Sankt Martin am Wöllmißberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sankt Martin am Wöllmißberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sankt Martin am Wöllmißberg
Sankt Martin am Wöllmißberg (Österreich)
Sankt Martin am Wöllmißberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Voitsberg
Kfz-Kennzeichen: VO
Fläche: 25,59 km²
Koordinaten: 47° 0′ N, 15° 7′ OKoordinaten: 47° 0′ 1″ N, 15° 7′ 0″ O
Höhe: 704 m ü. A.
Einwohner: 790 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 31 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8580
Vorwahl: 03140
Gemeindekennziffer: 6 16 21
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
St. Martin am Wöllmißberg 64
8580 St. Martin am Wöllmißberg
Website: www.st-martin-woellmissberg.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johann Hansbauer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(9 Mitglieder)
7
2
Insgesamt 9 Sitze
Lage von Sankt Martin am Wöllmißberg im Bezirk Voitsberg
Lage der Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)BärnbachEdelschrottGeistthal-SödingbergHirschegg-PackKainach bei VoitsbergKöflachKrottendorf-GaisfeldLigistMaria LankowitzMooskirchenRosental an der KainachSankt Martin am WöllmißbergSöding-Sankt JohannStallhofenVoitsbergSteiermark
Lage der Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg im Bezirk Voitsberg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Sankt Martin am Wöllmißberg
Sankt Martin am Wöllmißberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Blick von Großwöllmiß nach Norden

St. Martin am Wöllmißberg ist eine Gemeinde mit 790 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in der Steiermark in Österreich.

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Martin liegt auf einer Höhe von 704 m südlich von Köflach und Voitsberg.

Das Gemeindegebiet beinhaltet den zwischen dem Gößnitzbach und der Teigitsch gelegenen Wöllmißberg (791 m), sowie südlich davon einen Teil des Schusterbauerkogels (1288 m). Der Großteil der Gemeinde ist von Nadelwäldern und Wiesen bedeckt.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Großwöllmiß (190)
  • Kleinwöllmiß (308)
  • Sankt Martin am Wöllmißberg (292)

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden:

Großwöllmiß, Kleinwöllmiß und St. Martin

und umfasst eine Fläche von 25,59 km².

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Köflach Rosental an der Kainach Voitsberg
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Krottendorf-Gaisfeld
Edelschrott Ligist

St. Martin grenzt nicht an St. Stefan ob Stainz, weil südlich von St. Martin ein schmaler Gebietsstreifen der Gemeinde Edelschrott mit ca. 70 m an die Gemeinde Ligist grenzt.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sankt Martin am Wöllmißberg
  • Anton-Wildgans-Gedenkstätte: wurde 1996 von Bildhauer Alfred Schlosser dem Dichter Anton Wildgans zu Ehren erstellt, der hier sein Epos „Kirbisch“ 1925 begonnen hatte
  • Heimatmuseum: 1965 zur 700-Jahrfeier in Privatinitiative begonnen, und dann 1995 von offizieller Seite aus neu gestaltet und in der ehemaligen Volksschule untergebracht. Hier wird vor allem der Bau der Langmannsperre und des Wasserkraftwerkes Arnstein dokumentiert. Außer der Weberzunft werden noch Hausrat, Werkzeug, Schulutensilien und Trachten gezeigt. Anton Wildgans und Rochus Kohlbach, die mit St. Martin am Wöllmißberg verbunden waren, ist ebenfalls eine kleine Ausstellung gewidmet
  • Burgruine Neu-Leonroth am Fuß des Wöllmißberges
  • Als Teigitschklamm (circa fünf Kilometer) wird der Lauf der Teigitsch zwischen Gaisfeld in der Gemeinde Krottendorf-Gaisfeld über das Gemeindegebiet von Sankt Martin am Wöllmißberg bis zur Langmannsperre in der Gemeinde Edelschrott bezeichnet. Erreichbar ist der Teigitschgraben, eingebettet in das weststeirische Mittelgebirgsland, über die Packer Straße B 70 bzw. von der Süd Autobahn A 2 (Abfahrt Steinberg). Die Teigitsch ist aufgrund ihres Wasserreichtums von der Koralm nicht nur für den Tourismus, sondern auch für die Energiewirtschaft von Interesse. Die ältesten steirischen Wasserkraftwerke liegen an diesem Fluss. Dank Völkerbundanleihe wurde Anfang der 1920er Jahre die Langmann-Sperre für das Kraftwerk Arnstein gebaut. Zu seiner Zeit war es eines der modernsten österreichischen Wasserkraftwerke, da mit einem bis dato nicht erreichten Wassersäulendruck gearbeitet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die 50 m hohe, weiter oben liegende Hirzmannsperre gebaut. Noch weiter oben befindet sich der Packer Stausee. Alles Wasser, welches im Teigitschgraben heute fließt, kommt von kleinen Zuflüssen rechts und links des Grabens. Die Wassermengen vom Oberlauf werden vom Stausee Langmann aus in ein Röhrensystem umgeleitet. Daher verlor die Klamm einen Großteil ihres Wasservolumens von einst und damit an touristischer Attraktivität. Im Graben gab es einst drei Gasthäuser, von denen keines mehr geöffnet ist. Eines wurde zu einem Pfadfinderheim (Ferienheim Langmannsperre) umgebaut. Das Kernstück des Grabens zwischen dem Kraftwerk Arnstein und der Langmannsperre kann in ca. 2,5 Gehstunden durchwandert werden. Zeitweilig führt die Wanderung entlang der wasserführenden Leitung und der sogenannten Schienenstraße, einem ebenen Fahrweg, auf dem mit Hunten das Material für den Bau der Langmann-Sperre transportiert wurde, das mit einem Schrägaufzug vom Kraftwerk Arnstein heraufgebracht wurde. Mineralogisch galt der Teigitschgraben, da er im Bereich der kristallinen Gesteine des steirischen Randgebirges zwischen Soboth und Koralm liegt, während des Kraftwerksbaus als ausgezeichnete Fundstelle für verschiedene Mineralien wie Bergkristalle, Rauchquarzen, Sphenen, Feldspäten und ähnlichen Kluftmineralien. Biologisch bemerkenswert ist der Fund des flechtenbildenden Schlauchpilzes Baeomyces rufus.[2]
  • Zwei beliebte Volksmusik-Walzer führen die einst so herrlichen Teigitschklamm im Namen, der „Teigitschgraben-Walzer“[3] und das „s'Diandl von Teigitsch“.
  • Durch das Gemeindegebiet führt der Hans-Kloepfer-Rundwanderweg.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Agrarsektor, vor allem Forst- und Milchwirtschaft. Daneben gibt es noch kleinere Gewerbe- und Tourismusbetriebe.

