Pista olimpica Eugenio Monti

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Pista olimpica Eugenio Monti
Pista olimpica Eugenio Monti (Italien)
Pista olimpica Eugenio Monti (Italien)

Bahn 2007
Ort ItalienItalien Cortina d’Ampezzo, Italien
Inbetriebnahme 1923
Stilllegung Januar 2008
Bahndaten
Maximale Höhendifferenz 120,45 m
Start Länge Kurven
Bobstart 1350 m 13
Skeletonstart 1350 m 13
Rennrodelstart Männer-Einsitzer  m
Rennrodelstart Frauen-Einsitzer  m
Rennrodelstart Doppelsitzer  m

Koordinaten: 46° 32′ 43,8″ N, 12° 7′ 40,8″ O

Die Pista olimpica Eugenio Monti war eine Kunsteisbahn für Bobsport und Skeleton in der italienischen Gemeinde Cortina d’Ampezzo. Die Bahn war Wettkampfstätte der VII. Olympischen Winterspiele 1956 und wurde nach dem erfolgreichsten italienischen Bobpiloten Eugenio Monti benannt. Bekanntheit erlangte die Bahn außerdem durch den Film James Bond 007 – In tödlicher Mission.

Erste Bahn 1923–2008

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Zwischen 1905 und 1906 wurde in Cortina d’Ampezzo erstmals auf einer schneebedeckten Straße nach Pocol Bobsport betrieben.[1] 1911 wurde versucht, in der Nähe des Stadtzentrums eine künstliche Bobbahn zu bauen. Das Vorhaben scheiterte jedoch an den fehlenden finanziellen Mitteln.[1] 1923 wurde schließlich die Bobbahn in Cortina d’Ampezzo mit einer Länge von 1200 Metern errichtet. 1928 fand auf der Bahn mit den Akademischen Winterspielen, einer Vorgängerveranstaltung der Universiade, erstmals ein internationaler Wettkampf statt. Um den Standards anderer Bahnen gerecht zu werden, erfolgte 1936 ein Umbau.[1] Dabei wurde der Zielbereich verlegt und die Streckenlänge auf 1500 Meter mit 15 Kurven erweitert.[1] 1937 fand auf der Bahn zum ersten Mal eine Bob-Weltmeisterschaft im Zweierbob statt. Bei der Bob-Weltmeisterschaft 1939 fand auch der Viererbob auf der Bahn statt, bei dem der Schweizer Reto Capadrutt tödlich verunglückte. Eine weitere Renovierung erfolgte im Jahr 1948, als alle Kurven nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurden und die Bahn auf 1700 Meter und 16 Kurven verlängert wurde.[1]

Eugenio Monti und Renzo Alverà (1956)

Mit der Vergabe der Olympischen Winterspiele 1956 an Cortina d’Ampezzo begann das Comitato Olimpico Nazionale Italiano die Bahn erheblich umbauen zu lassen.[1] Nach den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo wurden an der Bahn große Anzeigetafeln sowie eine elektronische Zeitmessung an der Pista olimpica angebracht.[1] Die Bahn war während den Olympischen Spielen 1720 Meter lang, hatte 16 Kurven und einen Höhenunterschied von 152 Metern.[1]

Da für die Olympischen Winterspiele 1960 in Squaw Valley keine Bobbahn errichtet wurde, wurde stattdessen im gleichen Jahr eine weitere Weltmeisterschaft auf der Pista olimpica ausgerichtet.

Bei der Weltmeisterschaft 1966 wurde der Viererbob-Wettbewerb nach dem tödlichen Unglück des Bundesdeutschen Anton Pensperger abgebrochen. Er erhielt posthum sowie seine Teammitglieder Ludwig Siebert, Helmut Wurzer und Roland Eberhart die Goldmedaille verliehen. Auch bei der Weltmeisterschaft 1981 kam es im Viererbob zu einem weiteren Todesfall, als der US-Amerikaner Jimmy Morgan am 8. Februar im Viererbob verunglückte. Infolgedessen wurde die Strecke auf die aktuelle Länge und Anzahl der Kurven reduziert. Eine Woche später fanden auf der Bahn die Dreharbeiten für den Film James Bond 007 – In tödlicher Mission statt. Dabei wurde am 17. Februar 1981 ein Rennschlitten aus der Bahn geschleudert und der 23-jährige italienische Stuntman Paolo Rigon, der am Steuer saß, getötet.[2][3] Nach dem Tod des italienischen Bobpiloten Eugenio Monti im Jahr 2003 wurde die Bahn Anfang 2004 zu seinen Ehren von Pista olimpica di bob in Pista olimpica Eugenio Monti umbenannt. Im Januar 2008 wurde die Bahn geschlossen.

