Rovaniemi
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Finnland |
Landschaft: | Lappland |
Verwaltungsgemeinschaft: | Rovaniemi |
Geographische Lage | 66° 30′ N, 25° 43′ O |
Fläche: | 8.017,19 km²[1] |
davon Landfläche: | 7.582,41 km² |
davon Binnengewässerfläche: | 434,78 km² |
Einwohner: | 64.535 (31. Dez. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 8,5 Ew./km² |
Gemeindenummer: | 698 |
Postleitzahlen: | 96100 – 97999 |
Sprache(n): | Finnisch |
Website: | www.rovaniemi.fi |
Rovaniemi Hauptstadt der nordfinnischen Landschaft Lappland und liegt am Zusammenfluss von Ounasjoki und Kemijoki in direkter Nähe des Polarkreises. Das Tor zum Norden ist nicht nur wichtiges Einkaufszentrum für die Siedlungen der Umgebung, sondern auch ein touristisches Reiseziel. Rovaniemi ist Sitz der Kammer des Weihnachtsmannes, der im Weihnachtsmanndorf am Polarkreis sogar sein eigenes Postamt besitzt. Am 1. Januar 2006 wurde die Stadt mit der Landgemeinde Rovaniemi zusammengeschlossen. Des Weiteren ist die Stadt Sitz des Internationalen Sekretariats der Universität der Arktis.
ist dieGeografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage und Ausdehnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rovaniemi befindet sich zentral in der Landschaft Lappland im hohen Norden Finnlands. Das Stadtzentrum liegt am Zusammenfluss der Flüsse Ounasjoki und Kemijoki nur wenige Kilometer südlich des Polarkreises.
Neben der eigentlichen Kernstadt, in der über 80 % der Einwohner leben, umfasst das administrative Stadtgebiet von Rovaniemi seit der Eingemeindung der Landgemeinde Rovaniemi eine sehr weite Fläche von 8017 km² (mehr als das Dreifache Luxemburgs). Damit ist Rovaniemi die flächengrößte Stadt Europas. Der größte Teil dieses Gebiets ist aber nur sehr dünn besiedelt. So ergibt sich für ganz Rovaniemi eine niedrige Bevölkerungsdichte von 8,5 Einwohnern pro Quadratkilometer.
Nachbargemeinden von Rovaniemi sind Ranua im Süden, Tervola im Südwesten, Ylitornio und Pello im Westen, Kolari im Nordwesten, Kittilä und Sodankylä im Norden, Kemijärvi im Osten sowie Posio im Südosten. Mit der Gemeinde Ranua hat sich Rovaniemi zur Verwaltungsgemeinschaft Rovaniemi zusammengeschlossen. Die nächste Großstadt ist Oulu 207 km südlich, die Entfernung in die Hauptstadt Helsinki beträgt 815 km.
Rovaniemi | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Landschaft und Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Landschaftlich gehört das Stadtgebiet von Rovaniemi zum Übergangsbereich der Region Peräpohjola zum eigentlichen Lappland. Die Landschaft wird geprägt von Wäldern und Mooren. Unter den Baumarten herrschen Kiefern (62 %) und Fichten (22 %) vor, 16 % entfallen auf Laubbäume.[3] Etwa 5 % der Stadtfläche bestehen aus Binnengewässern. Im Gegensatz zum größten Teil Finnlands ist die Gegend von Rovaniemi arm an großen Seen. Hingegen prägen die beiden mächtigen, teils seeartig erweiterten Flüsse Kemijoki und Ounasjoki das Landschaftsbild. Zur Zeit der Schneeschmelze im Frühjahr kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen.
