Junge
Erscheinungsbild
Junge (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural 1 | Plural 2 | Plural 3 | |
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Nominativ | der Junge | die Jungen | die Jungs | die Jungens |
Genitiv | des Jungen | der Jungen | der Jungs | der Jungens |
Dativ | dem Jungen | den Jungen | den Jungs | den Jungens |
Akkusativ | den Jungen | die Jungen | die Jungs | die Jungens |
Anmerkung zur Verbreitung:
Anmerkung zu den Pluralformen:
- Insbesondere im nord- und mitteldeutschen Raum sind die umgangssprachlichen Pluralformen Jungs und Jungens gebräuchlich.[3]
Worttrennung:
- Jun·ge, Plural 1: Jun·gen, Plural 2: Jungs, Plural 3: Jun·gens
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] männliches Kind
- [2] umgangssprachlich: junger Mann; der Plural Jungen / Jungens steht manchmal auch für Mannschaft (s. unten)
- [3] veraltend: Kurzform für Lehrjunge
- [4] landschaftlich: Bube im Kartenspiel
Herkunft:
- Es wird vermutet, dass Junge eine Verkürzung aus der attributiven Verwendung des Adjektivs jung ist (zum Beispiel der junge Geselle / Mann). Allerdings gab es auch im Mittelhochdeutschen das Wort junge (Jüngling, Jünger), wobei es sich wahrscheinlich um eine Substantivierung des Adjektivs handelt.[4]
Synonyme:
- [1] Bambino, Bub oder Bube, Bübchen, Bübel, Bubi, Büblein, Buttje oder Buttjer oder Buttscher, Dreikäsehoch, Halbwüchsiger, Hosenmatz, kleiner Furz, kleiner Mann (zumeist in der Anrede), Matz, Steppke, (kleines) Kerlchen, Kleiner, Knabe, Knirps, Piepel, Schnaufer, Stropp
- drohend, zumeist in der Anrede: Bürschchen, Burschi, Jüngelchen
- [2] Bursch, Bursche, Heranwachsender, in den 50er und 60er Jahren: Halbstarker, Jüngling, Jugendlicher, scherzhaft: Jungmanne
- [3] Auszubildender, Lehrjunge, Lehrling
- [4] Bauer, Bube, Under, Unter, Wenzel
Gegenwörter:
- [1] Mädchen, Mann
- [2] Erwachsener, Volljähriger
- [3] Lehrherr, Meister
- [4] Dame, Ober
Verkleinerungsformen:
- [1] Jungchen, Jüngelchen, Jünglein
Oberbegriffe:
- [1] Kind
- [2] Mensch
- [4] Spielkarte
Unterbegriffe:
- [1] Goldjunge, Menschenjunge, Roma-Junge, Zwillingsjunge
- [1] elternlos: Waisenjunge; im Spiel: veraltet Gespiele, Spielkamerad; im Sport: Balljunge; in der Schule / im Internat: Schuljunge oder veraltet: Zögling; in der katholischen Kirche: Messdiener, Ministrant, in einem Chor: Chorknabe, in berühmten Chören, dann zumeist im Plural: die Regensburger Domspatzen, die Thomaner, die Wiener Sängerknaben; politisch: Hitlerjunge
- [1] ungezogener Junge: Bengel, Flegel, (kleiner) Frechdachs, Lausbub, Lausebengel, Lausejunge, Lümmel, Rabauke, Range, Rotzbengel, Rotzjunge, Rotzlöffel, Rotznase, (kleiner) Schlawiner, Schlingel, Strolch
- [1] abwertend: Heulsuse, Hosenscheißer, Milchbubi; sexuell: Lustknabe
- [1, 2] Balljunge, Dorfjunge, Fischerjunge, Gassenjunge, Indianerjunge, Küchenjunge, Milchjunge, Nachbarsjunge, Negerjunge, Schiffsjunge, Schuljunge, Schusterjunge, Straßenjunge, Strichjunge, Trommlerjunge, Zeitungsjunge
- [2] Au-pair-Junge
- [2] abwertend: Muttersöhnchen; als Vorbild dienend, abwertend oder auch scherzhaft: Musterknabe, Musterschüler; insbesondere im Märchen als Begleiter des Königssohnes: Knappe; im Sport: Youngster; junger Angestellter im Hotel: Liftboy, Page; sexuell: Edelknabe oder Page, Stricher, Strichjunge, Twink
- [3] Laufbursche
- [4] Herzjunge oder Herz-Junge, Karojunge oder Karo-Junge, Kreuzjunge oder Kreuz-Junge, Pikjunge oder Pik-Junge
Beispiele:
- [1] Das Kind, das Ellen bekommt, wird ein Junge. Die Hebamme rief: „Es ist ein Junge." Ein kleiner Junge spielt mit dem Ball. „Jungs, kommt mal alle her!“
- [1] „Zwei Jahre lang sah sie blaß und düster aus, aber seitdem sie die beiden Jungens und das Mädchen hat, ist sie wieder die schöne Frau von vordem und blüht wie eine Rose.“[5]
- [1] Sie hat drei Jungens aus Wuppertal getroffen.
