Schildgiebel
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Ein Schildgiebel ist im Bauwesen ein Giebel, dessen Mauerscheibe über die Dachfläche und den Dachfirst hinausragt.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schildgiebel bilden die ältesten Satteldachformen und haben durch ihr Reitsattel-artiges Erscheinungsbild den Begriff Satteldach geprägt.[2] Schildgiebel kommen daher bei älteren Satteldächern vor, ebenso wie bei allen Arten von repräsentativen Schaugiebeln, auch auf Zwerchhäusern.
Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Arten der Formgebung von Schildgiebeln:
- gerade Schildgiebel
- Staffelgiebel (Stufengiebel, Treppengiebel)
- Schweifgiebel (Bogengiebel)
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Gerade Schildgiebel mit Giebelschulter und Giebelbekrönung (Protestantische Kirche Obersülzen)
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Spätmittelalterlicher Treppengiebel (Stallscheune in Müllenborn, Müllenborner Straße 91)
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Rechter Eckturm mit Staffelgiebeln (St. Agatha, Rorup)
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Schweifgiebel (Villa Gunzenheim, Kaisheim)
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Renaissance-Schweifgiebel mit Voluten und Rollwerk (Münster, Roggenmarkt)
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Neorenaissance-Schweifgiebel an einer Villa des 19. Jahrhunderts, mit schmiedeeiserner Zier-Rückverankerung (Göttingen, Planckstraße 8)
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Neorenaissance-Schweifgiebel an einer Villa des 19. Jahrhunderts, mit erneuerter Rückverankerung (Göttingen, Hanssenstraße 6)
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Sonderform von repräsentativen Schildgiebeln bzw. Schaugiebeln (Rathaus Lübeck)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 14. Februar 2024), S. 217 f.: Giebel.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schildgiebel, auf mittelalter-lexikon.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schildgiebel. In: mittelalter-lexikon.de. Abgerufen am 14. Februar 2024.
- ↑ satteldach (Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 10 (1892), Bd. VIII (1893), Sp. 1825, Z. 24). In: dwds.de. Abgerufen am 10. Februar 2024.