Rovaniemi gehört zum Bereich des Finnischen Hügellands (Vaara-Suomi). Entsprechend sind die Anhöhen im Stadtgebiet im Gegensatz zu den Fjells im nördlicheren Lappland eher flach und bewaldet. Die höchste Erhebung ist der 358 m hohe Kaihuanvaara. Weitaus bekannter ist indes der 204 m hohe Ounasvaara. Der Hausberg Rovaniemis erhebt sich direkt gegenüber dem Stadtzentrum und stellt ein beliebtes Naherholungsziel für die Einwohner dar. Ein bekanntes Naturdenkmal ist auch der 16 m hohe Wasserfall Auttiköngäs im Südosten Rovaniemis.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtgebiet Rovaniemis teilt sich in das städtisch bebaute Zentrum und das ländliche Umland. Für statistische Zwecke ist Rovaniemi in sechs Stadtbezirke (suuralue) eingeteilt, die sich weiter in kleine statistische Gebiete unterteilen. Die Bevölkerung verteilt sich folgendermaßen auf die Stadtbezirke und statistischen Gebiete (Stand: 31. Dezember 2007):[4]
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste menschliche Besiedlung verbreitete sich im Gebiet von Rovaniemi nach dem Rückzug der Gletscher gegen Ende der letzten Eiszeit zwischen 7000 und 5800 v. Chr.[5] Ein in einem Sumpf nahe dem Lehtojärvi, einem See bei Rovaniemi, gefundener hölzerner Elchkopf, der wohl als Bugschmuck eines Bootes diente, wird auf die Zeit um 5800 v. Chr. datiert.[6] Die Urbevölkerung lebte von der Jagd und Fischerei an dem durch das Schmelzwasser der Gletscher entstandenen Ancylussee, der Teile des heutigen Stadtgebiets bedeckte.
Durch die Vermischung der steinzeitlichen Urbevölkerung und der ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. einwandernden Finno-Ugrier entstand die samische (lappische) Bevölkerung Lapplands, die auch in Rovaniemi lange vorherrschend blieb. Ab dem frühen Mittelalter ließen sich sesshafte, Ackerbau treibende Finnen im Flusstal des Kemijoki nieder. Die finnische Besiedlung schob sich im 11. Jahrhundert bis auf die Höhe von Rovaniemi vor.[7] Die Ortsnamen in der Gegend von Rovaniemi weisen darauf hin, dass diese Neusiedler hauptsächlich aus den Landschaften Häme und Satakunta stammten. Durch die finnische Zuwanderung und die Übernahme der Ackerbaukultur wurden die halbnomadisch lebenden Samen nach und nach zurückgedrängt oder assimiliert. Teile Rovaniemis blieben aber bis ins 18. Jahrhundert samisch besiedelt.[8]
Schwedische und russische Zeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Hochmittelalter verstärkte sich der Einfluss des Schwedischen Reiches in Lappland. Obwohl das Gebiet nach den Bestimmungen des Vertrags von Nöteborg von 1323 nominell zum Machtbereich Nowgorods gehörte, wurde das Tal des Kemijoki Anfang des 15. Jahrhunderts als Kirchspiel Kemi in die Kirchenverwaltung des schwedischen Bistums Turku eingegliedert. Der Name Rovaniemi ist erstmals in einer Urkunde über einen Landkauf aus dem Jahr 1453 nachgewiesen. Der Name wird häufig vom samischen Wort roavve für einen bewaldeten Höhenzug oder eine geschwendete Fläche hergeleitet. Aus Peräpohjola-Dialekten des Finnischen ist auch rova bekannt, als eine Anhäufung von Steinen oder Felsen, besonders bei Stromschnellen. Niemi ist finnisch für „Halbinsel“ oder „Landzunge“.
Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Rovaniemi zu einer Kapellengemeinde des Kirchspiels Kemi. Eine erste Kirche wurde 1605–11 erbaut aber schon kurz darauf bei einem karelischen Raubzug niedergebrannt. Die Kirche wurde bis 1622 wiederaufgebaut und bereits 1688 durch einen neuen Nachfolgebau ersetzt. 1785 wurde die Kapellengemeinde Rovaniemi zu einem eigenständigen Kirchspiel erhoben.[9]
Unabhängigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Bau der Eisenbahn 1909 erhielt Rovaniemi einige Bedeutung. 1929 erlangte das Gemeindezentrum von Rovaniemi als Marktflecken (kauppala) die kommunale Selbstständigkeit. Das umliegende Gebiet wurde in die Landgemeinde Rovaniemi (Rovaniemen maalaiskunta) umgewandelt. 1938 wurde die Provinz Lappland aus den nördlichen Gebieten der Provinz Oulu gegründet. Während in der größten Stadt Kemi Hoffnungen gehegt wurden, Provinzhauptstadt zu werden, erhielt Rovaniemi wegen seiner zentraleren Lage den Zuschlag.