- [1] „Als Junge war ich mal im Zirkus.“[6]
- [1] „Der Schotte McDonald brachte seinen beiden Jungen einen Luftballon vom Jahrmarkt mit.“[7]
- [1] „Ritter faszinieren kleine Jungs (große mitunter auch), und Mittelalterfestspiele in Burghöfen locken scharenweise die Familien an.“[8]
- [2] Ihr Sohn ist ein netter Junge. „Na, mein Junge, wie geht es dir?“
- [2] „Die Jungens von der gegnerischen Mannschaft riefen mich »Itzig«, sagten, ich hätte den Fußball verhext, fragten mich, ob mein Vater, der Chaim Finkelstein, auch ins Waschbecken pinkelte wie der Stiefvater meines Freundes Max Schulz, ob er seiner Frau auch den Hintern versohle, und wenn nicht, warum nicht?“[9]
- [2] „So schickte man den Jungen hin und her.“[10]
- [3] Der Bäcker schickt seinen Jungen mit den Kuchen zu uns.
- [4] Theodor hat natürlich gleich am Anfang schon mit dem höchsten Jungen gestochen.
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] ein adretter / artiger / dummer / großer / guter / gut erzogener / hübscher / kleiner / kräftiger / lieber / sauberer / schmächtiger / schmutziger / verwöhnter / verzogener / wilder Junge; sei ein lieber Junge und (zum Beispiel: gehe bitte zur Tür!); sie gebar einen Jungen; sie hat einen Jungen bekommen; es ist ein Junge; er ist Vater von einem / zwei / drei Jungen; sie haben zwei Jungen; in der Klasse gibt es zehn Jungen und zehn Mädchen
- [2] er war (immer so) ein netter Junge; na, alter / mein Junge, wie geht’s?; unsere Jungen haben gekämpft / (das Spiel) gewonnen / (das Spiel) verloren
- [4] jemand hat vier Jungen auf der Hand; er kommt mit einem Jungen raus; (gleich zu Anfang / Beginn) die Jungen ausspielen
Wortbildungen:
- Dummejungenstreich oder Dumme-Jungen-Streich,Jungengesicht, jungenhaft, Jungenklasse, Jungenkörper, Jungenname
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] männliches Kind
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[2] umgangssprachlich: junger Mann
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[3] veraltend: Kurzform für Lehrjunge
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[4] landschaftlich: Bube im Kartenspiel
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- [1] Wikipedia-Artikel „Junge“
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Junge“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Junge“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Junge“
- [1, 2, 4] The Free Dictionary „Junge“
- [1–4] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „1Junge“, Seite 860
Quellen:
- ↑ Atlas der deutschen Alltagssprache
- ↑ Austria-Forum
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9 , „1Junge“, Seite 860
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , unter „jung“, Seite 602
- ↑ Hermann Löns: Die Häuser von Ohlenhof. Der Roman eines Dorfes. In: Hans A. Neunzig (Herausgeber): Hermann Löns, Ausgewählte Werke IV. Nymphenburger, München 1986, ISBN 3-485-00530-4, Seite 195-318, Zitat Seite 242.
- ↑ Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 377. Zuerst 1977 erschienen.
- ↑ Frank N. Stein: Böse Witze. Mit Illustrationen von Harry Madcock. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, ISBN 3-423-62060-9, Seite 110.
- ↑ Bruno Preisendörfer: Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit. 7. Auflage. Galiani, Berlin 2016, ISBN 978-3-86971-126-3 , Seite 123.
- ↑ Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 32. Zuerst 1977 erschienen. Kommafehler korrigiert.
- ↑ Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 2, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 48 . Chinesisches Original 1755.
Substantiv, m, f, Nachname
[Bearbeiten]Singular m | Singular f | Plural 1 | Plural 2 | |||
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Nominativ | der Junge (Junge) |
die Junge (Junge) |
die Junges | die Junge | ||
Genitiv | des Junge des Junges Junges |
der Junge (Junge) |
der Junges | der Junge | ||
Dativ | dem Junge (Junge) |
der Junge (Junge) |
den Junges | den Junge | ||
Akkusativ | den Junge (Junge) |
die Junge (Junge) |
die Junges | die Junge | ||
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen |
Anmerkung:
- Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
- Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Junge“ – für männliche Einzelpersonen, die „Junge“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Junge“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Junge“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.
Worttrennung:
- Jun·ge, Plural: Jun·ges
Aussprache:
Bedeutungen:
Herkunft:
Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)
- [1] Mathias Junge (* 1974), deutscher Schauspieler
- [1] Oliver Junge (* 1968), deutscher Mathematiker
- [1] Traudl Junge (1920–2002), deutsche Sekretärin Adolf Hitlers
Beispiele:
- [1] Herr Junge wollte uns kein Interview geben.
- [1] Die Junges fliegen heute nach Südafrika.
- [1] Der Junge trägt nie die Pullover, die die Junge ihm strickt.
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] deutschsprachiger Nachname, Familienname
- [1] Wikipedia-Artikel „Junge (Begriffsklärung)“
- [1] „Junge“ bei Geogen Deutschland 3.2 Online. Bei Geogen Deutschland v4: „Junge“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Junge“
Quellen:
- ↑ Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim (Bearbeiter): Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Dudenverlag, Berlin 2005, Seite 358 f. , Stichwörter: Jung, Junge.
Worttrennung:
- Jun·ge
Aussprache:
Grammatische Merkmale: