Rudolph Sack

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Rudolph Sack
Ansicht der Fabrik in Leipzig-Plagwitz (um 1910)
Erbbegräbnis der Familie Rudolph Sack, Friedhof Leipzig-Plagwitz

Christian Rudolph Sack[1] (* 7. Dezember 1824 in Kleinschkorlopp; † 24. Juni 1900 in Leipzig) war ein deutscher Maschinenbau-Unternehmer.

Sack war der Sohn eines Landwirtes. Sein Vater starb, als Rudolph vier Jahre alt war, so musste er schon früh auf dem Hof der Familie mitarbeiten. Er lernte bei einem Feldmesser in Leipzig das Zeichnen und die Grundlagen der Mathematik. 1842 verließ er den elterlichen Hof und arbeitete als Verwalter verschiedener Landgüter in der Provinz Sachsen. Nach dem Tod seines Stiefvaters 1855 übernahm er den elterlichen Hof und heiratete 1857 die Müllerstochter Adolphine Franke (1832–1896), mit der er zwei Söhne und zwei Töchter hatte.

Während seiner landwirtschaftlichen Tätigkeit wurde ihm bewusst, dass der Einsatz von maschineller Technik in der Landwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen stark rückständig war. Obwohl der Fabrikant Schwarz schon in den 1820er Jahren erstmals Geräte aus Metall baute, bestanden der Großteil solcher Geräte immer noch aus Holz. 1850 baute Sack in Löben mit Unterstützung durch den Dorfschmied den ersten deutschen Pflug aus Eisen bzw. Stahl. Ab 1854 stellte er Pflüge auf Bestellung her. 1857 exportierte er 120 Pflüge nach Kiew, später weitere 80. Der Auftraggeber, ein Graf, empfahl Sack, seine Produktion in das industriell hoch entwickelte Großbritannien zu verlegen. Dort ließ Sack seine Pflüge bei Garetts & Sons in Leiston, einer Kleinstadt 140 km nordöstlich von London, herstellen.

Anfang Mai 1863 gründete er auf Empfehlung des Leipziger Rechtsanwalts und Unternehmers Karl Heine (1819–1888) die Landmaschinenfabrik Rudolph Sack in Leipzig-Plagwitz, die sich zu einem der bedeutendsten Unternehmen in dieser Branche entwickelte. Von seinem Universalpflug wurden mehr als zwei Millionen Stück verkauft, die Jahresproduktion umfasste 1910 etwa 182.000 Stück.

Nachdem sich Rudolph Sack 1891 aus der Geschäftsleitung zurückgezogen hatte, übernahm sein Sohn Paul (1863–1923) das Unternehmen.

Schon bald nach dem Tode Rudolph Sacks wurde die Quaistraße entlang des Karl-Heine-Kanals und seines Betriebes in Leipzig-Lindenau nach ihm benannt. Nach 1946 ging diese im Betriebsgelände auf.

Am 6. Dezember 2000 wurde die Fröbelstraße in Leipzig-Plagwitz in Rudolph-Sack-Straße umbenannt.

  • Rudolf Hundhausen: Rudolf Sack Fabrik für Ackerbau-Geräte, ... In: Die deutsche Industrie (1888–1913), Berlin 1913, S. X121-X123.
  • Giesela Buchheim, Wolf D. Hartmann: Biographien bedeutender Unternehmer. Volk und Wissen, Berlin 1991, ISBN 3-06-062251-5.
  • Klaus Dreyer: Die Geschichte der BBG. Von Rudolph Sack bis Amazone. Die wechselvolle Geschichte einer ostdeutschen Traditionsmarke. DLG-Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-7690-0750-3.
  • Eckart Roloff: Er war früh dabei, als es um moderne Landtechnik ging. Mit viel Erfindergeist und Weitsicht entwickelte der Sachse Rudolph Sack aus einem kleinen Betrieb für Pflüge eine musterhafte Fabrik und Versuchsanstalt. In: Landwirtschaftliche Zeitschrift Rheinland ISSN 0724-5580, Ausgabe 27/2010, S. 42 f.
  • Otto Sack: Die Chronik des Hauses Rud. Sack Leipzig – 1863–1938, Herausgegeben zum 75-jährigen Jubiläum, Leipzig 1938.[2]
  • Otto Sack und Hans Sack: Rudolf Sack, sein Leben und sein Werk. Hrsg. von Firma Rud. Sack Maschinenfabrik, Leipzig-Plagwitz 1925–1926, 72 Seiten.[3]
  • Sack, Rudolph. In: Leipziger Biographie. Abgerufen am 5. Februar 2017.
  • Sack, Rudolph. In: Leipzig-Lexikon. Abgerufen am 5. Februar 2017.

Einzelnachweise

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  1. Vorname Christian: Siehe http://d-nb.info/gnd/134074807 – abgerufen am 10. August 2019
  2. http://d-nb.info/361662602 – abgerufen am 10. August 2019
  3. http://d-nb.info/361662629 – abgerufen am 10. August 2019