Neubau als Cortina Sliding Centre ab 2024

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Nach der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2026 an Mailand und Cortina d’Ampezzo wurde die „Reaktivierung“ der Bahn angekündigt, damit dort die Bob-, Rennrodel- und Skeletonwettbewerbe stattfinden können.[4] Im März 2023 begann der Abriss der Bahn, um Platz für den heftig kritisierten Neubau zu machen. Die 2018 für die Olympiabewerbung ursprünglich mit 41,8 Millionen Euro angesetzten Kosten waren bis dahin bereits auf knapp 100 Millionen Euro angewachsen. Völlig unklar war im März 2023 noch, ob die Bahn nach den olympischen Spielen überhaupt rentabel weiterbetrieben werden kann oder ein zweites Cesana Pariol droht.[5] Im Juli 2023 waren die Abbrucharbeiten abgeschlossen.[6] Bei der nachfolgenden öffentlichen Ausschreibung für die Vergabe des Neubaus wurden keine Angebote abgegeben. Auch nachdem eventuelle Baufirmen direkt kontaktiert worden waren, fand man keinen bereitwilligen Auftragnehmer. Die Baufirmen führten an, dass aufgrund der stark angestiegenen Energie- und Materialkosten das Projekt für sie nicht rentabel sei.[7] Mitte Oktober 2023 wurde der Bau einer neuen Bahn in Cortina verworfen. Das IOC forderte die Veranstalter auf, die Wettberewerbe auf einer bestehenden Bobbahn im Ausland auszutragen.[8] Eine eventuelle Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Olympiabahn im piemontesischen Cesana Pariol war zuvor vom italienischen Sportminister Andrea Abodi wegen zu hoher Kosten abgelehnt worden.[9] Die Region Venetien und der italienischen Staats beharrten hingegen auf dem Bau der Bobbahn in Cortina, und im Februar 2024 wurde der Neubau in Auftrag gegeben.[10]

Die neue Bahn orientiert sich teilweise an der historischen Streckenführung und soll 16 Kurven auf 1650 Metern aufweisen. Nach einer geplanten Abnahme im März 2025[11] ist der Auftaktweltcup der Rennsaison 2025/26 im Bob und Skeleton vorgesehen[12].

Disziplin Rekord Nation/Athleten Datum Zeit
Bob – Zweier Männer Start Kanada Pierre Lueders & Giulio Zardo 19. Januar 2002 04,84 s
Bahn Deutschland Thomas Florschütz & Sascha Schelter 12. Januar 2006 52,80 s
Bob – Vierer Männer Start Schweiz Martin Annen, Andi Gees, Beat Hefti & Cédric Grand 19. Dezember 2004 04,74 s
Bahn FrankreichFrankreich Bruno Mingeon, Emmanuel Hostache, Christophe Fouquet & Max Robert 16. Januar 2000 51,96 s
Bob – Zweier Frauen Start Kanada Helen Upperton & Jennifer Ciochetti 12. Januar 2007 05,29 s
Bahn Deutschland Sandra Kiriasis & Romy Logsch 12. Januar 2007 54,60 s

Ausgetragene Meisterschaften

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Commons: Pista olimpica Eugenio Monti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Olympia-Report von 1956. (PDF; kB) Internationales Olympisches Komitee, archiviert vom Original am 28. August 2008; abgerufen am 19. April 2020 (englisch).
  2. Steve Rubin, Siegfried Tesche: Die Hintergrund-Story zu 25 Jahre Bond Kino Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-89324-026-8, S. 158–170.
  3. Siegfried Tesche: Unfälle am Bond-Set : Unterwegs in tödlicher Mission. In: welt.de. 21. August 2017, abgerufen am 19. April 2020.
  4. Mailand-Cortina d'Ampezzo bekommt Zuschlag für Olympische Winterspiele 2026. International Bobsleigh & Skeleton Federation, 24. Juni 2019, abgerufen am 19. April 2020.
  5. Sono iniziati i lavori per la contestata pista da bob a Cortina. In: ilpost.it. 7. März 2023, abgerufen am 28. April 2023 (italienisch).
  6. Luca Andreazza: Demolita la pista da bob a Cortina, “La ricostruzione dall’autunno”. E sulle varianti non c’è già più tempo: “Speriamo che siano pronte almeno in parte per le Olimpiadi”. In: ildolomiti.it. 26. Juli 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (italienisch).
  7. Sara Monaci: Milano Cortina, la pista da bob è ancora senza costruttore. In: ilsole24ore.com. 21. September 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (italienisch).
  8. https://www.sportschau.de/olympia/ioc-bobbahn-cortina-cesana-100.html
  9. Maurizio Tropeana: Il ministro boccia la pista da bob di Cesana: troppo costosa. In: lastampa.it. 15. Oktober 2023, abgerufen am 16. Oktober 2023 (italienisch).
  10. https://www.sportschau.de/olympia/neubau-bobbahn-cortina-olympia-100.html
  11. Erfolgreiches Treffen in Cortina d'Ampezzo: Olympiabahn Eugenio Monti. 9. September 2024, abgerufen am 2. Dezember 2024 (deutsch).
  12. Olympia-Saison 2025-2026 beginnt mit ITP und Weltcup auf neuer Eugenio-Monti-Bahn. 27. September 2024, abgerufen am 2. Dezember 2024 (deutsch).