Scherzingen
Scherzingen | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Thurgau (TG) | |
Bezirk: | Kreuzlingen | |
Politische Gemeinde: | Münsterlingen | |
Postleitzahl: | 8596 | |
frühere BFS-Nr.: | 4688 | |
Koordinaten: | 734517 / 277227 | |
Höhe: | 429 m ü. M. | |
Fläche: | 2,59 km² (Ortsgemeinde)[1] 11,36 km² (Munizipalgemeinde)[2] | |
Einwohner: | 1885 (31.12.2018)[3] | |
Einwohnerdichte: | 728 Einw. pro km² | |
Scherzingen
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Karte | ||
Scherzingen ist ehemalige Orts- und Munizipalgemeinde und eine Ortschaft[3] der Gemeinde Münsterlingen im Bezirk Kreuzlingen des Kantons Thurgau in der Schweiz.
Von 1803 bis 1993 gehörten die Ortsgemeinden Scherzingen, Bottighofen und Landschlacht zur Munizipalgemeinde Scherzingen. Am 1. Januar 1994 vereinigten sich die Ortsgemeinden Landschlacht und Scherzingen zur politischen Gemeinde Münsterlingen; Bottighofen wurde zur eigenen politischen Gemeinde.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Scherzingen liegt am Bodensee 6 Kilometer südöstlich von Kreuzlingen an der Hauptstrasse Schaffhausen–Rorschach. Scherzingen hat mit Münsterlingen-Scherzingen einen Bahnhof an der Bahnlinie Kreuzlingen–Romanshorn.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits aus der Jungsteinzeit oder Bronzezeit sind Pfahlbauten nachgewiesen. 1150 wurde die Siedlung erstmals als Scherzingen urkundlich erwähnt. Scherzingen lag im Mittelalter in der Bischofshöri Konstanz und unterstand später bis 1798 der Vogtei Eggen.[5]
Das Kloster Münsterlingen erwarb die Zehnten 1280 vom Domkapitel Konstanz und 1289 von den Ministerialen von Kastell. Die Pfarrei Münsterlingen, die Scherzingen, Bottighofen, bis 1709 Kurzrickenbach und ab 1712 Oberhofen umfasste, war lange mit dem Kloster eng verbunden und trat früh zur Reformation über. 1617/18 errichtete das Kloster als Patronatsherr eine reformierte Kirche in Scherzingen.[5]
Von 1911 bis 1993 bestand in Scherzingen eine Obstverwertungsgenossenschaft. Die 1886 gegründete Weinkellerei Rutishauser, die 2021 mit der Fenaco-Tochter DiVino zur Rutishauser-DiVino AG fusionierte[6], erzielte 2010 knapp 40 Millionen Franken Umsatz und füllte etwa drei Millionen Flaschen Wein ab.
Nachdem Scherzingen noch bis weit ins 20. Jahrhundert Acker-, Wein-, Obst- und Grasbau betrieb, hat es inzwischen den ländlichen Charakter weitgehend verloren.[5]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1831 | 1850 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | 2023 | |
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Munizipalgemeinde | 1260 | 1666 | 2385 | 3652 | |||||
Ortsgemeinde | 229 | 285 | 705 | 1228 | 1470 | ||||
Ortschaft | 1479 | 1367[Anm. 1] | 1885[Anm. 2] | 1910[Anm. 2] | |||||
Quelle | [5] | [7] | [8] | [3] | [9] |
Von den insgesamt 1910 Einwohnern der Ortschaft Scherzingen am 31. Dezember 2023 waren 789 bzw. 41,3 % ausländische Staatsbürger. 478 (25,0 %) waren evangelisch-reformiert und 486 (25,4 %) römisch-katholisch.[9]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Evangelische Kirche Scherzingen, erbaut 1617/18, ist das älteste evangelisch-reformierte Gotteshaus im Kanton Thurgau und steht unter kantonalem Denkmalschutz.
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Reformierte Kirche
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Ortskern
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Geschütztes Bauernhaus in der Buregass 6
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Schulhaus
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ siehe Abschnitt Persönlichkeiten im Artikel Münsterlingen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. ( vom 12. April 2016 im Internet Archive) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
- ↑ Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ a b c Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - ↑ a b c d Erich Trösch: Scherzingen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ DiVino und Rutishauser fusionieren zur Rutishauser-DiVino SA. In: fenaco.com. 1. April 2021, abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
- ↑ a b Die Ortschaften des Kantons Thurgau und ihre Wohnbevölkerung 2024. Kanton Thurgau, Dienststelle für Statistik, Frauenfeld, 2024, abgerufen am 27. Juni 2024.