Zufall
Erscheinungsbild
Zufall (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Zufall | die Zufälle |
Genitiv | des Zufalles des Zufalls |
der Zufälle |
Dativ | dem Zufall dem Zufalle |
den Zufällen |
Akkusativ | den Zufall | die Zufälle |
Worttrennung:
- Zu·fall, Plural: Zu·fäl·le
Aussprache:
- IPA: [ˈt͡suːˌfal]
- Hörbeispiele: Zufall (Info), Zufall (Österreich) (Info)
Bedeutungen:
- [1] das nicht Vorhersehbare, das nicht Beabsichtigte
- [2] ohne Plural: der Zufall als tätiges Subjekt
- [3] veraltet: plötzliche, deutliche Veränderung der Gesundheit, die nicht näher bezeichnet werden kann
Herkunft:
- frühneuhochdeutsch „zuoval“, Lehnübersetzung des gleichbedeutenden lateinischen accidēns → la. Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.[1]
Synonyme:
- [1] Kontingenz
Gegenwörter:
- [1] Determinismus
- [2] Schicksal
Oberbegriffe:
- [1] Ereignis, Fall
- [2] Höhere Macht
Beispiele:
- [1] „Unfälle sind keine Zufälle, wie so manche Zeitungsnotiz verharmlosend wahrhaben möchte. Unfälle entstehen stets im Zusammenlaufen mehrerer Kausallinien, im Schnittpunkt einer Reihe ungünstiger Umstände und Fehlverhaltensweisen.“[2]
- [1] Das wir uns getroffen haben, war nur Zufall.
- [1] Das kann doch kein Zufall sein!
- [1] „Erstens, wie nahe oder ferne stehen die Häufigkeiten der Übergänge in der Musik von Bach und Beethoven einerseits und in der Musik von Webern andererseits dem Zufall?“[3]
- [1] „Sie wussten beide nicht so recht, ob sie den Zufall komisch oder großartig finden sollten.“[4]
- [1] „Und später, sehr viel später wird Coras Tochter, der er durch Zufall begegnet, ihm den Tod seiner einstigen Innamorata berichten.“[5]
- [2] Der Zufall hat es gewollt, dass ich in dieser Stadt lande.
- [2] Den Brief hat ihm dann der Zufall in die Hände gespielt.
- [2] Der Zufall hat mich hierhin verschlagen.
- [2] „Aber Eos traut dem Zufall nicht.“[6]
- [2] „Manchmal kommt die verdrängte Vergangenheit, kommen die aufgestauten Gefühle urplötzlich wieder ans Tageslicht, durch einen Zufall vielleicht.“[7]
- [2] „Man höre aber nun, wie uns der Zufall ein Erlebnis schenkte, gerade als wolle er die Verrücktheit dieser vortrefflichen Dame immer noch steigern.“[8]
- [3] In den letzten Wochen litt er an allerhand Zufällen.
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] dummer Zufall, durch Zufall, glücklicher Zufall, reiner Zufall, unglücklicher Zufall
- [2] wenn es der Zufall will
Wortbildungen:
- [1] zufällig, Zufallsauswahl, Zufallsbekanntschaft, Zufallsereignis, Zufallsergebnis, Zufallsfund, Zufallsgenerator, Zufallsgröße, Zufallsprodukt, Zufallsspiel, Zufallsstreubereich, Zufallsstreuung, Zufallstreffer, Zufallsverteilung, Zufallszahl
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] das nicht Vorhersehbare, das nicht Beabsichtigte
|
[2] ohne Plural: der Zufall als tätiges Subjekt
[3] plötzliche, deutliche, nicht näher bezeichenbare Veränderung der Gesundheit
- [1] Wikipedia-Artikel „Zufall“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zufall“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zufall“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Zufall“
- [1–3] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Zufall“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Zufall“, Seite 1017.
- ↑ Siegbert A. Warwitz: Verkehrserziehung vom Kinde aus. Wahrnehmen–Spielen–Denken–Handeln. 6. Auflage. Schneider Verlag, Baltmannsweiler 2009, ISBN 978-3-8340-0563-2 , Seite 15.
- ↑ Wilhelm Fucks: Nach allen Regeln der Kunst. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1968, Seite 29.
- ↑ Henning Mankell: Der Sandmaler. Roman. Paul Zsolnay Verlag, München 2017, ISBN 978-3-552-05854-5, Seite 14. Schwedisches Original 1974.
- ↑ Gabrielle Wittkop-Ménardeau: E. T. A. Hoffmann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1966, ISBN 3-499-50113-9, Seite 25 .
- ↑ Reinhard Kaiser: Eos' Gelüst. Roman. Schöffling & Co., Frankfurt/Main 1995, ISBN 3-89561-060-7, Seite 121.
- ↑ Yves Buchheim, unter Mitarbeit von Franz Kotteder: Buchheim. Künstler, Sammler, Despot: Das Leben meines Vaters. Heyne, München 2018, ISBN 978-3-453-20197-2 , Seite 11.
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 10.
Substantiv, m, f, Nachname
[Bearbeiten]Singular m | Singular f | Plural | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Nominativ | der Zufall (Zufall) |
die Zufall (Zufall) |
die Zufalls | |||
Genitiv | des Zufall des Zufalls Zufalls |
der Zufall (Zufall) |
der Zufalls | |||
Dativ | dem Zufall (Zufall) |
der Zufall (Zufall) |
den Zufalls | |||
Akkusativ | den Zufall (Zufall) |
die Zufall (Zufall) |
die Zufalls | |||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Anmerkung:
- Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
- Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Zufall“ – für männliche Einzelpersonen, die „Zufall“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Zufall“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Zufall“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Worttrennung:
- Zu·fall, Plural: Zu·falls
Aussprache:
- IPA: [ˈt͡suːˌfal]
- Hörbeispiele: Zufall (Info), Zufall (Österreich) (Info)
Bedeutungen:
- [1] deutschsprachiger Nachname, Familienname
Abkürzungen:
- [1] Z.
Herkunft:
- Jemand mit dem Namen Zufall ist nach dem ihm zugeteilten Gemeindeland[1] oder nach den ihm zufallenden Abgaben oder Nebeneinkünften[2] benannt.
Namensvarianten:
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
- [1] Jörg Zufall
Beispiele:
- [1] Die Zufalls leben in einem Passivhaus.
- [1] Frau Zufall installiert heute bei uns die Rauchmelder.
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] deutschsprachiger Nachname, Familienname
- [1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4 , „Zufall“, Seite 548.
- [1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4 , „Zufall“, Seite 574.
- [1] Wikipedia-Artikel „Zufall“
- [1] „Zufall“ bei Geogen Deutschland 3.2 Online. Bei Geogen Deutschland v4: „Zufall“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Zufall“
- [1] Verein für Computergenealogie: Metasuche „Zufall“
- [1] Zufall bei forebears.io
- [1] Zufall bei verwandt.de (dort mit Links zu österreichischen, schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)
Quellen:
- ↑ Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4 , „Zufall“, Seite 548.
- ↑ Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4 , „Zufall“, Seite 574.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Zuwahl