Im Winterkrieg griff die Sowjetunion 1939 Finnland an. Die sowjetische Luftwaffe bombardierte mehrmals Rovaniemi, die Bodentruppen konnten aber von Osten nur bis zum Dorf Joutsijärvi in Kemijärvi und Pelkosenniemi (etwa 100 km östlich von Rovaniemi) vordringen.
Im darauf folgenden Fortsetzungskrieg von 1941 bis 1944 war Rovaniemi ein Zentrum der deutschen Führung und Logistik in Lappland. In der Stadt waren zu dieser Zeit rund 15.000 deutsche Soldaten stationiert. Nach dem Seitenwechsel Finnlands zog die Wehrmacht unter Anwendung der Taktik der verbrannten Erde ab. In der aus Holzhäusern bestehenden Stadt Rovaniemi wurden von der Wehrmacht öffentliche und militärische Gebäude planmäßig zerstört. Im Bahnhof des brennenden Rovaniemi explodierte auch ein mit Munition beladener Zug. Von 11. bis 14. Oktober 1944 wurden dadurch rund 90 % der Bausubstanz der Stadt zerstört. Die rund 25.000 Zivilisten in der Stadt waren tags zuvor mitsamt dem Viehbestand evakuiert worden.[10] Die im Gebiet des heutigen Nordfinnland gefallenen etwa 2500 deutschen Soldaten ruhen heute auf dem Soldatenfriedhof von Norvajärvi, einer Halbinsel etwa 18 Kilometer nördlich des Zentrums von Rovaniemi.
1945 bis 1952 wurde die Stadt nach Plänen des Architekten Alvar Aalto wieder aufgebaut. Das Stadtrecht erhielt der Marktflecken erst 1960. Zum Jahresbeginn 2006 vereinigten sich Stadt und Landgemeinde Rovaniemi wieder zur Stadt.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschichtliche Entwicklung der Einwohnerzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](seit dem Jahr 1983 gilt der 31. Dezember)
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Für den Bevölkerungszuwachs ist die Eingliederung der Landgemeinde Rovaniemi in das Stadtgebiet zum 1. Januar 2006 verantwortlich. Flächenmäßig vergrößerte sich Rovaniemi so auf 8.000 km², was etwas mehr als der dreifachen Fläche Luxemburgs entspricht.[11] Sie ist damit eine der flächenmäßig größten Städte der Welt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die größte Fraktion im Stadtrat von Rovaniemi, der höchsten Entscheidungsinstanz bei lokalen Angelegenheiten, stellt in der Wahlperiode 2021–2025 die Finnische Zentrumspartei mit 13 von 51 Sitzen. Ihr Rückhalt ist bei einem Stimmenanteil von knapp einem Drittel aber niedriger als in den ländlichen Gebieten Lapplands. Die Nationale Sammlungspartei und die Sozialdemokratische Partei Finnlands vereinten bei der Kommunalwahl im Juni 2021 jeweils rund ein Fünftel der Stimmen auf sich und stellen zehn bzw. neun Abgeordnete. Die rechtspopulistischen Wahren Finnen konnten 2021 ihren Stimmenanteil massiv steigern und stellen nun ebenfalls 9 Abgeordnete. Das Linksbündnis ist mit einem Stimmenanteil von knapp 13 Prozent und sechs Sitzen im Stadtrat wie allgemein in Finnland relativ stark. Ebenfalls im Stadtrat vertreten sind der Grüne Bund mit vier und die Christdemokraten mit einem Abgeordneten.
Die Wahlbeteiligung lag 2021 bei 50,3 %.[12]
Zusammensetzung des Stadtrats nach der Wahl 2021:[12]
Partei | Kürzel | Stimmenanteil | G/V | Sitze | G/V |
Zentrumspartei | KESK | 24,7 % | − 5,2 | 13 | − 3 |
Nationale Sammlungspartei | KOK | 19,5 % | − 1,8 | 10 | + 0 |
Sozialdemokraten | SDP | 19,1 % | − 0,9 | 9 | − 1 |
Wahre Finnen | PS | 17,9 % | + 10,4 | 9 | + 5 |
Linksbündnis | VAS | 9,4 % | − 3,5 | 5 | − 1 |
Grüner Bund | VIHR | 8,6 % | + 1,6 | 4 | + 1 |
Christdemokraten | KD | 1,5 % | − 0,2 | 1 | − 1 |
G/V: Gewinn oder Verlust im Vergleich zur Wahl 2017
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1930–2005
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Seit 2006
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Rovaniemi führt seit der Gemeindefusion von 2006 das Wappen der ehemaligen Landgemeinde Rovaniemi weiter. Es wurde 1956 von Toivo Vuorela entworfen und zeigt im grünen Schild ein silbernes Gabelkreuz (Deichsel), dessen obere Arme gezackt sind, sowie im oberen Winkel eine goldene Flamme. Das Gabelkreuz symbolisiert den Zusammenfluss von Ounasjoki und Kemijoki, während die Flamme für die Signalfeuer steht, die früher auf den Hügeln am Flusslauf gebrannt haben sollen.
