Scheid GR

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GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Scheidf zu vermeiden.
Scheid
Wappen von Scheid
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Viamala
Politische Gemeinde: Domleschgi2
Postleitzahl: 7419
frühere BFS-Nr.: 3639
Koordinaten: 752353 / 181435Koordinaten: 46° 46′ 0″ N, 9° 26′ 0″ O; CH1903: 752353 / 181435
Höhe: 1221 m ü. M.
Fläche: 12,29 km²
Einwohner: 148 (31. Dezember 2007)
Einwohnerdichte: 12 Einw. pro km²
Scheid GR
Scheid GR
Karte
Scheid GR (Schweiz)
Scheid GR (Schweiz)
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Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2009

Scheid (rätoromanisch Sched) ist ein Dorf in der politischen Gemeinde Domleschg im Kreis Domleschg in der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Der Ortsteil Purz

Blasonierung: Schrägrechts geteilt von Blau und Gold (Gelb), belegt mit je einem sechsstrahligen Stern in gewechselten Farben. Schrägteilung und Stern stammen aus dem Wappen der Familie Juvalta, die mit der Ortsgeschichte verbunden ist. Die beiden Sterne versinnbildlichen durch ihre Anordnung die Lage der beiden Orte Ober- und Unterscheid.

Die frühere Bergbauerngemeinde liegt östlich des Hinterrheins auf einer Höhenterrasse. Die östliche Grenze des Gebiets wurde von einer Bergkette zwischen dem Fulhorn (2529 m ü. M.) im Süden und dem Dreibündenstein (2160 m ü. M.) im Norden gebildet. Westlich davon liegt ein weiterer markanter Berg, die Tgom Aulta (2085 m ü. M.). Die ehemalige Gemeinde bestand aus den Ortsteilen Purz (deutsch: Oberscheid, 1329 m) und Sched (deutsch: Unterscheid, 1221 m), dem Weiler Laschignas (1067 m) und diversen Gehöften und Maiensässen. Nachbargemeinden waren Trans, Tumegl/Tomils, Rothenbrunnen, Feldis/Veulden, Domat/Ems, Malix und Churwalden. Vom gesamten Gebiet von 1230 ha waren 533 ha landwirtschaftlich nutzbar, der grösste Teil davon als Maiensässen. Daneben war eine beinahe gleich grosse Fläche von 516 ha von Wald und Gehölz bedeckt. Im Osten des Gebiets erheben sich Gebirge, welche 155 ha unproduktive Fläche ausmachten. Der Rest von 26 ha war Siedlungsfläche.

Das Dorf zerfiel in die beiden Nachbarschaften Scheid und Purz und bildete früher mit Feldis und Trans die Gerichtsgemeinde im Berg, die mit den Gemeinden im Boden, alle zum Hochgericht Ortenstein gehörig, in langjährigen, z. T. blutigen Streitigkeiten waren (Tomilser Handel 1766).[1]

Auf den 1. Januar 2009 fusionierte die ehemalige politische Gemeinde Scheid zusammen mit Feldis/Veulden, Trans und Tumegl/Tomils zur Gemeinde Tomils. Seit dem 1. Januar 2015 ist Scheid eine Fraktion der neu gegründeten politischen Gemeinde Domleschg.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1803 1850 1900 1950 1980 1990 2000[2] 2005 2007 2008
Einwohner 219 222 156 154 116 115 139 145 148 151

Ursprünglich sprach die Bevölkerung Sutselvisch, eine bündnerromanische Sprache. Noch 1880 war die damalige Gemeinde mit 98 % Romanischsprachigen beinahe einsprachig. Dies blieb bis 1970 so (1910 97 %, 1941 92 %, 1970 94 % Romanischsprachige). Seither setzte der Niedergang des Romanischen ein – doch blieben die Romanen bis 1980 in der Mehrheit. Ein rasanter Sprachwechsel erfolgte, wie folgende Tabelle belegt:

Sprachen in Scheid
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 44 37,93 % 72 62,61 % 110 79,14 %
Rätoromanisch 69 59,48 % 42 36,52 % 27 19,42 %
Einwohner 116 100 % 115 100 % 139 100 %

Herkunft und Nationalität

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Von den Ende 2005 145 Bewohnern waren 144 Schweizer Staatsangehörige.

Sehenswürdigkeiten

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Unter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche.

  • Das Domleschg/La Tumgleastga. Chur 2005. ISBN 3-905342-26-X
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich 2003. ISBN 3-7253-0741-5
  • Mathias Kundert: Der Sprachwechsel im Domleschg und am Heinzenberg (19./20. Jahrhundert). Kommissionsverlag Desertina, Chur 2007, ISBN 978-3-85637-340-5.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
  • Jürg Simonett: Scheid. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Dezember 2016.
Commons: Scheid GR – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. C. Jecklin: Scheid. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Band 6, Paul Attinger, Neuenburg 1931. S. 154 (PDF Digitalisat)
  2. Jürg Simonett: Scheid. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Dezember 2016.