St. Marien (Witten)

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St. Marien

Die Kirche St. Marien, lokal häufig auch Marienkirche genannt, ist ein denkmalgeschütztes römisch-katholisches Kirchengebäude in Witten im Ennepe-Ruhr-Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Die Kirche wurde in den 1840er Jahren nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner erbaut. Sie ist eine dreischiffige Basilika im neuromanischen Stil. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde sie mit einem mächtigen Glockenturm und Deckengewölben im Inneren errichtet. Der Grundstein wurde 1846 gelegt, während die Bauarbeiten der Kirche bereits im Gange waren.[1] 1872 bis 1891 wurde die Kirche von den Altkatholiken benutzt. Die katholische Kirchengemeinde errichtete an der Kreuzung Hauptstraße-Ardeystraße eine neue Holzkirche als Notkirche.[2]

Die Kirche wurde 1907 erstmals farbig ausgemalt. In den 1920er Jahren entstand eine vollständige Neuausmalung; die Gewölbe wurden mit einem Sternenhimmel gestaltet. In der Kuppel wurde eine thronende Christusfigur mit flankierenden Engeln gemalt. Die Malereien gingen bei der schweren Beschädigung der Kirche im Zweiten Weltkrieg unter. Im Jahr 1982 wurden sie zum Teil rekonstruiert.[3]

Die heutige Ausstattung, insbesondere Altar, Taufbecken, Tabernakel und Leuchter, stammt weitgehend aus den 1970er Jahren und wurde von dem Bildhauer Josef Baron (Hemmerde) gestaltet. Von dem ursprünglichen neuromanischen Hochaltar sind in der Kirche nur noch zwei geschnitzte Holztafeln vorhanden.[4]

Die Orgel wurde 2009 von dem Orgelbauer Siegfried Schmid erbaut. Das Instrument ist im deutsch-romantischen Stil disponiert. Es hat 58 Register auf vier Manualwerken und Pedal. Neben dem Schwellwerk (III. Manual) sind auch das Positiv und das Hochdruckwerk (II. und IV. Manual) schwellbar angelegt. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[5] Ein zweiter Spieltisch steht im Kirchenschiff.[6]

I Hauptwerk C–c4
01. Violon 16′
02. Bourdon 16′
03. Principal 08′
04. Bourdon 08′
05. Doppelflöte 08′
06. Gamba 08′
07. Octav 04′
08. Rohrflöte 04′
09. Superoctav 02′
10. Mixtur maior 0 0223
11. Mixtur minor 01′
12. Tuba 16′
13. Trompete 08′
II Schwell-Positiv C–c4
14. Gedackt 16′
15. Hornprincipal 08′
16. Rohrflöte 08′
17. Salicional 08′
18. Unda maris 08′
19. Praestant 04′
20. Traversflöte 04′
21. Quintflöte 0223
22. Flageolet 02′
23. Terzflöte 0135
24. Progressiv-Harmonika 0223
25. Waldhorn 08′
26. Clarinette 08′
Tremulant
III Schwellwerk C–c4
27. Violoncello 16′
28. Geigenprinzipal 08′
29. Nachthorn 08′
30. Lieblich Gedackt 08′
31. Viola 08′
32. Aeoline 08′
33. Vox coelestis 08′
34. Fugara 04′
35. Concertflöte 04′
36. Violine 04′
37. Piccolo 02′
38. Harmonia Aethera 0223
39. Bombarde 16′
40. Trompete harmonique 08′
41. Oboe 08′
42. Clairon harmonique 04′
Tremulant
IV Hochdruckwerk C–c4
43. Marienflöte 8′
44. Stentorgambe 8′
45. Cornett 8′
46. Tuba mirabilis 8′
Röhrenglockenspiel
Pedalwerk C–g1
47. Bourdon (Ext. Nr. 50) 32′
48. Principalbaß (Ext. Nr. 52) 16′
49. Contrabaß (Ext. Nr. 54) 16′
50. Subbaß 16′
51. Salicetbaß (= Nr. 14) 16′
52. Octavbaß 08′
53. Gedacktbaß (Ext. Nr. 50) 08′
54. Cello 08′
55. Choralbaß 04′
56. Contrabombarde (Ext. Nr. 57) 0 32′
57. Posaune 16′
58. Trompete 08′
  • Koppeln:
    • Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, IV/I, IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Suboktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/II, III/III, IV/I, IV/II, IV/III, IV/IV
    • Superoktavkoppeln: I/I, II/I, II/II, III/II, III/III, IV/I, IV/II, IV/III, IV/IV, I/P, II/P, III/P, IV/P
    • Quintkoppel Pedal

Bereits 1850 erhielt die Marienkirche ihr erstes, dreistimmiges Bronzegeläut. Das heutige, fünfstimmige Geläut wurde 1955 von der Glockengießerei Petit & Edelbrock (Gescher) gegossen.[7]

Nr.
 
Name
 
Masse
(kg)
Ø
(cm)
Schlagton
Inschrift
1 Marien 5.250 202 gis0 „AUXILIUM+CHRISTIANORUM+ORA+PRO+NOBIS“ – „Du Hilfe der Christen, bitte für uns“.
2 Josef 3.022 167 h0 „SANCTE+JOSEPHE+PATRONE+MORIENTIUM+ORA+PRO+NOBIS“ – „Heiliger Josef, Patron der Sterbenden, bitte für uns“. „IN+PIAM+MEMORIAM+MORTUORUM+BELLI+1939-1945+IM PRIMIS+DIEI+ 19. MARTI 1945“ – „Zum ehrenden und frommen Gedenken an die Toten des Krieges 1939-45, insbesondere derer des 19. März 1945“.
3 Johannes 2.090 147 cis1 „PATRONE PRIMAE ECCLESIAE URBIS NOSTRAE, UT OMNIUM FIDELIUM MENTES DIRIGANTUR IN VIAM SALUTIS AETERNAE, SANCTE JOANNES, ORA PRO NOBIS“ – „Du Patron der ersten Kirche unserer Stadt, dass das Trachten aller Gläubigen auf den Weg des ewigen Heiles gerichtet sei, heiliger Johannes, bitte für uns“.
4 Liborius 1.449 131 dis1 „LIBORI, PASTOR OPTIME, NOS FAC SANCTIS MORIBUS AD REGNA SANCTA CURRERE“ – „Liborius, du bester Hirt, lass uns durch ein heiliges Leben zum Reich Gottes gelangen“.
5 Pius X 822 109 fis1 „OMNIA INSTAURARE IN CHRISTO“ – „Alles in Christus erneuern“.
  • Heinrich Schoppmeyer (Hrsg.): Geschichte der Pfarrgemeinde St. Marien zu Witten. Festschrift aus Anlaß des einhundertfünfzigjährigen Bestehens der Katholischen Pfarrgemeinde St. Marien zu Witten. Katholische Pfarrgemeinde St. Marien, VOHM, Witten 1996, ISBN 3-00-000961-2.
  • Sonderband zum 150jährigen Bestehen der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien. In: Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark zu Witten. Band 95/96. VOHM, Witten 1996.
  • Holger Krätzig: St. Marien zu Witten. In: Westfälische Kunststätten. Nr. 79. Westfälischer Heimatbund, Münster 1996.
Commons: St. Marien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Die Neugründung. Katholische Kirchengemeinde „Unsere Liebe Frau vom Siege“, abgerufen am 1. April 2017.
  2. Chronik. Katholische Kirchengemeinde Herz Jesu Witten-Bommern, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2013; abgerufen am 13. September 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/herz-jesu-witten.de
  3. Die Ausmalung des Innenraumes. Katholische Kirchengemeinde „Unsere Liebe Frau vom Siege“, abgerufen am 1. April 2017.
  4. Die Ausstattung. Katholische Kirchengemeinde „Unsere Liebe Frau vom Siege“, abgerufen am 1. April 2017.
  5. Nähere Informationen zur Orgel auf der Website der Musik in der Kirchengemeinde
  6. #marienorgelwitten Christian Vorbeck: "Improvisation - Sabbato Sancto". Abgerufen am 15. März 2023 (deutsch).
  7. Die Glocken der St. Marien Kirche. Katholische Kirchengemeinde „Unsere Liebe Frau vom Siege“, abgerufen am 1. April 2017.

Koordinaten: 51° 26′ 45,1″ N, 7° 20′ 11,2″ O