Vor der Gemeindefusion hatte Rovaniemi ein 1930 von Väinö Tiger gezeichnetes Wappen geführt. Es zeigte im blauen Feld einen silbernen Fjell, darüber den silbernen Frakturbuchstaben R sowie als oberstes eine Krone aus Strahlen von Polarlichtern, ebenfalls in Silber.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rovaniemi unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:[13]
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der berühmte finnische Architekt Alvar Aalto hat in Rovaniemi deutliche Spuren hinterlassen. Gemeinsam mit den Architektenkollegen Viljo Revell und Yrjö Lindegren entwarf er 1945 den neuen Grundriss für die von der deutschen Wehrmacht total zerstörte Stadt Rovaniemi. Die drei Architekten wählten für den Grundriss die Form eines Rentiergeweihs.
Von Alvar Aaltos Gebäuden in Rovaniemi ist das Zentrum für Kultur und Administration das bekannteste. Die zu dem Komplex gehörenden drei Gebäude umfassen das Stadthaus von Rovaniemi (1988), die Bücherei (1965) und das Lappiahaus.
Das von Alvar Aalto entworfene Lappiahaus (1975) dient als Theater, Konzertsaal und als Kongresszentrum. Weiterhin sind im Lappiahaus eine Musikhochschule und ein Radiosender untergebracht.
Weitere Gebäude von Alvar Aalto sind im Zentrum Rovaniemis an der Koskikatu 18 (gebaut 1959) und Jaakonkatu 3 (gebaut 1963) zu finden sowie das Wohnhaus der Familie Aho (gebaut 1965). Weiters hat Alvar Aalto von 1958 bis 1961 an der Siedlung Tapiola in Rovaniemi gearbeitet.
Das 1972 gegründete Kammerorchester von Lappland residiert seit 2011 in dem neu errichteten Kulturzentrum Korundi.[14] Der moderne Konzertsaal wird auch für Pop-Konzerte genutzt. Das Kunstmuseum von Rovaniemi befindet sich im gleichen Haus.[15]
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sehenswert ist die 1989 fertiggestellte Jätkänkynttiläsilta (Holzfällerkerzenbrücke) im Nordwesten von Rovaniemi.
Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das am Ufer des Flusses Ounasjoki gelegene und am 6. Dezember 1992 eröffnete Museum Arktikum ist ein Zentrum der Wissenschaft. Das Arktikum besteht tatsächlich aus zwei Institutionen, dem Provinzmuseum von Lappland und dem Arktischen Zentrum. In der Ausstellung Wege des Nordens wird über Menschen in Finnisch-Lappland, über die Samen und deren Lebensraum berichtet sowie von der Natur Finnisch-Lapplands. Gezeigt werden auch Trachten der Samen und Exponate, die sich mit dem traditionellen Leben der Samen, der Rentierzucht, befassen. Die Samen betrachtet man als die indigene Bevölkerung Lapplands. Die Ausstellungen im Arktischen Zentrum berichten aus Gebieten der gesamten Arktis. Sie vermitteln ein Bild der Interaktion zwischen Mensch und Natur und von den Jahreszeiten in arktischen Gebieten. Polarlichter werden in einer Multivisionsshow gezeigt. Das Arktische Zentrum ist Teil der Universität Lappland, die ebenfalls in Rovaniemi angesiedelt ist.
Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Rovaniemi gibt es eine lutherische Kirche (1950) und eine orthodoxe Kirche (1957).
