Symphorianus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gemälde von Ingres in der Kathedrale von Autun

Der heilige Symphorianus (* in Augustodunum; † um 178 ebenda) war ein christlicher Märtyrer. Der Name Symphorianus ist griechischen Ursprungs und bedeutet der Nützliche.

Ein im 6. Jahrhundert aufgezeichneter Legendenzyklus über burgundische Märtyrer ist die Quelle für die Vita des Symphorianus. Er soll der Sohn eines Adeligen namens Faustus gewesen sein. Als der noch jugendliche Symphorianus den Kybele-Kult verspottete, wurde er verhaftet und – da er nicht widerrief – schließlich enthauptet. Auf dem Weg zur Hinrichtung soll ihn seine Mutter zur Standhaftigkeit ermuntert haben. Euphronius von Autun ließ Mitte des 5. Jahrhunderts am mutmaßlichen Ort der Hinrichtung eine Basilika erbauen, die 1806 abgerissen wurde.[1]

Der evangelische[2] und römisch-katholische[3] Gedenktag des Symphorianus ist der 22. August. Die Armenische Apostolische Kirche verehrt alle christlichen Heiligen der ersten fünf Jahrhunderte,[4] also auch Symphorianus. Heiligentage haben in dieser Kirche kein feststehendes Datum, da sie mit dem Kirchenjahr und den Wochentagen abgestimmt werden.

27 Orte in Frankreich sind nach dem heiligen Symphorianus benannt (siehe Saint-Symphorien),[5] da der Märtyrer im frühen Mittelalter sehr verehrt wurde. Auch in Trier gab es ein Kloster St. Symphorian, das 882 während des Normannensturms zerstört wurde. Jean-Auguste-Dominique Ingres stellte das Martyrium des heiligen Symphorianus 1824 in einem Gemälde dar.

Zu den ihm gewidmeten Kirchen zählen:

Symphorianus ist der Patron der Falkner und wird von Krüppeln und gegen die Dürre angerufen.

Commons: Symphorianus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Franz Staab: Symphorianus. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, Sp. 1167.
  2. Frieder Schulz: Das Gedächtnis der Zeugen – Vorgeschichte, Gestaltung und Bedeutung des Evangelischen Namenkalenders. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, Band 19. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1975, S. 69–104, Namenliste S. 93–104 (Digitalisat)
  3. Franz Staab: Symphorianus. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, Sp. 1167.
  4. Diocese of the Armenian Church of the United Kingdom & Ireland: Fasts and Feasts
  5. Franz Staab: Symphorianus. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, Sp. 1167.