"Auf dem Schachbrett der Meister gilt Lüge und Heuchelei nicht lange. Sie werden vom Wetterstrahl der schöpferischen Kombination getroffen, irgendwann einmal, und können die Tatsache nicht wegdeuteln, wenigstens nicht für lange, und die Sonne der Gerechtigkeit leuchtet hell in den Kämpfen der Schachmeister." - Emanuel Lasker, Lehrbuch des Schachspiels, 1925
"Böse im Schach zu verlieren, ist eine der schlimmsten Erniedrigungen überhaupt." - Garri Kasparow, Neon, 03/2008
"Das Schachspiel hat wie die Liebe, die Musik, die Fähigkeit, den Menschenglücklich zu machen. Ich habe ein leises Gefühl des Bedauerns für jeden, der das Schachspiel nicht kennt, so wie ich jeden bedaure, der die Liebe nicht kennt." - Siegbert Tarrasch, Das Schachspiel
"Die Frage nach 'der' Aufgabe im Leben, nach 'dem' Sinn des Lebens – [ist] sinnlos. Sie müsste uns vorkommen, wie etwa die Frage eines Reporters, der einen Schach-Weltmeister interviewt: »Und nun sagen Sie, verehrter Meister – welches ist der beste Schachzug?«" - Viktor Frankl, Ärztliche Seelsorge. Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, Franz Deuticke, Wien 1946- 1997. S. 47
"Ein kleiner Spuk durch die Dampfheizung ging. // Keine Uhr war aufgezogen. // Ein zu früh geborener Schmetterling // Kam auf das Schachbrett geflogen." - Joachim Ringelnatz, aus Heimliche Stunde
"Es tut echt weh, wenn dich jemand mit einem Schachbrett auf den Kopf schlägt." - Garri Kasparow, Neon, 03/2008
"Go hat eine durchgehendere Logik als das Schach, ist ihm an Einfachheit überlegen und steht ihm, glaube ich, an Schwung der Phantasie nicht nach." - Emanuel Lasker, Brettspiele der Völker
"Poe war wirklich morbid, nicht weil er dichterisch, sondern weil er stark analytisch veranlagt war. Selbst das Schachspiel war ihm zu poetisch; er wollte davon nichts wissen, weil es voller Könige, Königinnen und Türme war - wie ein romantisches Gedicht. Das Damenbrett gefiel ihm seiner Nüchternheit wegen besser." - Gilbert Keith Chesterton, über Edgar Allan Poe, Aphorismen und Paradoxa
"Schach - die komplizierteste Vergeudung menschlicher Intelligenz, die sich außerhalb einer Werbeagentur nur finden lässt." - Raymond Thornton Chandler, Der lange Abschied, S. 192
"Schach(spiel): Zu ernsthaft für ein Spiel, zu seicht als Wissenschaft." - Gustave Flaubert, Wörterbuch der Gemeinplätze
(Original franz.: "Échecs (jeu des). – Trop sérieux pour un jeu, trop futile pour une science.") - Dictionnaire des idées reçues (Librio no 175, p.29)
"Wer beim Schachspiel nicht einmal die Figuren in Ordnung zu stellen weiß, der wird es schlecht zu spielen verstehen; und wer nicht Schach bieten kann, der wird auch nie schachmatt setzen können." - Theresa von Ávila, Weg der Vollkommenheit