Sitz des Weihnachtsmanns
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Legende, der Weihnachtsmann wohne in Finnland, geht auf den in den 1920er Jahren populären finnischen Rundfunksprecher Markus Rautio zurück. Nach seinem Weihnachtsmärchen wohnt der Weihnachtsmann in dem Berg Korvatunturi im Norden Finnlands, geformt wie ein Ohr, in dem er die Wünsche der Kinder aller Welt hören kann. Da der Berg an der russischen Grenze zu weit abgelegen war, wurde der Einfachheit halber Rovaniemi zum zweiten Wohnsitz des Weihnachtsmanns erklärt.
Wenige Kilometer nördlich der Stadt befindet sich seit 1985 das Weihnachtsmanndorf, eine Touristenattraktion, in der (nicht nur) Kinder ganzjährig den leibhaftigen Weihnachtsmann begrüßen können. Angeschlossen ist ein „Weihnachtsmann-Postamt“, das Briefe von Kindern aus aller Welt bearbeitet und beantwortet. Eine weitere Attraktion dieses Santa Claus Village ist der am Boden eingezeichnete Polarkreis, welcher sich tatsächlich aber inzwischen schon ca. 120 Meter weiter nördlich befindet: Aufgrund der Nutation der Erdachse und der damit einhergehenden Veränderung der Schiefe der Ekliptik ist die Lage der Polarkreise nicht stationär auf eine bestimmte Linie fixiert, sondern verändert sich geringfügig.
Friedhöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Deutsche Soldatenfriedhof Rovaniemi Norvajärvi wurde 18 Kilometer nördlich der Stadt als Sammelfriedhof für Gefallene des Zweiten Weltkriegs aus Gräbern in den Provinzen Lappland und Oulu angelegt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Flughafen Rovaniemi liegt in acht Kilometern Entfernung vom Stadtzentrum an der Staatsstraße 4 (E 75) in Richtung Ivalo und Inari.
Rovaniemi liegt seit 1909 an der Bahnstrecke Laurila–Kandalakscha. Es verkehren Fernzüge (Tag- und Nachtzüge) nach Helsinki und Turku. Der Bahnhof verfügt über eine Verladestelle für Autoreisezüge.[16]
Eine Arctic Railway könnte von Rovaniemi in Richtung Norden bis zum eisfreien Tiefwasserhafen Kirkenes in Nordnorwegen gebaut werden. Untersuchungen des finnischen und des norwegischen Verkehrsministeriums von 2018 empfahlen diese Streckenvariante. Die Baukosten von 2,9 Mrd. Euro wären jedoch nur für ein jährliches Transportvolumen von mindestens 2,5 Millionen Tonnen wirtschaftlich, so dass eine Realisierung derzeit nicht zu erwarten ist.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Timo Murama (1912–1981), Skisportler
- Martti Huhtala (1918–2005), Skilangläufer und Nordischer Kombinierer
- Esko Mömmö (* 1930), Skispringer
- Arvo Aalto (* 1932), kommunistischer Politiker
- Antti Hyvärinen (1932–2000), Skispringer und Schanzenkonstrukteur
- Jouko Jokinen (1936–2024), Eisschnellläufer
- Kalervo Hietala (* 1938), Eisschnellläufer
- Ensio Hyytiä (1938–2019), Skispringer
- Markku Maatela (* 1941), Skispringer
- Kaija-Liisa Keskivitikka (* 1945), Eisschnellläuferin
- Raimo Hietala (* 1946), Eisschnellläufer
- Esko-Juhani Tennilä (1947–2024), Politiker (Linksbündnis)
- Arja Kantola (* 1949), Eisschnellläuferin
- Tauno Käyhkö (* 1950), Skispringer
- Esko Rautionaho (* 1950), Skispringer
- Kari Ylianttila (* 1953), Skispringer
- Jouko Törmänen (1954–2015), Skispringer
- Jari Tervo (* 1959), Autor
- Heikki Ylipulli (* 1961), Skispringer
- Toni Hannula (* 1962), Ringer
- Sara Mustonen (1962–1979), Skirennläuferin
- Jukka Ylipulli (* 1963), Nordischer Kombinierer
- Ulrike Heinrichs (* 1964), deutsche Kunsthistorikerin und Hochschullehrerin
- Hannu Luomajoki (* 1964), Physiotherapeut