An der Teigitsch befinden sich das Kavernenkraftwerk St. Martin mit 11 MW Leistung, das 1965 errichtet wurde, und die Langmannsperre.

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Edelschrott und Hirschegg-Pack den Tourismusverband „Steirische Rucksackdörfer“.[4]

Teigitschgraben
Speicher Langmann

Durch das Gemeindegebiet führt die Südautobahn A 2.

Historische Landkarten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 zeigt folgendes Ergebnis:[5]

Bis 1952 waren Großwöllmiß und Kleinwöllmiß eigenständige Gemeinden:[6]

Großwöllmiß
  • ????–1890 Schirgi
  • ???–1907 Anton Jauk
  • 1907–1919 Gustav Wancura
  • 1919–1934 Johann Christof
  • 1934–1938 Josef Formayer
  • 1938–1938 August Marek
  • 1938–1938 Anton Kuttner
  • 1938–1938 Matthias Klug
  • 1938–1945 Josef Formayer
  • 1945–1946 Johann Formayer
  • 1946–1951 Simon Hanus
Kleinwöllmiß
  • 1873–1878 Brunner
  • 1882–1898 Alois Reif
  • 1900–1907 Franz Böhmer
  • 1907–1910 Alois Schmidt
  • 1910–1915 Franz Strommer
  • 1916–1938 Johann Joschum
  • 1938–1945 Peter Moser
  • 1945–1950 Josef Krammer
  • 1950–1951 Johann Kollegger
Sankt Martin am Wöllmißberg
  • 1909–1912 Andreas Brunner
  • 1912–1932 Johann Krammer
  • 1932–1946 Johann Lais
  • 1946–1950 Gottfried Jauk
  • 1950–1951 Johann Lais
  • 1952–1955 Johann Kollegger
  • 1955–1970 Johann Eisner
  • 1970–1980 Matthias Gruber
  • 1980–1990 Siegfried Riedl
  • 1990–2000 Erna Wagnest
  • seit 2000 Johann Hansbauer (ÖVP)[7]

Das Wappen der Gemeinde zeigt eine kleine Kapelle auf einem dreiteiligen Hügel, eingebettet zwischen zwei Tannen. Im grünfarbenen Hügel selbst ist eine graue Axt eingelassen.

Partnergemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partnergemeinde ist das Südtiroler Dorf Unsere Liebe Frau im Walde.[8]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Ernst Lasnik: St. Martin am Wöllmißberg. St. Martin am Wöllmißberg 2007
Commons: Sankt Martin am Wöllmißberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Hafellner, Josef: Bemerkenswerte Flechtenfunde in Österreich. 2001. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-graz.at
  3. Abgedruckt etwa in: Teigitschgraben-Walzer. Volksweise. Bearbeitung Max Rosenzopf. In: Elke Margetich / Willibald Stelzl: Schule für Steirische Harmonika. I in Notenschrift. ISBN 3-901384-04-9, Seite 48.
  4. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. ZDB-ID 1291268-2 S. 630.
  5. Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 1. November 2021.
  6. Geschichte. Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg, abgerufen am 1. November 2021.
  7. Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg – Gemeinderat. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  8. Gemeinde Sankt Martin am Wöllmißberg – Partnergemeinde. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  9. Südost-Tagespost (10. 2. 1979), S. 5.