Diskussion:er-
Abschnitt hinzufügenWo ist der Unterschied...
[Bearbeiten]zwischen Unterpunkt 2 und 3??? Denn eine Tötungsabsicht ist nunmal so ziemlich die extremste Form von "zielgerichtetem Handeln" den man sich nur vorstellen kann... Aber die Untergruppe der nur mit dem Tod endenden "er-" Worte ist nicht wirklich sehr groß, rechtfertigt das wirklich eine Sonderstellung? --109.201.143.80 03:26, 24. Jul. 2016 (MESZ)
Bedeutung und Beispiel
[Bearbeiten]Zitat:
Bedeutungen:
- [1] Vorsilbe, die ein Nachgeben oder unter Belastung Verändern ausdrückt
- [2] Vorsilbe, die eine zielgerichtete Handlung ausdrückt
- [3] Vorsilbe, die Tod oder eine Tötungshandlung ausdrückt
- [4] Vorsilbe, die einen Zugewinn ausdrückt
- [5] Vorsilbe, die einen Prozess des Größerwerdens ausdrückt
Beispiele:
- [*] Rund 95 % der deutschen Verben mit nichttrennbarem Präfix fangen mit einer der Vorsilben ver-, be-, ent- oder er- an.
- [1] erblassen; erweichen
- [2] erarbeiten; erbetteln
- [3] erdrosseln; erstechen
- [4] erlangen; erfahren
- [5] erwachsen; erstrecken
Zitatende
Hier wird Bedeutung [1] mit Beispiel [1], [3] mit [3], [4] mit [4] und [5] mit [5] begründet. Ohne Präfix wird bei blassen und weichen schon ein Nachgeben oder unter Belastung Verändern ausgedrückt. Ähnliches gilt für [3], drosseln und stechen können eine Tötungshandlung allein darstellen. [4] "nach etwas langen" ist in seiner Konsequenz ein Zugewinn. Letztlich [5], wachsen und strecken ist selbst semantisch eine Vergrößerung oder Größerwerden. Hier wird schlicht [1], [3], [4] und [5] mit sich selbst erklärt und/oder bewiesen. Zu [2] "arbeiten" und "betteln" sind selbst schon zielgerichtet, dafür braucht man das Präfix nicht und kann deshalb nicht die Funktion des Präfixes, hier Zielgerichtetheit auszudrücken, sein.
Die semantische Bedeutung besser gesagt Funktion des Präfixes er- besteht darin zu markieren, dass die Bewegung oder Handlung erst beginnt, die der Verbstamm ausdrückt. Kurzgesagt: Diesen Handlungs-/Bewegungsbeginn markiert das Präfix er-.
- Wenn ich erstarke, bin ich nicht stark, sondern werde stark.
- Wenn ich erwache, bin ich nicht wach, sondern werde erst wach.
- Wenn etwas erblasst, dann ist es nicht blass, sondern wird erst blass.
- Wenn ich etwas erbettle, dann habe ich dieses etwas noch nicht, sondern bekomme es erst, wenn ich mit dem Betteln beginne.
- Wenn ich etwas erlange, dann habe ich es noch nicht, sondern musst erst danach langen.
Das könnte man so weiter durchexerzieren, wird jedoch schwammig, da viele Präfixverben eine übertragende Bedeutung angenommen haben und nicht mehr wortwörtlich verstanden werden können. Beispiel Erwachsen, für sich genommen, wird als Zustand, nicht mehr oder selten sofort als Vorgang verstanden.