- Pasi Tauriainen (* 1964), Fußballspieler
- Tuomo Ylipulli (1965–2021), Skispringer
- Ari Palolahti (* 1968), Skilangläufer
- Juha Alm (* 1969), Skilangläufer
- Raimo Ylipulli (* 1970), Skispringer
- Mr. Lordi (* 1974), Tomi Petteri Putaansuu, Sänger und Gründer der nach ihm benannten Band
- Tapio Nurmela (* 1975), Nordischer Kombinierer
- Sanna-Leena Perunka (* 1976), Biathletin
- Katja Kettu (* 1978), Schriftstellerin, Animatorin und Filmproduzentin
- Hannu Manninen (* 1978), Nordischer Kombinierer
- Mikko Keskinarkaus (* 1979), Nordischer Kombinierer
- Pekka Saravo (* 1979), Eishockeyspieler
- Tanja Poutiainen (* 1980), Skirennläuferin
- Miia Tervo (* 1981), Filmregisseurin und Drehbuchautorin
- Pirjo Muranen (* 1981), Skilangläuferin
- Mona-Liisa Nousiainen, geb. Malvalehto (1983–2019), Skilangläuferin
- Kimmo Yliriesto (* 1983), Skispringer
- Ville Kähkönen (* 1984), Nordischer Kombinierer
- Antti Tuisku (* 1984), Popsänger
- Antti Autti (* 1985), Snowboarder
- Harri Olli (* 1985), Skispringer
- Oku Luukkainen (* 1985), Musiker und bekannter Radiomoderator
- Olli Muotka (* 1988), Skispringer
- Janne Ryynänen (* 1988), Nordischer Kombinierer
- Sami Niemi (* 1991), Skispringer
- Jussi Taka (* 1993), Snowboarder
- Jenny Rautionaho (* 1996), Skispringerin
- Vili Saarijärvi (* 1997), Eishockeyspieler
- Andreas Alamommo (* 1998), Skispringer
- Aaro Davidila (* 2000), Dreispringer
- Vilma Koivisto (* 2002), Fußballspielerin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Stadt Rovaniemi (englisch)
- Heikki Annanpalo: Rovaniemi. 8000 years of international history. (englisch)
- Weihnachtsmann.fi
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. 1. 2010. (PDF; 199 kB)
- ↑ Statistisches Amt Finnland: Tabelle 11ra -- Key figures on population by region, 2022
- ↑ Website des Forstwirtschaftsverbands Rovaniemi (Metsänhoitoyhdistys Rovaniemi) ( des vom 27. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Stand: 31. Dezember 2007, Quelle: Stadt Rovaniemi: Väestön kokonaismäärä suur-, tilasto- ja pienalueittain v. 2001 - (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
- ↑ Heikki Annanpalo: Rovaniemi. 8000 kansainvälistä vuotta. Mitä kirjoitukset eivät kerro: Rovaniemen ensimmäiset 7000 vuotta, S. 9. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Museovirasto (Finnische Museumsbehörde): Kivikauden taide ja uskomukset (finn.)
- ↑ Matti Enbuske: Lapin asuttamisen historia. In: Ilmo Massa, Hanna Snellman (Hrsg.): Lappi – Maa, kansat, kulttuurit. Suomalaisen Kirjallisuuden Seura, Helsinki 2003, S. 41.
- ↑ PDF bei www.rovaniemi.fi ( des vom 27. Juni 2003 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ PDF bei www.rovaniemi.fi (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
- ↑ Bernd Wegner: Das Kriegsende in Skandinavien. In: Karl-Heinz Frieser (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 8: Die Ostfront 1943/44 – Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten. München 2011, S. 999.
- ↑ cia.gov ( des vom 9. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ a b Kommunalwahlen Finnland 2021 Rovaniemi. 16. Juni 2021, abgerufen am 25. November 2024 (finnisch).
- ↑ Website Rovaniemi – Ystävyyskaupungit| (finnisch), abgerufen am 23. Oktober 2018
- ↑ Das Kammerorchester von Lappland, offizielle Website. (finnisch).
- ↑ Das Kunstmuseum von Rovaniemi, offizielle Website. (finnisch).
- ↑ Bequem mit dem Autozug anreisen. VR Group plc, SF-Helsinki, 2024, abgerufen am 25. November 2024 (deutsch, finnisch).