Tulwitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tulwitz ist eine ehemalige Gemeinde mit 492 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) und lag im Bezirk Graz-Umgebung nördlich von Graz in der Steiermark.

Tulwitz (Ehemalige Gemeinde)
Historisches Wappen von Tulwitz
Historisches Wappen von Tulwitz
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Wappen
Tulwitz (Österreich)
Tulwitz (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Weizf8, Steiermark
Gerichtsbezirk Weiz
f5
Koordinaten 47° 16′ 11″ N, 15° 27′ 38″ OKoordinaten: 47° 16′ 11″ N, 15° 27′ 38″ Of1
Höhe 650 m ü. A.
Einwohner der stat. Einh. 492 (1. Jänner 2023)
Gebäudestand 143 (2001f1)
Fläche 11,56 km²
Postleitzahl 8163 Fladnitz an der Teichalm
Vorwahl +43/3179 (Passail)
Statistische Kennzeichnung
Gemeindekennziffer 61758
Zählsprengel/ -bezirk Tulwitz (61758 001)
Bild
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Ehemalige Gemeinde

Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform ist sie ab 2015 mit den Gemeinden Fladnitz an der Teichalm und Tyrnau zusammengeschlossen,[1] die neue Gemeinde führt den Namen Fladnitz an der Teichalm weiter und gehört zum Bezirk Weiz. Grundlage dafür ist ein gemeinsamer Antrag dieser Gemeinden.[2] Die Grenzen der Bezirke Graz-Umgebung und Weiz wurden so geändert, dass die neue Gemeinde vollständig im Bezirk Weiz liegt.[3]

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tulwitz liegt ca. 20 km nördlich der Landeshauptstadt Graz im Bezirk Weiz in der Region Almenland, und zwar am Westrand des Passailer Beckens im Grazer Bergland, am Rechberg.

Auf Tulwitzer Gebiet liegt der 1.094 m hohe Sulberg.

Das Gebiet umfasste folgende zwei Katastralgemeinden und gleichnamigen Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[4]):

  • Tulwitzdorf (257)
  • Tulwitzviertl (234)

Nachbargemeinden bis 2014

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schrems bei Frohnleiten Tyrnau Fladnitz an der Teichalm
Semriach Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Fladnitz an der Teichalm
Semriach Semriach Passail, Arzberg, Neudorf bei Passail

Das früheste Schriftzeugnis ist von 1406 und lautet „Tulbicz“. Der Name geht auf urslawisch dόlovica (‚kleines Tal‘) zurück.[5]

Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Beinahe 100 % der Einwohner von Tulwitz sind römisch-katholisch.

Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 628
1880 652
1890 606
1900 605
1910 616
1923 621
1934 617
1939 590
1951 566
1961 513
1971 517
1981 515
1991 517
2001 500
2014 508

Bürgermeister bis Ende 2014 war Hermann Gschaidbauer (ÖVP). Der Gemeinderat setzte sich nach den Wahlen von 2010 wie folgt zusammen: 8 ÖVP, 1 SPÖ, - FPÖ.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tulwitz gehört zur Region Almenland.

Durch das Gebiet von Tulwitz führt die Rechberg Straße B 64. Auf diesem Weg ist auch die Brucker Schnellstraße S 35 von Graz nach Bruck an der Mur, die im Murtal verläuft, in circa zwölf Kilometern zu erreichen.

In Tulwitz befindet sich kein Bahnhof. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in circa zwölf Kilometern Entfernung in Frohnleiten und bietet Zugang zur Südbahn mit stündlichen Regionalzug-Verbindungen nach Graz und Bruck an der Mur.

Der Flughafen Graz ist ca. 55 km entfernt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Fladnitz an der Teichalm

Tulwitz ist vor allem durch das Rechbergrennen bekannt, eine internationale Motorsportveranstaltung mit ungefähr 200 Startern. Der Start ist im Zentrum von Tulwitz und die Strecke führt hinauf auf den Rechberg, um in Tulwitzdorf zu enden. Das Rechbergrennen ist das größte Motorsport-Event Österreichs. Die Oldtimer, Tourenwagen und Formel-Fahrzeuge locken jährlich zehntausende Besucher an. Den Streckenrekord stellte im Jahr 2014 der Italiener Simone Faggioli vom Osella-Werksteam auf, der damit seinen Rekord vom Jahr 2010 auf 1:55:366 verbessert hat.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1962: Josef Krainer (1903–1971), Landeshauptmann der Steiermark 1948–1971
  • 1964: Lorenz Pirstinger
  • 1978: Helmut Fallada, Bezirkshauptmann
  • 1980: Johann Mandl, Bürgermeister von Tulwitz 1955–1978
  • 1991: Karl Walcher, Bürgermeister von Tulwitz 1978–1990
  • 2002: Ehrenfried Seitinger
  • 2003: Josef Jandl, Pfarrer
  • 2004: Waltraud Klasnic (* 1945), Landeshauptmann der Steiermark 1996–2005
  • 2014: Hermann Gschaidbauer, Bürgermeister von Tulwitz 1990–1997, 1998–2014[6]

Söhne und Töchter

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Gottfried Allmer: Fladnitz an der Teichalm – Tulwitz – Tyrnau. Geschichte und Kultur im oststeirischen Naturpark Almenland. 2 Bände, Fladnitz an der Teichalm 2014.
Commons: Tulwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  2. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 3. Oktober 2013 über die Vereinigung der Gemeinde Fladnitz an der Teichalm, politischer Bezirk Weiz, und der Gemeinden Tulwitz und Tyrnau, beide politischer Bezirk Graz-Umgebung. Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 26. Juni 2014. Nr. 74, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 1.
  3. Verordnung der Steiermärkischen Landesregierung vom 10. Juli 2014, mit der die Steiermärkische Bezirkshauptmannschaftenverordnung geändert wird. Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 10. September 2014. Nr. 99 Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  5. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 34 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  6. Gottfried Allmer: Fladnitz an der Teichalm – Tulwitz – Tyrnau. Geschichte und Kultur im oststeirischen Naturpark Almenland. Bd. 2, Fladnitz an der Teichalm 2014, S. 675, 680