dazu hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die ukrainischen Verluste seit Kriegsbeginn auf etwa 43.000 gefallene Soldaten und 370.000 Verletzte geschätzt.[1]
[2] „Gefallene Vorbilder werden nicht ohne Häme gern als gefallene Engel stilisiert.“[2]
[2] „Sein archaistischer Sinn, sowie seine Neigung, gefallene geschichtliche Autoritäten wiederaufrichten zu helfen […], offenbart sich auch in andern seiner Werke, […]“[3]
[2] „Auf seiner Himmelsreise bekommt Henoch auch ein Gefängnis gefallener Engel zu sehen, und er berichtet über die Geschichte ihres Falls, […]“[4]
[2] „In der Öffentlichkeit werden die erwischten Athleten als ›gefallene Helden‹, als ›Dopingsünder‹ stigmatisiert.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] gefallener Engel[6], gefallene Seele, (veraltet:) gefallene Frau/gefallenes Mädchen[7]

Wortbildungen:

Gefallener

Übersetzungen

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[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgefallenen
[1] The Free Dictionary „gefallen, Thesaurus ‚gefallen‘
[1] Duden online „fallen, Punkt 4. a)

Quellen:

  1. Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Jahresrückblick zeigt Putins Misere. In: Frankfurter Rundschau. 4. Januar 2025, ISSN 0940-6980 (URL, abgerufen am 4. Januar 2025).
  2. Martin Hailer: Fehlerfreundliche Vor-Bildlichkeit. In: Helga Kuhlmann (Herausgeber): Fehlbare Vorbilder in Bibel, Christentum und Kirchen. Theology in the Public Square/Theologie in der Öffentlichkeit. Band 2, LIT Verlag, Berlin, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10749-7, Seite 19, DNB 1007151943 (Google Books, abgerufen am 3. Januar 2025).
  3. Friedrich August Nitzsch: Augusti, Johann Christian Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie. 1. Auflage. Band 1, Duncker & Humblot, München, Leipzig 1875, Seite 686 (Wikisource, abgerufen am 3. Januar 2025).
  4. Heinrich Krauss: Die Engel. Überlieferung, Gestalt, Deutung. Beck, München 2000, ISBN 978-3-406-44735-8, Seite 37, DNB 957451865 (Google Books, abgerufen am 6. Januar 2025).
  5. Karl-Heinrich Bette: Sporthelden. Spitzensport in postheroischen Zeiten. transcript Verlag, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4633-7, DNB 1166583619 (Google Books, abgerufen am 6. Januar 2025).
  6. Wikipedia-Artikel „Höllensturz#Gefallener_Engel
  7. Wikipedia-Artikel „Gefallenes Mädchen
Person Wortform
Präsens ichgefalle
dugefällst
er, sie, esgefällt
Präteritum ichgefiel
Konjunktiv II ichgefiele
Imperativ Singulargefalle!
gefall!
Pluralgefallt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gefallen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:gefallen

Worttrennung:

ge·fal·len, Präteritum: ge·fiel, Partizip II: ge·fal·len

Aussprache:

IPA: [ɡəˈfalən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild gefallen (Info), Lautsprecherbild gefallen (Info), Lautsprecherbild gefallen (Österreich) (Info)
Reime: -alən

Bedeutungen:

[1] mit Dativ: jemandem angenehm sein
[2] reflexiv: sich (selbstverliebt) geben als

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch gevallen  gmh, althochdeutsch gifallan  goh, in der ursprünglichen Bedeutung „zufallen, zuteilwerden“, siehe auch die Etymologie zu fallen[1]

Synonyme:

[1] ansprechen, zufriedenstellen
[2] sich aufspielen

Gegenwörter:

[1] missfallen

Beispiele:

[1] „Es mag erstaunlich sein, dass da eine Frau so frei und offen spricht, von Erlebnissen, wie sie Frauen meistens noch verwehrt sind, doch gerade dies muss dem englischen Publikum gefallen haben.“[2]
[1] „Das angenehme am Älterwerden: Mir gefallen immer mehr Frauenjahrgänge.“[3]
[1] Diese Bluse hier tät mir schon gefallen.
[2] „Ich gefiel mir in der Rolle [eines Duckmäusers und Sonderlings], übertrieb sie noch, und grollte mich in eine Einsamkeit hinein, die nach außen beständig wie männlichste Weltverachtung aussah, während ich heimlich oft verzehrenden Anfällen von Wehmut und Verzweiflung unterlag.“[4]
[2] „Unser Reichstag, der nun so lange schon tagt, ohne daß es dadurch aufgehört hätte, Nacht zu sein im lieben Vaterlande, gefällt sich in selbstgefälliger Geschwätzigkeit und in langweiligen Interpellationen.“[5]

Redewendungen:

erlaubt ist, was gefällt
sich etwas gefallen lassen
jemanden gefällt jemandes Nase nicht

Sprichwörter:

jedem Narren gefällt seine Kappe

Wortbildungen:

Gefallen, gefällig

Übersetzungen

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[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gefallen
[1, 2] Duden online „gefallen (reizen, begeistern)
[1, 2] The Free Dictionary „gefallen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgefallen

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 649, Eintrag „1gefallen“.
  2. Salomé Kestenholz: Sie will wissen wie weit ihre Kühnheit sie fortträgt oder Warum radikalisieren sich Frauen?. Beiträge zu Biografien französischer Revolutionärinnen. Edition R & F, Zürich 1984, Seite 56
  3. Gabriel Laub: Philosophistisches. In: Zeit Online. Nummer 31, 29. Juli 1977, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 16. Oktober 2013).
  4. Hermann Hesse: Demian. Die Geschichte von Emil Sinclairs Jugend, Viertes Kapitel: Beatrice. www.gutenberg.org, abgerufen am 16. Oktober 2013
  5. Wolfgang Gasser: Erlebte Revolution 1848/49. Das Wiener Tagebuch des jüdischen Journalisten Benjamin Kewall. Böhlau Verlag, 2010, ISBN 978-3486589399, Seite 165 f.

Worttrennung:

ge·fal·len

Aussprache:

IPA: [ɡəˈfalən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild gefallen (Info), Lautsprecherbild gefallen (Info)
Reime: -alən

Grammatische Merkmale:

  • Partizip Perfekt des Verbs fallen
gefallen ist eine flektierte Form von fallen.
Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:fallen.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag fallen.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.